Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Beschreibung betrifft allgemein das technische Gebiet der Signalübertragungstechnik,
und insbesondere einen Hohlleiter zum Übertragen von HF-Signalen mit einem flexiblen
Hohlleiterabschnitt.
Technischer Hintergrund
[0002] Hohlleiter werden in der Signalübertragungstechnik genutzt, um Signale, insbesondere
hochfrequente Signale, zu übertragen, beispielsweise mit Frequenzanteilen von 1 GHz
und höher. Beispielsweise werden Hohlleiter in der Satellitenkommunikation genutzt.
[0003] Zusätzlich zu Anforderungen an die Signalübertragungseigenschaften müssen von einem
Hohlleiter je nach Anwendungsfall auch mechanische Anforderungen erfüllt werden. So
kann es nötig sein, einen Hohlleiter strukturell bzw. mechanisch flexibel zu gestalten,
um einen Toleranzausgleich zu ermöglichen, sowie thermomechanische Belastungen oder
Vibrationen aufzunehmen.
[0004] Ein Hohlleiter besteht üblicherweise aus zwei Flanschen sowie einem dazwischen befindlichen
Hohlleiterabschnitt. Die Flansche dienen dazu, den Hohlleiter an die zu verbindenden
Komponenten anzuschließen. Der Hohlleiterabschnitt ist wiederum mit den beiden Flanschen
elektrisch und mechanisch verbunden. Gerade bei Hohlleitern mit flexiblen Hohlleiterabschnitten
kann die elektrische/mechanische Verbindung zwischen dem Hohlleiterabschnitt und den
Flanschen einer hohen Belastung ausgesetzt sein und es besteht auch die Gefahr einer
Beschädigung dieser elektrischen/mechanischen Verbindung auf Grund von wiederkehrenden
relativen Bewegungen zwischen den Flanschen und dem Hohlleiterabschnitt. Auch wenn
die besagte elektrische/mechanische Verbindung zwischen dem Hohlleiterabschnitt und
einem Flansch mechanisch noch eine ausreichende Festigkeit hat, kann es dennoch sein,
dass durch strukturelle Schäden die Signalübertragungseigenschaften auf ungewünschte
Weise beeinträchtigt sind. Es ist aber auch denkbar, dass die elektrische/mechanische
Verbindung zum Erzielen einer gewünschten Signalübertragungsgüte in einer Weise gestaltet
sein muss, dass eine hohe mechanische Festigkeit über einen längeren Zeitraum gar
nicht erst erreicht werden kann.
[0005] Anders ausgedrückt besteht bei Hohlleitern mit flexiblen Hohlleiterabschnitten die
Gefahr eines Schadens an einer Verbindungsstelle des flexiblen Hohlleiterabschnitts
mit einer anderen Komponente des Hohlleiters, beispielsweise an der Verbindungsstelle
zwischen dem flexiblen Hohlleiterabschnitt und einem Flansch.
Darstellung der Erfindung
[0006] Ausgehend von dem oben beschriebenen Nachteil des Standes der Technik kann es als
Aufgabe betrachtet werden, einen Hohlleiter mit einem flexiblen Hohlleiterabschnitt
dahingehend zu verbessern, dass die Gefahr von mechanischen Schäden und/oder einer
ungewünschten Beeinträchtigung der Signalübertragungseigenschaften im Dauerbetrieb
und unter mechanischen Belastungen reduziert wird.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs. Weitere
Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie aus der folgenden
Beschreibung.
[0008] Gemäß einem Aspekt ist ein Hohlleiter angegeben. Ein Hohlleiter kann auch als Wellenleiter
bezeichnet werden und wird beispielsweise verwendet, um hochfrequente Signale (HF-Signale)
zu übertragen. Der Hohlleiter weist einen ersten Flansch, einen zweiten Flansch, einen
flexiblen Hohlleiterabschnitt und eine erste Befestigungseinheit auf. Der flexible
Hohlleiterabschnitt ist sowohl mit dem ersten Flansch als auch mit dem zweiten Flansch
derart elektrisch verbunden, dass ein Hochfrequenzsignal (HF-Signal) von dem ersten
Flansch zu dem zweiten Flansch oder umgekehrt über den flexiblen Hohlleiterabschnitt
übertragen werden kann. Der flexible Hohlleiterabschnitt weist eine Oberfläche auf
und eine erste Vertiefung ist in der Oberfläche angeordnet. Die erste Befestigungseinheit
ist mit dem ersten Flansch verbunden. Die erste Befestigungseinheit liegt in einem
ersten Überlappbereich in einer Längsrichtung des flexiblen Hohlleiterabschnitts an
der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts an und greift in die erste Vertiefung
des flexiblen Hohlleiterabschnitts ein und fixiert dadurch den flexiblen Hohlleiterabschnitt
mit Bezug zu dem ersten Flansch.
[0009] Der erste Flansch und der zweite Flansch dienen dazu, den Hohlleiter an die miteinander
zu verbindenden signalverarbeitenden Komponenten anzuschließen. Zu diesem Zweck können
die Flansche entsprechend ausgestaltet sein. Beispielsweise wird der erste Flansch
mit einer ersten Komponente verbunden, damit ein HF-Signal von der ersten Komponente
über den ersten Flansch in den Hohlleiter eingespeist werden kann. Dieses HF-Signal
wird dann über den flexiblen Hohlleiterabschnitt zu dem zweiten Flansch übertragen.
Der zweite Flansch ist mit einer zweiten Komponente verbunden und ermöglicht es, dass
die zweite Komponente das HF-Signal an dem zweiten Flansch abgreift. Um den ersten
Flansch und den zweiten Flansch mit den jeweiligen miteinander zu verbindenden signalverarbeitenden
Komponenten zu verbinden, können sämtliche bekannten Techniken verwendet werden.
[0010] Elektromagnetische Signale werden in einem Hohlleiter über einen Hohlkörper übertragen.
In der vorliegenden Beschreibung ist der Hohlkörper der flexible Hohlleiterabschnitt.
Der flexible Hohlleiterabschnitt kann verschiedene Querschnittsformen haben, beispielsweise
rechteckig (mit abgerundeten oder nicht abgerundeten Ecken), kreisförmig, oder elliptisch,
um lediglich beispielhaft und ohne Einschränkung einige mögliche Querschnittsformen
zu nennen. Der Hohlkörper wird durch eine Mantelfläche definiert und in seitlicher
Richtung abgegrenzt. Je nach Querschnittsform kann die Mantelfläche aus einer gekrümmten
Fläche bestehen (bei einem kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt) oder aus mehreren
als gesonderte Seitenflächen erkennbaren Flächen (bei einem rechteckigen Querschnitt).
[0011] Im vorliegenden Fall ist der Hohlleiterabschnitt ein flexibler Hohlleiterabschnitt.
Der flexible Hohlleiterabschnitt erlaubt einen bestimmten Grad Bewegungsfreiheit,
weil der flexible Hohlleiterabschnitt verformbar ist, indem er beispielsweise quer
zu seiner Längsrichtung eine Biegung gestattet aber auch entlang seiner Längsrichtung
eine Stauchung oder Dehnung ermöglicht. Die Flexibilität ergibt sich insbesondere
aus der geometrischen Gestaltung des Materials des flexiblen Hohlleiterabschnittes.
[0012] Beispielsweise weist der flexible Hohlleiterabschnitt ein elektrisch leitfähiges
Material auf, welches in einer Art Lamellenstruktur oder Wellenstruktur geformt ist.
Diese Struktur ermöglicht es, dass der flexible Hohlleiterabschnitt weniger starr
ist als ein Hohlleiterabschnitt, dessen Seitenflächen aus einem planaren Material
gefertigt sind. Die Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts ist mindestens abschnittsweise
ähnlich wie ein Faltenbalg gestaltet. Die Seitenflächen des Hohlleiterabschnitts weisen
also Wellen oder Lamellen auf, um durch diese Form eine höhere Verformbarkeit des
Hohlleiterabschnitts im Vergleich zu einem Hohlleiterabschnitt mit flächigen/planaren
Seitenflächen ohne die entsprechenden Verformungen zu ermöglichen.
[0013] Grundsätzlich reicht es aus, wenn in der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
eine Vertiefung angeordnet ist, in welche die erste Befestigungseinheit eingreifen
kann. Die oben beschriebene Lamellenstruktur weist mehrere solcher Vertiefungen auf,
die in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen in Längsrichtung des flexiblen Hohlleiterabschnitts
wiederkehren. Die erste Vertiefung in der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
ist insbesondere nahe einem ersten Ende des Hohlleiterabschnitts angeordnet.
[0014] Als Vertiefung wird hier eine relative Vertiefung verstanden, wobei die relative
Vertiefung ausgehend von einer die Vertiefung umgebenden Oberfläche des flexiblen
Hohlleiterabschnitts in Richtung des Inneren des Hohlleiterabschnittes abgestuft ist.
[0015] Die erste Befestigungseinheit greift also in eine Vertiefung des flexiblen Hohlleiterabschnitts
ein und stellt dadurch eine formschlüssige Verbindung her. Dadurch fixiert die erste
Befestigungseinheit den flexiblen Hohlleiterabschnitt mit Bezug zu dem ersten Flansch.
Eine mechanische Belastung, welche auf den flexiblen Hohlleiterabschnitt wirkt, wird
somit von der ersten Befestigungseinheit aufgenommen und diese mechanische Belastung
wird zu einem großen Teil oder vollständig von der elektrischen Verbindung zwischen
dem flexiblen Hohlleiterabschnitt und dem ersten Flansch weggehalten.
[0016] Die Vertiefung bzw. die Vertiefungen in der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
ergeben sich beispielsweise dadurch, dass die Seitenflächen des Hohlleiterabschnitts
entsprechend geformt sind und beispielsweise die Form eines Wellbleches (Lamellenstruktur,
Wellenstruktur, in der Art eines Faltenbalgs) haben. Dies bietet sich beispielsweise
bei Hohlleiterabschnitten aus einem vergleichsweise dünnen Material mit einer Wandstärke
von einigen zehntel Millimeter bis hin zu einigen Millimeter an. Bei einem Hohlleiterabschnitt
aus einem Material mit höherer Wandstärke ist es auch denkbar, dass eine Vertiefung
oder mehrere Vertiefungen in das Material des Hohlleiterabschnitts eingearbeitet werden,
indem Material durch ein materialverbrauchendes oder materialabtragendes Verfahren
entfernt wird. Bei flexiblen Hohlleiterabschnitten bietet es sich jedoch an, in die
durch die Lamellenstruktur bereitgestellten Vertiefungen einzugreifen und diese dafür
zu verwenden, den flexiblen Hohlleiterabschnitt zu fixieren.
[0017] Die erste Befestigungseinheit dient dazu, den flexiblen Hohlleiterabschnitt mit Bezug
zu dem ersten Flansch mechanisch zu fixieren und eine relative Bewegung zwischen dem
ersten Ende des flexiblen Hohlleiterabschnitts und dem ersten Flansch zu verhindern,
wenn äußere Kräfte auf den Hohlleiter wirken und beispielsweise der zweite Flansch
mit Bezug zu dem ersten Flansch bewegt wird oder sich der flexible Hohlleiterabschnitt
aufgrund von Kräften, die direkt auf den flexiblen Hohlleiterabschnitt wirken, verformt.
Indem eine relative Bewegung zwischen dem ersten Ende des flexiblen Hohlleiterabschnitts
und dem ersten Flansch verhindert wird, wird die elektrische Verbindung zwischen dem
ersten Ende des flexiblen Hohlleiterabschnitts und dem ersten Flansch mechanisch entlastet.
[0018] Typischerweise ist der flexible Hohlleiterabschnitt mit dem ersten Flansch durch
eine Lötverbindung oder eine elektrisch leitfähige Klebeverbindung verbunden. Wenn
jedoch der flexible Hohlleiterabschnitt mit Bezug zu dem ersten Flansch bewegt wird,
schwächt dies die Lötverbindung oder die elektrisch leitfähige Klebeverbindung mit
der Zeit und die Lötverbindung bzw. die elektrisch leitfähige Klebeverbindung kann
brechen. Insbesondere bei einem Hohlleiter, der für die Übertragung von hochfrequenten
Signalen verwendet wird, stellt ein solcher Bruch an der elektrischen Verbindung zwischen
Hohlleiterabschnitt und Flansch eine sehr große Beeinträchtigung der Übertragungsqualität
des Hohlleiters bis hin zur Unbrauchbarkeit dar.
[0019] Der hier beschriebene Aufbau unter Verwendung einer Befestigungseinheit entlastet
die Lötverbindung mechanisch, wodurch die Gefahr von Beeinträchtigungen der Signalübertragungsgüte
durch mechanische Schäden an der Verbindung zwischen Hohlleiterabschnitt und Flansch
wesentlich reduziert wird.
[0020] Gemäß einer Ausführungsform weist der flexible Hohlleiterabschnitt ein erstes Ende
auf und das erste Ende ist mit dem ersten Flansch elektrisch verbunden, und der flexible
Hohlleiterabschnitt weist ein zweites Ende auf und das zweite Ende ist mit dem zweiten
Flansch elektrisch verbunden.
[0021] Beispielsweise ist jedes Ende des flexiblen Hohlleiterabschnitts mit dem jeweiligen
Flansch verlötet, elektrisch leitfähig verklebt, oder verschweißt, je nach Anforderung
an die Güte der Signalübertragung über den Hohlleiter.
[0022] Der hier beschriebene Hohlleiter weist an mindestens einem Flansch eine doppelte
Verbindung zwischen dem flexiblen Hohlleiterabschnitt und diesem Flansch auf, wobei
eine erste Verbindung der doppelten Verbindung im Wesentlichen die Funktion hat, den
flexiblen Hohlleiterabschnitt mit dem entsprechenden Flansch elektrisch zu verbinden,
und wobei eine zweite Verbindung der doppelten Verbindung im Wesentlichen die Funktion
hat, den flexiblen Hohlleiterabschnitt mit dem entsprechenden Flansch mechanisch zu
verbinden und eine relative Bewegung zwischen dem Ende des Hohlleiterabschnitts und
dem entsprechenden Flansch zu verhindern, damit die erste Verbindung (die elektrische
Verbindung) mechanisch möglichst wenig oder gar nicht beansprucht wird.
[0023] Gemäß einer weiteren Ausführungsform umgibt die erste Befestigungseinheit den flexiblen
Hohlleiterabschnitt in einer Umfangsrichtung des flexiblen Hohlleiterabschnitts mindestens
teilweise.
[0024] In Umfangsrichtung des flexiblen Hohlleiterabschnitts betrachtet ist die Befestigungseinheit
beispielsweise C-förmig oder ringförmig (in diesem Fall umgibt die erste Befestigungseinheit
den flexiblen Hohlleiterabschnitt in Umfangsrichtung vollständig) ausgestaltet und
erstreckt sich mindestens teilweise in Umfangsrichtung um den flexiblen Hohlleiterabschnitt
und liegt dabei an der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts an.
[0025] Beispielsweise umgreift die Befestigungseinheit den flexiblen Hohlleiterabschnitt
in Umfangsrichtung soweit, dass sie mehr als die Hälfte des Umfangs des flexiblen
Hohlleiterabschnitts umgreift. Auf diese Weise fixiert die Befestigungseinheit den
flexiblen Hohlleiterabschnitt dermaßen an dem entsprechenden Flansch, dass eine Bewegung
des flexiblen Hohlleiterabschnitts quer zu einer Längsrichtung des flexiblen Hohlleiterabschnitts
verhindert wird. Eine Bewegung des flexiblen Hohlleiterabschnitts in Längsrichtung
weg von dem entsprechenden Flansch wird dadurch verhindert, dass die Befestigungseinheit
in die erste Vertiefung in der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts eingreift.
Somit nimmt die Befestigungseinheit sämtliche lateralen Bewegungen des flexiblen Hohlleiterabschnitts
mit Bezug zu dem Flansch auf.
[0026] Drehbewegungen des flexiblen Hohlleiterabschnitts können dadurch verhindert werden,
dass der flexible Hohlleiterabschnitt eine von einem Kreis abweichende Querschnittsform
hat, wodurch eine Drehbewegung des flexiblen Hohlleiterabschnitts in der ersten Befestigungseinheit
verhindert wird, indem die erste Befestigungseinheit an die äußere Form der Umfangslinie
des flexiblen Hohlleiterabschnitts angepasst ist.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste Vertiefung in der Oberfläche des
flexiblen Hohlleiterabschnitts eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Rille oder
Nut.
[0028] Die erste Befestigungseinheit greift in diese erste Vertiefung ein und durch die
Erstreckung der Vertiefung in Umfangsrichtung wird eine Kraft, die in Längsrichtung
des flexiblen Hohlleiters wirkt, von der ersten Befestigungseinheit aufgenommen und
diese Kraft somit von der elektrischen Verbindung zwischen dem flexiblen Hohlleiterabschnitt
und dem Flansch ferngehalten.
[0029] Es ist denkbar, dass in der Oberfläche des Hohlleiterabschnitts auch zusätzliche
Vertiefungen in Längsrichtung vorgesehen sind, wobei die Befestigungseinheit auch
in diese Vertiefungen mit einem entsprechenden Gegenstück (also einer Erhöhung an
der Befestigungseinheit) eingreift. In Längsrichtung des Hohlleiterabschnitts verlaufende
Vertiefungen können dazu dienen, eine Kraft in Umfangsrichtung aufzunehmen und eine
Drehbewegung des Hohlleiterabschnitts mit Bezug zu dem Flansch zu verhindern.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der flexible Hohlleiterabschnitt in seiner
Oberfläche eine Mehrzahl von ersten Vertiefungen und ersten Erhöhungen auf, wobei
in der Längsrichtung des flexiblen Hohlleiterabschnitts jeweils eine erste Erhöhung
zwischen zwei aufeinanderfolgenden ersten Vertiefungen angeordnet ist und die Mehrzahl
von ersten Vertiefungen und ersten Erhöhungen sich in Umfangsrichtung des flexiblen
Hohlleiterabschnitts erstreckt.
[0031] Die erste Vertiefung und die erste Erhöhung bzw. die ersten Vertiefungen und die
ersten Erhöhungen beziehen sich in dieser Beschreibung auf die Struktur der Oberfläche
des flexiblen Hohlleiterabschnitts an dem ersten Ende, welches mit der ersten Befestigungseinheit
mit dem ersten Flansch verbunden ist. Im Fortgang der Beschreibung wird auch auf eine
zweite Vertiefung und eine zweite Erhöhung Bezug genommen, welche sich aber auf die
Struktur der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts an dem zweiten Ende, welches
mit der zweiten Befestigungseinheit mit dem zweiten Flansch verbunden ist, beziehen.
[0032] Beispielsweise ist der flexible Hohlleiterabschnitt aus einem wellenförmigen oder
lamellenförmigen Material gebildet, woraus die Flexibilität des Hohlleiterabschnitts
resultiert. Diese Form des flexiblen Hohlleiterabschnitts wiederum wird herangezogen,
damit die erste Befestigungseinheit in die entsprechenden Vertiefungen eingreift und
den flexiblen Hohlleiterabschnitt mit Bezug zu dem jeweiligen Flansch mechanisch fixiert.
[0033] Der flexible Hohlleiterabschnitt weist die Erhöhungen und Vertiefungen beispielsweise
über seine gesamte Länge auf. Es ist aber auch denkbar, dass der flexible Hohlleiterabschnitt
nur abschnittsweise (in Längsrichtung) mit den besagten Erhöhungen und Vertiefungen
versehen ist. Die Erhöhungen und Vertiefungen sind mindestens im Bereich des ersten
und/oder zweiten Endes des flexiblen Hohlleiterabschnitts vorgesehen, je nachdem ob
ein Ende des flexiblen Hohlleiterabschnitts mit dem zugeordneten Flansch über die
Befestigungseinheit verbunden wird oder ob eine Befestigungseinheit an beiden Enden
des flexiblen Hohlleiterabschnitts angeordnet ist.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erste Befestigungseinheit mindestens
eine erste Erhöhung auf, welche angeordnet ist, in die erste Vertiefung in der Oberfläche
des flexiblen Hohlleiterabschnitts einzugreifen.
[0035] Auch im Zusammenhang mit der ersten Befestigungseinheit und der zweiten Befestigungseinheit
werden die Begriffe erste Erhöhung bzw. erste Vertiefung sowie zweite Erhöhung bzw.
zweite Vertiefung verwendet, wobei die erste Erhöhung und die erste Vertiefung sich
auf Merkmale der ersten Befestigungseinheit beziehen und die zweite Erhöhung und die
zweite Vertiefung sich auf Merkmale der zweiten Befestigungseinheit beziehen. Die
erste Befestigungseinheit greift in die Oberflächenmerkmale des flexiblen Hohlleiterabschnitts
an dem ersten Ende ein und die zweite Befestigungseinheit greift in die Oberflächenmerkmale
des flexiblen Hohlleiterabschnitts an dem zweiten Ende ein.
[0036] Bevorzugt ist die erste Befestigungseinheit an derjenigen Fläche, welche in dem Überlappbereich
zwischen der ersten Befestigungseinheit und dem flexiblen Hohlleiterabschnitt an der
Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts anliegt, wie ein Negativ der Oberfläche
des flexiblen Hohlleiterabschnitts ausgestaltet. In anderen Worten greifen also die
aneinander anliegenden Oberflächen der ersten Befestigungseinheit und des flexiblen
Hohlleiterabschnitts in dem Überlappbereich ineinander ein. Durch die Form und/oder
die Erstreckungsrichtung der Vertiefung bzw. Vertiefungen und gegebenenfalls der Erhöhungen
hält die Befestigungseinheit den flexiblen Hohlleiterabschnitt an dem entsprechenden
Flansch und verhindert, dass der flexible Hohlleiterabschnitt sich relativ zu dem
Flansch in Längsrichtung bewegt.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die erste Befestigungseinheit mit dem ersten
Flansch über eine Schraubverbindung, eine Nietverbindung, eine Klemmverbindung, einen
Bügel, oder eine Klebeverbindung verbunden.
[0038] Grundsätzlich kann die erste Befestigungseinheit mit dem ersten Flansch auf beliebige
Weise mechanisch verbunden sein, solange diese Verbindung eine ausreichende Festigkeit
erreicht, um die erwarteten auf den flexiblen Hohlleiterabschnitt wirkenden Kräfte
aufzunehmen und von der elektrischen Verbindung zwischen dem flexiblen Hohlleiterabschnitt
und dem Flansch fernzuhalten. Mehrere einzelne Verbindungselemente wie Schrauben,
Nieten, Bügel, Klammern oder Klebepunkte können verwendet werden, um die mechanische
Verbindung zwischen der ersten Befestigungseinheit und dem ersten Flansch herzustellen.
[0039] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die erste Befestigungseinheit ein erstes
Segment und ein zweites Segment auf, wobei das erste Segment und das zweite Segment
an unterschiedlichen Stellen in Umfangsrichtung an der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
anliegen.
[0040] Die erste Befestigungseinheit kann beispielsweise durch zwei Halbschalen gebildet
sein, wobei jede Halbschale ein Segment darstellt. Beide Halbschalen bilden die Befestigungseinheit
und liegen an der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts an. In dem montierten
Zustand der beiden Halbschalen wird der flexible Hohlleiter mindestens teilweise oder
auch vollständig in Umfangsrichtung von den beiden Halbschalen umgeben.
[0041] Durch diesen Aufbau ist es möglich, dass zunächst die elektrische Verbindung (zum
Beispiel Lötverbindung) zwischen dem flexiblen Hohlleiterabschnitt und einem Flansch
hergestellt wird und danach erst die Befestigungseinheit mit ihren beiden Segmenten
an der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts in Position gebracht und mit
dem Flansch mechanisch verbunden wird.
[0042] Es ist denkbar, dass die erste Befestigungseinheit aus mehr als zwei Segmenten besteht,
wobei jedes der Segmente in dem montierten Zustand mit dem Flansch und/oder mit einem
der anderen Segmente verbunden ist.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das erste Segment mit dem ersten Flansch
und/oder mit dem zweiten Segment mechanisch verbunden, wobei das zweite Segment mit
dem ersten Flansch und/oder mit dem ersten Segment mechanisch verbunden ist.
[0044] Die einzelnen Segmente können sowohl miteinander als auch mit dem jeweiligen Flansch
mechanisch verbunden sein. Beispielsweise können benachbarte Segmente über eine Klemm-
oder Steckverbindung miteinander verbunden werden, wenn die erste Befestigungseinheit
montiert wird, und danach können die einzelnen Segmente auch noch mit dem jeweiligen
Flansch mechanisch verbunden werden.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Hohlleiter weiterhin eine zweite Befestigungseinheit
auf, wobei die zweite Befestigungseinheit mit dem zweiten Flansch verbunden ist, wobei
die zweite Befestigungseinheit in einem zweiten Überlappbereich in einer Längsrichtung
des flexiblen Hohlleiterabschnitts an der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
anliegt und in eine zweite Vertiefung des flexiblen Hohlleiterabschnitts eingreift
und dadurch den flexiblen Hohlleiterabschnitt mit Bezug zu dem zweiten Flansch fixiert.
[0046] Der Hohlleiter ist in dieser Ausführungsform so ausgestaltet, dass beide Enden des
flexiblen Hohlleiterabschnitts mit jeweils einer Befestigungseinheit mit dem jeweiligen
Flansch mechanisch verbunden sind. Für die Verbindung zwischen der zweiten Befestigungseinheit
und dem zweiten Flansch sowie die Verbindung zwischen der zweiten Befestigungseinheit
und dem flexiblen Hohlleiterabschnitt in dem zweiten Überlappbereich gelten die Ausführungen,
die mit Bezug zu dem ersten Flansch, der ersten Befestigungseinheit und dem ersten
Überlappbereich dargelegt wurden, sinngemäß.
[0047] Es kann ausreichen, lediglich ein Ende des flexiblen Hohlleiterabschnitts mit Bezug
zu einem Flansch mit einer Befestigungseinheit mechanisch zu fixieren, weil beispielsweise
an dem entsprechenden Ende des flexiblen Hohlleiterabschnitts höhere Kräfte auftreten
als an dem anderen Ende. Bevorzugt werden jedoch beide Enden des flexiblen Hohlleiterabschnitts
mit einer jeweiligen Befestigungseinheit an dem entsprechenden Flansch mechanisch
verbunden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0048] Nachfolgend werden anhand der beigefügten Zeichnungen einige Details näher beschrieben.
Die Darstellungen sind schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
beziehen sich auf gleiche oder ähnliche Elemente. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Hohlleiters mit einem flexiblen Hohlleiterabschnitt;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Hohlleiters mit einem flexiblen Hohlleiterabschnitt
und zwei Befestigungseinheiten, welche den flexiblen Hohlleiterabschnitt mit Bezug
zu den Flanschen fixieren;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Schnittansicht der Verbindung zwischen einem flexiblen
Hohlleiterabschnitt und einem Flansch mittels einer Befestigungseinheit;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Befestigungseinheit mit zwei Segmenten, die mit
einem Flansch verbunden sind.
Detaillierte Beschreibung
[0049] Fig. 1 zeigt einen Hohlleiter 100 mit einem ersten Flansch 110, einem zweiten Flansch
120 und einem dazwischen angeordneten flexiblen Hohlleiterabschnitt 130. Der flexible
Hohlleiterabschnitt 130 erstreckt sich zwischen dem ersten Flansch 110 und dem zweiten
Flansch 120 in Längsrichtung 135 und ist mit dem ersten Flansch 110 in einem ersten
Verbindungsbereich 111 verbunden sowie mit dem zweiten Flansch 120 in einem zweiten
Verbindungsbereich 121 verbunden. Der flexible Hohlleiterabschnitt 130 weist eine
Oberfläche 131 auf. Eine Mehrzahl von Vertiefungen und Erhöhungen ist in der Oberfläche
131 ausgestaltet. Die Vertiefungen sind beispielsweise Nuten oder Rillen, die sich
in Umfangsrichtung 134 des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 erstrecken.
[0050] Hohlleiter mit einem flexiblen Hohlleiterabschnitt oder allgemein flexible Hohlleiter
werden dort verwendet, wo eine variable oder nicht exakt vorbestimmbare Geometrie
bzw. Form des Hohlleiters erforderlich ist. Gründe für die im Hohlleiter geforderte
Flexibilität können zum Beispiel Toleranzausgleich, thermomechanische Beanspruchung
während des Betriebs, veränderte Position durch externe Temperatur, Vibration oder
auch durch Schwenkmechanismen sein. Diese flexiblen Hohlleiter bestehen grundsätzlich
aus zwei Flanschen 110, 120 mit einem flexiblen Hohlleiterabschnitt 130 dazwischen.
Dieser flexible Hohlleiterabschnitt 130 ist mit den Flanschen 110, 120 beispielsweise
über jeweils eine Lötverbindung oder eine elektrische leitfähige Klebeverbindung in
den Verbindungsbereichen 111, 121 fest verbunden. Diese Löt-/Klebeverbindung sorgt
zum einen dafür, dass die beiden Flansche 110, 120 mit dem flexiblen Hohlleiterabschnitt
130 mechanisch miteinander verbunden sind und somit bis zu einem gewissen Grad mechanisch
stabil sind, und zum anderen dafür, dass der komplette Hohlleiterzug elektrisch verbunden
ist und somit Anforderungen an die elektromagnetische Verträglichkeit erfüllt.
[0051] Die Flansche 110, 120 bestehen in der Regel aus Aluminium, können aber auch aus anderen
geeigneten Werkstoffen hergestellt sein. Aufgrund der benötigten guten elektrischen
Leitfähigkeit können diese Flansche 110, 120 mit Edelmetallen beschichtet sein. Der
flexible Hohlleiterabschnitt 130 besteht beispielsweise aus Kupferberyllium (CuBe),
aber auch andere federnde Werkstoffe sind möglich. Auch der flexible Hohlleiterabschnitt
kann mit hochleitfähigen Metallen beschichtet sein. Die Flexibilisierung des Hohlleiterabschnitts
wird durch geometrische Ausformung in eine Wellenstruktur erreicht, kann aber auch
durch z. B. Spiralwendelstruktur erreicht werden.
[0052] Fig. 2 zeigt einen Hohlleiter 100 gemäß dem grundsätzlichen Aufbau, wie er mit Bezug
zu Fig. 1 beschrieben wurde. Auf die bereits beschriebenen Komponenten wird daher
nicht weiter eingegangen. In Ergänzung zu den in Fig. 1 gezeigten Komponenten weist
der Hohlleiter 100 eine erste Befestigungseinheit 140 und eine zweite Befestigungseinheit
150 auf. Die erste Befestigungseinheit 140 verbindet ein erstes Ende 138 des flexiblen
Hohlleiterabschnitts 130 mit dem ersten Flansch 110. Die erste Befestigungseinheit
140 ist mit einer Mehrzahl von Befestigungsmitteln 142 mit dem ersten Flansch 110
verbunden. Die Befestigungsmittel 142 sind in diesem Beispiel Schrauben, können aber
auch Nieten, Bolzen, Klammern, oder andere mechanische Verbindungselemente sein. Der
erste Flansch 110 weist eine Mehrzahl von Öffnungen auf, in welche die Befestigungsmittel
142 eingebracht werden, um die erste Befestigungseinheit 140 mit dem ersten Flansch
110 zu verbinden. Daneben weist der erste Flansch 110 weitere Öffnungen auf, damit
der erste Flansch 110 mit einer externen Komponente verbunden werden kann, welche
als Signal verarbeitende Komponente ein Signal auf dem ersten Flansch 110 ausgibt
oder ein Signal an dem ersten Flansch 110 abgreift.
[0053] Auf ähnliche Weise wie mit Bezug zu dem ersten Ende 138 beschrieben ist das zweite
Ende 139 des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 mit der zweiten Befestigungseinheit
150 und entsprechenden Befestigungsmitteln 152 an dem zweiten Flansch 120 verbunden.
[0054] Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung eines Endes 138, 139 des flexiblen Hohlleiterabschnitts
130 sowie die Art und Weise, wie dieses Ende 138, 139 mit einem Flansch 110, 120 verbunden
ist.
[0055] Die Darstellung in Fig. 3 gilt sinngemäß sowohl für die Verbindung zwischen dem ersten
Ende 138 und dem ersten Flansch 110 als auch für die Verbindung zwischen dem zweiten
Ende 139 und dem zweiten Flansch 120. Aus diesem Grund werden in der Darstellung der
Fig. 3 die Bezugszeichen für den ersten Flansch 110, das erste Ende 138, und die erste
Befestigungseinheit 140 als auch für den zweiten Flansch 120, das zweite Ende 139
und die zweite Befestigungseinheit 150 verwendet.
[0056] Das Ende 138, 139 des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 ist zunächst in eine Öffnung
des Flansches 110, 120 eingesteckt und mit dem Flansch 110, 120 über eine elektrische
Verbindung 160 verbunden. Die elektrische Verbindung 160 ist beispielsweise eine Lötverbindung
oder eine elektrisch leitfähige Klebeverbindung und dient dazu, dass ein HF-Signal
über den Flansch in den Hohlleiter eingespeist werden kann oder dass ein HF-Signal,
welches über den Hohlleiter übertragen wurde, an dem Flansch abgegriffen werden kann.
Die Verbindung 160 trägt dazu bei, eine hohe Signalübertragungsgüte über den Hohlleiter
zu erreichen. Mechanische Beschädigungen dieser Verbindung 160 können die Signalübertragungsgüte
in einer unerwünschten Weise beeinträchtigen.
[0057] Die Befestigungseinheit 140, 150 nimmt mechanische Belastungen und Kräfte, die aus
einer Bewegung oder Biegung des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 resultieren, auf
und leitet diese in den Flansch 110, 120, ohne dass diese mechanischen Belastungen
und Kräfte auf die Verbindung 160 wirken.
[0058] Der flexible Hohlleiterabschnitt 130 erstreckt sich in Längsrichtung 135 und die
Mantelfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 wird von einer Lamellenstruktur
oder Wellenstruktur gebildet, wie an den sich abwechselnden Vertiefungen 132, 136
und Erhöhungen 133, 137 in der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 zu
erkennen ist.
[0059] Die Befestigungseinheit 140, 150 ist an dem Flansch 110, 120 befestigt und liegt
an der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 an. Die Befestigungseinheit
140, 150 weist ihrerseits Erhöhungen 147, 157 und Vertiefungen 148, 158 auf, welche
in die Erhöhungen und Vertiefungen in der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
130 eingreifen. In anderen Worten bildet die Befestigungseinheit 140, 150 in dem Überlappbereich
141, 151 ein Negativ der Gestalt bzw. Form der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
130, so dass die Befestigungseinheit 140, 150 mit ihren Erhöhungen bzw. Vertiefungen
in die Erhöhungen bzw. Vertiefungen der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts
130 eingreift.
[0060] Es wird eine formschlüssige Verbindung zwischen der Befestigungseinheit 140, 150
sowie dem Ende 138, 139 des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 hergestellt, um eine
relative Bewegung zwischen dem flexiblen Hohlleiterabschnitt 130 und dem Flansch 110,
120 zu verhindern. Dieser Aufbau hält Kräfte und mechanische Belastungen von der Verbindung
160 weitestgehend fern.
[0061] Fig. 4 zeigt eine schematische Draufsicht auf den ersten Flansch 110 sowie die damit
verbundene erste Befestigungseinheit 140 aus Sicht des flexiblen Hohlleiterabschnitts
130. Die erste Befestigungseinheit 140 besteht aus einem ersten Segment 144 und einem
zweiten Segment 145. Das erste Segment 144 und das zweite Segment 145 werden so auf
dem ersten Flansch 110 positioniert und mit dem ersten Flansch 110 verbunden, dass
eine Öffnung 149 gebildet wird, in welchem der flexible Hohlleiterabschnitt 130 (nicht
gezeigt) angeordnet ist. Das erste Segment 144 und das zweite Segment 145 werden jeweils
mit Befestigungsmitteln 142 mit dem ersten Flansch 110 verbunden, nachdem der flexible
Hohlleiterabschnitt 130 mit dem ersten Flansch 110 bereits verbunden ist. Wenn das
erste Segment 144 und das zweite Segment 145 in der montierten Position sind, befinden
sich die Erhöhungen der Befestigungseinheit in Eingriff mit den Vertiefungen auf der
Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130, wie in Fig. 3 gezeigt.
[0062] Die Form der Öffnung 149 entspricht auch der Querschnittsform des flexiblen Hohlleiterabschnitts.
Vorliegend hat die Öffnung 149 eine im Wesentlichen rechteckige Form mit abgerundeten
Ecken. Wenn die Befestigungseinheit 140 mit dem ersten Segment 144 und dem zweiten
Segment 145 um den flexiblen Hohlleiterabschnitt 130 angeordnet ist, so ist es auf
Grund dieser Form der Öffnung 149 und der Querschnittsform des flexiblen Hohlleiterabschnitts
130 nicht möglich, dass der Hohlleiterabschnitt 130 eine Drehbewegung in Umfangsrichtung
134 ausführt.
[0063] Somit ist die Befestigungseinheit 140 ausgestaltet, sowohl einer Drehbewegung als
auch einer translatorischen Bewegung des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 mit Bezug
zu dem Flansch 110 standzuhalten.
[0064] Die Ausführungen zu der Darstellung in Fig. 4 gelten sinngemäß auch für den zweiten
Flansch 120 sowie die zweite Befestigungseinheit 150.
[0065] Zusammengefasst kann der hier dargestellte Hohlleiter wie folgt beschrieben werden:
Für den Fall einer größeren mechanischen Belastung, zum Beispiel auf Grund der Notwendigkeit,
den Hohlleiter 100 im Einsatz bewegen zu können, werden Befestigungseinheiten 140,
150 angebracht, um die Lötverbindung 160 von mechanischen Belastungen zu entlasten.
Die Befestigungseinheiten 140, 150 bestehen beispielsweise aus demselben Material
wie die Flansche 110, 120 und beinhalten an einer Kontaktfläche zu der Oberfläche
des flexiblen Hohlleiterabschnitts eine entsprechende Struktur zu dem flexiblen Hohlleiterabschnitt.
Insbesondere kann die Oberflächenstruktur der Befestigungseinheit an der Kontaktfläche
eine Negativstruktur der Oberfläche des flexiblen Hohlleiterabschnitts widerspiegeln,
aber jegliche verzahnende mechanische Struktur zum flexiblen Hohlleiterabschnitt ist
geeignet, um den flexiblen Hohlleiterabschnitt mit Bezug zu dem Flansch zu fixieren
und eine entsprechende Kraftübertragung zu gewährleisten. Durch diese verzahnende
Lammellenstruktur und das Befestigen der Befestigungseinheiten 140, 150 am Flansch
110, 120 wird der flexible Hohlleiterabschnitt 130 in Richtung des Flansches 110,
120 festgehalten. Somit kann keine mechanische Belastung, die zum Bespiel durch Verbiegung
oder Zug- / Druckbeanspruchung des flexiblen Hohlleiterabschnitts 130 aufkommt, die
Lötverbindung 160 beeinflussen. In einem Beispiel besteht die Befestigungseinheit
140, 150 aus zwei Segmenten 144, 145, aber prinzipiell ist auch eine stärkere Segmentierung
mit höherer Anzahl von Segmenten möglich. Die Verbindung der Befestigungseinheiten
140, 150 relativ zum Flansch 110, 120 ist nicht auf Schrauben limitiert auch hier
sind andere Verbindungstechniken wie Kleben oder auch Vorspannen unter Verwendung
eines Klammermechanismus möglich.
[0066] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" oder "aufweisend" keine anderen
Elemente oder Schritte ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines
der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen
Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet
werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 100
- Hohlleiter
- 110
- erster Flansch
- 111
- Verbindungsbereich
- 120
- zweiter Flansch
- 121
- Verbindungsbereich
- 130
- flexibler Hohlleiterabschnitt
- 131
- Oberfläche
- 132
- erste Vertiefung in der Oberfläche
- 133
- erste Erhöhung
- 134
- Umfangsrichtung
- 135
- Längsrichtung, Ausbreitungsrichtung der Wellen
- 136
- zweite Vertiefung
- 137
- zweite Erhöhung
- 138
- erstes Ende
- 139
- zweites Ende
- 140
- erste Befestigungseinheit
- 141
- Überlappbereich
- 142
- Befestigungsmittel
- 144
- erstes Segment
- 145
- zweites Segment
- 147
- erste Erhöhung
- 148
- erste Vertiefung
- 149
- Öffnung
- 150
- zweite Befestigungseinheit
- 151
- Überlappbereich
- 152
- Befestigungsmittel
- 154
- erstes Segment
- 155
- zweites Segment
- 157
- zweite Erhöhung
- 158
- zweite Vertiefung
- 159
- Öffnung
- 160
- elektrische Verbindung
1. Hohlleiter (100), aufweisend:
einen ersten Flansch (110);
einen zweiten Flansch (120);
einen flexiblen Hohlleiterabschnitt (130);
eine erste Befestigungseinheit (140);
wobei der flexible Hohlleiterabschnitt (130) sowohl mit dem ersten Flansch (110) als
auch mit dem zweiten Flansch (120) derart elektrisch verbunden ist, dass ein Hochfrequenzsignal
(HF-Signal) von dem ersten Flansch (110) zu dem zweiten Flansch (120) oder umgekehrt
über den flexiblen Hohlleiterabschnitt (130) übertragen werden kann;
wobei der flexible Hohlleiterabschnitt (130) eine Oberfläche (131) aufweist und eine
erste Vertiefung (132) in der Oberfläche (131) angeordnet ist;
wobei die erste Befestigungseinheit (140) mit dem ersten Flansch (110) verbunden ist;
wobei die erste Befestigungseinheit (140) in einem ersten Überlappbereich (141) in
einer Längsrichtung (135) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) an der Oberfläche
(131) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) anliegt und in die erste Vertiefung
(132) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) eingreift und dadurch den flexiblen
Hohlleiterabschnitt (130) mit Bezug zu dem ersten Flansch (110) fixiert.
2. Hohlleiter (100) nach Anspruch 1,
wobei der flexible Hohlleiterabschnitt (130) ein erstes Ende (138) aufweist und das
erste Ende (138) mit dem ersten Flansch (110) elektrisch verbunden ist;
wobei der flexible Hohlleiterabschnitt (130) ein zweites Ende (139) aufweist und das
zweite Ende (139) mit dem zweiten Flansch (120) elektrisch verbunden ist.
3. Hohlleiter (100) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die erste Befestigungseinheit (140) den flexiblen Hohlleiterabschnitt (130)
in einer Umfangsrichtung (134) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) mindestens
teilweise umgibt.
4. Hohlleiter (100) nach Anspruch 3,
wobei die erste Vertiefung (132) in der Oberfläche (131) des flexiblen Hohlleiterabschnitts
(130) eine sich in Umfangsrichtung (134) erstreckende Rille oder Nut ist.
5. Hohlleiter (100) nach Anspruch 3 oder 4,
wobei der flexible Hohlleiterabschnitt (130) in seiner Oberfläche (131) eine Mehrzahl
von ersten Vertiefungen (132) und ersten Erhöhungen (133) aufweist, wobei in der Längsrichtung
(135) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) jeweils eine erste Erhöhung (133) zwischen
zwei aufeinanderfolgenden ersten Vertiefungen (132) angeordnet ist und die Mehrzahl
von ersten Vertiefungen (132) und ersten Erhöhungen (133) sich in Umfangsrichtung
(134) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) erstreckt.
6. Hohlleiter (100) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei die erste Befestigungseinheit (140) mindestens eine erste Erhöhung (147) aufweist,
welche angeordnet ist, in die erste Vertiefung (132) in der Oberfläche (131) des flexiblen
Hohlleiterabschnitts (130) einzugreifen.
7. Hohlleiter (100) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei die erste Befestigungseinheit (140) mit dem ersten Flansch (110) über eine Schraubverbindung,
eine Nietverbindung, eine Klemmverbindung, einen Bügel, oder eine Klebeverbindung
verbunden ist.
8. Hohlleiter (100) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei die erste Befestigungseinheit (140) ein erstes Segment (144) und ein zweites
Segment (145) aufweist;
wobei das erste Segment (144) und das zweite Segment (145) an unterschiedlichen Stellen
in Umfangsrichtung (134) an der Oberfläche (131) des flexiblen Hohlleiterabschnitts
(130) anliegen.
9. Hohlleiter (100) nach Anspruch 8,
wobei das erste Segment (144) mit dem ersten Flansch (110) und/oder mit dem zweiten
Segment (145) mechanisch verbunden ist;
wobei das zweite Segment (145) mit dem ersten Flansch (110) und/oder mit dem ersten
Segment (144) mechanisch verbunden ist.
10. Hohlleiter (100) nach einem der voranstehenden Ansprüche, weiterhin aufweisend:
eine zweite Befestigungseinheit (150);
wobei die zweite Befestigungseinheit (150) mit dem zweiten Flansch (120) verbunden
ist;
wobei die zweite Befestigungseinheit (150) in einem zweiten Überlappbereich (151)
in einer Längsrichtung (135) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) an der Oberfläche
(131) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) anliegt und in eine zweite Vertiefung
(136) des flexiblen Hohlleiterabschnitts (130) eingreift und dadurch den flexiblen
Hohlleiterabschnitt (130) mit Bezug zu dem zweiten Flansch (120) fixiert.