[0001] Die Erfindung betrifft einen Vorderbacken einer Sicherheitsskibindung mit einer Basisplatte
und einem Gehäuse mit einem Gehäuseoberteil und einem Gehäusevorderteil sowie mit
zwei am Gehäuse um vertikal verlaufende Achsen bildende Bolzen schwenkbaren, vordere
und rückwärtige Abschnitte aufweisenden Sohlenhaltern, welche die Bolzen in Bohrungen
aufnehmen und mit einem zwischen ihnen angeordneten Auslösemechanismus zusammenwirken.
Die Erfindung betrifft ferner eine Sicherheitsskibindung mit einem derartigen Vorderbacken.
[0002] Ein Vorderbacken eingangs genannter Art ist aus der
EP 3 095 492 A1 bekannt. Der mit den Sohlenhaltern zusammenwirkende Auslösemechanismus weist eine
bei am Ski montiertem Vorderbacken in Skiquerrichtung verlaufende Schraubendruckfeder
als Auslösefeder auf, welche Zugelemente beaufschlagt, von welchen das eine Zugelement
an dem einen Sohlenhalter und das andere Zugelement an dem anderen Sohlenhalter gelenkig
angeordnet ist, derart, dass ein Ausschwenken der Sohlenhalter ein Komprimieren der
Auslösefeder bewirkt. Die beiden vertikalen Achsen der Sohlenhalter sind von Bolzen
gebildet, welche, bezogen auf den am Ski montierten Vorderbacken, vor den Angreifstellen
der Zugelemente angeordnet sind. Bei anderen bekannten Ausführungen von Vorderbacken
mit in Skiquerrichtung verlaufenden Auslösefedern wirken die Sohlenhalter mit Druckelementen
zusammen, die bei einer Auslösung bzw. einem Ausschwenken der Sohlenhalter ein Komprimieren
der Auslösefeder bewirken.
[0003] Genormte Skischuhe (ISO 5355 / ISO 23223) weisen Sohlen mit Dicken auf, die im vorderen
Bereich von der genormten Dicke um bis zu ± 1,0 mm abweichen dürfen. Um die Sohlenhalter
von Vorderbacken von Sicherheitsskibindungen diesbezüglich anzupassen, sind unterschiedliche
Lösungen vorgeschlagen worden. Bei einer dieser bekannten Lösungen, wie sie beispielsweise
aus der
EP 2 886 170 A1 bekannt ist, ist eine höhenverstellbare Abstützanordnung für den vorderen Teil der
Sohle des Skischuhs vorgesehen. Diese bekannte Abstützanordnung weist einen in Skilängsrichtung
und gleichzeitig in vertikaler Richtung verstellbaren, an einer Basisplatte gelagerten
Schieber auf, dessen Lage mittels einer in Skilängsrichtung orientierten und unter
einem spitzen Winkel zur Skilängsrichtung verlaufenden Verstellspindel einstellbar
ist. Eine Anpassung der Sohlenhalter an einen Skischuh mit einer bestimmten Sohlendicke
erfordert daher die manuelle Betätigung einer Verstellspindel, um die Abstützanordnung
in Höhenrichtung gegenüber den Sohlenhaltern zu verstellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Vorderbacken der eingangs genannten
Art auf besonders einfache Weise eine automatische Anpassung der Sohlenhalter an die
Sohlendicke des eingesetzten Skischuhs zu gewährleisten.
[0005] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, die Sohlenhalter an ihren
vorderen Abschnitten am Gehäuseoberteil kugelgelenkartig gelagert sind, sodass sie
über ihre rückwärtigen Abschnitte unter Kippen der Bolzen nach oben bewegbar sind,
wobei jeder Bolzen ein in Skilängsrichtung verlaufendes, in der Basisplatte ausgebildetes,
ein vorderes und einem rückwärtiges Ende aufweisendes Langloch durchragt und unterhalb
des Langlochs unter der Wirkung einer Feder stehend in Richtung zum vorderen Ende
des Langlochs gedrückt ist, wobei das rückwärtige Ende einen das Ausmaß des Kippens
der Bolzen begrenzenden Anschlag bildet.
