[0001] Die Erfindung betrifft eine Trocknungsvorrichtung zur Trocknung eines Lackes an einem
Rohling eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments, wobei die Trocknungsvorrichtung
ein Trocknungsgehäuse umfasst, welches einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Rohlings
bereitstellt. Außerdem umfasst die Trocknungsvorrichtung ein Heißluftgebläse, das
strömungsmechanisch mit dem Aufnahmeraum derart verbunden ist, dass eine von dem Heißluftgebläse
erzeugte Luftströmung an den Aufnahmeraum geleitet ist, wobei die erzeugte Luftströmung
eine Temperatur besitzt, die gegenüber der Raumtemperatur erhöht ist. Ferner umfasst
die Trocknungsvorrichtung ein Absauggebläse, das strömungsmechanisch mit dem Aufnahmeraum
derart verbunden ist, dass ein vom Absauggebläse erzeugter Unterdruck zum Absaugen
des im Aufnahmeraum vorhandenen Gasgemisches führt. Ferner betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Trocknung eines Lackes an einem Rohling eines Ausweis-, Wert- oder
Sicherheitsdokumentes mit einer solchen Trocknungsvorrichtung.
[0002] Bei kartenartigen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten wird häufig ein kleines
Lackfeld zur Platzierung einer Unterschrift aufgebracht. Diese Lackschicht ist zu
trocknen, wobei Schadstoffe und unangenehme Gerüche aus bekannten Trocknungsvorrichtungen
austreten können.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trocknungsvorrichtung und
ein Verfahren zur Trocknung anzugeben, die das Trocknen des Lackfelds für die Umgebung
schadstoffarm bewirken.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche 1 und
13. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen und weiterhin auch aus der vorliegenden Offenbarung als Ganzes.
[0005] Die eingangs erwähnte Trocknungsvorrichtung zeichnet sich aufgrund des vorhandenen
Trocknungsgehäuses, des vorhandenen Heißluftgebläses und des vorhandenen Absauggebläses
deshalb aus, da beim Trocknen mit Heißluft eine sofortige Absaugung erfolgt und Schadstoffe
oder unangenehme Gerüche aus dem Aufnahmeraum nicht unerwünscht austreten können.
[0006] Beispielsweise ist dabei das Trocknungsgehäuse aus einer ersten Halbschale und einer
zweiten Halbschale gebildet, wobei die Halbschalen den Aufnahmeraum zur Aufnahme des
Rohlings bilden und insbesondere zwischen sich einen Bereich für das Einbringen und
Ausbringen des Rohlings in den Aufnahmeraum des Trocknungsgehäuses bereitstellen.
Auf diese Weise ist die vorteilhafte Möglichkeit geschaffen, dass eine erste der Halbschalen
strömungsmechanisch mit dem Heißluftgebläse und eine zweite der Halbschalen strömungsmechanisch
mit dem Absauggebläse verbunden ist. Dies erleichtert die Montage und/oder die Justage
der Trocknungsvorrichtung, wenn diese an unterschiedliche Kartenformate angepasst
werden muss.
[0007] Beispielsweise liegt der Rohling des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumentes streifenförmig
vor, wobei der Streifen mehrere Karten miteinander verbindet. Vorzugsweise liegt das
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument in ID1-, ID2-, ID3- oder in irgendeinem anderen
Format vor, beispielsweise in Heftform, wie bei einem passähnlichen Gegenstand. Das
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument ist im Allgemeinen ein Laminat aus mehreren
Dokumentenlagen, die passgenau unter Wärmeeinwirkung und unter erhöhtem Druck flächig
miteinander verbunden sind. Diese Produkte sollen den normierten Anforderungen genügen,
beispielsweise ISO 10373 (Stand 10.2020), ISO/IEC 7810 (Stand 12.2019), ISO 14443
(Stand 06.2021).
[0008] Um die zum Trocknen vorgesehene Luft zielgerichtet in den Aufnahmeraum einbringen
zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn dem Heißluftgebläse ein Luftzuführrohr
zugeordnet ist, welches in dem Aufnahmeraum mündet.
[0009] Um möglichst homogene und effiziente Trocknungsbedingungen gewährleisten zu können,
und auch um vorzugsweise eine gleichmäßige Temperaturverteilung an der Oberfläche
des Rohlings zu bewirken, ist das freie Ende des Luftzuführrohrs von einer Düsenplatte
verdeckt, um die Luftströmung über eine Mehrzahl an Düsen in den Aufnahmeraum einzubringen.
