[0001] Die Erfindung betrifft eine Dampfgarschublade gemäß dem Patentanspruch 1.
[0002] Zur Zubereitung von Lebensmitteln, welche auch als zu behandelndes Gut oder als Gargut
bezeichnet werden können, sind verschiedene Küchengeräte bekannt, welche auch als
Gargeräte bezeichnet werden können. Hierzu gehören die Kochfelder, auf denen das Gargut
in einem Gargeschirr wie zum Beispiel in einem Kochtopf, mit oder ohne Deckel, in
einer Pfanne und dergleichen durch Kochen, Braten und dergleichen gegart werden kann.
[0003] Auch sind Gargeräte bekannt, welche einen unbeweglich, d.h. feststehend, mit dem
Gargerät ausgebildeten Garraum aufweisen, in welchen das Gargut in bzw. auf einem
Gargeschirr angeordnet und bei geschlossenem Garraum des Gargeräts gegart werden kann.
Ein derartiges Gargerät kann zum Beispiel ein Backofen, ein Dampfgarer, eine Mikrowelle,
ein Kombinationsgerät aus Backofen mit Dampfgarer und bzw. oder mit Mikrowelle und
dergleichen sein. Derartige Gargeräte mit feststehendem Garraum weisen üblicherweise
zumindest in Deutschland in der vertikalen Richtung eine Bauhöhe von ca. 45 cm auf,
wobei Backöfen auch mit einer Bauhöhe von ca. 60 cm üblich sind.
[0004] Derartige Gargeräte mit feststehendem Garraum werden üblicherweise als Einbaugeräte
bzw. als Kücheneinbaugeräte ausgebildet, um platzsparend und auf einer für den Benutzer
gut zugänglichen Höhe in der vertikalen Richtung in Küchenmöbeln wie zum Beispiel
in Einbauschränken einer Küche feststehend mit ihrem Außengehäuse angeordnet zu werden
und mit ihrem Verschlusselement in Form einer seitlich schwenkbaren Tür, einer nach
unten schwenkbaren Klappe und dergleichen, ggfs. zusätzlich mit ihrer Blende, nach
Vorne zum Benutzer hin flächig bündig mit den Oberflächen der übrigen Gargeräte, Schubladen,
Türen und dergleichen des Küchenmöbels abzuschließen, was den optischen Eindruck für
den Benutzer verbessern kann.
[0005] Es ist auch bekannt, Gargeräte mit Dampfgarfunktion als Einbauschubladen auszubilden,
welche als Dampfgarschubladen bezeichnet werden können. Derartige Schubladen sind
grundsätzlich vergleichbar den zuvor beschriebenen Gargeräten mit feststehendem Garraum
aufgebaut, wobei Schubladen deutlich flacher, d.h. kleiner in der vertikalen Richtung,
ausgebildet sind und somit vom Benutzer nach Vorne zu sich hin aus dem Küchenmöbel
herausgezogen werden müssen, um in der vertikalen Richtung von oben einen Zugriff
auf ihren Innenraum zu ermöglichen.
[0006] Üblicherweise nehmen derartige Dampfgarschubladen in ihrem Garraum, welcher auf dem
Auszugsboden angeordnet ist, wenigstens ein Gargefäß mit Gargut auf. Das Gargefäß
ist üblicherweise entnehmbar, üblicherweise nach oben aus der geöffneten Einbauschublade
heraus. Entsprechend ist die Zugangsöffnung zum Garraum bei Dampfgarschubladen horizontal
und üblicherweise rechteckig ausgebildet und kann üblicherweise mit einem schwenkbaren
Deckel verschlossen und geöffnet werden. Der schwenkbare Deckel ist üblicherweise
an der hinteren Kante der Dampfgarschublade, welcher der Blende abgewandt ist, nach
oben hin schwenkbar angeordnet.
[0008] Nachteilig bei derartigen Dampfschubladen ist, dass der Garraum im Laufe des Garprozesses
bzw. am Ende eines Garprozesses mit heißem Dampf gefüllt ist. Möchte ein Benutzer
nun den Deckel öffnen, d.h. vorne anheben und von sich weg entlang der Längsachse
nach hinten zur Schwenkachse des Deckels schwenken, so kommt dem Benutzer der heiße
Dampf des vorangegangenen Dampfgarprozesses, zumindest im ersten Moment des Öffnens,
entgegen. Insbesondere kommen hierdurch die Finger oder eine Hand des Benutzers mit
dem aufsteigenden Dampf in Berührung, wodurch eine erhebliche Verbrühungsgefahr für
den Benutzer bestehen kann. Aus diesem Grund weisen die Deckel bei gewerblichen Schnellkochkesseln
einen langen Griff auf. Dieser lange Griff ermöglicht es dem Benutzer, beim Öffnen
des mit Dampf gefüllten Garraums die Hände aus dem Gefahrenbereich des aufsteigenden
Dampfes fernzuhalten. Dies lässt sich jedoch nicht auf Dampfschubladen übertragen,
da für derartige Griffe in der Dampfgarschublade kein Bauraum vorhanden ist.
