Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Schleiftechnik. Insbesondere betrifft
die vorliegende Erfindung eine modulare Auflageschiene für Centerless-Schleifen.
Hintergrund
[0002] Das Centerless-Schleifen oder spitzenlose Rundschleifen ist eine Form des Außenrundschleifens,
bei der ein Werkstück nicht fest eingespannt wird, sondern zwischen einer Schleifscheibe,
einer Regelscheibe und einer Stützleiste oder Auflageschiene positioniert ist. Figur
1 zeigt die grundlegende Anordnung des Centerless-Schleifens. Ein Werkstück 1 wird
auf einer Auflageschiene 4 mit keilförmigem Querschnitt gelegt, die zwischen einer
Regelscheibe 2 und einer Schleifscheibe 3 angeordnet ist. Die Auflageschiene 4 verläuft
hierbei parallel zu den Achsen zwischen der Schleifscheibe 3 und der Regelscheibe
2. Das zu schleifende Werkstück 1 liegt somit einerseits auf der keilförmig ausgebildeten
Auflageschiene 4 und andererseits auf der sich langsam drehenden Regelscheibe 2 auf.
Die Regelscheibe 2 hat die Aufgabe, das Werkstück 1 an die sich schnell drehende Schleifscheibe
3 zu drücken und gleichzeitig das Werkstück 1 so zu bremsen, dass das Werkstück 1
nur in etwa so schnell wie die Regelscheibe 2 dreht. Somit kann durch die sich schneller
drehende Schleifscheibe 3 Material am Werkstück 1 abgetragen werden.
[0003] Beim Centerless-Schleifen wird zwischen Durchlauf- und Einstechschleifen unterschieden.
Das Centerless-Durchlaufschleifen wird bei zylindrischen Werkstücken ohne Ansatz (d.h.
ohne radiale Vertiefungen oder Erhöhungen), wie beispielsweise bei Stiften oder Stäben,
eingesetzt. Diese werden entlang der Auflageschiene 4 durch den zwischen der Schleifscheibe
3 und der Regelscheibe 2 gebildeten Schleifspalt geschoben.
[0004] Hingegen wird das Centerless-Einstechschleifen bei rotationssymmetrischen Werkstücken
eingesetzt, die in axialer Richtung Abschnitte mit unterschiedlichen Durchmessern
(Radien) aufweisen. Regelscheibe 2, Schleifscheibe 3 und Auflageschiene 4 sind in
diesem Fall an die Geometrie des zu schleifenden Werkstücks angepasst. Insbesondere
werden Auflageschienen mit Einsätzen verwendet, die an die Geometrie der zu schleifenden
Werkstücke angepasst sind. Für unterschiedliche Werkstückgeometrien sind in der Regel
nicht nur unterschiedliche Einsätze, sondern auch unterschiedliche Auflageschienen
4 zu verwenden. Üblicherweise wird daher für jede Bauteilgeometrie eine eigene Auflageschiene
samt Einsätzen benötigt. Wird die Auflageschiene in irgendeiner Weise beschädigt,
muss sie entweder aufwändig repariert oder vollständig ausgetauscht werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Auflageschienen für das Centerless-Schleifen,
insbesondere für das Centerless-Einstechschleifen, bereitzustellen, welche für Werkstücke
unterschiedlicher Geometrien flexibel einsetzbar sind und darüber hinaus wartungsarm
sind.
Kurzer Abriss
[0006] Zur Lösung wenigstens der oben genannten Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der
Erfindung eine Auflageschiene für Centerless-Schleifen, insbesondere für Centerless-Einstechschleifen,
bereitgestellt. Die Auflageschiene ist modular aufgebaut und weist folgende Modulkomponenten
auf: eine Basisschiene; und wenigstens ein an der Basisschiene lösbar befestigbares
Aufsatzmodul mit wenigstens einem Auflageeinsatz, der zur Auflage eines zu schleifenden
Werkstücks ausgebildet ist.
[0007] Mit wenigstens einem Auflageeinsatz kann ein (einziger) Auflageeinsatz oder mehrere
Auflageeinsätze (beispielsweise mehrere aufeinanderfolgende Auflageeinsätze) gemeint
sein, welcher/welche zur Auflage bzw. Stützung eines (rotationssymmetrischen) Werkstücks
in axialer Richtung benötigt wird/werden. Durch die Verwendung mehrerer Auflageeinsätze,
die beispielsweise in Längsrichtung an dem wenigstens einen Aufsatzmodul aufeinanderfolgend
angeordnet/befestigt werden, kann auf flexible Weise eine an die Geometrie des zu
schleifenden Werkstückes optimal angepasste Auflage mit wenigen Auflageeinsätzen erreicht
werden. Es ist somit nicht notwendig für jedes zu schleifende Werkstück einen der
Geometrie (also Länge und Durchmesser) des Werkstücks angepassten Auflageeinsatz herzustellen.
