GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein System zur Versorgung von mehreren,
in einem Gebäude angeordneten, Verbrauchereinheiten mit Exergie zum Heizen und/oder
Kühlen, das System umfassend, die mehreren Verbrauchereinheiten, wobei jede Verbrauchereinheit
einen ersten Hochtemperaturkreislauf aufweist sowie einen Niedertemperaturkreislauf
mit einem Wärmeträgermedium, welcher Niedertemperaturkreislauf dazu eingerichtet ist,
einer Niedertemperaturenergiequelle Energie in Form von Niedertemperaturwärme zu entziehen.
[0002] Systeme welche sich einer Niedertemperaturenergiequelle bedienen werden oft auch
als Anergiesysteme bezeichnet. Anzumerken ist dabei, dass unter Anergie jener Teil
der Energie verstanden wird, der in einem betrachteten System nicht nutzbar ist. Unter
Exergie hingegen, wird jener Teil der Energie verstanden, der in einem betrachteten
System nutzbar ist. Elektrischer Strom beispielsweise besteht, in jedem System, zu
100% aus Exergie, während Luft mit Umgebungstemperatur im System der Umgebung zu 100%
aus Anergie besteht, kühlere oder wärmere Luft im System der Umgebung aber Exergie
beinhaltet.
[0003] Für die Zwecke der gegenständlichen Beschreibung wird der Begriff Anergie nicht verwendet,
sondern anstattdessen Niedertemperaturwärme, um einerseits unabhängig vom Bezugssystem
bleiben zu können, andererseits aber auch, um klarzustellen, dass auch Niedertemperaturquellen
von der Bezeichnung umfasst sind, die - in Bezug auf deren Umgebung - niedrig exergetisch
sind.
[0004] Bei der Niedertemperaturenergiequelle kann es sich daher typischerweise um Umgebungsluft
oder Erdwärme handeln. Denkbar ist auch, dass es sich dabei um Abwärme handelt, beispielsweise
aus einem industriellen Prozess.
[0005] Es ist bekannt, einer Niedertemperaturenergiequelle durch ein in einem Niedertemperaturkreislauf
zirkulierendes Wärmeträgermedium Niedertemperaturwärme zu entziehen und dazu zu verwenden,
das Kältemittel einer zentralen Wärmepumpe an deren Primärseite zu erhitzen, in der
Regel zu überhitzen, dh. zu verdampfen.
[0006] Es ist weiters bekannt, durch Zufuhr von Exergie (Strom) das in der Regel bereits
verdampfte Kältemittel der zentralen Wärmepumpe weiter zu überhitzen und derart auf
ein noch höheres Temperaturniveau zu bringen, wobei es die derart erzeugte Hochtemperaturwärme
(Exergie) wieder an ein Wärmeträgermedium eines Hochtemperaturversorgungskreislaufs
abgibt, der dazu dient, mehrere Verbrauchereinheiten eines Gebäudes mit Exergie in
Form von Wärme zu versorgen, wobei jede Verbrauchereinheit zumindest einen Hochtemperaturkreislauf
aufweist, bei welchem es sich typischerweise um einen Heizkreislauf oder einen Brauchwasserkreislauf
(oder beides) handelt.
[0007] Bei diesen bekannten Systemen werden daher die Verbrauchereinheiten eines Gebäudes
mittels eines Hochtemperaturversorgungskreislaufs mit Exergie in Form von Wärme versorgt.
[0008] Als nachteilig hat sich dabei der Umstand erwiesen, dass die Exergie in Form von
Wärme zentral mittels Hochtemperaturversorgungskreislauf bereit gestellt wird. Damit
verbunden sind Exergieverluste, die sich aufgrund des innerhalb des Gebäudes erforderlichen
Transports zu den Verbrauchereinheiten ergeben. Je größer ein Gebäude und je weiter
die Transportwege, dh. je größer der Hochtemperaturversorgungskreislauf desto größer
sind die mit den bekannten Systemen einhergehenden Exergieverluste.
[0009] Hinzu kommt, dass die Wärmeverluste direkt proportional zum Temperaturunterschied
zwischen dem Wärmeträgermedium des Hochtemperaturversorgungskreislauf und seiner Umgebung
sind. Je höher die Temperaturdifferenz zwischen dem Wärmeträgermedium des Hochtemperaturversorgungskreislaufs
und seiner Umgebung, desto größer die Wärmeverluste. Um diese Verluste zu minimieren
muss der Hochtemperaturversorgungskreislauf daher entsprechen aufwändig isoliert werden.
[0010] Schlussendlich ist es außerdem erforderlich, stets soviel Exergie in Form von Wärme
mittels des Hochtemperaturversorgungskreislaufs mit der erforderlichen Temperatur
bereit zu stellen, welche die Verbrauchereinheit mit dem höchsten Temperaturerfordernis
verlangt, um zu verhindern, dass diese Verbrauchereinheiten nicht ausreichend mit
Wärme versorgt werden. Damit einhergehend ist der Umstand, dass das gesamte Gebäude
ständig mit einem Wärmeträgermedium mit hoher Temperatur und ausreichend Volumenstrom
versorgt werden muss, auch wenn die Anforderung der einzelnen Verbrauchereinheiten
nicht ständig besteht.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0011] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die beschriebenen Nachteile zu vermeiden
und ein System zur Versorgung von mehreren Verbrauchereinheiten in einem Gebäude mit
Exergie in Form von Wärme bereitzustellen, welches Niedertemperaturwärme einer Niedertemperaturenergiequelle
nutzt und Exergieverluste so weit wie möglich reduziert.
[0012] Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, eine gleichmäßige Versorgung
der Verbrauchereinheiten zu gewährleisten, wobei die Versorgung gleichzeitig bestmöglich
an den Exergiebedarf der jeweiligen Vebrauchereinheiten anpassbar sein soll.
[0013] Schlussendlich ist es ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein exergieffizientes
System zu schaffen, das auch im Sommer die zur Verfügung stehende Niedertemperaturwärme
nutzbar macht.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei dem eingangs beschriebenen System dadurch
gelöst, dass jeder Verbrauchereinheit innerhalb des Gebäudes eine Wärmepumpe zugeordnet
ist, welche dazu eingerichtet ist, den ersten Hochtemperaturkreislauf einer jeden
Verbrauchereinheit mit Exergie in Form von Wärme zu versorgen und wobei der Niedertemperaturkreislauf
dazu eingerichtet ist, die Primärseite jeder Wärmepumpe mit Niedertemperaturwärme
zu versorgen.
[0015] Bei den Verbrauchereinheiten kann es sich um einzelne Wohneinheiten eines Gebäudes
handeln, wobei sich eine Wohneinheit über eines oder mehrere Stockwerke des Gebäudes
erstrecken kann.
[0016] Aus technischer Sicht handelt es sich bei einer Wohneinheit um zumindest einen Hochtemperaturkreislauf
oder eine Zusammenschaltung von Hochtemperaturkreisläufen, der bzw. die zumindest
an einer Stelle dieser Zusammenschaltung mit Exergie in Form von Wärme gespeist wird.
