(19)
(11) EP 4 417 768 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.2024  Patentblatt  2024/34

(21) Anmeldenummer: 24187439.5

(22) Anmeldetag:  26.10.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 15/02(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
E04F 2019/0413; E04F 2019/0422; E04F 19/049; E04F 15/02027; E04F 19/0468
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 15.11.2019 DE 102019130987

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
20203868.3 / 3822430

(71) Anmelder: Engel, Wolfgang
35088 Battenberg/Eder (DE)

(72) Erfinder:
  • Engel, Wolfgang
    35088 Battenberg/Eder (DE)

(74) Vertreter: Hoeger, Stellrecht & Partner Patentanwälte mbB 
Uhlandstrasse 14c
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 09.07.2024 als Teilanmeldung zu der unter INID-Code 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) ABSCHLUSSLEISTE


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abschlussleiste zum Überbrücken einer zwischen einem Bodenbelag und einer Wandfläche gebildeten Anschlussfuge, umfassend ein mindestens zweischenkliges Längsprofil mit einem im Wesentlichen horizontal auf dem Bodenbelag aufliegenden Bodenschenkel und einem der Seitenfläche des Bodenbelags gegenüberliegenden, im Wesentlichen senkrecht zum Bodenbelag verlaufenden Wandschenkel, sowie an dem Längsprofil angeordnete Federelemente. Der Wandschenkel ragt in die Anschlussfuge hinein und entlang des Wandschenkels des Längsprofils sind eine Mehrzahl von einzelnen, stützpunktartig abstützenden Federelementen in Reihe angeordnet, welche an der Seitenfläche des Bodenbelags abstützend anliegen und so die Abschlussleiste dauerelastisch und lagestabil an die Wandfläche andrücken.




Beschreibung

Gegenstand der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft eine Abschlussleiste zum Überbrücken einer zwischen einem Bodenbelag und einer Wandfläche gebildeten Anschlussfuge, umfassend ein mindestens zweischenkliges Längsprofil mit einem im Wesentlichen horizontal auf dem Bodenbelag aufliegenden Bodenschenkel und einem der Seitenfläche des Bodenbelags gegenüberliegenden, im Wesentlichen senkrecht zum Bodenbelag verlaufenden Wandschenkel, sowie an dem Längsprofil angeordnete Federelemente.

Stand der Technik und Nachteile des Standes der Technik



[0002] Der Übergang von Bodenbelägen zu Wandflächen, Treppenstufen oder (bodentiefen) Fensterrahmen ist durch unerwünschte Anschlussfugen, Spalten oder Nuten gekennzeichnet, die traditionell mit verschiedensten Abschlussleisten kaschiert werden. Am verbreitetsten ist die klassische Fußbodenleiste, die mit einer Seitenfläche auf der Oberfläche des Bodenbelags aufliegt und mit ihrer Grundfläche an der Wandfläche - zumeist mittels Nägeln oder Schrauben - befestigt wird. Diese Bauart trägt zwei Produkteigenschaften Rechnung: Einerseits wird die zwischen Bodenbelag und Wandfläche befindliche (oft fingerbreite) Anschlussfuge abgedeckt, und andererseits dient die i.d.R. "hochkant" angeordnete Fußbodenleiste als Ramm- und Scheuerschutz z.B. bei der Bodenpflege.

[0003] In modernen und im Trend liegenden, puristischen Wohnlandschaften wird vermehrt auf die klassische Fußbodenleiste verzichtet, um das minimalistische und flächenbündige (Architektur-)Design nicht durch abstehende Elemente und Sichtkanten zu stören.