Vielmehr kann ein der Geometrie des Werkstücks angepasster (also werkstückspezifischer)
Auflageeinsatz durch Kombination mehrerer Auflageeinsätze (Standardauflageeinsätze)
erzeugt werden.
[0008] Der wenigstens eine werkstückspezifische Auflageeinsatz kann an dem wenigstens einen
Aufsatzmodul lösbar montiert. Beispielsweise kann der wenigstens eine Auflageeinsatz
an dem wenigstens einen Aufsatzmodul mittels Schraubverbindung oder einer anderweitigen
lösbaren Verbindung (beispielsweise Rastverbindung, Clipverbindung) lösbar montier
sein. Dies ermöglicht einen schnellen Wechsel des wenigstens einen Auflageeinsatzes
im Falle einer Beschädigung des Auflageeinsatzes oder wenn ein neuer Auflageeinsatz
oder mehrere neue Auflageeinsätze benötigt wird/werden, um beispielsweise ein anderes
Werkstück mit einer anderen Geometrie zu stützen.
[0009] Optional kann der wenigstens eine werkstückspezifische Auflageeinsatz zusätzlich
einen Ringanschlag aufweisen. Unabhängig davon, ob ein Ringanschlag vorgesehen ist
oder nicht, kann der wenigstens eine werkstückspezifische Auflageeinsatz aus einem
Hartmetall gefertigt sein. Dies reduziert den Verschleiß des Auflageeinsatzes.
[0010] Die Auflageschiene kann ein (einziges) Aufsatzmodul aufweisen, an dem ein Auflageeinsatz
oder mehrere Auflageeinsätze lösbar befestigt sind, wie oben beschrieben. Alternativ
kann die Auflageschiene wenigstens zwei Aufsatzmodule aufweisen. Jedes der wenigstens
zwei Aufsatzmodule kann hierbei einen Auflageeinsatz aufweisen, der am jeweiligen
Aufsatzmodul lösbar befestigt ist, wie oben beschrieben. Alternativ kann an ausgewählten
Aufsatzmodulen der wenigstens zwei Aufsatzmodule ein Auflageeinsatz lösbar montiert
sein.
[0011] Die Basisschiene ist körperlich derart ausgebildet und dimensioniert, dass an ihr
wenigstens ein Aufsatzmodul lösbar befestigt werden kann. Insbesondere kann die Basisschiene
in Längsrichtung derart dimensioniert sein, dass an ihr wenigstens zwei in Längsrichtung
hintereinander angeordnete Aufsatzmodule lösbar montiert werden können. Somit wird
ein besonders hoher Grad an Flexibilität erreicht, da mehrere Aufsatzmodule mit unterschiedlichen
Auflageeinsätzen an der Basisschiene montiert werden können, wodurch eine beliebige,
auf die Geometrie des Werkstücks abgestimmte Auflageschiene modular aufgebaut werden
kann.
[0012] Die Basisschiene kann ferner zum Einbau in eine Centerless-Schleifanlage ausgebildet
sein. Hierzu kann die Basisschiene an ihrer horizontalen Schienenunterseite oder an
ihren gegenüberliegenden und zur Längsrichtung senkrecht orientierten Stirnendseiten
Elemente aufweisen, wie beispielsweise Führungselemente und/oder Einspannelemente,
welche ein Positionieren und/oder Einspannen der Basisschiene in eine Centerless-Schleifanlage
ermöglichen.
[0013] Gemäß einer Variante kann das wenigsten eine Aufsatzmodul an einer lateralen Schienenseite
der Basisschiene, die parallel zur Längsrichtung orientiert ist, montiert sein. Sind
wenigsten zwei Aufsatzmodule zu montieren, so werden die Aufsatzmodule in Längsrichtung
aufeinanderfolgend an der einen lateralen Schienenseite montiert.