[0006] Durch die Erfindung können die Sohlenhalter beim Einsetzen eines Skischuhs mit einer
Sohle, deren Dicke beispielsweise die in der Ausgangsstellung des Vorderbackens vorliegende
Höhenposition der Sohlenhalter übersteigt, über die Skischuhsohle nach oben bewegt
werden, sodass ein Einsetzen dieses Skischuhs in den Vorderbacken ohne eine vorherige
separate manuelle Anpassung möglich ist. Die Niederhaltekraft der Sohlenhalter auf
die Skischuhsohle kann durch entsprechende Auswahl der die Bolzen im Bereich der Basisplatte
beaufschlagenden Federn eingestellt werden. Bei einem Rückwärtsdrehsturz kann die
Beweglichkeit der Sohlenhalter eine Auslösung zusätzlich unterstützen. Die Erfindung
erfordert zudem nur wenige und vom Gewicht her nahezu vernachlässigbare Bauteile und
ist insbesondere für eine automatische Anpassung an gemäß ISO 5355 und/oder ISO 23223
genormte Skischuhsohlen geeignet.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausführung weist jeder Sohlenhalter zu seiner kugelgelenkartigen
Lagerung einen kugelabschnittsförmig, insbesondere halbkugelförmig gestalteten Vorsprung
auf, welcher in eine gegengleich geformte Ausformung an der Unterseite des Gehäuseoberteils
eingreift. Auf diese Weise ist die kugelgelenkartige Lagerung der Sohlenhalter auf
besonders stabile und zweckmäßige Weise gestaltet. Bei dieser Ausführung sind die
Bolzen in Sackbohrungen der Sohlenhalter aufgenommen, die Vorsprünge sind oberhalb
der Enden der Sackbohrungen auf den Sohlenhaltern ausgebildet.
[0008] Bei einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die kugelgelenkartige Lagerung
der Sohlenhalter derart, dass die Bolzen Bohrungen in den Sohlenhaltern durchsetzen
und kugelabschnittsförmig, insbesondere halbkugelförmig gestaltete Köpfe aufweisen,
welche jeweils in eine gegengleich geformte Ausformung an der Unterseite des Gehäuseoberteils
eingreifen.
[0009] In Folge der Langlöcher in der Basisplatte können die Bolzen gegenüber den Langlöchern
eine Kippbewegung durchführen, wobei die die Bolzen beaufschlagenden Federn eine ungehinderte
Kippbewegung gewährleisten sollen. Diesbezüglich ist es von Vorteil, wenn jeder Bolzen
über ein Andrückelement von der Feder beaufschlagt ist.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist jedes Andrückelement blockartig gestaltet
und an seiner dem Bolzen zugewandten Seite mit einer Rundung versehen, welche den
jeweiligen Bolzen zum Teil umfasst.
[0011] Bei einer weiteren, die Funktionssicherheit gewährleistenden Ausführung ist jedes
Andrückelement ringartig geschlossen ausgeführt und umgibt den Bolzen mit einem vor
dem Bolzen - in Richtung nach vorne - vorliegenden Freiraum.
[0012] Bei einer besonders platzsparenden und zweckmäßigen Ausgestaltung sind die Andrückelemente
und die diese beaufschlagenden Federn in einer Aussparung der Basisplatte untergebracht.
[0013] Weitere bevorzugte Ausführungen betreffen die mit den Andrückelementen zusammenwirkenden
Federn, welche insbesondere Schraubendruckfedern oder elastomere Federelemente sind.
Derartige Federn bleiben auch bei tiefen Temperaturen voll funktionsfähig.
[0014] Bei einer Ausgestaltung des Vorderbackens mit einem Gehäuseoberteil, welcher die
Sohlenhalter zumindest zum Teil überdeckt, wird zwischen dem Gehäuseoberteil und den
Sohlenhaltern ein Freiraum für die Aufwärtsbewegung der Sohlenhaltern gelassen.
[0015] Dieser Freiraum ist gemäß einer bevorzugten Ausführung derart gestaltet, dass der
Gehäuseoberteil bei einer Aufwärtsbewegung der Sohlenhalter einen weiteren das Ausmaß
dieser Bewegung begrenzenden Anschlag bildet.
