(19)
(11) EP 4 420 835 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.08.2024  Patentblatt  2024/35

(21) Anmeldenummer: 24156331.1

(22) Anmeldetag:  07.02.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B25H 3/06(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B25H 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 22.02.2023 DE 102023000628

(71) Anmelder:
  • Krumbeck, Kerstin
    72108 Rottenburg am Neckar (DE)
  • Krumbeck, Markus
    72108 Rottenburg am Neckar (DE)

(72) Erfinder:
  • Krumbeck, Kerstin
    72108 Rottenburg am Neckar (DE)
  • Krumbeck, Markus
    72108 Rottenburg am Neckar (DE)

(74) Vertreter: Witte, Weller & Partner Patentanwälte mbB 
Postfach 10 54 62
70047 Stuttgart
70047 Stuttgart (DE)

   


(54) TRÄGER ZUR AUFNAHME VON GEGENSTÄNDEN


(57) Bei einem Träger mit einem Körper (17) mit einer an einer Auflage (26) zu befestigenden Unterseite (12) ist die zu der Unterseite 12 parallele Oberseite (11) mit einer beschreibbaren Decklage (18) versehen, so dass auf ihr Konturen von einzulegenden Gegenständen aufbringbar sind, wobei der Träger derart ausgestaltet ist, dass basierend auf den aufgebrachten Konturen mit einem Werkzeug durch den Körper (17) durchgehende Ausschnitte (25) einbringbar sind, die nach Befestigung der Unterseite (12) an der Auflage (26) mit der so als Boden (28) wirkenden Auflage (26) angepasste Taschen (29) zur Aufnahme der Gegenstände bilden (Fig. 3).




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen zur Aufnahme von Gegenständen frei konfigurierbarer Träger, insbesondere eine Trägermatte mit einem Körper mit zwei Seiten, nämlich einer an einer Auflage zu befestigenden Unterseite und einer dazu parallelen Oberseite, wobei eine der beiden Seiten dazu eingerichtet ist, dass auf ihr Konturen der einzulegenden Gegenstände aufbringbar sind, und wobei der Träger derart ausgestaltet ist, dass basierend auf den auf die eine der beiden Seiten aufgebrachten Konturen mit einem Werkzeug durch den Körper durchgehende Ausschnitte einbringbar sind, die nach Befestigung der Unterseite an der Auflage mit der so als Boden wirkenden Auflage angepasste Taschen zur Aufnahme der Gegenstände bilden.

[0002] Derartige Träger sind aus dem Stand der Technik bekannt.

[0003] Diese Träger werden vor allem in flacher Ausgestaltung als Trägermatten verwendet, die in Form von Schaumstoffeinlagen bekannt sind, die in Schubladen von Werkzeugschränken oder in Werkzeugkästen eingelegt werden und passende Taschen für Werkzeuge enthalten, die in den Taschen übersichtlich gelagert werden. Die Taschen sind dabei so ausgebildet, dass sie das jeweilige Werkzeug so halten, so dass es beim Öffnen bzw. Schließen der Schublade gesichert, aber dennoch leicht entnommen werden kann.

[0004] Die bekannten Trägermatten dienen der übersichtlichen Lagerung und dem Schutz der in den Taschen aufgenommenen Werkzeuge.

[0005] Diese Trägermatten werden auch als Shadowboards bezeichnet, wobei die Taschen dann i.d.R. einen Boden in einer Farbe aufweisen, die sich deutlich von der Farbe der Oberseite unterscheidet. Auf diese Weise ist leicht zu erkennen, wo welches Werkzeug fehlt bzw. einzulegen ist.

[0006] Unter einer Trägermatte mit einem Körper mit Oberseite und Unterseite wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung daher eine Trägermatte verstanden, die synonym auch als Shadowboard, Trägermatte, Trägerplatte, Schaumstoffplatte, Schaumstoffeinlage oder Hartschaumeinlage bezeichnet werden kann, und bei der Oberseite und Unterseite im Wesentlichen parallel zueinander in einem Abstand verlaufen, der kleiner ist als Länge und Breite von Oberseite und Unterseite quer zu dem Abstand gemessen. Oberseite und Unterseite sind somit flache Seiten der Trägermatte, die durch Schmalseiten miteinander verbunden sind.

[0007] Es ist auch denkbar, den Träger hochkant stehend zu verwenden, so dass eine der Schmalseiten als Oberseite und die dazu parallele Schmalseite als Unterseite dient. In dieser Ausrichtung können in den Träger tiefe Ausschnitte eingebracht werden, um bspw. Werkzeuge oder Werkstücke stehend, also vertikal bzw. senkrecht ausgerichtet zu lagern.

[0008] Die bekannten Träger und Trägermatten dienen zum Einlegen, Aufbewahren und/oder Lagern von Gegenständen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Objekte, Utensilien, Teile und Zubehör jeglicher Art bezeichnet werden können. Die dazu erzeugten Ausschnitte können auch als Aufnahmen, Vertiefungen und/oder Ausnehmungen bezeichnet werden.

[0009] An die Gegenstände angepasste oder passende Taschen meint im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Taschen, die der Kontur, der Gestalt und/oder den Abmaßen der Gegenstände so entsprechen, dass diese in die Taschen eingelegt und aus ihnen wieder entnommen werden können, aber bei der bestimmungsgemäßen Handhabung der mit Gegenständen bestückten Trägermatte nicht ohne weiteres aus den Taschen herausfallen. Die Taschen können dabei Griffmulden aufweisen, damit der eingelegte Gegenstand leicht entnommen werden kann.

[0010] Die bekannten Träger werden einerseits als Endprodukte mit bereits eingebrachten Taschen, bspw. für einen Satz von Schraubenschlüsseln, andererseits als Rohlinge vertrieben, in die die entsprechenden Ausschnitte zur Bildung der Taschen noch eingebracht werden müssen.

[0011] Die vorliegende Erfindung betrifft als Rohlinge vorliegende Träger, insbesondere Trägermatten, in die der Anwender passende, durchgehende Ausschnitte für beliebige Gegenstände selbst frei einbringen kann. Diese Träger, insbesondere Trägermatten, werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als frei konfigurierbar bezeichnet.