[0014] Das wenigstens eine Aufsatzmodul kann direkt oder indirekt an der einen lateralen
Schienenseite mit der Basisschiene befestigt werden. Bei der direkten Befestigung
des wenigstens einen Aufsatzmoduls, liegt das wenigstens eine Aufsatzmodul direkt
an der lateralen Schienenseite an und wird über einen geeigneten Verbindungsmechanismus
(beispielsweise Schraubverbindung) mit der Basisschiene lösbar verbunden. Bei der
indirekten Montage kann eine Adaptereinrichtung zum Einsatz kommen. Das wenigstens
eine Aufsatzmodul wird in diesem Fall an der Adaptereinrichtung befestigt. Die Adaptereinrichtung
wird wiederum an der Führungsschiene (an der lateralen Schienenseite) lösbar befestigt
(beispielsweise mit Hilfe einer Schraubverbindung).
[0015] Die Auflageschiene kann ferner eine Führungseinrichtung umfassen. Die Führungseinrichtung
ist dazu vorgesehen, das wenigstens eine Aufsatzmodul bezüglich der Basisschiene zu
führen. Gemäß einer Variante kann die Führungseinrichtung wenigstens eine an dem wenigstens
einen Aufsatzmodul angeordnete Führungsschiene umfassen. Ferner kann die Führungseinrichtung
wenigstens eine an der Basisschiene oder an der Adaptereinrichtung angeordnete, und
mit der wenigstens einen Führungsschiene zusammenwirkende Führungsnut aufweist. Die
wenigstens eine Führungsnut und die wenigstens eine Führungsschiene können jeweils
in vertikaler Richtung der Auflageschiene (also im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung
der Auflageschiene) verlaufen. Insbesondere können an der lateralen Schienenseite,
an der das wenigstens eine Aufsatzmodul zu befestigen ist, oder an der Adaptereinrichtung
mehrere solcher Führungsnuten vorgesehen sein, die in Längsrichtung der Basisschiene
beabstandet voneinander angeordnet sind. Die beschriebene Führungseinrichtung erleichtert
die Positionierung und Ausrichtung des wenigstens einen Aufsatzmoduls bezüglich der
Basisschiene.
[0016] Die Auflageschiene kann ferner eine Justiereinrichtung umfassen. Die Justiereinrichtung
kann dazu ausgebildet sein, die Höhe des wenigstens einen Aufsatzmoduls bezüglich
der Basisschiene zu justieren. Gemäß einer Variante kann die Justiereinrichtung ein
an der Basisschiene oder an einer Adaptereinrichtung ausgebildetes Anschlagelement
umfassen. Ferner kann die Justiereinrichtung ein mit dem Anschlagelement zusammenwirkendes
und an jedem Aufsatzmodul angeordnetes verstellbares Justierelement umfassen. Das
Justierelement kann an der Unterseite eines jeden Aufsatzmoduls angeordnet sein. Durch
Verstellen des Justierelements kann der vertikale Abstand zwischen der Unterseite
des Aufsatzmoduls und des Anschlagelements (und somit der Höhenabstand des Aufsatzmoduls
bezüglich des Anschlagelements) eingestellt werden. Insbesondere kann als Justierelement
eine Justierschraube zum Einsatz kommen. Als Anschlagelement kann eine Anschlagplatte
zum Einsatz kommen, die (direkt) an der Auflageschiene oder an der Adaptereinrichtung
angeordnet ist. Die Justiereinrichtung ermöglicht ein schnelles Einstellen und Abgleichen
der Höhen der an der Basisschiene montierten Aufsatzmodule zueinander und bezüglich
der Basisschiene.
[0017] Insgesamt ermöglicht die hier beschriebene Justiereinrichtung und Führungseinrichtung
eine exakte Positionierung/Voreinstellung der Aufsatzmodule. Höhenabweichungen bedingt
durch Toleranzen in der Vorfertigung der Aufsatzmodule und/oder Einsätze können schnell
und einfach ausgeglichen werden. Insbesondere kann der Höhenausgleich und die Positionierung
des Moduls vor dem Einbau in eine Centerless-Schleifanlage durchgeführt werden.
[0018] Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird eine Centerless-Schleifanlage, insbesondere
eine Centerless-Einstechschleifanlage bereitgestellt. Die Centerless-Schleifanlage
umfasst: eine Schleifscheibe, eine Regelscheibe, sowie die hier beschriebene Auflageschiene
zur Stützung eines zu schleifenden Werkstücks zwischen der Schleifscheibe und Regelscheibe.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0019] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsformen weiter beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer Anordnung für Centerless-Einstechschleifen;
- Figuren 2a und 2b
- Komponenten einer Auflageschiene für Centerless-Einstechschleifen gemäß der vorliegenden
Erfindung;
- Figur 3
- eine weitere Auflageschiene für Centerless-Einstechschleifen gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
- Figur 4
- eine schematische Darstellung einer Centerless-Schleifanlage mit der Auflageschiene
gemäß den Figuren 2a und 2b.
