[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Errichten eines Gebäudes an
einem Errichtungsort sowie ein Gebäude oder einen Gebäudebausatz.
[0002] Zum Errichten eines Gebäudes wird in einem ersten Schritt normalerweise ein Fundament
errichtet. Für Häuser und Garagen wird in Deutschland meist ein flächiges Fundament
aus Stahlbeton gewählt. Bei kleineren Gebäuden, die während der späteren Nutzung keinen
hohen Lasten ausgesetzt werden, werden häufig auch in den Boden einbetonierte Pfahlfundamente
eingesetzt, wie beispielsweise im Falle von Gartenhäuschen oder dergleichen. Ein Nachteil
solcher Fundamente besteht darin, dass der Erdboden in Mitleidenschaft gezogen wird.
Dieser Nachteil wirkt sich beispielsweise dann aus, wenn ein Areal eigentlich nicht
bebaut werden soll, aber auf diesem aufgrund aktueller Platznot dennoch zeitlich begrenzt
Gebäude errichtet werden sollen, beispielsweise als temporäre Notunterkünfte von Studenten,
Asylanten oder dergleichen.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein alternatives Verfahren, ein alternatives Gebäude und/oder einen alternativen Gebäudebausatz
der eingangs genannten Art vorzuschlagen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Errichten
eines Gebäudes an einem Errichtungsort, wobei das Gebäude vorbestimmte Außenabmessungen
sowie zumindest vier Befestigungseinrichtungen aufweist, die verteilt entlang des
Außenumfangs des Gebäudes derart vorgesehen sind oder befestigt werden können, dass
sie seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes nach außen um ein vorbestimmtes Maß
vorstehen, umfassend die Schritte:
- a) Einpflanzen von zumindest vier Bäumen im Bereich des Errichtungsortes derart, dass
ihre Baumstämme verteilt entlang des Außenumfangs des Gebäudes nach außen von diesem
beabstandet angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen den Baumstämmen und dem Gebäude
insbesondere derart gewählt ist, dass er kleiner als das vorbestimmte Maß ist,
- b) Positionieren des Gebäudes zwischen den Bäumen derart, dass jeder Befestigungseinrichtung
ein Baumstamm zugeordnet ist, und
- c) Befestigen der Befestigungseinrichtungen an den jeweiligen Baumstämmen.
[0005] Erfindungsgemäß werden als Fundament Baumstämme von zumindest vier Bäumen verwendet,
die gezielt für die Errichtung des Gebäudes positioniert und eingepflanzt werden.
Der wesentliche Vorteil, der hiermit einhergeht, besteht darin, dass durch ein solches
Einpflanzen von Bäumen der Erdboden in keiner Weise belastet wird. Es erfolgt lediglich
eine geringfügige Erdbewegung. Hingegen entfällt die Errichtung herkömmlicher Fundamente,
weshalb kein Beton benötigt wird oder Abraum entsorgt werden muss. Somit können Gebäude
auch auf Arealen errichtet werden, die eigentlich nicht zur Bebauung vorgesehen sind.
Hierzu zählen Wiesen, landwirtschaftlich genutzte Areale, wie beispielsweise Baumschulareale,
Grün-, Brach- und Parkflächen oder dergleichen. Die durch die Bäume bereitgestellte
Tragfähigkeit kann durch geeignete Wahl der Anzahl von Bäumen und/oder der Verteilung
der Bäume entlang des Außenumfangs des Gebäudes und/oder der Baumart und/oder des
Stammdurchmessers der verwendeten Bäume bedarfsgerecht variiert werden. Die Bäume
bilden aber nicht nur ein Fundament sondern stabilisieren das Gebäude auch von der
Seite, beispielsweise im Falle von seitlichen Windlasten oder dergleichen. Entsprechend
kann die Eigenstabilität des erfindungsgemäßen Gebäudes geringer als bei herkömmlichen
Gebäuden ausfallen, was eine sehr preiswerte Fertigung ermöglicht. Darüber hinaus
bilden Bäume CO
2-Speicher, was eine positive Wirkung auf die Umwelt entfaltet.
[0006] Wird das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren errichtete Gebäude zu einem späteren
Zeitpunkt wieder entfernt, so verbleiben von diesem keine dauerhaften Spuren. Ein
vollständiger Rückbau ist jederzeit möglich. Die Bäume können nach Belieben an ihrem
Aufstellungsort verbleiben, was der allgemein wünschenswerten Aufforstung zuträglich
ist.
[0007] Das spätere Wachstum der Bäume stellt kein Problem dar. Die Bäume umwachsen die Befestigungseinrichtungen,
sollten diese dem Wachstum im Wege stehen.
[0008] Als Gebäude bieten sich solche an, die einen einfachen, insbesondere quaderförmigen
Aufbau nach Art eines herkömmlichen Gartenhäuschens, eines Containers oder dergleichen
aufweisen, so dass sich diese einfach transportieren und erfindungsgemäß errichten
lassen. Auch ist eine modulare Bauweise denkbar. Somit lassen sich Gebäude jederzeit
durch Hinzupflanzung von Bäumen und Ergänzung entsprechender Module erweitern.
[0009] Der Abstand zwischen den Baumstämmen und dem Gebäude ist insbesondere derart gewählt,
dass er kleiner als das vorbestimmte Maß ist, um das die Befestigungseinrichtungen
seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes nach außen vorstehen. In diesem Fall werden
die Befestigungseinrichtungen normalerweise seitlich am jeweiligen Baumstamm fixiert.
Der Abstand zwischen den Baumstämmen und dem Gebäude kann aber auch derart gewählt
sein, dass er dem vorbestimmten Maß im Wesentlichen entspricht. Dann werden die Befestigungseinrichtungen
normalerweise frontal an den jeweiligen Baumstämmen befestigt und können ein Auflager
für die Tragstruktur des Gebäudes bilden.
[0010] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind zumindest einige Befestigungseinrichtungen
Teil einer Tragstruktur, die dazu ausgelegt ist, die Gewichtkraft des gesamten Gebäudes
zuzüglich einer vorbestimmten Nutzlast aufzunehmen. So können die Befestigungseinrichtungen
beispielsweise durch Tragbalken gebildet sein, die auswärts von dem Außenumfang des
Gebäudes vorstehen.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind zumindest einige
Befestigungseinrichtungen an einer Tragstruktur befestigt, die dazu ausgelegt ist,
die Gewichtkraft des gesamten Gebäudes zuzüglich einer vorbestimmten Nutzlast aufzunehmen,
wobei die Befestigung beispielsweise unter Verwendung von Schrauben erfolgen kann.
In diesem Fall handelt es sich bei den Befestigungseinrichtungen also um separate
Einrichtungen, die an der Tragstruktur des Gebäudes befestigt werden. Somit können
die Tragstruktur und die Befestigungseinrichtungen auch aus verschiedenen Materialien
gefertigt sein, wobei für die Befestigungseinrichtungen ein metallisches Material
bevorzugt wird. Auch können als separate Einrichtungen ausgeführte Befestigungseinrichtungen
zuerst an den jeweiligen Baumstämmen und erst dann an der Tragstruktur des Gebäudes
befestigt werden. In diesem Fall kann die Tragstruktur auf die an den Baumstämmen
befestigten Befestigungseinrichtungen aufgesetzt und anschließend mit den Befestigungseinrichtungen
verbunden werden.
[0012] Die Positionen, an denen die Befestigungseinrichtungen in Schritt c) an den Baumstämmen
befestigt werden, sind bevorzugt derart gewählt, dass das Gebäude über die Befestigungseinrichtungen
an den Bäumen aufgehängt wird und ein Boden des Gebäudes den Untergrund des Areals
nicht berührt. Dank einer solchen Aufhängung des Gebäudes bleibt der Untergrund vollständig
unbelastet. Auch wird verhindert, dass Feuchtigkeit vom Erdreich auf den Gebäudeboden
übertragen werden kann.