[0012] Die Körper von Träger bzw. Trägermatte müssen dazu aus einem Material bestehen, in das die durchgehenden Ausschnitte mit einem geeigneten Werkzeug eingebracht werden können. Das Material darf daher nicht zu hart und nicht zu weich sein.

[0013] Als Werkzeuge kommen bspw. Stanzwerkzeuge oder Fräswerkzeuge in Frage, in der Regel werden die Ausschnitte aber durch Schneidwerkzeuge wie Messer mit längerer Klinge oder Cuttermesser ausgeschnitten, bei denen die Klinge mit Sollbruchstellen versehen ist.

[0014] Die Träger mit eingebrachten durchgehenden Ausschnitten werden dann mit der Unterseite auf einer Auflage befestigt, bspw. geklebt. Die Auflage kann bspw. der Boden einer Schublade oder ein anderer Träger sein. Die Auflage bildet so die Böden für die durchgehenden Ausschnitte, wodurch an die zu lagernden Gegenstände angepasste Taschen entstehen.

[0015] Es ist bekannt, die Konturen der Gegenstände auf die eine der beiden Seiten von Hand aufzuzeichnen oder mittels Drucktechniken aufzubringen, und die Ausschnitte von Hand mit geeigneten Schneidwerkzeugen oder maschinell mittels Laser oder Fräsern auszuschneiden.

[0016] Ein Träger der eingangs genannten Art ist in Form einer Trägermatte bekannt als 5S Schaumstoff 12 kleb - https://simplefactory.de/5s-schaumstoff-12-kleb -. Hierbei handelt es sich um ein Set mit 2 Schaumstoffmatten, von denen eine auf einer Seite mit einer durch ein Trägerpapier abgedeckten Klebeschicht versehen ist. Auf dieses Trägerpapier werden die Objekte aufgelegt und abgezeichnet. Danach wird die Trägermatte entlang der aufgebrachten Konturen eingeschnitten und der abgetrennte Schaumstoff entfernt, so dass durchgehende Ausschnitte für die Objekte entstehen. Dann wird das Trägerpapier von der Klebeschicht abgezogen und die mit den Ausschnitten versehene Schaumstoffmatte mit der Klebeschicht auf die andere Schaumstoffmatte aufgeklebt, wodurch die durchgehenden Ausschnitte mit Böden versehen werden, und angepasste Taschen entstehen.

[0017] Bei dieser Trägermatte ist von Nachteil, dass die Konturen auf die Unterseite aufgezeichnet werden, die nach dem Abziehen des Trägerpapiers auf die andere Trägermatte aufgeklebt wird. Die Öffnungen der Taschen entstehen auf der Oberseite, indem von der Unterseite her durch die Trägermatte hindurch geschnitten wird.

[0018] Die Taschen werden also von der Unterseite her geschnitten, die Gegenstände müssen also spiegelverkehrt aufgelegt und abgezeichnet werden. Das birgt die Gefahr von Fehlern.

[0019] Wenn die Schnitte nicht senkrecht ausgeführt werden, wird die Öffnung des Ausschnittes auf der Oberseite größer oder kleiner als die auf die Unterseite aufgezeichnete Kontur. Da die Öffnung auf der Oberseite die Einstecköffnung für den aufzunehmenden Gegenstand ist, kann es daher vorkommen, dass der Gegenstand entweder nicht oder nur mit Kraftaufwand eingelegt werden kann, oder dass der Gegenstand zu locker einliegt.

[0020] Ferner werden die Öffnungen der Ausschnitte von unten, also quasi von innen heraus ausgeschnitten, was dazu führt, dass die Ränder der Öffnungen teilweise unansehnlich werden.

[0021] Schließlich ist das Trägerpapier nicht gut zu beschreiben, weil es die Klebeschicht schützen, aber dennoch leicht abziehbar sein soll, und daher wachsartig beschichtet ist. Insbesondere bei Verwendung von Filzstiften für die Markierung der Konturen besteht die Gefahr, dass die Konturen beim Ausschneiden verschmieren, was ebenfalls die Fehlergefahr beim Ausschneiden der Ausschnitte erhöht.

[0022] Weiter ist von Nachteil, dass die Höhe der einzulegenden Gegenstände durch die Stärke der Schaumstoffmatte mit der Kleberschicht begrenzt ist. Für Gegenstände, die unterschiedlich tiefe Taschen erfordern, müssen daher jeweils passende Schaumstoffmatten bereitgestellt werden.

[0023] Ferner bekannt sind sogenannte Hatori Hartschaumeinlagen - https://bit.lv/3fF4sPB - aus lösbar miteinander verklebten Lagen aus Schaumstoff. Zwischen einer härteren oberen und einer härteren unteren Lage befinden sich mehrere weichere Lagen. Auf einer der härteren Lagen werden direkt Konturen der einzulegenden Gegenstände aufgezeichnet und dann mit einem Schneidwerkzeug, hier einem Cuttermesser ausgeschnitten. Dabei werden die Schnitte so tief gesetzt, dass so viele Schaumstofflagen durchtrennt werden, wie es der Höhe des Objektes entspricht. Die frei geschnittenen Schaumstoffflächen werden dann von der darunter liegenden, nicht eingeschnittenen Lage abgezogen.

[0024] Bei den bekannten mehrlagigen Schaumstoffplatten lassen sich die freigeschnittenen Schaumstoffflächen der einzelnen Lagen nur schwer schichtweise voneinander ablösen, dies kostet Zeit und gelingt nicht immer rückstandsfrei.

[0025] Ferner wird ein spezieller Stift zum Anreißen der Konturen benötigt, wobei die aufgezeichneten Konturen selbst bei Verwendung dieser Spezialstifte nur schwer zu erkennen sind.

[0026] Weiter ist von Nachteil, dass Reste der aufgezeichneten Konturen auf der oberen härteren Lage zu sehen bleiben, denn die aufgezeichnete Linie wird beim Einschneiden nicht vollständig entfernt.

