[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung für eine Müllbehälteraufnahme eines Abfallsammelfahrzeugs
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Der Entleervorgang für einen Müllbehälter an einem Abfallsammelfahrzeug ist weitgehend
automatisiert. Eine Müllbehälteraufnahme ist mit Schaltern ausgestattet, die einer
Kontrolleinheit, die den Entleervorgang steuert, anzeigt, ob ein Müllbehälter zur
Aufnahme bereitsteht und ob der Müllbehälter korrekt in die Müllbehälteraufnahme eingehängt
ist.
[0003] Der Müllbehälter wird an die Aufnahme herangeschoben und sobald er sich nahe genug
an der Aufnahme befindet, wird ein erster Schalter betätigt. Dies ist das Signal für
die Kontrolleinheit für den Beginn des Entleervorgangs. Der Müllbehälter wird angehoben
und sein Inhalt in den Sammelraum des Abfallsammelfahrzeugs gekippt.
[0004] Um zu verhindern, dass eine versehentliche oder absichtliche Betätigung des ersten
Schalters, ein sogenannter Klappenschalter, den Entleervorgang ohne Müllbehälter auslöst,
ist zumindest ein zweiter Schalter, ein sogenannter Quittungsschalter, vorgesehen,
der betätigt wird, wenn der Müllbehälter korrekt an der Müllbehälteraufnahme angeordnet
ist. Nur wenn dieser zweite Schalter bis zu einer gewissen Anhebehöhe betätigt ist,
wird der Entleerzyklus fortgesetzt, ansonsten wird er abgebrochen.
[0005] Die versehentliche Betätigung dieses ersten Schalters durch einen Müllwerker kann
dazu führen, dass sich die Müllbehälteraufnahme, beispielsweise eine Kammaufnahme,
bei ihrer Aufwärtsbewegung in Gürtel oder Kleidung oder einem Schlüsselbund des Müllwerkers
verhakt. Wenn dabei auch der zweite Schalter durch Kleidung oder Gürtel oder Schlüsselbund
betätigt wird, wird der Entleervorgang nicht abgebrochen und der Müllwerker kann schwerste
gesundheitliche Schäden erleiden.
[0006] Um dies zu vermeiden und die Sicherheit der Müllwerker zu gewährleisten, ist es bekannt,
an der Müllbehälteraufnahme zwei voneinander beabstandete Quittungsschalter anzuordnen,
die beide betätigt werden müssen, damit die Kontrolleinheit den Entleervorgang weiter
durchführt. Da es bei ausreichend großem Abstand unmöglich ist, dass beide Quittungsschalter
gleichzeitig durch beispielsweise einen Gürtel betätigt werden, werden Unfälle vermieden.
[0007] Damit einher gehen aber auch ein erhöhter Bauraumbedarf sowie Material-, Wartungs-
und Montageaufwand. Weiterhin kann es vorkommen, dass die beiden Quittungsschalter
aus Bauraumgründen so weit voneinander platziert werden müssen, so dass ein kleiner
Müllbehälter mit geringerer Aufnahmebreite nicht immer beide Quittungsschalter gleichzeitig
betätigen kann und somit Verzögerungen im Betriebsablauf entstehen.
[0008] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schaltanordnung für eine Müllbehälteraufnahme
eines Abfallsammelfahrzeugs zur Verfügung zu stellen, die die genannten Nachteile
vermeidet und die Erfüllung der Vorgaben für die Arbeitssicherheit ermöglicht. Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Schaltanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0009] Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung für eine Müllbehälteraufnahme eines Abfallsammelfahrzeugs
mit zumindest einem Sensor und einem Schalthebel, der einen Betätigungsabschnitt aufweist
und dazu eingerichtet ist, bei einer Kraftwirkung auf den Betätigungsabschnitt von
einer ersten Position in eine zweite Position und in eine dritte Position bewegt zu
werden, wobei der zumindest eine Sensor in der jeweiligen Position ein unterschiedliches
Ausgangssignal an eine Kontrolleinheit ausgibt, wobei die Kontrolleinheit das Ausgangssignal
des zumindest einen Sensors verarbeitet und dazu eingerichtet ist, einen Entleervorgang
abzubrechen, wenn das in der zweiten Position ausgegebene Ausgangssignal sich innerhalb
eines vorgesehenen Zeitintervalls verändert.
[0010] Bei dem zumindest einen Sensor kann es sich vorzugsweise um einen Näherungssensor,
einen induktiven Sensor oder um einen Ultraschallsensor handeln. Es ist auch möglich
die Position des Schalthebels über einen Drehwinkelgeber oder ein Linearpotentiometer
zu bestimmen.