[0013] Vorteilhaft sind Befestigungseinrichtungen auf verschiedenen Höhenniveaus positioniert
und stehen seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes nach außen vor. Durch die Anordnung
von Befestigungseinrichtungen auf verschiedenen Höhenniveaus, beispielsweise in zwei
horizontalen Ebenen im unteren und im oberen Bereich des Gebäudes, kann eine besonders
stabile Fixierung des Gebäudes an den Bäumen erfolgen.
[0014] Bevorzugt wird jede Befestigungseinrichtung in Schritt c) unter Verwendung zumindest
eines Befestigungsbolzens befestigt. Die Befestigungsbolzen sind insbesondere als
Schrauben oder Gewindebolzen ausgeführt. Die Fixierung kann dann unter Einsatz von
Muttern und Unterlegscheiben erfolgen.
[0015] Die Befestigungsbolzen sind vorteilhaft aus einem korrosionsfesten Material hergestellt,
beispielsweise aus Edelstahl, um diese witterungsbeständig auszugestalten.
[0016] Die Befestigungsbolzen werden bevorzugt mit einem Baumlack bestrichen, bevor sie
in Schritt c) zur Befestigung der Befestigungseinrichtungen an den jeweiligen Baumstämmen
eingesetzt werden, was vorrangig dem Schutze der Bäume dient.
[0017] Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung erstrecken sich die Befestigungsbolzen
nach Durchführung des Schrittes c) vollständig durch den gesamten Baumstamm, wobei
sie insbesondere durch vorgebohrte Durchgangslöcher gesteckt werden.
[0018] Vorteilhaft sind zumindest zwei der Befestigungseinrichtungen in einer horizontalen
Ebene parallel und im Abstand zueinander angeordnet sind, wobei die Befestigungseinrichtungen
in Schritt b) derart positioniert werden, dass sie einen Baumstamm eines einzelnen
Baumes zwischen sich aufnehmen, und dass die Endbereiche eines sich durch den Baumstamm
erstreckenden Befestigungsbolzens in Schritt c) an den jeweiligen Befestigungseinrichtungen
fixiert und die Befestigungseinrichtungen und der Baumstamm auf diese Weise miteinander
verbunden werden. Auf diese Weise wird ein sehr stabiler Aufbau erzielt
[0019] Bevorzugt weist zumindest eine der Befestigungseinrichtungen in einer horizontalen
Ebene parallel und im Abstand zueinander angeordnete Aufnahmen aufweist, wobei die
Aufnahmen in Schritt b) derart positioniert werden, dass sie einen Baumstamm eines
einzelnen Baumes zwischen sich aufnehmen, und dass die Endbereiche eines sich durch
den Baumstamm erstreckenden Befestigungsbolzens in Schritt c) an den jeweiligen Aufnahmen
der Befestigungseinrichtung fixiert und die Aufnahmen der Befestigungseinrichtung
und der Baumstamm auf diese Weise miteinander verbunden werden. Auf diese Weise wird
ebenfalls ein sehr stabiler Aufbau erzielt
[0020] Vorteilhaft weisen die Befestigungseinrichtungen Holzbalken auf oder bestehen aus
solchen. Alternativ können sie aber auch aus Metall hergestellt sein.
[0021] Bevorzugt handelt es sich bei dem Gebäude um ein zumindest Großteils aus Holz gefertigtes
Gebäude.
[0022] Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung ein Gebäude
oder einen Gebäudebausatz zur Herstellung eines Gebäudes, wobei das Gebäude vorbestimmte
Außenabmessungen sowie zumindest vier Befestigungseinrichtungen aufweist, die verteilt
entlang des Außenumfangs des Gebäudes vorgesehen sind, seitwärts von dem Außenumfang
des Gebäudes nach außen vorstehen und zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens
ausgelegt oder geeignet sind. Das Gebäude kann die zuvor bereits im Zusammenhang mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren beschriebenen Merkmale aufweisen, auf die an dieser
Stelle nicht erneut eingegangen werden soll.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines Gebäudes gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
- Figur 2
- eine schematische Vorderansicht des in Figur 1 gezeigten Gebäudes;
- Figur 3
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Tragstruktur des in Figur 1 gezeigten
Gebäudes;
- Figur 4
- eine schematische Draufsicht der in Figur 3 dargestellten Tragstruktur;
- Figur 5
- eine schematische perspektivische Ansicht von Befestigungseinrichtungen gemäß einer
weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- Figur 6
- eine schematische Seitenansicht einer Tragstruktur eines mit Befestigungseinrichtungen
an Bäumen gehaltenen Gebäudes gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung und
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht einer Befestigungseinrichtung gemäß Figur 6 von schräg
unten.
[0024] Gleiche Bezugsziffern bezeichnen nachfolgend gleiche oder gleichartige Bauteile.
[0025] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Gebäude 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung. Bei dem Gebäude 1 handelt es sich um ein bevorzugt in Serie gefertigtes
Gebäude, das vorbestimmte Außenabmessungen aufweist. Vorliegend hat es die Form eines
Quaders mit einem Flachdach, wobei grundsätzlich natürlich auch andere Formen und
Dacharten möglich sind. Bei der dargestellten Variante handelt es sich um eine Holzkonstruktion
nach Art eines Gartenhäuschens. Alternativ können andere Materialien oder Kombinationen
verschiedener Materialien zum Bau des Gebäudes 1 eingesetzt werden. Beispielsweise
kann es sich bei dem Gebäude 1 um einen Gebäudecontainer in Form eines Baucontainers
oder dergleichen handeln. Anders als herkömmliche Gebäude umfasst das Gebäude 1 eine
Vielzahl von Befestigungseinrichtungen 2, die verteilt entlang des Außenumfangs des
Gebäudes 1 vorgesehen sind, seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes 1 um ein vorbestimmtes
Maß a nach außen vorstehen und vorliegend auf zwei verschiedenen Höhenniveaus im unteren
und im oberen Bereich des Gebäudes 1 positioniert sind. Genauer gesagt weist das Gebäude
1 im vorliegenden Fall insgesamt zwölf Befestigungseinrichtungen 2 auf, die von den
einander gegenüberliegenden Gebäudelängsseiten auswärts vorstehen und im Wesentlichen
symmetrisch einander gegenüberliegend angeordnet sind. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
dass auch andere Positionierungen der Befestigungseinrichtungen 2 möglich sind. So
können Befestigungseinrichtungen 2 auch an den Gebäudestirnseiten oder an anderen
Positionen an den Gebäudelängsseiten angeordnet sein. Auch kann die Anzahl von Befestigungseinrichtungen
2 variiert werden. Vorliegend sind die Befestigungseinrichtungen 2 jeweils durch einen
einzelnen Holzbalken gebildet. Alle Befestigungseinrichtungen 2 sind bei der dargestellten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gebäudes 1 Teil einer in Figur 3 schematisch
dargestellten Tragstruktur 4, die dazu ausgelegt ist, die Gewichtkraft des gesamten
Gebäudes 1 zuzüglich einer vorbestimmten Nutzlast aufzunehmen. Figur 3 zeigt dabei
lediglich die aus mehreren Balken gebildete Grundtragstruktur, die eine Vielzahl weiterer
Versteifungsstreben aufweisen kann, auch wenn dies vorliegend nicht dargestellt ist.
[0026] Zur Errichtung des Gebäudes 1 werden gemäß einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens in einem ersten Schritt im vorliegenden Fall sechs Bäume 5 im Bereich des
Errichtungsortes eingepflanzt, wobei die Positionen der Baumstämme entsprechend der
Positionen der Befestigungseinrichtungen 2 des Gebäudes 1 gewählt werden, wie es in
Figur 3 durch die Strich-Punkt-Linien 6 angedeutet ist, welche die Baumstämme repräsentieren.
Die Bäume 5 werden also so gepflanzt, dass ihre Baumstämme entsprechend den Positionen
der Befestigungseinrichtungen 2 verteilt entlang des Außenumfangs des Gebäudes 1 nach
außen von diesem beabstandet angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen den Baumstämmen
und dem Gebäude 1 derart gewählt ist, dass er kleiner als das vorbestimmte Maß a ist,
um das die Befestigungseinrichtungen 2 auswärts vom Außenumfang des Gebäudes 1 vorstehen.
Die durch die Bäume 5 bereitgestellte Tragfähigkeit kann hierbei durch geeignete Wahl
der Baumart und/oder des Stammdurchmessers der verwendeten Bäume 5 bedarfsgerecht
beeinflusst werden.
[0027] Anschließend wird das Gebäude 1 zwischen den Bäumen 5 derart errichtet, dass den
übereinander angeordneten Befestigungseinrichtungen 2 jeweils ein Baumstamm zugeordnet
ist.
[0028] In einem letzten Schritt werden dann die Befestigungseinrichtungen 2 an den jeweiligen
Baumstämmen befestigt. Hierzu werden vorliegend Befestigungsbolzen 7 in Form von Schrauben
und zugehörige Muttern und Unterlegscheiben verwendet, die insbesondere aus korrosionsfestem
Material hergestellt sind, beispielsweise aus Edelstahl. Die bevorzugt mit einem Baumlack
bestrichenen Befestigungsbolzen 7 werden vorteilhaft jeweils durch Durchgangsbohrungen
gesteckt, die in die Befestigungseinrichtungen 2 und die Baumstämme eingebracht wurden.
Die mittleren Befestigungseinrichtungen 2, die derart positioniert wurden, dass sie
einen einzelnen Baumstamm zwischen sich aufnehmen, werden über entsprechende, durch
einen Baumstamm geführte Befestigungsbolzen 7 miteinander verbunden.
[0029] Die Positionen, an denen die Befestigungseinrichtungen 2 an den Baumstämmen befestigt
werden, können grundsätzlich so gewählt werden, dass der Boden des Gebäudes 1 auf
dem Untergrund 8 ruht. Bevorzugt sind die Positionen, an denen die Befestigungseinrichtungen
2 an den Baumstämmen befestigt werden, wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt jedoch derart
gewählt, dass das Gebäude 1 über die Befestigungseinrichtungen 2 an den Bäumen 5 aufgehängt
wird und der Boden des Gebäudes 1 den Untergrund 8 des Areals nicht berührt, also
ein Spalt zwischen Gebäude 1 und Untergrund 8 verbleibt. Dank einer solchen Aufhängung
des Gebäudes 1 bleibt der Untergrund 8 vollständig unbelastet. Auch wird verhindert,
dass Feuchtigkeit vom Erdreich auf den Gebäudeboden übertragen werden kann.
[0030] Figur 5 zeigt Befestigungseinrichtungen 2 gemäß einer weiteren Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung, die dazu ausgelegt sind, an einer Tragstruktur 4 des Gebäudes
1 befestigt zu werden, vorliegend unter Verwendung von Befestigungsschrauben. Ein
Vorteil solcher separater Befestigungseinrichtungen 2 besteht darin, dass ihre Position
etwas variiert werden kann, so dass Ungenauigkeiten beim Setzen der Bäume 5 in Schritt
a) kompensiert werden können, wenn die Befestigungseinrichtungen 2 erst in Schritt
b) an der Tragstruktur 4 des Gebäudes 1 befestigt werden. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass für die Tragstruktur 4 und die Befestigungseinrichtungen 2 unterschiedliche
Materialien gewählt werden können. So sind die in Figur 5 dargestellten Befestigungseinrichtungen
2 aus Metall hergestellt, wobei grundsätzlich auch andere Materialien möglich sind.
Noch ein weiterer Vorteil separater Befestigungseinrichtungen 2 ist darin zu sehen,
dass diese auch an bereits bestehenden, seriell gefertigten Gebäuden 1 befestigt werden
können, so dass die Gebäude 1 nicht spezifisch für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens konstruiert sein müssen, wie es bei der in den Figuren 3 und 4 dargestellten
Tragstruktur der Fall ist. Die in Figur 5 gezeigten Befestigungseinrichtungen 2 weisen
jeweils eine Grundplatte 9 auf, die an der Tragstruktur 4 des Gebäudes 1 befestigt
wird, sowie eine oder mehrere Aufnahmen 3, die auswärts von der Grundplatte vorstehen
und zur Befestigung an einem Baumstamm der in Schritt a) gepflanzten Bäume 5 dienen.
[0031] Figur 6 zeigt eine Tragstruktur 4 eines Gebäudes gemäß einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, die vorliegend über vier Befestigungseinrichtungen 2 an
vier Bäumen 5 gehalten ist, die verteilt entlang des Außenumfangs des Gebäudes nach
außen von diesem beabstandet angeordnet sind. Bei dem Gebäude handelt es sich bevorzugt
um ein in Serie gefertigtes Gebäude, das vorbestimmte Außenabmessungen aufweist. Vorliegend
hat es, wie es anhand der Tragstruktur 4 zu erkennen ist, die Form eines Quaders mit
einem Flachdach, wobei grundsätzlich natürlich auch andere Formen und Dacharten möglich
sind. Bei der dargestellten Variante handelt es sich um eine Metallkonstruktion in
Form eines metallischen Containers. Alternativ können andere Materialien oder Kombinationen
verschiedener Materialien zum Bau des Gebäudes 1 eingesetzt werden. Die lediglich
schematisch dargestellte Tragstruktur 4 umfasst vorliegend mehreren Metallträger und
optional weitere, vorliegend nicht näher dargestellte Versteifungsstreben. Bei den
Befestigungseinrichtungen 2, von denen eine näher in Figur 7 dargestellt ist, handelt
es sich bei der dargestellten Ausführungsform jeweils um eine Stahlplatten-Schweißkonstruktion,
die eine mit Langlöchern 10 versehene Auflageplatte 11, eine sich senkrecht zu dieser
erstreckende, mit Bohrlöchern 12 versehene Befestigungsplatte 13 und zwei einander
gegenüberliegende, die Auflageplatte 11 und die Befestigungsplatte 13 miteinander
verbindende Versteifungsseitenplatten 14 aufweist. Es sollte klar sein, dass die Befestigungseinrichtungen
2 grundsätzlich auch einen anderen Aufbau aufweisen können. Die Befestigungseinrichtungen
2 sind verteilt entlang des Außenumfangs des Gebäudes derart vorgesehen, dass sie
seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes nach außen um ein vorbestimmtes Maß a vorstehen,
vorliegend zu Darstellungszwecken von der Tragstruktur 4, da das vollständige Gebäude
in der Figur nicht dargestellt ist. Das vorbestimmte Maß a entspricht hier im Wesentlichen
dem jeweiligen Abstand zwischen den Baumstämmen und dem Gebäude bzw. der Tragstruktur
4.
[0032] Zur Errichtung der in Figur 6 dargestellten Anordnung werden in einem ersten Schritt
gezielt die vier Bäume 5 im Bereich des Errichtungsortes derart eingepflanzt, dass
diese ein Rechteck bilden, das vorliegend die Längsseiten der Tragstruktur 4 des zu
errichtenden Gebäudes 1 einfasst. Die Größe des Rechtsecks ist dabei derart gewählt,
dass bei der Positionierung des Gebäudes zwischen den Bäumen 5 jeder Befestigungseinrichtung
2 ein Baumstamm zugeordnet ist. Im vorliegenden Fall wird der Abstand zwischen zwei
entlang einer Tragstrukturlängsseite angeordneten Bäumen 5 kleiner als die Länge L
1 der Tragstrukturlängsseite gewählt, und der Abstand zwischen zwei in Richtung der
Tragstrukturquerseiten gegenüberliegend angeordneten Bäumen 5 wird derart gewählt,
dass er in etwa der Summe der Länge L
2 der Tragstrukturquerseite und der Länge l
1 einer Auflageplatte 11 einer Befestigungseinrichtung 2 entspricht. In einem weiteren
Schritt werden die Befestigungseinrichtungen 2 vorliegend unter Verwendung von Befestigungsbolzen
derart an den Bäumen 5 befestigt, dass ihre Auflageplatten 11 innerhalb einer gemeinsamen
gewünschten Höhenebene angeordnet sind und zur später aufzunehmenden Tragstruktur
4 weisen. Die Befestigungsbolzen werden jeweils durch die Bohrlöcher 12 der Befestigungseinrichtungen
2 geführt und dann an den Bäumen 5 befestigt, wie es in Figur 6 durch die gestrichelten
Linien 15 angedeutet ist, wobei sich die Befestigungsbolzen bevorzugt jeweils durch
den gesamten Baumstamm des zugeordneten Baumes 5 erstrecken und vorteilhaft durch
vorgebohrte Löcher geführt und auf der gegenüberliegenden Seite mit Muttern gesichert
sind. In einem letzten Schritt wird die Tragstruktur 4 des Gebäudes 1 auf die Auflageplatten
11 der Befestigungseinrichtungen 2 aufgesetzt und unter Verwendung von durch die Langlöcher
10 geführten Befestigungsbolzen mit diesen verbunden, wie es durch die gestrichelten
Linien 16 angedeutet ist.
[0033] Es sollte klar sein, dass die zuvor beschriebenen Ausführungsformen nur als Beispiel
dient und nicht einschränkend verstanden werden soll. Vielmehr sind Änderungen und
Modifikationen möglich, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die beiliegenden
Ansprüche definiert ist.
BEZUGSZIFFERNLISTE
[0034]
- 1
- Gebäude
- 2
- Befestigungseinrichtung
- 3
- Aufnahme
- 4
- Tragstruktur
- 5
- Baum
- 6
- Strich-Punkt-Linie
- 7
- Befestigungsbolzen
- 8
- Untergrund
- 9
- Grundplatte
- 10
- Langloch
- 11
- Auflageplatte
- 12
- Bohrloch
- 13
- Befestigungsplatte
- 14
- Versteifungsseitenplatte
- 15
- gestrichelte Linie
- 16
- gestrichelte Linie
1. Verfahren zum Errichten eines Gebäudes (1) an einem Errichtungsort, wobei das Gebäude
(1) vorbestimmte Außenabmessungen sowie zumindest vier Befestigungseinrichtungen (2)
aufweist, die verteilt entlang des Außenumfangs des Gebäudes (1) derart vorgesehen
sind oder befestigt werden können, dass sie seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes
(1) nach außen um ein vorbestimmtes Maß (a) vorstehen, umfassend die Schritte:
a) Einpflanzen von zumindest vier Bäumen (5) im Bereich des Errichtungsortes derart,
dass ihre Baumstämme verteilt entlang des Außenumfangs des Gebäudes nach außen von
diesem beabstandet angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen den Baumstämmen und
dem Gebäude insbesondere derart gewählt ist, dass er kleiner als das vorbestimmte
Maß (a) ist,
b) Positionieren des Gebäudes (1) zwischen den Bäumen (5) derart, dass jeder Befestigungseinrichtung
(2) ein Baumstamm zugeordnet ist, und
c) Befestigen der Befestigungseinrichtungen (2) an den jeweiligen Baumstämmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Befestigungseinrichtungen (2) Teil einer Tragstruktur (4) sind,
die dazu ausgelegt ist, die Gewichtkraft des gesamten Gebäudes (1) zuzüglich einer
vorbestimmten Nutzlast aufzunehmen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Befestigungseinrichtungen (2) an einer Tragstruktur (4) befestigt
sind, die dazu ausgelegt ist, die Gewichtkraft des gesamten Gebäudes (1) zuzüglich
einer vorbestimmten Nutzlast aufzunehmen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionen, an denen die Befestigungseinrichtungen (2) in Schritt c) an den Baumstämmen
befestigt werden, derart gewählt sind, dass das Gebäude (1) über die Befestigungseinrichtungen
(2) an den Bäumen (5) aufgehängt wird und ein Boden des Gebäudes (1) den Untergrund
(8) des Areals nicht berührt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Befestigungseinrichtungen (2) auf verschiedenen Höhenniveaus positioniert sind und
seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes (1) nach außen vorstehen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Befestigungseinrichtung (2) in Schritt c) unter Verwendung zumindest eines Befestigungsbolzens
(7) befestigt wird, wobei die Befestigungsbolzen (7) insbesondere als Schrauben oder
Gewindebolzen ausgeführt und/oder aus einem korrosionsfesten Material hergestellt
sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Befestigungsbolzen (2) nach Durchführung des Schrittes c) vollständig durch
den gesamten Baumstamm erstrecken, wobei sie insbesondere durch vorgebohrte Durchgangslöcher
gesteckt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei der Befestigungseinrichtungen (2) in einer horizontalen Ebene parallel
und im Abstand zueinander angeordnet sind, wobei die Befestigungseinrichtungen (2)
in Schritt b) derart positioniert werden, dass sie einen Baumstamm eines einzelnen
Baumes (5) zwischen sich aufnehmen, und dass die Endbereiche eines sich durch den
Baumstamm erstreckenden Befestigungsbolzens (7) in Schritt c) an den jeweiligen Befestigungseinrichtungen
(2) fixiert und die Befestigungseinrichtungen (2) und der Baumstamm auf diese Weise
miteinander verbunden werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Befestigungseinrichtungen (2) in einer horizontalen Ebene parallel
und im Abstand zueinander angeordnete Aufnahmen (3) aufweist, wobei die Aufnahmen
(3) in Schritt b) derart positioniert werden, dass sie einen Baumstamm eines einzelnen
Baumes (5) zwischen sich aufnehmen, und dass die Endbereiche eines sich durch den
Baumstamm erstreckenden Befestigungsbolzens (7) in Schritt c) an den jeweiligen Aufnahmen
(3) der Befestigungseinrichtung (2) fixiert und die Aufnahmen (3) der Befestigungseinrichtung
(2) und der Baumstamm auf diese Weise miteinander verbunden werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtungen (2) Holzbalken aufweisen oder aus solchen bestehen.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Gebäude (1) um ein zumindest Großteils aus Holz gefertigtes Gebäude
(1) handelt.
12. Gebäude (1) oder Gebäudebausatz zur Herstellung eines Gebäudes (1), wobei das Gebäude
(1) vorbestimmte Außenabmessungen sowie zumindest vier Befestigungseinrichtungen (2)
aufweist, die verteilt entlang des Außenumfangs des Gebäudes (1) vorgesehen sind,
seitwärts von dem Außenumfang des Gebäudes (1) nach außen vorstehen und zur Durchführung
eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgelegt oder geeignet sind.
13. Gebäudeanordnung umfassend ein Gebäude (1), das vorbestimmte Außenabmessungen sowie
zumindest vier Befestigungseinrichtungen (2) aufweist, die verteilt entlang des Außenumfangs
des Gebäudes (1) derart vorgesehen sind, dass sie seitwärts von dem Außenumfang des
Gebäudes (1) nach außen um ein vorbestimmtes Maß (a) vorstehen, und zumindest vier
als Fundament dienende Bäume (5), die im Bereich des Errichtungsortes des Gebäudes
(1) derart eingepflanzt sind, dass ihre Baumstämme verteilt entlang des Außenumfangs
des Gebäudes (1) nach außen von diesem beabstandet angeordnet sind, wobei das Gebäude
(1) zwischen den Bäumen (5) derart positioniert ist, dass jeder Befestigungseinrichtung
(2) ein Baumstamm zugeordnet ist, und wobei die Befestigungseinrichtungen an den jeweiligen
Baumstämmen befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Bäumen (5) um solche handelt, die am Errichtungsort des Gebäudes
(1) als Fundament gezielt für die Errichtung des Gebäudes (1) positioniert und einpflanzt
wurden.