Detaillierte Beschreibung
[0020] Figur 1 zeigt das Grundprinzip des Centerless-Schleifens, insbesondere des Centerless-Einstechschleifens,
bei dem das zu schleifende Werkstück 1 auf einer Auflageschiene 4 aufliegt und zwischen
der Regelscheibe 2 und Schleifscheibe 3 angeordnet ist. Das Schleifprinzip in Zusammenhang
mit der Anordnung in Figur 1 wurde bereits im Abschnitt "Hintergrund" diskutiert.
[0021] In Zusammenhang mit den Figuren 2a und 2b wird nun eine Auflageschiene 10 für Centerless-Schleifen,
insbesondere für Centerless-Einstechschleifen, gemäß der vorliegenden Erfindung weiter
beschrieben.
[0022] Die Auflageschiene 10 ist modular aufgebaut und umfasst eine Basisschiene 100 (in
Figur 2a dargestellt) sowie wenigstens ein an der Basisschiene 100 lösbar befestigbares
Aufsatzmodul 200 mit wenigstens einem Auflageeinsatz 300 (siehe Figur 2b). Ferner
umfasst die Auflageschiene 10 eine Adaptereinrichtung 120 (siehe Figur 2a), eine Führungseinrichtung
140 (siehe Figuren 2a und 2b, welche jeweils Komponenten 142, 144 der Führungseinrichtung
140 zeigen) und eine Justiereinrichtung 160 (siehe Figuren 2a und 2b, welche jeweils
Komponenten 162, 164 der Justiereinrichtung 160 zeigen).
[0023] In Zusammenhang mit der Figur 2a wird zunächst die Basisschiene 100 weiter beschrieben.
Die Basisschiene 100 ist blockförmig aufgebaut mit einem ersten Blockabschnitt 101
und einem zweiten Blockabschnitt 103. Der zweite Blockabschnitt 103 ist ein horizontaler
Blockabschnitt, während der erste Blockabschnitt 101 ein vertikaler Blockabschnitt
ist, der im Wesentlichen senkrecht vom horizontalen Blockabschnitt 103 in die Höhe
H ragt (siehe auch Koordinatensystem in Fig. 2a, welches die Höhenrichtung H und die
Längsrichtung L angibt). Die beiden Blockabschnitte 101, 103 können als separate Blockabschnitte
oder, wie in Figur 2a gezeigt, als einstückiger Block ausgebildet sein. Die beiden
Blockabschnitte 101, 103 können aus einem Stahl oder aus einem anderweitigen Material
bestehen. Im Folgenden werden die Begriffe "erster Blockabschnitt" und "vertikaler
Blockabschnitt" sowie die Begriffe "zweiter Blockabschnitt" und "horizontaler Blockabschnitt"
austauschbar verwendet.
[0024] Der horizontale Blockabschnitt 103 kann als Standfuß fungieren. Insbesondere kann
der horizontale Blockabschnitt 103 als Einbauschiene für den Einbau in eine Centerless-Schleifanlage,
insbesondere eine Centerless-Einstechschleifanlage, dienen. Zur Positionierung der
Basisschiene 100 in der Schleifanlage kann der horizontale Blockabschnitt 103 an seiner
Unterseite eine Führungsnut 105 aufweisen. Es versteht sich, dass die vorliegende
Erfindung nicht von den geometrischen Details der Basisschiene 100 abhängt. Insbesondere
der horizontale Blockabschnitt 103 kann in seiner Form und Ausgestaltung variieren,
abhängig von den Anforderungen der Schleifanlage, für die die Auflageschiene 10 bestimmt
ist.
[0025] Der vertikale Blockabschnitt 101 weist zwei laterale Schienenseiten 106, 108 auf,
die sich in Längsrichtung L und in Höhenrichtung H erstrecken. Die erste Schienenseite
106 ist im Wesentlichen senkrecht zum horizontalen Blockabschnitt 103 orientiert,
während die zweite Schienenseite 108 in Höhenrichtung H nach innen geneigt ist, wodurch
der vertikale Blockabschnitt ein keilförmiges Querschnittsprofil aufweist. An der
ersten Schienenseite 106 wird das wenigstens eine Aufsatzmodul 200 befestigt, wie
nachfolgend noch näher beschrieben wird.