[0011] Vorteilhafterweise ist die Schaltanordnung dazu eingerichtet, dass der Schalthebel
durch das Einhängen eines Müllbehälters an der Müllbehälteraufnahme von der ersten
in die zweite Position bewegbar ist.
[0012] Wird ein Müllbehälter an der Müllbehälteraufnahme angeordnet, drückt er gegen den
Betätigungsabschnitt des Schalthebels und übt eine Kraft auf den Schalthebel aus.
Die Schaltanordnung ist so eingerichtet, dass der Schalthebel dann von der neutralen
ersten Position in die zweite Position bewegt wird. Dies lässt sich durch die Ausgestaltung
der Müllbehälteraufnahme und/oder die Positionierung der Schaltungsanordnung bewerkstelligen.
Aufnahmeelemente der Müllbehälteraufnahme greifen in korrespondierende Taschen am
Müllbehälter ein und ein Wirkungsabschnitt der Wandung dieser Taschen betätigt den
Betätigungsabschnitt. Der Schalthebel wird dabei nur so lange bewegt, bis der Müllbehälter
in Anschlag mit dem Aufnahmeelement gelangt. Eine Weiterbewegung ist dann nicht mehr
möglich. Der Schalthebel bleibt in der zweiten Position und der Sensor gibt ein gegenüber
der ersten Position verändertes Signal an die Kontrolleinheit aus und der Entleervorgang
kann beginnen.
[0013] Wird der Schalthebel aber betätigt, weil sich Kleidung, ein Gürtel oder Schlüsselbund
an der Müllbehälteraufnahme verhakt haben, dann verharrt der Schalthebel nicht in
der zweiten Position, sondern wird in die dritte Position weitergedreht. Das bedeutet,
dass die Kontrolleinheit ein bestimmtes Ausgangssignal des Sensors empfängt, solange
sich der Schalthebel in der zweiten Position befindet. Sobald er die zweite Position
wieder verlässt und in die dritte Position übergeht, verändert sich das Ausgangssignal
erneut. Ist der Zeitraum zwischen dem ersten Empfang des Ausgangssignals in der zweiten
Position und dessen Veränderung hinreichend kurz, so bricht die Kontrolleinheit den
Entleervorgang ab.
[0014] Es ist der Grundgedanke der Erfindung, dass bei einem unerwünschten Durchdrücken
des Schalters in die dritte Position die zweite Position nur sehr kurzzeitig durchlaufen
wird und damit das dabei erzeugte Ausgangssignal ebenfalls nur sehr kurzzeitig detektiert
wird.
[0015] Das Zeitintervall zwischen dem ersten Empfang des Ausgangssignals in der zweiten
Position und dessen Veränderung muss hinreichend kurz gewählt werden, damit gewährleistet
ist, dass ausschließlich Fehlbetätigungen des Schalters zu einem Stopp des Entleervorgangs
führen. Denn es kann vorkommen, dass der Müllbehälter durch Erschütterungen beim Anheben
kurzzeitig den Anschlag an der Müllbehälteraufnahme verliert und dabei der Schalthebel
aus der zweiten Position rutscht. Dann soll der Entleervorgang nicht abgebrochen werden.
Bevorzugt ist das Zeitintervall zwischen dem ersten Empfang des Ausgangssignals in
der zweiten Position und dessen Veränderung kleiner als 0,5 Sekunden, besonders bevorzugt
kleiner als 0,1 Sekunden, insbesondere bevorzugt kleiner 0,05 Sekunden.
[0016] Eine derartige Schaltanordnung kann nur einen einzigen Sensor aufweisen, der Ausgangssignale
für die jeweiligen Positionen des Schalthebels ausgibt. Die Schaltanordnung kann aber
auch zwei oder drei Sensoren aufweisen, die jeweils Ausgangssignale für eine oder
zwei Positionen des Schalthebels ausgeben.
[0017] Die Ausgangssignale in den einzelnen Positionen können im einfachsten Fall "an" oder
"aus" sein, aber auch konkrete vorbestimmte relative oder absolute Werte haben. Wesentlich
ist, dass sich das Ausgangssignal in der zweiten Position von den Ausganssignalen
in der ersten und dritten Position unterscheidet.
