[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Integration einer Fahrzeugkomponente
in ein Kommunikationssystem eines Fahrzeugs mittels einer Schnittstelleneinrichtung,
auf Schnittstelleneinrichtungen für die Durchführung solcher Verfahren sowie auf Fahrzeuge,
die mit solchen Schnittstelleneinrichtungen ausgestattet sind.
[0002] Bei modernen Schienenfahrzeugen und Eisenbahnzügen ist in der Regel ein zuginterner
Datenbus vorhanden, an den eine Vielzahl an Fahrzeugkomponenten angeschlossen ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug anzugeben, bei dem ein Einbinden
von Fahrzeugkomponenten in ein fahrzeugseitiges Kommunikationssystem, beispielsweise
bei der Montage des Fahrzeugs oder später im Rahmen von Reparaturarbeiten, besonders
einfach möglich ist, auch wenn das Kommunikationssystem ein verschlüsselt arbeitendes
Kommunikationssystem ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sind in Unteransprüchen
angegeben.
[0005] Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schnittstelleneinrichtung an Bord
des Fahrzeugs angeordnet ist und einer an Bord des Fahrzeugs befindlichen, autorisierten
Bedienperson einen Zugriff auf ein verschlüsselt arbeitendes Kommunikationssystem
erlaubt und die Schnittstelleneinrichtung dazu ausgestaltet ist, eine Eingabe eines
öffentlichen Schlüssels eines Verschlüsselungsschlüsselpaares, dessen privater Schlüssel
in einer Fahrzeugkomponente des Fahrzeugs implementiert ist, durch die autorisierte
Bedienperson zu ermöglichen und nach Eingabe eines solchen öffentlichen Schlüssels
die entsprechende Fahrzeugkomponente in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs einzubinden,
wobei dessen öffentlicher Schlüssel in dem Kommunikationssystem hinterlegt wird.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Fahrzeugs ist darin zu sehen, dass
es die erfindungsgemäß vorgesehene Schnittstelleneinrichtung Wartungspersonal erlaubt,
vor Ort bzw. an Bord Fahrzeugkomponenten in das verschlüsselt arbeitende Kommunikationssystem
einzubinden, und zwar ohne dass ein Mitwirken von externen streckenseitigen Servern
oder eine Datenverbindung des Fahrzeugs mit externen streckenseitigen Servern erforderlich
ist. Somit ist es in besonders einfacher Weise möglich, beispielsweise im Rahmen von
Wartungsarbeiten Fahrzeugkomponenten zu ersetzen und die neuen Fahrzeugkomponenten
mit deren neuen öffentlichen Schlüsseln in das fahrzeugeigene Kommunikationssystem
einzubinden, weil nämlich auf die Herstellung sicherer Datenverbindungen zur Außenwelt
verzichtet werden kann.
[0007] Vorteilhaft ist es, wenn die Schnittstelleneinrichtung eine Eingabe eines der Fahrzeugkomponente
zugeordneten Zertifikats, das den öffentlichen Schlüssel sowie weitere Daten enthält,
durch die autorisierte Bedienperson ermöglicht.
[0008] Die Schnittstelleneinrichtung bindet nach Eingabe eines solchen Zertifikats die Fahrzeugkomponente
vorzugsweise unter Einbezug auch der weiteren Daten in das Kommunikationssystem des
Fahrzeugs ein.
[0009] Das Zertifikat enthält vorzugsweise alle diejenigen Daten, die für ein automatisiertes
Einbinden der jeweiligen Fahrzeugkomponente nötig sind; im Falle einer solchen Ausgestaltung
kann der manuelle Aufwand des Bedienpersonals minimal werden.
[0010] Bei einer als besonders vorteilhaft angesehenen Ausführungsvariante ist vorgesehen,
dass die Schnittstelleneinrichtung eine Kamera umfasst, die ein Einlesen eines eindimensionalen
oder zweidimensionalen Codes, der ein den öffentlichen Schlüssel der Fahrzeugkomponente
enthaltendes Zertifikat oder zumindest den öffentlichen Schlüssel der Fahrzeugkomponente
enthält, ermöglicht.
[0011] Die Schnittstelleneinrichtung entnimmt vorzugsweise aus dem mittels der Kamera eingelesenen
Code das Zertifikat oder zumindest den öffentlichen Schlüssel.
[0012] Die öffentlichen Schlüssel bzw. die Zertifikate der in das Kommunikationssystem eingebundenen
oder einzubindenden Fahrzeugkomponenten sind vorzugsweise ablaufdatenfrei bzw. ohne
Ablaufdatum versehen; alternativ kann vorgesehen sein, dass die Ablaufdaten der Schlüssel
bzw. der Zertifikate quasi ablauffrei sind, weil sie so weit in der Zukunft liegen,
dass die theoretisch denkbare oder geplante Lebensdauer der Fahrzeugkomponenten vor
Erreichen des Ablaufdatums endet. Ablauffreie oder quasi ablauffreie Schlüssel und
Zertifikate vermeiden zusätzliche Wartungsarbeiten, die bei Erreichen oder Überschreiten
von Ablaufdaten nötig werden würden.
[0013] Um zu vermeiden, dass Schlüssel missbräuchlich verändert werden können, wird es als
vorteilhaft angesehen, wenn der private Schlüssel des Verschlüsselungsschlüsselpaares
in der Fahrzeugkomponente unüberschreibbar fest abgespeichert ist.