[0016] Aufwärtsbewegungen der Sohlenhalter in eher geringem Ausmaß sind für die sonstige
Funktionalität des Vorderbackens, insbesondere hinsichtlich zuverlässiger Sicherheitsauslösungen
und eines guten Halts des Skischuhs im Vorderbacken, bevorzugt. Die Langlöcher in
der Basisplatte und der gegebenenfalls zwischen dem Gehäuseoberteil und den Sohlenhaltern
vorhandene Freiraum werden daher vorteilhafterweise derart ausgeführt, dass eine automatische
Anpassung der Sohlenhalter an Sohlen von Skischuhen mit genormten Sohlendicken von
19,00 mm +/- 1,00 mm, insbesondere mit einem zusätzlichen Bewegungsspielraum von bis
zu 1,00 mm, gestattet ist.
[0017] Die Erfindung betrifft ferner eine Sicherheitsskibindung mit einem Fersenbacken und
einem Vorderbacken, wobei letzterer gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13 ausgeführt ist.
[0018] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung,
die Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Vorderbacken einer Sicherheitsskibindung in einer Ansicht schräg von
oben,
Fig. 2 eine Draufsicht des Vorderbackens,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der in Fig. 2 gemäß der mit III - III gekennzeichneten
Schnittebene,
Fig. 4 und Fig. 5 weitere Ausführungsvarianten anhand von zu Fig. 3 analogen Schnittdarstellungen.
[0019] Der in den Figuren gezeigte Vorderbacken 1 ist zur Aufnahme und zum Halten des vorderen
Endes der Sohle eines nicht gezeigten Skischuhs vorgesehen und ist der vordere Bindungsteil
einer Sicherheitsskibindung, die einen zweiten Bindungsteil, einen Fersenbacken, welcher
nicht dargestellt ist, aufweist. Der jeweils in Fig. 3, Fig. 4 und Fig. 5 eingezeichnete
Doppelpfeil S
L bezeichnet die bei auf einem Ski (nicht dargestellt) montierter Sicherheitsskibindung
vorliegende Skilängsrichtung. Der mit Rt in Fig. 2 bezeichnete Doppelpfeil kennzeichnet
die transversale Richtung bzw. die Skiquerrichtung parallel zur Skioberseite. In der
Beschreibung und in den Patentansprüchen sind Angaben wie "vertikal" und "horizontal",
"Oberseite", "Unterseite" und dgl. auf den am Ski positionierten Vorderbacken 1 oder
eine Ebene parallel zur Oberseite des nicht dargestellten Skis bezogen, Angaben wie
"vorne", "rückwärtig" und dergleichen beziehen sich auf Positionen bezüglich der Skispitze
bzw. dem Skiende. Einige Bestandteile des Vorderbackens 1, die zwar gezeigt sind,
aber für das Verständnis der Erfindung nicht von Belang sind und auch auf andere Weise
ausgestaltet sein können, sind gesondert nicht bezeichnet und nicht beschrieben.
[0020] Wie die Figuren 1 bis 5 zeigen, weist der Vorderbacken 1 ein Gehäuse 2 mit einem
Gehäuseoberteil 2a und einem Gehäusevorderteil 2b sowie zwei Sohlenhaltern 5 mit vorderen
und rückwärtigen Abschnitten auf. Der Gehäuseoberteil 2a erstreckt sich parallel bzw.
im Wesentlichen parallel zur Skioberseite, der Gehäusevorderteil 2b vertikal bzw.
im Wesentlichen vertikal zur Skioberseite. Das Gehäuse 2 ist mit einer Basisplatte
3 fest verbunden, mittels welcher der Vorderbacken 1 am Ski auf nicht gezeigte Weise,
insbesondere mittels Schrauben, befestigt wird. Bei einer alternativen Ausführung
ist die Basisplatte 3 ein Teil des Gehäuses 2.
[0021] Die beiden Sohlenhalter 5 sind einarmig ausgeführt und im Bereich ihrer vorderen
Abschnitte mittels je eines Bolzens 6 (Fig. 3, Fig. 4), 6' (Fig. 5), welcher jeweils
eine in vertikaler Richtung verlaufende Achse bildet, nach außen schwenkbar. Unter
vertikaler Richtung ist auch eine Abweichung von bis zu 3° zur exakten Vertikalen
zu verstehen. Jeder Sohlenhalter 5 weist rückwärtige Abschnitte auf, welche derart
gestaltet sind, dass sie den vorderen Randabschnitt der Sohle eines in den Vorderbacken
1 eingesetzten Skischuhs und von oben und randseitig übergreifen und bevorzugt mit
paarweise sowie drehbar angeordneten Gleitrollen 7 seitlich an der Sohle des Skischuhs
anliegen.
