[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Halten eines Etiketts auf einer
Oberseite von Produkten in einer Produktverpackung, insbesondere in einer Schale,
für eine Etikettiervorrichtung. Die Erfindung betrifft ferner eine Führungsvorrichtung
zum Führen eines Etiketts, die die Haltevorrichtung umfassen kann. Des Weiteren betrifft
die Erfindung eine Etikettiervorrichtung zum Anbringen eines Etiketts auf eine Produktverpackung,
die die Führungsvorrichtung beinhalten kann. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Anbringen eines Etiketts und ein Etikett zur Verwendung in einer Etikettiervorrichtung
sowie eine Verpackung umfassend eine mit Produkten, beispielsweise Lebensmitteln,
befüllten Produktverpackung, wobei die Produktverpackung eine mit Produkten befüllte
Schale sein kann.
[0002] Produkte, wie beispielsweise Lebensmittel, können auf verschiedene Arten verpackt
werden. Zum Beispiel werden Lebensmittelprodukte häufig in eine tiefgezogene Kunststoffschale
eingelegt oder portioniert und anschließend die Schale mit einer Kunststofffolie mittels
beispielsweise einer Heißsiegelnaht luftdicht verschlossen. Anstelle der Kunststofffolie
werden auch Kunststoffdeckel verwendet, um die mit Lebensmittel befüllten Kunststoffschalen
zu verschließen. Produkte, wie beispielsweise Obst oder Gemüse, werden typischerweise
in Kartonschalen verpackt. Um das Herausfallen der Produkte zu verhindern, werden
die Kartonschalen mit einem Kartondeckel verschlossen. Um dem Verbraucher Informationen
zum Inhalt einer solchen Produktverpackung zur Verfügung zu stellen, werden zusätzlich
bedruckte Etiketten auf die Produktverpackung oder den Kartondeckel aufgebracht.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Etikettiermaschinen bekannt, in denen die Kartondeckel
mit einem Heißkleber und einer Andruckeinheit von oben an die Kartonschale angebracht
werden. Das Kartonmaterial hat dabei ein Flächengewicht von >200 g/m
2. Aufgrund des Klebevorgangs und des Andrückens des Kartondeckels ist die Geschwindigkeit
einer solchen Maschine auf 45 ppm ("products per minute") begrenzt.
[0004] In anderen Etikettiermaschinen werden sogenannte Linerless-Etiketten eingesetzt.
Linerless-Etiketten sind selbstklebende Etiketten ohne Trägermaterial, die auf einer
Rolle aufgerollt sind. Eine gewünschte Etikettenlänge wird beispielsweise direkt in
einer Etikettiermaschine oder an einem Drucker eingestellt und abgeschnitten. Das
Linerless-Etikett kann als Verschluss der Warenverpackung genutzt werden. Durch das
Schneiden und Andrücken der Etiketten an die Verpackung ist die Geschwindigkeit der
Maschine jedoch auf 65 ppm bis 70 ppm begrenzt. Das Flächengewicht des Materials für
Linerless-Etiketten beträgt 170 g/m
2 bis 300 g/m
2 Aufgrund des notwendigen Schneidevorgangs ist die Etikettenform relativ festgelegt.
Besondere Formen können nur schwer oder gar nicht umgesetzt werden.
[0005] Die oben beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren sind ineffizient durch einen relativ
hohen Materialaufwand und die begrenzte Produktionsgeschwindigkeit.
[0006] Bei Produkten wie Obst und Gemüse, die über eine Verpackung, beispielsweise einen
Schalenrand, überstehen und zudem ungleiche Höhen aufweisen, haben die aus dem Stand
der Technik bekannten Vorrichtungen und Verfahren zudem den Nachteil, dass sich ein
Abstand zwischen den Produkten und dem Kartondeckel beim Verschließen der Verpackung
bildet. Dieser Abstand führt dazu, dass die Produkte nicht sicher vom Kartondeckel
in der Verpackung gehalten werden. Somit können die Produkte beispielsweise beim Transport
zu einer Verkaufsstelle in der Verpackung bewegt und beschädigt werden. Erschwerend
kommt bei Naturprodukten hinzu, dass ihre Abmessungen variieren.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung zum Halten eines
Etiketts auf einer Oberseite von Produkten in einer Produktverpackung für eine Etikettiervorrichtung
bereitzustellen, die ein stabiles Anbringen eines Etiketts an eine Produktverpackung
und ein sicheres Halten der Produkte in der Verpackung bei gleichzeitiger Materialeinsparung
und Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit gewährleisten kann.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1, durch ein Etikett gemäß Anspruch 12 oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 13.
[0009] Durch die Erfindung werden eine Haltevorrichtung und ein Verfahren bereitgestellt,
die nicht nur eine Materialeinsparung durch eine bessere Ausnutzung der Papiere und
Pappen und eine höhere Produktionsgeschwindigkeit ermöglichen, sondern auch ein stabiles
Anbringen eines Etiketts an eine Produktverpackung und ein sicheres Halten der Produkte
durch das Etikett erlauben. Dabei weist vorzugsweise keine Klebefläche des Etiketts
freiliegend zu den Produkten in der Verpackung. Darüber hinaus wird ein Etikett präsentiert,
das eine Tragefunktion bereitstellen und/oder eine freie Sicht auf das (die) Produkt(e)
ermöglichen kann.
[0010] Die Haltevorrichtung für eine Etikettiervorrichtung, zum Halten eines Etiketts auf
einer Oberseite von Produkten in einer Produktverpackung, insbesondere in einer Schale,
umfasst bewegbare Halteelemente, die konfiguriert sind, das Etikett auf der Oberseite
der Produkte reibschlüssig zu halten, wobei die Halteelemente weiterhin konfiguriert
sind, mindestens einen Abschnitt des Etiketts auf der Oberseite der Produkte in einer
Höhe zu halten, die kleiner ist als eine Höhe eines anderen Abschnitts des Etiketts.
Unter den Begriff "bewegbare Halteelemente" fällt im Kontext der Erfindung auch eine
Konfiguration, bei der keine separaten Halteelemente vorliegen sondern eine durchgehende,
flexible Lage oder Beschichtung, so dass die Haltevorrichtung aufgrund der Flexibilität
der Lage oder Beschichtung dazu geeignet ist, die Etiketten in unterschiedlichen Höhen
auf den Produkten zu halten.