[0004] Hierzu wird der Bodenbelag in der Regel fest mit dem Unterboden verklebt, um eine kleinere Anschlussfuge zur Wand realisieren zu können. Diese wird dann beim Abschluss der Bodenlegarbeiten mit Acryl oder Silikon ausgefüllt, um einen möglichst sauberen Übergang von Bodenbelag zu Wandfläche zu realisieren. Nachteilig hierbei ist einerseits die Tatsache, dass der synthetische Füllstoff im Wohnambiente Schadstoffe und Weichmacher ausdampfen kann, und andererseits dabei im Laufe der Zeit seine Elastizität und Strapazierfähigkeit verliert. Zudem ist durch das thermische bzw. mechanische Oszillieren (Schwinden und Dehnen) des Bodenbelages mit einer Rissbildung bzw. einem neuen Spalt bei Silikon- bzw. Acrylfugen zu rechnen. Auch die statische Aufladung von gummiähnlichen Stoffen ist nachteilig, da sich Staubelemente an den elektrostatisch aufgeladenen Silikon- oder Acrylfugen anheften und dies dann beim Putzen zu Schmierenbildung führt.

[0005] Fußbodenleisten aus elastischen Kunstsoffen (Gummi) It. US 2,230,688 A haben sich auch aufgrund dieses Aufladeeffekts nicht durchgesetzt. Zudem wirft die relativ weiche Materialmischung unschöne Dellen und Falten nach der Verlegung und Montage. Auch schwinden in diesem Fall Weichmacher mit der Zeit aus dem Material, was zu einer deutlichen Reduktion der elastischen Federwirkung führt. So können diese extrudierten Gummiprofile mit der Zeit im nahezu vollständig relaxierten Zustand ohne großen Wiederstand aus der Anschlussfuge entnommen werden oder selbst ungewollt herauswandern.

[0006] Daher wurde industriell der Fokus auf härtere Materialmischungen oder (Leichtmetall-)Legierungen gelegt: Dem Trend im Wohnbereich zu gefälligeren Funktionselementen trägt eine Fußbodenleiste nach US 2008/0005993 A1 Rechnung. Diese ist als Längsprofil ausgebildet und wird in der zuvor beschriebenen Anschlussfuge mittels Druckfedern, die das Längsprofil abschnittweise durchragen, verankert. Das Abschlussprofil ist mittels Bohrungen für Druckfedern nachzuarbeiten. Die bauseits einzusetzenden Druckfedern bedingen eine zeitaufwendige und unbequeme Montage. Die geschilderte Variante ist somit werkzeuggebunden zu installieren und zu Renovationszwecken nur mühsam entfern bar.

[0007] Auch in der EP 2 292 872 A1 wird in die Anschlussfuge ein offensichtlich als Kunststoff-Längsprofil ausgelegtes Bauteil verankert und das unter Verzicht auf Druckfedern nach Bauart der US 2008/0005993 A1. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die zitierte EP-Schrift auch offensichtlich als Blech-Stanz-Biegeteile ausgelegte Halteklammern offenbart, die als Stückware in bestimmtem Abstand in besagtem Luftspalt verankert werden können und dort als Aufnahme von z.B. Holz-Fußbodenleisten dienen. Das in der EP 2 292 872 A1 beschriebene Abschlussprofil weist den funktionalen Mangel auf, dass dessen Oberseite an der Wand anliegt und sich dessen unterer, gummielastischer "Finger" mit seiner "Fingerspitze" der Kennziffer 10 bzw. 15 an der Seitenfläche des Fußbodenbelages (Kennziffer 2) abstützt. Das daraus resultierende und in Fig. 4 mit zwei horizontalen Pfeilen gekennzeichnete Druckkräftepaar erzeugt ein Drehmoment, welches insbesondere schmale Längsprofile, die aus ästhetischen Gründen nur unwesentlich breiter als besagter Luftspalt sind, an der Wand vertikal nach oben wandern lässt. Diese bei Fußbodenschwingungen über sog. "Stick-Slip"-Bewegungen zustande kommenden Schieflagen der Abschlussleisten sind inakzeptabel.