[0022] Im Inneren des Gehäuses 2 sind die Bestandteile eines Auslösemechanismus, welcher
nicht Gegenstand der Erfindung ist, untergebracht. Beispielsweise weist der Auslösemechanismus
zumindest eine, bei montiertem Vorderbacken 1 in transversaler Richtung Rt verlaufende,
nicht gezeigte Schraubendruckfeder als Auslösefeder auf, die über mit den Sohlenhaltern
5 zusammenwirkende Zugelemente bei einem seitlichen Ausschwenken der Sohlenhalter
5 komprimiert wird. Ein derartiger Auslösemechanismus ist Gegenstand der
EP 3 095 492 A1 und im Detail in dieser Druckschrift beschrieben. Bei einer alternativen Ausführung
wirkt die Schraubendruckfeder mit einem mit den Sohlenhaltern 5 wirkverbundenen Druckmechanismus
zusammen.
[0023] Bei den in Fig. 1 bis 5 gezeigten Ausführungen bildet der im Bereich unterhalb der
rückwärtigen Abschnitte der Sohlenhalter 5 beginnende und sich weiter nach rückwärts
erstreckende Teil der Basisplatte 3 eine Standplatte, welche mit einem in transversaler
Richtung Rt beweglichen Gleitplättchen 8 versehen ist.
[0024] Die Bolzen 6 sitzen bei den in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten Ausführungen in je einer
in vertikaler Richtung verlaufenden Sackbohrung 5a der Sohlenhalter 5. Bei der in
Fig. 5 gezeigten Ausführung durchsetzen die Bolzen 6' in vertikaler Richtung verlaufende
Bohrungen 5'a in den Sohlenhaltern 5. Jeder Bolzen 6, 6' weist einen unteren Endabschnitt
6a (Fig. 3, Fig. 4), 6'a (Fig. 5) auf, welcher jeweils ein in Skilängsrichtung verlaufendes,
in der Basisplatte 3 ausgebildetes, in Skilängsrichtung verlaufendes, ein vorderes
Ende 11a und ein rückwärtiges Ende 11b aufweisendes Langloch 11 durchsetzt und in
je eine an der Unterseite der Basisplatte 3 ausgebildete, ebenfalls in Skilängsrichtung
verlaufende und langgestreckte Aussparung 13 hineinragt. Innerhalb der jeweiligen
Aussparung 13 steht jeder Bolzen 6, 6' unter der Wirkung einer rückwärtig des Bolzens
6, 6` in die Aussparung 13 eingesetzten Feder 14, welche bei den dargestellten Ausführungen
eine Schraubendruckfeder ist und welche den jeweiligen Bolzen 6, 6' in Richtung des
vorderen Endes 11a des Langlochs 11 drückt.
[0025] Bei den in Fig. 3 und Fig. 5 gezeigten Ausführungen ist zwischen den Schraubendruckfedern
14 und den Bolzen 6, 6' jeweils ein beispielsweise blockartig gestaltetes Andrückelement
12 eingefügt, welches an seiner dem Bolzen 6, 6' zugewandten Seite eine an den Bolzen
6, 6' angepasste, in den Figuren nicht zu sehende Rundung aufweist, welche den Endabschnitt
6a, 6'a des Bolzens 6, 6' teilweise umschließt. Vor dem Endabschnitt 6a, 6'a jedes
Bolzens 6, 6` verbleibt in jeder Aussparung 13 ein Freiraum für eine Kippbewegung
des Bolzens 6, 6'.
[0026] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführung drückt die Feder 14 auf ein ringartig geschlossen
ausgeführtes Andrückelement 12', welches den Endabschnitt 6a des Bolzens 6 mit einem
Freiraum vor dem Bolzen 6 umgibt.
[0027] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen Ausführungsvarianten, bei welchen oberhalb der Enden der
Sackbohrungen 5a an der Oberseite jedes Sohlenhalters 5 ein kugelabschnittsförmig,
insbesondere halbkugelförmig, gestalteter Vorsprung 9 ausgebildet oder angebracht
ist, welcher in eine gegengleich geformte Ausformung 10 an der Unterseite des Gehäuseoberteils
2a eingreift.
[0028] Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführung sind die die Sohlenhalter 5 durchsetzenden
Bolzen 6' an ihren oberen Enden mit kugelabschnittsförmig, insbesondere halbkugelförmig,
gestalteten Köpfen 9` versehen. Jeder Kopf 9' greift in die gegengleich geformte Ausformung
10 an der Unterseite des Gehäuseoberteils 2a ein.
[0029] Die Sohlenalter 5 sind daher bei sämtlichen Ausführungsvarianten am Gehäuseoberteil
2a beweglich gelagert, sodass eine kombinierte Kipp/Aufwärtsbewegung der Sohlenhalter
5 und damit der Bolzen 6, 6' in Richtung der Pfeile K in Fig. 3 bis 5 ermöglicht ist.
Diese Bewegung wird durch die rückwärtigen Enden 11b der Langlöcher 11 begrenzt, sobald
hier die Bolzen 6, 6' anstehen.
[0030] Der in vertikaler Richtung vorliegende Abstand h zwischen der auf dem Gleitplättchen
8 vorliegenden Aufstandsstelle für die Sohle eines Skischuhs und den Kontaktstellen
der Skischuhsohle an den Sohlenhaltern 5 kann sich daher beim Einsetzen des Skischuhs
an die Dicke der Sohle automatisch anpassen. Dabei ist die Ausgestaltung bevorzugt
derart, dass sich die Sohlenhalter 5 zumindest an die üblichen genormten Sohlendicken
von 19,00 mm ± 1,0 mm automatisch anpassen. Ein zusätzlicher Bewegungsspielraum von
etwa 1,00 mm ist von Vorteil, um etwaig vorhandene Schneeschichten auszugleichen.
Dickere Skischuhsohlen bewegen beim Einsetzen der Skischuhe die Sohlenhalter 5 mitsamt
dem Auslösemechanismus und den Bolzen 6, 6' gegenüber dem ortsfest verbleibenden Gehäuseoberteil
2a geringfügig nach oben, wobei, wie erwähnt die rückwärtigen Enden 11b der Langlöcher
11 diese Bewegung begrenzen.
[0031] Bei Ausführungen des Vorderbackens 1, bei welchen die Sohlenhalter 5 zumindest zum
Teil vom Gehäuseoberteil 2a überdeckt sind, wird zwischen der Unterseite des Gehäuseoberteils
2a und der Oberseite der Sohlenhalter 5 ein Freiraum oder Spalt gelassen, der die
Kipp/Aufwärtsbewegung der Sohlenhalter 5 ermöglicht. Dieser Freiraum bzw. Spalt kann
derart ausgeführt sein, dass beim Einsetzen eines Skischuhs die Sohlenhalter 5 bei
Erreichen des maximalen Bewegungsweges zusätzlich an der Unterseite des Gehäuseoberteils
2a anstehen.
[0032] Die Federn 14 sorgen für ein Rückstellen der Sohlenhalter 5 in ihre Ausgangslage,
wenn der Skischuh aus dem Vorderbacken 1 entfernt wird oder vom Vorderbacken 1 freikommt.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Vorderbacken
- 2
- Gehäuse
- 2a
- Gehäuseoberteil
- 2b
- Gehäusevorderteil
- 3
- Basisplatte
- 5
- Sohlenhalter
- 5a
- Sackbohrung
- 5'a
- Bohrung
- 6, 6'
- Bolzen
- 6a, 6'a
- unterer Endabschnitt
- 7
- Gleitrolle
- 8
- Gleitplättchen
- 9
- Vorsprung
- 9'
- Kopf
- 10
- Ausformung
- 11
- Langloch
- 11a
- vorderes Ende
- 11b
- rückwärtiges Ende
- 12, 12'
- Andrückelement
- 13
- Aussparung
- 14
- Feder
- Rt
- transversale Richtung
- Sl
- Skilängsrichtung
- K
- Pfeil
1. Vorderbacken (1) einer Sicherheitsskibindung mit einer Basisplatte (3) und einem Gehäuse
(2) mit einem Gehäuseoberteil (2a) sowie mit um vertikal verlaufende Achsen bildende
Bolzen (6, 6') schwenkbaren, vordere und rückwärtige Abschnitte aufweisenden Sohlenhaltern
(5), welche an ihren vorderen Abschnitten die Bolzen (6, 6') in Bohrungen (5a, 5'a)
aufnehmen und an ihren rückwärtigen Abschnitten mit der Sohle eines eingesetzten Skischuhs
zusammenwirken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sohlenhalter (5) an ihren vorderen Abschnitten am Gehäuseoberteil (2a) kugelgelenkartig
gelagert sind, sodass sie über ihre rückwärtigen Abschnitte unter Kippen der Bolzen
(6, 6') nach oben bewegbar sind, wobei jeder Bolzen (6, 6') ein in Skilängsrichtung
verlaufendes, in der Basisplatte (3) ausgebildetes, ein vorderes und ein rückwärtiges
Ende (11a, 11b) aufweisendes Langloch (11) durchragt und unterhalb des Langlochs (11)
unter der Wirkung einer Feder (14) stehend in Richtung zum vorderen Ende (11a) des
Langlochs (11) gedrückt ist, wobei das rückwärtige Ende (11b) einen das Ausmaß des
Kippens der Bolzen (6, 6') begrenzenden Anschlag bildet.
2. Vorderbacken (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur kugelgelenkartigen Lagerung jeder Sohlenhalter (5) einen kugelabschnittsförmig,
insbesondere halbkugelförmig, gestalteten Vorsprung (9) aufweist, welcher in eine
gegengleich geformte Ausformung (10) an der Unterseite des Gehäuseoberteils (2a) eingreift.
3. Vorderbacken (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bolzen (6) in Sackbohrungen (5a) der Sohlenhalter (5) aufgenommen sind, wobei
sich die Vorsprünge (9) oberhalb der Enden der Sackbohrungen (5a) befinden.
4. Vorderbacken (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur kugelgelenkartigen Lagerung der Sohlenhalter (5) die Bolzen (6') Bohrungen (5'a)
in den Sohlenhaltern (5) durchsetzen und kugelabschnittsförmig, insbesondere halbkugelförmig,
gestaltete Köpfe (9') aufweisen, welche jeweils in eine gegengleich geformte Ausformung
(10) an der Unterseite des Gehäuseoberteils (2a) eingreifen.
5. Vorderbacken (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bolzen (6, 6') über ein Andrückelement (12, 12') von der Feder (14) beaufschlagt
ist.
6. Vorderbacken (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement (12) blockartig gestaltet ist.
7. Vorderbacken (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement (12) an seiner dem Bolzen (6) zugewandten Seite eine den Bolzen
(6) zum Teil umfassende Rundung aufweist.
8. Vorderbacken (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrückelement (12') ringartig geschlossen ausgeführt ist und den Bolzen (6)
mit einem Freiraum in Richtung nach vorne umgibt.
9. Vorderbacken (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückelemente (12, 12') und die diese beaufschlagenden Federn (14) in einer
Aussparung (13) der Basisplatte (3) untergebracht sind.
10. Vorderbacken (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (14), welche die Andrückelemente (12, 12') beaufschlagen, Schraubendruckfedern
oder elastomere Federelemente sind.
11. Vorderbacken (1), bei welchem der Gehäuseoberteil (2a) die Sohlenhalter (5) zumindest
zum Teil überdeckt, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Gehäuseoberteil (2a) und den Sohlenhaltern (5) ein Freiraum vorhanden
ist.
12. Vorderbacken (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Freiraum derart gestaltet ist, dass der Gehäuseoberteil (2a) beim nach oben Bewegen
der Sohlenhalter (5) einen weiteren das Ausmaß der Bewegung begrenzenden Anschlag
bildet.
13. Vorderbacken (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Langloch (11) und der ggf. zwischen dem Gehäuseoberteil (2a) und den Sohlenhaltern
(5) vorhandene Freiraum zur automatischen Anpassung der Sohlenhalter (5) an Sohlen
von Skischuhen mit genormten Sohlendicken von 19,00 mm ± 1,00 mm, insbesondere mit
einem zusätzlichen Bewegungsspielraum von bis zu 1,00 mm, entsprechend ausgestaltet
sind.
14. Sicherheitsskibindung mit einem Fersenbacken und einem Vorderbacken (1), welcher gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13 ausgeführt ist.