[0009] Auch sind die Bedienelemente von Schnellkochkesseln an der Gerätefront angebracht,
um die Bedienelemente aus dem Bereich des aufsteigenden Dampfes fernzuhalten. Eine
Anbringung von Bedienelementen an der Frontblende einer Dampfgarschublade ist je nach
Einbauhöhe jedoch nicht ergonomisch und scheidet somit aus.
[0010] Von Dampfgarern als "normale" Einbaugeräte, d.h. bei denen eine vertikal angeordnete
Garraumtür den Garraum verschließt, ist es bekannt, oberhalb des Garraums eine Bedienblende
anzuordnen. Um dabei jedoch den Benutzer bei der Bedienung der Bedienblende vor aufsteigendem
heißen Dampf zu schützen, kann zwischen Garraumtür und Bedienblende ein beispielsweise
ca. 7 mm breiter Spalt vorgesehen werden, durch den Kühlluft mittels eines Gebläses
ausgeblasen werden kann, so dass sich kühlere Umgebungsluft mit dem aufsteigenden
heißen Dampf mischt. Somit kommt die Hand des Benutzers lediglich mit gemischter warmer
Luft in Berührung und kann so vor Verbrühungen geschützt werden. Für ein Gebläse zum
Kühlen des aufsteigenden Dampfs ist in einer Dampfgarschublade jedoch kein Bauraum
vorhanden.
[0011] Der Erfindung stellt sich somit das Problem, eine Dampfgarschublade der eingangs
beschriebenen Art bereitzustellen, so dass der Benutzer beim Öffnen des dampfgefüllten
Innenraums vor dem austretenden heißen Dampf geschützt werden kann. Dies soll möglichst
einfach, kostengünstig, bauraumsparend und bzw. oder optisch unauffällig bzw. ansprechend
erfolgen. Zumindest soll eine Alternative zu bekannten derartigen Dampfgarschubladen
geschaffen werden.
[0012] Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Dampfgarschublade mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
[0013] Somit betrifft die Erfindung eine Dampfgarschublade mit einem Innenraum, vorzugsweise
einem Garraum, welcher ausgebildet ist, wenigstens ein Gargeschirr und bzw. oder wenigstens
ein Lebensmittel durch eine Zugangsöffnung entlang der vertikalen Achse von oben aufzunehmen,
und mit einem Deckel, welcher ausgebildet ist, durch Schwenken mittels eines Schwenkelements,
vorzugsweise eines Scharniers, die Zugangsöffnung des Innenraums von oben zu verschließen
und freizugeben.
[0014] Die Dampfgarschublade ist gekennzeichnet durch eine Bedienblende, welche zum geschlossenen
Deckel in der Horizontalen versetzt angeordnet ist, wobei die Bedienblende wenigstens
ein Bedienelement zum Öffnen des geschlossenen Deckels aufweist. Unter einer Blende
wird allgemein ein Verkleidungselement verstanden, welches im Fall einer Bedienblende
zum einen einen Abschnitt der Dampfgarschublade nach außen verkleidet, abdeckt, abschließt
bzw. schützt und zum anderen das genannte Bedienelement aufweist.
[0015] Die Bedienblende samt ihrem Bedienelement zum geschlossenen Deckel in der Horizontalen
versetzt anzuordnen kann es dem Benutzer ermöglichen, dass Bedienelement zu betätigen,
ohne dabei in den Bereich entlang der vertikalen Achse oberhalb des geschlossenen
Deckels zu kommen. Entsprechend kann es vermieden werden, dass der Benutzer mit dem
aufsteigenden heißen Dampf in Kontakt kommen kann, welcher unmittelbar nach dem Öffnen
des geschlossenen Deckels austreten und entlang der vertikalen Achse nach oben aufsteigen
kann. Aufgrund der konstruktiven Anordnung der Bedienblende zum geschlossenen Deckel
in der Horizontalen versetzt kann dies sehr einfach umgesetzt werden.