[0008] Um das Herausrutschen der Abschlussleiste durch die "Stick-Slip"-Bewegung zu unterbinden, wurde It. GB 2 450 124 A am Wandschenkel des Abschlussleistenprofils eine Klebeschicht 40 - doppelseitiges Klebeband - angebracht, das die Abschlussleiste an der Wandfläche hält. Da auf Baustellen mit Staub und Schmutz - natürlich auch an der Wandfläche - zu rechnen ist, ist die prozesssichere Haftung nicht sichergestellt. Bei gewölbten Wandflächen wird zudem eine relativ hohe Normalspannung auf die gesamte Leistenkonstruktion eingeleitet, die mauerbedingt uneben als Schälkraft auf die Klebeschicht einwirkt und so deren ungewollte Ablösung bewirkt. Dies führt dazu, dass sich die Abschlussleiste an leicht gekrümmten Stellen der Wandfläche von dieser abhebt und es so zu Rissbildungen kommt. Die elastische Lippe 43 versucht diesen Makel der Erfindung zu kaschieren. Bei der Montage der Abschlussleiste ist mit hohem Installationsaufwand zu rechnen. Bei Montagefehlern oder Demontage kann der Erfindungsgegenstand der GB 2 450 124 A nicht zerstörungsfrei entnommen werden.

[0009] In der WO 2014/040102 A1 wird vor der eigentlichen Montage der Abschlussleiste ein Montageclip in die Anschlussfuge eingeclipst. An diesem ist am Bodenschenkel 6 ein doppelseitiges Klebeband 12 angebracht. Über dieses Klebeband wird die Abschlussleiste 8 schubfest fixiert. Nachteilig hierbei ist der auftragende Querschnitt der Abschlussleiste, da zur Materialdicke der Abschlussleiste die Materialstärke des Montageelements hinzukommt. Aufgrund der Montage mit doppelseitigem Klebeband ist ein präziser und gewissenhafter Installationsablauf einzuhalten, der handwerkliches Geschick erfordert und zeitaufwändig ist. Bei auftretenden Spannungen oder Temperaturschwankungen kann es durch indifferente Scherkräfte auf die Klebeschicht langfristig zum Ablösen des Klebers und somit zu einem Ausfall des gesamten Abdecksystems kommen. Das System besteht aus drei Bauelementen.

[0010] Der Stand der Technik offenbart zumindest als Bestandteil der Baugruppe "Abschlussleiste/Abschlussprofil" durchweg Sonderprofile, die Sonderfertigungen erforderlich machen und sich deshalb bei Beschaffungskosten nachteilig gegenüber Standardprofilen niederschlagen.

Ziel der Erfindung



[0011] Ziel der Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine möglichst universell einsetzbar Abschlussleiste zu schaffen, die einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar ist und eine dauerhaft lagestabile und vor allem materialermüdungsfreie und alterungsbeständige Funktion gewährleistet.

[0012] Diese Aufgabe wird bei der Abschlussleiste der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Wandschenkel in die Anschlussfuge hineinragt und entlang des Wandschenkels des Längsprofils eine Mehrzahl von einzelnen, stützpunktartig abstützenden Federelemente in Reihe angeordnet sind, welche an der Seitenfläche des Bodenbelags abstützend anliegen und so die Abschlussleiste dauerelastisch und lagestabil an die Wandfläche andrücken.

[0013] Die erfindungsgemäße Abschlussleiste deckt die Anschlussfuge dezent und nahezu bündig zur Bodenbelagsoberfläche ab. Maßschwankungen des Abstandes zwischen Wandfläche und der Seitenfläche (Stirnseite) des Bodenbelags werden durch die werkzeuglos anbringbaren oder lose einlegbaren Federelemente elastisch ausgleichen, wobei durch diese Federelemente der gesamte Aufbau der Abschlussleiste dauerhaft und lagestabil an die Wandfläche gedrückt wird.

[0014] Das vorzugsweise aus Aluminium, Stahl, Buntmetall oder Kunststoff (z.B. Biokunststoff) ausgelegte Längsprofil ist im Querschnitt derart gestaltet, dass es einen parallel zur Wandfläche (vertikal) verlaufenden Wandschenkel und einen parallel zum Boden (horizontal) verlaufenden Bodenschenkel aufweist.