[0026] Der vertikale Blockabschnitt 101 kann mehrere Bohrungen (mit und ohne Gewinde) zur
Aufnahme von Befestigungsstiften und/oder Befestigungsschrauben aufweisen. Diese Bohrungen
sind für die lösbare Befestigung des wenigstens einen Aufsatzmoduls 200 vorgesehen.
[0027] Zur lösbaren Befestigung des wenigstens einen Aufsatzmoduls 200 ist die Adaptereinrichtung
120 vorgesehen. Diese ist plattenförmig ausgebildet und wird im Folgenden auch als
Adapterplatte 120 bezeichnet. Die Adapterplatte 120 weist an ihrer Vorderseite mehrere,
in vertikaler Richtung (also in Höhenrichtung H) verlaufende Führungsnuten 144 auf.
Die Führungsnuten 144 sind in Längsrichtung L der Adapterplatte 120 beabstandet voneinander
angeordnet. Der Abstand zwischen zwei Führungsnuten 144 kann im Wesentlichen an die
Länge eines Aufsatzmoduls 200 (Standardaufsatzmoduls 200) angepasst sein. Die Führungsnuten
144 sind Teil der oben genannten Führungseinrichtung 140, deren Funktionsweise noch
weiter unten beschrieben wird.
[0028] Am unteren Ende der Adapterplatte 160 ist eine Anschlagplatte 162 lösbar befestigt.
Die lösbare Befestigung der Anschlagplatte 162 an der Adapterplatte 160 erfolgt über
Schrauben (und Stifte), wie in der Figur 2a angedeutet. Andere lösbare Befestigungen
sind ebenso denkbar. Die Anschlagplatte 162 ist Teil der oben genannten Justiereinrichtung
160, deren Funktionsweise weiter unten noch näher beschrieben wird.
[0029] Die Adapterplatte 120 wird zusammen mit der Anschlagplatte 162 lösbar an dem vertikalen
Blockabschnitt 101 der Basisschiene 100 befestigt. Hierzu wird die Adapterplatte 120
(mit der daran montierten Anschlagplatte 162) mit ihrer Rückseite (also jener Plattenseite,
welche der Vorderseite mit den Führungsnuten 144 gegenüberliegt) an die erste Schienenseite
106 des vertikalen Blockabschnitts 101 angelegt. Anschließend wird die Adapterplatte
120 mit Hilfe von Schrauben (und Stiften) lösbar an der Basisschiene 100 befestigt,
indem Schrauben (und Stifte) durch entsprechende Bohrungen/Gewindebohrungen in der
Adapterplatte 120 und dem vertikalen Blockabschnitt 101 eingefügt/eingeschraubt werden.
[0030] Es versteht sich, dass die hier beschriebene Adapterplatte 120 mit den Führungsnuten
144 sowie die Anschlagplatte 162 auch entfallen können. Stattdessen können die Führungsnuten
144 auch direkt an der ersten Schienenseite 106 des vertikalen Blockabschnitts 101
realisiert sein. Ferner kann die horizontale Oberseite 107 des horizontalen Blockabschnitts
103 als Anschlagplatte fungieren. Der Vorteil des hier beschriebenen modularen Aufbaus
von Basisschiene 100, Adapterplatte 120 und Anschlagplatte 162 besteht darin, dass
die Basisschiene 100 mit beliebig ausgestalteten Adapterplatten 120 und Aufsatzmodulen
200 kombinierbar ist.
[0031] Die Basisschiene 100, Adapterplatte 120 und/oder die Anschlagplatte 162 können aus
Stahl, Gusseisen oder einem anderweitigen Material ausgebildet sein.
[0032] In Zusammenhang mit der Figur 2b wird nun ein exemplarisches Aufsatzmodul 200 sowie
ein am Aufsatzmodul 200 lösbar befestigbarer Auflageeinsatz 300 beschrieben. Das Aufsatzmodul
200 besteht aus einem ersten, unteren Block 212 sowie einem zweiten, oberen Block
214, der an einem oberen Ende des ersten Blocks 212 lösbar befestigt wird (beispielsweise
durch Schraubverbindung).
