[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine
gemäß unabhängigem Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Steuern einer Funktion einer
Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine gemäß unabhängigem Anspruch 10.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Arbeitsstationen für Verpackungsmaschinen hinlänglich
bekannt. Hierbei kann es sich bspw. um Tiefziehmaschinen, Siegelstationen oder Befüllstationen
handeln, die an Verpackungen oder Teilen von Verpackungen Arbeitsschritte ausführen.
[0003] Es ist auch bekannt, dass diese Arbeitsstationen zumindest teilweise von Bedienern
beaufsichtigt werden. Es kann im Fall von Fehlfunktionen oder auch zu Kontrollzwecken
notwendig sein, dass ein Bediener in einen Arbeitsraum einer solchen Arbeitsstation,
in dem die Arbeitsschritte an der Verpackung oder einem Teil der Verpackung durchgeführt
werden, händisch eingreift, um etwa eine falsch positionierte Verpackung oder versehentlich
in den Arbeitsraum geratenes Produkt zu entfernen.
[0004] Um das Verletzungsrisiko des Bedieners bei solchen Handlungen zu minimieren, ist
aus der
DE 10 2021 104 083 A1 ein Verfahren zum Betreiben einer Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine bekannt.
Dafür wird ein Material durch einen Arbeitsraum der Arbeitsstation geführt, wobei
in einem Detektionsbereich an einem Durchlass der Arbeitsstation detektiert wird,
ob das Material in dem Detektionsbereich vorliegt. Wird detektiert, dass das Material
in dem Detektionsbereich nicht vorliegt, wird ein Betrieb des Arbeitswerkzeugs unterbunden.
[0005] Weiterhin ist aus der
DE 3 925 796 A1 eine Sicherheitsvorrichtung umfassend einen Schieber bekannt, wobei der Schieber
am Hubträger eines Kammerunterteils gelagert ist und der Schieber durch einen Druckluftzylinder
nach oben geschoben wird und so den Zugang zum Kammerraum verengt. Stößt der Schieber
dabei auf ein Hindernis, löst dieser ein Signal aus, das den Antrieb abschaltet. Hierdurch
kann das Eingreifen eines Bedieners detektiert werden, und, falls nötig, die Funktion
der Arbeitsstation ausgesetzt werden.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen erlauben zwar das zuverlässige
Detektieren eines unerwünschten Eingreifens eines Bedieners in die Arbeitsstation,
jedoch besteht Bedarf, die Detektion von Material, insbesondere Folienkörpern auch
innerhalb der Arbeitsstation zu verbessern.
Aufgabe
[0007] Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die zu lösende technische Aufgabe
somit darin, eine Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine sowie ein Verfahren
zum Steuern einer Funktion einer Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine anzugeben,
die zuverlässig eine Steuerung der Funktionen der Arbeitsstation basierend auf der
Anwesenheit oder Abwesenheit eines Folienkörpers, insbesondere einer Folienbahn im
Arbeitsraum und/oder in einer Zuführöffnung und/oder einer Abführöffnung der Arbeitsstation
ermöglichen.
Lösung
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine
gemäß unabhängigem Anspruch 1 sowie das Verfahren zum Steuern einer Funktion einer
Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine gemäß unabhängigem Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfasst.
[0009] Die erfindungsgemäße Arbeitsstation für eine Verpackungsmaschine umfasst einen Arbeitsraum
zum Bearbeiten eines Folienkörpers, ein bewegliches Kontrollelement und einen Detektor,
wobei das bewegliche Kontrollelement derart angeordnet ist, dass das bewegliche Kontrollelement
bei Anwesenheit eines Folienkörpers in dem Arbeitsraum in eine erste Position verbracht
ist und bei Abwesenheit eines Folienkörpers in dem Arbeitsraum in eine zweite Position
verbracht ist, wobei der Detektor zum Erkennen der Position des beweglichen Kontrollelements
ausgestaltet ist und wobei eine Steuereinheit der Arbeitsstation abhängig von der
erkannten Position des beweglichen Kontrollelements eine Funktion der Arbeitsstation
freigeben oder sperren kann.
[0010] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das bewegliche Kontrollelement durch den Folienkörper
in eine erste Position verbracht wird bzw. in diese gezwungen wird. Ist der Folienkörper
im Bereich des beweglichen Kontrollelements vorhanden, sodass der Folienkörper mit
dem Kontrollelement physisch wechselwirken kann, bewirkt die Anwesenheit des Folienkörpers,
dass das bewegliche Kontrollelement in die erste Position verbracht ist oder von der
zweiten Position in die erste Position verbracht wird.
[0011] Bei dem Folienkörper kann es sich beispielsweise um eine (ausgedehnte) Folienbahn
oder einzelne Folienkörper (wie (getrennte) Verpackungsmulden) handeln.
[0012] Der Detektor kann erfindungsgemäß so ausgestaltet sein, dass er wenigstens erkennen
kann, ob das bewegliche Kontrollelement in die erste Position oder in die zweite Position
verbracht ist. Der Detektor muss nicht zwingend zum Erkennen der Position des beweglichen
Kontrollelements sowohl in der ersten als auch in der zweiten Position ausgestaltet
sein. Es kann genügen, wenn der Detektor die Position des beweglichen Kontrollelements
entweder in der ersten oder in der zweiten Position erkennen kann.
[0013] Während die Steuereinheit grundsätzlich geeignet sein soll, abhängig von der erkannten
Position des beweglichen Kontrollelements eine Funktion der Arbeitsstation freizugeben
oder zu sperren, kann auch vorgesehen sein, dass die Steuereinheit speziell dazu konfiguriert
ist, indem sie bspw. über entsprechende Programmierung und insbesondere Verbindungen
zum Datentransfer und zum Austausch von Steuerbefehlen mit der Arbeitsstation und
dem Detektor aufweist. Die Steuereinheit kann im Sinne der Offenbarung beispielsweise
als Computer mit geeigneter Hardware, wie Speicher und Prozessor, sowie Programmierung
zum Steuern des Betriebs der Arbeitsstation ausgestaltet sein.
[0014] Bei der Funktion der Arbeitsstation kann es sich um jede beliebige Funktion der Arbeitsstation
handeln. Insbesondere kann es sich bei der Funktion um eine Funktion handeln, die
bei Anwesenheit eines Bedieners in dem Arbeitsraum ein Verletzungsrisiko darstellt.
[0015] Während das bewegliche Kontrollelement grundsätzlich an beliebiger Stelle im Arbeitsraum
positioniert sein kann, um die Anwesenheit oder Abwesenheit eines Folienkörpers in
diesem Bereich des Arbeitsraums festzustellen, kann vorgesehen sein, dass das bewegliche
Kontrollelement in oder in einem Bereich einer Zuführöffnung und/oder einer Abführöffnung
der Arbeitsstation angeordnet ist, die in ein Zuführen oder Abführen eines Folienkörpers
aus dem Arbeitsraum erlauben. Mit dieser Anordnung des beweglichen Kontrollelements
kann festgestellt werden, ob der Folienkörper sich im Bereich der Zuführöffnung und/oder
der Abführöffnung befindet, sodass zuverlässig festgestellt werden kann, ob diese
Öffnungen durch den Folienkörper verschlossen sind, bzw. ob sich ein Folienkörper
in diesen Öffnungen befindet, sodass ein Eingreifen eines Bedieners erschwert ist
oder durch den Folienkörper verhindert wird.
[0016] Mit dieser Arbeitsstation kann zuverlässig erkannt werden, ob sich eine Folie in
dem Arbeitsraum der Arbeitsstation befindet. Ist dies der Fall, ist üblicherweise
ein Eingriff eines Bedieners in den Arbeitsraum nicht mehr möglich, da die Anwesenheit
des Folienkörpers dies ggf. in Zusammenwirkung mit weiteren Sicherheitsvorrichtungen
der Arbeitsstation physisch verhindert. Durch das Detektieren der Position des beweglichen
Kontrollelements kann eine zuverlässigere Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit
eines Folienkörpers erzielt werden, da die Positionsbestimmung des beweglichen Kontrollelements
unabhängig von dem verwendeten Folienmaterial ist, sodass der Detektor dieses nicht
zu erkennen braucht. Somit kann die Abwesenheit des Folienkörpers zuverlässig erkannt
und damit ein sicherer Betrieb der Arbeitsstation gewährleistet werden.
[0017] In einer Ausführungsform umfasst das bewegliche Kontrollelement ein in die zweite
Position vorgespanntes Element, wobei das vorgespannte Element bei Anwesenheit eines
Folienkörpers in dem Arbeitsraum durch den Folienkörper von der zweiten Position in
die erste Position verbringbar ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass das bewegliche
Kontrollelement nicht unbeabsichtigt in die erste Position bewegt wird, obwohl kein
Folienkörper im Arbeitsraum vorhanden ist. Hierdurch wird die Zuverlässigkeit bei
Anwesenheit und Abwesenheit eines Folienkörpers erhöht, was die Sicherheit eines Bedieners
verbessert.
[0018] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das bewegliche Kontrollelement ein
um eine Achse drehbar gelagertes Element umfasst, wobei ein Massenschwerpunkt des
drehbar gelagerten Elements auf einer zu der Achse parallelen, beabstandeten zweiten
Achse liegt. Diese Ausführungsform ist konstruktiv einfach, erlaubt jedoch durch die
nicht achsgleiche Lage des Massenschwerpunkts eine bspw. allein durch die Schwerkraft
bewirkte Lagerung des beweglichen Kontrollelements stets in der zweiten Position soweit
kein Folienkörper vorhanden ist, was das zuverlässige Erkennen eines Folienkörpers
begünstigt.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass die zweite Achse so relativ zu ersten Achse angeordnet
ist, dass bei Abwesenheit eines Folienkörpers ein Drehmoment auf das drehbar gelagerte
Element wirkt, wenn sich das drehbar gelagerte Element nicht in der zweiten Position
befindet. Hiermit kann der Massenträgheit des beweglichen Elements entgegengewirkt
werden, sodass dieses bei Abwesenheit eines Folienkörpers zuverlässig in die zweite
Position verbracht wird.
[0020] In einer Ausführungsform umfasst das bewegliche Kontrollelement eine Kontaktfläche
zum Inkontakttreten mit einem Folienkörper, wobei in der zweiten Position des beweglichen
Elements ein erster Teil der Kontaktfläche unterhalb einer Transportebene eines Folienkörpers
in dem Arbeitsraum angeordnet ist und ein in Transportrichtung eines Folienkörpers
durch den Arbeitsraum nach dem ersten Teil angeordneter zweiter Teil der Kontaktfläche
oberhalb der Transportebene angeordnet ist. Mit dieser Ausführungsform wird das zuverlässige
Zuführen des Folienkörpers ohne Verkanten an der Kontaktfläche realisiert, was einen
zuverlässigen Betrieb bei gleichzeitig hoher Sicherheit der Arbeitsstation gewährleistet.
[0021] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kontaktfläche nicht konkav bezüglich
der Transportebene gekrümmt ist. Hierdurch werden die entgegen der Transportrichtung
auf den Folienkörper einwirkenden Kräfte bei Inkontakttreten der Kontaktfläche verringert,
sodass ein Knicken oder Rückstau des Folienkörpers möglichst vermieden wird.
[0022] In einer Ausführungsform umfasst der Detektor einen optischen Sensor, insbesondere
eine Lichtschranke. Diese Ausführungsform ist günstig und gleichzeitig zuverlässig.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass die Arbeitsstation wenigstens zwei bewegliche Kontrollelemente
umfasst und der Detektor zum Erkennen der Position jedes der wenigstens zwei beweglichen
Kontrollelemente ausgestaltet ist und wobei die Steuereinheit der Arbeitsstation eine
Funktion der Arbeitsstation sperren kann, wenn wenigstens eines der wenigstens zwei
beweglichen Kontrollelemente in der zweiten Position erkannt wird. Hiermit wird ein
Feststellen der Anwesenheit eines Folienkörpers, beispielsweise einer ausgedehnten
Folienbahn oder auch einzelner Folienkörperstücke (wie getrennte Verpackungsmulden)
über einen größeren Bereich des Arbeitsraums ermöglicht und gleichzeitig sichergestellt,
dass selbst für den Fall, dass eines der beweglichen Kontrollelemente eine Fehlfunktion
aufweist, ein zuverlässiges Sperren oder Freigeben der Funktion der Arbeitsstation
bewirkt werden kann, was die Sicherheit eines Bedieners weiter erhöht.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei beweglichen Kontrollelemente auf
gegenüberliegenden Seiten einer Transportebene eines Folienkörpers in dem Arbeitsraum
angeordnet sind und/oder wobei die wenigstens zwei beweglichen Kontrollelemente in
Transportrichtung eines Folienkörpers durch den Arbeitsbereich hintereinander angeordnet
sind. Mit dieser Ausführungsform kann die Anwesenheit des Folienkörpers der Länge
nach oder quer zur Transportrichtung des Folienkörpers zuverlässig ermittelt werden.
[0025] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Steuern einer Funktion einer Arbeitsstation
für eine Verpackungsmaschine vorgesehen, wobei die Arbeitsstation einen Arbeitsraum
zum Bearbeiten eines Folienkörpers, ein bewegliches Kontrollelement und einen Detektor
umfasst, wobei das bewegliche Kontrollelement derart angeordnet ist, dass das bewegliche
Kontrollelement bei Anwesenheit des Folienkörpers in dem Arbeitsraum in eine erste
Position verbracht ist und bei Abwesenheit des Folienkörpers in dem Arbeitsraum in
eine zweite Position verbracht ist, wobei der Detektor die Position des beweglichen
Kontrollelements erkennt, das Verfahren umfassend ein Freigeben oder Sperren der Funktion
der Arbeitsstation durch eine Steuereinheit der Arbeitsstation abhängig von der erkannten
Position des beweglichen Kontrollelements.
[0026] Mit diesem Verfahren kann der für den Bediener sichere Betrieb der Arbeitsstation
gewährleistet werden.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit die Funktion der Arbeitsstation freigibt,
wenn das bewegliche Kontrollelement in der ersten Position erkannt wird und dass die
Steuereinheit die Funktion der Arbeitsstation sperrt, wenn das bewegliche Kontrollelement
in der zweiten Position erkannt wird. Dies trägt zur Sicherheit des Bedieners beim
Betrieb der Arbeitsstation bei.
[0028] In einer Ausführungsform umfasst Arbeitsstation wenigstens zwei bewegliche Kontrollelemente
und der Detektor ist zum Erkennen der Position jedes der wenigstens zwei beweglichen
Kontrollelemente ausgestaltet und die Steuereinheit der Arbeitsstation sperrt die
Funktion der Arbeitsstation, wenn wenigstens eines der wenigstens zwei beweglichen
Kontrollelemente in der zweiten Position erkannt wird. Hierdurch kann die Anwesenheit
eines Folienkörpers zuverlässig auch über eine größere Ausdehnung des Arbeitsraums
erkannt werden.
[0029] In einer Ausführungsform gibt die Steuereinheit nach Sperren der Funktion der Arbeitsstation
die Funktion der Arbeitsstation wieder frei, wenn alle der wenigstens zwei beweglichen
Elemente in der ersten Position erkannt werden. Das Verletzungsrisiko eines Bedieners
wird hiermit weiter reduziert.
[0030] Es kann vorgesehen sein, dass das bewegliche Kontrollelement ein in die zweite Position
vorgespanntes Element umfasst, wobei das vorgespannte Element bei Anwesenheit eines
Folienkörpers in dem Arbeitsraum durch den Folienkörper von der zweiten Position in
die erste Position verbracht wird. Die Gefahr eines fehlerhaften Erkennens des Folienkörpers
im Arbeitsraum wird so reduziert und das Risiko des Bedieners weiter minimiert.
[0031] In einer Ausführungsform umfasst das bewegliche Kontrollelement ein um eine Achse
drehbar gelagertes Element, wobei ein Massenschwerpunkt des drehbar gelagerten Elements
auf einer zu der Achse parallelen, beabstandeten zweiten Achse liegt, wobei optional
die zweite Achse so relativ zu ersten Achse angeordnet ist, dass bei Abwesenheit eines
Folienkörpers ein Drehmoment auf das drehbar gelagerte Element wirkt, wenn sich das
drehbar gelagerte Element nicht in der zweiten Position befindet. Ein fehlerhaftes
Erkennen der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Folienkörpers wird so vermieden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0032]
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung einer Arbeitsstation entsprechend einer Ausführungsform.
- Fig. 2
- zeigt eine Schnittansicht durch den Arbeitsraum der Arbeitsstation der Figur 1 quer
zur Transportrichtung des Folienkörpers.
- Fig. 3 bis 6
- zeigen Ausführungsformen eines beweglichen Kontrollelements.
- Fig. 7
- zeigt eine Seitenansicht des Arbeitsraums der Arbeitsstation in einer Ausführungsform.
- Fig. 8
- zeigt eine Ansicht des Arbeitsraums der Arbeitsstation quer zur Transportrichtung.
Ausführliche Beschreibung
[0033] Figur 1 zeigt eine Arbeitsstation 100, wie sie in einer Verpackungsmaschine 10 in
der Verpackungsindustrie zum Einsatz kommen kann. Die Verpackungsmaschine 10 kann
eine Vielzahl von gleichartigen oder verschiedenen Arbeitsstationen 100 umfassen,
die bspw. in Transportrichtung von zu verarbeitendem Material, insbesondere eines
oder einer Vielzahl von Folienkörpern 130, angeordnet sein können, um an diesen Folienkörpern
unterschiedliche Arbeitsschritte vorzunehmen.
[0034] Bspw. kann es sich bei der Arbeitsstation 100 um eine Siegelstation, eine Tiefziehmaschine,
eine Befüllstation oder ähnliches handeln. Ist die Arbeitsstation 100 als Siegelstation
ausgestaltet, so können ihr bereits befüllte und ggf. vereinzelte Verpackungsmulden
zugeführt werden und die Arbeitsstation kann eine Oberfolie auf diese befüllten Verpackungsmulden
aufbringen und durch Einbringen von Wärme diese siegeln. Eine Tiefziehmaschine kann
bei Zufuhr eines als kontinuierliche Folienbahn bereitgestellten Folienkörpers 130
durch Anwenden von Vakuum und/oder Wärme den Folienkörper in bekannter Weise zumindest
punktuell deformieren, um Verpackungsmulden aus dem Folienkörper zu formen. Die Befüllstation
kann bspw. ausgestaltet sein, in Verpackungsmulden stückiges oder flüssiges Produkt,
wie bspw. Wurstscheiben oder Saucen oder ähnliches einzufüllen.
[0035] Die Erfindung ist hinsichtlich der spezifischen Ausgestaltung der Arbeitsstation
100 nicht beschränkt.
[0036] Zur besseren Übersichtlichkeit ist in der Figur 1 auch schematisch eine Zuführeinrichtung
141 für Folienkörper 130 sowie eine Abführeinrichtung 142 für Folienkörper 130 gezeigt.
Die Zuführeinrichtung und/oder die Abführeinrichtung 141 und 142 sind nicht beschränkend
zu verstehen und hinsichtlich ihrer Ausführung grundsätzlich beliebig. Dabei kann
die genaue Ausgestaltung der Zuführeinrichtung 141 und/oder der Abführeinrichtung
142 auch davon abhängen, wie, bzw. in welcher Form, Folienkörper durch diese transportiert
werden sollen. Ist der Folienkörper 130 vor der Arbeitsstation 100 als Folienbahn
ausgestaltet, kann es sich bei der Zuführeinrichtung 141 insbesondere um ein Transportband
oder eine Kombination von Zugrollen handeln. Ist die Arbeitsstation als Tiefziehmaschine
ausgestaltet und erlaubt auch eine Vereinzelung der hergestellten Verpackungsmulden,
so kann die Abführeinrichtung 142 auch als Transportband ausgestaltet sein oder bspw.
einen oder mehrere Greifer umfassen. Dies ist nur beispielhaft zu verstehen und beschränkt
die Erfindung nicht.
[0037] Die Arbeitsstation 100 umfasst bevorzugt wenigstens zwei relativ zueinander bewegbare
Komponenten. In der hier gezeigten Ausführungsform einer Siegelstation handelt es
sich um ein Oberwerkzeug 101 sowie ein Unterwerkzeug 102. Diese können aufeinander
zu bewegt werden und bewirken gemeinsam eine Bearbeitung des Folienkörpers 130. Dazu
umfasst die Arbeitsstation 100 einen Arbeitsraum 103, in dem der Folienkörper 130
durch bspw. Bewegen des Oberwerkzeugs 101 und des Unterwerkzeugs 102 aufeinander zu
und das zusätzliche Einbringen von Wärme bearbeitet werden kann. Diese Ausführungsform
ist so nicht zwingend und jegliche relativ zueinander bewegbare Komponenten im Arbeitsraum,
die eine Bearbeitung des Folienkörpers 130 ermöglichen, sind von der Erfindung umfasst.
[0038] Üblicherweise kann die Arbeitsstation Durchlässe 143 und 144 umfassen, durch die
der Folienkörper 130 dem Arbeitsraum 103 der Arbeitsstation 100 zugeführt bzw. aus
diesem abgeführt werden kann. Diese Durchlässe 143, 144 können mithilfe bekannter
Einrichtungen, wie etwa Schutzschiebern, so abgesichert sein, dass ein Eingriff eines
Bedieners in den Arbeitsraum 103, während in dem Arbeitsraum ein Folienkörper 130
für die Bearbeitung vorhanden ist, vermieden wird. Dies kann durch Begrenzen der Durchlässe
143 und 144 hinsichtlich ihrer Größe durch die Schutzschieber in Zusammenwirkung mit
dem Folienkörper 130 realisiert werden.
[0039] Um die Bediensicherheit zu erhöhen, ist erfindungsgemäß, wie in Figur 2 gezeigt,
ein Folienerkennungsmechanismus umfassend die Elemente 250 und 260 vorgesehen, der
im Folgenden beschrieben wird.
[0040] In Figur 2 sind erneut lediglich beispielhaft das Oberwerkzeug 101 und das Unterwerkzeug
102 gezeigt, die im Arbeitsraum 103 der Arbeitsstation 100 zusammenwirken können,
um den Folienkörper 130 zu bearbeiten.
[0041] In dem Arbeitsraum 103 ist erfindungsgemäß ein bewegliches Kontrollelement 250 angeordnet,
dass so angeordnet und beweglich gelagert ist, dass es bei Anwesenheit eines Folienkörpers
130 von dem Folienkörper 130 in die Position P1 verbracht ist und bei Abwesenheit
des Folienkörpers 130 im Arbeitsraum 103 bzw. zumindest in einem Bereich, in dem mit
dem beweglichen Kontrollelement 250 eine Wechselwirkung erfolgen könnte, in die Position
P2 verbracht ist, wobei sich die Positionen P1 und P2 unterscheiden. In der in Figur
2 dargestellten Ausführungsform unterscheiden sich die Positionen P1 und P2 hinsichtlich
einer vertikalen Position des beweglichen Kontrollelements 250. Dies ist nicht zwingen.
Es kann auch eine Veränderung der Position des beweglichen Kontrollelements 250 in
einer horizontalen Richtung oder um eine Drehachse erfolgen, abhängig davon, ob ein
Folienkörper 130 vorhanden ist oder nicht.
[0042] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Detektor 260 vorgesehen, der die Position des beweglichen
Kontrollelements 250 erkennen kann. Dabei ist erfindungsgemäß nicht notwendig, dass
der Detektor jede beliebige Position des beweglichen Kontrollelements 250 detektieren
kann. Es genügt, wenn der Detektor so ausgestaltet und angeordnet ist, dass er zumindest
erkennen kann, ob das bewegliche Kontrollelement in die erste Position P1 verbracht
ist (also ein Folienkörper 130 anwesend ist) oder alternativ oder zusätzlich erkennen
kann, ob das bewegliche Kontrollelement 250 in die zweite Position P2 verbracht ist
(also kein Folienkörper 130 im Bereich des beweglichen Kontrollelements anwesend ist).
[0043] Der Detektor 260 ist bevorzug ausgebildet, ein für die erkannte Position des beweglichen
Kontrollelements indikatives Signal auszugeben. Um sicherzustellen, dass die Betriebssicherheit
möglichst permanent gewährleistet ist, kann der Detektor ausgestaltet sein, entsprechende
Signale in kurzen Zeitabständen, bspw. wenigen Millisekunden, etwa 50 Millisekunden,
kontinuierlich auszugeben, auch wenn sich die Position des beweglichen Kontrollelements
250 nicht ändert.
[0044] Die Signale können einer Steuereinheit 270 der Arbeitsstation zugeführt werden, die
ausgestaltet sein kann, eine Funktion der Arbeitsstation freizugeben oder zu sperren,
je nachdem ob der Detektor 260 das bewegliche Kontrollelement 250 in der ersten Position
P1 oder in der zweiten Position P2 erkennt.
[0045] Am Beispiel einer Siegelstation kann es sich bei der Funktion der Arbeitsstation
um das aufeinander Zubewegen des Oberwerkzeugs 101 und des Unterwerkzeugs 102 handeln,
um den Folienkörper 130 zwischen diesen einzuklemmen. Diese Funktion birgt ein Verletzungsrisiko
für einen Bediener, wenn dieser bspw. eine Hand im Arbeitsraum eingeführt hat.
[0046] Erkennt der Detektor 260 das bewegliche Kontrollelement in der ersten Position P1,
dann ist, wie beschrieben, ein Folienkörper 130 im Arbeitsraum 103 der Arbeitsstation
vorhanden. Beispielsweise durch Zusammenwirken mit den bereits beschriebenen Durchlässen
und eventuell vorgesehenen Schutzschiebern kann dadurch sichergestellt sein, dass
der Bediener in den Arbeitsraum 103 nicht eingreifen kann.
[0047] In diesem Fall kann die Steuereinheit 270 ausgebildet sein, die Funktion der Arbeitsstation
freizugeben, sodass das Oberwerkzeug 101 und das Unterwerkzeug 102 in der hier beispielhaften
Ausführungsform aufeinander zu bewegt werden können. Stellt der Detektor 260 fest,
dass das bewegliche Kontrollelement 250 in die Position P2 verbracht ist und somit
kein Folienkörper 130 zumindest im Bereich des beweglichen Kontrollelements 250 derart
anwesend ist, dass er das bewegliche Kontrollelement in die Position P1 verbringen
könnte, so kann vorgesehen sein, dass die Steuereinheit 270 die Funktion der Arbeitsstation
sperrt, sodass das Oberwerkzeug 101 und das Unterwerkzeug 102 entsprechend der hier
beispielhaft beschriebenen Ausführungsform nicht aufeinander zu bewegt werden können.
[0048] Hiermit wird die Betriebssicherheit erhöht, da für den Fall, dass der Folienkörper
130 tatsächlich nicht anwesend ist oder nicht erkannt wird, die Funktion der Arbeitsstation
blockiert wird, sodass das Risiko einer Verletzung eines Bedieners möglichst gering
gehalten wird.
[0049] Figur 3 zeigt eine Ausführungsform des beweglichen Kontrollelements 350.
[0050] In der hier gezeigten Ausführungsform ist nur schematisch der Detektor 360 und der
Folienkörper 130 dargestellt, sowie das Unterwerkzeug 102. Es versteht sich, dass
auch weitere Komponenten, insbesondere die Steuereinheit 270 aus der zur Figur 2 beschriebenen
Ausführungsform hier vorgesehen sein können.
[0051] In der Ausführungsform der Figur 3 umfasst das bewegliche Kontrollelement 350 ein
Kontaktelement 351. Dieses Kontaktelement 351 kann mit dem Folienkörper 130 analog
zur Beschreibung der Figur 2 in Kontakt treten und von dem Folienkörper aus der Position
P2 in die Position P1 verbracht werden. In der hier dargestellten Ausführungsform
umfasst das bewegliche Kontrollelement neben dem Kontaktelement 351 ein Vorspannelement
352, dass bspw. als Feder ausgestaltet sein kann. Alternativ zur Ausgestaltung einer
Feder kann das Vorspannelement 352 auch als ein Magnet ausgestaltet sein, wobei das
Kontaktelement 351 ebenfalls einen Magneten umfassen kann und die Magnete sich mit
ihren jeweils gleichen Polen gegenüberliegen, sodass eine abstoßende Kraft (oder die
Federkraft bei Ausgestaltung des Vorspannelements als Feder) zwischen dem Vorspannelement
352 und dem Kontaktelement 351 derart wirkt, dass das Kontaktelement 351 in Richtung
der Position P2, die die Abwesenheit eines Folienkörpers signalisieren kann, vorgespannt
wird.
[0052] Dabei wird die Vorspannkraft so gewählt, dass ein mit dem beweglichen Kontrollelement
350, insbesondere mit dem Kontaktelement 351 in berührenden Kontakt tretender Folienkörper
130 ohne Beschädigung des Folienkörpers 130 das Kontaktelement 351 von der Position
P2 gegen die Vorspannkraft in die Position P1 verbringen kann. Bspw. kann die Vorspannkraft
wenige mN (Milli-Newton), beispielsweise 10mN oder 50mN, betragen. Mit dieser Ausführungsform
wird erreicht, dass nach Passieren eines Folienkörpers 130 das bewegliche Kontrollelement
350 zuverlässig durch die Vorspannkraft wieder in die Position P2 verbracht wird,
in der es die Abwesenheit eines Folienkörpers anzeigt, womit die Steuereinheit 270
(siehe Figur 2) bei entsprechender Erkennung durch den Detektor 360 die Funktion der
Arbeitsstation sperren kann.
[0053] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines beweglichen Kontrollelements 450
in Relation zu einem Folienkörper 130 sowie einen Detektor 460 in dem Unterwerkzeug
101. Es versteht sich, dass die spezifische Anordnung in Relation zu einem Unterwerkzeug
hier nicht zwingend ist. Auch die relative Anordnung zu dem Detektor 460 ist nur beispielhaft
zu verstehen.
[0054] In der hier dargestellten Ausführungsform umfasst das bewegliche Kontrollelement
ein Element 451, das drehbar um eine Achse R (Rotationsachse) gelagert ist. Bei dem
Element 451 kann es sich um einen drehbar gelagerten Hebel handeln. Es kann analog
zur Figur 3 vorgesehen sein, dass ein optionales, hier nicht dargestelltes Vorspannelement
das Element 451 in die Position P2, in der es die Abwesenheit eines Folienkörpers
130 anzeigt, vorspannt.
[0055] Alternativ oder zusätzlich kann in dieser Ausführungsform vorgesehen sein, dass das
Element 451 einen Massenschwerpunkt M aufweist, der nicht auf der Rotationsachse R
liegt. Bevorzugt kann der Schwerpunkt M einen Abstand d zur Rotationsachse R gemessen
entlang der Ausdehnung des Hebels aufweisen, wobei der Massenschwerpunkt M bevorzugt
auf der dem Folienkörper 130 gegenüberliegenden Seite der Rotationsachse R liegt (gesehen
entlang des Hebels).
[0056] Stellt die Figur 4 die Anordnung der Maschine derart dar, dass der Folienkörper 130
oberhalb des beweglichen Kontrollelements 450 angeordnet ist, so verläuft die Schwerkraft
vom Folienkörper aus gesehen in dem Bild nach unten. Durch die Lage des Massenschwerpunkts
M auf der dem Folienkörper 130 gegenüberliegenden Seite der Rotationsachse R befindet
sich der Massenschwerpunkt unterhalb der Rotationsachse R sofern kein Folienkörper
130 anwesend ist. Ein aus der Position P2 ausgelenktes Element 451 befindet sich somit
nicht im energetischen Minimum und erfährt um die Rotationsachse R ein Drehmoment,
dass das Element 451 ohne Anwesenheit eines Folienkörpers in Drehung versetzt und
in Richtung der Position P2 bewegen wird, die das energetische Minimum darstellt oder
diesem energetisch näher liegt als die Position P1, die die Anwesenheit eines Folienkörpers
130 angibt.
[0057] Dies kann, sofern vorgesehen, durch das optionale Vorspannelement weiter begünstigt
werden. Mit dieser Ausführungsform wird ein automatisches Rückstellen des beweglichen
Kontrollelements 450 oder zumindest des drehbar gelagerten Elements 451 in die Position
P2, die die Abwesenheit des Folienkörpers 130 anzeigt, gewährleistet, was das zuverlässige
Feststellen des beweglichen Kontrollelements in dieser Position erlaubt und somit
falsche Identifikationen anwesenden Folienkörpers verhindert.
[0058] Wie bereits mit Bezug auf Figur 1 beschrieben, werden die oder der Folienkörper 130
entlang einer Transportrichtung T durch den Arbeitsraum 103 der Arbeitsstation 100
gefördert. Dabei passieren sie in der Figur 1 von links kommend das in Figur 2 beschriebene
bewegliche Kontrollelement 250 und Verändern dessen Position, so dass es von der Position
P2, in der der Folienkörper nicht anwesend ist, in die Position P1 verbracht wird.
[0059] Dazu wird in einer Ausführungsform der Folienkörper über den sich in der Position
P2 zumindest teilweise in die Transportebene T erstreckende, bewegliche Kontrollelement
geschoben, sodass das bewegliche Kontrollelement aus der Transportebene verdrängt
wird und so in die Position P1 überführt wird und damit die Anwesenheit des Folienkörpers
in der Transportebene anzeigen kann, was wiederum durch den Detektor (wie bereits
beschrieben) erkannt werden kann.
[0060] Die Figuren 5 und 6 zeigen bevorzugte Ausführungsformen einer Kontaktfläche des beweglichen
Kontrollelements, mit der das bewegliche Kontrollelement mit einem auf das bewegliche
Kontrollelement in Transportrichtung T zubewegten Folienkörper in Kontakt treten kann.
[0061] In Figur 5 ist ein bewegliches Kontrollelement 550 im Querschnitt entlang einer Ebene,
die die Transportrichtung T enthält und senkrecht auf der Transportebene H, in der
der Folienkörper 130 entlang der Transportrichtung T transportiert wird, steht, gezeigt.
[0062] Das bewegliche Kontrollelement umfasst in dieser Ausführungsform eine Kontaktfläche
551, die mit einem in der Darstellung der Figur 5 von links kommenden Folienkörper
130 in Kontakt treten kann. Dabei ist vorgesehen, dass in der Position P2, also der
Position, die das bewegliche Kontrollelement 550 einnimmt, wenn kein Folienkörper
130 im Bereich des beweglichen Kontrollelements angeordnet ist, die Kontaktfläche
551 einen ersten Teil 552 umfasst, der sich unterhalb der Transportebene H erstreckt
und damit unterhalb des Folienkörpers 130. Weiterhin umfasst die Kontaktfläche 551
bevorzugt einen zweiten Teil 553, der auf der anderen Seite der Transportebene H angeordnet
ist und sich somit in dem Bereich erstreckt, der von dem Folienkörper 130 beim Transport
entlang der Transportrichtung T passiert wird.
[0063] Hierdurch kann sichergestellt werden, dass auch bei geringfügigen Abweichungen der
Positionierung des Folienkörpers 130 relativ zur Transportebene H ein zuverlässiges
in Kontakt treten mit dem beweglichen Kontrollelement 550 erreicht werden kann.
[0064] In dieser Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Kontaktfläche 551 gesehen relativ
zur Transportebene H eine nicht konkave Oberfläche besitzt, die in der hier dargestellten
Ausführungsform linear in Richtung der Transportrichtung T ansteigt und sich von einem
Bereich unterhalb der Transportebene H in den Bereich oberhalb der Transportebene
H erstreckt und die die Teile 552 und 553 der Kontaktfläche 551 umfasst.
[0065] Bei Bewegen des Folienkörpers 130 in Richtung der Kontaktfläche 551 wirken auf den
Folienkörper Kräfte tangential und orthogonal zu dieser Oberfläche 551, die von dem
Anstellwinkel α der Kontaktfläche relativ zur Transportebene H (siehe Figur 5) abhängen.
Durch geeignete Wahl des Anstellwinkels α der Kontaktfläche 551 relativ zur Transportebene
H können die bei in Kontakt treten des beweglichen Kontrollelements 550 mit dem Folienkörper
130 auf den Folienkörper 130 wirkenden Kräfte so eingestellt werden, dass zum einen
ein zuverlässiges Bewegen des beweglichen Kontrollelements aus der Position P2 in
die Position P1 ermöglicht wird und zum anderen der Folienkörper nicht oder nicht
zu stark geknickt oder aus der Transportebene H angehoben wird. Bspw. kann der Winkel
α zwischen 5 und 45°, bevorzugt zwischen 5 und 37°, besonders bevorzugt zwischen 5
und 22,5° betragen.
[0066] In Figur 6 ist eine zur Figur 5 alternative Ausführungsform gezeigt, die sich lediglich
hinsichtlich der Form der Kontaktfläche 651 mit dem sich unterhalb der Transportebene
H erstreckenden Teil 652 und dem sich oberhalb der Transportebene H erstreckenden
653 von der Figur 5 unterscheidet.
[0067] In der hier dargestellten Ausführungsform ist die Kontaktfläche 651 konvex gekrümmt,
wobei entsprechend der unteren Darstellung der Figur 6 ein Winkel β zwischen der Transportebene
H und einer Tangente T1 an die Kontaktfläche in einem Punkt K1 größer ist als ein
Winkel γ zwischen der Transportebene H und einer Tangenten T2 in einem Punkt K2 an
die Kontaktfläche 651, wobei die Tangenten T1 und T2 in einer Ebene liegen, die senkrecht
auf der Transportebene H steht und die Transportrichtung T einschließt.
[0068] In dieser Ausführungsform trifft der Folienkörper 130 zunächst auf eine steil ansteigende
Kontaktfläche 651, der der Folienkörper 130 dann aber durch den Abfall des Anstiegs
in Richtung des Punktes K2 folgen kann, sodass durch die Steifheit des Materials des
Folienkörpers ein zuverlässiges Bewegen des beweglichen Kontrollelements aus der in
Figur 6 dargestellten Position in die Position P1, in der das bewegliche Kontrollelement
die Anwesenheit eines Folienkörpers anzeigt, erfolgen kann.
[0069] Figur 7 zeigt eine Ausführungsform einer Arbeitsstation 100, in der in dem Arbeitsraum
103 entlang der Transportrichtung T von Folienkörpern im Arbeitsraum 103 eine Mehrzahl
von beweglichen Kontrollelementen 711, 712 und 713 in einem Abstand zueinander angeordnet
ist. Die beweglichen Kontrollelemente 711 bis 713 können alle identisch zueinander
ausgebildet sein, bspw. entsprechend der Ausführungsform der Figur 3, und mit einer
Kontaktfläche entsprechend der Figur 5. Es sind jedoch auch beliebige Kombinationen
der bisher beschriebenen Ausführungsformen für jedes bewegliche Kontrollelement hinsichtlich
seiner Ausgestaltung entsprechend der Figuren 2 bis 4 und hinsichtlich der Ausgestaltung
der Kontaktfläche entsprechend der Figuren 5 und 6 denkbar. Insbesondere können die
beweglichen Kontrollelemente auch voneinander verschieden ausgestaltet sein, insbesondere
können bei mehr als zwei beweglichen Kontrollelementen alle beweglichen Kontrollelemente
paarweise voneinander verscheiden ausgestaltet sein.
[0070] In der in Figur 7 dargestellten Ausführungsform kann jedem beweglichen Kontrollelement
ein Detektor 721, 722 und 723 zugeordnet sein, die die Position des beweglichen Kotrollelements
entsprechend der obigen Ausführungsformen bestimmen können. Dabei kann vorgesehen
sein, dass die Steuereinheit 770, die mit jedem der Detektoren 721 bis 723 zur Datenübertragung
verbunden ist, die Funktionen der Arbeitsstation 100 nur freigibt, wenn keines der
beweglichen Kontrollelemente in der zweiten Position, in der es die Abwesenheit eines
Folienkörpers anzeigt, durch die Detektoren erkannt wird. Alternativ dazu kann vorgesehen
sein, dass die Arbeitsstation 100 bzw. die Funktion der Arbeitsstation nur dann freigegeben
wird, wenn alle beweglichen Kontrollelemente 711 bis 713 durch die ihnen zugehörigen
Detektoren 721 bis 723 in der ersten Position, in der die beweglichen Kontrollelemente
die Anwesenheit eines Folienkörpers anzeigen, erkannt werden.
[0071] Alternativ zu den Detektoren 721 bis 723 kann auch ein gemeinsamer Detektor 740 vorgesehen
sein, der ausgestaltet und angeordnet ist, die Position aller beweglichen Kontrollelemente
zusammen zu bestimmen. Der Detektor kann dann ausgestaltet sein, ein Signal auszugeben,
dass indikativ dafür ist, ob wenigstens eines der beweglichen Kontrollelemente in
der zweiten Position, in der er die Abwesenheit eines Folienkörpers anzeigt, erkannt
wurde und die Steuereinheit kann basierend auf diesem Signal dann die Funktion der
Arbeitsstation blockieren bzw. sperren. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen
sein, dass die Steuereinheit die Funktionen der Arbeitsstation nur genau dann freigibt,
wenn der gemeinsame Detektor 740 erkennt, dass jedes der beweglichen Kontrollelemente
in die erste Position, in der es die Anwesenheit eines Folienkörpers anzeigt, verbracht
wurde.
[0072] In der in Figur 7 dargestellten Ausführungsform sind die beweglichen Kontrollelemente
in Transportrichtung T von Folienkörpern nacheinander im Arbeitsraum 103 angeordnet.
Der Abstand der beweglichen Kontrollelemente zueinander kann beliebig sein. Die beweglichen
Kontrollelemente können äquidistant oder mit jeweils verschiedenen Abständen zu benachbarten
beweglichen Kontrollelemente angeordnet sein. In einer Ausführungsform, in der zusammenhängende
Verpackungsmulden als Folienkörper dem Arbeitsraum zugeführt werden, kann vorgesehen
sein, dass die beweglichen Kontrollelemente in einem Abstand zueinander angeordnet
sind, sodass sie von einem Teil des Folienkörpers, der sich zwischen benachbarten
Verpackungsmulden erstreckt, von der zweiten Position in die erste Position verbracht
werden können.
[0073] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Position des oder der beweglichen Kontrollelemente
entlang der Transportrichtung T einstellbar ist, um so den Abstand benachbarter beweglicher
Kontrollelemente beispielsweise auf sich ändernde Abmessungen von Verpackungsmulden
anzupassen.
[0074] Figur 8 zeigt eine zur Figur 7 alternative, mit der Ausführungsform der Figur 7 kombinierbare
Ausführungsform. In der hier gezeigten Ausführungsform ist lediglich ein Unterwerkzeug
102 als Teil einer Arbeitsstation gezeigt, wobei in dem Unterwerkzeug ein Folienkörper
130 angeordnet ist. Die Ansicht der Figur 8 entspricht einer Schnittansicht durch
die Arbeitsstation in einer Ebene senkrecht zur Transportrichtung T.
[0075] Wie in Figur 8 gezeigt, befinden sich auf gegenüberliegenden Seiten der Transportebene
H (bzw. des Folienkörpers 130), in der der Folienkörper 130 transportiert wird, bewegliche
Kontrollelemente und zugehörige Detektoren 811 und 812 (nur schematisch gezeigt).
Diese befinden sich also in Transportrichtung T gesehen an derselben Position, aber
in einer Richtung quer zur Transportrichtung T und in der Transportebene H gesehen
auf gegenüberliegenden Seiten des Folienkörpers.
[0076] Die beweglichen Kontrollelemente und Detektoren 811 und 812 sind hier schematisch
dargestellt, können jedoch entsprechend jeder der vorangegangenen Ausführungsformen
und beliebigen Kombinationen davon ausgeführt sein. Die Ausführungsform der Figur
8 kann auch mit der Ausführungsform der Figur 7 derart kombiniert werden, dass auf
gegenüberliegenden Seiten der Folienkörper gesehen relativ zur Transportrichtung T
Paare von beweglichen Kontrollelementen angeordnet sind. Insbesondere bei großflächigen
Folienkörpern, wie Folienbahnen, die zumindest bereichsweise gebogen sein können,
kann mit dieser Ausführungsform sichergestellt werden, dass die Anwesenheit eines
Folienkörpers im Arbeitsraum nicht nur grundsätzlich erkannt werden kann, sondern
auch erkannt werden kann, ob der anwesende Folienkörper auch relativ zu der Arbeitsstation
richtig positioniert ist.
[0077] Bisher wurden die Detektoren lediglich allgemein beschrieben. Es kann sich jedoch
in jeder der beschriebenen Ausführungsformen beispielsweise um optische Detektoren,
insbesondere Lichtschranken handeln, die durch die Bewegung des beweglichen Kontrollelements
entweder in die erste und/oder in die zweite Position unterbrochen werden, was als
für die Position des beweglichen Kontrollelements indikatives Signal ausgegeben werden
kann.
[0078] Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass das bewegliche Kontrollelement
Teil einer Schaltung, insbesondere einer Magnetschaltung ist und der Detektor den
korrespondierenden Teil der Schaltung bzw. Magnetschaltung bildet. Ist das bewegliche
Kontrollelement in die erste Position oder die zweite Position verbracht, kann ein
Kontakt mit dem entsprechend ausgestalteten Detektor hergestellt werden, wodurch das
Ausgeben eines für die Position des beweglichen Kontrollelements indikativen Signals
ermöglicht wird.
[0079] Auch andere Ausführungsformen des Detektors sind denkbar, wobei die Detektoren ausgestaltet
sind, in Zusammenwirkung mit der Bewegung des beweglichen Kontrollelements und/oder
physischen Kontakt mit dem beweglichen Kontrollelement die Position des beweglichen
Kontrollelements entweder in der ersten Position, in der die Anwesenheit eines Folienkörpers
angezeigt wird und/oder in der zweiten Position, in der die Abwesenheit eines Folienkörpers
angezeigt wird, zu bestimmen.
1. Arbeitsstation (100) für eine Verpackungsmaschine (10), die Arbeitsstation umfassend
einen Arbeitsraum (103) zum Bearbeiten eines Folienkörpers (130), ein bewegliches
Kontrollelement (250) und einen Detektor (260), wobei das bewegliche Kontrollelement
(250) derart angeordnet ist, dass das bewegliche Kontrollelement (250) bei Anwesenheit
eines Folienkörpers (130) in dem Arbeitsraum (103) in eine erste Position (P1) verbracht
ist und bei Abwesenheit eines Folienkörpers (130) in dem Arbeitsraum (103) in eine
zweite Position (P2) verbracht ist, wobei der Detektor (260) zum Erkennen der Position
des beweglichen Kontrollelements (250) ausgestaltet ist und wobei eine Steuereinheit
(270) der Arbeitsstation (100) abhängig von der erkannten Position des beweglichen
Kontrollelements (250) eine Funktion der Arbeitsstation (100) freigeben oder sperren
kann.
2. Arbeitsstation (100) nach Anspruch 1, wobei das bewegliche Kontrollelement (350) ein
in die zweite Position vorgespanntes Element (351) umfasst, wobei das vorgespannte
Element bei Anwesenheit eines Folienkörpers (130) in dem Arbeitsraum (103) durch den
Folienkörper von der zweiten Position (P2) in die erste Position (P1) verbringbar
ist.
3. Arbeitsstation (100) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das bewegliche Kontrollelement
(450) ein um eine Achse (R) drehbar gelagertes Element (451) umfasst, wobei ein Massenschwerpunkt
(M) des drehbar gelagerten Elements auf einer zu der Achse (R) parallelen, beabstandeten
zweiten Achse liegt.
4. Arbeitsstation (100) nach Anspruch 3, wobei die zweite Achse so relativ zu ersten
Achse (R) angeordnet ist, dass bei Abwesenheit eines Folienkörpers (130) ein Drehmoment
auf das drehbar gelagerte Element (451) wirkt, wenn sich das drehbar gelagerte Element
nicht in der zweiten Position (P2) befindet.
5. Arbeitsstation (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das bewegliche Kontrollelement
(550) eine Kontaktfläche (551) zum Inkontakttreten mit einem Folienkörper (130) umfasst,
wobei in der zweiten Position (P2) des beweglichen Kontrollelements ein erster Teil
(552) der Kontaktfläche (551) unterhalb einer Transportebene (H) eines Folienkörpers
(130) in dem Arbeitsraum (!30) angeordnet ist und ein in Transportrichtung (T) eines
Folienkörpers durch den Arbeitsraum nach dem ersten Teil (552) angeordneter zweiter
Teil (553) der Kontaktfläche (551) oberhalb der Transportebene (H) angeordnet ist.
6. Arbeitsstation (100) nach Anspruch 5, wobei die Kontaktfläche (551) nicht konkav bezüglich
der Transportebene (H) gekrümmt ist.
7. Arbeitsstation (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Detektor (260) einen
optischen Sensor, insbesondere eine Lichtschranke umfasst.
8. Arbeitsstation (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Arbeitsstation wenigstens
zwei bewegliche Kontrollelemente (711, 712, 713) umfasst und der Detektor (721, 722,
723, 740) zum Erkennen der Position jedes der wenigstens zwei beweglichen Kontrollelemente
(711, 712, 713) ausgestaltet ist und wobei die Steuereinheit (270) der Arbeitsstation
(100) eine Funktion der Arbeitsstation sperren kann, wenn wenigstens eines der wenigstens
zwei beweglichen Kontrollelemente (711, 712, 713) in der zweiten Position (P2) erkannt
wird.
9. Arbeitsstation (711, 712, 713) nach Anspruch 8, wobei die wenigstens zwei beweglichen
Kontrollelemente (811, 812) auf gegenüberliegenden Seiten einer Transportebene (H)
eines Folienkörpers in dem Arbeitsraum angeordnet sind und/oder wobei die wenigstens
zwei beweglichen Kontrollelemente (711, 712, 713) in Transportrichtung eines Folienkörpers
durch den Arbeitsraum (103) hintereinander angeordnet sind.
10. Verfahren zum Steuern einer Funktion einer Arbeitsstation (100) für eine Verpackungsmaschine
(10), wobei die Arbeitsstation einen Arbeitsraum (103) zum Bearbeiten eines Folienkörpers
(130), ein bewegliches Kontrollelement (250) und einen Detektor (260) umfasst, wobei
das bewegliche Kontrollelement (250) derart angeordnet ist, dass das bewegliche Kontrollelement
(250) bei Anwesenheit des Folienkörpers (130) in dem Arbeitsraum in eine erste Position
(P1) verbracht ist und bei Abwesenheit des Folienkörpers in dem Arbeitsraum in eine
zweite Position (P2) verbracht ist, wobei der Detektor (260) die Position des beweglichen
Kontrollelements (250) erkennt, das Verfahren umfassend ein Freigeben oder Sperren
der Funktion der Arbeitsstation (100) durch eine Steuereinheit (270) der Arbeitsstation
abhängig von der erkannten Position des beweglichen Kontrollelements (250).
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Steuereinheit (270) die Funktion der Arbeitsstation
(100) freigibt, wenn das bewegliche Kontrollelement (250) in der ersten Position (P1)
erkannt wird und wobei die Steuereinheit die Funktion der Arbeitsstation sperrt, wenn
das bewegliche Kontrollelement (250) in der zweiten Position (P2) erkannt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Arbeitsstation (100) wenigstens zwei bewegliche
Kontrollelemente (711, 712, 713) umfasst und der Detektor (721, 722, 723) zum Erkennen
der Position jedes der wenigstens zwei beweglichen Kontrollelemente (711, 712, 713)
ausgestaltet ist und wobei die Steuereinheit (270) der Arbeitsstation (100) die Funktion
der Arbeitsstation sperrt, wenn wenigstens eines der wenigstens zwei beweglichen Kontrollelemente
(711, 712, 713) in der zweiten Position (P2) erkannt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei die Steuereinheit (270) nach Sperren der Funktion
der Arbeitsstation (100) die Funktion der Arbeitsstation wieder freigibt, wenn alle
der wenigstens zwei beweglichen Kontrollelemente (711, 712, 713) in der ersten Position
erkannt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei das bewegliche Kontrollelement
(350) ein in die zweite Position (P2) vorgespanntes Element (351) umfasst, wobei das
vorgespannte Element (351) bei Anwesenheit eines Folienkörpers (130) in dem Arbeitsraum
(103) durch den Folienkörper von der zweiten Position (P2) in die erste Position verbracht
(P1) wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei das bewegliche Kontrollelement
(450) ein um eine Achse (R) drehbar gelagertes Element (451) umfasst, wobei ein Massenschwerpunkt
(M) des drehbar gelagerten Elements (451) auf einer zu der Achse parallelen, beabstandeten
zweiten Achse liegt, wobei optional die zweite Achse so relativ zu ersten Achse (R)
angeordnet ist, dass bei Abwesenheit eines Folienkörpers (130) ein Drehmoment auf
das drehbar gelagerte Element (451) wirkt, wenn sich das drehbar gelagerte Element
nicht in der zweiten Position (P2) befindet.