[0011] Das Etikett kann eine den Produkten zugewandte Unterseite und eine von den Produkten
wegweisende Oberseite umfassen. Die Unterseite des Etiketts kann zumindest abschnittsweise
auf der Oberseite der Produkte aufliegen. Die Halteelemente können von einem umlaufenden
Transportelement umfasst sein. Die Halteelemente können eine vorbestimmte Ausgangsform
aufweisen. Die Halteelemente können flexibel und/oder elastisch verformbar sein. Die
Ausgangsform eines Teils der Halteelemente kann beim Halten des Etiketts auf der Oberseite
der Produkte elastisch verformt werden, während die Ausgangsform eines anderen Teils
der Halteelemente nicht oder kaum verändert wird. Nach dem Halten des Etiketts können
die elastisch verformten Halteelemente wieder in ihre Ausgangsform zurückkehren. Die
Höhe der Produkte kann größer als die Höhe der Produktverpackung sein. Die Halteelemente
können einen Abstand zwischen der Oberseite eines Produkts und der Unterseite des
Etiketts verringern, so dass das Etikett auf der Oberseite eines jeden Produkts in
der Produktverpackung aufliegt, auch wenn die Produkte verschieden groß und verschieden
hoch sind. Die Halteelemente können, gemessen vom Boden der Produktverpackung, beispielsweise
einen Höhenunterschied von bis zu 10 mm ausgleichen. Mindestens ein Abschnitt des
Etiketts kann von einem Teil der Halteelemente auf der Oberseite der Produkte in einer
Höhe gehalten werden, die, gemessen vom Boden der Produktverpackung, kleiner ist als
eine Höhe eines anderen Abschnitts des Etiketts, der von einem anderen Teil der Halteelemente
auf der Oberseite der Produkte gehalten wird. Die Halteelemente können einen hohen
Reibungskoeffizienten aufweisen, so dass eine Haftreibung zwischen den Halteelementen
und der Oberseite des Etiketts so hoch ist, dass die Halteelemente auf der Oberseite
des Etiketts reibschlüssig eingreifen. Das Etikett kann einen Deckel und/oder eine
Abdeckung für die Produktverpackung bilden.
[0012] Die Halteelemente haben den Vorteil, dass sie die Oberfläche des gehaltenen Etiketts
flexibel an unterschiedliche Höhen der Produkte in der Produktverpackung anpassen
können. Dadurch werden die Produkte sicher in der Verpackung gehalten, auch wenn die
Verpackung um bis zu 360° um eine beliebige Achse gedreht wird.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung umfasst die Haltevorrichtung mindestens einen Riemen mit
einem Profil, wobei das Profil die Halteelemente und Zwischenräume zwischen den Halteelementen
aufweist, wobei die Halteelemente mit dem Etikett in Eingriff bringbar sind.
[0014] Die Halteelemente können mit der Oberseite des Etiketts in Eingriff gebracht werden.
Die Halteelemente können lamellen-, finger- oder zahnförmig sein. Die Haltevorrichtung
kann ferner einen Treibriemen zum Antreiben des Riemens umfassen.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist der Riemen mit den Halteelementen in seiner
Gesamtheit einstückig ausgebildet, und/oder jedes der Halteelemente weist eine entgegen
einer Transportrichtung der Produktverpackung ausgebildete Vorderflanke, eine von
der Vorderflanke abgewandte Hinterflanke und eine mit dem auf der Oberseite der Produkte
liegenden Etikett in Eingriff bringbare und von dem mindestens einen Riemen abgewandte
Unterflanke auf.
[0016] Denkbar ist, dass der Riemen und die Halteelemente separat aus einem selben Material
oder unterschiedlichen Materialien geformt sind.
[0017] Gemäß einer Weiterbildung ist der mindestens eine Riemen ein in einer vertikalen
Ebene endlos umlaufender Riemen.
[0018] Alternativ kann der mindestens eine Riemen ein in einer horizontalen Ebene endlos
umlaufender Riemen sein.
[0019] Gemäß einer Weiterbildung umfasst die Haltevorrichtung zwei Riemen, die paarig und
parallel zu einander angeordnet sind.
[0020] Die Haltevorrichtung kann je nach Größe der Produktverpackung und des Etiketts auch
mehr als zwei Riemen umfassen.
[0021] Gemäß einer Weiterbildung sind die Halteelemente konfiguriert, mit dem Etikett auf
der Oberseite der Produkte in der in Bewegung befindlichen Produktverpackung in Eingriff
zu kommen und das Etikett reibschlüssig zu halten.
[0022] Die mit den Produkten befüllte Produktverpackung kann beispielsweise auf einem Transportband
in eine Transportrichtung bewegt werden, während das Etikett auf der Oberseite der
Produkte aufliegt. Die Halteelemente kommen mit dem Etikett auf der Oberseite der
Produkte in Eingriff, während die Produktverpackung bewegt wird.
[0023] Die Halteelemente können aus Polyurethan und/oder einem Elastomer geformt sein.
[0024] Die Erfindung stellt weiterein eine Führungsvorrichtung zum Führen eines Etiketts
bereit, die eine Haltevorrichtung einer der zuvor beschriebenen Varianten und mindestens
ein Führungselement umfasst.
[0025] Optional umfasst das mindestens eine Führungselement eine erste Führungsschiene in
einer ersten vorbestimmten Höhe zum Umfalten eines ersten Bereichs eines Abschnitts
des Etiketts an eine Seite der Produktverpackung, eine zweite Führungsschiene in einer
zweiten vorbestimmten Höhe zum Positionieren eines zweiten Bereichs des Abschnitts
des Etiketts an die Seite der Produktverpackung, wobei die zweite vorbestimmte Höhe
von der ersten vorbestimmten Höhe verschieden ist, und eine Rolle zum Andrücken des
Abschnitts des Etiketts an die Seite der Produktverpackung.