[0017] Alternativ kann es sich bei einer Verbrauchereinheit beispielsweise auch um ein oder
mehrere Stockwerke eines Gebäudes handeln, wobei jedes Stockwerk ein oder mehrere
Hochtemperaturkreisläufe aufweist und wobei in diesem Fall auch mehrere Wohneinheiten
in einem Stockwerk angeordnet sein können.
[0018] Unabhängig davon, ob es sich bei den Verbrauchereinheiten um Wohneinheiten in einem
Gebäude oder aber Stockwerke eines Gebäudes handelt, umfasst jede Verbrauchereinheit
jedenfalls zumindest einen Hochtemperaturkreislauf, welcher beispielsweise einen Heizkreislauf
für die Verbrauchereinheit bildet.
[0019] Alternativ kann jede Verbrauchereinheit aber auch einen zweiten Hochtemperaturkreislauf
aufweisen, bei welchem es sich um einen Kreislauf zur Brauchwassererwärmung (Brauchwasser-
oder Trinkwasserkreislauf) handeln kann.
[0020] Die Zuordnung einer Wärmepumpe zu jeder Verbrauchereinheit führt zu einer Mehrzahl
an im Gebäude angeordneten Wärmepumpen. Bevorzugt ist jede Wärmepumpe möglichst nahe
an der jeweiligen Verbrauchereinheit positioniert.
[0021] So kann es beispielsweise in jenen Fällen, in welchen es sich bei einer Verbrauchereinheit
um eine Wohneinheit handelt, vorgesehen sein, dass die zugeordnete Wärmepumpe innerhalb
der Wohneinheit angeordnet ist.
[0022] Alternativ dazu ist es aber auch denkbar, dass die einer Verbrauchereinheit zugeordnete
Wärmepumpe zumindest im gleichen Stockwerk eines Gebäudes, wie die Verbrauchereinheit
angeordnet ist.
[0023] Anzumerken ist an dieser Stelle, dass es die vorliegende Erfindung nicht ausschließt,
dass in einem Gebäude auch Verbrauchereinheiten vorgesehen sind, die nicht Teil des
erfindungsgemäßen Systems sind. Es ist als durchaus denkbar, dass ein Gebäude zehn
Vebrauchereinheiten aufweist, von welchen acht Teil des erfindungsgemäßen Systems
sind und zwei Verbrauchereinheiten durch andere Mittel mit Exergie zum Heizen und/oder
Kühlen versorgt werden.
[0024] Durch die Zuordnung einer Wärmepumpe zu jeder Verbrauchereinheit kann der Niedertemperaturkreislauf
bis nahe an die Verbrauchereinheiten geführt werden. Anders als im Stand der Technik
erfolgt das zur Verfügung stellen von Exergie in Form von Wärme oder Kälte nicht zentral
sondern dezentral. Die Niedertemperaturwärme kann derart erfindungsgemäß innerhalb
des Gebäudes bis nahe zu oder in die Verbrauchereinheiten transportiert und dort erst
entsprechend für den Betrieb der Wärmepumpen dezentral verwendet.
[0025] Als Wärmepumpen können klassische thermoelektrische Wärmepumpen zum Einsatz kommen.
Grundsätzlich ist der Begriff Wärmepumpe jedoch nicht ausschließlich im Hinblick auf
diese klassischen thermoelektrischen Wärmepumpen zu verstehen. So ist es beispielsweise
auch denkbar, dass thermoakustische Wärmepumpen zum Einsatz kommen, ohne vom erfindungsgemäßen
Gedanken abzuweichen. Auch kann es sich bei der Wärmepumpe um eine reversible Wärmepumpe
handeln, also eine Wärmepumpe, die in zwei Richtungen betreibbar ist und daher entweder
zum Heizen oder aber Kühlen verwendet werden kann.
[0026] Der Transport der Niedertemperaturwärme von der Niedertemperaturquelle zu den dezentral
angeordneten Wärmepumpen erfolgt mittels eines Niedertemperaturkreislaufs, in welchem
eine Wärmeträgermedium (Sole) zirkuliert.
[0027] Der Niedertemperaturkreislauf umfasst eine Pumpstation mit einer Pumpe, welche das
Wärmeträgermedium im Niedertemperaturkreislauf umwälzt, sowie zwei Abschnitte, wobei
ein Abschnitt zwischen der Pumpstation und der Niedertemperaturquelle verläuft und
der andere Abschnitt zwischen der Pumpstation und den im Gebäude verteilt angeordneten
Wärmepumpen.
[0028] Der Niedertemperaturkreislauf besteht aus einer Hauptvorlaufleitung, über welche
das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs von der Niedertemperaturenergiequelle
hin zu den dezentral angeordneten Verbrauchereinheiten bzw. zu den dezentral angeordneten
Wärmepumpen transportiert wird, sowie eine Hauptrücklaufleitung, über welche das Wärmeträgermedium
wieder zurück zur Niedertemperaturenergiequelle transportiert werden kann.
[0029] Bevorzugt ist die Pumpe in der Hauptvorlaufleitung des Niedertemperaturkreislaufs
angeordnet.
[0030] Es kann weiters vorgesehen sein, dass die Verteilung des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
zu den im Gebäude verteilt angeordneten Wärmepumpen bzw. den Vebrauchereinheiten von
der Hauptvorlaufleitung des Niedertemperaturkreislaufs weg über eine erste Gruppe
von Zweigleitungen erfolgt. Der Rücktransport von den im Gebäude verteilt angeordneten
Wärmepumpen bzw. den Vebrauchereinheiten zur Hauptrücklaufleitung des Niedertemperaturkreislaufs
kann über eine zweite Gruppe von Zweigleitungen erfolgen.
[0031] Durch das Vorsehen von Zweigleitungen besteht Flexibilität, was die Anordnung der
dezentralen Wärmepumpen betrifft und kann auf örtliche Gegebenheiten besser Rücksicht
genommen werden. Die Zweigleitungen können einen kleineren Durchmesser als die Hauptvorlaufleitung
und die Hauptrücklaufleitung aufweisen und ermöglichen es, das Wärmeträgermedium des
Niedertemperaturkreislaufs feiner im Gebäude zu verteilen.
[0032] Bevorzugt sind die erste Gruppe von Zweigleitungen und/oder die zweite Gruppe von
Zweigleitungen innerhalb des Gebäudes angeordnet.
[0033] Derart kann die Hauptvorlaufleitung sowie die Hauptrücklaufleitung des Niedertemperaturkreislaufs
auch außerhalb des Gebäudes verlaufen und zur Versorgung weitere Gebäude vorgesehen
sein, während die Zweigleitungen zu den Verbrauchereinheiten innerhalb des Gebäudes
verlaufen. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass unter "innerhalb des Gebäudes
verlaufen" eine Anordnung zu verstehen ist, die nicht ausschließt, dass der letzte
Abschnitt der Zweigleitungen, der lediglich der Anbindung an die Hauptvorlaufleitung
bzw. die Hauptrücklaufleitung dient, außerhalb des Gebäudes verläuft.
[0034] Das Vorsehen von Zweigleitungen ist allerdings nicht zwingend. Es ist durchaus denkbar,
dass die dezentral angeordneten Wärmepumpen direkt über die Hauptvorlaufleitung des
Niedertemperaturkreislaufs mit Niedertemperaturwärme versorgt werden.