[0033] Der zweite Block 214 ist dazu vorgesehen, an seinem oberen Ende (in Figur 2b an seiner
oberen Stirnseite 215) einen Auflageeinsatz 300 lösbar aufzunehmen. Der Auflageeinsatz
300 kann durch Stifte und/oder Schrauben mit dem zweiten Block 214 lösbar verbunden
sein. Der Auflageeinsatz 300 ist zur Auflage eines zu schleifenden Werkstücks oder
Werkstückabschnitts vorgesehen. Er kann hierfür einen Ringanschlag 310 umfassen. Der
Ringanschlag 310 und/oder der Auflageeinsatz 300 können aus einem gehärteten Stahl
oder einem anderweitigen verschleißarmen Material bestehen.
[0034] Am ersten Block 212 sind an den beiden sich gegenüberliegenden Blockseiten (in der
Figur 2b die linke und rechte Blockseite) Führungsschienen 142 befestigt (beispielsweise
durch Schraubverbindung). Die Führungsschienen 142 sind Teil der Führungseinrichtung
140, deren Funktionsweise in Zusammenhang mit der Montage des Aufsatzmoduls 200 an
der Basisschiene 100 weiter unten noch näher beschreiben wird.
[0035] An der unteren Stirnseite 213 des ersten Blocks 212 ist eine Justierschraube 164
vorgesehen. Sie kann in eine an der unteren Stirnseite 213 mündende und im ersten
Block 212 vertikal nach oben verlaufende Gewindebohrung (in der Figur 2b nicht sichtbar)
eingeschraubt werden. Abhängig davon, wie tief die Justierschraube 164 in die Gewindebohrung
eingeschraubt wird, kann ein variabler Höhenabstand h zwischen dem Schraubenkopf 166
und der unteren Stirnseite 213 eingestellt werden. Die Justierschraube 164 ist Teil
der Justiereinrichtung 160, deren Funktionsweise in Zusammenhang mit der Montage des
Aufsatzmoduls 200 an der Basisschiene 100 nachfolgend noch näher beschrieben wird.
[0036] Die Montage (Befestigung) des in Zusammenhang mit der Figur 2b beschriebenen Aufsatzmoduls
200 an der Basisschiene 100 in der Figur 2a ist wie folgt. Das Aufsatzmodul 200 wird
an der Adapterplatte 120 (und somit an der Basisschiene 100) montiert, indem die beiden
Führungsschienen 142 des Aufsatzmoduls 200 von oben in entsprechende Führungsnuten
144 der Adapterplatte 120 eingefügt werden und das Aufsatzmodul 200 sukzessive nach
unten geschoben wird, bis die Justierschraube 164 mit ihrem Schraubenkopf 166 in Anlage
mit der Anschlagplatte 162 kommt. Durch Betätigen der Justierschraube 164 kann der
Höhenabstand h zwischen der unteren Stirnseite 213 des Aufsatzmoduls 200 und der Anschlagplatte
162 eingestellt werden. Somit kann die Höhe des an der Adapterplatte 120 eingeschobenen
Aufsatzmoduls 200 justiert bzw. nachjustiert werden.
[0037] Ferner können die beiden Führungsschienen 142 mit den entsprechenden Führungsnuten
144 derart zusammenwirken, dass ein frontseitiges Herausfallen des Aufsatzmoduls 200
von der Adapterplatte 120 verhindert wird. Die Führungsnuten 144 halten somit das
Aufsatzmodul 200 an der Adapterplatte 120 fest. Optional kann das Aufsatzmodul 200
mit Schrauben zusätzlich an der Adapterplatte 120 bzw. an der Auflageschiene 100 befestigt
werden.
[0038] Die in Zusammenhang mit den Figuren 2a und 2b beschrieben Auflageschiene 10 zur Auflage
bzw. Stütze eines Werkstücks oder Werkstückabschnittes ist hochgradig modular ausgebildet.
Somit können einzelne Verschleißteile (wie beispielsweise der Einsatz 300) schnell
gewechselt werden, ohne dass das Aufsatzmodul 200 ausgetauscht werden muss. Ferner
können mehrere Aufsatzmodule 200 mit Auflageeinsatz 300 aufeinanderfolgend an der
Adapterplatte 120 montiert werden. Es ist somit möglich, mehrere derartige Aufsatzmodule
200 mit unterschiedlichen Einsätzen 300 an der Adapterplatte 120 zu montieren und
miteinander zu kombinieren, so dass für jedes Werkstück aus wenigen Basismodulen eine
der Geometrie des Werkstücks entsprechende Auflageschiene konstruiert werden kann.