[0026] Die erste und zweite Führungsschiene können beispielsweise aus Kunststoff geformt
sein. Denkbar ist auch, dass die Führungsschienen aus Metall gebildet sind. Die Führungsschienen
können auch eine Kombination der Materialien umfassen. Die erste Führungsschiene,
die zweite Führungsschiene und die Rolle können nacheinander entlang der Führungsvorrichtung
angeordnet sein. Alternativ zur Anordnung, in der die erste Führungsschiene und die
zweite Führungsschiene in unterschiedlicher Höhe angeordnet sind, können die erste
und die zweite Führungsschiene entlang der Führungsvorrichtung nacheinander auf gleicher
Höhe angeordnet sein. Die erste Führungsschiene kann einen seitlichen, über die Produktverpackung
hinausreichenden Bereich des Etiketts über den Rand der Produktverpackung nach unten
führen. Optional kann die erste Führungsschiene oder eine zusätzliche Kulisse das
Etikett dabei auch abschnittsweise zur Mitte der Verpackung hin drücken, um den "Head-Space"
zwischen Produkt und Etikett zu verkleinern. Die zweite Führungsschiene kann den seitlichen,
nach unten geführten Bereich des Etiketts näher an die Seite der Produktverpackung
und noch weiter nach unten führen. Beispielsweise können die Führungsschienen einen
seitlichen über die Produktverpackung hinausreichenden Bereich des Etiketts um ca.
90° nach unten führen. Der von den Führungsschienen nach unten geführte seitliche
Bereich des Etiketts kann von der Rolle an die Produktverpackung angedrückt werden.
Dabei können Geschwindigkeiten von bis zu 120 ppm erreicht werden. Die Rolle kann
aus Kunststoff wie beispielsweise Silikon geformt sein. Alternativ sind auch andere
Materialien denkbar.
[0027] Die Erfindung stellt ferner eine Etikettiervorrichtung zum Anbringen eines Etiketts
auf eine Produktverpackung, insbesondere eine Schale, bereit, die eine Führungsvorrichtung
wie zuvor beschrieben, eine Transportvorrichtung mit einem Transportband zum Transportieren
der Produktverpackungen und einen Etikettenspender zum Spenden von Etiketten umfasst.
[0028] Die Transportvorrichtung kann einen Antrieb für das Transportband umfassen. Die mit
Produkten bestückte Produktverpackung kann auf dem Transportband stehen und von dem
Transportband in eine Transportrichtung bewegt werden. Die mit Produkten bestückte
Produktverpackung kann mit Hilfe des Transportbands unter den Etikettenspender geführt
werden, der ein Etikett auf die Oberseite der Produkte im Durchlauf spenden kann.
Das Transportband transportiert die Produktverpackung mit den Produkten und dem auf
der Oberseite der Produkte ruhenden Etikett zur Haltevorrichtung. Die Halteelemente
der Haltevorrichtung können im Durchlauf mit der Oberseite des Etiketts in Eingriff
gebracht werden und das Etikett auf der Oberseite der Produkte halten. Das mindestens
eine Führungselement der Führungsvorrichtung kann im Durchlauf einen seitlichen, über
die Produktverpackung hinausreichenden Bereich des Etiketts über den Rand der Produktverpackung
nach unten führen und an eine Seite der Produktverpackung andrücken, während die Halteelemente
das Etikett auf der Oberseite der Produkte halten.
[0029] Optional ist die Haltevorrichtung oberhalb der Transportvorrichtung angeordnet und
die Halteelemente sind mit einer Bewegung des Transportbands synchron bewegbar.
[0030] Der Ausdruck "synchron bewegbar" meint, dass die Halteelemente mit der Bewegung des
Transportbands geschwindigkeits- und richtungssynchron bewegbar sind.
[0031] Alternativ zu der Anordnung, wonach die Haltevorrichtung oberhalb der Transportvorrichtung
angeordnet ist, kann die Haltevorrichtung unterhalb der Transportvorrichtung oder
seitlich von der Transportvorrichtung angeordnet sein. Bei einer Anwendung, bei der
die Haltevorrichtung unterhalb der Transportvorrichtung angeordnet ist, können die
mit Produkten befüllten Produktverpackungen beispielsweise bodenfrei gefördert werden.
Der Ausdruck "bodenfrei" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Produktverpackungen
ohne Bodenunterstützung durch beispielsweise ein Transportband über die Haltevorrichtung
geführt werden. Bei einer seitlichen Anordnung kann der Riemen beispielsweise in einer
horizontalen Ebene endlos umlaufend sein.
[0032] Wenn die Halteelemente in Eingriff mit der Oberseite des Etiketts sind, werden die
Haltelemente mit der Produktverpackung entlang des Transportbands synchron in die
Transportrichtung bewegt. Der Riemen und das Transportband bewegen sich parallel in
dieselbe Richtung und mit derselben Geschwindigkeit.
[0033] Die Erfindung stellt weiterhin ein Etikett zur Verwendung in einer zuvor beschriebenen
Etikettiervorrichtung bereit, wobei das Etikett vorzugsweise aus einem Material mit
einem Flächengewicht von weniger als 170 g/m
2 geformt ist, wobei das Etikett eine Oberseite und eine von der Oberseite wegweisende
Unterseite aufweist, wobei das Etikett einen mittleren Bereich und zwei seitliche
Bereiche umfasst, die jeweils an den mittleren Bereich angrenzen, wobei jeweils die
Unterseite eines seitlichen Bereichs einen Klebebereich aufweist, und wobei in dem
mittleren Bereich vorzugsweise wenigstens eine Aussparung geformt ist.
[0034] Das Etikett kann aus Papier oder Pappe gebildet sein. Anstelle des Klebebereichs
auf der Unterseite der seitlichen Bereiche des Etiketts kann die gesamte Unterseite
des Etiketts einen Klebebereich mit lebensmittelgeeignetem Kleber bilden. Die Aussparung
ist kleiner als ein sich in der Produktverpackung befindliches Produkt. Die Aussparung
kann beispielsweise durch Ausstanzen geformt sein. Alternativ zu dem mittleren Bereich,
in dem wenigstens eine Aussparung geformt ist, kann der mittlere Bereich auch ohne
Aussparung gebildet sein.
[0035] Die Erfindung stellt ferner ein Verfahren zum Anbringen eines Etiketts bereit, das
an jeweils einem seitlichen Bereich des Etiketts einen Klebebereich aufweist, der
an jeweils eine Seite einer Produktverpackung, vorzugsweise einer Schale, angebracht
wird, und das an einem mittleren Bereich, der zwischen den seitlichen Bereichen liegt,
vorzugsweise keinen Klebebereich aufweist, wobei der mittlere Bereich vorzugsweise
mindestens eine Aussparung enthält, und wobei das Verfahren die folgenden Verfahrensschritte
umfasst: Aufnehmen einer mit Produkten befüllten Produktverpackung, Transportieren
der Produktverpackung auf einem Transportband unter einen Etikettenspender, Spenden
des Etiketts auf eine Oberseite der Produkte, die sich in der Produktverpackung, die
auf dem Transportband in eine Transportrichtung transportiert wird, befinden, reibschlüssiges
Halten des Etiketts auf der Oberseite der Produkte durch Halteelemente einer Haltevorrichtung,
die oberhalb des Transportbands angeordnet ist, synchrones Bewegen der Produktverpackung
und der Halteelemente entlang der Transportrichtung, Umfalten der seitlichen Bereiche
des Etiketts zu den Seiten der Produktverpackung während des synchronen Bewegens durch
eine Führungsvorrichtung, und Andrücken der seitlichen Bereiche des Etiketts an die
Seiten der Produktverpackung während des synchronen Bewegens durch die Führungsvorrichtung.
Mit "reibschlüssig" kann gemeint sein, dass die Reibungskräfte zwischen Halteelementen
und Etikett groß genug sind, um im Betrieb der Vorrichtung ein Verrutschen oder Verlagern
des Etiketts relativ zu den Halteelementen zu verhindern, insbesondere ein seitliches
Verrutschen.
[0036] Die mit den Produkten befüllte Produktverpackung kann beispielsweise von einem Zuförderer
aufgenommen und weiter transportiert werden. Der seitliche Bereich des Etiketts kann
ein über die Produktverpackung seitlich hinausreichender Bereich des Etiketts sein,
wenn das Etikett durch die Halteelemente reibschlüssig auf der Oberseite der Produkte
gehalten wird. Der seitliche Bereich kann an eine Seite der Produktverpackung angebracht
werden.
[0037] Beim Durchlaufen der Produktverpackung durch die Führungsvorrichtung halten die Halteelemente
das Etikett reibschlüssig auf der Oberseite der Produkte in der Produktverpackung.
Dabei bewegen sich der Riemen der Haltevorrichtung und das Transportband der Etikettiervorrichtung
geschwindigkeits- und richtungssynchron.
[0038] Die durch das Verfahren resultierende Verpackung umfasst die mit den Produkten bestückte
Produktverpackung und das an die Produktverpackung angebrachte Etikett. Die Verpackung
kann beispielsweise von einem Abförderer aufgenommen werden.
[0039] Das Verfahren erzielt den Vorteil, dass die Produkte sicher in der Verpackung gehalten
werden, auch wenn die Verpackung um bis zu 360° um eine beliebige Achse gedreht wird.
[0040] Optional sind die Produkte Lebensmittel und/oder die Produktverpackung ist aus einem
faserbasierten Material geformt und/oder das Etikett ist ein selbstklebendes Etikett.
[0041] Alternativ kann die Produktverpackung aus einem Kunststoffmaterial oder einer Kombination
aus faserbasiertem Material und Kunststoffmaterial gebildet sein. Denkbar ist auch,
dass die Produktverpackung aus einem essbaren Material geformt ist. Der Kleber zum
Ankleben des Etiketts kann ein lebensmittelgeeigneter Kleber sein.
[0042] Die Produkte können Lebensmittel wie beispielsweise Obst oder Gemüse sein. Denkbar
sind allerdings auch Produkte, die keine Lebensmittel sind.
[0043] Die Erfindung stellt weiterhin eine Verpackung bereit, die eine mit Produkten, vorzugsweise
Lebensmitteln, befüllte Produktverpackung, insbesondere eine Schale, umfasst, wobei
die Verpackung ein Etikett mit zwei seitlichen Bereichen und einem zwischen den seitlichen
Bereichen liegenden mittleren Bereich umfasst, wobei das Etikett derart an der Produktverpackung
angebracht ist, dass die seitlichen Bereiche des Etiketts jeweils an einer Seite der
Produktverpackung angeklebt sind und der dazwischenliegende, vorzugsweise klebstofffreie
mittlere Bereich des Etiketts einen Deckel an einer Oberseite der Produkte formt,
der vorzugsweise mindestens eine Aussparung aufweist, die zum Bereitstellen einer
Tragefunktion konfiguriert ist.
[0044] Die Produktverpackung kann eine eckige, ovale oder kreisrunde Form aufweisen. Die
Produktverpackung umfasst mindestens eine Seitenwand und einen Boden. Im Inneren der
Produktverpackung werden Produkte aufgenommen. Die Produktverpackung kann nach oben
hin offen sein. Die mindestens eine Seitenwand kann eine Innenseite, eine Außenseite
und einen oberen Rand umfassen. Der obere Rand kann eine obere Kante der Produktverpackung
bilden. Die Produkte können höher als die obere Kante sein. Das Etikett kann eine
Abdeckung für die Verpackung bilden. Der mittlere Bereich des Etiketts kann mindestens
einen Abschnitt aufweisen, der gemessen vom Boden der Produktverpackung in einer Höhe
liegt, die kleiner ist als eine Höhe, in der ein anderer Abschnitt des mittleren Bereichs
des Etiketts liegt.
[0045] Alternativ zu dem klebstofffreien mittleren Bereich des Etiketts kann der mittlere
Bereich einen lebensmittelgeeigneten Kleber aufweisen. Die mindestens eine Aussparung
kann eine Sicht auf die Produkte gewähren. Der mittlere Bereich des Etiketts kann
auch ohne Aussparung geformt sein.
[0046] Die Verpackung stellt sicher, dass die Produkte zuverlässig in der Verpackung gehalten
werden, auch wenn die Verpackung um bis zu 360° um eine beliebige Achse gedreht wird.
[0047] Kombinationen der oben genannten Weiterbildungen sind möglich.
[0048] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Nachfolgenden unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen:
[0049]
- Fig. 1
- ist eine schematische Seitenansicht einer Haltevorrichtung für eine Etikettiervorrichtung;
- Fig. 2
- ist eine schematische Seitenansicht eines Riemenabschnitts der Haltevorrichtung;
- Fig. 3
- ist eine perspektivische Ansicht einer Führungsvorrichtung von unten;
- Fig. 4
- ist eine perspektivische Ansicht einer Etikettiervorrichtung;
- Fig. 5
- ist eine schematische Seitenansicht einer Verpackung in einer Etikettiervorrichtung;
- Fig. 6
- ist eine perspektivische Ansicht einer Verpackung;
- Fig. 7
- ist eine schematische Draufsicht auf ein Etikett.