[0015] Dauerelastische und ermüdungsfreie Federelemente werden - vor der eigentlichen Montage der Abschlussleiste (in die Anschlussfuge) - entlang des Wandschenkels des Längsprofils in geeigneten Abständen "stützpunktartig" und entlang des Längsprofils verschiebbar, aufsteckbar, aufklebbar, einclipsbar oder einklemmbar werkzeuglos gefügt oder lose auf dem Fußboden positioniert.

[0016] Die Federelemente sind vorzugsweise als kostengünstige, spiegelsymmetrische oder asymmetrische Stanz-Biegeteile ausgebildet und stützen sich nach ihrer leistenseitigen Vormontage oder losen Positionierung an oder auf der Abschlussleiste bei und nach deren Endmontage gleitend an der Seitenfläche (Stirnseite) des Bodenbelags ab und drücken so das Abschlussprofil dauerelastisch gegen die Wandfläche. Dadurch entsteht eine kraftschlüssige und somit lagestabile, kippsichere Anordnung der Abschlussleiste zwischen Wandfläche und Seitenfläche des Bodenbelags. Maßschwankungen des Abstandes zwischen Wandfläche und der Stirnseite des Bodenbelags werden von den elastischen Federelementen, die vorzugsweise als Blattfedern gestaltet sind, ausgeglichen.

[0017] Die als spiegelsymmetrisch - ähnlich eines Doppelarmes - beschriebenen Federelemente können auch einarmig ausgeführt sein.

[0018] Die vertikale Seitenfläche des Bodenbelages und die ihr gegenüberliegende Wandfläche bilden mit einer dazwischenliegenden, horizontalen Begrenzung (z.B. Bodenestrich) die Anschlussfuge, in der die Abschlussleiste versenkbar ist.

[0019] Bevorzugt ist das Längsprofil mit über der Länge gleichem Querschnitt gefertigt. Es kann als Stangenmaterial oder auf Coil geliefert werden und als Meterware bauseits zugeschnitten und komfortabel werkzeuglos mit Federelementen ausgestattet werden. Anschließend wird die Baugruppe (Abschlussleiste), bestehend aus Längsprofil und Federelementen, in die Anschlussfuge verlegt.

[0020] Mit besagter Anschlussfuge kommen nach Verlegen des Erfindungsgegenstandes Hohlkammern zustande, die der Verlegung elektrischer und/oder optischer Leitungen dienen können. So lassen sich bei entsprechender Werkstofftransparenz des Längsprofils elegant dezente Bodenbeleuchtungen, Lauflichter für Notfälle, Orientierung für Sehbehinderte oder optische Signale verschiedener Farben und Sequenzen erzielen.

Ausführungsbeispiele



[0021] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung - die auch in nicht explizit erwähnter Kombination erfindungsrelevant sein können - ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1:
eine Querschnittsdarstellung der auf dem Bodenbelag bündig aufliegenden Abschlussleiste im eingebauten Zustand mit beaufschlagtem Federelement;
Fig. 2:
eine perspektivische Darstellung eines als z.B. stranggepresstes oder extrudiertes Winkelprofil ausgeführten Längsprofils mit längsverschieblichem Federelement vor und nach der Baugruppenmontage (im einbaufertigen Zustand);
Fig. 3:
eine perspektivische Darstellung eines als z.B. stranggepresstes oder extrudiertes T-Profil ausgeführten Längsprofils mit längsverschieblichem Federelement vor und nach der Baugruppenmontage (im einbaufertigen Zustand);
Fig. 4:
eine perspektivische Darstellung des Längsprofils aus Fig. 2 mit werkzeuglos einsetzbarem Federelement im losen und - hier durch elastisches Einclipsen - montierten Zustand;
Fig. 5:
eine perspektivische Darstellung einer aus z.B. durch Walzprofilieren oder Abkanten von Flachzeug oder Extrudieren erzeugtem Längsprofil mit quer zur Profillängsrichtung aufsteckbarem Federelement vor und nach der Baugruppenmontage (im einbaufertigen Zustand);
Fig. 6:
eine perspektivische Darstellung einer als z.B. stranggepresstes oder extrudiertes T-Profil ausgeführten Übergangsleiste mit längsverschieblichem Federelement vor und nach der Baugruppenmontage (im einbaufertigen Zustand); und
Fig. 7:
eine perspektivische Darstellung sowohl eines als symmetrisch als auch asymmetrisch für nahezu verschnittfreie Fertigung ausgelegten Federelementes.