[0035] Ebenso ist es denkbar, dass bei größeren Gebäuden die Hauptvorlaufleitung und daher
auch die Hauptrücklaufleitung mehrere Stränge aufweisen, über welche das Wärmeträgermedium
zu den dezentral angeordneten Wärmepumpen bzw. den Verbrauchereinheiten transportiert
werden kann.
[0036] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es allerdings
vorgesehen, dass auch die Hauptvorlaufleitung und die Hauptrücklaufleitung des Niedertemperaturkreislaufs
zumindest teilweise, bevorzugt zumindest ab der bzw. bis zur Pumpe des Niedertemperaturkreislaufs
innerhalb des Gebäudes angeordnet sind. Zu diesem Zweck ist sowohl die Hauptvorlaufleitung
sowie die Hauptrücklaufleitung in verschiedene Stockwerke des Gebäudes geführt.
[0037] Bevorzugt beträgt die Temperatur des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
in der Hauptvorlaufleitung zwischen -15°C und 25°C, besonders bevorzugt zwischen 5°C
und 25°C, da dann das Wärmeträgermedium Wasser sein kann. In jenen Fällen, in welchen
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt (0°C) an einer Stelle im Niedertemperaturkreislauf
zu erwarten sind, kommen als Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs bevorzugt
Glykol, Monoethylenglykol, Propylenglykol, Methanol oder ähnliche Frostschutzmittel
zum Einsatz.
[0038] Die Temperatur des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs in der Hauptrücklaufleitung
beträgt zwischen -20°C und 20°C, besonders bevorzugt zwischen 1°C und 20°C.
[0039] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass jede Zweigleitung der ersten Gruppe von Zweigleitungen oder jede Zweigleitung
der zweiten Gruppe von Zweigleitungen zumindest eine Armatur oder zumindest einen
Sensor umfasst, welche/welcher ausgewählt ist aus den folgenden Armaturen/Sensoren:
Regelventil, druckunabhängiges Regelventil, Absperrventil, mengenbegrenzender Differenzdruckregler,
Wärmemengenzähler, Temperatursensor, Durchflussmengensensor.
[0040] Besonders bevorzugt handelt es sich bei dieser Armatur um ein Ventil, welches druckunabhängig
einen einstellbaren, definierten Volumenstrom des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
ermöglicht. Durch Einsatz derartiger Ventile kann auf den Einsatz zusätzlicher Pumpen
in den Zweigleitungen verzichtet werden. Das System wird dadurch hydraulisch stabiler
und ein konstanter Durchfluss des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
zu den Wärmepumpen über die Zweigleitungen kann garantiert werden. Die Kombination
von einer Pumpe (Hauptpumpe) im Niedertemperaturkreislauf mit jeweils einem druckunabhängigen
Regelventil in den Zweigleitungen zu einer Wärmepumpe verhindert auch, dass sich mehrere
Pumpen im Kreislauf gegenseitig hydraulisch negativ beeinflussen können, was zur Instabilität
im Niedertemperaturkreislauf und zu höherem Stromverbrauch führen würde.
[0041] Besonders bevorzugt befinden sich diese Armaturen bzw. diese Ventile jeweils in der
zweiten Gruppe von Zweigleitungen also in den jeweiligen Rückläufen von den Wärmepumpen
zur Hauptrücklaufleitung. Durch Anordnung in den Rückläufen statt in den Vorläufen
zu den Wärmepumpen ist eine feinere Steuerung des Volumenstroms möglich, da die Drücke
in den zweiten Zweigleitungen geringer sind als in den ersten Zweigleitungen.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung kann jeder Verbrauchereinheit
ein erster Wärmetauscher zugeordnet sein, der auf der einen Seite mit dem Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs speisbar ist und auf der anderen Seite mit einem Wärmeträgermedium
des ersten Hochtemperaturkreislaufs.
[0043] Der Hochtemperaturkreislauf kann auf diese Art und Weise mit Niedertemperaturwärme
versorgt werden, wodurch, je nach Temperatur des Wärmeträgermediums des Hochtemperaturkreislaufs,
diesem Wärme (Abwärme) entzogen werden kann und derart eine Kühlung der Verbrauchereinheit
ermöglicht wird.
[0044] Bei Einsatz einer reversiblen Wärmepumpe, kann dem Hochtemperaturkreislauf dadurch
an zwei Stellen Wärme entzogen werden, i.e. im ersten Wärmetauscher und/oder durch
die Wärmepumpe.
[0045] Bei Betrieb der Wärmepumpe kann das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
darüberhinaus durch das Wärmeträgermedium des Hochtemperaturkreislaufs vorgewärmt
werden, um für bestimmte Betriebszustände den Betrieb der Wärmepumpe exergetisch zu
optimieren. Wird die Wärmepumpe nicht betrieben, so kann das durch den ersten Wärmetauscher
erwärmte Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs in die Hauptrücklaufleitung
transportiert werden, wo es derart erwärmt anderen Verbrauchereinheiten zur Verfügung
steht.
[0046] Gemäß einer weiteren bevorzugten Variante der Erfindung kann jeder Verbrauchereinheit
ein Umschaltventil zugeordnet sein, welches derart schaltbar ist, dass das Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs über den derselben Verbrauchereinheit zugeordneten
ersten Wärmetauscher und vorzugsweise über die derselben Verbrauchereinheit zugeordnete
Wärmepumpe zur Hauptrücklaufleitung transportierbar ist. Der erste Wärmetauscher kann
auf diese Art und Weise entweder mit dem Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
versorgt werden oder aber kann das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
direkt zur Primärseite der Wärmepumpe transportiert werden, unter Umgehung des ersten
Wärmetauschers.
[0047] Erfindungsgemäß kann eine Verbrauchereinheit außerdem einen zweiten Wärmetauscher
aufweisen, der auf der einen Seite durch den ersten Hochtemperaturkreislauf speisbar
ist und auf der anderen Seite durch den zweiten Hochtemperaturkreislauf, so dass mittels
erstem und zweiten Hochtemperaturkreislauf eine Vebrauchereinheit einerseits mit Wärme
für Heizzwecke andererseits aber auch mit Wärme für die Brauchwasseraufbereitung versorgbar
ist.
[0048] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Hauptvorlaufleitung
und/oder die Hauptrücklaufleitung für im Gebäude in unterschiedlichen Stockwerken
angeordnete Verbrauchereinheiten zumindest ab der Pumpe in der Hauptvorlaufleitung
vertikal, um bei der Verteilung des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
im Gebäude möglichst kurze Verteilerwege einzuhalten.
[0049] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Hauptvorlaufleitung
ein Umschaltventil vorzugsweise ein DreiwegUmschaltventil vorgesehen ist, um das Wärmeträgermedium
aus der Hauptrücklaufleitung des Niedertemperaturkreislaufs in die Hauptvorlaufleitung
zuzumischen. Derart kann bei geringem Exergiebedarf in Form von Wärme der Verbrauchereinheiten
bzw. bei entsprechend vorhandener Abwärme der Verbrauchereinheiten die Temperatur
des Wärmeträgermediums im Vorlauf des Niedertemperaturkreislaufs entsprechend angehoben
werden, wodurch mehr Niedertemperaturwärme für die Primärseiten der Wärmepumpen zur
Verfügung steht.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0050] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen, wie sie in den Zeichnungen
dargestellt sind, näher erläutert.
[0051] Dabei zeigt:
- Fig.1
- ein System zur Versorgung von mehreren, in einem Gebäude angeordneten, Verbrauchereinheiten
mit einem Hochtemperaturkreislauf mit Exergie zum Heizen und/oder Kühlen
- Fig.2
- ein System zur Versorgung von mehreren, in einem Gebäude angeordneten, Verbrauchereinheiten
mit zwei Hochtemperaturkreisläufen mit Exergie zum Heizen und/oder Kühlen
- Fig.3
- ein System zur Versorgung von mehreren, in einem Gebäude angeordneten, Verbrauchereinheiten
mit Exergie zum Heizen und/oder Kühlen mit zwei Hochtemperaturkreisläufen sowie einem
ersten Wärmetauscher zur Heizung oder Kühlung
- Fig.4
- ein System zur Versorgung von mehreren, in einem Gebäude angeordneten, Verbrauchereinheiten
mit Exergie zum Heizen und/oder Kühlen mit einem Hochtemperaturkreislauf sowie einem
ersten Wärmetauscher zur Heizung oder Kühlung
[0052] Fig.1 zeigt ein erfindungsgemäßes System zur Versorgung von mehreren, in einem Gebäude
6 angeordneten, Verbrauchereinheiten 1 mit Exergie in Form von Wärme.
[0053] Das System besteht aus einem Niedertemperaturkreislauf 3, mehreren Vebrauchereinheiten
1, die jeweils zumindest einen ersten Hochtemperaturkreislauf 5 aufweisen sowie dezentral
angeordneten Wärmepumpen 4, wobei jeder Verbrauchereinheit 1 eine Wärmepumpe 4 zugeordnet
ist.
[0054] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 ist jeder Verbrauchereinheit 1 innerhalb
des Gebäudes 6 eine Wärmepumpe 4 zugeordnet. Es ist aber auch denkbar, dass lediglich
zwei der drei Verbrauchereinheiten 1 eine Wärmepumpe 4 zugeordnet ist und die dritte
Verbrauchereinheit 1 anderweitig mit Exergie zum Heizen oder Kühlen versorgt wird.
[0055] Es ist weiters nicht ausgeschlossen, dass jeder Verbrauchereinheit 1 eine weitere
Wärmepumpe zugeordnet ist. Erfindungsgemäß ist aber jedenfalls eine Wärmepumpe 4 vorgesehen,
die einer Verbrauchereinheit 1 zugeordnet ist.
[0056] Bei der Wärmepumpe kann es sich um eine reversible arbeitende Wärmepumpe handeln,
dh. sie kann dazu verwendet werden, dem Hochtemperaturkreislauf 5 Exergie in Form
von Wärme zuzuführen oder zu entziehen.
[0057] Der Niedertemperaturkreislauf 3 des erfindungsgemäßen Systems umfasst eine Pumpe
16, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel im Kellergeschoss 6a des Gebäudes 6 angeordnet
ist und ein Wärmeträgermedium im Niedertemperaturkreislauf 3 zirkuliert, um einer
Niedertemperaturenergiequelle 2 Niedertemperaturwärme zu entziehen.
[0058] Der Niedertemperaturkreislauf 3 wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch eine
Hauptvorlaufleitung 7 sowie eine Hauptrücklaufleitung 9 gebildet, wobei die Pumpe
16 in der Hauptvorlaufleitung 7 angeordnet ist und das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
3 zu den Wärmepumpen 4 der Vebrauchereinheiten 1 transportiert und deren Primärseiten
mit Niedertemperaturwärme versorgt.
[0059] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel verlaufen die Hauptvorlaufleitung 7 sowie die
Hauptrücklaufleitung 9 vertikal innerhalb des Gebäudes und führen in jedes Stockwerk,
wobei die unmittelbare Zufuhr des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
3 zu den einzelnen Wärmepumpen 4 über eine erste Gruppe von Zweigleitungen 8 erfolgt,
die entsprechend kleiner dimensioniert sind als die Hauptvorlaufleitung 7. Gleiches
gilt für eine zweite Gruppe von Zweigleitungen 10, über welche das Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs 3 wieder von den Wärmepumpen zur Hauptrücklaufleitung
9 transportiert wird.
[0060] Hauptvorlaufleitung 7 sowie Hauptrücklaufleitung 9 befinden sich, wie gesagt, teilweise,
nämlich ab der im Kellergeschoss 6a angeordneten Pumpe 16, innerhalb des Gebäudes
6. Gleiches trifft auf die erste Gruppe von Zweigleitungen 8 sowie die zweite Gruppe
von Zweigleitungen 10 zu. Die Verteilung des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
3 über die Hauptvorlaufleitung 7 und die Zweigleitungen 8 zu den Wärmepumpen 4 sowie
die Rückführung über die Zweigleitungen 10 zur Hauptrücklaufleitung 9 findet somit
zur Gänze innerhalb des Gebäudes statt. Da das Wärmeträgermedium hier Temperaturen
zwischen -15°C und 25°C in der Hauptvorlaufleitung und um 2K bis 20K niedrigere Temperaturen
in der Hauptrücklaufleitung aufweist und vor dem Transport zu den Verbrauchereinheiten
nicht aufgeheizt wird, können Exergieverluste während des Transports wegen des geringen
Temperaturunterschiedes zur Temperatur im Inneren des Gebäudes, gering gehalten werden.
[0061] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel kommen rein beispielhaft thermoelektrische Wärmepumpen
zum Einsatz.
[0062] In den Wärmepumpen 4 wird daher an deren Primärseiten, wie an sich bekannt, dem Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs 3 Wärme entzogen, so dass das Wärmeträgermedium des
Niedertemperaturkreislaufs 3 abkühlt und das Kältemittel der Wärmepumpen 4 erhitzt
bzw. überhitzt wird. Durch Zufuhr von Exergie in Form von Strom wird das Kältemittel
der Wärmepumpen 4 weiter erhitzt bzw. überhitzt, so dass Exergie in Form von Wärme
an den Sekundärseiten der Wärmepumpen 4 an jeweils erste Hochtemperaturkreisläufe
5 der Verbrauchereinheiten 4 abgegeben werden kann.
[0063] Der Begriff Hochtemperaturkreislauf 5 ist im vorliegenden Zusammenhang nicht zwingend
als ein Kreislauf zu verstehen, dessen Wärmeträgermedium eine "hohe" Temperatur aufweist,
sondern soll eine Unterscheidung zum Niedertemperaturkreislauf 3 ermöglichen. Die
Vorlauftemperatur der Wärmeträgermedien der ersten Hochtemperaturkreisläufe 5 ist
jedenfalls höher als die Vorlauftemperatur des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
3.