[0018] Vorteilhafterweise ist bei einer erfindungsgemäßen Schaltanordnung nur noch ein Quittungsschalter
für eine Müllbehälteraufnahme notwendig, da dieser unzweifelhaft zwischen einem korrekt
eingehängten Müllbehälter und einer Fehlbetätigung unterscheiden kann. Damit wird
Bauraum eingespart und Montage und Wartung erleichtert. Das gesamte System wird weniger
komplex. Außerdem kann der eine Schalter so angeordnet werden, dass er von Müllbehältern
jeglicher Größe erreicht werden kann.
[0019] Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Schaltanordnung für eine Müllbehälteraufnahme
eines Abfallsammelfahrzeugs mit zumindest einem Sensor und einem Schalthebel, der
einen Betätigungsabschnitt aufweist und dazu eingerichtet ist, bei einer Kraftwirkung
auf den Betätigungsabschnitt von einer ersten Position in eine zweite Position und
in eine dritte Position bewegt zu werden, wobei der zumindest eine Sensor in der ersten
und in der dritten Position des Schalthebels kein Ausgangssignal an eine Kontrolleinheit
ausgibt und in der zweiten Position des Schalthebels ein Ausgangssignal an eine Kontrolleinheit
ausgibt wobei die Kontrolleinheit das Ausgangssignal des zumindest einen Sensors verarbeitet,
wobei die Kontrolleinheit dazu eingerichtet ist, einen Entleervorgang abzubrechen,
wenn das ausgegebene Ausgangssignal innerhalb eines vorgesehenen Zeitintervalls nicht
mehr empfangen wird.
[0020] Es ergeben sich zwei bevorzugte Konfigurationen hinsichtlich der Ausgangssignale.
In einer ersten Variante gibt der zumindest eine Sensor in der ersten und dritten
Position kein Ausgangssignal aus und nur wenn sich der Schalthebel in der zweiten
Position befindet, wird ein Ausgangssignal generiert. In der zweiten Variante gibt
der zumindest eine Sensor in der ersten und dritten Position ein Signal, bei Nutzung
nur eines Sensors ein Dauersignal, aus, das unterbrochen wird, wenn der Schalthebel
sich in der zweiten Position befindet. Die Höhe des Ausgangssignal kann jeweils vorgegeben
werden oder es wird eine einfache "an"- und "aus"-Schaltung genutzt.
[0021] Wird in dieser Ausführungsform der Schalthebel betätigt, weil sich Kleidung, ein
Gürtel oder Schlüsselbund an der Müllbehälteraufnahme verhakt haben, dann verharrt
der Schalthebel nicht in der zweiten Position, sondern wird in die dritte Position
weitergedreht. Das bedeutet, dass die Kontrolleinheit ein Ausgangssignal des Sensors
empfängt, solange sich der Schalthebel in der zweiten Position befindet. Sobald er
die zweite Position wieder verlässt und in die dritte Position übergeht, wird das
Ausgangssignal nicht mehr ausgegeben. In der zweiten beschriebenen Variante ist die
Signalabfolge umgekehrt. Ist der Zeitraum zwischen dem ersten Empfang des Ausgangssignals
und dessen Verlust beziehungsweise zwischen dem Abbrechen des Ausgangssignals und
dessen Wiederempfang hinreichend kurz, so bricht die Kontrolleinheit den Entleervorgang
ab.
[0022] Das Zeitintervall zwischen dem ersten Empfang des Ausgangssignals und dessen Verlust
beziehungsweise zwischen dem Abbrechen und dessen Wiederempfang muss hinreichend kurz
gewählt werden, damit gewährleistet ist, dass ausschließlich Fehlbetätigungen des
Schalters zu einem Stopp des Entleervorgangs führen. Denn es kann vorkommen, dass
der Müllbehälter durch Erschütterungen beim Anheben kurzzeitig den Anschlag an der
Müllbehälteraufnahme verliert und dabei der Schalthebel aus der zweiten Position rutscht.
Dann soll der Entleervorgang nicht abgebrochen. Bevorzugt ist das Zeitintervall zwischen
dem ersten Empfang und dem Verlust des Ausgangssignal kleiner als 0,5 Sekunden, besonders
bevorzugt kleiner als 0,1 Sekunden, insbesondere bevorzugt kleiner 0,05 Sekunden.
[0023] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Schalthebel eine Schaltfahne
auf, die bei einer Kraftwirkung auf den Betätigungsabschnitt über den Sensor schwenkbar
ist.
[0024] Die Schaltfahne tritt in den Erfassungsbereich des Sensors ein, der die Anwesenheit
des Schalthebels feststellt. Dadurch wird in einfacher Weise die Kraftwirkung auf
den Betätigungshebel unmittelbar mit einem Ausgangssignal verbunden.