[0050] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Haltevorrichtung 100 für eine
Etikettiervorrichtung, zum Halten eines Etiketts. In Fig. 1 ist beispielsweise die
Haltevorrichtung 100 mit Halteelementen 112 dargestellt. Die Halteelemente 112 können
entlang einer x-Achse in der Haltevorrichtung 100 bewegt werden. Die Halteelemente
112 können mit einem Etikett auf einer Oberseite von Produkten in einer Produktverpackung
in Eingriff gebracht werden. Die Halteelemente 112 können aus Polyurethan und/oder
einem Elastomer geformt sein. Die Halteelemente 112 können von einem umlaufenden Transportelement
umfasst sein. Das umlaufende Transportelement kann beispielsweise ein endlos umlaufender
Riemen sein. Der Riemen kann ein Profil aufweisen, das die Halteelemente 112 und Zwischenräume
zwischen den Halteelementen umfasst. Die Haltevorrichtung kann mindestens ein Zahnriemenrad
zum Antreiben des Transportelements und/oder mindestens ein Umlenkrad umfassen. Des
Weiteren kann die Haltevorrichtung einen Treibriemen zum Antreiben des umlaufenden
Transportelements umfassen.
[0051] Die Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht eines Riemenabschnitts. Ein Riemen
110 weist ein Profil 111 auf. Das Profil 111 umfasst die Halteelemente 112 und Zwischenräume
113 zwischen den Haltelementen 112. In der Fig. 2 ist der Riemen mit den Halteelementen
einstückig ausgebildet. Alternativ können der Riemen und die Halteelemente separat
gebildet werden. Der Riemen und die Halteelemente können aus demselben oder unterschiedlichen
Materialen gefertigt sein. Jedes Halteelement 112 umfasst eine Vorderflanke 114, eine
Hinterflanke 115 und eine Unterflanke 116. In der Fig. 2 weisen die Halteelemente
beispielsweise eine Form auf, bei der die Vorderflanke und die Hinterflanke gegenüber
einer z-Achse geneigt und zueinander parallel sind. Die Unterflanke ist parallel zu
einer x-Achse ausgerichtet. Andere Formen sind denkbar. Die Halteelemente können beispielsweise
lamellen-, finger- oder zahnförmig sein. Zum Beispiel können die Vorder- und Hinterflanke
parallel zur z-Achse und senkrecht zur x-Achse ausgerichtet sein. Die Vorder- und
Hinterflanke können zur Unterflanke hin schräg aufeinander zulaufen. Die Halteelemente
besitzen eine Ausgangsform und können flexibel und/oder elastisch durch eine Krafteinwirkung
von außen verformt werden. Dabei können sich die Halteelemente entlang der x-Achse
zueinander hin oder von einander weg biegen. Entlang der z-Achse können die Halteelemente
ihre Höhe verringern. Wenn die Krafteinwirkung von außen nachlässt, können die Halteelemente
wieder in ihre Ausgangsform zurückkehren.
[0052] Die Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Führungsvorrichtung 200 von unten.
Die Führungsvorrichtung 200 ist zum Führen eines Etiketts konfiguriert. Die Führungsvorrichtung
200 umfasst die Haltevorrichtung 100. In der Fig. 3 umfasst die Haltevorrichtung 100
zwei paarig und parallel zu einander angeordnete Riemen 110 mit Haltelementen 112.
Die beiden Riemen 110 sind entlang einer y-Achse voneinander beabstandet. Jeder Riemen
110 besitzt eine Innenseite und eine Außenseite. Die Innenseite eines Riemens 110
liegt der Innenseite des anderen Riemens 110 gegenüber. Die Außenseite eines Riemens
110 weist von der Innenseite des Riemens 110 weg. Die Führungsvorrichtung 200 umfasst
mindestens ein Führungselement. In der Fig. 3 sind für jeden Riemen 110 eine erste
Führungsschiene 210, eine zweite Führungsschiene 211 und eine Rolle 212 dargestellt.
Die erste Führungsschiene 210, die zweite Führungsschiene 211 und die Rolle 212 sind
nacheinander entlang einer x-Achse jeweils an einer Außenseite eines Riemens 110 angeordnet.
Die Führungselemente sind jeweils so an der Außenseite des Riemens 110 angeordnet,
dass die erste Führungsschiene 210 an der Außenseite eines Riemens 110 und die erste
Führungsschiene 210 an der Außenseite des anderen Riemens 110 parallel angeordnet
sind. Die zweite Führungsschiene 211 an der Außenseite eines Riemens 110 und die zweite
Führungsschiene 211 an der Außenseite des anderen Riemens 110 sind ebenfalls parallel
angeordnet. Die Rolle 212 an der Außenseite eines Riemens 110 und die Rolle 212 des
anderen Riemens 110 sind parallel angeordnet. Die erste Führungsschiene 210 und die
zweite Führungsschiene 211 können nacheinander entlang der x-Achse in unterschiedlichen
Höhen (z-Richtung) oder in derselben Höhe angeordnet sein. Die erste Führungsschiene
210 faltet einen ersten Bereich eines Abschnitts eines Etiketts, der seitlich über
den Rand einer Produktverpackung übersteht, an eine Seite der Produktverpackung um.
Die zweite Führungsschiene 211 positioniert einen zweiten Bereichs des Abschnitts
des Etiketts an die Seite der Produktverpackung. Die Rolle 212 drückt den Abschnitt
des Etiketts an die Seite der Produktverpackung.
[0053] Die Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Etikettiervorrichtung 300. Die
Etikettiervorrichtung 300 umfasst die Führungsvorrichtung 200 und die Haltevorrichtung
100. In der Etikettiervorrichtung 300 wird ein Etikett an eine Produktverpackung angebracht.
Die Etikettiervorrichtung 300 umfasst eine Transportvorrichtung 310 mit einem Transportband
311 zum Transportieren von Produktverpackungen und einen Etikettenspender 320 zum
Spenden von Etiketten. Das Transportband 311 transportiert eine mit Produkten bestückte
Produktverpackung entlang einer x-Achse in eine Transportrichtung. In der Fig. 4 ist
die Führungsvorrichtung 200 oberhalb des Transportbands 311 positioniert.
[0054] Die Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Verpackung 3 in einer Etikettiervorrichtung
300, wie beispielsweise in Fig. 4 gezeigt. In der Etikettiervorrichtung 300 kann eine
mit Produkten 1 befüllte Produktverpackung 3 beispielsweise von einem Zuförderer auf
das Transportband 311 aufgenommen werden. Die mit den Produkten 1 befüllte Produktverpackung
3 kann von dem Transportband 311 der Transportvorrichtung 310 entlang der x-Achse
in eine Richtung 301 unter einen Etikettenspender 320 transportiert werden. Der Etikettenspender
320 kann im Durchlauf ein Etikett 10 auf eine Oberseite 20 der Produkte 1, die sich
in der Produktverpackung 3 befinden, spenden.
[0055] Das Etikett 10 kann an jeweils einem seitlichen Bereich des Etiketts 10 einen Klebebereich
aufweisen, der an jeweils eine Seite der Produktverpackung 3 angebracht wird. Das
Etikett 10 kann an einem mittleren Bereich, der zwischen den seitlichen Bereichen
liegt, einen kleberfreien Bereich umfassen. Das Etikett 10 kann in seinem mittleren
Bereich wenigstens eine Aussparung enthalten. Nach dem Spenden des Etiketts 10 auf
die Oberseite 20 der Produkte 1, die sich in der Produktverpackung 3 befinden, wird
die Produktverpackung 3 mit den Produkten 1 und aufliegendem Etikett 10 von dem Transportband
311 der Transportvorrichtung 310 entlang der x-Achse in die Richtung 301 unter die
Führungsvorrichtung 200 und unter die in der Führungsvorrichtung 200 enthaltene Haltevorrichtung
100 geführt. Bei dem Durchlauf der Produktverpackung 3 treffen die in der Fig. 2 gezeigten
Unterflanken 116 eines Teils der Halteelemente 112 der Haltevorrichtung 100 auf die
Oberseite des Etiketts 10 und werden mit dem Etikett 10 in Eingriff gebracht. Spätestens
jetzt wird der Riemen 110, der die Halteelemente 112 umfasst, entlang der x-Achse
in eine Richtung 101 in Bewegung versetzt. Der Riemen 110 und das Transportband 311
bewegen sich geschwindigkeits- und richtungssynchron entlang der x-Achse in dieselbe
Bewegungsrichtung 101 und 301. Während die Halteelemente 112 das Etikett 10 reibschlüssig
auf der Oberseite 20 der in der Produktverpackung 3 liegenden Produkte 1 halten, wird
die Produktverpackung 3 auf dem Transportband 311 zwischen zwei ersten, parallel angeordneten
Führungsschienen 210 hindurchgeführt. Die beiden ersten Führungsschienen 210 falten
die seitlichen, über die Produktverpackung 3 seitlich hinausragenden Bereiche des
Etiketts 10 über den Rand der Produktverpackung 3 um und führen sie im Durchlauf nach
unten. Anschließend wird die Produktverpackung 3 auf dem Transportband 311 zwischen
zwei zweiten, parallel angeordneten Führungsschienen 211 hindurchgeführt. Die beiden
zweiten Führungsschienen 211 führen die umgefalteten Bereiche des Etiketts 10 im Durchlauf
näher an die Seiten der Produktverpackung 3 und noch weiter nach unten. Als nächstes
wird die Produktverpackung 3 auf dem Transportband 311 zwischen zwei parallel angeordneten
Rollen 212 hindurchgeführt. Die beiden Rollen 212 drücken die von den Führungsschienen
210 und 211 umgefalteten und nach unten geführten Bereiche des Etiketts 10 im Durchlauf
jeweils an eine Außenseite der Produktverpackung 3 an. Das Etikett 10 kann beispielsweise
ein selbstklebendes Etikett sein.
[0056] In der Fig. 5 ist die sich gerade auf dem Transportband 311 der Transportvorrichtung
310 unter den Halteelementen 112 der Haltevorrichtung 100 befindliche Verpackung 2
dargestellt. Die Verpackung 2 umfasst die mit den Produkten 1 bestückte Produktverpackung
3 und das an die Produktverpackung 3 angebrachte Etikett 10. Die Umrisse der Produkte
1, die von der Produktverpackung 3 und dem Etikett 10 verdeckt sind, werden in der
Fig. 5 gestrichelt dargestellt. Die Bewegungsrichtung des Riemens 110 ist in der Fig.
5 mit dem Richtungspfeil 101 und die Bewegungsrichtung des Transportbands 311 ist
mit dem Richtungspfeil 301 angegeben. Der Riemen 110 und das Transportband 311 bewegen
sich geschwindigkeits- und richtungssynchron entlang der x-Achse in dieselbe Richtung.
[0057] Ein Teil der Halteelemente 112 ist mit dem auf der Oberseite 20 der Produkte 1 liegenden
Etikett 10 in Eingriff. Die Unterflanken 116 eines Teils der Halteelemente 112 halten
das Etikett 10 auf der Oberseite 20 der Produkte 1 reibschlüssig. Die Halteelemente
112 sind flexibel und/oder elastisch verformbar. Die Halteelemente 112 können entlang
einer z-Achse und/oder entlang einer x-Achse flexibel und/oder elastisch verformbar
sein. Durch die Flexibilität und/oder die elastische Verformbarkeit können die Halteelemente
einen Höhenunterschied der Produkte 1 in der Produktverpackung 3 beim Halten des Etiketts
10 auf der Oberseite 20 der Produkte 1 ausgleichen. In der Fig. 5 sind elastische
Verformungen 117 bei einem Teil der Halteelemente 112 beim Halten des Etiketts 10
auf der Oberseite 20 der Produkte 1 in der Produktverpackung 3 dargestellt. Die Produkte
1 in der Produktverpackung 3 sind höher als die Produktverpackung 3. Zudem sind die
Produkte 1 in der Produktverpackung 3 unterschiedlich hoch. Beispielsweise ist eine
Höhe 21 entlang der z-Achse eines Produkts 1 gemessen vom Boden der Produktverpackung
3 größer als eine Höhe 19 entlang der z-Achse eines anderen Produkts 1 gemessen vom
Boden der Produktverpackung 3. Dieser Höhenunterschied wird durch die Halteelemente
112 beim Halten des Etiketts 10 ausgeglichen. Um einen Höhenunterschied von Produkten
1 auszugleichen, können die Halteelemente elastisch verformt und/oder elastisch gebogen
werden. Das Ausgleichen des Höhenunterschieds hat den Vorteil, dass die Produkte 1
sicher in der Verpackung 2 gehalten werden, auch wenn die Verpackung um bis zu 360°
um eine beliebige Achse gedreht wird.
[0058] Die Verpackung 2 kann nach dem Durchlauf durch die Führungsvorrichtung 200 beispielsweise
von einem Abförderer aufgenommen werden.
[0059] Die Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Verpackung 2. Die Verpackung
2 umfasst eine mit Produkten 1 bestückte Produktverpackung 3 mit einem Etikett 10,
das zwei seitliche Bereiche und einen zwischen den seitlichen Bereichen liegenden
mittleren Bereich 14 umfasst. Die zwei seitlichen Bereiche des Etiketts 10 sind jeweils
an einer Außenseite der Produktverpackung 3 befestigt, beispielsweise angeklebt. Der
dazwischenliegende, mittlere Bereich 14 des Etiketts 10 kann klebstofffrei sein. Der
mittlere Bereich 14 des Etiketts 10 befindet sich auf der Oberseite 20 der Produkte
1. Der mittlere Bereich 14 des Etiketts 10 weist Aussparungen 12, vorzugweise Ausstanzungen,
auf. Die Oberseite 11 des Etiketts 10 kann mit Schriftzügen und/oder Bildern bedruckt
sein. In der Fig. 6 sind die Produkte 1 beispielsweise Äpfel. Die Produktverpackung
3 ist eine Kartonschale. Der mittlere Bereich 14 des Etiketts 10 formt einen Deckel
an der Oberseite 20 der Produkte 1. Des Weiteren kann der mittlere Bereich 14 des
Etiketts 10 eine Tragefunktion bereitstellen und/oder ein Sichtfenster bilden, das
Einsicht auf die Produkte 1 gewährt. Die Aussparung ist kleiner als die Größe eines
Produkts 1 in der Produktverpackung 3.
[0060] Alternativ zu dem klebstofffreien mittleren Bereich 14 des Etiketts 10 kann der mittlere
Bereich 14 einen lebensmittelgeeigneten Kleber aufweisen. Der mittlere Bereich 14
des Etiketts 10 kann auch ohne Aussparung 12 geformt sein.
[0061] Der mittlere Bereich 14 des Etiketts 10 liegt, wie in der Fig. 6 dargestellt ist,
eng auf der Oberseite 20 der Produkte 1 auf, wobei verschiedene Abschnitte des mittleren
Bereichs 14 des Etiketts 10 unterschiedliche Höhen, gemessen vom Boden der Verpackung
2, aufweisen können.
[0062] Die Verpackung 2 stellt sicher, dass die Produkte 1 zuverlässig in der Verpackung
2 gehalten werden, auch wenn die Verpackung 2 um bis zu 360° um eine beliebige Achse
gedreht wird.
[0063] Die Fig. 7 zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Etikett 10. In der Fig. 7 begrenzen
zwei seitliche Bereiche 13 einen mittleren Bereich 14 des Etiketts 10. Der mittlere
Bereich 14 weist Aussparungen 12 auf. Die dargestellten Aussparungen 12 sind in der
Fig. 7 rechteckig. Jedoch können die Aussparungen in anderen geometrischen und/oder
individuell gestalteten Formen gebildet werden. Die Aussparungen 12 können beispielsweise
durch Ausstanzen hergestellt werden. Alternativ kann der mittlere Bereich 14 ohne
Aussparung geformt sein. Die seitlichen Bereiche 13 können Kleber enthalten. Der mittlere
Bereich 14 kann klebestofffrei sein. Alternativ kann der mittlere Bereich 14 einen
lebensmittelgeeigneten Kleber enthalten. Das Etikett 10 kann aus einem Material mit
einem Flächengewicht von weniger als 170 g/m
2 geformt sein. Das Etikett 10 kann eine Oberseite und eine von der Oberseite wegweisende
Unterseite aufweisen. Das Etikett 10 kann aus Papier oder Pappe gebildet sein.
[0064] Das Etikett 10 kann beispielsweise in einer Etikettiervorrichtung 300, wie beispielsweise
in der Fig. 4 dargestellt, verwendet werden.
[0065] Das Etikett 10 bietet den Vorteil, dass der Durchlauf beim Etikettiervorgang bei
gleichzeitiger Materialeinsparung erhöht werden kann.
1. Haltevorrichtung (100) für eine Etikettiervorrichtung (300), zum Halten eines Etiketts
(10) auf einer Oberseite (20) von Produkten (1) in einer Produktverpackung (3), insbesondere
in einer Schale, wobei die Haltevorrichtung (100) bewegbare Halteelemente (112) umfasst,
die konfiguriert sind, das Etikett (10) auf der Oberseite (20) der Produkte (1) reibschlüssig
zu halten, wobei die Halteelemente (112) weiterhin konfiguriert sind, mindestens einen
Abschnitt des Etiketts (10) auf der Oberseite (20) der Produkte (1) in einer Höhe
(19) zu halten, die kleiner ist als eine Höhe (21) eines anderen Abschnitts des Etiketts
(10).
2. Die Haltevorrichtung (100) nach Patentanspruch 1, wobei die Haltevorrichtung (100)
mindestens einen Riemen (110) mit einem Profil (111) umfasst, wobei das Profil (111)
die Halteelemente (112) und Zwischenräume (113) zwischen den Halteelementen (112)
aufweist, wobei die Halteelemente (112) mit dem Etikett (10) in Eingriff bringbar
sind.
3. Die Haltevorrichtung (100) nach Patentanspruch 2, wobei der Riemen (110) mit den Halteelementen
(112) in seiner Gesamtheit einstückig ausgebildet ist, und/oder wobei jedes der Halteelemente
(112) eine entgegen einer Transportrichtung (301) der Produktverpackung (3) ausgebildete
Vorderflanke (114), eine von der Vorderflanke (114) abgewandte Hinterflanke (115)
und eine mit dem auf der Oberseite (20) der Produkte (1) liegenden Etikett (10) in
Eingriff bringbare und von dem mindestens einen Riemen (110) abgewandte Unterflanke
(116) aufweist.
4. Die Haltevorrichtung (100) nach Patentanspruch 2 oder 3, wobei der mindestens eine
Riemen (110) ein in einer vertikalen Ebene endlos umlaufender Riemen ist.
5. Die Haltevorrichtung (100) nach einem der Patentansprüche 2 bis 4, wobei die Haltevorrichtung
(100) zwei Riemen (110) umfasst, die paarig und parallel zu einander angeordnet sind.
6. Die Haltevorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die
Halteelemente (112) weiterhin konfiguriert sind, mit dem Etikett (10) auf der Oberseite
(20) der Produkte (1) in der in Bewegung befindlichen Produktverpackung (3) in Eingriff
zu kommen und das Etikett (10) reibschlüssig zu halten.
7. Die Haltevorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die
Halteelemente (112) aus Polyurethan und/oder einem Elastomer geformt sind.
8. Eine Führungsvorrichtung (200) zum Führen eines Etiketts (10), umfassend:
eine Haltevorrichtung (100) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche; und
mindestens ein Führungselement (210, 211, 212).
9. Die Führungsvorrichtung (200) nach Patentanspruch 8, wobei das mindestens eine Führungselement
(210, 211, 212) umfasst:
eine erste Führungsschiene (210) in einer ersten vorbestimmten Höhe zum Umfalten eines
ersten Bereichs eines Abschnitts des Etiketts (10) an eine Seite der Produktverpackung
(3);
eine zweite Führungsschiene (211) in einer zweiten vorbestimmten Höhe zum Positionieren
eines zweiten Bereichs des Abschnitts des Etiketts (10) an die Seite der Produktverpackung
(3), wobei die zweite vorbestimmte Höhe von der ersten vorbestimmten Höhe verschieden
ist; und
eine Rolle (212) zum Andrücken des Abschnitts des Etiketts (10) an die Seite der Produktverpackung
(3).
10. Etikettiervorrichtung (300) zum Anbringen eines Etiketts (10) auf eine Produktverpackung
(3), insbesondere eine Schale, umfassend:
eine Führungsvorrichtung (200) nach einem der Patentansprüche 8 oder 9;
eine Transportvorrichtung (310) mit einem Transportband (311) zum Transportieren der
Produktverpackungen (3); und
einen Etikettenspender (320) zum Spenden von Etiketten (10).
11. Die Etikettiervorrichtung (300) nach Patentanspruch 10, wobei die Haltevorrichtung
(100) vorzugsweise oberhalb der Transportvorrichtung (310) angeordnet ist, und
wobei die Halteelemente (112) mit einer Bewegung (301) des Transportbands (311) synchron
bewegbar sind.
12. Etikett (10) zur Verwendung in einer Etikettiervorrichtung (300) nach einem der Patentansprüche
10 oder 11, wobei das Etikett (10) vorzugsweise aus einem Material mit einem Flächengewicht
von weniger als 170 g/m2 geformt ist, wobei das Etikett (10) eine Oberseite (11) und eine von der Oberseite
wegweisende Unterseite aufweist, wobei das Etikett (10) aus einem mittleren Bereich
(14) und zwei seitlichen Bereichen (13), die jeweils an den mittleren Bereich (14)
angrenzen, besteht, wobei jeweils die Unterseite eines seitlichen Bereichs (13) einen
Klebebereich aufweist, und wobei in dem mittleren Bereich (14) vorzugsweise wenigstens
eine Aussparung (12) geformt ist.
13. Verfahren zum Anbringen eines Etiketts (10), das an jeweils einem seitlichen Bereich
(13) des Etiketts (10) einen Klebebereich aufweist, der an jeweils eine Seite einer
Produktverpackung (3), vorzugsweise einer Schale, angebracht wird, und das an einem
mittleren Bereich (14), der zwischen den seitlichen Bereichen (13) liegt, vorzugsweise
keinen Klebebereich aufweist, wobei der mittlere Bereich (14) vorzugsweise mindestens
eine Aussparung (12) enthält, und wobei das Verfahren umfasst:
Aufnehmen einer mit Produkten (1) befüllten Produktverpackung (3);
Transportieren der Produktverpackung (3) auf einem Transportband (311) unter einen
Etikettenspender (320);
Spenden des Etiketts (10) auf eine Oberseite (20) der Produkte (1), die sich in der
Produktverpackung (3), die auf dem Transportband (311) in eine Transportrichtung (301)
transportiert wird, befinden;
Reibschlüssiges Halten des Etiketts (10) auf der Oberseite (20) der Produkte (1) durch
Halteelemente (112) einer Haltevorrichtung (100), die oberhalb des Transportbands
(311) angeordnet ist;
Synchrones Bewegen der Produktverpackung (3) und der Halteelemente (112) entlang der
Transportrichtung (101, 301);
Umfalten der seitlichen Bereiche (13) des Etiketts (10) zu den Seiten der Produktverpackung
(3) während des synchronen Bewegens durch eine Führungsvorrichtung (200); und
Andrücken der seitlichen Bereiche (13) des Etiketts (10) an die Seiten der Produktverpackung
(3) während des synchronen Bewegens durch die Führungsvorrichtung (200).
14. Das Verfahren nach Patentanspruch 13, wobei die Produkte (1) Lebensmittel sind;
und/oder
die Produktverpackung (3) aus einem faserbasierten Material geformt ist; und/oder
das Etikett (10) ein selbstklebendes Etikett ist.
15. Verpackung (2) umfassend eine mit Produkten (1), vorzugsweise Lebensmitteln, befüllten
Produktverpackung (3), insbesondere einer Schale, wobei die Verpackung (2) umfasst:
ein Etikett (10) mit zwei seitlichen Bereichen (13) und einem zwischen den seitlichen
Bereichen liegenden mittleren Bereich (14), wobei das Etikett (10) derart an der Produktverpackung
(3) angebracht ist, dass die seitlichen Bereiche (13) des Etiketts (10) jeweils an
einer Seite der Produktverpackung (3) angeklebt sind und der dazwischenliegende, vorzugsweise
klebstofffreie mittlere Bereich (14) des Etiketts (10) einen Deckel an einer Oberseite
(20) der Produkte (1) formt, der vorzugsweise mindestens eine Aussparung (12) aufweist,
die zum Bereitstellen einer Tragefunktion konfiguriert ist.