[0027] Zudem lässt sich die Schnitttiefe mit einem Cuttermesser nicht genau einhalten, was dazu führen kann, dass Schnitte zu tief gesetzt werden, also sich in die nächste Lage hinein erstrecken, was beim (gewünschten) Ablösen der Schaumstoffflächen der oberen Lage dazu führen kann, dass die Lage darunter teilweise mit abgelöst oder beschädigt wird, was die Benutzung behindert und zu einer unschönen Optik führt.

[0028] Während der Benutzung kann sich die Lage, auf der der in der Tasche befindliche Gegenstand aufliegt, nach und nach lösen, wenn die Schnitte unbeabsichtigt in diese Lage hineingehen.

[0029] Die oben beschriebenen Nachteile bestehen auch bei einer aus der US 5,409,560 A bekannten, konfigurierbaren flexiblen Trägermatte, deren Unterseite auf eine nicht beschriebene Weise mit einer steiferen Auflage laminiert wird, nachdem Trägermatte und Auflage zuvor auf die gewünschte Größe zugeschnitten wurden. Danach werden unmittelbar auf die Oberseite der Trägermatte mit einem Stift Konturen der einzulegenden Gegenstände aufgebracht. Danach werden für die Gegenstände mit einem Messer Ausschnitte ausgeschnitten, die vollständig durch die Trägermatte hindurchgehen, aber sich nicht in die Auflage hinein erstrecken sollen.

[0030] Als letztes werden die so gebildeten Taschen mit einer Flüssigkeit ausgegossen, um für einen ebenen Boden zu sorgen, der nach dem Entfernen des Materials zur Bildung der Taschen wegen des Klebers zwischen Trägermatte und Auflage rau und uneben sein kann. Dabei können verschiedenfarbige Flüssigkeiten verwendet werden, damit die so gebildeten, verschiedenfarbigen Böden Hilfe bei dem Einlegen unterschiedlicher Gegenstände bieten und falsches Einlegen vermeiden helfen.

[0031] Wie bei den oben diskutierten Hatori-Hartschaumeinlagen können auch bei den aus der US 5,409,560 A bekannten Trägermatten nicht problemlos durchgehende Ausschnitte eingebracht werden, vielmehr verbleiben am Boden Reste an Material und Kleber, weshalb die Taschen mit einer Flüssigkeit ausgegossen werden, damit sich ein ebener Boden bildet.

[0032] Die DE 11 36 934 B beschreibt eine Schaumstoffeinlage mit Taschen, die an die Form von unterzubringenden Werkzeugen angepasst sind.

[0033] Auch die DE 10 2013 018 706 A1 beschreibt eine Schaumstoffeinlage mit Taschen zum Einlegen von Werkzeugen, wobei die Schaumstoffeinlage an ihrer Unterseite mit einer Hartschaumplatte verstärkt ist.

[0034] Die US 5,320,223 beschreibt eine zweilagige Trägermatte, wobei eine obere Trägermatte mit durchgehenden Ausnehmungen für Werkzeuge versehen ist und durch eine beidseits klebende Folie mit einer unteren Trägermatte verbunden ist, die den Boden der Ausnehmungen bildet. Auf die Folie oder die untere Trägermatte können Zeichen aufgedruckt sein, die den einzulegenden Werkzeugen zugeordnet sind.

[0035] Wie die Taschen in den Trägermatten ausgebildet werden, ist den drei oben diskutierten Druckschriften nicht beschrieben.

[0036] Die EP 0 363 350 A1 beschreibt eine Schaumstoffplatte mit frei ausschneidbaren Aufnahmen für Werkzeuge, wobei der Boden der Aufnahmen durch in diese eingesteckte Schaumstoffreste gebildet wird.

[0037] Die EP 0 184 849 A1 beschreibt eine Hartschaumplatte mit aufkaschierter, beschreibbarer Folie, wobei beide Seiten der Hartschaumplatte mit einer solchen Folie versehen sind; durch diese elektrisch leitende Folie hindurch werden elektronische Bauteile in die Hartschaumplatte eingesteckt.

[0038] Die DE 10 2011 009 983 A1 beschreibt die Herstellung von Shadowboards aus Schaumstoff mittels Bilderkennung.

[0039] Die EP 2 399 713 B1 beschreibt eine Werkzeugeinlage mit Taschen, auf deren Böden Fotos der Werkzeuge vorgesehen sind.

[0040] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Träger der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermieden werden, insbesondere eine einfache und schnelle sowie unkomplizierte Verarbeitung des neuen Trägers zu einem solchen mit passenden Taschen möglich ist.

[0041] Bei dem eingangs erwähnten Träger werden diese Aufgabe und weitere Aufgaben dadurch gelöst, dass die Oberseite so eingerichtet ist, dass auf ihr die Konturen aufgebracht werden können, wozu die Oberseite mit einer beschreibbaren Decklage versehen ist, die weiter vorzugsweise ablösbar mit der Oberseite verbunden ist.

[0042] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.

[0043] Weil die Gegenstände auf der Oberseite und daher lagerichtig aufgezeichnet und die Träger von der späteren Öffnung der Tasche her eingeschnitten werden, wird selbst bei nicht genau senkrechten Schnitten die Einstecköffnung nicht zu groß oder zu klein.

[0044] Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben weiter erkannt, dass die in der Ebene der Oberseite liegenden Ränder der Einstecköffnungen so glatt und ansehnlich ausgebildet werden.

[0045] Dabei ist weiter von Vorteil, dass eine Decklage vorgesehen ist, die für das Beschreiben mit handelsüblichen Schreibgeräten ausgelegt ist, so dass die Konturen gut lesbar sind und beim Ausschneiden der Ausschnitte nicht verwischen. Ferner ist von Vorteil, dass nach dem Ausschneiden verbleibende Reste der Konturen zusammen mit der Decklage entfernt werden.

[0046] Der mit Ausschnitten versehene Träger kann dann bspw. mittels doppelseitigen Punktaufklebern auf einer Auflage aufgeklebt werden. Dazu werden zunächst die Punktaufkleber auf die Unterseite des konfigurierten Trägers und/oder auf die Auflage aufgeklebt. Dann wird der Träger passgenau auf die Auflage aufgelegt, wo er durch die Punktaufkleber gehalten wird, so dass die Taschen entstehen. Sofern erforderlich, muss von den Punktaufklebern zuvor noch eine Schutzschicht abgezogen werden.