[0022] Das in Fig. 1 mit Abschlussleiste 2 bezeichnete Längsprofil 8 mit gefügtem und vorzugsweise aus Federblech gefertigtem Federelement 5 ist in einer Anschlussfuge 1 eingebettet, die vertikal von der Seitenfläche / Stirnfläche 13 des Bodenbelags 3 und der Wandfläche 18 sowie horizontal von der horizontalen Begrenzung 6 gebildet wird. In dieser Anschlussfuge 1 stützt sich die Abschlussleiste 2 dergestalt ab, dass sie lagesicher in der Anschlussfuge 1 fixiert wird.

[0023] An der Stirnfläche 13 des Bodenbelages 3 stützt sich die Abschlussleiste 2 mit stützpunktartig über der Länge des Profils 8 lösbar montierbaren, längsverschiebbaren dauerelastischen Federelementen 5 an der Seitenfläche / Stirnfläche 13 des Bodenbelages 3 gleitend ab, die die Maßschwankungen der Breite der Anschlussfuge 1 als Biegearm blattfederelastisch ausgleichen. Dabei stellt ein auf der Kante des Bodenbelags 3 aufliegender, dünner Bodenschenkel 4 sicher, dass trotz Schwankungen der Breite der Anschlussfuge 1 diese vollständig und lückenlos abgedeckt wird und ein nahezu flächenbündiger Übergang des Bodenbelags 3 zur Wandfläche 18 gewährleistet ist.

[0024] Eine Längsrippe 9 wirkt mit der Unterkante des Längsprofils 8 infolge ihrer geringen Auflageflächen an der Wandfläche 18 schallabsorbierend und reduziert somit die Weiterleitung von Trittschall in die Gebäudestruktur.

[0025] Fig. 2 zeigt oben das Längsprofil 8 mit losem Federelement 5 und unten mit in die Laufschiene 10 in Längsrichtung des Profils 8 eingeschobenem Federelement 5. Dazu weist das Längsprofil 8 auf der zur Stirn- bzw. Seitenfläche 13 des Bodenbelags 3 weisenden Seite des Wandschenkels 19 zwei zueinander hinweisende Vorsprünge 17 auf, die mit dem Wandschenkel 19 besagte Laufschiene 10 bilden. In dieser gleitet formschlüssig und querlagestabil das Mittelsegment 11 des Federelementes 5 in Längsrichtung des Längsprofils 8.

[0026] Fig. 3 zeigt ein Längsprofil 8 mit einem vertikalen Wandschenkel 19, der lotrecht nach oben über den Bodenschenkel 4 hinausragt und somit von dem Winkelprofil der Fig. 1 und 2 zu einem T-Profil wird und die von Boden und Wand gebildete Innenkante mechanisch schützt und eine ästhetisch anmutende Variante bildet, bei der keinerlei Fügemittel sichtbar sind und zudem im Bedarfsfall eine zerstörungsfreie Demontage erlaubt.

[0027] Fig. 4 zeigt ein Winkelprofil, dessen Laufschiene 10 identisch mit jener aus Fig. 2 und 3 ist, das Federelement 5 jedoch derart gestaltet ist, dass es unabhängig von seiner Längsposition zum Längsprofil 8 an jeder Position montierbar ist. Dazu ist das Mittelsegment 11 des Federelementes 5 mit einem federnd in die Laufschiene 10 formschlüssig einclipsfähigen Stanzbild 12 versehen, das das Federelement 5 im Längsprofil 8 lagestabil - insbesondere gegen Verschwenken - fixiert. In ähnlicher Bauart sieht eine andere Ausführungsform vor, dass anstatt der Laufschiene 10 eine U-Schiene Verwendung findet, in deren zueinander hinweisende Schenkel das elastische Mittelsegment 11 des Federelementes 5 reibschlüssig einklemmbar ist.

[0028] Fig. 5 zeigt ein Längsprofil 8 mit Standardquerschnitt. Natürlich ist dieses auch - analog zu Fig. 3 - als marktgängiges T-Profil denkbar. Um derartige Profilquerschnitte der Erfindung zugänglich zu machen, bedarf es eines geeigneten Federelementes. Zur Vermeidung der mechanischen Bearbeitung des Längsprofils 8 einerseits und zur Vermeidung kritischer Fügeprozesse (z.B. Kleben) andererseits wurde das Federelement 5 im Bereich des Mittelsegmentes 11 mit einem Steckschuh 14 ausgestattet, der auf den nach unten weisenden Wandschenkel 19 aufsteckbar ist. Fig. 5 zeigt das Längsprofil 8 mit losem und (vor-)montierten Federelement 5.

[0029] In einer anderen Ausführungsform ist anstatt des Wandschenkels 19 der Bodenschenkel 4 mit Aufnahmen, wie z.B. der Laufschiene 10, zum werkzeuglosen Fügen der Federelemente 5 ausgestattet. Auch ist das Ankleben der Federelemente auf der Unterseite des Bodenschenkels 4 denkbar.

[0030] In graphisch nicht dargestellten Bauarten kann das bauseits montierte Längsprofil 8 am über den Bodenschenkel 4 noch oben überstehenden Profilabschnitt beleuchtete und / oder unbeleuchtete Funktionen haben.

[0031] Ebenfalls graphisch nicht dargestellt sind Bauformen, bei denen besagtes Winkel- oder T-Profil als Aufnahme für dekorative oder funktionale Zier- oder Bauelemente zwischen Wand und Boden dient.

[0032] Fig. 6 zeigt ein Längsprofil 8 als T-Profil, welches nicht zwischen Wand und Boden, sondern als sog. und im Wortsinne zutreffendes Übergangsprofil zwischen zwei Böden 3 zum Einsatz kommt. Federelement/e 5 und Längsprofil 8 bilden hierbei eine Übergangsleiste 15. Dabei ragt ein vertikaler Profilschenkel 16 in die Anschlussfuge zwischen den beiden Böden 3 hinab, während der horizontale Profilschenkel 7 beide Bodenkanten abdeckt. Die zuvor beschriebenen Fügetechniken sind dieselben, wobei hier anstatt der fehlenden Wandfläche 18 die entsprechende Seiten- oder Stirnfläche 13 des zweiten Bodenbelages 3 genutzt wird. Die modulare Verwendbarkeit der Federelemente 5 zeigt die universelle Einsatzfähigkeit der Erfindung auf.

[0033] Fig. 7 zeigt zwei stanzfreundliche, verschnittfreie Federelemente, jeweils als ein- und doppelarmig ausgelegtes Bauteil dargestellt. Sämtliche, aus den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen hervorgehende Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, Anordnungen und Verfahrensabläufen, können sowohl für sich, als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungsrelevant sein.

Bezugszeichenliste



[0034] 
1
Anschlussfuge
2
Abschlussleiste
3
Bodenbelag
4
Bodenschenkel
5
Federelement
6
Horizontale Begrenzung
7
Horizontaler Profilschenkel
8
Längsprofil
9
Längsrippen
10
Laufschiene
11
Mittelsegment
12
Stanzbild
13
Stirnfläche / Seitenfläche
14
Steckschuh
15
Übergangsleiste
16
Vertikaler Profilschenkel
17
Vorsprung
18
Wandfläche
19
Wandschenkel