[0025] Bevorzugt weist die Schaltfahne zumindest einen Abschnitt erster Art auf, der beim
Schwenken in den Erfassungsbereich des Sensors gelangt und ein Ausgangssignal erzeugt,
und weist zumindest einen Abschnitt zweiter Art auf, der beim Schwenken nicht in den
Erfassungsbereich gelangt und kein Ausgangssignal erzeugt oder umgekehrt.
[0026] Damit die einzelnen Positionen, in denen sich der Schalthebel befinden kann, zweifelsfrei
erkannt werden, sind die entsprechenden Abschnitte der Schaltfahne unterschiedlich
ausgestaltet, so dass der Sensor je nach Abschnitt ein Ausgangssignal erzeugt oder
nicht. Das kann beispielsweise durch geometrische Eigenschaften der Schaltfahne oder
unterschiedliche Materialeigenschaften einzelner Abschnitte der Schaltfahne erreicht
werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass durch die Kontrolleinheit lediglich
unterschieden werden muss, ob ein Signal vorhanden ist oder nicht. Außerdem kann die
Schaltanordnung unkompliziert an den jeweiligen Einsatzort und den dort vorhandenen
Bauraum, den Sensortyp und andere Rahmenbedingungen angepasst werden, da lediglich
die Schaltfahne passend konstruiert werden muss.
[0027] Generell ergeben sich hier zwei weitere Variationsmöglichkeiten zur Ausgestaltung
der Schaltanordnung.
[0028] Daraus resultieren vier generelle Schaltschemata zum Betrieb der Schaltanordnung
in Bezug auf den Betrieb des zumindest einen Sensors und die Ausgestaltung der Schaltfahne.
[0029] In einer ersten Alternative gibt der zumindest eine Sensor ein Ausgangssignal aus,
wenn er etwas in seinem Detektionsbereich erfasst, wobei die Schaltfahne so ausgestaltet
ist, dass der zumindest eine Abschnitt erster Art in den Detektionsbereich eindringt,
um ein Ausgangssignal zu erzeugen, während der zumindest eine Abschnitt zweiter Art
nicht in den Detektionsbereich eindringt und somit kein Signal erzeugt.
[0030] In einer zweiten Alternative gibt der zumindest eine Sensor ein Ausgangssignal aus,
wenn er etwas in seinem Detektionsbereich erfasst, wobei die Schaltfahne so ausgestaltet
ist, dass der zumindest eine Abschnitt zweiter Art in den Detektionsbereich eindringt,
um ein Ausgangssignal zu erzeugen, während der zumindest eine Abschnitt erster Art
nicht in den Detektionsbereich eindringt und somit kein Signal erzeugt.
[0031] In einer dritten Alternative gibt der zumindest eine Sensor ein Ausgangssignal aus,
wenn er nichts in seinem Detektionsbereich erfasst, wobei die Schaltfahne so ausgestaltet
ist, dass der zumindest eine Abschnitt erster Art in den Detektionsbereich eindringt,
um das Ausgangssignal zu unterdrücken, während der zumindest eine Abschnitt zweiter
Art nicht in den Detektionsbereich eindringt und somit das Signal erhält.
[0032] In einer vierten Alternative gibt der zumindest eine Sensor ein Ausgangssignal aus,
wenn er nichts in seinem Detektionsbereich erfasst, wobei die Schaltfahne so ausgestaltet
ist, dass der zumindest eine Abschnitt zweiter Art in den Detektionsbereich eindringt,
um das Ausgangssignal zu unterdrücken, während der zumindest eine Abschnitt erster
Art nicht in den Detektionsbereich eindringt und somit das Signal erhält.
[0033] Weiterhin bevorzugt ist die Schaltfahne so ausgestaltet, dass in der ersten Position
des Schalthebels kein Abschnitt der Schaltfahne oder ein Abschnitt zweiter Art über
dem Sensor angeordnet ist, dass in der zweiten Position des Schalthebels ein Abschnitt
erster Art der Schaltfahne über dem Sensor angeordnet ist, und dass in der dritten
Position des Schalthebels kein Abschnitt der Schaltfahne oder ein Abschnitt zweiter
Art über dem Sensor angeordnet ist oder umgekehrt.
[0034] "Über dem Sensor" ist von der Sensorfläche aus betrachtet in Richtung des Erfassungsbereiches
zu verstehen. In Einbaulage kann der Sensor so angeordnet sein, dass sein Erfassungsbereich
in Fahrzeughochrichtung, aber auch in Fahrzeugquerrichtung weist.