[0047] Vor diesem Hintergrund betritt die vorliegende Erfindung auch ein Set mit mindestens einem neuen Träger und mindestens einem doppelseitigen Punktaufkleber.

[0048] Unter dem Begriff "doppelseitiger Punktaufkleber" wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein rund, oval, länglich oder quadratisch ausgebildetes Stück beidseits klebendes Material, bspw. Doppelklebeband, verstanden. Derartige Punktaufkleber, die auch als Klebepunkte bezeichnet werden, sind im einschlägigen Handel zu beziehen.

[0049] Andererseits ist es bevorzugt, wenn die Unterseite so ausgerüstet ist, dass sie mit einer Auflage verbindbar ist, wobei die Unterseite weiter vorzugsweise mit einer Haftlage ausgerüstet ist, über die sie mit der Auflage vorzugsweise lösbar verbindbar ist, wobei die Haftlage weiter vorzugsweise eine von einer abziehbaren Schutzschicht abgedeckte Klebeschicht umfasst.

[0050] Die Haftlage kann eine Adhäsionsschicht oder Teil einer Klettverbindung sein, besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn die Haftlage nach Art eines Doppelklebebandes mit einer von einer Klebeschicht abziehbaren Schutzschicht ausgebildet ist. Doppelklebeband ist ein bewährtes Mittel, um zwei Teile miteinander zu verbinden, wobei das Doppelklebeband zunächst mit einer Seite der Klebeschicht auf das erste Teil aufgeklebt wird, wo das Doppelklebeband zunächst verbleiben kann, weil die andere Seite der Klebeschicht durch die Schutzschicht abgedeckt ist.

[0051] Die Schutzschicht kann bei Bedarf leicht von der Klebeschicht abgezogen werden, ohne dass sich die Klebeschicht von dem ersten Teil ablöst. Danach kann das erste Teil mit der Klebeschicht voran auf das zweite Teil aufgelegt werden, wonach dann durch leichten Druck die zweite Seite der Klebeschicht mit dem zweiten Teil eine Verbindung eingeht.

[0052] Beim Ausschneiden der Ausschnitte wird die Haftlage mit durchgeschnitten, so dass die Ausschnitte als durch den Träger durchgehende Öffnungen vorliegen.

[0053] Nach dem Entfernen des Materials aus den Ausschnitten wird der Träger dann mit der Unterseite auf eine Auflage aufgeklebt, die mittels der Haftlage an dem Träger klebt, also gehalten wird. Die Auflage bildet so den Boden der Tasche.

[0054] Weil die Haftlage beim Ausschneiden der Ausschnitte zusammen mit dem Körper des Trägers ausgeschnitten und entfernt wird, lässt sich das Material aus dem Inneren des Ausschnittes leicht entfernen und es verbleibt zunächst kein Boden, der verkleben, sich allmählich lösen oder optisch stören könnte.

[0055] Der Körper ist vorzugsweise elastisch nachgiebig, so dass in den Taschen aufgenommene Gegenstände klemmend gehalten werden.

[0056] Als Material des Körpers kommt dabei Schaumstoff in Betracht, besonders bevorzugt ist Polyethylen.

[0057] Anderseits kommen auch Naturfasern, Altpapier oder recycelter Kunststoff als Material des Körpers in Betracht.

[0058] Weiter ist es bevorzugt, wenn der Träger als Trägermatte mit einem Körper ausgebildet ist, der vier Schmalseiten aufweist, die Oberseite und Unterseite miteinander verbinden.

[0059] Dieser flache Träger kann dann zu den eingangs erwähnten Shadowboards, Trägermatten, Trägerplatten, Schaumstoffplatten, Schaumstoffeinlagen oder Hartschaumeinlage weiterverarbeitet werden.

[0060] Weiter ist es bevorzugt, wenn auf der Oberseite eine Dekoschicht und/oder auf der Decklage ein Muster angeordnet ist.

[0061] Die Dekoschicht kann farbig oder ornamentiert ausgebildet sein, so dass verschiedene Träger optisch voneinander unterschieden werden können.

[0062] Das Muster kann Raster, Gitternetze und bspw. Linien umfassen, und so das Ausrichten der Gegenstände beim Aufzeichnen der Konturen erleichtern und als Hilfe beim Zuschneiden der Trägermatten auf Fertigmaß dienen.

[0063] Die Dekoschicht kann ebenfalls mit einem Muster versehen sein.

[0064] Die Auflage, auf die der Träger aufgeklebt wird, umfasst vorzugsweise auch einen Schaumstoffkörper, wobei das Material der Auflage härter sein kann als das Material des Köpers des Trägers.

[0065] Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn die Auflage ebenfalls ein neuer Träger ist.

[0066] Hier ist von Vorteil, dass der Anwender nur die neuen Träger erwerben muss. Nach dem Einbringen der Ausschnitte in einen ersten Träger wird von einem zweiten Träger die Decklage und von der Klebeschicht des ersten Trägers die Schutzschicht abgezogen, um die beiden Träger dann miteinander zu verbinden. Der zweite Träger dient dann als Auflage und kann mit seiner Klebeschicht auf einem beliebigen Untergrund befestigt werden.

[0067] Bevorzugt ist der Einsatz qualitativ hochwertiger Materialien für die Körper der Träger, die leicht zu reinigen, schwer entflammbar oder bspw. sterilisierbar sind, so dass diese für Küche, Medizintechnik, Schmuck etc. verwendbar sind.

[0068] Vor diesem Hintergrund betrifft die vorliegende Erfindung auch eine Anordnung mit einem erfindungsgemäßen Träger, der mit Ausschnitten versehen und mit seiner Unterseite an einer Auflage, vorzugsweise einem weiteren erfindungsgemäßen Träger befestigt ist.

[0069] Dabei ist es bevorzugt, wenn auf dem Boden zumindest einer der gebildeten Taschen ein den aufzunehmenden Gegenstand betreffender Informationsträger angeordnet ist.

