[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbundrahmen für ein Fenster oder eine Tür mit einem
äußeren Vorsatzrahmen aus im Gehrungsbereich miteinander verbundenen Metallprofilen
oder Vorsatzschalen und einem Grundrahmen aus im Gehrungsbereich miteinander verschweißten
Kunststoffprofilen in Kombination mit einer Anschlagdichtung.
Technisches Gebiet
[0002] Kunststoff hat sich als Werkstoff für Rahmenprofile zur Herstellung von Fenstern
und Türen wegen der rationellen Weiterverarbeitung und Langlebigkeit der Produkte
in vielen Märkten durchgesetzt. Kunststoffprofile werden dabei grundsätzlich auf Gehrung
geschnitten und im Gehrungsbereich miteinander zu einem Rahmen verschweißt. Zumindest
bei größeren Verarbeitern erfolgt die Herstellung von Blend- und Flügelrahmen aus
Kunststoffprofilen in der Regel auf komplexen Fertigungsstraßen, bei denen die einzelnen
Arbeitsschritte getaktet nacheinander erfolgen. Um eine rationelle Fertigung zu ermöglichen,
darf keiner der einzelnen Arbeitsschritte wesentlich länger als andere Arbeitsschritte
dauern, da ansonsten die gesamte Fertigungsstraße entsprechend langsamer betrieben
werden müsste. Weiche Dichtungen werden häufig gemeinsam in einer Fertigungsstraße
mit den harten Kunststoffrahmenprofilen extrudiert, sind somit unverlierbar und müssen
somit nicht nachträglich an den Rahmen befestigt werden.
[0003] Die Verwendung von Vorsatzschalen oder -rahmen aus Metallprofilen und insbesondere
aus Aluminiumprofilen ist sowohl bei Holz-, als auch bei Kunststofffenstern allgemein
bekannt. Die Verkleidung von Kunststoffprofilen mit Aluminiumvorsatzschalen bzw. -rahmen
erfolgt in erster Linie aus ästhetischen Gründen, wobei die Aluminiumvorsatzschalen
bzw. -rahmen in unterschiedlichen Farben eloxiert, lackiert oder anderweitig beschichtet
werden können.
[0004] Als Vorsatzschalen werden in dieser Anmeldung einzelne Vorsatzprofile bezeichnet,
die - ohne im Eck- bzw. Gehrungsbereich miteinander verbunden zu sein - einzeln auf
die Schenkel eines Grundrahmens aufgesetzt und mit diesem verbunden werden.
[0005] Als Vorsatzrahmen werden in dieser Anmeldung vorgefertigte Rahmen aus Vorsatzprofilen
bezeichnet, die vor dem Verbinden mit einem beziehungsweise Aufsetzen auf einen Grundrahmen
im Eck- bzw. Gehrungsbereich miteinander zu einem festen Vorsatzrahmen verbunden werden.
[0006] Ein Rahmen, welcher aus der Kombination von Kunststoffteilen mit Metallteilen besteht,
wird als Verbundrahmen bezeichnet.
[0007] Zur Abdichtung werden bei Türen und Fenstern Anschlagdichtungen am Blendrahmen befestigt.
Im geschlossenen Zustand des Fensters oder der Tür liegen diese am Flügelrahmen an
und dichten somit den Übergang ab.
Stand der Technik
[0008] EP 2265790 B1 beschreibt eine Anschlagdichtung, welche sich beim Anschlagen an den Flügelrahmen
zunächst weich verformt und mit zunehmendem Komprimieren steifer reagiert. Hierzu
weist die Dichtung zunächst eine abstehende Lippe auf, welche zuerst mit dem Flügelrahmen
in Kontakt gerät und weich reagiert. Beim Überschreiten eines definierten Weges sorgt
ein Stütznocken in einer Hohlkammer für einen größeren Widerstand, so dass die Federrate
der Anschlagdichtung beim Erreichen des Stütznockens wesentlich ansteigt. Beim beschriebenen
Ausführungsbeispiel schlägt die Anschlagdichtung an Kunststoff an. Da Kunststoffprofile
eines Fensters oder einen Tür extrudiert werden, verfügen diese über keine scharfen
Kanten.
[0009] Aus
EP 1744001 A1 ist ein Verbund aus einem Kunststoff-Blendrahmen mit aufgesetzten Metallschalen sowie
einem Kunststoff-Flügelprofil mit aufgesetzten metallischen Glasleisten bekannt. Die
Nut zur Aufnahme der Anschlagdichtung ist hierbei auf der Höhe der Unterkante der
metallischen Glasleiste. Dies hat zur Folge, dass die Anschlagdichtung regelmäßig
an diese metallische Unterkante gedrückt wird. Da üblicherweise die metallischen Leisten
nicht am Rand abgerundet sind, führt die Anpressung der Anschlagdichtung an die metallische
Leiste zu einer zumindest mittelfristigen Beschädigung der Anschlagdichtung.
[0010] EP 1878863 A2 zeigt einen Verbundrahmen, bei dem sowohl auf den Blend- als auch Flügelrahmen aus
Kunststoffhohlprofilen Aluminium-Vorsatzschalen aufgeklebt werden. Hierdurch verringert
sich der Spalt zwischen Blend- und Flügelrahmen, welcher mittels einer Anschlagdichtung
abzudichten ist. Die Anschlagdichtung ist hierbei ein separates Bauteil, welches nach
der Extrusion in eine Nut eingesetzt wird.
[0011] DE 7803105 U1 offenbart einen Kunststoff-Fensterrahmen mit aufgesetzten Vorsatzelementen. Der Kunststoff-Flügelrahmen
schlägt an dem Kunststoff-Blendrahmen über eine Dichtung unmittelbar an. Das auf dem
Flügelrahmen aufgesetzte Vorsatzelement endet oberhalb des auf dem Blendrahmen aufgesetzten
Vorsatzelements, wodurch ein Spalt zwischen der Verkleidung des Flügelrahmens und
der Verkleidung des Blendrahmens, durch welchem der Flügelrahmen erkennbar ist, verbleibt.
[0012] EP 4198244 A1 zeigt einen Kunststoff-Fensterrahmen mit aufgesetzten Vorsatzschalen. Der Raum zwischen
den Kunststoff-Rahmenprofilen und den Vorsatzschalen vollständig von elastischen Dämpfungselementen
ausgefüllt. Die Dämpfungselemente überdecken dabei die gesamte Außenseite des Blend-
und Flügelrahmens. Diese Dämpfungselemente dienen sowohl der Schalldämmung, als auch
als Dichtung zur Verglasung als auch zwischen Blend- und Flügelrahmen.
[0013] EP 1178177 A2 zeigt Holz-Alu-Fensterrahmen mit Mitteldichtung im Falzbereich. Zur Verbesserung
der Wärmedämmung sieht die Anmeldung vor, die Aluminiumschalen mit Kunststoffschaum
auszuschäumen.
[0014] DE 102009001017 A1 beschreibt eine Anschlagdichtung mit integriertem Anschlagnocken. Beim Komprimieren
besitzt die Dichtung zunächst eine weiche Federrate; ab einer bestimmten Kompression
wird auch der Nocken gedrückt und somit die Federrate erhöht.
[0015] DE 19916218 A1 zeigt einen Holz-Fensterrahmen mit Vorsatzschalen, bei dem eine Anschlagdichtung
zwischen der Blendrahmen-Vorsatzschale und der Flügelrahmen-Vorsatzschale abdichtet.
[0016] Ein generelles Problem bei aufgesetzten Metallschalen und -rahmen besteht darin,
dass bei unveränderter Geometrie der Kunststoffteile die Anschlagdichtung durch das
vorgesetzte Metallprofil entweder deutlich stärker komprimiert wird oder durch eine
andere Anschlagdichtung ersetzt werden muss. Eine andere Anschlagdichtung bedingt
einen Eingriff in das Coextrusionsverfahren, bei welchem die harten PVC-Hohlkammerprofile
inklusive der weichen Dichtungen gemeinsam extrudiert werden.
Aufgabe
[0017] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäßen Verbundrahmen
für ein Fenster oder eine Tür mit Anschlagdichtung zu schaffen, welcher mit und ohne
Flügelrahmen-Vorsatzschale oder Flügelrahmen-Vorsatzrahmen verwendet werden kann ohne
Änderungen an der Anschlagdichtung vorzunehmen.
[0018] Eine weitere Aufgabe besteht darin, einen Verbundrahmen zu schaffen, bei dem eine
Beschädigung der Anschlagdichtung durch scharfe Kanten an Metallteilen vermieden wird.
Darstellung der Erfindung
[0019] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Verbundrahmen für ein Fenster oder eine
Tür mit Anschlagdichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch 1.
[0020] Ein erfindungsgemäßer Verbundrahmen besteht aus einem Blend- und Flügelrahmen, welche
kombiniert in einem Fensters oder einer Tür eingesetzt werden.
[0021] Bevorzugt bestehen die Blend- und Flügelrahmen aus bekannten extrudierten PVC-Hohlraumprofilen.
[0022] Der Flügelrahmen weist zumindest einen Flügelrahmen-Falzbereich, einen Flügelrahmen-Überschlag,
eine am Flügelrahmen-Überschlag befestigte Glasdichtung zur Abdichtung einer im Flügelrahmen-Falzbereich
positionierten Verglasung sowie eine auf der dem Flügelrahmen-Falzbereich abgewandten
Seite des Flügelrahmen-Überschlags zumindest näherungsweise parallel zur Verglasungsebene
verlaufende Außenseite auf. Die Außenseite verläuft zumeist vertikal, kann jedoch
auch in einem kleinen Winkel zur Vertikalen verlaufen. Mit dem Blendrahmen ist eine
Anschlagdichtung zur Abdichtung an der Außenseite des Flügelrahmens befestigt.
[0023] Diese Anschlagdichtung dient dazu, dass im geschlossenen Zustand des Fensters oder
der Tür der Übergang vom Blendrahmen zum Flügelrahmen abgedichtet wird. Die Anschlagdichtung
schlägt beim Schließen des Fensters oder der Tür an die Außenseite des Flügelrahmens
an. Je nach Bauform können weitere Dichtungen der Übergang vom Blendrahmen zum Flügelrahmen
abdichten.
[0024] Erfindungsgemäß ist mindestens eine Flügelrahmen-Vorsatzschale oder ein Flügelrahmen-Vorsatzrahmen
auf der Außenseite am Flügelrahmen angeordnet. Hierbei überdeckt die mindestens eine
Flügelrahmen-Vorsatzschale oder der Flügelrahmen-Vorsatzrahmen den Flügelrahmen-Überschlag
und partiell die Außenseite bis oberhalb einer Anschlagslinie der Anschlagdichtung
am Flügelrahmen und endet auch oberhalb dieser Anschlagslinie. Die Anschlagslinie
ist hierbei die Linie, die sich ergibt, wenn die Anschlagdichtung erstmals die Außenseite
des Flügelrahmens berührt. Beim Schließen des Fensters oder der Tür wird mit der Drehbewegung
kontinuierlich diese Linie berührt. Mit dem Begriff Anschlaglinie ist im Sinne der
Erfindung bewusst eine Linie gemeint. Beim weiteren Schließen des Fensters oder der
Tür ergibt sich eine Anschlagfläche, welche der Abdichtung zwischen dem Blend- und
dem Flügelrahmen dient.
[0025] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Anschlagdichtung für ein Fenster oder
eine Tür nicht beim nachträglichen Aufsetzen einer Flügelrahmen-Vorsatzschale abgeändert
werden muss. In Fällen, in denen die Flügelrahmen-Vorsatzschale oder der Flügelrahmen-Vorsatzrahmen
weiter in Richtung des Falzbereichs des Flügelrahmens ragt, würde die unveränderte
Anschlagdichtung stärker gestaucht, die notwendige Kraft zum Schließen der Tür oder
des Fensters wäre größer und der Verschließ höher.
[0026] Ferner ergibt sich der Vorteil, dass beim Schließen der Tür oder des Fensters die
Anschlagdichtung direkt am Flügelrahmen und nicht an der potentiell scharfkantigen
Flügelrahmen-Vorsatzschale oder Flügelrahmen-Vorsatzrahmen erstmals trifft. Hierdurch
wird die Dichtung weniger beansprucht.
[0027] Die Anschlagdichtung überdeckt parallel zur Verglasungsebene die Flügelrahmen-Vorsatzschale
oder den Flügelrahmen-Vorsatzrahmen partiell. Hierdurch ist bei geschlossenem Fenster
der Grundkörper des Flügelrahmens nicht zu sehen.
[0028] Die Flügelrahmen-Vorsatzschale weist in dem Bereich, welcher von der Anschlagsdichtung
überdeckt wird, eine dünnere Wandstärke auf als im Bereich des Flügelrahmen-Überschlags
und verjüngt sich vorzugsweise in Richtung der Anschlagslinie.
[0029] Somit lässt sich der Blendrahmen mit einer einzigen Anschlagdichtung für mehrere
Anwendungsfälle verwenden:
- Als verkleideter oder unverkleideter Blendrahmen in Verbindung mit einem unverkleideten
Flügelrahmen,
- als verkleideter oder unverkleideter Blendrahmen in Verbindung mit einem verkleideten
Flügelrahmen sowie
- als verkleideter oder unverkleideter Blendrahmen in Verbindung mit einer Festverglasung.
[0030] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche.
[0031] Ein üblicher Blendrahmen weist zumindest einen Blendrahmen-Falzbereich sowie einen
Blendrahmen-Überschlag auf. Bevorzugt ist mindestens eine Blendrahmen-Vorsatzschale
oder ein Blendrahmen-Vorsatzrahmen auf der dem Blendrahmen-Falzbereich abgewandten
Seite des Blendrahmen-Überschlags am Blendrahmens angeordnet.
[0032] Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die mindestens eine Blendrahmen-Vorsatzschale
oder der Blendrahmen-Vorsatzrahmen parallel zur Verglasungsebene die Flügelrahmen-Vorsatzschale
oder den Flügelrahmen-Vorsatzrahmen partiell überdeckt. Dies ergibt einen besonders
harmonischen optischen Eindruck.
[0033] Vorteilhafterweise bildet die Anschlagdichtung mit dem Blendrahmen einen Hohlraum
und verfügt auf der dem Blendrahmen abgewandten Seite über eine abstehende Dichtlamelle,
welche sich weg vom Blendrahmen-Überschlag in Richtung des Flügelrahmens schräg in
Richtung des Blendrahmen-Falzbereichs erstreckt. Eine derartige Dichtung erlaubt einen
progressiven Anstieg der Federrate dieser Dichtung.
[0034] Vorteilhafterweise berührt die Dichtlamelle die Anschlagslinie, welche sich neben
der Flügelrahmen-Vorsatzschale oder dem Flügelrahmen-Vorsatzrahmen befindet.
[0035] Verfügt die Anschlagdichtung über einen Stütznocken im Hohlraum, so erhöht sich die
Federrate beim Komprimieren der Dichtung beim Erreichen des Stütznockens.
[0036] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Schließen eines erfindungsgemäßes Verbundrahmens
sieht vor, dass beim Annähern des Flügelrahmens an den Blendrahmen zunächst die Anschlagdichtung
die Anschlagslinie am Flügelrahmen trifft und sich beim weiteren Annähern elastisch
verformt. Bei einem weiteren Annähern des Flügelrahmens an den Blendrahmen berührt
die Anschlagdichtung die Flügelrahmen-Vorsatzschale.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0037] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen dabei:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßer Verbundrahmen während des Schließvorgangs, wenn die Anschlagdichtung
den Flügelrahmen erstmals berührt,
- Fig. 2
- denselben erfindungsgemäßen Verbundrahmen im geschlossenen Zustand,
- Fig. 3
- eine Variante des erfindungsgemäßen Verbundrahmens im geschlossenen Zustand und
- Fig. 4
- eine Vergrößerung des Bereichs um die Anschlagdichtung aus Figur 1.
Gleiche Bezugszeichen in verschiedenen Figuren haben gleiche Bedeutung. Nicht alle
Bezugszeichen sind in allen Figuren dargestellt.
[0038] Figur 1 zeigt einen Verbundrahmen 1 aus einem Blend- 2 und Flügelrahmen 3 eines Fensters.
Der Blend- 2 und Flügelrahmen 3 besteht jeweils aus extrudierten PVC-Hohlkammerprofilen,
welche auf Gehrung geschnitten und im Gehrungsbereich miteinander verschweißt werden.
Der Flügelrahmen 3 verfügt über den üblichen Aufbau mit einem Flügelrahmen-Falzbereich
5, einem Flügelrahmen-Überschlag 6, einer am Flügelrahmen-Überschlag 6 befestigten
Glasdichtung 7 zur Abdichtung einer im Flügelrahmen-Falzbereich 5 positionierten,
nicht dargestellten Verglasung sowie einer auf der dem Flügelrahmen-Falzbereich 5
abgewandten Seite des Flügelrahmen-Überschlags 6 parallel zur Verglasungsebene verlaufende
Außenseite 9. Eine Verglasung wird in den Flügelrahmen-Falzbereich 5 eingesetzt und
mittels einer nicht dargestellten Glashalteleiste mit Dichtung fixiert.
[0039] Der Blendrahmen 2 verfügt ebenfalls über den üblichen Aufbau mit einen Blendrahmen-Falzbereich
10 und einen Blendrahmen-Überschlag 11. An dem Blendrahmen 2 ist am Rande des Blendrahmen-Überschlags
11 eine weiche Anschlagdichtung 4 befestigten; in der Praxis wird diese zumeist im
Coextrusionsverfahren zusammen mit der PVC-Hohlprofil extrudiert. Die Anschlagdichtung
4 dient zur Abdichtung des Blendrahmens 2 an der Außenseite 9 des Flügelrahmens 3.
[0040] Die Anschlagdichtung 4 bildet mit dem Blendrahmen 2 einen Hohlraum 13. Auf der dem
Blendrahmen 2 abgewandten Seite verfügt die Anschlagdichtung 4 über eine abstehende
Dichtlamelle 14, welche sich weg vom Blendrahmen-Überschlag 11 in Richtung des Flügelrahmens
3 schräg nach rechts unten mit einem Winkel von etwa 25° zur Vertikalen in Richtung
des Blendrahmen-Falzbereichs 10 erstreckt. Die Anschlagdichtung 4 verfügt ferner über
einen Stütznocken 16 im Hohlraum 13 auf der der Dichtlamelle 14 abgewandten Seite.
[0041] Eine Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 ist auf der Außenseite 9 am Flügelrahmen 3 angeordnet;
sie reicht von der oberen Kante, an welcher die Glasdichtung 7 angeordnet ist und
reicht nach unten an der Außenseite 9. Die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 endet an der
Außenseite 9 ein Stück oberhalb des unteren Endes. Somit überdeckt die Flügelrahmen-Vorsatzschale
8 den Flügelrahmen-Überschlag 6 vollständig und die Außenseite 9 partiell bis oberhalb
der Unterkante der Außenseite 9. Die Begriffe unten, oberhalb etc. beziehen sich hier
auf die Darstellung in den Figuren; diese zeigen die Position des jeweils unteren
Profils eines Fensters oder einer Tür. Da ein Rahmen in der Regel vier Profile in
unterschiedlicher Position (unten, oben, links und rechts) beinhaltet, ändert sich
die vorgenannten Ortsangaben wie "unten" mit der Einbaulage.
[0042] In einer ähnlichen Art ist eine Blendrahmen-Vorsatzschale 12 auf der dem Blendrahmen-Falzbereich
10 abgewandten Seite des Blendrahmen-Überschlags 11 am Blendrahmens 2 angeordnet.
[0043] Im vorliegenden Fall erfolgt die Verbindung der Vorsatzschalen 8, 12 mit dem Blend-
2 und Flügelrahmen 3 mittels Clipsen und Nuten, welche detailliert in
DE 102023102772.7 beschrieben sind.
[0044] Lässt man die Nuten zur Befestigung der Clips außer Acht, so hat die Außenseite der
Blendrahmen-Vorsatzschale 12 eine nahezu konstante Wanddicke. Im Gegensatz hierzu
weist die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 an dem der Glasdichtung 7 abgewandten Ende
eine dünnere Wandstärke auf als im Bereich des Flügelrahmen-Überschlags 6 und verjüngt
sich in Richtung der Anschlagslinie 15, so dass das untere Ende der Flügelrahmen-Vorsatzschale
8 eine geringere Wanddicke aufweist als im Bereich nahe der Glasdichtung 7. Im vorliegenden
Fall bildet die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 mit dem Flügelrahmen 3 einen Hohlraum,
in welchem sich die Nut und die Clips befinden. Unterhalb dieses Hohlraums liegt die
Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 am Flügelrahmen 3 an. Unterhalb dieser Berührungslinie
wir die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 nach unten dünner.
[0045] Die Figuren 1 und 4 zeigen einen Zustand während des Schließens des Fensters, bei
dem die Anschlagdichtung 4 erstmals am Flügelrahmen 3 anschlägt. Die Dichtlippe 14
der Anschlagdichtung 4 liegt an der Unterseite der Außenseite 9 an und bildet die
Anschlagslinie 15 am Flügelrahmen 3. Ansonsten befindet sich ein keilförmiger Spalt
zwischen der Anschlagdichtung 4 und dem Flügelrahmen 3. Die Anschlagdichtung 4 überdeckt
parallel zur Verglasungsebene partiell die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8, berührt diese
in den Figuren 1 und 4 jedoch nicht. Die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 endet knapp
oberhalb der Anschlagslinie 15. Die Blendrahmen-Vorsatzschale 12 überdeckt parallel
zur Verglasungsebene die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 ebenfalls partiell.
[0046] Wird der Verbundrahmen geschlossen, so trifft - wie in den Figuren 1 und 4 dargestellt
- beim Annähern des Flügelrahmens 3 an den Blendrahmen 2 zunächst die Anschlagdichtung
4 die Anschlagslinie 15 am Flügelrahmen 3. Beim weiteren Annähern des Flügelrahmens
3 an den Blendrahmen 2 verformt sich die Anschlagdichtung 4 elastisch. Dabei wird
die schräg stehende Dichtlamelle 14 kontinuierlich in eine vertikale Position gedrückt
und der obere Teil der Anschlagdichtung 4 berührt die Flügelrahmen-Vorsatzschale 8.
[0047] Figur 2 zeigt das geschlossene Fenster, wobei die Anschlagdichtung 4 - entgegen der
Realität - unverformt dargestellt ist. Es wird jedoch deutlich, dass in dieser Position
die Anschlagdichtung 4 in Kontakt mit dem verdünnten Bereich der Flügelrahmen-Vorsatzschale
8 ist.
[0048] Figur 3 unterscheidet sich von Figur 2 durch die verkürzte Blendrahmen-Vorsatzschale
12, welche nicht bis zum Fuß des Blendrahmenprofils reicht. Eine derartige Blendrahmen-Vorsatzschale
12 eignet sich insbesondere für die Kombination mit einer nicht dargestellten Fensterbank.
[0049] Figur 4 zeigt als Detail den Anschlag der Dichtlamelle 14 der Anschlagsdichtung 4
an der Anschlagslinie 15. Es wird deutlich, dass durch den verdünnten Bereich der
Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 die Funktion der Anschlagsdichtung 4 gegenüber einem
Rahmen ohne Flügelrahmen-Vorsatzschale 8 nicht nennenswert verändert wird.
[0050] Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt.
Legende
[0051]
- 1
- Verbundrahmen
- 2
- Blendrahmen
- 3
- Flügelrahmen
- 4
- Anschlagdichtung
- 5
- Flügelrahmen-Falzbereich
- 6
- Flügelrahmen-Überschlag
- 7
- Glasdichtung
- 8
- Flügelrahmen-Vorsatzschale
- 9
- Außenseite
- 10
- Blendrahmen-Falzbereich
- 11
- Blendrahmen-Überschlag
- 12
- Blendrahmen-Vorsatzschale
- 13
- Hohlraum
- 14
- Dichtlamelle
- 15
- Anschlagslinie
- 16
- Stütznocken
1. Verbundrahmen (1) aus einem Blend- (2) und Flügelrahmen (3) eines Fensters und / oder
einer Tür,
wobei der Flügelrahmen (3) zumindest einen Flügelrahmen-Falzbereich (5), einen Flügelrahmen-Überschlag
(6), eine am Flügelrahmen-Überschlag (6) befestigte Glasdichtung (7) zur Abdichtung
einer im Flügelrahmen-Falzbereich (5) positionierten Verglasung sowie eine auf der
dem Flügelrahmen-Falzbereich (5) abgewandten Seite des Flügelrahmen-Überschlags (6)
zumindest näherungsweise parallel zur Verglasungsebene verlaufende Außenseite (9)
aufweist,
mit einer an dem Blendrahmen (2) befestigten Anschlagdichtung (4) zur Abdichtung an
der Außenseite (9) des Flügelrahmens (3),
mindestens eine Flügelrahmen-Vorsatzschale (8) oder ein Flügelrahmen-Vorsatzrahmen
auf der Außenseite (9) am Flügelrahmen (3) angeordnet ist,
wobei die mindestens eine Flügelrahmen-Vorsatzschale (8) oder der Flügelrahmen-Vorsatzrahmen
den Flügelrahmen-Überschlag (6) und partiell die Außenseite (9) bis oberhalb einer
Anschlagslinie (15) der Anschlagdichtung (4) am Flügelrahmen (3) überdeckt.
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagdichtung (4) parallel zur Verglasungsebene die Flügelrahmen-Vorsatzschale
(8) oder den Flügelrahmen-Vorsatzrahmen partiell überdeckt und
die Flügelrahmen-Vorsatzschale (8) in dem Bereich, welcher von der Anschlagsdichtung
(4) überdeckt wird, eine dünnere Wandstärke aufweist als im Bereich des Flügelrahmen-Überschlags
(6) und sich vorzugsweise in Richtung der Anschlagslinie (15) verjüngt.
2. Verbundrahmen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Blendrahmen (2) zumindest einen Blendrahmen-Falzbereich (10) und einen Blendrahmen-Überschlag
(11) aufweist,
wobei mindestens eine Blendrahmen-Vorsatzschale (12) oder ein Blendrahmen-Vorsatzrahmen
auf der dem Blendrahmen-Falzbereich (10) abgewandten Seite des Blendrahmen-Überschlags
(11) am Blendrahmens (2) angeordnet ist.
3. Verbundrahmen (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Blendrahmen-Vorsatzschale (12) oder der Blendrahmen-Vorsatzrahmen
parallel zur Verglasungsebene die Flügelrahmen-Vorsatzschale (8) oder den Flügelrahmen-Vorsatzrahmen
partiell überdeckt.
4. Verbundrahmen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagdichtung (4) mit dem Blendrahmen (2) einen Hohlraum (13) bildet und auf
der dem Blendrahmen (2) abgewandten Seite über eine abstehende Dichtlamelle (14) verfügt,
welche sich weg vom Blendrahmen-Überschlag (11) in Richtung des Flügelrahmens (3)
schräg in Richtung des Blendrahmen-Falzbereichs (10) erstreckt.
5. Verbundrahmen (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlamelle (14) die Anschlagslinie (15) berührt.
6. Verbundrahmen (1) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagdichtung (4) über einen Stütznocken (16) im Hohlraum (13) verfügt.
7. Verfahren zum Schließen eines Verbundrahmens (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Annähern des Flügelrahmens (3) an den Blendrahmen (2) zunächst die Anschlagdichtung
(4) die Anschlagslinie (15) am Flügelrahmen trifft und sich beim weiteren Annähern
elastisch verformt.
8. Verfahren zum Schließen eines Verbundrahmens (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim weiteren Annähern des Flügelrahmens (3) an den Blendrahmen (2) die Anschlagdichtung
(4) die Flügelrahmen-Vorsatzschale (8) berührt.