[0039] In Zusammenhang mit Figur 3 wird eine weitere Auflageschiene 10a gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Diese Auflageschiene 10a umfasst wiederum eine Basisschiene
100, ein an der Basisschiene 100 befestigbares Aufsatzmodul 200a sowie mehrere am
Aufsatzmodul 200a befestigbare Auflageeinsätze 300a, 300b, 300c.
[0040] Die Basisschiene 100 entspricht strukturell und funktionell der in Zusammenhang mit
den Figuren 2a und 2b beschriebenen Basisschiene 100. Es sei auf die entsprechende
Beschreibung der Basisschiene 100 in Zusammenhang mit den Figuren 2a und 2b weiter
oben verwiesen.
[0041] Das Aufsatzmodul 200a unterscheidet sich von dem in Zusammenhang mit der Figur 2b
beschriebenen Aufsatzmodul 200 im Wesentlichen darin, dass es mehrere Auflageeinsätze
300a, 300b, 300c aufnehmen kann. Konkret ist das Aufsatzmodul 200a in Längsrichtung
L derart dimensioniert, dass es an seiner oberen Stirnseite in Längsrichtung L drei
aufeinanderfolgende Auflageeinsätze 300a, 300b, 300c aufzunehmen vermag. Die drei
Auflageeinsätze 300a, 300b, 300c sind durch Schraubverbindung mit dem Aufsatzmodul
200a lösbar verbindbar.
[0042] Die drei Auflageeinsätze 300a, 300b, 300c, sind konstruktionstechnisch ähnlich zum
Auflageeinsatz 300 in der Figur 2b aufgebaut. Ein Unterschied mag darin bestehen,
dass die drei Auflageeinsätze unterschiedliche Ringanschläge 310a, 310b, 310c aufweisen
können.
[0043] Ein weiterer Unterschied zwischen der Auflageschiene 10a und der Auflageschiene 10
der Figuren 2a und 2b besteht darin, dass das Aufsatzmodul 200a direkt an der ersten
lateralen Schienenseite 106 der Basisschiene 100 ausgerichtet und befestigt wird.
Die lösbare Befestigung kann über einen Befestigungsrahmen 210a (Andrückplatte) und
entsprechende Schrauben erfolgen, die in entsprechende Gewindebohrungen im ersten
Blockabschnitt 101 der Basisschiene eingeschraubt werden.
[0044] Die Höhenjustierung des Aufsatzmoduls 200a bezüglich der Basisschiene 100 kann über
eine Distanzplatte 220a und in dem Aufsatzmodul 200a angeordnete Schlitze 205a erfolgen.
Die Schlitze 205a verlaufen hierbei in vertikaler Richtung (also Höhenrichtung H)
am Aufsatzmodul 200a. Die Schlitze 205a werden benötigt, um das Aufsatzmodul 200a
mit den Schrauben und dem Befestigungsrahmen (Andrückplatte) 210a an die Basisschiene
100 zu verschrauben. Die vertikale Schlitzform erlaubt eine Höhenjustierung mit Hilfe
der Distanzplatte 220a. Die Distanzplatte 220a kann für die benötigte Höhe eingeschliffen
werden.
[0045] In Zusammenhang mit Figur 4 wird eine erfindungsgemäße Schleifanlage gezeigt. Diese
Schleifanlage umfasst die Regelscheibe 2, die Schleifscheibe 3 sowie die dazwischen
angeordnete Auflageschiene 10, 10a. In Figur 4 ist die Auflageschiene 10 exemplarisch
gezeigt. Es versteht sich, dass anstelle der Auflageschiene 10 auch die Auflageschiene
10a zum Einsatz kommen kann.
[0046] Das erfindungsgemäße Design einer Auflageschiene für Centerless-Schleifen, insbesondere
der modulare Aufbau der Auflageschiene ermöglicht einen schnellen Austausch bzw. Wechsel
verschlissener Schienenkomponenten. Ein vollständiger Austausch oder Überarbeitung
der Auflageschiene ist somit nicht mehr nötig, wodurch Material und Kosten gespart
werden. Der modulare Aufbau ermöglicht ferner eine flexible Kombination mehrerer Aufsatzmodule
mit verschiedenen Auflageeinsätzen, sodass werkzeugspezifische Auflageschienen aus
wenigen Standardmodulen schnell zusammengesetzt werden können. Es ist somit nicht
mehr nötig, für jedes Werkstück eine eigene Auflageschiene separat anzufertigen. Ferner
erleichtert die hier beschriebene Justiereinrichtung und Führungseinrichtung den Zusammenbau
und die Justierung, insbesondere die Höhenjustierung, der Auflageschiene.
1. Auflageschiene (10, 10a) für Centerless-Schleifen, insbesondere Centerless-Einstechschleifen,
wobei die Auflageschiene (100) modular aufgebaut ist und folgende Modulkomponenten
aufweist:
- eine Basisschiene (100); und
- wenigstens ein an der Basisschiene (100) lösbar befestigbares Aufsatzmodul (200,
200a) mit wenigstens einem Auflageeinsatz (300, 300a-c) zur Auflage eines zu schleifenden
Werkstückes.
2. Auflageschiene (10, 10a) nach Anspruch 1, wobei der wenigstens eine Auflageeinsatz
(300, 300a-c) an dem wenigstens einen Aufsatzmodul (200, 200a) lösbar montiert ist.
3. Auflageschiene (10, 10a) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der wenigstens eine Auflageeinsatz
(300, 300a-c) mit einem Ringanschlag (310, 310a-c) versehen ist.
4. Auflageschiene (10, 10a) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Auflageschiene
(10, 10a) ein Aufsatzmodul (200, 200a) aufweist, an dem ein oder mehrere Auflageeinsätze
(300, 300a-c) lösbar montiert sind.
5. Auflageschiene (10, 10a) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Auflageschiene
(10, 10a) wenigstens zwei Aufsatzmodule (200, 200a) aufweist.
6. Auflageschiene (10, 10a) nach Anspruch 5, wobei an jedem der wenigstens zwei Aufsatzmodule
(200, 200a) ein Auflageeinsatz (300) lösbar montiert ist.
7. Auflageschiene (10, 10a) nach Anspruch 5, wobei an ausgewählten Aufsatzmodulen (200,
200a) der wenigstens zwei Aufsatzmodule (200, 200a) ein Auflageeinsatz (300, 300a-c)
lösbar montiert ist.
8. Auflageschiene (10, 10a) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Basisschiene
(100) dazu ausgebildet ist, wenigstens ein Aufsatzmodul (200, 200a) an der Basisschiene
(100) lösbar zu befestigen.
9. Auflageschiene (10, 10a) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Basisschiene
(100) in Längsrichtung derart dimensioniert ist, dass wenigstens zwei in Längsrichtung
aufeinanderfolgend angeordnete Aufsatzmodule (200, 200a) an der Basisschiene (100)
befestigbar sind.
10. Auflageschiene (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine
Adaptereinrichtung (120) die dazu ausgebildet ist, das wenigstens eine Aufsatzmodul
(200, 200a) an der Basisschiene (100) lösbar zu befestigen.
11. Auflageschiene (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine
Führungseinrichtung (140), welche dazu vorgesehen ist, das wenigstens eine Aufsatzmodul
(200, 200a) bezüglich der Basisschiene (100) zu führen.
12. Auflageschiene (10) nach Anspruch 11, wobei die Führungseinrichtung (140) wenigstens
eine an dem wenigstens einen Aufsatzmodul (200, 200a) angeordnete Führungsschiene
(142), und wenigstens eine an der Basisschiene (100) oder an einer Adaptereinrichtung
(120) angeordnete, und mit der wenigstens einen Führungsschiene (1429 zusammenwirkende
Führungsnut (144) aufweist.
13. Auflageschiene (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine
Justiereinrichtung (160), welche dazu ausgebildet ist, die Höhe des wenigstens einen
Aufsatzmoduls (200, 200a) bezüglich der Basisschiene (100) zu justieren.
14. Auflageschiene (10) nach Anspruch 13, wobei die Justiereinrichtung (160) ein an der
Basisschiene (100) oder an einer Adaptereinrichtung (120) ausgebildetes Anschlagelement
(162), und ein mit dem Anschlagelement (162) zusammenwirkendes und an jedem Aufsatzmodul
(200, 200a) angeordnetes verstellbares Justierelement (164) umfasst.
15. Centerless-Schleifanlage, insbesondere Centerless-Einstechschleifanlage, umfassend:
- eine Schleifscheibe (3);
- eine Regelscheibe (2); und
- die Auflageschiene (10, 10a) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Auflageschiene
(10, 10a) zur Stützung eines zu schleifenden Werkstücks (1) zwischen der Schleifscheibe
(3) und Regelscheibe (2) positioniert ist.