[0070] Dieser Informationsträger kann ein Foto des einzulegenden Gegenstandes sein, so dass der Anwender leicht erkennen kann, wo er einen Gegenstand einlegen muss bzw. welcher Gegenstand fehlt. Die Fotos der Gegenstände können auf leicht ablösbare Klebeetiketten gedruckt oder geklebt werden. Die Etiketten können dann auf den Boden oder zuvor noch auf die Decklage geklebt werden, wo sie die Konturen der Gegenstände repräsentieren oder zum Aufzeichnen der Konturen dienen.

[0071] Nach dem Einbringen der Ausschnitte können die Klebetiketten abgezogen und auf den Boden der zugehörigen Tasche aufgeklebt werden.

[0072] Der Informationsträger kann auch einen QR-Code oder Bar-Code aufweisen, der den einzulegenden Gegenstand identifiziert. Dieser Code kann mit einem üblichen Lesegerät erfasst und dazu verwendet werden, verloren gegangene oder defekte bzw. abgenutzte Gegenstände wie bspw. Bohrer oder Bits zu identifizieren und/oder wiederzubeschaffen.

[0073] Das Lesegerät kann dazu mit einem Anzeigegerät, einem Bestellsystem oder der Internetseite eines Lieferanten zusammenwirken.

[0074] Der Code kann auch den Nutzer der Anordnung identifizieren, für die die Gegenstände nachbestellt werden, so dass insbesondere in größeren Betrieben die gelieferten Gegenstände dem Nutzer schnell und einfach zugeführt werden können.

[0075] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Anordnung zumindest zwei Trägermatten umfasst, von denen jede mit Ausschnitten versehen ist, wobei die Ausschnitte in einer oberen Trägermatte mit Ausschnitten in einer unmittelbar unter ihr liegenden Trägermatte korrespondieren.

[0076] Hier ist von Vorteil, dass in der Anordnung mehrere Lagen von Trägermatten miteinander verbunden sind, so dass je nach Anzahl und Stärke der Lagen verschieden hohe Gegenstände gelagert werden können. Die Trägermatten können dabei vor oder nach dem Zuschneiden miteinander verbunden werden, so dass die korrespondierenden Ausschnitte in den Trägermatten entweder gleichzeitig oder einzeln hergestellt werden.

[0077] Auf diese Weise ist es auch möglich, Anordnungen herzustellen, die Taschen mit Hinterschneidungen, Stufen oder Zwischenablagen aufweisen. Weil die Ausschnitte für jede Lage gesondert hergestellt werden, können die Ausschnitte von miteinander korrespondierenden Ausschnitten in verschiedenen Lagen unterschiedliche Konturen, also bspw. unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen.

[0078] Die Größe der Kontur in einer unteren Lage kann z.B. ganz oder teilweise größer sein als in einer oberen Lage, so dass sich Hinterschneidungen bilden, was für die Lagerung bestimmter Gegenstände von Vorteil sein kann. Da das Material der Trägermatten flexibel ist, kann der Gegenstand mit seinen größeren Abmessungen durch den engeren Ausschnitt in der oberen Lage hindurchgedrückt werden.

[0079] Die Konturen in der unteren Lage können auch ganz oder teilweise kleiner sein als die in der oberen Lage. Auf diese Weise werden Stufen, Vorsprünge oder Zwischenablagen gebildet, auf denen besonders zu unterstützende Teile der zu lagernden Gegenstände, bspw. Sonden an Messgeräten sicher gehalten werden.

[0080] Bei bekannten Trägermatten ist die passgenaue Herstellung von Hinterschneidungen, Vorsprüngen, Stufen oder Zwischenablagen nicht möglich ist, zumindest nicht in guter und reproduzierbarer Qualität.

[0081] Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung der neuen Anordnung, mit den Schritten.
  • Bereitstellen einer ersten und zumindest einer zweiten erfindungsgemäßen Trägermatte,
  • Einbringen zumindest eines an einen Gegenstand angepassten ersten Ausschnittes in die erste Trägermatte,
  • Einbringen zumindest eines an den Gegenstand angepassten zweiten Ausschnittes in die zweiten Trägermatte,
  • Befestigen der ersten Trägermatte auf der zweiten Trägermatte derart, dass die an den jeweiligen Gegenstand angepassten ersten und zweiten Ausschnitte miteinander korrespondieren, und
  • Befestigen der zweiten Trägermatte an einer Auflage, wobei
  • die miteinander korrespondierenden ersten und zweiten Ausschnitte unterschiedliche Querschnittsflächen aufweisen.


[0082] Unterschiedliche Querschnittsflächen meint in diesem Zusammenhang, dass die Wände des oberen Ausschnittes nicht kontinuierlich in die Wände des unteren Ausschnittes übergehen, sondern dass beim Übergang von dem oberen zu dem unteren Ausschnitt vorstehende und zurückspringende Absätze entstehen, die als Stufe oder Hinterschneidung bezeichnet werden können. Dabei können sich diese Absätze über den gesamten Umfang der Ausschnitte oder nur über einen Teil des Umfanges erstrecken.

[0083] Eine gängige Art, derartige Träger oder Trägermatten mit Taschen herzustellen, die Hinterschneidungen, Stufen oder Zwischenablagen aufweisen, bei denen also die Wände der Ausschnitte in Richtung der Tiefe der Tasche nicht durchgehend senkrecht verlaufen oder sich nicht zumindest kontinuierlich erweitern oder verengen, besteht in der Verwendung von 3D-Druckern. Diese Art der Herstellung ist jedoch kosten- und zeitintensiv.

[0084] Die Erfinder haben nun erkannt, dass derartige Anordnungen aus zwei oder mehreren der neuen Träger hergestellt werden können, wobei die Anzahl und die Stärke, also der Abstand zwischen Oberseite und Unterseite der einzelnen Träger davon abhängen, wie tief die gebildete Tasche sein soll, und wo, also bei welcher Tiefe, der oder die Absätze erzeugt werden sollen.

[0085] Diese Art der Herstellung ist deutlicher einfacher und damit preiswerter und schneller durchzuführen als bspw. der 3D-Druck.

[0086] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.

[0087] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

[0088] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische, perspektivische Darstellung der neuen Trägermatte als Rohling;
Fig. 2
die Trägermatte aus Fig. 1 im Querschnitt, die auf der Oberseite mit einer Decklage und an der Unterseite mit einer Haftlage versehen ist, wobei schematisch ein Ausschnitt in dem Körper der Trägermatte und ein Werkzeug sowie ein aufzunehmender Gegenstand gezeigt sind;
Fig. 3
eine Darstellung wie in Fig. 2, wobei die Trägermatte auf einer Auflage befestigt ist, so dass sich eine Tasche bildet, an deren Boden ein Informationsträger angeordnet ist;
Fig. 4
eine Draufsicht auf eine neue Trägermatte, mit einem Muster auf der Decklage sowie mehreren aufgezeichneten Konturen von Gegenständen, die in der zu konfigurierenden Trägermatte aufgenommen werden sollen;
Fig. 5
eine Anordnung aus zwei Trägermatten, schematisch und im Querschnitt, wobei in jeder Trägermatten ein durchgehender Ausschnitt angedeutet ist, und beide Ausschnitte miteinander korrespondieren;
Fig. 6
eine ausschnittsweise Draufsicht auf die Anordnung aus Fig. 5, wobei der untere Ausschnitt eine größere Querschnittsfläche aufweist als der obere Abschnitt; und
Fig. 7
eine Darstellung wie in Fig. 6, wobei jedoch der untere Ausschnitt eine kleinere Querschnittsfläche aufweist als der obere Abschnitt.


[0089] In Fig. 1 ist in schematischer und perspektivischer Darstellung ein als flache Trägermatte 10 ausgestalteter neuer Träger gezeigt, der eine Oberseite 11 und dazu parallele Unterseite 12 aufweist. Oberseite 11 und Unterseite 12 sind durch vier Schmalseiten 13.1 bis 13.4 miteinander verbunden.

[0090] Oberseite 11 und Unterseite 12 weisen zueinander einen Abstand 14 sowie jeweils eine Länge 15 und eine Breite 16 auf. Der Abstand 14 ist kleiner die Länge 15 und kleiner als die Breite 16, weshalb die Trägermatte 10 als flach bezeichnet wird.

[0091] Die Trägermatte 10 ist mit einem Körper 17 gezeigt, an dem die Oberseite 11, die Unterseite 12 und die Schmalseiten 13.1 - 13.4 ausgebildet sind, und der aus einem elastisch nachgiebigen Material besteht, hier aus Polyethylen.

[0092] Die Oberseite 11 ist mit einer beschreibbaren Decklage 18 und die Unterseite 12 mit einer Haftlage 19 versehen. In dem Beispiel der Fig. 1 bedecken Decklage 18 bzw. Haftlage 19 die Oberseite 11 bzw. die Unterseite 12 vollständig.

[0093] Je nach Anwendung können Bereiche von Oberseite 11 und/oder Unterseite 12 auch nicht mit einer Decklage 18 bzw. Haftlage 19 bedeckt sein.

[0094] In Fig. 2 ist die Trägermatte 10 aus Fig. 1 im Querschnitt gezeigt. Es ist zu erkennen, dass die Haftlage 19 eine Klebeschicht 20 aufweist, die auf die Unterseite 12 aufgeklebt ist, wobei die Klebeschicht 20 von einer Schutzschicht 21 abgedeckt ist.

[0095] In Abweichung von Fig. 1 befindet sich in Fig. 2 zwischen Oberseite 11 und Decklage 18 noch eine Dekoschicht 35, die optional vorgesehen sein kann und weiter unten beschrieben wird.

[0096] Oberhalb der Decklage 18 ist schematisch ein Gegenstand 22 gezeigt, für dessen Aufnahme die Trägermatte 10 in jetzt zu beschreibender Weise frei konfiguriert werden kann.

[0097] Dazu wird auf die Decklage 18 eine Kontur 23 des Gegenstandes 22 aufgezeichnet. Die Kontur 23 ist in Fig. 1 gezeigt. Entlang dieser Kontur 23 wird dann mit einem in Fig. 2 schematisch angedeutetem Werkzeug 24, das ein Messer, insbesondere ein Cuttermesser sein kann, ein durchgehender Ausschnitt 25 aus dem Körper 17 ausgeschnitten. Der Ausschnitt 25 erstreckt sich auch durch die Decklage 18, die ggf. vorhandene Dekoschicht 35, und die Haftlage 19.

[0098] Danach wird die Decklage 18 von der Oberseite 11 bzw. der Dekoschicht 35 und die Schutzschicht 21 von der Klebeschicht 20 abgezogen. Die Trägermatte 10 wird dann mit der Unterseite 12, also der Klebeschicht 20 auf eine Auflage 26 aufgelegt und auf deren Oberfläche 27 festgeklebt, wie es in der Schnittdarstellung der Fig. 3 gezeigt ist.

[0099] Die Decklage 18 kann im einfachsten Fall wie eine Art Malerkrepp und die Haftlage 19 wie eine Art Doppelklebeband ausgebildet sein.

[0100] Wichtig ist dabei, dass auf die Decklage 18 die Konturen 23 problemlos und gut erkennbar mit üblichen Schreibgeräten wie Bleistiften, Filzschreiben oder Kugelschreibern aufgezeichnet werden können, und dass die Konturen 23 beim Einbringen der Ausschnitte 25 nicht verschmieren
Ferner muss die Decklage 18 nach dem Einbringen der Ausschnitte 25 sich einfach und möglichst rückstandsfrei von der Oberseite 11 bzw. der Dekoschicht 35 entfernen lassen. Wenn die Decklage 18 so entfernt wurde, werden auch die Reste der ausgeschnittenen Konturen 23 mit entfernt.