Vorzugsweise bedeckt die mit den Düsen versehene Düsenplatte den kompletten Strömungsquerschnitt
des Luftzuführrohrs.
[0010] Dabei ist die Möglichkeit gegeben, dass die Düsen der Düsenplatte mit einem sich
zur Austrittsseite der Düsenplatte verjüngenden Querschnitt gebildet sind, wodurch
sich die Geschwindigkeit des aufgeteilten Luftstroms erhöhen lässt, sodass eine verbesserte
Trocknungswirkung vorliegt.
[0011] Um einen Hitzestau an der Düsenplatte zu vermeiden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn sich das freie Ende des Luftzuführrohrs sich soweit innerhalb des Trocknungsgehäuses
befindet, dass ein innenliegendes Rohrstück des Luftzuführrohrs beim Absaugen vom
innenliegenden Gasgemisch umströmt wird. Insbesondere befindet sich also das freie
Ende des Luftzuführrohrs soweit innerhalb einer der beiden Halbschalen, dass diese
von dem durch das Absauggebläse angesaugten Gasgemisch umgeben sind; gegebenenfalls
mit Verwirbelungen, die zu einer besseren Durchmischung führen.
[0012] Es hat sich als sinnvoll erwiesen, wenn die vom Heißluftgebläse bereitgestellte Luftströmung
aus einer ersten Richtung in den Aufnahmeraum eingeleitet ist, und wenn die vom Absauggebläse
abgesaugte Gasgemischströmung in einer zweiten Richtung aus dem Aufnahmeraum ausgeleitet
ist, wobei die Ausrichtung der ersten Richtung und die Ausrichtung der zweiten Richtung
voneinander abweichen und diese Abweichung außerdem kein ganzzahliges Vielfaches von
180 Grad ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die zugeführte Luftströmung
auf das Lackfeld am Rohling zielgerichtet in das Trocknungsgehäuse eingebracht wird.
Die Absaugung hingegen erfolgt unter einem abweichenden Winkel, sodass gewährleistet
ist, dass die frisch hinzugeführte Heißluft nicht unmittelbar wieder abgesaugt wird,
aufgrund einer identischen oder identisch entgegengesetzten Ausrichtung. Auf diese
Weise ist zudem die Möglichkeit gegeben, dass der im Aufnahmeraum vorhandene Rohling
beim Absaugen eine Strömung sowohl auf seiner Oberseite als auch auf seiner Unterseite
erfährt.
[0013] Ein solches Strömungsverhalten um den Rohling wird zusätzlich dadurch begünstigt,
dass die erste Richtung senkrecht bezüglich der zweiten Richtung orientiert ist.
[0014] Um ein gleichmäßiges Trocknungsverhalten und insbesondere ein Austreten von Gasen
aus dem Aufnahmeraum an die Umgebung zu verhindern, hat es sich zusätzlich als vorteilhaft
erwiesen, wenn im Trocknungsgehäuse eine Führung für den Rohling vorliegt, die derart
angeordnet ist, dass der Rohling beim Absaugen sowohl auf seiner Oberseite als auch
auf seiner Unterseite von Luft umströmt wird.
[0015] Dabei ist es möglich, dass die Führung in einen sich außerhalb des Trocknungsgehäuses
befindenden Führungsteil erstreckt, der nach einer Art Zunge aus dem Trocknungsgehäuse
hervorsteht. Diese Zunge kann einen Knick haben, die ein Einführen des Rohlings oder
des Streifens aus mehreren Rohlingen in den Aufnahmeraum begünstigt.
[0016] Um die Verteilung der Strömung innerhalb des Aufnahmeraums in der gewünschten Weise
zu beeinflussen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn in den Aufnahmeraum mindestens
ein Luftführungsblech eingebracht ist.
[0017] Es ist von Vorteil, wenn das Trocknungsgehäuse, insbesondere im Bereich zwischen
einer ersten Halbschale und einer zweiten Halbschale, bereichsweise mit einem Schlitz
versehen ist, durch den beim Ansaugen Umgebungsluft in den Aufnahmeraum gesaugt wird.
Auf diese Weise ist gewährleistet, dass stets nur ein Gasgemisch aus der Umgebung
in den Aufnahmeraum eintritt, und nicht umgekehrt, aus dem Aufnahmeraum austritt.
[0018] Um stets einen Unterdruck im Aufnahmeraum vorzuhalten, ist es von Vorteil, wenn eine
Leistung des Heißluftgebläse hinter der Leistung des Absauggebläses zurückbleibt,
insbesondere auch das Absauggebläse mit einer höheren Leistung als das Heißluftgebläse
betrieben wird.
[0019] Zur Erhöhung der Sicherheit kann vorgesehen sein, dass derjenige Teil des Trocknungsgehäuses,
an welchem das Heißluftgebläse strömungsmechanisch angeschlossen ist, von einer zusätzlichen
Kapselung gekapselt ist, wobei die Kapselung insbesondere aus zwei mit einander verbundenen
Teilkapseln gebildet ist. Vorzugsweise ist dabei diejenige Halbschale eines mehrteilig
gebildeten Trocknungsgehäuses gekapselt, an welche das Luftzuführrohr des Heißluftgebläses
angeschlossen ist. Diese zusätzliche Kapselung dient dem Berührschutz, so dass sich
Bedienpersonal nicht an heißen Teilen verbrennt.
[0020] Die in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Trocknungsvorrichtung verbundenen Vorteile,
vorteilhaften Ausgestaltungen und jeweiligen Wirkungen gelten in gleicher Weise für
das erfindungsgemäße Verfahren. Das Verfahren zur Trocknung eines Lackes an einem
Rohling eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments mit einer Trocknungsvorrichtung
umfasst dabei die folgenden Schritte:
- Einbringen des Rohlings in den Aufnahmeraum;
- Erzeugen einer Luftströmung mit dem Heißluftgebläse und Leiten der Luftströmung an
den mit dem Lackfeld versehenen Rohling im Aufnahmeraum, wobei die Luftströmung eine
Temperatur besitzt, die gegenüber der Raumtemperatur erhöht ist; und
- Absaugen des im Aufnahmeraum vorhandenen Gasgemisches mit dem Absauggebläse zeitgleich
mit dem Zuführen der Luftströmung, wobei eine größere Menge an Gasgemisch aus dem
Aufnahmeraum abgesaugt wird, als durch das Heißluftgebläse in den Aufnahmeraum gefördert
wird.
[0021] Auf diese Weise ist gewährleistet, dass keine Schadstoffe oder unangenehmen Gerüche
aus dem Aufnahmeraum an die Umgebung dringen, da solche vorzeitig mithilfe des Heißluftgebläses
abgesaugt werden.
[0022] Um die Temperaturverteilung am Rohling zu vergleichmäßigen und insbesondere eine
gleichmäßigere Trocknung des Lackfelds zu bewirken, hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn die vom Heißluftgebläse erzeugte Luftströmung mit Düsen einer Düsenplatte aufgeteilt
wird und anschließend aufgeteilt in den Aufnahmeraum eingebracht wird.
[0023] Vorzugsweise wird die vom Heißluftgebläse bereitgestellte Luftströmung aus einer
ersten Richtung in den Aufnahmeraum eingeleitet, wobei die vom Absauggebläse abgesaugte
Strömung des im Aufnahmeraum vorhandenen Gasgemisches in einer zweiten Richtung aus
dem Aufnahmeraum ausgeleitet wird, wobei die Ausrichtung der ersten Richtung und die
Ausrichtung der zweiten Richtung voneinander abweichen und diese Abweichung außerdem
kein ganzzahliges Vielfaches von 180 Grad ist. Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass die zugeführte Luft nicht unmittelbar wieder von dem Absauggebläse abgesaugt
wird. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Trocknung.
[0024] Vorzugsweise ist die erste Richtung senkrecht bezüglich der zweiten Richtung orientiert.
Hierdurch ist die Möglichkeit vorhanden, dass der Rohling auf seinen beiden Oberflächen
beim Absaugen von einem Gasgemisch umströmt wird, sodass eine gleichmäßigere Trocknung
des gesamten Rohlings erfolgt.
[0025] Grundsätzlich wird angemerkt, dass alle Merkmale, die in Bezug auf bestimmte Aspekte
oder Ausführungsformen der Erfindung offenbart werden, auch mit anderen Aspekten oder
Ausführungsformen der Erfindung technisch sinnvoll kombinierbar sind. Dies gilt auch
über unterschiedliche technische Gegenstände und Gegenstandskategorien hinweg. Insbesondere
gilt dies auch auszugsweise für einzelne Merkmale, solange hierin nicht explizit darauf
hingewiesen wird oder es durch einen technischen Widerspruch offensichtlich ist, dass
zwischen bestimmten Merkmalen ein untrennbarer funktional-technischer Zusammenhang
besteht, der zur Ausführung der Erfindung beibehalten werden muss.
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel und dessen skizzenhafter
Darstellung erläutert. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer Trocknungsvorrichtung;
- Figur 2
- eine seitliche Schnittansicht durch die Trocknungsvorrichtung nach Figur 1; und
- Figur 3
- das Detail A aus Figur 2.
[0027] Figur 1 zeigt eine Trocknungsvorrichtung 100 zur Trocknung eines Lackes an einem
Rohling 200 eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments. Die Trocknungsvorrichtung
100 umfasst ein Trocknungsgehäuse 102, welches vorliegend aus einer ersten Halbschale
104 und einer zweiten Halbschale 106 gebildet ist, wobei das Trocknungsgehäuse 102
mit seinen beiden Halbschalen 104, 106 einen innenliegenden Aufnahmeraum 108 zur Aufnahme
des Rohlings 200 bilden. Es ist zu erkennen, dass die beiden Halbschalen 104 ,106
auch auseinandergefahren werden können, wozu der untere Teil an einer Schiene geführt
ist, sodass das Trocknungsgehäuse 102 in eine Wartungsstellung überführbar ist, wenn
die untere Halbschale 106 entlang der Schiene in der Zeichnung nach unten verstellt
wird.
[0028] Die Trocknungsvorrichtung 100 umfasst ein Heißluftgebläse 110 und ein Absauggebläse
112. Das Heißluftgebläse 110 ist strömungsmechanisch mit dem Aufnahmeraum 108 über
die erste, obere Halbschale 104 derart verbunden, dass eine von dem Heißluftgebläse
110 erzeugte Luftströmung an den Aufnahmeraum 108 geleitet ist, wobei die erzeugte
Luftströmung eine Temperatur besitzt, die gegenüber der Raumtemperatur, mithin also
derjenigen Temperatur, die um die Trocknungsvorrichtung 100 herrscht, erhöht ist.
Zur Bestimmung der Raumtemperatur ist vorliegend ein Temperatursensor vorhanden. Auch
das Absauggebläse 112 ist strömungsmechanisch mit dem Aufnahmeraum 108 derart verbunden,
dass ein vom Absauggebläse 112 erzeugter Unterdruck zum Absaugen des im Aufnahmeraum
108 vorhandenen Gasgemisches führt. Vorliegend ist das Absauggebläse 112 mit der anderen
der beiden Halbschalen 106 über ein Rohr oder einen Schlauch verbunden. Es ist zu
erkennen, dass an dem Heißluftgebläse 110 ein Luftzuführrohr 114 angeordnet ist, um
die Luftströmung in den Aufnahmeraum 108 zu führen. Anstelle eines Luftzuführrohrs
114 kann selbstverständlich auch ein Schlauch eingesetzt werden, der den durch das
Heißluftgebläse 110 geschaffenen thermischen Bedingungen standhält. Da das Heißluftgebläse
110 eine sehr heiße Luft erzeugt, ist demjenigen Teil des Trocknungsgehäuses 102,
vorliegend der ersten Halbschale 104, eine zusätzliche Kapselung 126 zugeordnet, wobei
die Kapselung 126 vorliegend aus zwei miteinander verbundenen Teilkapseln 128, 130
gebildet ist. Dies dient dem Berührschutz, damit sich Bedienpersonal nicht an heißen
Teilen der Trocknungsvorrichtung 100 verbrennen kann. In der Perspektive nach Figur
1 ist zu erkennen, dass aus dem Trocknungsgehäuse 110 eine, vorliegend abgewinkelte,
Zunge 132 einer sich durch den Aufnahmeraum erstreckenden Führung 120 hervorsteht,
die dem erleichterten Einführen eines Streifens aus einer Mehrzahl miteinander verbundener
Rohlinge 200 eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments dient.
[0029] Aus Figur 2, einer Seitenansicht der Trocknungsvorrichtung 100 aus Figur 1, ist zu
erkennen, dass das Heißluftgebläse 110 an einem Halter 134 derart befestigt ist, dass
eine Heißluft in der Zeichnung von oben zugeführt wird. Mithin erfolgt also die Zuführung
der vom Heißluftgebläse 110 erzeugten Luftströmung an den Aufnahmeraum 108 aus einer
ersten Richtung 302, vorliegend von oben. Es ist zu erkennen, dass das Absauggebläse
112 an einer Montagewand 136 des Trocknungsgehäuses 102, insbesondere an der zweiten
Halbschale 106 befestigt ist, derart, dass die vom Absauggebläse 112 abgesaugte Gasgemischströmung
entlang einer zweiten Richtung 304 aus dem Aufnahmeraum 108 ausgeleitet ist. Die Ausrichtung
der ersten Richtung 302 der zugeführten Luft und die Ausrichtung der zweiten Richtung
304 des abgesaugten Gasgemisches weichen voneinander ab, wobei diese Abweichung außerdem
kein ganzzahliges Vielfaches von 180 Grad ist.
[0030] In Figur 3, dem Detail A aus Figur 2, ist zu erkennen, dass die erste Richtung 302
senkrecht bezüglich der zweiten Richtung 304 ausgerichtet ist, was zu einem besonders
effizienten Trocknungsvorgang führt. Durch Teilkreise ist das Absaugen illustriert.
[0031] Es ist zu erkennen, dass der illustrierte Rohling 200 auf der Führung 120 aufliegt,
was dazu führt, dass beim Absaugen eine Strömung um den Rohling 200 sowohl an seiner
Oberseite als auch an seiner Unterseite vorherrscht. Da die Leistung des Heißluftgebläses
110 vorliegend hinter der Leistung des Absauggebläses 112 zurückbleibt, entsteht innerhalb
des Trocknungsgehäuses 102, mithin im Aufnahmeraum 108, ein Unterdruck, sodass keine
unerwünschten Gase aus dem Trocknungsgehäuse 102 austreten. Vorliegend umfasst das
Trocknungsgehäuse 102 einen Schlitz 124, der dem Durchführen des Rohlings 200 bzw.
des Streifens aus Rohlingen 200 dient. Durch diesen Schlitz 124 wird außerdem Umgebungsluft
angesaugt, da aufgrund des Unterdrucks keine Gase aus dem Trocknungsgehäuse 102 austreten
sollen. Es ist zu erkennen, dass das Luftzuführrohr 114 erst innerhalb des Trocknungsgehäuses
102, mithin innerhalb der ersten Halbschale 104, in den Aufnahmeraum 108 mündet. Das
freie Ende des Luftzuführrohrs 114 ist dabei von einer Düsenplatte 116 verdeckt, wobei
die Luftströmung über eine Mehrzahl an Düsen der Düsenplatte 116 in den Aufnahmeraum
108 eingebracht wird, was eine Vergleichmäßigung der Luftströmung auf die Oberfläche
des Rohlings 200 zur Folge hat. Damit die aufgeteilte Luftströmung aus der ersten
Richtung 302 noch zusätzlich beschleunigt wird, sind die Düsen der Düsenplatte 116
mit einem sich zur Austrittsseite der Düsenplatte 106, mithin also auf der Seite des
Schlitzes 124, mit einem sich verjüngenden Querschnitt gebildet.
[0032] Das freie Ende des Luftzuführrohrs 114 befindet sich dabei soweit innerhalb der ersten
Halbschale 104, dass ein innenliegendes Rohrstück 118 des Luftzuführrohrs 114 beim
Absaugen ebenfalls von Luft umströmt wird, was durch die links- und rechtsseitig des
Rohrstücks 118 illustrierten Teilkreise kenntlich gemacht ist. Vorliegend ist in den
Aufnahmeraum 108 zusätzlich ein Luftführungsblech 122 eingebracht, um die Luftströmung
oder die Strömung des Gasgemisches zuverlässig zu verteilen. Das Luftführungsblech
122 ist vorliegend am freien Ende des Luftzuführrohrs 114, mithin am freien Ende des
Rohrstücks 118, befestigt. Es erstreckt sich parallel zur ersten Richtung 302, entlang
welcher die vom Heißluftgebläse 110 bereitgestellte Luftströmung in den Aufnahmeraum
eintritt. Vorliegend ist das Luftführungsblech 122 senkrecht bezüglich der Düsenplatte
116 an dieser befestigt.
[0033] Nachfolgend soll das Verfahren zur Trocknung eines Lackes an einem Rohling 200 eines
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments mit der Trocknungsvorrichtung 100 beschrieben
werden:
Zunächst wird ein Rohling 200 in den Aufnahmeraum 102 eingebracht. Anschließend wird
eine Luftströmung mit dem Heißluftgebläse 110 erzeugt, wobei die Luftströmung an den
mit dem Lackfeld versehenen Rohling 200 im Aufnahmeraum 108 geleitet wird. Die Luftströmung
besitzt dabei eine Temperatur, die gegenüber der Raum- oder Umgebungstemperatur erhöht
ist. Zeitgleich mit dem Zuführen der Luftströmung erfolgt ein Absaugen des im Aufnahmeraum
vorhandenen Gasgemisches mit dem Absauggebläse 112, wobei mehr Gas aus dem Aufnahmeraum
abgesaugt wird, als durch das Heißluftgebläse 108 in den Aufnahmeraum 108 gefördert
wird. Beim Einbringen der Luftströmung wird die vom Heißluftgebläse 110 erzeugte Luftströmung
mit den Düsen der Düsenplatte 116 aufgeteilt und anschließend aufgeteilt in den Aufnahmeraum
108 eingebracht.
[0034] Das Einbringen der vom Heißluftgebläse 110 bereitgestellten Luftströmung erfolgt
aus der ersten Richtung 302 in den Aufnahmeraum 108, vorliegend von oben, wobei das
vom Absauggebläse abgesaugte Gasgemisch in einer zweiten Richtung 304 aus dem Aufnahmeraum
108 ausgeleitet wird, wobei die erste Richtung und die zweite Richtung senkrecht zueinander
orientiert sind. Vorliegend wird seitlich abgesaugt.
[0035] Insgesamt zeichnet sich die erfindungsgemäße Trocknungsvorrichtung 100 und das erfindungsgemäße
Verfahren durch einen verbesserten Schutz für den Bediener und für die Umwelt aus,
da keine giftigen Gase aus dem Aufnahmeraum 108 an die Umgebung austreten.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 100
- Trocknungsvorrichtung
- 102
- Trocknungsgehäuse
- 104
- erste Halbschale (Trocknungsgehäuse)
- 106
- zweite Halbschale (Trocknungsgehäuse)
- 108
- Aufnahmeraum
- 110
- Heißluftgebläse
- 112
- Absauggebläse
- 114
- Luftzuführrohr
- 116
- Düsenplatte
- 118
- Rohrstück (Luftzuführrohr)
- 120
- Führung
- 122
- Luftführungsblech
- 124
- Schlitz (Trocknungsgehäuse)
- 126
- Kapselung
- 128
- erste Teilkapsel
- 130
- zweite Teilkapsel
- 132
- Zunge (Führung)
- 134
- Halter
- 136
- Montagewand (Trocknungsgehäuse)
- 200
- Rohling
- 302
- erste Richtung
- 304
- zweite Richtung
1. Trocknungsvorrichtung (100) zur Trocknung eines Lackes an einem Rohling (200) eines
Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments, umfassend:
- ein Trocknungsgehäuse (102), das einen Aufnahmeraum (108) zur Aufnahme des Rohlings
(200) bereitstellt;
- ein Heißluftgebläse (110), das strömungsmechanisch mit dem Aufnahmeraum (108) derart
verbunden ist, dass eine von dem Heißluftgebläse (110) erzeugte Luftströmung an den
Aufnahmeraum (108) geleitet ist, wobei die erzeugte Luftströmung eine Temperatur besitzt,
die gegenüber der Raumtemperatur erhöht ist; und
- ein Absauggebläse (112), das strömungsmechanisch mit dem Aufnahmeraum (108) derart
verbunden ist, dass ein vom Absauggebläse (112) erzeugter Unterdruck zum Absaugen
des im Aufnahmeraum (108) vorhandenen Gasgemisches führt.
2. Trocknungsvorrichtung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Heißluftgebläse (110) ein Luftzuführrohr (114) zugeordnet ist, welches in dem
Aufnahmeraum (108) mündet.
3. Trocknungsvorrichtung (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des Luftzuführrohrs (114) von einer Düsenplatte (116) verdeckt ist,
um die Luftströmung über eine Mehrzahl an Düsen in den Aufnahmeraum (108) einzubringen.
4. Trocknungsvorrichtung (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen der Düsenplatte (116) mit einem sich zur Austrittsseite der Düsenplatte
(116) verjüngenden Querschnitt gebildet sind.
5. Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich das freie Ende des Luftzuführrohrs (114) soweit innerhalb des Trocknungsgehäuses
(102) befindet, dass ein innenliegendes Rohrstück (118) des Luftzuführrohrs (114)
beim Absaugen vom innenliegenden Gasgemisch umströmt wird.
6. Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Heißluftgebläse (110) bereitgestellte Luftströmung aus einer ersten Richtung
(302) in den Aufnahmeraum (108) eingeleitet ist, und dass die vom Absauggebläse (112)
abgesaugte Gasgemischströmung in einer zweiten Richtung (304) aus dem Aufnahmeraum
(108) ausgeleitet ist, wobei die Ausrichtung der ersten Richtung (302) und die Ausrichtung
der zweiten Richtung (304) voneinander abweichen und diese Abweichung außerdem kein
ganzzahliges Vielfaches von 180 Grad ist.
7. Trocknungsvorrichtung (100) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Richtung (302) senkrecht bezüglich der zweiten Richtung (304) orientiert
ist.
8. Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Trocknungsgehäuse (102) eine Führung (120) für den Rohling (200) vorliegt, die
derart angeordnet ist, dass der Rohling (200) beim Absaugen sowohl auf seiner Oberseite
als auch auf seiner Unterseite von Gasgemisch umströmt wird.
9. Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den Aufnahmeraum (108) mindestens ein Luftführungsblech (122) eingebracht ist.
10. Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknungsgehäuse (102) bereichsweise mit einem Schlitz (124) versehen ist, durch
den beim Absaugen Umgebungsluft in den Aufnahmeraum (108) gesaugt wird.
11. Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leistung des Heißluftgebläses (110) hinter der Leistung des Absauggebläses (112)
zurückbleibt.
12. Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Teil des Trocknungsgehäuses (102), an welchem das Heißluftgebläse (110)
strömungsmechanisch angeschlossen ist, von einer zusätzlichen Kapselung (126) gekapselt
ist, wobei die Kapselung (126) insbesondere aus zwei miteinander verbundenen Teilkapseln
(128, 130) gebildet ist.
13. Verfahren zur Trocknung eines Lackes an einem Rohling (200) eines Ausweis-, Wert-
oder Sicherheitsdokuments mit einer Trocknungsvorrichtung (100) nach einem der Ansprüche
1 bis 12, umfassend die folgenden Schritte:
- Einbringen des Rohlings (200) in den Aufnahmeraum (102);
- Erzeugen einer Luftströmung mit dem Heißluftgebläse (110) und Leiten der Luftströmung
an den mit dem Lackfeld versehenen Rohling (200) im Aufnahmeraum (108), wobei die
Luftströmung eine Temperatur besitzt, die gegenüber der Raumtemperatur erhöht ist;
und
- Absaugen des im Aufnahmeraum (108) vorhandenen Gasgemisches mit dem Absauggebläse
(112) zeitgleich mit dem Zuführen der Luftströmung, wobei eine größere Menge des Gasgemisches
aus dem Aufnahmeraum (108) abgesaugt wird als durch das Heißluftgebläse (110) in den
Aufnahmeraum (108) gefördert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Heißluftgebläse (110) erzeugte Luftströmung mit Düsen einer Düsenplatte (116)
aufgeteilt wird und anschließend aufgeteilt in den Aufnahmeraum (108) eingebracht
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Heißluftgebläse (110) bereitgestellte Luftströmung aus einer ersten Richtung
(302) in den Aufnahmeraum (108) eingeleitet wird, und dass das vom Absauggebläse (112)
abgesaugte Gasgemisch in einer zweiten Richtung (304) aus dem Aufnahmeraum (108) ausgeleitet
wird, wobei die Ausrichtung der ersten Richtung (302) und die Ausrichtung der zweiten
Richtung (304) voneinander abweichen und diese Abweichung außerdem kein ganzzahliges
Vielfaches von 180 Grad ist.