[0016] Auch kann mittels der Bedienblende, welche aufgrund ihrer horizontalen Anordnung
bei eingeschobener Dampfgarschublade bzw. dessen beweglichem Teil im Inneren der Dampfgarschublade
bzw. eines Küchenmöbels verschwinden kann, das Bedienelement vor dem Benutzer verborgen
werden und somit optisch nicht störend wirken.
[0017] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Bedienblende, vorzugsweise entlang der Längsachse,
angrenzend zum geschlossenen Deckel angeordnet. Dies kann eine kompakte Bauweise der
Dampfgarschublade und bzw. oder eine möglichst große Zugangsöffnung begünstigen.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Bedienblende, vorzugsweise entlang
der Längsachse, durch einen vertikalen Spalt zum geschlossenen Deckel in der Horizontalen
beabstandet. Somit kann ein Abstand zwischen der Bedienblende bzw. dessen dem geschlossenen
Deckel bzw. der Zugangsöffnung zugewandten Seite und dem geschlossenen Deckel bzw.
dessen der Bedienblende zugewandten Kante geschaffen werden. In diesen Spalt kann
der unmittelbar nach dem Öffnen des geschlossenen Deckels austretende heiße Dampft
gelangen und entlang der vertikalen Achse nach oben hin abgelenkt werden. Hierdurch
kann der aufsteigende heiße Dampf von der Oberseite der Bedienblende und damit von
Bedienelement ferngehalten bzw. parallel zur Bedienblende und damit auch zum Bedienelement
nach oben geleitet werden. Entsprechend kann der aufsteigende heiße Dampf auch von
der Hand bzw. von dem Finger des Benutzers ferngehalten werden, welcher unmittelbar
zuvor das Bedienelement betätigt hat.
[0019] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Spalt wenigstens ca. 3 mm und bzw.
oder höchstens ca. 15 mm groß. Dies können geeignete Grenzen bzw. Maße sein, um zum
einen den zuvor beschriebenen Effekt zu erreichen und zum anderen den Spalt optisch
unauffällig zu halten.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung erstreckt sich die Bedienblende in der
Horizontalen und das Bedienelement ist ausgebildet und angeordnet, entlang der vertikalen
Achse von oben betätigt zu werden. Dies kann einen kompakten Aufbau der Dampfgarschublade
entlang der vertikalen Achse, d.h. in der Höhe, begünstigen bzw. kann auf diese Art
und Weise der in der Höhe zur Verfügung stehende Bauraum, d.h. die Bauhöhe, möglichst
gut ausgenutzt werden.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Bedienblende entlang der Längsachse
dem Schwenkelement abgewandt zum geschlossenen Deckel versetzt angeordnet. Dies kann
eine Anordnung der Bedienblende dem Benutzer zugewandt ermöglichen, wodurch der Benutzer
möglichst vom aufsteigenden heißen Dampf ferngehalten werden kann.
[0022] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Bedienelement in der Horizontalen,
vorzugsweise entlang der Längsachse, zum geschlossenen Deckel, vorzugsweise zum Spalt,
wenigstens ca. 10 mm, vorzugweise wenigstens ca. 15 mm, beabstandet angeordnet. Dies
können Maße eines geeigneten Abstands sein, um den Benutzer bzw. dessen Hand bzw.
dessen Finger vom aufsteigenden heißen Dampf wie zuvor beschrieben fernhalten zu können.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Bedienelement in der Horizontalen,
vorzugsweise entlang der Längsachse, zum geschlossenen Deckel, vorzugsweise zum Spalt,
höchstens ca. 20 mm, vorzugweise höchstens ca. 15 mm, beabstandet angeordnet. Dies
kann einen möglichst kompakten Aufbau der Dampfgarschublade begünstigen.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Bedienblende entlang der Längsachse
einer Frontblende zugewandt angeordnet. Dies kann die Zugänglichkeit der Bedienblende
und damit auch des Bedienelement für den Benutzer begünstigen.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist das Bedienelement in der Horizontalen,
vorzugsweise entlang der Längsachse, zur Frontblende höchstens ca. 20 mm, vorzugweise
höchstens ca. 15 mm, beabstandet angeordnet ist. Dies kann einen möglichst kompakten
Aufbau der Dampfgarschublade begünstigen.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Dampfgarschublade ausgebildet,
durch Betätigung des Bedienelements den geschlossenen Deckel federbetätigt freizugeben.