[0101] Die Oberfläche 27 der Auflage 26 dient dabei auch als Boden 28 einer durch Boden 28 und Ausschnitt 25 gebildeten Tasche 29, die derart an den aufzunehmenden Gegenstand 22 angepasst ist, dass dieser problemlos in die Tasche 29 eingelegt und aus dieser wieder entnommen werden kann. Weil der Körper 17 aus elastisch nachgiebigem Material besteht, wird der in der angepassten Tasche 29 aufgenommene Gegenstand 22 sicher in der Tasche 29 gehalten, auch wenn die Trägermatte 10 bestimmungsgemäß bewegt wird.

[0102] Die Trägermatte 10 kann auf die oben beschriebene Weise mit mehreren Taschen 29 versehen werden, und so bspw. einen Satz von Bohrern, Schraubendrehern oder Schraubenschlüsseln aufnehmen. Die so für die Aufnahme diverser Gegenstände konfigurierte Trägermatte 10 kann dann in eine Schublade oder eine Transportbox eingelegt werden. Beim Öffnen und Schließen der Schublade bzw. beim Bewegen der Transportbox werden die Gegenstände 22 dann sicher in den angepassten Taschen 29 gehalten.

[0103] Die Transportmatte 10 kann bspw. auch zur Aufnahme von Besteck, Gläsern, Töpfen und/oder Geschirr konfiguriert werden, so dass alle Gegenstände einer Campingküche in mehreren Trägermatten 10 gelagert werden können. Die Trägermatten 10 selbst werden dann in einer oder mehreren Transportboxen gelagert.

[0104] Die konfigurierte Transportmatte 10 kann auch auf einer weiteren neuen Transportmatte 10 befestigt werden, die dann als Auflage 26 dient. Von der weiteren Trägermatte 10 wird dann die Decklage 18 abgezogen, und die konfigurierte Transportmatte 10 mit ihrer Klebeschicht 20 auf die Oberseite 11 der weiteren Trägermatte 10 aufgeklebt. Die weitere Trägermatte 10 weist dann keine Dekoschicht 35 unter der Decklage 18 auf.

[0105] Die Haftlage 19 der unteren, als Auflage 26 dienenden Transportmatte 10 kann dann dazu dienen, die konfigurierte Transportmatte 10 auf einer Unterlage in einer Schublade oder einer Transportbox zu fixieren.

[0106] Dazu ist die Klebeschicht 20 so ausgebildet, dass sie sich von der Unterlage wieder ablösen lässt. In bestimmten Anwendungen kann die obere Transportmatte 10 so auch wieder von einer Auflage 26 oder einer als Auflage 26 dienenden Transportmatte 10 entfernt werden.

[0107] In Fig. 3 ist noch zu erkennen, dass auf dem Boden 28 der Tasche 29 ein Informationsträger 31 angeordnet ist. Dieser Informationsträger 31 kann ein Foto oder Abbild des einzulegenden Gegenstades 22 sein, so dass der Nutzer sofort erkennt, welcher Gegenstand 22 fehlt bzw. wo ein Gegenstand 22 einzulegen ist.

[0108] Der Informationsträger 22 kann auch eine QR- oder Bar-Code aufweisen, der den einzulegenden Gegenstand 22 und ggf. den Nutzer der Trägermatte 10 identifiziert. Der Code kann mit einem üblichen Lesegerät erfasst und dann dazu verwendet werden, verloren gegangene, defekt oder abgenutzte Gegenstände 22, bspw. Bohrer, zu identifizieren und gfg. nachzubestellen sowie direkt dem Nutzer zuzuführen.

[0109] In der Draufsicht der Fig. 4 auf eine Decklage 18 einer Trägermatte 10 ist zu erkennen, dass auf der Decklage 18 ein Muster 36 in Form eines Rasters angeordnet ist. Das Raster erleichtert das Ausrichten der Gegenstände 22 beim Aufzeichnen der in Fig. 4 gezeigten Konturen 23 und dient als Hilfe beim Zuschneiden der Trägermatten 10 auf Fertigmaß.

[0110] Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Dekoschicht 35 ist farbig oder ornamentiert ausgebildet, so dass verschiedene Trägermatten 10 optisch voneinander unterschieden werden können
Fig. 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine Anordnung 41 aus einer oberen, ersten Trägermatte 42 mit einem beispielhaft gezeigten ersten Ausschnitt 43, der eine umlaufende Innenwand 44 und eine bei 45 angedeutet Querschnittsfläche aufweist.

[0111] Die erste Trägermatte 42 ist mit ihrer Klebeschicht 20 auf die Oberseite 11 einer zweiten, unteren Trägermatte 46 aufgeklebt. Die zweite Trägermatte 46 ist mit einem beispielhaft gezeigten zweiten Ausschnitt 47 mit umlaufender Innenwand 48 und Querschnittsfläche 49 versehen.

[0112] Die zweite Trägermatte 46 ist mit ihrer Klebeschicht 20 auf die Oberfläche 27 einer Auflage 26 aufgeklebt.

[0113] Der erste Ausschnitt 43 und der zweite Ausschnitt 47 korrespondieren derart miteinander, dass sie miteinander fluchten, also zentriert übereinander liegen. Die Ausschnitte 43 und 47 bilden so mit der als Boden 28 dienenden Oberfläche 27 eine Tasche 29 mit einer Tiefe 50. Die Tiefe 50 entspricht dem Abstand zwischen Boden 28 und Oberseite 11 der oberen Trägermatte 42.

[0114] Die Tiefe 50 wird folglich durch die bei 51.1 bzw. 51.2 angedeuteten Stärken der Transportmatten 42, 46 bestimmt, die sich aus der Dicke von Körper 17 und Klebeschicht 20 ergibt, wobei die Stärken 51.1 und 51.2 gleich oder verschieden sein können.

[0115] Wenn zwei identische Trägermatten 42, 46 übereinander angeordnet sind, entspricht die Tiefe 50 der doppelten Stärke 51.1, 51.2. Wenn drei identische Trägermatten 10 übereinander angeordnet werden, entspricht die Tiefe 50 folglich der dreifachen Stärke 51.1, 51.2.

[0116] Durch die Anzahl der Trägermatten 10 und deren Stärke 51.1, 51.2 können Taschen 29 mit unterschiedlichen Tiefen 50 erzeugt werden, so dass die neuen Transportmatten 10 für Gegenstände 22 mit unterschiedlichen Maßen konfiguriert werden können.

