TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Gewinnung von Wärmeenergie aus
Sonnenlicht. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung, die in
ihrem aktivierten Zustand die Merkmale des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs
1 aufweist.
[0002] Dass die Vorrichtung diese Merkmale in ihrem aktivierten Zustand aufweist, schließt
nicht aus, dass die Vorrichtung diese Merkmale in jedem ihrer Zustände aufweist. Die
Vorrichtung kann jedoch beispielsweise zusammenlegbar und/oder aufblasbar sein, wobei
sie in zusammengelegtem und/oder nicht aufgeblasenem Zustand die Merkmale des Oberbegriffs
des unabhängigen Patentanspruchs 1 zumindest nicht sämtlich aufzuweisen braucht.
STAND DER TECHNIK
[0003] Aus der
WO 2009 / 024 135 A2 ist ein Sonnenkollektor zur Erwärmung von Luft bekannt, der aus einem isolierten
Kollektorgehäuse mit einer durchscheinenden Abdeckscheibe und einer im Kollektorgehäuse
angeordneten Absorberplatte besteht. Die Absorberplatte und der Boden des Kollektorgehäuses
bilden einen unteren Luftraum mit einem Lufteintritt und einem Luftaustritt aus. Im
unteren Luftraum zwischen dem Lufteinritt und dem Luftaustritt sind Strömungswiderstandserzeuger
vorhanden, die den Luftstrom über die Breite der Absorberplatte verteilen und verwirbeln.
Die Strömungswiderstandserzeuger können im Boden des Kollektorgehäuses eingearbeitete
Luftführungskanäle sein. Zwischen der Absorberplatte und der Abdeckscheibe ist ein
oberer Luftraum ausgebildet. Zwischen dem unteren Luftraum und dem oberen Luftraum
sind mindestens eine Einströmöffnung und mindestens eine Ausströmöffnung vorgesehen,
die einen Teilstrom zur Belüftung der Abdeckscheibe ermöglichen. Das Kollektorgehäuse
ist wannenartig und gegenüber der Atmosphäre mit einer umfassenden Isolierung geschützt,
durch die hindurch der Lufteintritt und der Luftaustritt verlaufen. Der Sonnenkollektor
ist in einen Luftkreislauf integriert, zu dem ein Heizelement gehört, das beispielsweise
in einem Wohnraum installiert ist. Dabei verbindet eine Luftrückleitung den Sonnenkollektor
mit dem Heizelement, während eine Luftzuleitung von dem Heizelement zu dem Sonnenkollektor
führt. Diese Luftzuleitung mündet in einen Lüfter, der vorzugweise unmittelbar an
den Sonnenkollektor angekoppelt ist. Der Sonnenkollektor befindet sich in der Regel
auf dem Dach eines Hauses. Die Gesamtinstallation des Luftkreislaufs mit dem Sonnenkollektor
erweist sich als aufwändig und kostspielig.
[0004] Aus der
DE 20 2005 004 563 U1 ist ein Solarkollektor zur Lufterwärmung mit einem Gehäuse bekannt. Das Gehäuse weist
an seiner der Sonne zugewandten Oberseite eine für Solarstrahlung durchlässige Abdeckung
auf und ist an seiner von der Sonne abgewandten Unterseite mit einer thermisch isolierenden
Schicht versehen. Im Gehäuse ist zwischen der thermisch isolierenden Schicht und der
Abdeckung ein Absorber vorgesehen, der aus einem zick-zack-gefalteten Material mit
hoher Wärmekapazität besteht, welches sich von einer ersten Seitenwand des Gehäuses
zur gegenüberliegenden zweiten Seitenwand des Gehäuses erstreckt. Zwischen der Abdeckung
und den durch die Faltung gebildeten Rippen des Absorbers und/oder zwischen der thermisch
isolierenden Schicht und den durch die Faltung gebildeten Rippen des Absorbers ist
zumindest ein Strömungskanal für zu erwärmende Luft gebildet. Im Bereich einer die
erste Seitenwand und die zweiten Seitenwand verbindenden dritte Seitenwand ist an
der ersten freien Stirnseite des Absorbers ein Kaltluftsammelraum gebildet. Im Bereich
des Kaltluftsammelraums ist zumindest ein Gebläse vorgesehen, welches von außen durch
eine Lufteintrittsöffnung in den Kaltluftsammelraum einströmende Luft durch die Strömungskanäle
zu zumindest einer Luftaustrittsöffnung fördert. An der der dritten Seitenwand gegenüberliegenden
vierten Seitenwand des Gehäuses ist im Bereich der zweiten freien Stirnseite des Absorbers
ein Warmluftsammelraum gebildet. Der Absorber ist auf seiner der Sonne zugewandten
Seite mit einer Sonnenstrahlung bevorzugt absorbierenden Beschichtung, vorzugsweise
einem Solarlack, beschichtet. Im eingebauten betriebsbereiten Zustand ist das Gehäuse
so aufgestellt, dass zumindest eine Luftaustrittsöffnung auf einem höheren Niveau
liegt als der Kaltluftsammelraum. Photovoltaische Solarzellen sind vorgesehen, um
das zumindest eine Gebläse und/oder eine Steuerungseinrichtung des Solarkollektors
mit elektrischer Energie zu versorgen. Auch dieser bekannte Solarkollektor wird auf
dem Dach eines Gebäudes angeordnet, um Frischluft anzuwärmen, die dann über ein Rohrleitungssystem
in das Gebäude eingeleitet wird. Daher ist auch die diesen bekannten Solarkollektor
umfassende Gesamtinstallation aufwändig und kostspielig.
[0005] Aus der
FR 2 578 312 A1 ist eine Vorrichtung zur Gewinnung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 bekannt. Die Vorrichtung wird
vor einer Gebäudewand angeordnet und nutzt für die Durchströmung ihrer Lichtumwandlungskammer
und ihrer Wärmeübertragungskammer den in der Lichtumwandlungskammer auftretenden Kamineffekt
und den in der Wärmeübertragungskammer auftretenden inversen Kamineffekt aus. Um eine
Auskühlung der Gebäudewand zu verhindern, wenn kein Licht in die Lichtumwandlungskammer
eintritt, ist eine Ventilklappe in der Warmgasleitung zwischen der der Lichtumwandlungskammer
und der Wärmeübertragungskammer vorgesehen.
[0006] Aus der
US 11 561 026 B1 ist eine Vorrichtung zur Gewinnung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht bekannt, bei
der ein Gebläse Luft in einem geschlossenen Kreislauf zirkulieren lässt, welcher sich
durch Leitungen auf der Rückseite von in einer Lichtumwandlungskammer oberhalb eines
Wärmeisolationskörpers angeordnetem Lichtabsorptionsmaterial und durch Leitungen auf
der Rückseite einer Wärmeübertragungswand unterhalb des Wärmeisolationskörpers erstreckt.
Das Gebläse wird in Abhängigkeit von den Signalen von Temperatursensoren an dem Lichtabsorptionsmaterial
und der Wärmeübertragungswand von einer Steuerung angesteuert und von einem Solarstromgenerator
mit elektrischer Energie versorgt.
[0007] Aus der
AT 505 601 A1 ist ein Sonnenkollektor zum Erwärmen von Wasser in einem Swimmingpool bekannt. Der
Sonnenkollektor weist einen Hohlraum zwischen zwei Folienblättern auf. Dabei ist der
Hohlraum durch zumindest eine Fläche begrenzt, die Sonnenlicht stark absorbiert. Dadurch
wird Wasser in dem Hohlraum erwärmt, dass so in kaltem Zustand in den Hohlraum zufließt
und in erwärmtem Zustand aus dem Hohlraum abfließt. Im Bereich der Zuführung des Wassers
ist eine Pumpe angebracht. In einer Ausführungsvariante des bekannten Sonnenkollektors
ist ein von zu erwärmendem Poolwasser abgeschlossenes Gegenstromsystem ausgebildet,
und das im Hohlraum des Kollektors erwärmte Wasser wird über ein Strömungssystem durch
das kältere Poolwasser in die Tiefe geleitet. Das Strömungssystem kann wie der Sonnenkollektor
ausgebildet sein, bei dem der Hohlraum je nach Anwendung eine mehr oder weniger lange
Passage des zu erwärmenden Wassers zwischen den Folien bildet.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Gewinnung von Wärmeenergie
aus Sonnenlicht mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs
1 aufzuzeigen, die kostengünstig bereitstellbar und einsetzbar ist, um die gewonnene
Wärmeenergie in einem externen Wärmeträgermedium zu speichern.
LÖSUNG
[0009] Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den abhängigen Patentansprüchen definiert. Dabei betrifft Patentanspruch 15
eine bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0010] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Gewinnung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht
und zur Speicherung der Wärmeenergie in einem externen Wärmeträgermedium weist in
ihrem aktivierten Zustand einen flächigen Wärmeisolationskörper, eine zwischen einem
Lichteintrittsfenster und einer Außenseite des flächigen Wärmeisolationskörpers ausgebildete
Lichtumwandlungskammer, in der ein Lichtabsorptionsmaterial angeordnet ist, und eine
Gasführungseinrichtung für ein Wärmeübertragungsgas auf, die eine in die Lichtumwandlungskammer
einmündende Kaltgasleitung und eine aus der Lichtumwandlungskammer ausmündende Warmgasleitung
umfasst. Das Lichtabsorptionsmaterial wandelt Sonnenlicht, welches durch das Lichteintrittsfenster
in die Lichtumwandlungskammer eintritt, in Wärmeenergie um. Das Wärmeübertragungsgas
in der Lichtumwandlungskammer nimmt die Wärmeenergie von den Lichtabsorptionsmaterial
auf. Die Kaltgasleitung und die Warmgasleitung erstrecken sich durch den flächigen
Wärmeisolationskörper oder an diesem vorbei. Auf der Innenseite des flächigen Wärmeisolationskörpers
ist eine Wärmeübertragungskammer zwischen die Warmgasleitung und die Kaltgasleitung
geschaltet und dort direkt an das externe Wärmeträgermedium anschließbar. Das Wärmeübertragungsgas
in der Wärmeübertragungskammer gibt Wärmeenergie direkt, d. h. nicht über eine Wärmeübertragungswand
an das Wärmeträgermedium ab. Der Wärmeisolationskörper der erfindungsgemäßen Vorrichtung
isoliert das Wärmeträgermedium thermisch nach außen.
[0011] Bei dem Wärmeübertragungsgas, das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch die
Gasführungseinrichtung zirkuliert, kann es sich um Luft, insbesondere um Luft aus
der Umgebung der Vorrichtung handeln. Grundsätzlich kann es sich aber auch um ein
Gas anderer Zusammensetzung als Luft aus der Umgebung handeln.
[0012] Bei dem externen Wärmeträgermedium, an das die Wärmeübertragungskammer der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anschließbar ist, handelt es sich um ein festes Wärmeträgermedium. Dieses
Wärmeträgermedium weist regelmäßig eine sehr viel höhere Wärmekapazität als das in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zwischen der Lichtumwandlungskammer und der Wärmeübertragungskammer
zirkulierende Wärmeübertragungsgas auf. Auch deshalb ist der energetische Wirkungsgrad
der erfindungsgemäßen Vorrichtung berechnet als Quotient der auf das Wärmeträgermedium
übertragenen Wärmeenergie geteilt durch Energie des auf die Vorrichtung einfallenden
Sonnenlichts begrenzt. Bezogen auf die Masse, den Installationsaufwand und die Kosten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich jedoch ein hoher Wirkungsgrad. Anders
gesagt erlaubt es die erfindungsgemäße Vorrichtung, erhebliche Mengen an Solarenergie
mit geringem Aufwand nutzbar zu machen, so dass ihr nicht besonders hoher energetischer
Wirkungsgrad zweitrangig ist.
[0013] Ein weiterer grundsätzlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist, dass
sie beziehungsweise ihr Wärmeisolationskörper das mit ihrer Hilfe erwärmte Wärmeträgermedium
thermisch isoliert. Dadurch wird verhindert, dass die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gewonnene und an das Wärmeträgermedium abgegebene Wärmeenergie schnell wieder verloren
geht.
[0014] Der hier verwendete Begriff des Wärmeträgermediums soll nicht implizieren, dass die
an das Wärmeträgermedium abgegebene Wärmeenergie mit Hilfe des Wärmeträgermediums
abtransportiert wird, um sie anderen Orts zu nutzen. Ganz im Gegenteil kommt die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit dem Ziel zum Einsatz, das Wärmeträgermedium als solches aufzuwärmen,
um es in diesem aufgewärmten Zustand zu nutzen. In einem konkreten Anwendungsfall
kann es sich bei dem Wärmeträgermedium um einen Teil einer Gebäudewand handeln, die
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung thermisch isoliert wird und unter der thermischen
Isolierung mit aus Sonnenlicht gewonnener Wärmeenergie erwärmt wird.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist in ihrem aktivierten Zustand einen Wärmeisolationsrand
auf, der den flächigen Wärmeisolationskörper, die Lichtumwandlungskammer, die Kaltgasleitung
und die Warmgasleitung seitlich einfasst. In Bezug auf die eingefassten Bestandteile
der Vorrichtung ist die von der erfindungsgemäßen Vorrichtung bewirkte thermische
Isolierung nicht nur quer zu, sondern auch in Richtung ihrer Haupterstreckungsebene
gegeben. Zusätzlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung seitlich benachbart zu weiteren
erfindungsgemäßen Vorrichtungen oder einer externen thermischen Isolierung angeordnet
werden. Bei einer großflächigen Erstreckung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
überdies eine schlechtere thermische Isolierung an ihrem Seitenrand hingenommen werden,
weil sich deren relative Auswirkung in Grenzen hält.
[0016] In dem aktivierten Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung fasst der Wärmeisolationsrand
auch die Wärmeübertragungskammer seitlich ein, die sich großflächig auf der Rückseite
des Wärmeisolationskörpers erstreckt.
[0017] Der Wärmeisolationsrand ist in dem aktivierten Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dazu ausgebildet, an einer Oberfläche von festem Wärmeträgermedium an- oder aufzuliegen.
Bei diesem festen Wärmeträgermedium kann es sich um die schon erwähnte Gebäudewand
oder auch einen Fußboden im Außenbereich handeln, der nach Entfernen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die auf ihn übertragene Wärmeenergie nach Art einer Fußbodenheizung abgeben
kann.
[0018] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Wärmeübertragungskammer, wie bereits
angedeutet wurde, großflächig ausgebildet, und dabei erstreckt sie sich parallel zur
Rückseite des Isolationskörpers. Dabei ist die Wärmeübertragungskammer zu dem Wärmeträgermedium
hin offen sein, das heißt auf dieser Seite durch das Wärmeträgermedium selbst begrenzt.
[0019] Als vorteilhaft erweist es sich, wenn der Wärmeisolationskörper, das Lichteintrittsfenster,
die Lichtumwandlungskammer, die Gasführungseinrichtung und die Wärmeübertragungskammer
als Einheit verschwenkbar an einem Lagersockel der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelagert
sind. Auf diese Weise kann die Wärmeübertragungskammer, gegebenenfalls zusammen mit
der Wärmeübertragungswand, von dem Wärmeträgermedium weggeschwenkt werden. Auf diese
Weise kann dann, wenn das Wärmeträgermedium Wasser eines Schwimmbads oder Whirlpools
ist, die Wasserfläche für die Benutzung des Schwimmbads oder Whirlpools freigemacht
werden. In dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sie auch
als Fenster- oder Türladen dienen, um vorübergehend ein Fenster oder eine Tür abzudecken.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Fenster als solches beziehungsweise
die Tür als solche schlecht thermisch isoliert ist.
[0020] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der Wärmeisolationskörper, und soweit
vorhanden auch der Wärmeisolationsrand, beispielsweise mit formstabilen Schäumen und/oder
mit geschlossenen Gaskammern mit formstabilen Kammerwänden, aber auch mit aufblasbaren
Hohlkörpern nach Art einer Luftmatratze ausgebildet sein.
[0021] Zwischen der Lichtumwandlungskammer und der Wärmeübertragungskammer weist der Wärmeisolationskörper
der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Isolationsdicke auf, die ausreichend groß ist,
um seine Funktion zu erfüllen. Je nach Anordnung und Füllung von Hohlräumen des Wärmeisolationskörpers
beträgt die Isolationsdicke allermindestens 0,5 cm und in der Regel mindestens 1 cm.
Vorzugsweise beträgt sie mindestens 3 cm und noch mehr bevorzugt mindestens 5 cm.
Selten wird die Isolationsdicke 10 cm überschreiten, noch seltener 15 cm, weil sich
hierdurch der Aufwand für die Herstellung und Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erhöht, ohne dass sich ein messbarer zusätzlicher Nutzen ergibt.
[0022] Ein hoher zusätzlicher Nutzen ergibt sich jedoch dann, wenn in der Kaltgasleitung
und/oder der Warmgasleitung eine Ventilklappe angeordnet ist. Die Ventilklappe kann
manuell betätigbar sein. Für die Betätigung der Ventilklappe kann die Vorrichtung
einen Aktuator, beispielsweise einen Elektromotor, und eine elektronische Steuerung,
die den Aktuator zeit- und/oder temperaturabhängig ansteuert, aufweisen. Vorzugsweise
handelt es sich bei der Ventilklappe um eine mechanisch temperaturgesteuerte Ventilklappe.
Unter einer mechanisch temperaturgesteuerten Ventilklappe ist beispielsweise eine
Ventilklappe zu verstehen, die durch ein Bimetallelement geöffnet wird, wenn dieses
Bimetallelement eine bestimmte Temperatur erreicht hat. So kann die jeweilige Kaltgas-
oder Warmgasleitung dann geöffnet werden, wenn in der Lichtumwandlungskammer bereits
eine bestimmte Temperatur erreicht ist, bei der Wärmeenergie zur Übertragung auf das
Wärmeträgermedium verfügbar ist. Umgekehrt kann eine solche Ventilklappe auch von
der Temperatur des Wärmeträgermediums gesteuert werden und die jeweilige Kaltgas-
beziehungsweise Warmgasleitung schließen, wenn die Temperatur des Wärmeträgermedium
einen oberen Grenzwert erreicht hat, der nicht überschritten werden soll.
[0023] In der Kaltgasleitung und/oder der Warmgasleitung ist ein Gebläse angeordnet, das
das Wärmeübertragungsgas aktiv durch die Gasführungseinrichtung umwälzt. Für die Versorgung
des Gebläses mit elektrischer Energie kann die Vorrichtung eine Batterie oder einen
Akkumulator umfassen. Vorzugsweise wird ein vorhandenes Gebläse durch einen Solarstromgenerator
mit elektrischer Energie versorgt. Dabei kann die Versorgung so abgestimmt sein, dass
der Solarstromgenerator genau dann ausreichend Energie zum Betrieb des Gebläses bereitstellt,
wenn so viel Sonnenlicht auf ihn und in die Lichtumwandlungskammer einfällt, dass
in der Lichtumwandlungskammer ausreichend Wärmeenergie zum Übertragen auf das Wärmeträgermedium
anfällt.
[0024] In der Lichtumwandlungskammer der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Strömungslenkeinrichtungen
angeordnet sein, die den Strömungsweg zwischen der Kaltgasleitung und der Warmgasleitung
verlängern und damit bei gleicher Verweildauer in der Lichtumwandlungskammer die Strömungsgeschwindigkeit
des Wärmeübertragungsgases in der Lichtumwandlungskammer verlängern. Dadurch reduziert
sich die Dicke laminarer Grenzschichten des Wärmeübertragungsgases an dem Lichtabsorptionsmaterial,
die den Übergang der Wärmeenergie von dem Lichtabsorptionsmaterial auf das Wärmeübertragungsgas
behindern. Die Strömungslenkeinrichtungen können beispielsweise dazu ausgebildet sein,
die Lichtumwandlungskammer derart längs des Wärmeisolationskörpers und/oder quer dazu
zu unterteilen, dass der verlängerte Strömungsweg über die Außenseite des Wärmeisolationskörpers
mäandert oder spiralförmig von der Kaltgasleitung an dem Wärmeisolationsrand zu der
zentral angeordneten Warmgasleitung verläuft.
[0025] Das Lichteintrittsfenster kann in dem aktivierten Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mehrere parallel zueinander ausgerichtete und in Richtung quer zu dem Wärmeisolationskörper
voneinander beabstandete Schichten aufweisen. Hiermit kann eine thermische Isolation
der Lichtumwandlungskammern nach außen erreicht werden. Die Schichten können unabhängig
voneinander aus transparentem Kunststoff oder Glas ausgebildet sein. Aus transparentem
Kunststoff ausgebildete Schichten können unabhängig voneinander formstabile Platten
oder flexible Folien sein.
[0026] In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem mehrere voneinander
beabstandete Schichten aufweisenden Lichteintrittsfenster mündet die Kaltgasleitung
über einen zwischen zwei der Schichten verbleibenden ersten Freiraum in die Lichtumwandlungskammer
ein. Dabei kann die Kaltgasleitung über einen zwischen zwei der Schichten verbleibenden
zweiten Freiraum, der räumlich zwischen dem ersten Freiraum und der Lichtumwandlungskammer
angeordnet ist, von dem ersten Freiraum in die Lichtumwandlungskammer einmünden. So
wird das Wärmeübertragungsgas sukzessive auf die Temperatur in der Wärmeübertragungskammer
erwärmt und es werden große Temperatursprünge über das Lichteintrittsfenster hinweg
vermieden.
[0027] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Abdeckelement vorhanden sein, mit
dem das Lichteintrittsfenster zumindest teilweise abdeck- oder verschließbar ist.
Bei starkem Einfall von Sonnenlicht kann die Temperatur des Lichtabsorptionsmaterials
in der Lichtumwandlungskammer und damit die Temperatur in der Lichtumwandlungskammer
Werte erreichen, die die Integrität der erfindungsgemäßen Vorrichtung gefährden können.
Um dies zu vermeiden, kann das Lichteintrittsfenster zumindest teilweise mit dem Abdeckelement
abgedeckt oder verschlossen und dadurch die in die Lichtumwandlungskammer gelangende
Menge an Sonnenlicht reduziert werden. Dabei kann das Abdeckelement derart mechanisch
temperaturgesteuert sein, dass es beim Erreichen einer Grenztemperatur in der Lichtumwandlungskammer
zum Abdecken oder Verschließen des Lichteintrittsfensters aktiviert wird.
[0028] In der Lichtumwandlungskammer der erfindungsgemäßen Vorrichtung können überströmbare
Oberflächenstrukturen oder durchströmbare Strukturkörper angeordnet sein, die das
Lichtabsorptionsmaterial an ihren Oberflächen aufweisen und die das überströmende
oder durchströmende Wärmeübertragungsgas durchmischen, um die Rate, mit der die Wärmeenergie
von dem Lichtabsorptionsmaterial auf das Wärmeübertragungsgas übertragen wird, zu
erhöhen. Auch diese Durchmischung wird durch eine hohe Strömungsgeschwindigkeit des
Wärmeübertragungsgases durch die Lichtumwandlungskammer gefördert.
[0029] Wenn einander benachbarte Oberflächen der überströmbaren Oberflächenstrukturen oder
durchströmbaren Strukturkörper in der Lichtumwandlungskammer unter Winkeln von ≤ 90°
zueinander ausgerichtet sind, bleibt der Anteil des auch von realen schwarzen Oberflächen
reflektierten Sonnenlichts, der zurück auf das Lichteintrittsfenster gerichtet wird,
unabhängig von dem Einfallswinkel des Sonnenlichts in die Lichtumwandlungskammer sehr
klein. Dies gilt auch für diffus reflektierende Oberflächen des Lichtabsorptionsmaterials.
[0030] Auch in der Wärmeübertragungskammer können Strömungslenkeinrichtungen angeordnet
sein, die den über das Wärmeträgermedium oder die Wärmeübertragungswand führenden
Strömungsweg zwischen der Kaltgasleitung verlängern. Dadurch wird bei gleiche Verweildauer
die Strömungsgeschwindigkeit des Wärmeübertragungsgases durch in der Wärmeübertragungskammer
und damit aus den oben zu der Lichtumwandlungskammer ausgeführten Gründen die Übertragung
der Wärmeenergie von dem Wärmeübertragungsgas auf das Wärmeträgermedium erhöht.
[0031] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0032] Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer
Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung
kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt
werden müssen.
[0033] Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen
Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen
- insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder
von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten
Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft
auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren
Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher
Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte
Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für
die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.
[0034] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Wärmeisolationskörper die
Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Wärmeisolationskörper, zwei Wärmeisolationskörper
oder mehr Wärmeisolationskörper vorhanden sind. Die in den Patentansprüchen angeführten
Merkmale können durch weitere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein,
die der Gegenstand des jeweiligen Patentanspruchs aufweist.
[0035] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0036] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
- Fig. 2
- zeigt einen horizontalen Schnitt durch die Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig.
1.
- Fig. 3
- zeigt einen horizontalen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
- Fig. 4
- zeigt drei verschiedene Ausgestaltungen von Strömungslenkeinrichtungen in einer Lichtumwandlungskammer
der erfindungsmäßen Vorrichtung.
- Fig. 5
- zeigt drei verschiedene Ausgestaltungen von überströmbaren Oberflächenstrukturen in
der Lichtumwandlungskammer der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 6
- ist eine Prinzipdarstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
- Fig. 7
- zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beim Erwärmen einer Gebäudewand.
- Fig. 8
- zeigt die Anordnung mehrerer erfindungsgemäßer Vorrichtungen an einer Gebäudewand;
und
- Fig. 9
- zeigt einen vertikalen Schnitt durch noch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die vor einem Fenster in einer Gebäudewand angeordnet ist.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0037] Die in
Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 dient zur Gewinnung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht 2.
Die Vorrichtung 1 gemäß Fig. 1 weist einen Formkörper 3 aus einem leichten, thermisch
isolierenden Hartschaum 4 auf. Der Formkörper 3 bildet einen flächigen Wärmeisolationskörper
5 und einen den Wärmeisolationskörper 5 einfassenden Wärmeisolationsrand 6 aus. Der
Wärmeisolationsrand 6 steht sowohl an einer Außenseite 7 als auch an einer Innenseite
8 quer zu der Haupterstreckungsebene des Wärmeisolationskörpers 5 über diesen über.
Oberhalb der Außenseite 7 des Wärmeisolationskörpers ist eine Lichtumwandlungskammer
9 ausgebildet, in der das Sonnenlicht 2 in die Wärmeenergie umgewandelt wird. Das
Sonnenlicht 2 tritt durch ein Lichteintrittsfenster 10, das beispielsweise durch eine
Plexiglasscheibe 11 ausgebildet sein kann, in die Lichteintrittskammer 9 ein. Das
Lichteintrittsfenster 10 ist seitlich von dem Wärmeisolationsrand 6 eingefasst und
die Plexiglasscheibe 21 liegt an dem Wärmeisolationsrand 6 an. In der Lichtumwandlungskammer
9 trifft das Sonnenlicht 2 auf Lichtabsorptionsmaterial 12 und wird von diesem in
die Wärmeenergie umgewandelt. Das Lichtabsorptionsmaterial 12 ist hier eine Beschichtung
der Außenseite 7 des Wärmeisolationskörpers 5 mit sogenanntem Solarlack 13. Von dem
Lichtabsorptionsmaterial 12 wird die Wärmeenergie auf ein Wärmeübertragungsgas 14,
bei dem es sich hier um Luft 15 handelt, übertragen. Das Wärmeübertragungsgas 14 wird
von einer Gasführungseinrichtung durch die Lichtumwandlungskammer 9 und eine Wärmeübertragungskammer
16 an der Innenseite 8 des Wärmeisolationskörpers 5 im Kreis geführt. Dabei tritt
das Wärmeübertragungsgas durch eine Kaltgasleitung 17 aus der Wärmeübertragungskammer
16 in die Lichtumwandlungskammer 9 und durch eine Warmgasleitung 18 aus der Lichtumwandlungskammer
9 in die Wärmeübertragungskammer 16 über. In der Kaltgasleitung 17 ist eine temperaturgesteuerte
Ventilklappe 19 angeordnet, die die Zirkulation des Wärmeübertragungsgases 14 verhindert,
bis die Temperatur in der Lichtumwandlungskammer 9 und damit auch ihre eigene Temperatur
eine Mindesttemperatur überschreitet. Bei geschlossener Ventilklappe 19 isoliert der
Wärmeisolationskörper 5 die Wärmeübertragungskammer 16 nach außen. In der Wärmeübertragungskammer
16 wird die Wärmeenergie von dem Wärmeübertragungsgas 15 auf ein externes Wärmeträgermedium
20 übertragen.
[0038] Die Gasführungseinrichtung weist ein Gebläse 23 auf, das bei der Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 gemäß
Fig. 1 in der Kaltgasleitung 18 angeordnet ist. Das Gebläse 23 wird von einem hier nicht
separat dargestellten Elektromotor angetrieben, der von einem Solarstromgenerator
24 mit elektrischer Energie versorgt wird. Der Solarstromgenerator 24 stellt genau
dann elektrische Energie für den Antrieb des Gebläses 23 bereit, wenn Sonnenlicht
2 auf die Vorrichtung 1 einschließlich des Solarstromgenerators 24 fällt und entsprechend
Sonnenlicht 2 in der Lichtumwandlungskammer 9 in Wärmeenergie umgewandelt wird. Wenn
hingegen kein Sonnenlicht 2 auf den Solarstromgenerator 24 fällt, steht das Gebläse
23 still und es kann zudem mit hier nicht dargestellten Verschlussklappen versehen
sein, die sich erst bei laufendem Gebläse 23 öffnen. Da gemäß Fig. 1 zudem in der
Kaltgasleitung 17 die mechanisch temperaturgesteuerte Ventilklappe 19 angeordnet ist,
ist die Wärmeübertragungskammer 16 auf der Innenseite 8 von der Lichtumwandlungskammer
9 auf der Außenseite 7 des Wärmeisolationskörpers 5 bei Dunkelheit weitgehend getrennt
und entsprechend thermisch isoliert. Fig. 1 zeigt überdies, dass in der Lichtumwandlungskammer
9 Strömungslenkeinrichtungen 25 angeordnet sind, die von der Außenseite 7 des Wärmeisolationskörpers
5 zu dem Lichteintrittsfenster 10 hin abstehen. In der Wärmeübertragungskammer 16
angeordnete Strömungslenkeinrichtungen 35 stehen von der Innenseite 8 des Wärmeisolationskörpers
5 zu der offenen Seite der Wärmeübertragungskammer 16 hin ab.
[0039] Fig. 2 zeigt die Strömungslenkeinrichtungen 25 gemäß Fig. 1 in einem horizontalen Schnitt
durch die Vorrichtung 1 mit Blickrichtung auf die Außenseite 7 des Wärmeisolationskörpers
5. Die Strömungslenkeinrichtungen 25 verlängern den Strömungsweg zwischen der Kaltgasleitung
17 und der Warmgasleitung 18 durch die Lichtumwandlungskammer 9 und erhöhen damit
die Strömungsgeschwindigkeit des Wärmeübertragungsgases 14 durch die Lichtumwandlungskammer
9 über das Lichtabsorptionsmaterial 12 hinweg. Dadurch reduzieren sich als thermische
Isolierung wirkende laminare Grenzschichten des Wärmeübertragungsgases 14 und erhöht
sich die Verwirbelung des Wärmeübertragungsgases 14 in der Lichtumwandlungskammer
9, so dass die Übertragungsrate der Wärmeenergie von dem Lichtabsorptionsmaterial
12 auf das Wärmeübertragungsgas 14 ansteigt.
[0040] Während Fig. 1 und 2 kammartig ineinander greifende barriereförmige Strömungslenkeinrichtungen
25 zeigen, zeigt
Fig. 3 in einer Fig. 2 entsprechenden Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung
1 Strömungslenkeinrichtungen 25 in Form eines mäandernden Kanals 26 in der Außenseite
7 des Wärmeisolationskörpers 5. Dieser Kanal 26 kann aber muss nicht durch das Lichteintrittsfenster
10 nach oben geschlossen sein. Vielmehr kann das Lichteintrittsfenster 10 auch bei
dieser Ausführungsform in einem freien Abstand zu der Außenseite 7 des Wärmeisolationskörpers
5 angeordnet sein.
[0041] Fig. 4(a) bis
(c) illustriert verschiedene mögliche Querschnitte des Kanals 26 in der Außenseite 7
des Wärmeisolationskörpers 5. Fig. 4(a) zeigt einen am Grund abgerundeten Kanal 26.
Fig. 4(b) einen Kanal 26 mit rechteckigem, konkret quadratischem Querschnitt und Fig.
4(c) einen Kanal 26 mit V-förmigem Querschnitt. Dabei sind die den Kanal 26 gemäß
Fig. 4(c) begrenzenden Oberflächen 27 unter einem Winkel 28 deutlich kleiner 90°,
konkret einem Winkel 28 von hier etwa 60° zueinander ausgerichtet. Auf diese Weise
wird von der einen Oberfläche 27 reflektiertes Sonnenlicht tendenziell nicht aus dem
Kanal 26 wieder heraus reflektiert, sondern auf die gegenüberliegende Oberfläche 27
gerichtet und dadurch insgesamt mit größerer Wahrscheinlichkeit von dem Lichtabsorptionsmaterial
12 in Wärmeenergie umgewandelt.
[0042] Fig. 5(a) bis
(c) zeigt anhand des Beispiels des V-förmigen Kanals 26 gemäß Fig. 4(c) verschiedene
weitere Möglichkeiten, die Umwandlung des einfallenden Sonnenlichts 2 in Wärmeenergie
und die Übertragung der Wärmeenergie auf das Wärmeübertragungsgas 14 zu fördern. Gemäß
Fig. 5(a) ist in dem Kanal 26 ein mit dem Lichtabsorptionsmaterial 12 beschichtetes
oder aus diesem ausgebildetes luftdurchlässiges Gewebe 29, beispielsweise ein Drahtgewebe,
als durchströmbarer Strukturkörper 30 angeordnet. Gemäß Fig. 5(b) sind die den freien
Querschnitt des Kanals 26 begrenzten Oberflächen 27 mit makroskopischen Oberflächenstrukturen
31 versehen. Gemäß Fig. 5(c) sind die Oberflächen 27 aufgeraut.
[0043] Bei der in
Fig. 6 skizzierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ist das Lichteintrittsfenster
10 aus mehreren zueinander parallelen und beabstandeten Plexiglasscheiben 11 aufgebaut.
Die beiden äußersten Plexiglasscheiben 11 schließen zusammen mit dem hier nicht dargestellten
Wärmeisolationsrand 6 einen geschlossenen Wärmeisolationsraum 32 ein. Über einen Freiraum
33 zwischen der von außen zweiten und dritten Plexiglasscheibe und über einen weiteren
Freiraum 34 zwischen den beiden innersten Plexiglasscheiben 11 mündet die Kaltgasleitung
17 in die Lichtumwandlungskammer 9 an der Innenseite 7 des Wärmeisolationskörpers
5 ein, und zwar, so dass die Freiräume 33 und 34 gegenläufig über die wesentliche
Breite des Lichteintrittsfensters 11 durchströmt werden, bevor das in den Freiräumen
33 und 34 bereits angewärmte Wärmeträgergas 14 in den Kanal 26 der Lichtumwandlungskammer
9 eintritt. Das Gebläse 23 ist hier in der Kaltgasleitung 17 angeordnet und so weniger
hohen Temperaturen ausgesetzt als in der Warmgasleitung 18.
[0044] Die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 gemäß
Fig. 7ist zur Erwärmung einer Gebäudewand 40 als festes Wärmeträgermaterial 20 ausgebildet
und hängt mit vertikaler Ausrichtung ihres Wärmeisolationskörpers 5 vor der Gebäudewand
40. Dabei kann der Kamineffekt auf Grund der mit zunehmender Temperatur abnehmenden
Dichte des Wärmeübertragungsgases 14 genutzt werden, um das Wärmeübertragungsgas 14
durch die an das Lichteintrittsfenster 10 angrenzende Lichtumwandlungskammer 9 und
die an die Gebäudewand 40 angrenzende Wärmeübertragungskammer 16 umzuwälzen. Die Vorrichtung
1 gemäß Fig. 7 ist insbesondere zur Erwärmung der Gebäudewand 40 im Winter vorgesehen.
Im Sommer kann eine Erwärmung der Gebäudewand 40 unerwünscht sein. Dann kann das Lichteintrittsfenster
10 der Vorrichtung 1, das hier durch zwei, einen Wärmeisolationsraum 32 begrenzende
Glasscheiben 11 ausgebildet ist, ganz oder teilweise mit einem ganz oder teilweise
lichtundurchlässigen, beispielsweise einem das Sonnenlicht reflektierenden Abdeckelement
41 verschlossen werden.
[0045] Fig. 8 illustriert, wie mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen 1 nebeneinander oder übereinander
auf der Gebäudewand 40 angeordnet sein können. Dabei können die einzelnen Vorrichtungen
1 lückenlos aneinander angrenzen und so eine großflächige Wärmeisolierung für die
Gebäudewand 40 ausbilden.
[0046] Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der Vorrichtung 1, die zur Abdeckung eines Fensters 42
in der Gebäudewand 40 vorgesehen ist, um die Wärmeübertragungskammer 16 so auf der
Außenseite des Fensters 42 auszubilden, dass dessen Fensterscheibe 43 als Wärmeübertragungswand
37 dient. Als Wärmeträgermedium 20 dient dann die Luft 15 auf der Innenseite der Gebäudewand
40 mit dem Fenster 42. In dieser Ausführungsform sorgt die Vorrichtung 1 für eine
Verbesserung der Wärmeisolierung im Bereich des Fensters 42 und führt über das Fenster
42 die aus dem Sonnenlicht gewonnen Wärmeenergie zu. Hiermit ergeben sich bei tiefen
Außentemperaturen und schlecht isolierten Fenstern 42 energetische Vorteile gegenüber
dem unmittelbaren Eintritt des Sonnenlichts durch die Fensterscheibe 43 und Umwandlung
des Sonnenlichts in Wärme hinter der Fensterscheibe 43. Die Vorrichtung gemäß Fig.
9 ist als Ganzes gegenüber Lagersockeln 44 an der Gebäudewand 40 schwenkbar gelagert,
um die Vorrichtung 1 von dem Fenster 42 wegschwenken zu können.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0047]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Sonnenlicht
- 3
- Formkörper
- 4
- Hartschaum
- 5
- Wärmeisolationskörper
- 6
- Wärmeisolationsrand
- 7
- Außenseite
- 8
- Innenseite
- 9
- Lichtumwandlungskammer
- 10
- Lichteintrittsfenster
- 11
- Plexiglasscheibe
- 12
- Lichtabsorptionsmaterial
- 13
- Solarlack
- 14
- Wärmeübertragungsgas
- 15
- Luft
- 16
- Wärmeübertragungskammer
- 17
- Kaltgasleitung
- 18
- Warmgasleitung
- 19
- mechanisch temperaturgesteuerte Ventilklappe
- 20
- Wärmeträgermedium
- 23
- Gebläse
- 24
- Solarstromgenerator
- 25
- Strömungslenkeinrichtung
- 26
- Kanal
- 27
- Oberfläche
- 28
- Winkel
- 29
- Gewebe
- 30
- durchströmbarer Strukturkörper
- 31
- Oberflächenstruktur
- 32
- Wärmeisolationsraum
- 33
- Freiraum
- 34
- Freiraum
- 35
- Strömungslenkeinrichtung
- 40
- Gebäudewand
- 41
- Abdeckelement
- 42
- Fenster
- 43
- Fensterscheibe
- 44
- Lagersockel
1. Vorrichtung (1) zur Gewinnung von Wärmeenergie aus Sonnenlicht (2), wobei die Vorrichtung
(1) in ihrem aktivierten Zustand aufweist:
- einen flächigen Wärmeisolationskörper (5),
- eine zwischen einem Lichteintrittsfenster (10) und einer Außenseite (7) des flächigen
Wärmeisolationskörpers (5) ausgebildete Lichtumwandlungskammer (9), in der ein Lichtabsorptionsmaterial
(12) angeordnet ist, das Sonnenlicht (2), welches durch das Lichteintrittsfenster
(10) in die Lichtumwandlungskammer (9) eintritt, in Wärmeenergie umwandelt,
- eine Gasführungseinrichtung für ein Wärmeübertragungsgas (14), die eine in die Lichtumwandlungskammer
(9) einmündende Kaltgasleitung (17) und eine aus der Lichtumwandlungskammer (9) ausmündende
Warmgasleitung (18) umfasst, wobei das Wärmeübertragungsgas (14) in der Lichtumwandlungskammer
(9) die Wärmeenergie von dem Lichtabsorptionsmaterial (12) aufnimmt und wobei sich
die Kaltgasleitung (17) und die Warmgasleitung (18) durch den flächigen Wärmeisolationskörper
(5) oder an diesem vorbei erstrecken,
- eine Wärmeübertragungskammer (16) auf der Innenseite (8) des flächigen Wärmeisolationskörpers
(5), die zwischen die Warmgasleitung (18) und die Kaltgasleitung (17) geschaltet ist
und die direkt an ein externes Wärmeträgermedium (20) anschließbar ist, wobei die
Wärmeübertragungskammer (16) zu dem Wärmeträgermedium (20) hin offen ist, wobei das
Wärmeübertragungsgas (14) in der Wärmeübertragungskammer (16) Wärmeenergie direkt
an das Wärmeträgermedium (20) abgibt, und wobei der Wärmeisolationskörper (5) das
Wärmeträgermedium (20) thermisch nach außen isoliert,
- einen Wärmeisolationsrand (6), der den flächigen Wärmeisolationskörper (5), die
Lichtumwandlungskammer (9), die Kaltgasleitung (17), die Warmgasleitung (18) und die
Wärmeübertragungskammer (16) seitlich einfasst und der dazu ausgebildet ist, an einer
Oberfläche von festem Wärmeträgermedium (20) an- oder aufzuliegen,
dadurch gekennzeichnet,
- dass in der Lichtumwandlungskammer (9) Strömungslenkeinrichtungen (25) angeordnet sind,
die den Strömungsweg zwischen der Kaltgasleitung (17) und der Warmgasleitung (18)
verlängern,
- wobei die Strömungslenkeinrichtungen (25) die Lichtumwandlungskammer (9) längs des
Wärmeisolationskörpers (5) und/oder quer dazu unterteilen, und
- dass ein Gebläse (23) in der Kaltgasleitung (17) und/oder der Warmgasleitung (18) angeordnet
ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Solarstromgenerator (24), der das Gebläse (23) mit elektrischer Energie versorgt.
3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Solarstromgenerator (24) genau dann ausreichend Energie zum Betrieb des Gebläses
(23) bereitstellt, wenn so viel Sonnenlicht auf ihn und in die Lichtumwandlungskammer
(9) einfällt, dass in der Lichtumwandlungskammer (9) ausreichend Wärmeenergie zum
Übertragen auf das Wärmeträgermedium (20) anfällt.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Lichtumwandlungskammer (9) angeordneten Strömungslenkeinrichtungen (25)
den über das Lichtabsorptionsmaterial (12) führenden Strömungsweg zwischen der Kaltgasleitung
(17) und der Warmgasleitung (18) verlängern.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wärmeübertragungskammer (16) Strömungslenkeinrichtungen (25) angeordnet sind,
die den über das Wärmeträgermedium (20) führenden Strömungsweg zwischen der Warmgasleitung
(18) und der Kaltgasleitung (17) verlängern.
6. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeisolationskörper (5), das Lichteintrittsfenster (10), die Lichtumwandlungskammer
(9), die Gasführungseinrichtung und die Wärmeübertragungskammer (16) als Einheit verschwenkbar
an einem Lagersockel (44) der Vorrichtung (1) gelagert sind, um die Wärmeübertragungskammer
(16) von dem Wärmeträgermedium (20) weg zu schwenken.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeisolationskörper (5) und der Wärmeisolationsrand (6) ausgebildet sind mit
- formstabilen Schäumen und/oder
- Gaskammern mit formstabilen Kammerwänden.
8. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeisolationskörper (5) zwischen der Lichtumwandlungskammer (9) und der Wärmeübertragungskammer
(16) eine Isolationsdicke von mindestens 3 cm, vorzugsweise von mindestens 5 cm, aufweist.
9. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ventilklappe in der Kaltgasleitung (17) und/oder der Warmgasleitung (18) angeordnet
ist, wobei die Ventilklappe optional eine mechanisch temperaturgesteuerte Ventilklappe
(19) ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Lichteintrittsfenster (10) in dem aktivierten Zustand der Vorrichtung (1) mehrere
parallel zueinander ausgerichtete und quer zu dem Wärmeisolationskörper (5) voneinander
beabstandete Schichten aufweist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kaltgasleitung (17) über einen zwischen zwei der Schichten verbleibenden ersten
Freiraum (33) in die Lichtumwandlungskammer (9) einmündet, wobei die Kaltgasleitung
(17) optional über einen zwischen zwei der Schichten verbleibenden zweiter Freiraum
(34), der räumlich zwischen dem ersten Freiraum (33) und der Lichtumwandlungskammer
(9) angeordnet ist, von dem ersten Freiraum (33) in die Lichtumwandlungskammer (9)
einmündet.
12. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abdeckelement (41) vorhanden ist, mit dem das Lichteintrittsfenster (10) zumindest
teilweise abdeck- oder verschließbar ist.
13. Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass überströmbare Oberflächenstrukturen (31) oder durchströmbare Strukturkörper (30)
in der Lichtumwandlungskammer (9) angeordnet sind, die das Lichtabsorptionsmaterial
(12) an ihren Oberflächen (27) aufweisen.
14. Vorrichtung (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass einander benachbarte Oberflächen (27) der überströmbaren Oberflächenstrukturen (31)
oder durchströmbaren Strukturkörper (30) in der Lichtumwandlungskammer (9) unter Winkeln
(28) von kleinergleich 90° zueinander ausgerichtet sind.
15. Verwendung der Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung auf einen Fußboden im Außenbereich als das feste Wärmeträgermedium
(20) aufgelegt wird, wobei der Fußboden nach Entfernen der Vorrichtung (1) die auf
ihn übertragene Wärmeenergie nach Art einer Fußbodenheizung abgibt.