[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Mehrfachnutzung von in Glasbehältnisproduktionsanlagen
hergestellten Glasbehältnissen, insbesondere Weinflaschen, bei dem die Glasbehältnisse
zwischen Befüllern, Handel und Endverbrauchern umlaufen und während jedes Umlaufs
vor einer erneuten Befüllung gereinigt werden.
[0002] Derartige Verfahren zur Mehrfachnutzung von z.B. Flaschen, sind im Stand der Technik
bekannt. Selbstverständlich ist es erforderlich, dass vor einer erneuten Befüllung
von Flaschen mit Getränken od.dgl., eine höchsten hygienischen Ansprüchen genügende
Reinigung der Flaschen bzw. Behältnisse vorgenommen wird. Für diesen Reinigungsvorgang,
zu dem üblicherweise Wasser mit vergleichsweise hoher Temperatur eingesetzt wird,
werden beträchtliche Mengen thermischer Energie benötigt. Darüber hinaus sind zur
Handhabung der ungereinigten und nach dem Reinigungsvorgang gereinigten Flaschen bzw.
Behältnisse Behandlungs- und Fördereinrichtungen notwendig.
[0003] Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Mehrfachnutzung von in Glasbehältnisproduktionsanlagen
hergestellten Glasbehältnissen zur Verfügung zu stellen, mittels dem der technische
Aufwand für den Reinigungsvorgang der Glasbehältnisse reduziert werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Glasbehältnisse in einer
Glasbehältnisreinigungsanlage gereinigt werden, die an bzw. nahe einer Glasbehältnisproduktionsanlage
angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, dass solche Anlagen- und Vorrichtungsteile,
die der Behandlung und Förderung von Glasbehältnissen dienen, nicht nur für neu erzeugte
Glasbehältnisse eingesetzt werden können, sondern auch für solche Glasbehältnisse,
die nach einem Umlauf in der Glasbehältnisreinigungsanlage gereinigt bzw. gesäubert
worden sind.
[0005] Vorteilhaft kann für die Reinigung der Glasbehältnisse in der Glasbehältnisreinigungsanlage
in der Glasbehältnisproduktionsanlage bzw. in deren Glasschmelzwanne in hohem Ausmaß
anfallende Abwärme verwendet werden. Hierdurch kann eine erhebliche Reduzierung der
für den Reinigungsverfahrensschritt ansonsten erforderlichen und zu erzeugenden thermischen
Energie realisiert werden.
[0006] Mittels der in der Glasbehältnisproduktionsanlage bzw. in deren Glasschmelzwanne
anfallenden Abwärme kann die Wärmeenergieversorgung der Glasbehältnisreinigungsanlage
ohne Weiteres realisiert werden.
[0007] Vorteilhaft kann die in der Glasbehältnisproduktionsanlage anfallende Wärme zur Erhitzung
von in der Glasbehältnisreinigungsanlage zur Reinigung der Glasbehältnisse verwendetem
Wasser verwendet werden.
[0008] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die in der Glasbehältnisproduktionsanlage anfallende Abwärme in einem Zwischenverfahrensschritt
zur Dampferzeugung verwendet.
[0009] Bei diesem Zwischenverfahrensschritt kann vorteilhaft mittels eines Wärmetauschers
Sattdampf, insbesondere mit einem Druck von 6 bar, erzeugt werden, mittels dem dann
Reinigungswasser für die Glasbehältnisreinigungsanlage mit der gewünschten Temperatur
zur Verfügung gestellt werden kann.
[0010] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur 1 eine Prinzipdarstellung der bei
der Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Einsatz
kommenden Anlagen zeigt.
[0011] Eine in Figur 1 lediglich schematisch dargestellte Glasbehältnisproduktionsanlage
1 hat als wesentlichen Bestandteil eine in der Figur 1 nicht im Einzelnen dargestellte
Glasschmelzwanne. Beim Betrieb dieser Glasschmelzwanne der Glasbehältnisproduktionsanlage
1 wird sehr viel thermische Energie benötigt. Ein Großteil dieser thermischen Energie
fällt im Betrieb als Abwärme an. Diese Abwärme wird mittels einer Wärmeleitung 2 einer
Abwärmeverwertungsanlage 3 zugeführt. In der Abwärmeverwertungsanlage 3 ist ein in
der Figur im Einzelnen nicht dargestellter Wärmetauscher vorgesehen, mittels dem aus
der der Abwärmeverwertungsanlage 3 über die Wärmeleitung 2 zugeführten Abwärme Dampf
erzeugt wird. Diejenige thermische Energie, die in der Abwärmeverwertungsanlage 3
bzw. in deren Wärmetauscher nicht in die Dampferzeugung umgesetzt werden kann, wird
über einen Kamin 4 der Abwärmeverwertungsanlage abgeführt.
[0012] Mittels des in der Figur 1, in der die Abwärmeverwertungsanlage 3 lediglich schematisch
dargestellt ist, nicht im Einzelnen dargestellten Wärmetauschers wird, wie vorstehend
bereits erwähnt, Dampf erzeugt. Hierbei kann es sich vorteilhaft um einen Sattdampf
handeln, der z.B. mit einem Druck von 6 bar über eine Dampfleitung 5 einer Glasbehältnisreinigungsanlage
6 zugeführt wird. Auch die Glasbehältnisreinigungsanlage 6 ist in der Figur 1 lediglich
schematisch dargestellt. Wesentlich für den Betrieb der Glasbehältnisreinigungsanlage
6 ist, dass der in der Abwärmeverwertungsanlage 3 aus der Abwärme der Glasschmelzwanne
der Glasbehältnisproduktionsanlage 1 erzeugte Sattdampf in der Glasbehältnisreinigungsanlage
6 zur Reinigung der die Glasbehältnisreinigungsanlage 6 durchlaufenden Glasbehältnisse
genutzt werden kann.
[0013] Der in der Glasbehältnisreinigungsanlage 6 stattfindende Reinigungs- bzw. Säuberungsprozess
kommt bei einem Verfahren zur Mehrfachnutzung von in Glasbehältnisproduktionsanlagen
1 hergestellten Glasbehältnissen, bei denen es sich z.B. um Weinflaschen handeln kann,
zum Einsatz. Die Glasbehältnisse bzw. die Weinflaschen durchlaufen während ihrer Nutzung
Verfahrensschritte bei Befüllern, bei denen die Weinflaschen gefüllt werden, beim
Handel, mittels dem die Glasbehältnisse an Endverbraucher vertrieben werden, und schließlich
bei Endverbrauchern. Nach einer Leerung der Glasbehältnisse bzw. Weinflaschen bei
den Endverbrauchern werden diese Glasbehältnisse bzw. Weinflaschen gesammelt und der
nahe der Glasbehältnisproduktionsanlage 1 angeordneten Glasbehältnisreinigungsanlage
6 zugeführt und dort gereinigt.
[0014] Auf diese Art und Weise können Vorrichtungen und Geräte, die ohnehin in Verbindung
mit der Glasbehältnisproduktionsanlage 1 vorhanden sind und zur Behandlung und Förderung
von Glasbehältnissen, z.B. Weinflaschen, dienen, auch dazu genutzt werden, diejenigen
Glasbehältnisse bzw. Weinflaschen zu behandeln bzw. zu fördern, die aus der Glasbehältnisreinigungsanlage
6 gereinigt ausgegeben werden. Die Abwärme der Glasschmelzwanne der Glasbehältnisproduktionsanlage
1, die bei üblichem Betrieb in hohem Ausmaß anfällt, kann mit einem vergleichsweise
geringen technisch-konstruktiven Aufwand für den Betrieb der Glasbehältnisreinigungsanlage
6 genutzt werden.
[0015] Aufgrund der Anordnung der Glasbehältnisreinigungsanlage 6 in unmittelbarer räumlicher
Nähe zur Glasschmelzwanne der Glasbehältnisproduktionsanlage 1 ist die Nutzung der
Abwärme der Glasschmelzwanne bei der Reinigung bzw. Säuberung der Glasbehältnisse
bzw. Weinflaschen mit einem hohen Wirkungsgrad realisierbar, wobei für die Reinigung
der Glasbehältnisse bzw. Weinflaschen Wasser verwendet wird, welches mittels der Abwärme
der Glasschmelzwanne erhitzt ist.
1. Verfahren zur Mehrfachnutzung von in Glasbehältnisproduktionsanlagen (1) hergestellten
Glasbehältnissen, insbesondere Weinflaschen, bei dem die Glasbehältnisse zwischen
Befüllern, Handel und Endverbrauchern umlaufen und während jedes Umlaufs vor einer
erneuten Befüllung gereinigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasbehältnisse in einer Glasbehältnisreinigungsanlage (6) gereinigt werden,
die an bzw. nahe einer Glasbehältnisproduktionsanlage (1) angeordnet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem für die Reinigung der Glasbehältnisse in der Glasbehältnisreinigungsanlage
(6) in der Glasbehältnisproduktionsanlage (1) anfallende Abwärme verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die in der Glasbehältnisproduktionsanlage (1) anfallende
Abwärme zur Wärmeenergieversorgung der Glasbehältnisreinigungsanlage (6) verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, bei dem die in der Glasbehältnisproduktionsanlage
(1) anfallende Wärme zur Erhitzung von in der Glasbehältnisreinigungsanlage (6) zur
Reinigung der Glasbehältnisse verwendetem Wasser verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, bei dem die
in der Glasbehältnisproduktionsanlage (1) anfallende Abwärme in einem Zwischenverfahrensschritt
zur Dampferzeugung verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem im Zwischenverfahrensschritt in einem Wärmetauscher
Sattdampf, vorzugsweise mit einem Druck von 6 bar, erzeugt wird.