[0117] Wenn die Querschnittsflächen 45, 49 der korrespondierenden Ausschnitte 43, 47 identisch sind, entsteht eine Tasche 29 mit durchgehenden Innenwänden 44, 48.

[0118] Ist die zweite Querschnittsfläche 49 größer als die erste Querschnittsfläche 45 entsteht eine Hinterschneidung 52, wie es in der Draufsicht auf die Anordnung 41 in Fig. 6 gezeigt ist.

[0119] Ist die zweite Querschnittsfläche 49 kleiner als die erste Querschnittsfläche 45 entsteht eine Stufe 53, wie es in der Draufsicht auf die Anordnung 41 in Fig. 7 gezeigt ist.

[0120] Während die Hinterschneidung 52 nur unter einer mit 54 bezeichneten Seite des oberen Ausschnittes 43 ausgebildet ist, ist die Stufe 53 unter allen vier Seiten ausgebildet.

[0121] In die Tasche 29 in Fig. 6 kann bspw. ein Elektrogerät 55 mit von seinem Körper 56 vorstehendem Kontaktblock 57 eingelegt werden, wie es in Fig. 6 gezeigt ist. Beim Einstecken des Elektrogerätes 55 in die Tasche 29 drückt der Kontaktblock 57 die Seite 54 zur Seite und gelangt unter die Hinterschneidung 52. Das Elektrogerät 55 wird so am Herausfallen gehindert.

[0122] In die Tasche 29 in Fig. 7 kann bspw. ein dort gezeigtes Elektrogerät 58 mit einem quadratischen Körper 59 eingelegt werden, wobei von dem Körper 59 ein dünner Sensor 61 vorsteht. Das Elektrogerät 58 stützt sich nach dem Einlegen in die Tasche 29 mit dem Körper 59 auf der Stufe 53 ab, der Sensor 61 hängt frei in dem unteren Ausschnitt 47.


Ansprüche

1. Zur Aufnahme von Gegenständen (22) frei konfigurierbarer Träger, insbesondere Trägermatte (10), mit einem Körper (17) mit zwei Seiten (11, 12), nämlich einer an einer Auflage (26) zu befestigenden Unterseite (12) und einer dazu parallelen Oberseite (11), wobei eine der beiden Seiten (11, 12) dazu eingerichtet ist, dass auf ihr Konturen (23) der einzulegenden Gegenstände (22) aufbringbar sind, und wobei der Träger derart ausgestaltet ist, dass basierend auf den aufgebrachten Konturen (23) mit einem Werkzeug (24) durch den Körper (17) durchgehende Ausschnitte (25) einbringbar sind, die nach Befestigung der Unterseite (12) an der Auflage (26) mit der so als Boden (28) wirkenden Auflage (26) angepasste Taschen (29) zur Aufnahme der Gegenstände (22) bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite (11) mit einer beschreibbaren Decklage (18) versehen ist, auf die die Konturen (23) aufbringbar sind.
 
2. Träger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (12) so ausgerüstet ist, dass sie mit der Auflage (26) verbindbar ist.
 
3. Träger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (12) mit einer Haftlage (19) ausgerüstet ist, über die sie mit der Auflage (26) verbindbar ist.
 
4. Träger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (12) über die Haftlage (19) lösbar mit der Auflage (26) verbindbar ist.
 
5. Träger nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Haftlage (19) eine von einer abziehbaren Schutzschicht (21) abgedeckte Klebeschicht (20) umfasst.
 
6. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Decklage (18) ablösbar mit der Oberseite (11) verbunden ist.
 
7. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Körper (17) elastisch nachgiebig ist.
 
8. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass er als Trägermatte (10) mit einem Körper (17) ausgebildet ist, der vier Schmalseiten (13.1 -13-4) aufweist, die Oberseite (11) und Unterseite (12) des Körpers (17) miteinander verbinden.
 
9. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite (11) eine Dekoschicht (35) angeordnet ist.
 
10. Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Decklage (18) ein Muster (36) angeordnet ist.
 
11. Anordnung mit einem ersten Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 10, der mit Ausschnitten (25) versehen und mit der Unterseite (12) an einer Auflage (26), vorzugsweise einem weiteren Träger nach einem der Ansprüche 1 bis 10 befestigt ist.
 
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Boden (28) zumindest einer der gebildeten Taschen (29) ein den aufzunehmenden Gegenstand (22) betreffender Informationsträger (31) angeordnet ist.
 
13. Anordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest zwei Trägermatten (42, 46) umfasst, von denen jede mit Ausschnitten (43, 47) versehen ist, wobei die Ausschnitte (43) in einer oberen Trägermatte (42) mit Ausschnitten (47) in einer unmittelbar unter ihr liegenden Trägermatte (47) korrespondieren.
 
14. Set mit zumindest einem Träger nach Anspruch 1 oder nach Anspruch1 in Verbindung mit einem der Ansprüche 2, 6, 7, 8, 9, und 10, und mit zumindest einem doppelseitigen Punktaufkleber.
 
15. Verfahren zur Herstellung der Anordnung (41) nach Anspruch 13, mit den Schritten:

- Bereitstellen einer ersten und zumindest einer zweiten Trägermatte (42, 46) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

- Einbringen zumindest eines an einen Gegenstand (22) angepassten ersten Ausschnittes (43) in die erste Trägermatte (42),

- Einbringen zumindest eines an den Gegenstand (22) angepassten zweiten Ausschnittes (47) in die zweite Trägermatte (46),

- Befestigen der ersten Trägermatte (42) auf der zweiten Trägermatte (46) derart, dass die an den jeweiligen Gegenstand (22) angepassten ersten und zweiten Ausschnitte (43, 47) miteinander korrespondieren, und

- Befestigen des zweiten Trägers (47) an einer Auflage (26), wobei

- die miteinander korrespondierenden ersten und zweiten Ausschnitte (43, 47) unterschiedliche Querschnittsflächen (45, 49) aufweisen.


 




Zeichnung
















Recherchenbericht






Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente