[0001] Die Erfindung betrifft eine Brenneranordnung für ein Gasheizgerät, ein mit einer
solchen Brenneranordnung ausgestattetes Gasheizgerät sowie deren besonders geeignete
Einsatzgebiete bzw. Verwendungen.
[0002] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Heizgeräte, die überwiegend oder sogar
ausschließlich Wasserstoff als Brennstoff verwenden. Insbesondere betrifft die Erfindung
sogenannte Flachbrenner, die zur Verbrennung eines vorgemischten Luft-Wasserstoff-Gemisches
geeignet sind. Hierbei sind insbesondere die folgenden Heizgeräte angesprochen, ohne
dass die nachfolgende Aufzählung eine Beschränkung darstellen soll:
- Brennwert-Wandgeräte oder andere Heizgeräte, die einen Brenner verwenden und Wasserstoff
verbrennen;
- Kombi-Heizgeräte mit Anschlüssen für Zentralheizung und Warmwasserbereitung, wobei
diese als Einzel- oder Mehrzweckgerät ausgeführt sein können;
- eine Leistungsstufe, insbesondere eine für Haushaltsgeräte geeignete übliche Leistungsstufe
mit beliebiger Leistung;
- Heizgeräte mit einer (einzigen) Abgasanlage, wobei auch verschiedene Abgassysteme
vorliegen können;
- Heizgeräte, aufweisend ein Brenner mit vollständiger oder teilweiser Vormischung.
[0003] Die physikalischen Eigenschaften von Wasserstoff und seiner Verbrennung, insbesondere
mit Luft, unterscheiden sich von denen von Erdgas und üblichen Kohlenwasserstoffen.
Insbesondere ist bei der adiabatischen Flamme einer Verbrennung von Wasserstoff die
Temperatur höher und die Löschstrecke kleiner als bei Erdgas. Dies bedeutet insbesondere,
dass zur Vermeidung von Flammenrückschlägen durch den Brenner kleine Perforationen
verwendet werden müssen, was die Möglichkeiten für die Brennerherstellung einschränkt.
Diese beiden Merkmale führen unter anderem dazu, dass es für den Brennerhersteller
eine Herausforderung ist, Brenner mit einer langen Lebensdauer, z. B. 15 Jahre, bereitzustellen,
insbesondere mit Blick auf die auftretenden Verformungen. Eine (unerwünschte) Verformung
des Brenners kann bereits nach wenigen Stunden des Betriebes auftreten.
[0004] Dies kann zu zwei großen Problemen beitragen: Erstens kann eine unerwünschte bzw.
unkontrollierbare Verformung eintreten, die die Leistung des Brenners verringert,
insbesondere wenn so genannte Flammenrückschläge dadurch begünstigt werden. Es ist
dann auch möglich, dass die Qualität der Verbrennung reduziert wird (z.B. aufgrund
größerer Anteile unverbrannten Gases, eine instabile Verbrennung, etc.). Es können
auch so genannte "
hot spots" am Brenner entstehen (Brennertemperatur über einem vorgegebenen Grenzwert), die
eine erhöhte Belastung zur Folge haben. Zweitens kann die Schnittstelle zwischen der
stromaufwärts und der stromabwärts gelegenen Seite des Brenners undicht werden, wobei
verhindert werden muss, dass diese Schnittstelle die Fähigkeit verliert, eine dort
entstehende Flamme zu löschen. Eine Verformung im Bereich der Schnittstelle könnte
eine Leckage (in unerwünschtem Umfang) erhöhen, was zu einem potenziellen Flammenrückschlag
führt, wenn eine Flamme nicht mehr gelöscht werden kann. Letzterer Aspekt ist auch
sicherheitsrelevant.
[0005] Die Verbrennung von Wasserstoff in Heizgeräten für die breite Öffentlichkeit steht
am Anfang ihrer Entwicklung. Es wurde bereits bekannt, dass die Verbrennung mit deutlich
größerer Wärmeentwicklung einhergehen kann und daher Maßnahmen für eine geeignete
Kühlung getroffen werden sollten. Es wurde zum Beispiel vorgeschlagen, dass der Flachbrenner
frei auf dem Wärmetauscher liegen muss, damit die Kühlung optimal ist und der Flachbrenner
sich aufgrund der thermischen Zwänge frei ausdehnen kann. Gleichwohl können damit
nicht alle vorstehend genannten Probleme beseitigt werden.
[0006] In der
WO 95/ 23315 A1 ist eine Brenneranordnung beschrieben, welche eine in einer Klemmeinrichtung angeordnete,
quaderförmige und keramische Brennerplatte aufweist. Die Fläche der Austrittsöffnungen
soll dabei in einem Bereich von 0,5 Prozent bis 6,0 Prozent der Gesamtfläche der Brennerplatte
liegen. Der Einsatz einer solchen Klemmeinrichtung ist aufwendig und verlangt entsprechenden
Bauraum.
[0007] Die
WO 2023/ 078 949 A1 beschreibt eine metallische Brennerplatte bzw. einen Brenner für die Verbrennung
von Wasserstoff. Es wird vorgeschlagen, dass die metallische Brennerplatte aus einem
Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit und einem vorgegebenen Elastizitätsmodul
besteht. Die Effizienz des vorgeschlagenen Brenners kann jedoch weiter verbessert
werden.
[0008] Es besteht insbesondere Bedarf für eine robuste und zuverlässige Lösung dieser Probleme.
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten
Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll eine Brenneranordnung und/oder
ein Gasheizgerät angegeben werden, mit der/dem eine Verbrennung von wasserstoffhaltigem
Brenngas über einen langen Zeitraum sicher und effizient erreicht werden kann. Insbesondere
soll ein Brenner angegeben werden, der ein effizientes und (weitgehend) verformungsfreies
Verhalten aufweist, so dass eine gleichmäßige Leistung und ein sicherer Betrieb gewährleistet
sind.
[0010] Diese Aufgabe wird mit einer Brenneranordnung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen, entsprechend eingerichtete Gasheizgeräte und Verwendungen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Die in den Ansprüchen aufgeführten Merkmale
können beliebig miteinander kombiniert werden und damit zu weiteren Ausführungsvarianten
führen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, erläutert
und präzisiert die Erfindung, wobei weitere Ausführungsformen angegeben werden.
[0011] Hierzu trägt eine Brenneranordnung für ein Gasheizgerät der hier offenbarten Art
bei. Diese umfasst eine Brennerplatte mit einem (im Wesentlichen) flachen Flammenabschnitt,
der eine Vielzahl von Öffnungen einer kritischen Länge aufweist. Weiter hat die Brennerplatte
einem umlaufenden Flanschabschnitt. Dabei ist der Flammenabschnitt gegenüber dem Flanschabschnitt
hervorstehend und eben mit einer Dicke von mindestens 75% der kritischen Länge der
Öffnungen ausgeführt.
[0012] Es ist möglich, dass die Brenneranordnung eine einzelne Brennerplatte aufweist. Es
ist möglich, dass von der Brenneranordnung noch entsprechend angepasste Brennerkomponenten,
wie z.B. Verbindungs- und/oder Dichtungselemente, umfasst sind. Die Brennerplatte
ist insbesondere geeignet bzw. eingerichtet, einen so genannten Flachbrenner eines
Gasheizgerätes (mit) auszubilden. Das Heizgerät kann dabei insbesondere eines der
eingangs genannten sein.
[0013] Die Brennerplatte hat einen so genannten Flammenabschnitt, also einen Bereich, an
dem sich die Flammen im Betrieb des Heizgerätes ausbilden sollen. Gekennzeichnet ist
dieser Flammenabschnitt insbesondere dadurch, dass dort alle Öffnungen erfasst bzw.
umfasst sind, die von dem brennbaren Gasgemisch durchströmt werden sollen, um außerhalb
des Brenners (stromab der Öffnungen) mit einer vorbestimmten Flammenqualität zu verbrennen.
Der Flammenabschnitt kann demnach durch eine umlaufende Begrenzungslinie der äußersten
Öffnungen definiert sein. Die Brennerplatte ist so geformt, dass der Flammenabschnitt
flach ausgebildet ist. Eine "flache" Bauweise liegt insbesondere dann vor, wenn die
Öffnungen praktisch in (etwa, fast) dieselbe Richtung weisen, also nicht (überwiegend)
schräg aufeinander zu oder voneinander weg gerichtet sind. Eine "flache" Bauweise
soll auch noch vorliegen, wenn der Flammenabschnitt geringförmig gebogen bzw. bauchig
ausgeformt ist, wobei der Krümmungsradius so groß sein sollte, dass eine signifikante
wechselseitige Beeinflussung der austretenden Gasströmungen vermieden wird. Bevorzugt
beträgt der kleinste (über den Flammenabschnitt gemittelte) Krümmungsradius zumindest
25 mm [Millimeter].
[0014] Die Öffnungen weisen eine so genannte kritischen Länge auf. Die kritische Länge der
Öffnungen bezieht sich auf die Mindestweite, den die Öffnungen für das Gas-Luft-Gemisch
bieten, um die Brennerplatte zu durchqueren. Im Falle eines kreisförmigen Lochs ist
dies zum Beispiel der Durchmesser, bei einem Rechteck oder einem "Schlitz" die Breite,
bei einem Rechteck oder einem Quadrat die kürzere Seite, bei einem Dreieck ist es
entweder die kürzere Seite oder die Höhe, bei einem Sechseck ist es das Doppelte der
Höhe des Grunddreiecks, usw. zur Veranschaulichung der kritischen Länge sind in Fig.
5 diverse Ausführungsvarianten der Öffnungen dargestellt. Die Öffnungen können auch
als Perforationen bezeichnet werden. Die kritische Länge für kreisförmige Löcher liegt
bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1,0 mm [Millimeter]. Die kritische Länge für ein
Rechteck liegt bevorzugt im Bereich von 0,4 bis 1,0 mm [Millimeter]. Die kritische
Länge für ein Dreieck liegt bevorzugt im Bereich von 0,4 bis 1,0 mm [Millimeter].
Die kritische Länge für ein Sechseck liegt bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1,0 mm
[Millimeter]. Ganz besonders bevorzugt beträgt die Anzahl der Öffnungen im Flammenabschnitt
mindestens 350, und liegt bevorzugt im Bereich von 1.000, oder sogar 2.000 bis 3.500.
[0015] Weiter kann die Brennerplatte einen in Umfangsrichtung verlaufenden, ggf. durchgängigen
Flanschabschnitt aufweisen. Der Flanschabschnitt kann im Wesentlichen eben und/oder
glatt ausgeführt sein. Er kann einen die Brennerplatte radial nach außen abschließenden
Kragen ausbilden. Der Flanschabschnitt kann den Flammenabschnitt einfassen bzw. umgeben.
Der Flanschabschnitt kann eingerichtet sein, eine oder mehrere Anlage- und/oder Dichtungsflächen
mit weiteren Komponenten des Brenners bzw. des Heizgerätes auszubilden. Es ist möglich,
dass der Flanschabschnitt mit einer Vielzahl von Aussparungen vorgesehen ist, welche
zur Befestigung, Ausrichtung und/oder Fixierung der Brennerplatte hin zu mindestens
einer weiteren Komponente des Brenners bzw. des Heizgerätes dienen, indem dort Flanschverbindungselemente
angeordnet werden können, insbesondere dort hindurchgesteckt werden können.
[0016] Die Brennerplatte ist so ausgeführt, dass die Öffnungen des Flammenabschnitts gegenüber
dem Flanschabschnitt hervorstehend (betrachtet in Strömungsrichtung des Gasgemisches)
positioniert sind. Bevorzugt ist, dass (im Wesentlichen) alle Öffnungen des Flammenabschnitts
gleichermaßen vom Flanschabschnitt in Strömungsrichtung des Gasgemisches hervorstehend
positioniert sind. Mit der hervorstehenden Positionierung des Flammenabschnitts wird
auch die sich darüber ausbildende Flammenfront weiter von dem Flanschabschnitt entfernt,
was zu dessen thermischer Entlastung beitragen kann.
[0017] Zudem wird die Wärmekapazität der Brennerplatte insoweit angepasst, dass die Dicke
der Brennerplatte mindestens 75% der kritischen Länge der Öffnungen beträgt, insbesondere
mindestens 100 %, oder sogar mindestens 200 %. Bevorzugt ist, dass diese minimale
Dicke der Brennerplatte zumindest im Flammenabschnitt eingehalten wird, wobei besondere
bevorzugt ist, dass die Brennerplatte überall eine Mindestdicke einhält. Gleichwohl
ist nicht zwingend erforderlich, dass die Dicke der Brennerplatte überall identisch
ist.
[0018] Es ist möglich, dass der Flammenabschnitt mit den Öffnungen eben ausgebildet ist.
Damit ist insbesondere gemeint, dass alle Öffnungen in einer Ebene liegen und/oder
eine parallele Durchströmung des Gasgemischs durch die Öffnungen realisieren. Es ist
möglich, dass (undurchströmbare) Bereiche des Flammenabschnitts (teilweise oder vollständig)
außerhalb dieser Ebene liegen, und/oder schräg dazu verlaufen. Es ist jedoch auch
möglich, dass der gesamte Flammenabschnitt in einer (einzigen) Ebene angeordnet ist.
[0019] Es ist möglich, dass der Flammenabschnitt Sektoren aufweist, die innenliegend Öffnungen
und umliegend einen nicht durchströmbaren Rand umfassen. Mittels der Sektoren können
Gruppen von Öffnungen voneinander abgegrenzt bereitgestellt sein. Die Öffnungen einer
Gruppe bzw. eines Sektors können im Wesentlichen mit gleichem Abstand zueinander gebildet
sein, beispielsweise in einer regelmäßigen Anordnung nach Zeilen/Reihen. Um diese
Gruppe ist dann ein umlaufender Rand, bevorzugt mit im Wesentlichen gleicher Breite,
vorgesehen, der diese Gruppe von den benachbarten Gruppen/Sektoren beabstandet. Es
ist möglich, dass alle Sektoren im Wesentlichen flach oder eben ausgeführt sind, wobei
dies auch auf die Sektorenflammenabschnitte mit den Öffnungen begrenzt sein kann.
Es ist möglich, dass der Rand zumindest teilweise gewölbt ist und/oder schräg zum
(eingeschlossenen) Sektorenflammenabschnitt angeordnet ist.
[0020] Zwischen dem Flammenabschnitt und dem Flanschabschnitt kann ein Rampenabschnitt ausgebildet
sein. Der Rampenabschnitt ist insbesondere so gestaltet, dass dieser zumindest teilweise
das Hervorstehen des Flammenabschnitts gegenüber dem Flanschabschnitt ausbildet. Der
Rampenabschnitt kann - wie der Flanschabschnitt - umlaufend bzw. den Flammenabschnitt
(insgesamt) umgebend ausgebildet sein. Es ist möglich, dass dieser eine Art Falz,
einen Hals, einen Vorsprung, eine Schräge oder dergleichen ausbildet. Aufgrund der
Form des Flammenabschnitts und/oder Flanschabschnitts muss der Rampenabschnitt umlaufend
nicht mit gleicher Neigung, Breite, etc. ausgeführt sein. Der Rampenabschnitt ist
regelmäßig ohne Durchbrechungen ausgebildet, also insbesondere für das Gasgemisch
nicht durchströmbar. Der Rampenabschnitt kann auch mit den Rändern der Sektoren zusammen
ein Hervorstehen der Flammenabschnitte gegenüber dem Flanschabschnitt einstellen.
[0021] Die Brennerplatte kann mit Stahl gebildet sein. Hierbei ist ein entsprechend temperatur-
und korrosionsbeständiger Stahl auszuwählen.
[0022] Die (metallische) Brennerplatte bzw. zumindest der Flammenabschnitt kann geprägt
oder gegossen sein, also als ein Präge-, Stanz- oder Gussbauteil ausgeführt sein.
[0023] Bevorzugt ist, dass der Flammenabschnitt gegenüber dem Flanschabschnitt um maximal
20 mm [Millimeter] hervorsteht. Es wurde ermittelt, dass bei einer weiteren Entfernung
von Flammenabschnitt und Flanschabschnitt ggf. eine zu starke thermische Entkopplung
der beiden Abschnitte eintreten kann, wodurch das Risiko von unerwünschten Verformungen
und/oder einer kurzen Lebensdauer steigen kann.
[0024] Zur Form der Brennerplatte ist noch folgendes anzumerken: Es wurde festgestellt,
dass die hier angegebenen dreidimensionalen Formen der Brennerplatte begünstigen,
dass sich die Brennerplatte weniger oder sogar nicht verformt. Der Flanschabschnitt
ist in Richtung der Gasströmung vor dem Flammenabschnitt gelegen. Dies kann zum Beispiel
durch eine (partiell) konvexe Gestalt erreicht werden. Der maximale Abstand zwischen
der Ebene des Flanschabschnitts und dem unteren Punkt des Brenners (bzw. tiefsten
Punktes / Bereichs eines Flammenabschnitts) definiert die maximale Tiefe, die unter
20 mm bleiben sollte, damit eine ordnungsgemäße Kühlung der Brenneroberfläche gewährleistet
werden kann, auch mit ggf. bekannten Mitteln. Die dreidimensionale Form kann mit einem
konstanten oder inkonstanten Krümmungsradius entlang einer beliebigen Richtung der
Brenneroberfläche bzw. des Flammenabschnitts einher gehen, kann ggf. aus (zusammengesetzten)
Teilabschnitten von geraden Segmenten, etc. bestehen. Die dreidimensionale Form kann
durch ein beliebiges industrielles Verfahren hergestellt werden, zum Beispiel durch
Stanzen, Gießen oder ähnliches.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Gasheizgerät vorgeschlagen, umfassend eine Brenneranordnung
gemäß der vorliegenden Offenbarung, wobei das Gasheizgerät eine vorbestimmte Nennlast
und eine Flanschaufnahme für die Brenneranordnung hat. Weiter ist mindestens ein Flanschverbindungselement
pro 8 kW der vorbestimmten Nennlast vorgesehen.
[0026] Dies betrifft nun insbesondere eine vorbestimmte Integration der Brenneranordnung
in ein Gasheizgerät, wobei insbesondere Maßnahmen bzw. Mittel angegeben werden, die
zur Lösung der eingangs geschilderten Probleme beitragen können. Üblicherweise kennt
der Fachmann das Gasheizgerät samt dessen vorbestimmte bzw. eingestellte Nennlast.
Für den Bereich der Haushalts-Gasheizgeräte sind beispielsweise Geräte mit Nennleistungen
im Bereich von 20 bis 35 kW [Kilowatt] erhältlich.
[0027] Zusätzlich zur Dichtungsfunktion, die die Flanschverbindungselemente an der mechanischen
Schnittstelle zu gewährleisten haben, werden hier die Flanschverbindungselement (auch)
für eine intensivere bzw. minimale Kühlfunktion der Brenneranordnung eingesetzt, so
dass der Brenner deformationsfrei bleibt oder zumindest eine geringere Verformungseignung
aufweist. Die Kontaktfläche des Brennerflansches zur Flanschaufnahme bzw. dem angrenzenden
Verbrennungsmodul (mit dessen Kühlteilen) wird somit verbessert bzw. intensiviert,
um eine Kühlung insbesondere durch Konduktion zu gewährleisten. Es wird also vorgeschlagen,
unter Berücksichtigung der Nennlast des Geräts die Brennerbefestigung aus mindestens
1 Befestigungselement (hier auch Flanschverbindungselement) pro 8kW Nennleistung auszuführen.
[0028] Beispiel 1: Bei einem Gerät mit einer Nennleistung von 24 kW muss die Brennerbefestigung
mindestens 24kW/8kW = drei (3) Befestigungselemente umfassen; Beispiel 2: Bei einem
Gerät mit einer Nennleistung von 26 kW muss die Brennerbefestigung mindestens 26kW/8kW=
3,25, d. h. drei (3) Befestigungselemente umfassen (abgerundet); Beispiel 3: Bei einem
Gerät mit einer Nennleistung von 28 kW muss die Brennerbefestigung mindestens 28kW/8kW
= 3,5 d.h. vier (4) Befestigungselemente umfassen (aufgerundet); Beispiel 4: Bei einem
Gerät mit einer Nennleistung von 30 kW muss die Brennerbefestigung mindestens 30kW/8kW
= 3,75, d. h. vier (4) Befestigungselemente umfassen (aufgerundet).
[0029] Es ist darauf hinzuweisen, dass die Einhaltung dieser Vorschrift für die Ausbildung
einer Anbindung einer Brenneranordnung an einem Gasheizgerät auch unabhängig von der
dreidimensionalen Form der Brennerplatte Anwendung finden kann, also z.B. auch bei
Brennerplatten, bei denen Flammenabschnitt und Flanschabschnitt in einer gemeinsamen
Ebene liegen und/ oder Teilbereiche des Flammenabschnitts einander winkelig gegenüberliegen.
Demnach kann eine Lösung zumindest eines Teils der eingangs geschilderten Probleme
auch mit einem Gasheizgerät erreicht werden, das eine Brenneranordnung mit einer Brennerplatte
mit einem Flammenabschnitt (aufweisend eine Vielzahl von Öffnungen) und einen umlaufenden
Flanschabschnitt aufweist, wobei das Gasheizgerät eine vorbestimmte Nennlast und eine
Flanschaufnahme für die Brenneranordnung hat, wobei mindestens ein Flanschverbindungselement
pro 8 kW der vorbestimmten Nennlast vorgesehen ist.
[0030] Das Gasheizgerät ist bevorzugt so ausgeführt, dass der Flammenabschnitt der Brennerplatte
in Strömungsrichtung des Gases hervorsteht. Ganz besonders bevorzugt ist, dass Wasserstoff
(oder ein wasserstoffhaltiges Brenngas) mit Luft stromaufwärts miteinander gemischt
und dann hin zu der Brenneranordnung gefördert bzw. geleitet wird. Das Gemisch durchströmt
dann zumindest teilweise (bevorzugt vollständig) die Ebene mit Flanschabschnitt, bevor
es weiter stromabwärts auf die Ebene mit dem Flammenabschnitt trifft und diesen durch
die dort vorgesehenen Öffnungen durchtritt. Weiter stromabwärts, ggf. mit einem Flammenabstand
außerhalb der Brenneranordnung, entzündet sich das Gemisch im Betrieb des Gasheizgerätes
und bildet eine oder mehrere Flammenfronten dort aus.
[0031] Die Flanschaufnahme kann mit mindestens einem Kühlelement ausgeführt ist, mit dem
Wärme von dem Flanschabschnitt der Brennerplatte abführbar ist. Das Kühlelement kann
insbesondere aus folgender Gruppe ausgeführt sein: ein regulierbarer (Wasser-)Kühlkreislauf;
eine Wärmeableitvorrichtung, z.B. in wärmeleitendem Kontakt zur kühleren Umgebung,
eine wärmeleitende Dichtung zwischen Brenner und Brennertür und/oder zwischen Brenner
und Wärmetauscher.
[0032] Einem weiteren Aspekt folgend wird hier auch die Verwendung einer Brenneranordnung
und/oder eines Gasheizgerätes der vorliegend offenbarten Art zur Verbrennung von wasserstoffhaltigem
Brenngas an dem Flammenabschnitt vorgeschlagen. Die Erläuterungen zur Brenneranordnung,
dem Gasheizgerät und/oder der Verwendung können wechselweise vollumfänglich zur Erläuterung
bzw. Konkretisierung herangezogen werden.
[0033] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren detaillierter
erläutert. Die in den Figuren gezeigten Merkmale können extrahiert und mit anderen
Merkmalen aus anderen Figuren, der Beschreibung und den Ansprüchen kombiniert bzw.
ergänzt werden, soweit das hier nicht explizit ausgeschlossen ist. Die Figuren sind
schematisch und insbesondere nicht zur Abmessung von Größenverhältnissen geeignet.
[0034] Es stellen dar:
- Fig. 1:
- ein Gasheizgerät mit einer Brenneranordnung,
- Fig. 2:
- eine Ausführungsvariante einer Brenneranordnung,
- Fig. 3:
- eine Draufsicht auf eine Ausführungsvariante einer Brenneranordnung,
- Fig. 4:
- eine Unteransicht auf die Brenneranordnung nach Fig. 3, und
- Fig. 5:
- eine Veranschaulichung diverser Formen von Öffnungen samt kritischer Längen.
[0035] Fig. 1 zeigt ein Gasheizgerät 2, umfassend eine Brenneranordnung 1, wobei hier nur
ein Teil davon veranschaulicht ist. Zudem sind die Bestandteile der Brenneranordnung
1 noch nicht zu der Flanschaufnahme 14 gefügt, sondern diese sind in Explosionsdarstellung
und besseren Veranschaulichung darunter abgebildet.
[0036] Die Flanschaufnahme 14 kann ein Bauteil des Gasheizgerätes sein, dass einen Anströmraum
für das Brenngas-Luft-Gemisch bereitstellt und/oder zumindest teilweise begrenzt.
Es kann eine Brenngaszufuhr 20 vorgesehen sein, über die (z.B. mit einem Regelventil
kontrolliert) Brenngas (bevorzugt Wasserstoff) zugeführt werden kann. Es kann eine
Luftzufuhr 19 vorgesehen sein, über die (z. B. mittels eines Gebläses) Umgebungsluft
angesaugt und gefördert werden kann. Es ist möglich, dass die Brenngaszufuhr 20 in
die Luftzufuhr 19 mündet, sodass an der Flanschaufnahme 14 eine Gemischleitung mündet.
[0037] An und/oder in der Flanschaufnahme 14 integriert kann ein Kühlelement 17 ausgebildet
sein, z. B. ein Wasserkreis, wobei die Wasserleitungen in wärmeleitendem Kontakt mit
der Flanschaufnahme 14 und der Brenneranordnung 1 stehen.
[0038] Die Brenneranordnung 1 ist mit einer Brennerplatte 3 und einer Dichtung 18 ausgeführt,
wobei letztere zwischen einem Flanschabschnitt 7 der Brennerplatte 3 und der Flanschaufnahme
14 positionierbar ist, insbesondere zur Abdichtung der Schnittstelle und/oder zur
Wärmeableitung von dem Flanschabschnitt 7 der Brennerplatte 3. Die Brennerplatte 3
samt Dichtung 18 wird mittels mehrerer Flanschverbindungselemente 15 an der Flanschaufnahme
14 befestigt bzw. verspannt. Die (bevorzugt metallischen) Flanschverbindungselemente
15 können als Schrauben, Gewindestangen, Bolzen oder dergleichen ausgeführt sein.
Dabei ist vorgesehen, dass das Gasheizgerät 2 mindestens ein Flanschverbindungselement
15 pro 8 kW der vorbestimmten Nennlast des Gasheizgerätes 2 aufweist. Im illustrierten
Fall hat das Gasheizgerät 2 beispielswiese eine Nennleistung von 80kW, so dass der
Vorschrift folgende hier zehn Flanschverbindungselemente 15 vorgesehen sind.
[0039] Die dargestellte Brennerplatte 3 weist einen flachen Flammenabschnitt 4 mit einer
Vielzahl von Öffnungen 5 und einem umlaufenden Flanschabschnitt 7 auf, wobei im Flanschabschnitt
7 eine entsprechende Anzahl von Aussparungen 22 für die zehn Flanschverbindungselemente
15 vorgesehen ist. Darüber hinaus gehende konkrete Formen der Brennerplatte 3 sind
in dieser Figur nicht wesentlich, sondern werden im Zusammenhang mit den weiteren
Figuren erläutert. Gleichwohl ist möglich, auch hier eine vorgeschlagene Brennerplatte
3 einzusetzen.
[0040] Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau einer Ausführungsvariante einer Brennerplatte
3 im Querschnitt. Zudem ist die Strömungsrichtung 16 veranschaulicht, mit der die
Brennerplatte 3 im montierten Zustand im Gasheizgerät durchströmt wird, so dass hier
unterhalb der Brennerplatte 3 der Flammenbereich 21 ausgebildet wird.
[0041] Die einteilige Brennerplatte 3 weist (mittig bzw. zentral) einen flachen Flammenabschnitt
4 auf, der eine Vielzahl von Öffnungen 5 einer kritischen Länge 6 (hier nicht veranschaulicht)
hat. Der Flammenabschnitt 4 und die Öffnungen 5 liegen in einer gemeinsamen Öffnungsebene
24.
[0042] Angrenzend (und umlaufend) zu dem Flammenabschnitt 4 ist ein Rampenabschnitt 13 ausgebildet,
der sich bis hin zu einem (wieder ebenen und zudem umlaufenden) Flanschabschnitt 7
erstreckt, der in einer so genannten Flanschebene 23 liegt. Der Flammenabschnitt 4
ist somit gegenüber dem Flanschabschnitt 7 hervorstehend ausgeführt, betrachtet in
Strömungsrichtung 16. Der Abstand von Öffnungsebene 24 zu Flanschebene 23 kann ein
Maß für das Hervorstehen bzw. die Tiefe 9 angeben.
[0043] Weiter ist die Brennerplatte 3 mit einer einheitlichen Dicke 10 ausgeführt, die mindestens
75% der kritischen Länge 6 der Öffnungen 5 beträgt.
[0044] In den Fig. 3 und 4 sind eine Drauf- und eine Unteransicht auf eine Ausgestaltung
einer Brennerplatte 3 veranschaulicht. Die Brennerplatte 3 ist einteilig, aus Metall
und geprägt (Tiefgezogen). Die Brennerplatte 3 ist im Wesentlichen rechteckig gestaltet
(mit drei abgerundeten Ecken und einer abgeschrägten Ecke).
[0045] Es ist ein in Richtung des Umfangs 8 verlaufender Flanschabschnitt 7 vorgesehen,
der im Wesentlichen glatt/eben ist und eine Vielzahl von zueinander (etwa gleichmäßig)
beabstandeten Aussparungen 22 für (nicht dargestellte) Flanschverbindungselemente
15 aufweist. Dieser umgibt den im Wesentlichen nach Art eines "race-track" geformten
Innenbereich, der auch den Flammenabschnitt 4 umfasst.
[0046] Zwischen Flanschabschnitt 7 und Flammenabschnitt 4 ist ein Absatz mit einem Rampenabschnitt
13 gebildet, so dass der Flammenabschnitt 4 in Strömungsrichtung 16 betrachtet mit
einer Tiefe 9 hervorsteht, wobei die Tiefe 9 (insgesamt) maximal 20 mm beträgt. Dieser
Rampenabschnitt 7 kann Abschnitte der Brennerplatte 3 umfassen, die parallel und/oder
schräg zur Strömungsrichtung 16 verlaufen.
[0047] Der Flammenabschnitt 4 ist mit einer Vielzahl Sektoren 11 ausgeführt, die innenliegend
Öffnungen 5 und umliegend einen nicht durchströmbaren Rand 12 umfassen. Es ist möglich,
dass die nicht durchströmbaren Ränder 12 wie ein Rampenabschnitt 13 geformt sind und
damit auch zur Tiefe 9 (insgesamt) beitragen bzw. diese mit einstellen. Es ist möglich,
dass diese Ränder 12 so geformt sind, dass die Sektoren 11 auf unterschiedlichen Tiefen
ausgehend vom Flanschabschnitt 7 liegen, dies ist aber nicht zwingend erforderlich
bzw. nur bei bestimmten Ausgestaltungen des Gasheizgerätes sinnvoll.
[0048] In der Fig. 5 sind diverse Ausgestaltungen der Öffnungen 5 samt zugehöriger kritischen
Länge 6 veranschaulicht. Dabei sind folgende Formen der Öffnungen 5 gezeigt: (a) Kreis,
(b) Quadrat, (c) Rechteck, (d) Sechseck, (e) "race-track", (f) - (g) Dreiecke. Die
maßgebliche kritischen Länge 6, die dem Fachmann auf dem Gebiet der Brennertechnologie
vertraut ist, ist jeweils eingezeichnet und auch weiter oben nochmals erläutert.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Brenneranordnung
- 2
- Gasheizgerät
- 3
- Brennerplatte
- 4
- Flammenabschnitt
- 5
- Öffnung
- 6
- kritische Länge
- 7
- Flanschabschnitt
- 8
- Umfang
- 9
- Tiefe
- 10
- Dicke
- 11
- Sektor
- 12
- Rand
- 13
- Rampenabschnitt
- 14
- Flanschaufnahme
- 15
- Flanschverbindungselement
- 16
- Strömungsrichtung
- 17
- Kühlelement
- 18
- Dichtung
- 19
- Luftzufuhr
- 20
- Brenngaszufuhr
- 21
- Flammenbereich
- 22
- Aussparung
- 23
- Flanschebene
- 24
- Öffnungsebene
1. Brenneranordnung (1) für ein Gasheizgerät (2), dadurch gekennzeichnet, dass eine Brennerplatte (3) mit einem flachen Flammenabschnitt (4), aufweisend eine Vielzahl
von Öffnungen (5) einer kritischen Länge (6), und einem umlaufenden Flanschabschnitt
(7) vorgesehen ist, wobei der Flammenabschnitt (4) gegenüber dem Flanschabschnitt
(7) hervorstehend, eben und mit einer Dicke (10) von mindestens 75% der kritischen
Länge (6) ausgeführt ist.
2. Brenneranordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flammenabschnitt (4) Sektoren (11) aufweist, die innenliegend Öffnungen (5) und
umliegend einen nicht durchströmbaren Rand (12) umfassen.
3. Brenneranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Flammenabschnitt (4) und Flanschabschnitt (7) ein Rampenabschnitt (13) ausgebildet
ist.
4. Brenneranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennerplatte (3) mit Stahl gebildet ist und zumindest der Flammenabschnitt (4)
geprägt oder gegossen ist.
5. Brenneranordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flammenabschnitt (4) gegenüber dem Flanschabschnitt (7) um maximal 20 mm hervorsteht.
6. Gasheizgerät (2), umfassend eine Brenneranordnung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, wobei das Gasheizgerät (2) eine vorbestimmte Nennlast und eine Flanschaufnahme
(14) für die Brenneranordnung (1) hat, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Flanschverbindungselement (15) pro 8 kW der vorbestimmten Nennlast
vorgesehen ist.
7. Gasheizgerät (2) nach dem vorhergehenden Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Flammenabschnitt (4) in Strömungsrichtung (16) des Gases hervorsteht.
8. Gasheizgerät (2) nach dem vorhergehenden Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschaufnahme (14) mit mindestens einem Kühlelement (17) ausgeführt ist, mit
dem Wärme von dem Flanschabschnitt (7) der Brennerplatte (3) abführbar ist.
9. Verwendung einer Brenneranordnung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 oder eines
Gasheizgerätes (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8 zur Verbrennung von wasserstoffhaltigem
Brenngas an dem Flammenabschnitt (4).