[0014] Die Fahrzeugkomponente unterbindet vorzugsweise ein Löschen oder Überschreiben des
privaten Schlüssels oder Hinzufügen anderer privater Schlüssel über ihre mit dem Kommunikationssystem
in Verbindung stehende Kommunikationsschnittstelle.
[0015] Das den öffentlichen Schlüssel enthaltende Zertifikat umfasst vorzugsweise eine die
Fahrzeugkomponente beschreibende und/oder identifizierende Identifikationsangabe.
Die Schnittstelleneinrichtung bindet die Fahrzeugkomponente vorzugsweise unter Einbezug
der Identifikationsangabe in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs ein.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es, wenn allein das Zertifikat eine automatisierte Einbindung
der Fahrzeugkomponente in das Kommunikationssystem ermöglicht und die Schnittstelleneinrichtung
die Fahrzeugkomponente nach Einlesen das Zertifikats selbsttätig unter Einbezug der
Identifikationsangabe in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs einbindet.
[0017] Das Zertifikat ist in der Fahrzeugkomponente vorzugsweise unveränderlich fest abgespeichert.
[0018] Auch kann vorgesehen sein, dass die Schnittstelleneinrichtung außerdem eine Eingabe
öffentlicher Schlüssel oder eine Eingabe von Zertifikaten zusätzlich auch von außerhalb
des Fahrzeugs ermöglicht; bei dieser Ausführungsform kann also bedienerseitig entschieden
werden, ob Zertifikate oder öffentliche Schlüssel im Fahrzeug oder von außerhalb des
Fahrzeugs zur Verfügung gestellt werden sollen.
[0019] Die Schnittstelleneinrichtung umfasst vorzugsweise eine Recheneinrichtung, die mittels
eines Softwareprogrammprodukts derart programmiert ist, dass die Recheneinrichtung
eine sogenannte PK (Public-Key)-Infrastruktur, insbesondere einen PKI-Server, bildet
bzw. die Funktionalität einer PK (Public-Key)-Infrastruktur bereitstellt.
[0020] Die Schnittstelleneinrichtung weist vorzugsweise ein Eingabegerät auf, das eine bedienerseitige
Eingabe von Autorisationsdaten ermöglicht, beispielsweise in Form einer Tastatur oder
eines Smartcard-Lesegeräts.
[0021] Die Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zur Integration einer Fahrzeugkomponente
in ein Fahrzeug. Erfindungsgemäß ist bezüglich eines solchen Verfahrens vorgesehen,
dass vor oder nach der Montage der Fahrzeugkomponente im Fahrzeug eine an Bord des
Fahrzeugs befindliche Schnittstelleneinrichtung eines verschlüsselt arbeitenden Kommunikationssystems
in Reaktion auf einen Zugriffsversuch auf das Kommunikationssystem seitens einer an
Bord befindlichen Bedienperson an einem Eingabegerät der Schnittstelleneinrichtung
die Schnittstelleneinrichtung eine Autorisationsprüfung durchführt, die Schnittstelleneinrichtung
bei bestehender Autorisation eine Eingabe eines öffentlichen Schlüssels eines Verschlüsselungsschlüsselpaares,
das in der bereits montierten oder noch zu montierenden Fahrzeugkomponente des Fahrzeugs
implementiert ist, durch die autorisierte Bedienperson erlaubt und die Schnittstelleneinrichtung
die entsprechende Fahrzeugkomponente nach Eingabe des öffentlichen Schlüssels kommunikationsmäßig
in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs einbindet.
[0022] Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie vorteilhafter Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Verfahrens sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit
dem erfindungsgemäßen Fahrzeug und dessen vorteilhafter Ausgestaltungen verwiesen.
[0023] Die Schnittstelleneinrichtung weist vorzugsweise eine Kamera auf und erfasst den
öffentlichen Schlüssel vorzugsweise durch Einlesen und Auswerten der Bilddaten der
Kamera.
[0024] Die Kamera kann nicht nur als Eingabegerät für die Schlüsselerfassung dienen, sondern
beispielsweise auch als Eingabegerät für das Erkennen eines Zugriffsversuchs oder
für die Autorisationsprüfung herangezogen werden. Ein Zugriffsversuch kann beispielsweise
anhand der Bilddaten der Kamera erkannt werden, wenn eine Bedienperson vordefinierte
Bewegungen, zum Beispiel ein Winken, ausführt. Die Autorisationsprüfung kann beispielsweise
eine Gesichtserkennung einbeziehen.
[0025] Vorteilhaft ist es, wenn auf der Fahrzeugkomponente ein eindimensionaler oder zweidimensionaler
Code abgebildet ist, der Code ein in der Fahrzeugkomponente unüberschreibbar abgespeichertes
Zertifikat oder zumindest einen in der Fahrzeugkomponente unüberschreibbar abgespeicherten
öffentlichen Schlüssel definiert, und die Schnittstelleneinrichtung das Zertifikat
oder den öffentlichen Schlüssel durch Einlesen und Auswerten von Bilddaten erhält,
die den auf der Fahrzeugkomponente abgebildeten Code zeigen.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Fahrzeugkomponente im Auslieferungszustand
einen abziehbaren Aufkleber enthält, auf dem ein eindimensionaler oder zweidimensionaler
Code abgebildet ist. Der auf dem Aufkleber aufgebrachte Code definiert vorzugsweise
das in der Fahrzeugkomponente unüberschreibbar abgespeicherte Zertifikat oder zumindest
den in der Fahrzeugkomponente unüberschreibbar abgespeicherten öffentlichen Schlüssel.