Mit anderen Worten kann der Deckel vom Benutzer durch Herunterdrücken gegen die Federkraft
wenigstens eines Federelements wie beispielsweise einer Spiralfeder geschlossen und
beispielsweise durch Einrasten, Einhaken oder dergleichen mechanisch im geschlossenen
Zustand gehalten werden. Entsprechend kann das gespannte Federelement den geschlossenen
Deckel bei Freigabe durch die Betätigung des Bedienelements seitens des Benutzers
hochklappen lassen und hierdurch die Zugangsöffnung zumindest teilweise öffnen. Ggfs.
wird der geschlossene Deckel hierdurch teilweise geöffnet und kann vom Benutzer hintergriffen
und weiter geöffnet bzw. hochgeklappt werden. Dies kann eine einfache mechanische
Möglichkeit der Umsetzung des Öffnens sein. Das betätigte Bedienelement kann den geschlossenen
Deckel dabei mechanisch oder als elektromechanisch freigeben.
[0027] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Dampfgarschublade, vorzugsweise
eine Steuerungseinheit der Dampfgarschublade, ausgebildet und eingerichtet, durch
Betätigung des Bedienelements den geschlossenen Deckel mittels eines Antriebselements
zu öffnen. Dies kann eine alternative Möglichkeit des Öffnens des geschlossenen Deckels
darstellen, welche technisch aufwendiger jedoch für den Benutzer komfortabler sein
kann. Insbesondere kann hierdurch ein vollständiges selbsttätiges Öffnen erfolgen,
so dass der Benutzer den Deckel, welcher von kondensiertem Wasserdampf an seiner Unter-
bzw. Innenseite nass ist, gar nicht zum Öffnen berühren muss.
[0028] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Dampfgarschublade, vorzugsweise
eine Steuerungseinheit der Dampfgarschublade, ausgebildet und eingerichtet, den geschlossenen
Deckel zeitversetzt, vorzugsweise höchstens ca. 5 Sekunden und bzw. oder wenigstens
ca. 0,4 Sekunden, besonders vorzugsweise zwischen ca. 0,4 Sekunden und ca. 2,0 Sekunden,
zur Betätigung des Bedienelement zu öffnen. Hierdurch kann ausreichend Zeit vergehen,
so dass der Benutzer seinen Finger bzw. seine Hand wieder aus dem Bereich der Bedienblende
entfernen kann, bevor der geschlossene Deckel geöffnet wird und der heiße Dampf entweichen
kann. Dies kann die Vermeidung von Kontakt mit dem aufsteigenden heißen Dampf für
den Benutzer begünstigen.
[0029] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die Oberseite des Deckels zumindest
abschnittsweise eine thermisch isolierende Bedienfläche auf. Die thermisch isolierende
Bedienfläche kann ein vergleichsweise schlecht wärmeleitendes Material aufweisen bzw.
hieraus bestehen. Hierdurch kann eine vergleichsweise wenig erwärmte Fläche der Oberseite
des Deckels geschaffen werden, welche der Benutzer beispielsweise zum Zudrücken des
geöffneten Deckels berühren kann, ohne dies als unangenehm heiß zu empfinden oder
sich zu verbrennen.
[0030] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die thermisch isolierende Bedienfläche,
vorzugsweise entlang der Längsachse, dem Schwenkelement abgewandt und der Bedienblende
zugewandt angeordnet. Dies kann die Zugänglichkeit für den Benutzer verbessern bzw.
vereinfachen.
[0031] Mit anderen Worten weist die horizontale Oberseite der ausgezogenen Dampfgarschublade
einen Deckel und ein Bedienpanel auf. Der Deckel der Dampfgarschublade kann hinter
der Bedienblende angeordnet und im hinteren Bereich scharniert sein. Zwischen Deckel
und Bedienblende kann ein Spalt vorhanden sein.
[0032] Wenn der Deckel geöffnet wird, tritt aus diesem Spalt heißer unvermischter Dampf
aus. Wesentlich für die Erfindung ist, dass die Hand des Benutzers nicht vertikal
über den Spalt geführt oder an die Seiten des Deckels geführt werden muss bzw. der
Deckel zum Öffnen nicht berührt werden muss. So wird vermieden, dass die Hand des
Benutzers mit unvermischtem Dampf, der vorne und an den Seiten eines leicht geöffneten
Deckels aufsteigt, in Berührung kommen kann.
[0033] Dafür kann auf der Bedienblende ein flaches Auslöseelement z.B. in Form einer Taste
für die Öffnung des Deckels angebracht sein. Es kann ausreichen, wenn das Bedienelement
ca. 15 mm bis ca. 20 mm entfernt von dem Spalt angebracht wird. Wird das Auslöseelement
betätigt, öffnet sich der Deckel ohne weiteres Zutun. Ist der Deckel einmal geöffnet
und der Dampf aus dem Garraum entwichen, kann der Deckel gefahrlos berührt werden,
um ihn vollständig zu öffnen sowie zu schließen.
[0034] Zum Schließen kann im vorderen Bereich des Deckels auf der Oberseite ein besonderer
Bereich angebracht sein, der besonders gut isoliert ist und aus einem schlecht wärmeleitenden
Material besteht.
[0035] Der Deckel kann durch Federkraft gegen die Schwerkraft geöffnet werden. In dem Fall
muss der Deckel in der Betriebssituation durch eine Verriegelung geschlossen gehalten
werden. Das Betätigungselement auf der Blende kann die Verriegelung mechanisch oder
elektromechanisch lösen.
[0036] Alternativ kann der Deckel auch motorisch geöffnet und geschlossen werden. Das Öffnen
kann zeitversetzt nach der Auslösebetätigung (weniger als 5 sec, vorzugsweise 0,4
bis 2 sec) erfolgen, so kann der Benutzer die Hand von dem Gerät entfernen kann, bevor
das Öffnen ausgeführt wird und der heiße Dampf entweicht.
[0037] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Küchenmöbels mit einer erfindungsgemäßen Dampfgarschublade
im eingeschobenen Zustand;
- Figur 2
- die Darstellung der Figur 1 im ausgezogenen Zustand der Dampfgarschublade mit vollständig
geöffnetem Verschlusselement in Form eines Deckels;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Dampfgarschublade mit geschlossenem Deckel;
- Figur 4
- die Darstellung der Figur 3 von der Seite; und
- Figur 5
- die Darstellung der Figur 4 mit teilweise geöffnetem Deckel.
[0038] Die o.g. Figuren werden in kartesischen Koordinaten betrachtet. Es erstreckt sich
eine Längsrichtung X, welche auch als Tiefe X oder als Länge X bezeichnet werden kann.
Senkrecht zur Längsrichtung X erstreckt sich eine Querrichtung Y, welche auch als
Breite Y bezeichnet werden kann. Senkrecht sowohl zur Längsrichtung X als auch zur
Querrichtung Y erstreckt sich eine vertikale Richtung Z, welche auch als Höhe Z bezeichnet
werden kann und der Richtung der Schwerkraft entspricht. Die Längsrichtung X und die
Querrichtung Y bilden gemeinsam die Horizontale X, Y, welche auch als horizontale
Ebene X, Y bezeichnet werden kann.
[0039] Figur 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Küchenmöbels 2 mit einer erfindungsgemäßen
Dampfgarschublade 1 im eingeschobenen Zustand. Figur 2 zeigt die Darstellung der Figur
1 im ausgezogenen Zustand der Dampfgarschublade 1 mit vollständig geöffnetem Verschlusselement
14 in Form eines Deckels 14. Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße
Dampfgarschublade 1 mit geschlossenem Deckel 14. Figur 4 zeigt die Darstellung der
Figur 3 von der Seite. Figur 5 zeigt die Darstellung der Figur 4 mit teilweise geöffnetem
Deckel 14.
[0040] Das Küchenmöbel 2, welches auch als Küchenzeile 2 bezeichnet, werden kann, weist
ein Möbelfront 20 bzw. mehrere Möbelblenden 20 auf, mit welcher bzw. mit welchen das
Küchenmöbel 2 einem Benutzer zugewandt in der Längsrichtung X nach vorne hin abschließt.
Die Möbelfront 20 wird von mehreren Türen, Klappen und dergleichen (nicht bezeichnet),
ggfs. auch Schubladen (nicht dargestellt) gebildet, welche schwenkbar, klappbar bzw.
ziehbar an einem Rahmen 21, Gestell 21 bzw. Korpus 21 des Küchenmöbels 2 angeordnet
sind.
[0041] Entlang der vertikalen Richtung Z etwa mittig ist zwischen zwei Möbelfronten 20 eine
erfindungsgemäße Dampfgarschublade 1 angeordnet. Die Dampfgarschublade 1 weist ein
Außengehäuse 10 auf, welches auch als äußeres Gehäuse 10 bezeichnet werden kann und
die Dampfgarschublade 1 im Wesentlichen nach außen abschließt bzw. umschließt. Das
Außengehäuse 10 schließt entlang der Längsrichtung X nach Vorne, d.h. zum Benutzer
hin, mit einer Frontblende 10a, welche im eingeschobenen Zustand der Dampfgarschublade
1 flächig bündig mit den Möbelfronten 20 des Küchenmöbels 2 abschließt, siehe Figur
1. Seitlich in der Querrichtung Y ist ein Paar von Teleskopschienen (nicht dargestellt)
an dem Außengehäuse 10 angeordnet, so dass die Dampfgarschublade 1 gegenüber dem Rahmen
20 des Küchenmöbels 2 in der Längsrichtung X ausgezogen und eingeschoben werden kann.
[0042] Innerhalb des Außengehäuses 10 ist ein Innengehäuse 11 angeordnet, welches auch als
inneres Gehäuse 11 bezeichnet werden kann. Das Innengehäuse 11 schließt in der Längsrichtung
X nach hinten sowie nach vorne bis zur Frontblende 10a, in der vertikalen Richtung
Z nach unten sowie in der Querrichtung Y zu beiden Seiten mit dem Außengehäuse 10
ab, sodass zwischen dem Außengehäuse 10 und im Innengehäuse 11 ein Zwischenraum (nicht
dargestellt) gebildet wird, welcher auch als Gehäuseraum bezeichnet werden kann. Dieser
Zwischenraum stellt das Innere der Dampfgarschublade 1 dar.
[0043] Von dem Innengehäuse 11 wird ferner im Wesentlichen ein Innenraum 12 umschlossen,
in welchem ein Garprozess bzw. ein Dampfgarprozess durchgeführt werden kann. Hierzu
ist im Gehäuseraum bzw. im Zwischenraum der Dampfgarschublade 1 ein Dampferzeuger
(nicht dargestellt) angeordnet, welcher Wasser verdampfen und den Wasserdampf in den
Innenraum 12 fördern kann. Entsprechend kann der Innenraum 12 auch als Garraum 12
bezeichnet werden.
[0044] Der Innenraum 12 kann aus dem äußeren Gehäuse 10 heraus bewegt werden. Hierzu der
Innenraum 12 auf einem Auszug angeordnet bzw. das Innengehäuse 11 zumindest teilweise
als ein Auszug ausgebildet. Bei der Dampfgarschublade 1 ist ein Auszug der, vorzugsweise
auf Schienen gelagerte, bewegliche Teil. An dem Auszug kann auch die Frontblende 10a
angeordnet sein.
[0045] Der Innenraum 12 ist in der vertikalen Richtung Z für den Benutzer von oben durch
eine Zugangsöffnung 13 hindurch zugänglich. Die Zugangsöffnung 13 kann mittels eines
Verschlusselements 14 in Form eines Deckels 14 geschlossen und geöffnet werden Dem
Innenraum 12 zugewandt weist der Deckel 14 eine Unterseite 14a bzw. eine Innenseite
14a und gegenüberliegend eine Oberseite 14b bzw. eine Außenseite 14b auf. Der Deckel
14 ist hierzu mittels wenigstens eines Schwenkelements 15 in Form eines Scharniers
15 bzw. Deckelscharniers 15 in der vertikalen Richtung Z nach oben hin schwenkbar
mit dem Außengehäuse 10 der Dampfgarschublade 1 verbunden, so dass der Deckel 14 vom
Benutzer von sich weg bzw. zur darüber befindlichen Möbelblende 20 hin hochgeschwenkt
werden kann, um im ausgezogenen Zustand der Dampfgarschublade 1 auf den Garraum 12
zugreifen zu können, siehe Figur 2. Wird der Deckel 14 in die Horizontale X, Y heruntergeschwenkt,
wird der Garraum 12 verschlossen und die Dampfgarschublade 1 kann in das Küchenmöbel
2 eingeschoben werden, siehe Figur 1.
[0046] Das Öffnen des geschlossenen Deckels 14 kann erfindungsgemäß mittels eines Bedienelements
16a einer Bedienblende 16 erfolgen, welches in der Horizontalen X, Y verläuft und
entlang der Längsachse X zwischen der oberen Kante (nicht bezeichnet) der Frontblende
10a und der vorderen Kante (nicht bezeichnet) des geschlossenen Deckels 14 bzw. der
Zugangsöffnung 13 angeordnet ist, vgl. Figuren 3 und 4. Die Bedienblende 16 ist entlang
der Längsachse X schmal ausgebildet und erstreckt sich entlang der Querachse Y vollständig
über die Gesamtbreite der Dampfgarschublade 1. Entlang der Längsachse X ist die Bedienblende
16 durch einen Spalt 17 gegenüber dem geschlossenen Deckel 14 beabstandet. Der geschlossene
Deckel 14 wird gegen die Federkraft einer Spiralfeder (nicht dargestellt) des Scharniers
15 mechanisch durch einen lösbaren Haken (nicht dargestellt) gehalten.
[0047] Zieht der Benutzer nun die Dampfgarschublade 1 bzw. dessen beweglichen Teil entlang
der Längsachse X zu sich, so kann der Benutzer direkt auf kurzem Wege mit dem Finger
die Bedienblende 16 bzw. dessen Bedienelement 16a erreichen und betätigen. Hierdurch
kann mechanisch der Haken zurückgezogen und so der federgespannte geschlossene Deckel
14 freigegeben werden. Der Deckel 14 kann nun zumindest ausreichend weit um die Schwenkachse
des Scharniers 15 dem Benutzer bzw. der Bedienblende 16 zugewandt nach oben klappen,
siehe Figur 5, um vom Benutzer hintergriffen und vollständig hochgeklappt und somit
geöffnet zu werden.
[0048] Um dabei den Benutzer vor dem austretenden und aufsteigendem heißen Dampf des ggfs.
vorangegangenen Dampfgarprozesses zu schützen, ist zum einen die Bedienblende 16 mit
dem Bedienelement 16a dem Benutzer zugewandt angeordnet. Auch ist aus diesem Grund
ein gewisser Abstand entlang der Längsachse X zwischen der dem Benutzer bzw. der Bedienblende
16 zugewandten Kante des geschlossenen Deckels 14 und dem Bedienelement 16a vorgesehen,
so dass der entlang der vertikalen Achse Z aufsteigende heiße Dampf den Bereich oberhalb
des Bedienelements 16a, wo sich im Moment des Betätigens und damit des Öffnens des
geschlossenen Deckels 14 die Hand bzw. ein Finger des Benutzers befindet, fernzuhalten.
[0049] Dies wird erfindungsgemäß dadurch weiter unterstützt, indem zwischen der dem Benutzer
bzw. der Bedienblende 16 zugewandten Kante des geschlossenen Deckels 14 und der Bedienblende
16 ein vertikaler und entlang der Querachse Y verlaufender Spalt 17 von ca. 3 mm bis
ca. 10 mm vorgesehen ist. Somit kann der austretende heiße Dampf in den Spalt 17 gelangen
und von dort bzw. durch die der Zugangsöffnung 13 zugewandte Seitenwand (nicht bezeichnet)
der Bedienblende 16 nach oben gelenkt werden. Hierdurch kann der aufsteigende heiße
Dampf zusätzlich vom Bereich oberhalb des Bedienelements 16a ferngehalten werden.
[0050] Der Bedienblende 16 zugewandt weist die Oberseite 14b des Deckels 14 eine Bedienfläche
14c auf, welche aus einem vergleichsweise schlecht wärmeleitenden Material ausgebildet
ist und somit stets vergleichsweise wenig erwärmt bzw. erhitzt wird. Der Benutzer
kann den geöffneten Deckel 14 wieder so weit herunterklappen, bis die Gewichtskraft
des geöffneten Deckels 14 von der Spiralfeder des Scharniers 15 gehalten wird. Dann
kann der Benutzer von oben auf die Bedienfläche 14c des geöffneten Deckels 14 drücken
und den Deckel 14 hierdurch vollständig schließen sowie wieder einhaken zu lassen.
Bezugszeichenliste (Bestandteil der Beschreibung)
[0051]
- X
- Längsrichtung; Tiefe; Länge
- Y
- Querrichtung; Breite
- Z
- vertikale Richtung; Höhe
- X, Y
- Horizontale; horizontale Ebene
- 1
- Dampfgarschublade
- 10
- Außengehäuse; äußeres Gehäuse
- 10a
- Frontblende
- 11
- Innengehäuse; inneres Gehäuse
- 12
- Innenraum; Garraum
- 13
- Zugangsöffnung
- 14
- Deckel
- 14a
- Unterseite bzw. Innenseite des Deckels 14
- 14b
- Oberseite bzw. Außenseite des Deckels 14
- 14c
- Bedienfläche der Oberseite 14b des Deckels 14
- 15
- Schwenkelement; Scharnier; Deckelscharnier
- 16
- Bedienblende
- 16a
- Bedienelement der Bedienblende 16
- 17
- Spalt
- 2
- Küchenmöbel; Küchenzeile
- 20
- Möbelfront; Möbelblende
- 21
- Rahmen; Gestell; Korpus
1. Dampfgarschublade (1),
mit einem Innenraum (12), vorzugsweise einem Garraum (12), welcher ausgebildet ist,
wenigstens ein Gargeschirr und/oder wenigstens ein Lebensmittel durch eine Zugangsöffnung
(13) entlang der vertikalen Achse (Z) von oben aufzunehmen, und
mit einem Deckel (14), welcher ausgebildet ist, durch Schwenken mittels eines Schwenkelements
(15), vorzugsweise eines Scharniers (15), die Zugangsöffnung (13) des Innenraums (12)
von oben zu verschließen und freizugeben,
mit einer Bedienblende (16), welche zum geschlossenen Deckel (14) in der Horizontalen
(X, Y) versetzt angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bedienblende (16) wenigstens ein Bedienelement (16a) zum Öffnen des geschlossenen
Deckels (14) aufweist.
2. Dampfgarschublade (1) nach Anspruch 1,
wobei die Bedienblende (16), vorzugsweise entlang der Längsachse (X), angrenzend zum
geschlossenen Deckel (14) angeordnet ist.
3. Dampfgarschublade (1) nach Anspruch 2,
wobei die Bedienblende (16), vorzugsweise entlang der Längsachse (X), durch einen
vertikalen Spalt (17) zum geschlossenen Deckel (14) in der Horizontalen (X, Y) beabstandet
ist.
4. Dampfgarschublade (1) nach Anspruch 3,
wobei der Spalt (17) wenigstens ca.3 mm und/oder höchstens ca. 15 mm groß ist.
5. Dampfgarschublade (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei sich die Bedienblende (16) in der Horizontalen (X, Y) erstreckt und
das Bedienelement (16a) ausgebildet und angeordnet ist, entlang der vertikalen Achse
(Z) von oben betätigt zu werden.
6. Dampfgarschublade (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Bedienblende (16) entlang der Längsachse (X) dem Schwenkelement (15) abgewandt
zum geschlossenen Deckel (14) versetzt angeordnet ist.
7. Dampfgarschublade (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Bedienelement (16a) in der Horizontalen (X, Y), vorzugsweise entlang der
Längsachse (X), zum geschlossenen Deckel (14), vorzugsweise zum Spalt (17), wenigstens
ca. 10 mm, vorzugweise wenigstens ca. 15 mm, beabstandet angeordnet ist.
8. Dampfgarschublade (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei das Bedienelement (16a) in der Horizontalen (X, Y), vorzugsweise entlang der
Längsachse (X), zum geschlossenen Deckel (14), vorzugsweise zum Spalt (17), höchstens
ca. 20 mm, vorzugweise höchstens ca. 15 mm, beabstandet angeordnet ist.
9. Dampfgarschublade (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Bedienblende (16) entlang der Längsachse (X) einer Frontblende (10a) zugewandt
angeordnet ist.
10. Dampfgarschublade (1) nach Anspruch 9,
wobei das Bedienelement (16a) in der Horizontalen (X, Y), vorzugsweise entlang der
Längsachse (X), zur Frontblende (10a) höchstens ca. 20 mm, vorzugweise höchstens ca.
15 mm, beabstandet angeordnet ist.
11. Dampfgarschublade (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Dampfgarschublade (1) ausgebildet ist, durch Betätigung des Bedienelement
(16a) den geschlossenen Deckel (14) federbetätigt freizugeben.
12. Dampfgarschublade (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
wobei die Dampfgarschublade (1), vorzugsweise eine Steuerungseinheit der Dampfgarschublade
(1), ausgebildet und eingerichtet ist, durch Betätigung des Bedienelement (16a) den
geschlossenen Deckel (14) mittels eines Antriebselements zu öffnen.
13. Dampfgarschublade (1) nach Anspruch 12,
wobei die Dampfgarschublade (1), vorzugsweise eine Steuerungseinheit der Dampfgarschublade
(1), ausgebildet und eingerichtet ist, den geschlossenen Deckel (14) zeitversetzt,
vorzugsweise höchstens ca. 5 Sekunden und/oder wenigstens ca. 0,4 Sekunden, besonders
vorzugsweise zwischen ca. 0,4 Sekunden und
ca. 2,0 Sekunden, zur Betätigung des Bedienelement (16a) zu öffnen.
14. Dampfgarschublade (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
wobei die Oberseite (14b) des Deckels (14) zumindest abschnittsweise eine thermisch
isolierende Bedienfläche (14c) aufweist.
15. Dampfgarschublade (1) nach Anspruch 14,
wobei die thermisch isolierende Bedienfläche (14c), vorzugsweise entlang der Längsachse
(X), dem Schwenkelement (15) abgewandt und der Bedienblende (16) zugewandt angeordnet
ist.