[0064] Je nach Zweck der ersten Hochtemperaturkreisläufe 5 kann deren Vorlauftemperatur
zwischen 20°C und 70°C liegen. So kann es sich bei einem ersten Hochtemperaturkreislauf
5 beispielsweise um eine Fussbodenheizung handeln, so dass die Vorlauftemperatur des
Wärmeträgermediums eines solchen ersten Hochtemperaturkreislaufs 5, das mittels einer
Pumpe 18 zirkuliert, zwischen 28°C und 35°C liegen kann. Alternativ dazu kann es sich
bei einem ersten Hochtemperaturkreislauf 5 aber auch um einen Radiatorkreislauf oder
einen Brauchwasserkreislauf handeln, mit entsprechend höheren Vorlauftemperaturen
des Wärmeträgermediums des ersten Hochtemperaturkreislaufs 5.
[0065] In dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den ersten
Hochtemperaturkreisläufen 5 typischerweise um Fussbodenheizungen, die mit einer maximalen
Vorlauftemperatur des Wärmeträgermediums von ca. 35°C betrieben werden, so dass der
Unterschied zwischen der Vorlauftemperatur des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
3 und den Vorlauftemperaturen des Wärmeträgermediums der ersten Hochtemperaturkreisläufe
5 der Verbraucher 1 nicht zu groß ist und die Wärmepumpen 4 entsprechend wirtschaftlich
betrieben werden können. Die Heizschleifen der Fussbodenheizungen sind mit dem Bezugszeichen
23 versehen. Für den Fall, dass es sich beim ersten Hochtemperaturkreislauf 5 um einen
Heizkreislauf mit Radiatoren handelt, stellt das mit dem Bezugszeichen 23 versehene
Symbol einen oder mehrere Radiatoren dar.
[0066] Zur Regelung und Versorgung der einzelnen Verbrauchereinheiten 1 mit dem Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs 3 ist es gemäß Ausführungsbeispiel Fig.1 weiters vorgesehen,
dass in den Zweigleitungen 10 jeweils eine Armatur 11 angeordnet ist, über welche
zumindest der Zufluss des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs 3 zu den
jeweiligen Verbrauchereinheiten 1 regelbar ist.
[0067] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei der Armatur 11 um ein druckunabhängiges
Regelventil, welches einen vom Druck unabhängigen, definierten Volumenstrom in der
Zweileitung 10 garantiert.
[0068] Bevorzugt ist das druckunabhängige Regelventil Bestandteil eines Regelkreises (nicht
dargestellt) und wird beispielsweise abhängig von der Lastanforderung der zugeordneten
Wärmepumpe gesteuert, dh. je nach Lastanforderung der zugeordneten Wärmepumpe, ermöglicht
das druckunabhängige Regelventil einen größeren Volumenstrom in der entsprechenden
Zweigleitung 10 oder einen niedrigeren Volumenstrom. Wie eingangs erwähnt ist eine
Anordnung des druckunabhängigen Regelventils 11 auch in der jeweiligen Zweigleitung
8 möglich.
[0069] Die Anordnung in den Zweigleitungen 10, also jeweils nach den Verbrauchereinheiten
1 ist jedoch vorteilhaft, weil in diesem Fall der Druck bereits durch die Abnehmer
der Verbrauchereinheiten 1 reduziert ist und daher an der Armatur 11 geringer ist,
wodurch eine feinere Regelung aufgrund des geringeren Kraftaufwands möglich ist, als
wenn diese in den Zweigleitungen 8 angeordnet wären.
[0070] Grundsätzlich können Anforderungen die Regelung des druckunabhängigen Regelventils
11 betreffend aus dem ersten und/oder zweiten Hochtemperaturkreislauf 5,15 kommen.
[0071] Konkret können folgende Regelgrößen zur Ansteuerung des druckunabhängigen Regelventils
11 (Steuerung des Volumenstroms) herangezogen werden:
o Schaltkontaktanforderung aus zumindest dem ersten Hochtemperaturkreislaufs 5
o Stetiges Regelsignal basierend auf Anforderung zumindest des ersten Hochtemperatukreislaufs
5
o Vorlauf- oder Rücklauftemperatur des Niedertemperaturkreislaufs 3
o Vorlauf- oder Rücklauftemperatur des ersten Hochtemperaturkreislaufs 5
o Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf-Rücklauftemperatur des ersten Hochtemperaturkreislaufs
5
o abgegebene Wärmemenge im ersten Hochtemperaturkreislauf 5
o abgegebene Wärmemenge im Niedertemperaturkreislauf 3
o Strömungsgeschwindigkeiten der Wärmeträgermedien im Niedertemperaturkreislauf 3
und/oder zumindest im ersten Hochtemperaturkreislauf 5
[0072] Ebenso können prädiktive Regelsignale zur Anlagenoptimierung zur Ansteuerung des
Regelventils 11 zum Einsatz kommen.
[0073] Weiters kann, wie in Fig.1 dargestellt, in der Hauptvorlaufleitung 7, vorzugsweise
vor der ersten Verbrauchereinheit 1, ein Mischventil 17, vorzugsweise eine Dreiwegmischventil
vorgesehen sein, über welches das sich in der Hauptrücklaufleitung 9 befindliche,
abgekühlte Wärmeträgermedium in die Hauptvorlaufleitung 7 zugemischt werden kann.
Dadurch kann, wie untenstehend noch gezeigt werden wird, die Abwärme von Verbrauchereinheiten
1, mit geringerer Wärmeanforderung genutzt werden, um das Wärmeträgermedium der Hauptvorlaufleitung
7 zu erwärmen.
[0074] Fig.2 zeigt ein erfindungsgemäßes System zur Versorgung von mehreren in einem Gebäude
angeordneten Verbrauchereinheiten 1 mit Exergie in Form von Wärme wie es in Fig.1
dargestellt ist, allerdings mit zwei Hochtemperaturkreisläufen 5,15 je Verbrauchereinheit
1.
[0075] Beim ersten Hochtemperaturkreislauf 1 handelt es sich, wie bereits in Fig.1 dargestellt,
um einen Heizungskreislauf samt Pumpe 18. Beim zweiten Hochtemperaturkreislauf 15
handelt es sich um einen Brauch- und/oder Trinkwasserkreislauf, der ebenfalls eine
Pumpe 18 aufweist und Wärme an einen Warmwasserspeicher 22 abgeben kann.
[0076] Anders als im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 ist im Vorlauf des ersten Hochtemperaturkreislaufs
5 ein Umschaltventil 20, über welches das Wärmeträgermedium des ersten Hochtemperaturkreislaufs
5 zu einem zweiten Wärmetauscher 14 geleitet werden kann, wo es Wärme an den zweiten
Hochtemperaturkreislauf 15 abgeben kann und dann wieder in der Rücklauf des ersten
Hochtemperaturkreislaufs 5 geführt werden kann.
[0077] Im Gegensatz zum in Fig.1 dargestellten, erfindungsgemäßen System wird bei dem in
Fig.2 dargestellten erfindungsgemäßen System das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
3 dazu verwendet, um die Heizkreisläufe 5 und Brauchwasser-/Trinkwasserkreisläufe
15 der Verbrauchereinheiten 1 gemeinsam über die jeweils zugeordnete Wärmepumpen 4
mit Exergie in Form von Wärme zu versorgen, während im Fall des in Fig.1 dargestellten
Systems lediglich ein Hochtemperaturkreislauf 5 (Heizkreislauf) je Verbrauchereinheit
1 über das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs 3 und die Wärmepumpen
4 mit Exergie in Form von Wärme versorgt wird.
[0078] Die beiden Systeme gemäß Fig.1 und 2 gleichen sich somit, was die Versorgung der
Primärseiten der Wärmepumpen 4 mit Niedertemperaturwärme des Niedertemperaturkreislaufs
3 betrifft, unterscheiden sich aber, was die Abnehmer je Verbrauchereinheiten 1 betrifft.
[0079] Fig.3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems zur
Versorgung von mehreren in einem Gebäude angeordneten Verbrauchereinheiten 1 mit Exergie
in Form von Wärme. Im Unterschied zu den in den Fig.1 und 2 gezeigten Systemen ermöglicht
es das in Fig. 3 gezeigte System aber auch, die Verbrauchereinheiten mit Exergie in
Form von Kälte zu versorgen.
[0080] Zu diesem Zweck ist je Verbrauchereinheit 1 ein erster Wärmetauscher 12 vorgesehen,
der auf der einen Seite mit Niedertemperaturwärme des Niedertemperaturkreislaufs 3
speisbar ist und auf der anderen Seite mit dem Wärmeträgermedium des ersten Hochtemperaturkreislaufs
5 der Verbrauchereinheit 1.
[0081] Zur Anspeisung des ersten Wärmetauschers 12 mit dem Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
3 ist je Verbrauchereinheit 1 ein Umschaltventil 13 vorgesehen, welches es ermöglicht,
das über die jeweilige Zweigleitung 8 transportierte Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
3 zum ersten Wärmetauscher 12 zu leiten. Alternativ kann das Umschaltventil 13 diese
Speisung aber vollständig unterbinden, wodurch der über die Zweigleitung 8 transportierte
Volumenstrom des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs 3, wie im Fall
des Systems gemäß Fig.2, zur der jeweiligen Verbrauchereinheit 1 zugeordneten Wärmepumpe
4 transportierbar ist.
[0082] Auf der Verbraucherseite 1 ist der ersten Hochtemperaturkreislauf 5 gegenüber dem
in Fig.2 dargestellten System derart erweitert, dass dieser über den ersten Wärmetauscher
12 geführt ist. Konkret speist der erste Hochtemperaturkreislauf 5 über einen Wärmeabgabeabschnitt
5a, der einen Teil des Hochtemperaturkreislaufs 5 bildet, den Wärmetauscher 12, so
dass beispielsweise im Sommer, wenn der Hochtemperaturkreislauf 5 nicht zu Heizzwecken
benötigt wird, das Wärmeträgermedium des Hochtemperaturkreislaufs 5 Wärme über dessen
Heizflächen 23 aufnehmen kann, über eine Abzweigung aus dem Rücklauf des ersten Hochtemperaturkreislaufs
5 zum ersten Wärmetauscher 12 transportiert werden kann, wo es Wärme an das Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs 3 abgeben kann und in weiterer Folge, abgekühlt in
den, mit einer Rückschlagklappe 21 abgesicherten Vorlauf des Hochtemperaturkreislaufs
5 wieder zu den Heizflächen 23, die in diesem Fall als Kühlflächen wirken, geleitet
wird, weil das Wärmeträgermedium eine geringere Temperatur als die Umgebung aufweist.
[0083] Die über den ersten Wärmetauscher 12 an das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
3 abgegeben Wärme erhöht dessen Temperatur in der die Verbrauchereinheit 1 speisenden
Zweigleitung 8, so dass die zugeordnete Wärmepumpe 4 an deren Primärseite mit wärmeren
Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs 3 gespeist werden kann und derart
weniger Exergie in Form von Strom benötigt wird, um den Hochtemperaturkreislauf 5
mit Exergie in Form von Wärme zu versorgen, wobei der Hochtemperaturkreislauslauf
5 in diesem Anwendungsfall lediglich dazu benötigt wird, im Bedarfsfall, den zweiten
Wärmetauscher 14 mit Wärme für den zweiten Hochtemperaturkreislauf 15 (Brauchwasser-/Trinkwasserkreislauf)
zu versorgen, indem das entsprechende Umschaltventil 20 im ersten Hochtemperaturkreislauf
5 so einstellbar ist, dass der gesamte, von der Wärmepumpe 4 kommende Volumenstrom
des Wärmeträgermediums des ersten Hochtemperaturkreislaufs 5 zum zweiten Wärmetauscher
14 geleitet wird, um dort Wärme abzugeben und danach, unter Umgehung der Heizflächen
23, in den Rücklauf des ersten Hochtemperaturkreislaufs 5 gespeist wird.
[0084] Für den Fall, dass keine Wärme für die Erhitzung des zweiten Hochtemperaturkreislaufs
15 einer Verbrauchereinheit 1 benötigt wird und die dieser Verbrauchereinheit 1 zugeordnete
Wärmepumpe 4 nicht in Betrieb ist, wird das mittels des ersten Wärmetauschers 12 erhitzte
Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs 3 ohne Wärmeabgabe an die Wärmepumpe
4 über die Zweigleitung 10 in die Hauptrücklaufleitung 9 transportiert, wo es zur
allgemeinen Temperaturerhöhung des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
3 beiträgt, wodurch andere Vebrauchereinheiten 1, die Wärme benötigen, Exergie einsparen
können. Auf diese Art und Weise kann die Abwärme einer der Verbrauchereinheiten 1,
welche die Kühlung dieser Verbrauchereinheit 1 ermöglicht, dazu verwendet werden,
um die Wärmepumpen 4 anderer Verbrauchereinheiten 1 exergieeffizienter betreiben zu
können, da über diese Wärmepumpen weniger Exergie zugeführt werden muss, um den jeweiligen
ersten Hochtemperaturkreislauf 5 (indirekt den jeweiligen zweiten Hochtemperaturkreislauf
15) mit der erforderlichen Wärme zu versorgen.
[0085] Bei Einsatz einer reversiblen Wärmepumpe, kann, je nach Temperaturdifferenz zwischen
dem Wärmeträgermedium im ersten Hochtemperaturkreislauf 5 und dem Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs 3 das Umschaltventil 13 auch derart geschalten werden,
dass der erste Wärmetauscher 12 nicht vom Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs
3 durchflossen wird, die jeweilige Wärmepumpe 4 aber in Betrieb ist, wodurch eine
aktive Kühlung des Wärmeträgermediums des ersten Hochtemperaturkreislaufs 5 möglich
ist. Das in Fig.3 beschriebene System ermöglicht somit eine passive Kühlung über den
ersten Wärmetauscher 12 (bei stillstehender Wärmepumpe 4) und eine aktive Kühlung
mit in Betrieb befindlicher Wärmepumpe 4 bei nicht durchflossenem ersten Wärmetauscher
12. Je nach Temperaturverhältnissen ist auch ein Mischbetrieb denkbar, um die jeweilige
Wärmepumpe 4 effizient betreiben zu können. In diesem Fall durchfließt das Wärmeträgermedium
des Niedertemperaturkreislaufs 3 zuerst den ersten Wärmetauscher 12 um dann an der
Primärseite der zugeordneten, reversibel betriebenen Wärmepumpe 4, zusätzliche Wärme
aus dem ersten Hochtemperaturkreislauf 5 aufzunehmen.
[0086] Fig.4 zeigt schlussendlich ein System wie in Fig.1 dargestellt, jedoch mit einem
Wärmeabgabeabschnitt 5a, wie in Fig.3 dargestellt. Mit dem in Fig.4 dargestellten
System kann auf einfache Art und Weise eine aktive und passive Kühlung der Verbrauchereinheiten
realisiert werden.
[0087] Zusammengefasst ergeben sich somit folgende Konfigurations- und Betriebsmöglichkeiten
des erfindungsgemäßen Systems:
Möglichkeit der Versorgung von Verbrauchereinheiten 1 innerhalb eines Gebäudes 6 mit
Exergie in Form von Wärme zur Versorgung eines ersten Hochtemperaturkreislaufs 5 je
Verbrauchereinheit 1, welcher erster Hochtemperaturkreislauf 5 als Heizkreislauf ausgebildet
ist. Eine solches System ist in Fig.1 dargestellt.
[0088] Wahlweise zusätzliche Versorgung der Verbrauchereinheiten 1 mit Exergie in Form von
Kälte. Ein solches System ist in Fig.4 abgebildet.
[0089] Möglichkeit der Versorgung von Verbrauchereinheiten 1 innerhalb eines Gebäudes 6
mit Exergie in Form von Wärme zur Versorgung eines ersten und zweiten Hochtemperaturkreislaufs
5,15 je Verbrauchereinheit 1, welcher erster Hochtemperaturkreislauf 5 als Heizkreislauf
ausgebildet ist und welcher zweiter Hochtemperaturkreislauf 15 als Kreislauf zur Brauchwassererwärmung
(Brauchwasser-/Trinkwasserkreislauf) ausgebildet ist. Eine solches System ist in Fig.2
dargestellt.
[0090] Möglichkeit der Versorgung von Verbrauchereinheiten 1 innerhalb eines Gebäudes6 mit
Exergie in Form von Wärme zur Versorgung eines Hochtemperaturkreislaufs je Verbrauchereinheit
1, welcher als Kreislauf zur Brauchwassererwärmung (Brauchwasser-/Trinkwasserkreislauf)
ausgebildet ist. Eine solches System ist in den Figuren nicht dargestellt, es muss
jedoch in Fig.1 lediglich der erste Hochtemperaturkreislauf 5 durch den zweiten Hochtemperaturkreislauf
15 aus Fig.2 ersetzt werden.
[0091] Zusätzlich können in diesem nicht dargestellten System die Verbrauchereinheiten 1
mit Exergie in Form von Kälte wie in Fig. 4 dargestellt, versorgt werden.
[0092] Möglichkeit der Versorgung von Verbrauchereinheiten 1 innerhalb eines Gebäudes 6
mit Exergie in Form von Wärme zur Versorgung eines ersten und zweiten Hochtemperaturkreislaufs
5,15 je Verbrauchereinheit 1, welcher erster Hochtemperaturkreislauf 5 als Heizkreislauf
ausgebildet ist und welcher zweite Hochtemperaturkreislauf 15 als Kreislauf zur Brauchwassererwärmung
(Brauchwasser-/Trinkwasserkreislauf) ausgebildet ist bei gleichzeitiger Möglichkeit
der Versorgung der Verbrauchereinheiten 1 mit Exergie in Form von Kälte und/oder Wärme
zur Kühlung und Erwärmung von Brauchwasser bzw. eines Heizkreislaufs. Eine solches
System ist in Fig.3 dargestellt.
[0093] Da die meisten Verbrauchereinheiten 1 in der Praxis jeweils einen Hochtemperaturkreislauf
5 zu Heizzwecken und einen Hochtemperaturkreislauf 15 zur Brauchwassererwärmung aufweisen,
handelt es sich bei dem in Fig.2 dargestellten System und dem damit durchführbaren
Verfahren um ein sehr praxisnahes System, dass auch in bestehende Gebäude nachträglich
gut implementierbar ist.
[0094] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es bei
einem System gemäß Fig.1 vorgesehen, dass die Armatur 11, insbesondere das druckunabhängige
Regelventil 11 sowie die Wärmepumpe 4 in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
[0095] Bei einem System wie in Fig.2 dargestellt, sind gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfinudng die Armatur 11, insbesondere das druckunabhängige Regelventil
11, die Wärmepumpe 4 sowie der zweite Wärmetauscher 14 in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet.
[0096] Bei einem System wie in Fig.3 dargestellt, sind gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung die Armatur 11, insbesondere das druckunabhängige Regelventil
11, die Wärmepumpe 4 sowie der erste Wärmetauscher 12 und der zweite zweite Wärmetauscher
14 in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet.
[0097] Bei einem System wie in Fig.4 dargestellt, sind gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung die Armatur 11, insbesondere das druckunabhängige Regelventil
11, die Wärmepumpe 4 sowie der erste Wärmetauscher 12 in einem gemeinsamen Gehäuse
angeordnet.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0098]
- 1
- Verbrauchereinheiten
- 2
- Niedertemperaturenergiequelle
- 3
- Niedertemperaturkreislauf
- 4
- Wärmepumpe
- 5
- erster Hochtemperaturkreislauf
- 5a
- Wärmeabgabeabschnitt (des ersten Hochtemperaturkreislaufs)
- 6
- Gebäude
- 7
- Hauptvorlaufleitung
- 8
- erste Gruppe von Zweigleitungen
- 9
- Hauptrücklaufleitung
- 10
- zweite Gruppe von Zweigleitungen
- 11
- Regelventil
- 12
- erster Wärmetauscher
- 13
- Umschaltventil
- 14
- zweiter Wärmetauscher
- 15
- zweiter Hochtemperaturkreislauf
- 16
- Pumpe (Niedertemperaturkreislauf)
- 17
- Mischventil
- 18
- Pumpe (erster und zweiter Hochtemperaturkreislauf)
- 19
- Strömungsrichtung der Hauptvorlaufleitung
- 20
- Umschaltventil
- 21
- Rückschlagklappe
- 22
- Warmwasserspeicher
- 23
- Heizflächen
1. System zur Versorgung von mehreren, in einem Gebäude (6) angeordneten, Verbrauchereinheiten
(1) mit Exergie zum Heizen und/oder Kühlen, das System umfassend,
∘ die mehreren Verbrauchereinheiten (1), wobei jede Verbrauchereinheit einen ersten
Hochtemperaturkreislauf (5) aufweist
∘ einen Niedertemperaturkreislauf (3) mit einem Wärmeträgermedium, welcher Niedertemperaturkreislauf
(3) in der Lage ist, einer Niedertemperaturenergiequelle (2) Energie in Form von Niedertemperaturwärme
zu entziehen,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder Verbrauchereinheit (1) eine Wärmepumpe (4) zugeordnet ist, welche dazu eingerichtet
ist, den ersten Hochtemperaturkreislauf (5) der Verbrauchereinheit (1) mit Exergie
in Form von Wärme zu versorgen und wobei der Niedertemperaturkreislauf (3) dazu eingerichtet
ist, die Primärseite jeder Wärmepumpe (4) mit Niedertemperaturwärme zu versorgen.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Niedertemperaturkreislauf (3) eine Hauptvorlaufleitung (7) umfasst, über welche
das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs (3) mittels einer ersten Gruppe
von Zweigleitungen (8) von der Niedertemperaturenergiequelle (2) zu den Verbrauchereinheiten
(1), insbesondere zu den Primärseiten der Wärmepumpen (4) transportierbar ist, wobei
die erste Gruppe von Zweigleitungen (8) innerhalb des Gebäudes (6) angeordnet ist
.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Niedertemperaturkreislauf (3) eine Hauptrücklaufleitung (9) umfasst, zu welcher
das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs (3) über eine zweite Gruppe von
Zweigleitungen (10) von den Wärmepumpen (4) transportierbar ist und über welche Hauptrücklaufleitung
(9) das Wärmeträgermedium zur Niedertemperaturenergiequelle (2) transportierbar ist,
wobei die zweite Gruppe von Zweigleitungen (10) innerhalb des Gebäudes (6) angeordnet
ist.
4. System nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptvorlaufleitung (7) und/oder die Hauptrücklaufleitung (9) zumindest teilweise
innerhalb des Gebäudes (6) angeordnet sind.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Zweigleitung der zweiten Gruppe von Zweigleitungen (10) zumindest eine Armatur
(11) oder zumindest einen Sensor umfasst, welche/welcher ausgewählt ist aus den folgenden
Armaturen/Sensoren: Regelventil, druckunabhängiges Regelventil, Absperrventil, mengenbegrenzender
Differenzdruckregler, Wärmemengenzähler, Temperatursensor, Durchflussmengenmesssensor.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Verbrauchereinheit (1) einen ersten Wärmetauscher (12) umfasst, der auf der
einen Seite mit dem Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs (3) speisbar
ist und auf der anderen Seite mit einem Wärmeträgermedium des ersten Hochtemperaturkreislaufs
(5).
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbrauchereinheit (1) ein Umschaltventil (13) zugeordnet ist, welches derart
schaltbar ist, dass das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs (3) über
den ersten Wärmetauscher (12) und vorzugsweise über die dieser Verbrauchereinheit
(1) zugeordnete Wärmepumpe (4) zur Hauptrücklaufleitung (9) transportierbar ist.
8. System nach eine der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Verbrauchereinheit einen zweiten Wärmetauscher (14) der auf der einen Seite
durch den ersten Hochtemperaturkreislauf (5) speisbar ist und auf der anderen Seite
durch einen zweiten Hochtemperaturkreislauf (15).
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Hochtemperaturkreislauf (5) um einen Heizkreislauf handelt.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zweiten Hochtemperaturkreislauf (15) um einen Brauchwasserkreislauf
handelt.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Niedertemperaturkreislauf (3) eine in der Hauptvorlaufleitung (7) angeordnete
Pumpe (16) umfasst, welche im Gebäude (6) angeordnet ist.
12. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptvorlaufleitung (7) und/oder die Hauptrücklaufleitung (9) für im Gebäude
(6) in unterschiedlichen Stockwerken und übereinander angeordnete Verbrauchereinheiten
(1) ab der in der Hauptvorlaufleitung (7) angeordneten Pumpe (16) vertikal verlaufend
angeordnet ist.
13. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs (3) in der Hauptvorlaufleitung
(7) zwischen -15°C und 25°C beträgt, vorzugsweise zwischen 5°C und 25°C.
14. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs (3) in der Hauptrücklaufleitung
(9) zwischen -20°C und 20°C, vorzugsweise zwischen 1°C und 20°C beträgt.
15. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Hauptvorlaufleitung (7) ein Mischventil, vorzugsweise ein Dreiwegmischventil
(17) angeordnet ist, um das Wärmeträgermedium aus der Hauptrücklaufleitung (9) des
Niedertemperaturkreislaufs (3) in die Hauptvorlaufleitung (7) zuzumischen.
16. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Wärmepumpe 4, gemeinsam mit der Armatur 11, vorzugsweise ausgebildet
als druckunabhängiges Regelventil 11 und/oder dem ersten Wärmetauscher 12 und/oder
dem zweiten Wärmetauscher 14 in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind.
17. Verfahren zur Versorgung von mehreren, in einem Gebäude (6) angeordneten Verbrauchereinheiten
(1) mit Exergie zum Heizen und/oder Kühlen, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Verbrauchereinheit (1) eine Wärmepumpe (4) zugeordnet ist, welcher mittels
eines Niedertemperaturkreislaufs (3) ein Wärmeträgermedium zugeführt wird, um Niedertemperaturwärme
einer Niedertemperaturenergiequelle (2) zur Primärseite der Wärmepumpe (4) zu transportieren,
wobei jede Wärmepumpe (4) einen ersten Hochtemperaturkreislauf (5) der zugeordneten
Verbrauchereinheit (1) mit Exergie in Form von Wärme versorgt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs (3) mittels einer Pumpe (16)
umgewälzt wird und der Transport des Wärmeträgermediums ab der Pumpe (16) innerhalb
des Gebäudes (6) erfolgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs (3) einem ersten Wärmetauscher
(12) einer Verbrauchereinheit (1) zugeführt wird, der von einem Wärmeträgermedium
des ersten Hochtemperaturkreislaufs (5) durchflossen wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeträgermedium des Niedertemperaturkreislaufs (3), nachdem es dem ersten Wärmetauscher
(12) einer Verbrauchereinheit (1) zugeführt wurde, der Primärseite der derselben Verbrauchereinheit
(1) zugeordneten Wärmepumpe (4) zugeführt wird, unabhängig davon, ob die Wärmepumpe
(4) in Betrieb ist oder nicht.
21. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeträgermedium des ersten Hochtemperaturkreislaufs (5) den ersten Wärmetauscher
(12) und/oder einen zweiten Wärmetauscher (14) durchfließt, welcher zweiter Wärmetauscher
(14) von einem Wärmeträgermedium eines zweiten Hochtemperaturkreislaufs (15) durchflossen
wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Hochtemperaturkreislauf (5) um einen Heizkreislauf handelt.
23. verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zweiten Hochtemperaturkreislauf (15) um einen Brauchwasser und/oder
Trinkwasserkreislauf handelt.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenströme des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs (3) zur Versorgung
der Wärmepumpen (4) über druckunabhängige Ventile (11) geregelt werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung der Volumenströme des Wärmeträgermediums des Niedertemperaturkreislaufs
(3) in Abhängigkeit von folgenden Regelgrößen erfolgt:
einer Schaltkontaktanforderung aus zumindest dem ersten Hochtemperaturkreislauf 5
und/oder einem stetigen Regelsignal basierend auf der Anforderung zumindest des ersten
Hochtemperatukreislaufs 5 und/oder der Vorlauf- und/oder Rücklauftemperatur des Niedertemperaturkreislaufs
3 und/oder der Vorlauf- oder Rücklauftemperatur des ersten Hochtemperaturkreislaufs
5 und/oder der Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf-Rücklauftemperatur des ersten
Hochtemperaturkreislaufs 5 und/oder der abgegebenen Wärmemenge im ersten Hochtemperaturkreislauf
5 und/oder der abgegebenen Wärmemenge im Niedertemperaturkreislauf 3 und/oder den
Strömungsgeschwindigkeiten der Wärmeträgermedien im Niedertemperaturkreislauf 3 und/oder
zumindest im ersten Hochtemperaturkreislauf 5