[0035] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind insbesondere auch die folgenden bevorzugten Ausführungsformen:
  1. 1. Abschlussleiste (2) zum Überbrücken einer zwischen einem Bodenbelag (3) und einer Wandfläche (18) gebildeten Anschlussfuge (1), umfassend ein mindestens zweischenkliges Längsprofil (8) mit einem im Wesentlichen horizontal auf dem Bodenbelag aufliegenden Bodenschenkel (4) und einem der Seitenfläche (13) des Bodenbelags (3) gegenüberliegenden, im Wesentlichen senkrecht zum Bodenbelag (3) verlaufenden Wandschenkel (19), sowie an dem Längsprofil (8) angeordnete Federelemente (5),
    dadurch gekennzeichnet, dass der Wandschenkel (19) in die Anschlussfuge (1) hineinragt und entlang des Wandschenkels (19) des Längsprofils (8) eine Mehrzahl von einzelnen, stützpunktartig abstützenden Federelementen (5) in Reihe angeordnet sind, welche an der Seitenfläche (13) des Bodenbelags (3) abstützend anliegen und so die Abschlussleiste (2) dauerelastisch und lagestabil an die Wandfläche (18) andrücken.
  2. 2. Abschlussleiste (2) nach Ausführungsform 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (5) längs in den Wandschenkel (19) des Längsprofils (8) einschiebbar sind, oder quer und stützpunktartig einclipsbar, einklemmbar, aufsetzbar oder lose positionierbar sind.
  3. 3. Abschlussleiste (2) nach Ausführungsform 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (5) längs in den Bodenschenkel (4) des Längsprofils (8) einschiebbar sind, oder quer und stützpunktartig einclipsbar, einklemmbar, aufsetzbar oder lose positionierbar sind.
  4. 4. Abschlussleiste (2) nach Ausführungsform 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Bodenbelag (3) zugewandte Seite des Wandschenkels (19) als Laufschiene (10) ausgebildet ist, in der ein Mittelsegment (11) des Federelementes (5) quer zur Längsrichtung des Längsprofils (8) formschlüssig lagefixiert und längs zu diesem formschlüssig längsverschieblich geführt ist.
  5. 5. Abschlussleiste (2) nach einem der Ausführungsformen 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Bodenbelag (3) zugewandte Seite des Wandschenkels (19) als Laufschiene (10) oder U-Schiene ausgebildet ist, in die ein Mittelsegment (11) des Federelementes (5) quer zur Längsrichtung des Längsprofils (8) formschlüssig einclipsbar oder einklemmbar ist.
  6. 6. Abschlussleiste (2) nach einem der Ausführungsformen 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Wandschenkel (19) des Längsprofils (8) ein als Steckschuh (14) ausgebildetes Mittelsegment (11) des Federelementes (5) quer zur Längsrichtung des Längsprofils (8) formschlüssig aufsteckbar ist.
  7. 7. Abschlussleiste (2) nach einem der Ausführungsformen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandschenkel (19) vertikal über den Bodenschenkel (4) übersteht.
  8. 8. Abschlussleiste nach einem der Ausführungsformen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein vertikaler Profilschenkel (16) eines T-Profils in die Anschlussfuge zweier benachbarter Bodenbeläge (3) hineinragt und Federelemente (5) aufweist, die sich an der Seitenfläche (13) des einen Bodenbelags (3) abstützen und den vertikalen Profilschenkel (16) mit seiner gegenüberliegenden Seite an die Seitenfläche (13) des anderen Bodenbelags (3) andrücken, wobei der horizontale Profilschenkel (7) die Kanten beider Bodenbeläge (3) abdeckt.
  9. 9. Abschlussleiste (2) nach einem der Ausführungsformen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussleiste (2) lediglich aus dem Längsprofil (8) und den Federelementen (5) besteht, die vor dem bauseitigen Verlegen der Abschlussleiste (2) werkzeuglos miteinander fügbar sind.
  10. 10. Abschlussleiste nach einem der Ausführungsformen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussleiste (2) lediglich aus dem Längsprofil (8) und den Federelementen (5) besteht, wobei die Federelemente (5) in Reihe lose auf dem Fußboden ausgerichtet positionierbar und beim Verlegen des Längsprofils (8) mit diesem zur Baugruppe Abschlussleiste (2) fügbar sind.
  11. 11. Abschlussleiste (2) nach einem der Ausführungsformen 1 bis 7, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Längsprofil (8) wandseitig mit mindestens einer Längsrippe (9) versehen ist.



Ansprüche

1. Abschlussleiste (2) zum Überbrücken einer zwischen einem Bodenbelag (3) und einer Wandfläche (18) gebildeten Anschlussfuge (1), umfassend ein mindestens zweischenkliges Längsprofil (8) mit einem im Wesentlichen horizontal auf dem Bodenbelag (3) aufzuliegenden Bodenschenkel (4) und einem der Seitenfläche (13) des Bodenbelags (3) gegenüberliegend anzuordnenden, im Wesentlichen senkrecht zum Bodenschenkel (4) verlaufenden Wandschenkel (19), sowie an dem Längsprofil (8) angeordnete Federelemente (5), wobei der Wandschenkel (19) dafür vorgesehen ist, in die Anschlussfuge (1) hineinzuragen, und wobei entlang des Wandschenkels (19) des Längsprofils (8) eine Mehrzahl von einzelnen, stützpunktartig abstützenden Federelementen (5) in Reihe angeordnet sind, welche dafür vorgesehen sind, an der Seitenfläche (13) des Bodenbelags (3) abstützend anzuliegen und so die Abschlussleiste (2) dauerelastisch und lagestabil an die Wandfläche (18) anzudrücken, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (5) quer und stützpunktartig aufsetzbar sind, indem auf den Wandschenkel (19) des Längsprofils (8) ein als Steckschuh (14) ausgebildetes Mittelsegment (11) des Federelementes (5) quer zur Längsrichtung des Längsprofils (8) formschlüssig aufsteckbar ist.
 
2. Abschlussleiste (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wandschenkel (19) vertikal über den Bodenschenkel (4) übersteht.
 
3. Abschlussleiste (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Längsprofil (8) wandseitig mit mindestens einer Längsrippe (9) versehen ist.
 
4. Abschlussleiste (15) zum Überbrücken einer zwischen zwei benachbarten Bodenbelägen (3) gebildeten Anschlussfuge (1), umfassend ein T-Profil (8) mit einem im Wesentlichen horizontal auf den Bodenbelägen (3) aufzuliegenden horizontalen Profilschenkel (7) und einem hierzu vertikalen Profilschenkel (16), welcher dafür vorgesehen ist, in die Anschlussfuge (1) hineinzuragen, wobei entlang des vertikalen Profilschenkels (16) des T-Profils (8) eine Mehrzahl von einzelnen, stützpunktartig abstützenden Federelemente (5) in Reihe angeordnet sind, die dafür vorgesehen sind, sich an der Seitenfläche (13) des einen Bodenbelags (3) abzustützen und den vertikalen Profilschenkel (16) mit seiner gegenüberliegenden Seite an die Seitenfläche (13) des anderen Bodenbelags (3) anzudrücken, wobei der horizontale Profilschenkel (7) dafür vorgesehen ist, die Kanten beider Bodenbeläge (3) abzudecken, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (5) quer und stützpunktartig aufsetzbar sind, indem auf den vertikalen Profilschenkels (16) des T-Profils (8) ein als Steckschuh (14) ausgebildetes Mittelsegment (11) des Federelementes (5) quer zur Längsrichtung des T-Profils (8) formschlüssig aufsteckbar ist.
 
5. Abschlussleiste (2; 15) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussleiste (2; 15) lediglich aus dem Längsprofil oder T-Profil (8) und den Federelementen (5) besteht, die vor dem bauseitigen Verlegen der Abschlussleiste (2; 15) werkzeuglos miteinander fügbar sind.
 
6. Abschlussleiste (2; 15) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlussleiste (2; 15) lediglich aus dem Längsprofil oder T-Profil (8) und den Federelementen (5) besteht, wobei die Federelemente (5) in Reihe lose auf dem Fußboden ausgerichtet positionierbar und beim Verlegen des Längsprofils oder T-Profils (8) mit diesem zur Baugruppe Abschlussleiste (2; 15) fügbar sind.
 




Zeichnung


























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente