[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Glasträger für eine Pfosten-Riegel-Fassade.
Gemäß weiterer Aspekte betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anbringen eines derartigen
Glasträgers an eine Pfosten-Riegel-Fassade sowie eine Pfosten-Riegel-Fassade mit einem
erfindungsgemäßen Glasträger.
[0002] Eine aus zusammengesetzten Rahmenelementen bestehende Pfosten-Riegelkonstruktion,
insbesondere für Fassaden, Dächer und dergleichen ist aus der
NL- A- 9100188 bekannt. Bei dieser Ausführung werden die aus den in die Rahmenelemente eingesetzten
Isoliergläsern oder sonstigen Paneelen herrührenden Kräfte über Glasträger in die
Riegel der Konstruktion eingeleitet. Dabei stützt sich der bekannte Glasträger zwischen
einer oberen Dichtungsaufnahmenut und den Wandungen des Schraubkanals ab. Die Hauptkraft
der Belastung wird dabei in den vorderen Teil des Glasauflagers eingeleitet und es
wirken auf das Glasauflager große Hebelkräfte ein, die das Glasauflager asymmetrisch
belasten, mit der Folge, dass sich bei zu großen Füllgewichten durch die Isoliergläser
oder Paneele die Glasauflager oftmals durchbiegen. Aus diesem Grund sind den Füllgewichten
der Flächenelement, wie bspw. Glaspaneele, enge Grenzen gesetzt.
[0003] Da bei dieser bekannten Konstruktion der Glasträger so abgewinkelt ist, dass er mit
seinen Stützflächen den Schraubkanal an zwei Seiten übergreift, wird zwar eine gleichmäßigere
Abstützung des Glasträgers in dem Riegelprofil erreicht, die jedoch gegenüber den
Praxisanforderungen verbesserungswürdig ist.
[0004] Um die durch Glasträger in die Riegel eingeleiteten Kräfte derart zu verbessern,
dass größere Füllgewichte als bisher eingesetzt werden können und die Gefahr von Durchbiegungen
der Glasträger zu minimieren, wurde durch die
EP 1302602 B1 vorgeschlagen, einen Glasträger vorzusehen, der den Schraubkanal eines Riegelprofils
an drei Seiten übergreift. Dieser Glasträger wird bei der Montage insbesondere über
den Glasträger gestülpt.
[0005] Aufgrund immer größerer Anforderungen an Glasstärken wird auch das Glasgewichten
immer höher. Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde
einen Glasträger für Pfosten-Riegel-Fassaden anzugeben, welcher noch höhere Kräfte
in das Riegelprofil abtragen kann, vorzugsweise ohne plastische Verformung des Glasträgers.
[0006] Erfindungsgemäß wird die oben genannte Aufgabe durch den Gegenstand es unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung einen Glasträger für eine Pfosten-Riegel-Fassade,
wobei die Pfosten-Riegel-Fassade wenigstens ein Riegelprofil aufweist, welches an
einer dem Gebäude abgewandten Seite einen Schraubkanal sowie eine erste Hinterschneidung,
welche auf einer ersten Seite des Schraubkanals angeordnet ist und eine zweite Hinterschneidung,
welche auf einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden Seite des Schraubkanals
angeordnet ist aufweist, wobei der Glasträger Folgendes aufweist:
- einen Stützsteg zum Tragen mindestens eines Flächenelements, insbesondere mindestens
einer Glasscheibe, wobei der Stützsteg derart angeordnet ist, dass sich der Stützsteg,
im eingebauten Zustand des Glasträgers, im Wesentlichen senkrecht zu den Flächenelementen
erstreckt;
- einen ersten Befestigungsschenkel zum Befestigen des Glasträgers am Riegelprofil,
wobei der erste Befestigungsschenkel dazu ausgebildet ist, im eingebauten Zustand
des Glasträgers, in die erste Hinterschneidung zu greifen;
- einen zweiten Befestigungsschenkel zum befestigen des Glasträgers am Riegelprofil,
wobei der zweite Befestigungsschenkel dazu ausgebildet ist, im eingebauten Zustand
des Glasträgers, in die zweite Hinterschneidung zu greifen.
[0008] Durch die Ausbildung des Glasträgers mit zwei Befestigungsschenkeln bei denen je
einer der Befestigungsschenkel in eine Hinterschneidung des Riegelprofils greift,
kann eine maximale Abstützung des Glasträgers am Riegelprofil erzielt werden. Insbesondere
wird dies hierdurch ermöglicht, dass sich der Glasträger an zwei Seiten des Schraubkanals
gegenüber dem Riegelprofil abstützen kann. Somit kann ein optimierter Krafteintrag
vom Glasträger auf das Riegelprofil erzielt werden.
[0009] Nach einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die ersten und
zweiten Befestigungsschenkel im Wesentlichen achsensymmetrisch ausgebildet. Dies erleichtert
nicht nur die Herstellung, sondern auch die Verwendung des Glasträgers, da dieser
keine Vorzugrichtung hat und dementsprechend in jede Richtung in das Riegelprofil
eingesetzt, das heißt eingeschoben, werden kann.
[0010] Nach einer weiteren Ausführungsform wird der Stützsteg zumindest bereichsweise durch
den ersten Befestigungsschenkel gebildet. Dementsprechend dient der erste Befestigungsschenkel
nicht nur zur Befestigung des Glasträgers am Riegelprofil, sondern bildet auch die
Auflagefläche der Glasscheiben bzw. Flächenelemente, wie dies später näher erläutert
werden wird. Hierdurch kann einerseits Material eingespart und andererseits die Herstellung
des Glasträgers vereinfacht werden.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform ist der gesamte Glasträger im Wesentlichen achsensymmetrisch.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform weist der Glasträger einen Schraubsteg auf, welcher
den ersten Befestigungsschenkel mit dem zweiten Befestigungsschenkel verbindet und,
im eingebauten Zustand, den Schraubkanal des Riegelprofils überdeckt. Gemäß dieser
Ausführungsform kann der Glasträger insbesondere den Schraubkanal umfassen, das heißt
während der Schraubsteg den Schraubkanal überdeckt, werden die Seitenflächen des Schraubkanals
durch die ersten und zweiten Befestigungsschenkel umfasst. Dies verbessert weiter
den Kraftübertrag von den Glaspanelen in das Riegelprofil. Ferner kann der Schraubsteg
dazu verwendet werden, den Glasträger mit dem Schraubkanal zu verschrauben. Hierzu
können Öffnungen entlang der Längsrichtung des Schraubstegs angeordnet sein, welche
zur Aufnahme von Befestigungsmitteln und zum Einschrauben dergleichen in den Schraubkanal
dienen.
[0013] Nach einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich der Schraubsteg im Wesentlichen
parallel zu den Flächenelementen.
[0014] Nach einer weiteren Ausführungsform weist der erste Befestigungsschenkel einen ersten
Endbereich zum Hintergreifen der ersten Hinterschneidung und einen gegenüberliegenden,
zweiten Endbereich auf, wobei der zweite Befestigungsschenkel einen zweiten Endbereich
zum Hintergreifen der zweiten Hinterschneidung und einen gegenüberliegenden, zweiten
Endbereich aufweist, und wobei der Glasträger einen Verbindungssteg aufweist, welcher
die zweiten Endbereiche der Befestigungsschenkel miteinander verbindet. Durch den
Verbindungssteg, welcher an den zweiten Endbereichen der Befestigungsschenkel angeordnet
ist, wird die Festigkeit des Glasträgers noch einmal verbessert. Insbesondere kann
der Glasträger hierdurch im Wesentlichen eine I-Trägerstruktur aufweisen, welche leicht
und stabil ist.
[0015] Nach einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich der Verbindungssteg im Wesentlichen
parallel zu den Flächenelementen. Der Verbindungssteg kann sich ebenfalls im Wesentlichen
parallel zu dem Schraubsteg erstrecken.
[0016] Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Einbringen
eines Glasträgers angegeben, wobei das Verfahren einen Schritt zum seitlichen Einschieben
des Glasträgers in die Hinterschneidungen des Riegelprofils aufweist, wobei der Befestigungsschenkel
in die erste Hinterschneidung und der zweite Befestigungsschenkel in die zweite Hinterschneidung
des Riegelprofils geschoben wird. Mit anderen Worten, werden durch das Einschieben
des Glasträgers in die Hinterschneidungen des Riegelprofils zwei formschlüssige Verbindungen
des Glasträgers mit dem Riegelprofil erzielt. Hierdurch kann der Glasträger lediglich
durch Herausziehen in Einschubrichtung wieder von dem Riegelprofil entfernt werden.
Ein versehentliches Lösen des Glasträgers wird dabei jedoch verhindert. Der doppelte
Formschluss erhöht weiterhin den Kraftübertrag vom Glasträger auf das Riegelprofil,
wie dies oben bereits erwähnt wird.
[0017] In der nachfolgenden Figurenbeschreibung wird die Erfindung mit Bezug auf die in
den Figuren dargestellten Ausführungsformen näher erläutert.
Dabei zeigen:
[0018]
- FIG. 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Glasträgers an einer Pfosten-Riegel-Fassade;
- FIG. 2
- eine schematische Schnittdarstellung der Pfosten-Riegel-Fassade gemäß FIG. 1;
- FIG. 3
- eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Glasträgers an einer Pfosten-Riegel-Fassade.
[0019] Der FIG. 1 ist ein schematischer Querschnitt durch einen Teilbereich einer Pfosten-Riegel-Fassade
100 mit einem Glasträger 110 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Die Pfosten-Riegel-Fassade 100 weist ein Riegelprofil 102 mit einer dem Gebäude zugewandten
Seite 107 und einer vom Gebäude abgewandten Seite 105 auf.
[0020] An der dem Gebäude abgewandten Seite 105 sind Flächenelemente 104, 106, wie beispielsweise
Glaspaneele oder anderweitige Fassadenpaneele, befestigt. Hierzu werden die Flächenelemente
104, 106 über ein Andrückelement 108 auf das Riegelprofil 102 gepresst. Hierzu kann
das Andrückelement 108 in einen an der dem Gebäude abgewandten Seite 105 angebrachten
Schraubkanal 103 eingeschraubt werden. Hierdurch werden die Glasdichtungen auf die
als Glasscheiben ausgebildeten Flächenelemente 104, 106 gepresst.
[0021] Um das erste Flächenelement 104 zusätzlich in vertikaler Richtung abzustützen, ist
ein Glasträger 110 vorgesehen. Der Glasträger 110 ist dazu ausgebildet mit der dem
Gebäude abgewandten Seite 105 des Riegelprofils 102 verbunden zu werden. Insbesondere
kann der Glasträger formschlüssig mit dem Riegelprofil 102 verbunden sein. Selbstverständlich
ist der Glasträger 110 nicht nur dazu ausgebildet als Glasscheiben ausgebildete Flächenelemente
abzustützen, sondern kann auch für jedes andere Flächenelement verwendet werden.
[0022] Der Glasträger weist einen ersten Befestigungsschenkel 112 sowie eine zweiten Befestigungsschenkel
114 auf. Die ersten und zweiten Befestigungsschenkel 112, 114 erstrecken sich im Wesentlichen
parallel zueinander. Die ersten und zweiten Befestigungsschenkel 112, 114 erstrecken
sich im Wesentlichen senkrecht zu den Flächenelementen 104, 106. In der hier dargestellten
Ausführungsform, ist der Glasträger insbesondere achsensymmetrisch gegenüber einer
Längsachse L, so dass die ersten und zweiten Befestigungsschenkel 112, 114 Spiegelbilder
voneinander sind.
[0023] Der erste Befestigungsschenkel 112 weist einen ersten Endbereich 116 auf, welcher
mit der vom Gebäude abgewandten Seite 105 des Riegelprofils 102 verbunden ist. Ein
gegenüberliegender, zweiter Endbereich 120 des ersten Befestigungsschenkels ist im
Wesentlichen freiliegend. Der zweite Befestigungsschenkel weist ebenfalls einen ersten
Endbereich 118 auf, welcher mit der vom Gebäude abgewandten Seite 105 des Riegelprofils
102 verbunden ist. Ein dem ersten Endbereich 118 gegenüberliegender, zweiter Endbereich
122 des zweiten Befestigungsschenkels ist im Wesentlichen freiliegend.
[0024] Der erste Befestigungsschenkel 112 ist in der hier dargestellten Ausführungsform
der Pfosten-Riegel-Fassade 100 dazu ausgebildet, das erste Flächenelement 104 in vertikaler
Richtung abzustützen. Dementsprechend bildet der erste Befestigungsschenkel einen
Stützsteg zum Tragen des ersten Flächenelements 104 aus. Aufgrund der achsensymmetrischen
Form des hier dargestellten Glasträgers 110, kann dieser selbstverständlich auch gedreht
eingesetzt werden, so dass der zweite Befestigungsschenkel 114 oben liegt und somit
das erste Flächenelement 104 trägt.
[0025] Das Riegelprofil 102 weist an seiner dem Gebäude abgewandten Seite 105 Hinterschneidungen
109, 111 auf. In der hier dargestellten Ausführungsform sind die Hinterschneidungen
109, 111 als Teil der Glasdichtungsaufnahmenuten dargestellt. Es sei jedoch angemerkt,
dass diese auch als separate Bereiche des Riegelprofils 102 ausgebildet sein können.
Die Hinterschneidungen können, wie hier dargestellt, vom Schraubkanal beabstandet
oder auch Teil des Schraubkanals sein. Die ersten Endbereiche 116, 118 der beiden
Befestigungsschenkel 112, 114 sind dazu ausgebildet in die Hinterschneidungen 109,
111 einzugreifen. Hierzu sind die ersten Endbereiche 116, 118 jeweils mit hakenartigen
Vorsprüngen ausgestattet, welche sich im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse L des
Glasträgers 110 erstrecken und in die Hinterschneidungen 109, 111 eingreifen.
[0026] Da die beiden Befestigungsschenkel 112, 114 jeweils in eine der Hinterschneidungen
109, 111, auf den gegenüberliegenden Seiten des Schraubkanals 103 eingreifen und somit
eine formschlüssige Verbindung auf beiden Seiten des Schraubkanals 103 bilden, ist
der Glasträger 110 in das Riegelprofil 102 einzuschieben. Mit anderen Worten, der
Glasträger 110 ist dazu ausgebildet, in Längsrichtung des Riegelprofils 102 (das heißt
senkrecht zur Zeichnungsebene) in die Hinterschneidungen 109, 111 des Riegelprofils
102 eingeschoben zu werden. Hierdurch entsteht ein Formschluss zwischen dem Glasträger
110 und dem Riegelprofil 102 auf beiden Seiten des Schraubkanals 103. Der erste Befestigungsschenkel
112 weist eine erste Oberfläche auf, welche mit einer ersten Oberfläche des Schraubkanals
103 in Kontakt steht, wenn der Glasträger am Riegelprofil 102 angeordnet ist. Der
zweite Glasträger 114 weist eine erste Oberfläche auf, welche im eingebauten Zustand
an einer zweiten, der ersten Oberfläche gegenüberliegenden Oberfläche des Schraubkanals
103 anliegt. Mit anderen Worten, die beiden Befestigungsschenkel 112, 114 überdecken
die Seitenflächen des Schraubkanals im eingebauten Zustand.
[0027] Der Glasträger 110 weist einen Schraubsteg 124 auf, welcher den ersten Befestigungsschenkel
112 mit dem zweiten Befestigungsschenkel 114 verbindet und, im eingebauten Zustand,
den Schraubkanal 103 des Riegelprofils 102 überdeckt. Der Schraubsteg 124 ist zwischen
den ersten und zweiten Endbereichen angeordnet. Dementsprechend wird der Schraubkanal
103 durch den Glasträger 110 vollkommen überdeckt bzw. umhüllt. Der Glasträger 110
umgibt den Schraubkanal 103 dementsprechend an drei Seiten, wodurch ein besonders
starker Halt zwischen dem Glasträger und dem Schraubkanal 103 entsteht. Hierdurch
wird der Krafteintrag in das Riegelprofil verbessert. Zusätzlich greifen die ersten
Endbereiche 116, 118 in die Hinterschneidungen 109, 111 des Riegelprofils 102 ein
und begünstigen somit weiter den Kraftübertrag vom Flächenelement 104 über den Glasträger
110 in das Riegelprofil 102. Wie dargestellt, ist auch eine Oberfläche des hakenartigen
Vorsprungs der ersten und zweiten Befestigungsschenkel 112, 114 in Kontakt mit der
vom Gebäude abgewandten Seite 105 des Riegelprofils 102. Auch dies verbessert den
Kraftübertrag.
[0028] An den zweiten Endbereichen 120, 122 der ersten und zweiten Befestigungsschenkel
112, 114 ist ein Verbindungssteg 126 vorgesehen. Der Verbindungssteg verbindet die
beiden zweiten Endbereiche 120, 122 miteinander. Der Verbindungssteg 126 erstreckt
sich im Wesentlichen parallel zu den Flächenelementen 104, 106. Der Verbindungssteg
verbessert die Stabilität des Glasträgers 110 deutlich, so dass auch hierdurch schwerere
Flächenelemente getragen werden können.
[0029] Die FIG. 2 zeigt eine Schnittdarstellung entlang einer zur FIG. 1 parallelen Ebene,
in welcher der Glasträger 110 mit dem Schraubkanal 103 verschraubt ist. Hierzu ist
ein Befestigungselement 130 vorgesehen, welches sich durch den Schraubsteg 124 des
Glasträgers 110 in den Schraubkanal 103 hineinerstreckt. Hierzu kann der Schraubsteg
124 gemäß einer Ausführungsform mit entsprechenden Öffnungen versehen sein, durch
welche sich die Befestigungselemente 130 erstrecken können. Alternativ können die
Befestigungselemente 130 direkt durch den Schraubsteg 124 geschraubt werden.
[0030] Zwar ist dies in FIG. 2 nicht dargestellt, jedoch kann auch auf der Höhe der Befestigungselemente
130 eine entsprechende Öffnung innerhalb des Verbindungsstegs 126 vorgesehen sein,
welche dazu dient das Befestigungselement 130 einzubringen, nachdem der Glasträger
110 in das Riegelprofil 102 eingeschoben wurde. Mit anderen Worten, das Befestigungselement
130 sowie das dazugehörige Werkzeug kann in den Innenbereich des Glasträgers eingebracht
werden, nachdem dieser in das Riegelprofil 102 eingeschoben wurde. Im Zwischenbereich,
zwischen nebeneinanderliegenden Befestigungselementen 130 können ferner Befestigungselemente
des Andrückelements 108 in den Schraubkanal eingeschraubt werden (nicht gezeigt).
[0031] Eine weitere Ausführungsform einer Pfosten-Riegel-Fassade 200 ist der Schnittdarstellung
gemäß FIG. 3 zu entnehmen. Die Pfosten-Riegel-Fassade gemäß FIG. 3 entspricht im Wesentlichen
der Pfosten-Riegel-Fassade 100 gemäß den Figuren 1 und 2. Dementsprechend sind identische
Elemente, welche die gleiche Funktion und den gleichen Aufbau aufweisen mit entsprechenden
Bezugszeichen versehen, welche um "100" erhöht wurden.
[0032] Im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß den Figuren 1 und 2, weist die Pfosten-Riegel-Fassade
200 gemäß FIG. 3 ein zusätzliches Verankerungselement 232 auf. Das Verankerungselement
ist als Verstärkungsleiste/-profil ausgebildet. Das Verankerungselement 232 ist im
Innenbereich des Riegelprofils 202 angeordnet. Mit anderen Worten, das Verankerungselement
232 ist auf einer dem Glasträger 210 gegenüberliegenden Oberfläche der vom Gebäude
abgewandten Seite 205 angeordnet. Auch das Verankerungselement 232 kann vor dem Verschrauben
des Glasträgers 210 in das Riegelprofil 202 eingeschoben werden. Danach kann das Befestigungselement
230 durch den Schraubsteg 224, den Schraubkanal 203 und die vom Gebäude abgewandte
Seite 205 des Riegelprofils 202 in das Verankerungselement 232 eingeschraubt werden.
[0033] Dementsprechend wird das Befestigungselement 230 nicht nur in den Schraubkanal 203,
sondern in den Schraubkanal 203, die Seite 205 und das Verankerungselement 232 eingeschraubt.
Hierdurch können die Lasten der Flächenelemente 204, 206 noch verlässlicher in die
entsprechenden Riegelprofile abgetragen werden.
[0034] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Kombination sämtlicher hierin offenbarter
Merkmale.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 100, 200
- Pfosten-Riegel-Fassade
- 102, 202
- Riegelprofil
- 103, 203
- Schraubkanal
- 104, 204
- Flächenelement
- 105, 205
- Gebäude abgewandte Seite
- 106, 206
- Flächenelement
- 108
- Andrückelement
- 109
- Hinterschneidung
- 110, 210
- Glasträger
- 111
- Hinterschneidung
- 112
- erster Befestigungsschenkel
- 114
- zweiter Befestigungsschenkel
- 116
- erster Endbereich
- 118
- erster Endbereich
- 120
- zweiter Endbereich
- 122
- zweiter Endbereich
- 124, 224
- Schraubsteg
- 126
- Verbindungssteg
- 130, 230
- Befestigungselement
- 232
- Verankerungselement
1. Glasträger (110) für eine Pfosten-Riegel-Fassade (100), wobei die Pfosten-Riegel-Fassade
(100) wenigstens ein Riegelprofil (102) aufweist, welches an einer dem Gebäude abgewandten
Seite einen Schraubkanal (103) sowie eine erste Hinterschneidung (109), welche auf
einer ersten Seite des Schraubkanals angeordnet ist und eine zweite Hinterschneidung
(111), welche auf einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden Seite des Schraubkanals
angeordnet ist, aufweist, wobei der Glasträger (110) Folgendes aufweist:
- einen Stützsteg zum Tragen mindestens eines Flächenelements (104, 106), insbesondere
mindestens einer Glasscheibe, wobei der Stützsteg derart angeordnet ist, dass sich
der Stützsteg, im eingebauten Zustand des Glasträgers (110), im Wesentlichen senkrecht
zu den Flächenelementen (104, 106) erstreckt;
- einen ersten Befestigungsschenkel (112) zum Befestigen des Glasträgers (110) am
Riegelprofil (102), wobei der erste Befestigungsschenkel (112) dazu ausgebildet ist,
im eingebauten Zustand des Glasträgers (110), in die erste Hinterschneidung (109)
zu greifen;
- einen zweiten Befestigungsschenkel (114) zum Befestigen des Glasträgers (110) am
Riegelprofil (102), wobei der zweite Befestigungsschenkel (114) dazu ausgebildet ist,
im eingebauten Zustand des Glasträgers (110), in die zweite Hinterschneidung (111)
zu greifen.
2. Glasträger (110) nach Anspruch 1, wobei der erste und der zweite Befestigungsschenkel
(114) im Wesentlichen Achsensymmetrisch sind.
3. Glasträger (110) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
wobei der Stützsteg zumindest bereichsweise durch den ersten Befestigungsschenkel
(112) gebildet wird.
4. Glasträger (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei der Glasträger (110) im Wesentlichen achsensymmetrisch ist.
5. Glasträger (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei der Glasträger (110) einen Schraubsteg (124) aufweist, welcher den ersten Befestigungsschenkel
(112) mit dem zweiten Befestigungsschenkel (114) verbindet und, im eingebauten Zustand,
den Schraubkanal (103) des Riegelprofils überdeckt.
6. Glasträger (110) nach Anspruch 5,
wobei sich der Schraubsteck (124) im Wesentlichen parallel zu den Flächenelementen
(104, 106) erstreckt.
7. Glasträger (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei der erste Befestigungsschenkel (112) einen ersten Endbereich (116) zum Hintergreifen
der ersten Hinterschneidung (10) und einen gegenüberliegenden, zweiten Endbereich
(120) aufweist, und wobei der zweite Befestigungsschenkel (114) einen ersten Endbereich
(118) zum Hintergreifen der zweiten Hinterschneidung (111) und einen gegenüberliegenden,
zweiten Endbereich (122) aufweist, und wobei der Glasträger (110) einen Verbindungssteg
(126) aufweist, welcher die zweiten Endbereiche (120, 122) der Befestigungsschenkel
verbindet.
8. Glasträger (110) nach Anspruch 7,
wobei sich der Verbindungssteg (126) im Wesentlichen parallel zu den Flächenelementen
(104, 106) erstreckt.
9. Verfahren zum Einbringen eines Glasträgers (110) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8
in ein Riegelprofil (102), wobei das Verfahren einen Schritt zum seitlichen Einschieben
des Glasträgers (110) in die Hinterschneidungen (109, 111) des Riegelprofils aufweist,
wobei der erste Befestigungsschenkel (112) in die erste Hinterschneidung (109) und
der zweite Befestigungsschenkel (114) in die zweite Hinterschneidung (111) des Riegelprofils
(102) geschoben wird.
10. Riegel-Pfosten-Fassade mit einem Glasträger (110) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
8.