Die Schnittstelleneinrichtung erhält das Zertifikat oder den öffentlichen Schlüssel
vorzugsweise durch Einlesen und Auswerten von Bilddaten, die den von der Fahrzeugkomponente
abgezogenen und vor der Kamera präsentierten Aufkleber zeigen.
[0027] Die Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Schnittstelleneinrichtung für ein Fahrzeug,
das mit einem Kommunikationssystem ausgestattet ist. Erfindungsgemäß ist bezüglich
der Schnittstelleneinrichtung vorgesehen, dass die Schnittstelleneinrichtung an Bord
des Fahrzeugs an das Kommunikationssystem anschließbar ist und einer an Bord des Fahrzeugs
befindlichen, autorisierten Bedienperson einen Zugriff auf das Kommunikationssystem
erlaubt und die Schnittstelleneinrichtung dazu ausgestaltet ist, eine Eingabe eines
öffentlichen Schlüssels eines Verschlüsselungsschlüsselpaares, dessen privater Schlüssel
in einer Fahrzeugkomponente des Fahrzeugs implementiert ist, durch die autorisierte
Bedienperson zu ermöglichen und nach Eingabe eines solchen öffentlichen Schlüssels
die entsprechende Fahrzeugkomponente in das Kommunikationssystem des Fahrzeugs einzubinden,
wobei dessen öffentlicher Schlüssel in dem Kommunikationssystem hinterlegt wird.
[0028] Bezüglich der Vorteile der erfindungsgemäßen Schnittstelleneinrichtung sowie vorteilhafter
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Schnittstelleneinrichtung sei auf die obigen
Ausführungen im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Fahrzeug und dessen vorteilhafter
Ausgestaltungen verwiesen.
[0029] Vorteilhaft ist es, wenn die Schnittstelleneinrichtung dazu ausgestaltet ist, ein
Verfahren wie oben beschreiben auszuführen.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
dabei zeigen beispielhaft:
- Figur 1
- in einer schematischen Darstellung Bestandteile eines Ausführungsbeispiels für ein
erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug, das mit einem Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße
Schnittstelleneinrichtung ausgestattet ist und anhand dessen ein Ausführungsbeispiel
für ein erfindungsgemäßes Verfahren erläutert wird,
- Figur 2
- das Schienenfahrzeug gemäß Figur 1 während eines Einbindens einer Fahrzeugkomponente
in ein verschlüsselt arbeitendes Kommunikationssystem des Schienenfahrzeugs,
- Figur 3
- das Schienenfahrzeug gemäß den Figuren 1 und 2 nach dem Einbinden der Fahrzeugkomponente,
- Fig. 4-7
- das Einbinden weiterer Fahrzeugkomponenten in das Kommunikationssystem des Schienenfahrzeugs
gemäß Figur 3,
- Figur 8
- eine bevorzugte Arbeitsweise der Schnittstelleneinrichtung gemäß den Figuren 1 bis
7,
- Figur 9
- in einer schematischen Darstellung Bestandteile eines weiteren Ausführungsbeispiels
für ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug,
- Figur 10
- eine Ausführungsvariante des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 9, und
- Figur 11
- eine bevorzugte Ausführungsvariante der Schnittstelleneinrichtung gemäß den Figuren
1 bis 9 näher im Detail.
[0031] In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten
dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0032] Die Figur 1 zeigt Bestandteile eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes
Schienenfahrzeug 10, das mit einem verschlüsselt arbeitenden Kommunikationssystem
20 ausgestattet ist.
[0033] Das Kommunikationssystem 20 umfasst einen Datenbus 30, an den eine Vielzahl an Fahrzeugkomponenten
angeschlossen ist; aus Gründen der Übersicht ist in der Figur 1 im Schienenfahrzeug
10 nur eine erste Fahrzeugkomponente 41 beispielhaft dargestellt. Die Fahrzeugkomponenten
können mittels des Kommunikationssystems 20 mit einem an den Datenbus 30 angeschlossenen
Fahrzeugsteuergerät 50 verschlüsselt kommunizieren. Bei dem Fahrzeugsteuergerät 50
handelt es sich vorzugsweise um ein ATO (Automatic Train Operation)-Fahrzeugsteuergerät
50, also ein solches, das dem Schienenfahrzeug eine autonome Fahrt ermöglicht.
[0034] Zum Zwecke der verschlüsselten Kommunikation ist in jeder an den Datenbus 30 angeschlossenen
Fahrzeugkomponente jeweils ein privater Schlüssel eines Schlüsselpaares abgespeichert,
das neben dem privaten Schlüssel auch einen öffentlichen Schlüssel umfasst.
[0035] Die öffentlichen Schlüssel sind vorzugsweise in dem Fahrzeugsteuergerät 50 und/oder
in einem zentralen PKI-Server des Kommunikationssystems 20 abgespeichert, der die
abgespeicherten öffentlichen Schlüssel dem Fahrzeugsteuergerät 50 auf Anfrage mitteilen
kann. Ein solcher zentraler PKI-Server kann in einer Schnittstelleneinrichtung 60
des Kommunikationssystems 20 integriert sein.
[0036] Die Schlüsselpaare können beispielsweise mit einem asymmetrischen kryptographischen
Verfahren wie beispielsweise dem RSA (Rivest-Shamir-Adleman)-Verfahren gebildet werden.
Der öffentliche Schlüssel der ersten Fahrzeugkomponente 41 ist in der Figur 1 mit
dem Bezugszeichen 01 gekennzeichnet.
[0037] Die Figur 1 zeigt darüber hinaus die an den Datenbus 30 angeschlossene Schnittstelleneinrichtung
60 des Kommunikationssystems 20 näher im Detail. Die Schnittstelleneinrichtung 60
ist an Bord des Schienenfahrzeugs 10 angeordnet und erlaubt einer autorisierten Bedienperson
70, auf das Kommunikationssystem 20 zuzugreifen und öffentliche Schlüssel einzugeben,
insbesondere öffentliche Schlüssel von Fahrzeugkomponenten, die bereits im Schienenfahrzeug
10 montiert sind oder noch im Schienenfahrzeug 10 montiert werden sollen.
[0038] Die Schnittstelleneinrichtung 60 ist mit einer Kamera 61 ausgestattet, die Bilder
aufnehmen und somit beispielsweise ein- oder zweidimensionale Codes in digitale Bilddaten
BD wandeln kann. Eine Recheneinrichtung 62 der Schnittstelleneinrichtung 60 steht
mit der Kamera 61 in Verbindung und wertet deren Bilddaten BD aus; auf diese Weise
kann die Recheneinrichtung 62 vor der Kamera 61 befindliche Codes erkennen und weiterverarbeiten.
Die Recheneinrichtung 62 kann den bereits erwähnten zentralen PKI-Server bilden.
[0039] Die Schnittstelleneinrichtung 60 ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 außerdem
mit einer Tastatur 63 ausgestattet, die eine manuelle Eingabe von Daten D ermöglicht.
[0040] Die Tastatur 63 und die Kamera 61 bilden Eingabegeräte der Schnittstelleneinrichtung
60, die gemeinsam oder jeweils für sich eine Interaktion mit einer Bedienperson ermöglichen,
also zum Beispiel Zugriffsversuche erkennen und eine Eingabe von öffentlichen Schlüsseln
oder Zertifikaten ermöglichen können.
[0041] Die Figur 1 zeigt darüber hinaus eine zweite Fahrzeugkomponente 42, die von einer
Bedienperson 70 gehalten wird und im Schienenfahrzeug 10 montiert werden soll. Man
erkennt, dass auf der Oberfläche der zweiten Fahrzeugkomponente 42 ein zweidimensionaler
Code 82 beispielsweise in Form eines QR-Codes abgebildet ist.
[0042] Die Figur 2 zeigt die Bedienperson 70 an Bord des Schienenfahrzeugs 10 vor der Schnittstelleneinrichtung
60, nachdem bereits eine Autorisationsprüfung durch die Schnittstelleneinrichtung
60 dahingehend stattgefunden hat, ob die Bedienperson 70 zur Registrierung von Fahrzeugkomponenten
und zur Eingabe von öffentlichen Schlüsseln von Fahrzeugkomponenten autorisiert ist.
Eine solche Autorisationsprüfung kann die Eingabe von Passwörtern an der Tastatur
63 und/oder eine Auswertung von biometrischen Daten des Gesichts der Bedienperson
70 einschließen. Die biometrischen Daten können durch Auswertung der Bilddaten BD
der Kamera 61 erzeugt werden.
[0043] In der Figur 2 ist die Bedienperson 70 gezeigt, während sie den Code 82 der zweiten
Fahrzeugkomponente 42 vor die Kamera 61 hält, damit diese den Code 82 erfassen und
den Code 82 wiedergebende Bilddaten BD an die Recheneinrichtung 62 weiterleiten kann.
Die Recheneinrichtung 62 erkennt den Code 82 und wertet diesen unter Ermittlung des
öffentlichen Schlüssels O2, der der zweiten Fahrzeugkomponente 42 zugeordnet ist,
aus. Anschließend hinterlegt sie den öffentlichen Schlüssel O2 in einem Schlüsselspeicher
80 des Kommunikationssystems 20.
[0044] Der Schlüsselspeicher 80 kann beispielsweise in der Schnittstelleneinrichtung 60
integriert sein, wenn diese den PKI-Server bilden soll bzw. die Funktion eines PKI-Servers
übernehmen soll. Alternativ oder zusätzlich kann der Schlüsselspeicher 80 in dem Fahrzeugsteuergerät
50 integriert sein; eine solche Ausgestaltung zeigt beispielhaft die Figur 2.
[0045] Bei der Ausgestaltung gemäß Figur 2 überträgt die Schnittstelleneinrichtung 60 den
öffentlichen Schlüssel O2 zu dem Schlüsselspeicher 80, sobald sie diesen anhand des
eingelesenen Codes 82 ermittelt hat.
[0046] In vielen Fällen, aber nicht immer, wird die vollständige Einbindung der zweiten
Fahrzeugkomponente 42 in das Schienenfahrzeug 10 bzw. in das Kommunikationssystem
20 des Schienenfahrzeugs 10 die Eingabe weiterer Daten D erfordern, beispielsweise
eine Bezeichnung der zweiten Fahrzeugkomponente 42 und/oder eine Beschreibung der
Funktion der zweiten Fahrzeugkomponente 42 und/oder eine Beschreibung des Einbauorts
der zweiten Fahrzeugkomponente 42. Die Eingabe solcher weiterer Daten D kann beispielsweise
durch die Bedienperson 70 an der Tastatur 63 erfolgen oder durch Auslesen eines Datenspeichers,
den die Bedienperson 70 an einen entsprechenden Anschluss der Schnittstelleneinrichtung
60 anschließt.
[0047] Die Figur 3 zeigt das Schienenfahrzeug 10, nachdem die Eingabe des öffentlichen Schlüssels
O2 und der weiteren Daten D der zweiten Fahrzeugkomponente 42 abgeschlossen worden
ist und die Bedienperson 70 oder eine andere Montageperson die zweite Fahrzeugkomponente
42 im Schienenfahrzeug 10 montiert hat. Bei der zweiten Fahrzeugkomponente 42 kann
es sich beispielsweise um einen Achsdrehzahlsensor handeln, der im Bereich einer der
Achsen des Schienenfahrzeugs 10 montiert wird. Die weiteren Daten D, die die Bedienperson
70 in die Schnittstelleneinrichtung 60 eingibt, umfassen vorzugsweise den Einbauort
der zweiten Fahrzeugkomponente 42, insbesondere dann, wenn mehrere Fahrzeugkomponenten
derselben Bauart bzw. mit derselben Funktion in dem Schienenfahrzeug 10 bereits montiert
sind oder aber noch montiert werden sollen.
[0048] Die Figur 4 zeigt eine dritte Fahrzeugkomponente 43, auf deren Oberfläche ein zweidimensionaler
Code 83 abgebildet ist. Der zweidimensionale Code 83 gemäß Figur 4 definiert ein Zertifikat.
Das Zertifikat gemäß Figur 4 umfasst zusätzlich zu dem öffentlichen Schlüssel O3 der
dritten Fahrzeugkomponente 43 weitere Daten, vorzugsweise alle diejenigen weiteren
Daten D, die eine vollständige Integration der dritten Fahrzeugkomponente 43 in das
Kommunikationssystem 20 ermöglichen. Die dritte Fahrzeugkomponente 43 kann also -
anders als die zweite Fahrzeugkomponente 42 - automatisch allein durch Präsentieren
des Codes 83 vor der Kamera 61 in das Kommunikationssystem 20 integriert werden, sodass
eine manuelle Eingabe der weiteren Daten D an der Tastatur 63 oder auf andere Weise
durch die Bedienperson 70 nicht erforderlich ist.
[0049] Der Vorteil eines Codes, der ein Zertifikat mit den weiteren Daten D definiert, gegenüber
einem Code, der lediglich einen öffentlichen Schlüssel definiert, besteht also mit
anderen Worten darin, dass die Bedienperson 70 die vollständige automatisierte Einbindung
der jeweiligen Fahrzeugkomponente allein durch Präsentieren des das Zertifikat wiedergebenden
Codes bewirken kann.
[0050] Die Figur 5 zeigt das Schienenfahrzeug 10, nachdem die Schnittstelleneinrichtung
60 den öffentlichen Schlüssel O3 der dritten Fahrzeugkomponente 43 in dem Kommunikationssystem
20 integriert hat und die Bedienperson 70 oder eine andere Montageperson die dritte
Fahrzeugkomponente 43 im Schienenfahrzeug 10 montiert hat. Bei der dritten Fahrzeugkomponente
43 kann es sich ebenfalls um einen Achsdrehzahlsensor handeln.
[0051] Die Figur 6 zeigt eine vierte Fahrzeugkomponente 44, die bereits vor der Erfassung
ihres öffentlichen Schlüssels O4 oder Zertifikats in dem Schienenfahrzeug 10 montiert
worden ist. Im Unterschied zu der dritten Fahrzeugkomponente 43 ist bei der vierten
Fahrzeugkomponente 44 auf der Oberfläche nicht nur ein zweidimensionaler Code 84 abgebildet,
der ein Zertifikat definiert, sondern auch ein abziehbarer Aufkleber 90 vorhanden,
der denselben Code 84 zeigt.
[0052] Nach der Montage der vierten Fahrzeugkomponente 44 kann der Aufkleber 90 abgezogen
werden und die Bedienperson 70 kann zwecks Einbindung der vierten Fahrzeugkomponente
44 in das Kommunikationssystem 20 den abgezogenen Aufkleber 90 vor die Kamera 61 halten,
um der Recheneinrichtung 62 die Erfassung des Zertifikats und die Einbindung der vierten
Fahrzeugkomponente 44 zu ermöglichen, wie dies im Zusammenhang mit der Figur 3 erläutert
worden ist; das Präsentieren des abgezogenen Aufklebers 90 vor der Kamera 61 zeigt
die Figur 7.
[0053] Die Figur 8 zeigt ein Flussdiagramm einer bevorzugten Arbeitsweise der Schnittstelleneinrichtung
60 für den Fall eines Einlesens eines Codes, der lediglich einen öffentlichen Schlüssel
definiert, wie dies in der Figur 2 gezeigt ist, oder eines Zertifikats mit weiteren
Daten, wie dies in den Figuren 3 bis 7 gezeigt ist.
[0054] Nachdem die Schnittstelleneinrichtung 60 einen Zugriffsversuch ZV festgestellt hat,
führt sie einen Autorisierungsschritt 810 durch, um die Autorisation der zugreifenden
Bedienperson 70 zu prüfen. Der Autorisierungsschritt 810 kann das Auswerten 811 von
Eingaben E der Bedienperson 70 an der Tastatur 63 und das Auswerten 812 von Bilddaten
BD der Bedienperson 70 umfassen.
[0055] Ergibt der Autorisierungsschritt 810, dass die Bedienperson 70 zu einem Zugriff auf
die Schnittstelleneinrichtung 60 berechtigt ist, so führt sie einen Einleseschritt
820 aus, bei dem sie einen vor der Kamera 61 präsentierten Code C, der einer einzubindenden
Fahrzeugkomponente zugeordnet ist, einliest.
[0056] In einem nachfolgenden Auswerteschritt 830 prüft die Schnittstelleneinrichtung 60,
ob der Code lediglich einen öffentlichen Schlüssel umfasst. Ist dies der Fall, so
erbittet sie ggf. eine Eingabe der weiteren Daten D, die für eine vollständige Einbindung
der Fahrzeugkomponente 41 nötig sind oder diese zumindest vereinfachen. Anschließend
führt sie einen Einbindungsschritt 840 durch, bei dem sie die Einbindung der Fahrzeugkomponente
in das Kommunikationssystem durch das Einbetten des öffentlichen Schlüssels im Schlüsselspeicher
vollendet.
[0057] Ergibt der Auswerteschritt 830, dass der Code C zusätzlich zu dem öffentlichen Schlüssel
bereits die weiteren Daten, die eine vollständige Einbindung der Fahrzeugkomponente
41 ermöglichen, enthält, so springt die Schnittstelleneinrichtung 60 unmittelbar zu
dem Einbindungsschritt 840.
[0058] Die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 8 gelten in analoger
Weise für mehrgliedrige Schienenfahrzeuge, also Eisenbahnzüge. Die Figur 9 zeigt beispielhaft
Bestandteile eines Eisenbahnzugs 100, der mit einer Schnittstelleneinrichtung 60 (beispielsweise
einer solchen wie oben beschrieben) und mit in ein Kommunikationssystem 20 eingebundenen
Fahrzeugkomponenten (beispielsweise solche wie die oben beschriebenen Fahrzeugkomponenten
41-44) ausgestattet ist. Der Datenbus 30 erstreckt sich vorzugsweise durch alle Wagen
des Eisenbahnzugs 100.
[0059] Bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen kann darüber hinaus vorgesehen sein,
dass die Schnittstelleneinrichtung 60 eine Eingabe öffentlicher Schlüssel oder eine
Eingabe von Zertifikaten zusätzlich auch von außerhalb des Fahrzeugs ermöglicht, beispielsweise
per Funk mittels Funksignalen FF; dies zeigt beispielhaft die Figur 10 am Beispiel
des Eisenbahnzugs 100 gemäß Figur 9.
[0060] Die Figur 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Recheneinrichtung 62, die bei
der Schnittstelleneinrichtung 60 gemäß den Figuren 1 bis 7 und den Figuren 9 bis 10
eingesetzt werden kann.
[0061] Die Recheneinrichtung 62 umfasst eine Recheneinheit 62a und einen Speicher 62b. In
dem Speicher 62b ist ein Softwareprogrammprodukt SPM abgespeichert, das bei Ausführung
durch die Recheneinheit 62a zu der oben beschriebenen Arbeitsweise führt.
[0062] Das Softwareprogrammprodukt SPM gemäß Figur 11 umfasst ein Autorisierungssoftwaremodul
SW810, das bei Ausführung durch die Recheneinheit 62a diese veranlasst, im Falle eines
erkannten Zugriffsversuchs ZV den Autorisierungsschritt 810 gemäß Figur 8 auszuführen.
[0063] Das Autorisierungssoftwaremodul SW810 weist vorzugsweise ein Auswertsoftwaremodul
SW811 auf, das bei Ausführung durch die Recheneinheit 62a diese veranlasst, das Auswerten
811 gemäß Figur 8 von Eingaben E der Bedienperson 70 an der Tastatur 63 durchzuführen.
[0064] Das Autorisierungssoftwaremodul SW810 weist alternativ oder zusätzlich zu dem Auswertsoftwaremodul
SW811 vorzugsweise ein Auswertsoftwaremodul SW812 auf, das bei Ausführung durch die
Recheneinheit 62a diese veranlasst, das Auswerten 812 gemäß Figur 8 von Bilddaten
BD der Bedienperson 70 zwecks Autorisationsprüfung durchzuführen.
[0065] Das Softwareprogrammprodukt umfasst außerdem ein Einlesesoftwaremodul SW820, das
bei Ausführung durch die Recheneinheit 62a diese veranlasst, den Einleseschritt 820
gemäß Figur 8 auszuführen.
[0066] Das Softwareprogrammprodukt umfasst darüber hinaus ein Auswertsoftwaremodul SW830,
das bei Ausführung durch die Recheneinheit 62a diese veranlasst, den Auswertschritt
830 gemäß Figur 8 auszuführen.
[0067] Das Softwareprogrammprodukt SPM umfasst außerdem ein Einbindungssoftwaremodul SW840,
das bei Ausführung durch die Recheneinheit 62a diese veranlasst, den Einbindungsschritt
840 gemäß Figur 8 auszuführen.
[0068] Das Softwareprogrammprodukt SPM ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass die Recheneinrichtung
62 bzw. deren Recheneinheit 62a eine sogenannte PK (Public-Key)-Infrastruktur, insbesondere
einen PKI-Server, bildet bzw. die Funktionalität einer PK (Public-Key)-Infrastruktur
bereitstellt. Der Schlüsselspeicher 80, der in den Figuren in dem Fahrzeugsteuergerät
50 angeordnet ist, kann in einem solchen Falle - alternativ oder zusätzlich - in dem
Speicher 62b der Recheneinrichtung 60 integriert sein.
[0069] Abschließend sei erwähnt, dass die Merkmale aller oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
untereinander in beliebiger Weise kombiniert werden können, um weitere andere Ausführungsbeispiele
der Erfindung zu bilden.
[0070] Auch können alle Merkmale von Unteransprüchen jeweils für sich mit jedem der nebengeordneten
Ansprüche kombiniert werden, und zwar jeweils für sich allein oder in beliebiger Kombination
mit einem oder mehreren anderen Unteransprüchen, um weitere andere Ausführungsbeispiele
zu erhalten.
[0071] Unabhängig vom grammatikalischen Geschlecht eines bestimmten Begriffes sind Personen
mit männlicher, weiblicher oder anderer Geschlechteridentität mit umfasst.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 10
- Schienenfahrzeug
- 20
- Kommunikationssystem
- 30
- Datenbus
- 41
- Fahrzeugkomponente
- 42
- Fahrzeugkomponente
- 43
- Fahrzeugkomponente
- 44
- Fahrzeugkomponente
- 50
- Fahrzeugsteuergerät
- 60
- Schnittstelleneinrichtung
- 61
- Kamera
- 62
- Recheneinrichtung
- 62a
- Recheneinheit
- 62b
- Speicher
- 63
- Tastatur
- 70
- Bedienperson
- 80
- Schlüsselspeicher
- 82
- Code
- 83
- Code
- 84
- Code
- 90
- Aufkleber
- 100
- Eisenbahnzug
- 810
- Autorisierungsschritt
- 811
- Auswerten von Eingaben
- 812
- Auswerten von Bilddaten
- 820
- Einleseschritt
- 830
- Auswerteschritt
- 840
- Einbindungsschritt
- BD
- Bilddaten
- C
- Code
- D
- Daten
- E
- Eingaben
- FF
- Funksignal
- O1
- öffentlicher Schlüssel
- O2
- öffentlicher Schlüssel
- O3
- öffentlicher Schlüssel
- O4
- öffentlicher Schlüssel
- SPM
- Softwareprogrammprodukt
- SW810
- Autorisierungssoftwaremodul
- SW811
- Auswertsoftwaremodul
- SW812
- Auswertsoftwaremodul
- SW820
- Einlesesoftwaremodul
- SW830
- Auswertsoftwaremodul
- SW840
- Einbindungssoftwaremodul
- ZV
- Zugriffsversuch
1. Fahrzeug mit einem eine Schnittstelleneinrichtung (60) umfassenden Kommunikationssystem
(20),
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kommunikationssystem (20) ein verschlüsselt arbeitendes Kommunikationssystem
(20) ist,
- die Schnittstelleneinrichtung (60) an Bord des Fahrzeugs angeordnet ist und einer
an Bord des Fahrzeugs befindlichen, autorisierten Bedienperson (70) einen Zugriff
auf das Kommunikationssystem (20) erlaubt und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) dazu ausgestaltet ist, eine Eingabe eines öffentlichen
Schlüssels (O1-O4) eines Verschlüsselungsschlüsselpaares, dessen privater Schlüssel
in einer Fahrzeugkomponente (41-44) des Fahrzeugs implementiert ist, durch die autorisierte
Bedienperson (70) zu ermöglichen und nach Eingabe eines solchen öffentlichen Schlüssels
(O1-O4) die entsprechende Fahrzeugkomponente (41-44) in das Kommunikationssystem (20)
des Fahrzeugs einzubinden, wobei dessen öffentlicher Schlüssel (O1-O4) in dem Kommunikationssystem
(20) hinterlegt wird.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schnittstelleneinrichtung (60) eine Eingabe eines der Fahrzeugkomponente (41-44)
zugeordneten Zertifikats, das den öffentlichen Schlüssel (O1-O4) sowie weitere Daten
(D) enthält, durch die autorisierte Bedienperson (70) ermöglicht und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) nach Eingabe eines solchen Zertifikats die Fahrzeugkomponente
(41-44) unter Einbezug auch der weiteren Daten (D) in das Kommunikationssystem (20)
des Fahrzeugs einbindet.
3. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schnittstelleneinrichtung (60) eine Kamera (61) umfasst, die ein Einlesen eines
eindimensionalen oder zweidimensionalen Codes (82-84), der ein den öffentlichen Schlüssel
(O1-O4) der Fahrzeugkomponente (41-44) enthaltendes Zertifikat oder zumindest den
öffentlichen Schlüssel (O1-O4) der Fahrzeugkomponente (41-44) enthält, ermöglicht
und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) aus dem mittels der Kamera (61) eingelesenen
Code (82-84) das Zertifikat oder zumindest den öffentlichen Schlüssel (O1-O4) entnimmt.
4. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Fahrzeugkomponente (41-44) an das Kommunikationssystem (20) angeschlossen ist,
- der private Schlüssel (O1-O4) des Verschlüsselungsschlüsselpaares in der Fahrzeugkomponente
(41-44) unüberschreibbar fest abgespeichert ist und
- die Fahrzeugkomponente (41-44) ein Löschen oder Überschreiben des privaten Schlüssels
(O1-O4) oder Hinzufügen anderer privater Schlüssel (O1-O4) über ihre mit dem Kommunikationssystem
(20) in Verbindung stehende Kommunikationsschnittstelle unterbindet.
5. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das den öffentlichen Schlüssel (O1-O4) enthaltende Zertifikat eine die Fahrzeugkomponente
(41-44) beschreibende und/oder identifizierende Identifikationsangabe umfasst und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) die Fahrzeugkomponente (41-44) unter Einbezug
der Identifikationsangabe in das Kommunikationssystem (20) des Fahrzeugs einbindet.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- allein das Zertifikat eine automatisierte Einbindung der Fahrzeugkomponente (41-44)
in das Kommunikationssystem (20) ermöglicht und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) die Fahrzeugkomponente (41-44) nach Einlesen
das Zertifikats selbsttätig unter Einbezug der Identifikationsangabe in das Kommunikationssystem
(20) des Fahrzeugs einbindet.
7. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zertifikat in der Fahrzeugkomponente (41-44) unveränderlich fest abgespeichert
ist.
8. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zertifikat in der Fahrzeugkomponente (41-44) ablaufdatenfrei ist oder quasi ablaufdatenfrei
ist, weil ein Ablaufdatum so weit in der Zukunft liegt, dass die theoretisch denkbare
oder geplante Lebensdauer der Fahrzeugkomponente (41-44) vor Erreichen des Ablaufdatums
endet.
9. Fahrzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schnittstelleneinrichtung (60) außerdem eine Eingabe öffentlicher Schlüssel (O1-O4)
oder eine Eingabe von Zertifikaten zusätzlich auch von außerhalb des Fahrzeugs ermöglicht.
10. Verfahren zur Integration einer Fahrzeugkomponente (41-44) in ein Fahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor oder nach der Montage der Fahrzeugkomponente (41-44) im Fahrzeug eine an Bord
des Fahrzeugs befindliche Schnittstelleneinrichtung (60) eines verschlüsselt arbeitenden
Kommunikationssystems (20)
- in Reaktion auf einen Zugriffsversuch auf das Kommunikationssystem (20) seitens
einer an Bord befindlichen Bedienperson (70) an einem Eingabegerät der Schnittstelleneinrichtung
(60) die Schnittstelleneinrichtung (60) eine Autorisationsprüfung durchführt,
- die Schnittstelleneinrichtung (60) bei vorhandener Autorisation eine Eingabe eines
öffentlichen Schlüssels (O1-O4) eines Verschlüsselungsschlüsselpaares, das in der
bereits montierten oder noch zu montierenden Fahrzeugkomponente (41-44) des Fahrzeugs
implementiert ist, durch die autorisierte Bedienperson (70) erlaubt und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) die entsprechende Fahrzeugkomponente (41-44)
nach Eingabe des öffentlichen Schlüssels (O1-O4) kommunikationsmäßig in das Kommunikationssystem
(20) des Fahrzeugs einbindet.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schnittstelleneinrichtung (60) eine Kamera (61) aufweist und den öffentlichen
Schlüssel (O1-O4) durch Einlesen und Auswerten der Bilddaten (BD) der Kamera (61)
erfasst.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
- auf der Fahrzeugkomponente (41-44) ein eindimensionaler oder zweidimensionaler Code
(82-84) abgebildet ist,
- der Code (82-84) ein in der Fahrzeugkomponente (41-44) unüberschreibbar abgespeichertes
Zertifikat oder zumindest einen in der Fahrzeugkomponente (41-44) unüberschreibbar
abgespeicherten öffentlichen Schlüssel (O1-O4) definiert, und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) das Zertifikat oder den öffentlichen Schlüssel
(O1-O4) durch Einlesen und Auswerten von Bilddaten (BD) erhält, die den auf der Fahrzeugkomponente
(41-44) abgebildeten Code (82-84) zeigen.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Fahrzeugkomponente (41-44) im Auslieferzustand einen abziehbaren Aufkleber (90)
enthält, auf dem ein eindimensionaler oder zweidimensionaler Code (82-84) abgebildet
ist,
- der Code (82-84) ein in der Fahrzeugkomponente (41-44) unüberschreibbar abgespeichertes
Zertifikat oder zumindest einen in der Fahrzeugkomponente (41-44) unüberschreibbar
abgespeicherten öffentlichen Schlüssel (O1-O4) definiert, und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) das Zertifikat oder den öffentlichen Schlüssel
(O1-O4) durch Einlesen und Auswerten von Bilddaten (BD) erhält, die den von der Fahrzeugkomponente
(41-44) abgezogenen und vor einer Kamera der Schnittstelleneinrichtung befindlichen
Aufkleber (90) zeigen.
14. Schnittstelleneinrichtung (60) für ein Fahrzeug, das mit einem Kommunikationssystem
(20) ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schnittstelleneinrichtung (60) an Bord des Fahrzeugs an das Kommunikationssystem
(20) anschließbar ist und einer an Bord des Fahrzeugs befindlichen, autorisierten
Bedienperson (70) einen Zugriff auf das Kommunikationssystem (20) erlaubt und
- die Schnittstelleneinrichtung (60) dazu ausgestaltet ist, eine Eingabe eines öffentlichen
Schlüssels (O1-O4) eines Verschlüsselungsschlüsselpaares, dessen privater Schlüssel
(O1-O4) in einer Fahrzeugkomponente (41-44) des Fahrzeugs implementiert ist, durch
die autorisierte Bedienperson (70) zu ermöglichen und nach Eingabe eines solchen öffentlichen
Schlüssels (O1-O4) die entsprechende Fahrzeugkomponente (41-44) in das Kommunikationssystem
(20) des Fahrzeugs einzubinden, wobei dessen öffentlicher Schlüssel (O1-O4) in dem
Kommunikationssystem (20) hinterlegt wird.
15. Schnittstelleneinrichtung (60) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schnittstelleneinrichtung (60) dazu ausgestaltet ist, ein Verfahren gemäß den
Ansprüchen 10 bis 13 durchzuführen.