[0035] Durch die konstruktive Ausgestaltung der Schaltfahne können die Abschnitte erster
und zweiter Art in einfacher Weise ausgestaltet werden. Bei den Abschnitten zweiter
Art kann es sich beispielsweise um eine Ausnehmung, eine Einbuchtung, einen Rücksprung
oder um eine Lücke handeln. Bei Abschnitten erster Art kann es sich um einen Vorsprung,
eine Ausbuchtung oder ein Anbauteil handeln.
[0036] Bei der umgekehrten Ausführungsform sind die Abschnitte erster und zweiter Art jeweils
invers ausgestaltet. Die nachfolgenden Ausführungen gelten dann analog.
[0037] Bei der Verwendung eines Näherungssensors ist eine Mindestüberdeckung des Sensors
notwendig, um eine Schaltung auszulösen. Das bedeutet, dass in der ersten oder dritten
Position des Schalthebels auch dann kein Signal ausgegeben wird, wenn die Mindestüberdeckung
des Sensors unterschritten wird. Ein Abschnitt erster Art der Schaltfahne kann demnach
auch in der ersten oder in der dritten Position teilweise über dem Sensor angeordnet
sein, ohne dass ein Ausgangssignal ausgegeben wird, weil die Mindestüberdeckung unterschritten
wird. Im Sinne der Erfindung ist eine solche Anordnung so zu betrachten, als ob ein
Abschnitt zweiter Art oder kein Abschnitt über dem Sensor angeordnet ist, da der Signalausgang
dennoch nicht gegeben ist. Die ist insofern von Vorteil, da dadurch kleine Abweichungen
im Zusammenbau toleriert werden können oder minimal voneinander abweichende Varianten
der Schaltanordnung mit identisch ausgestalteten Schaltfahnen bestückt werden können.
[0038] Überhaupt sind verschiedene Ausgestaltungen des Schalthebels möglich. Eine Variante
könnte zum Beispiel einen Abschnitt erster Art und einen Abschnitt zweiter Art an
der Schaltfahne aufweisen. Der Schalthebel ist in der ersten Position so angeordnet,
dass sich die Schaltfahne vollständig außerhalb der Erfassungsbereichs des Sensors
befindet. Wird der Schalthebel betätigt, so wird mit Erreichen der zweiten Position
der Abschnitt erster Art in den Erfassungsbereich des Sensors gebracht und ein Signal
ausgelöst. Der Abschnitt zweiter Art ist eine Einbuchtung in der Schaltfahne und gelangt
beim Weiterbewegen des Schalthebels über den Sensor. Die Einbuchtung ist aber so gestaltet,
dass sich dieser Abschnitt der Schaltfahne außerhalb des Erfassungsbereichs befindet.
Auch eine umgekehrte Konzeption ist denkbar, in der in der ersten Position des Schalthebels
ein Abschnitt erster Art im Erfassungsbereich des Sensors liegt und in der dritten
Position die Schaltfahne vollständig aus dem Erfassungsbereich des Sensors bewegt
ist.
[0039] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Betätigungsabschnitt
mit einem Ende an einer Schwenkachse angeordnet ist. Somit kann der Schalthebel in
einfacher Weise betätigt und die Schaltfahne über dem Sensor geschwenkt werden.
[0040] Die Schaltfahne selbst kann beispielsweise an dem anderen Ende oder Endbereich des
Betätigungsabschnitts angeordnet sein oder in einem Mittelabschnitt des Betätigungsabschnitts,
aber auch am selben Ende des Betätigungsabschnitts, das an der Schwenkachse angeordnet
ist.
[0041] Bevorzugt ist der Sensor unterhalb der Schwenkachse angeordnet. Damit wird eine einfache
und kompakte Bauweise erreicht, da durch die übliche Kraftwirkung durch einen Müllbehälter
von oben die Schaltfahne leicht in den Erfassungsbereich des Sensors geschwenkt werden
kann.
[0042] In eine bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Müllbehälteraufnahme eine
Kammaufnahme und der Sensor und die Schwenkachse sind unterhalb eines Zahns der Kammaufnahme
angeordnet. Der Zahn einer Kammaufnahme ist ein Aufnahmeelement, das in eine Tasche
eines Müllbehälters eingreift. Durch den Einbau des Schaltanordnung unterhalb des
Zahns wird einerseits der der vorhandene Bauraum und gleichzeitig die Einhängbewegung
des Müllbehälters unmittelbar zur Betätigung des Schalthebels optimal genutzt. Außerdem
ist der Sensor durch diese Anordnung vor Verschmutzung und Regenwasser geschützt,
so dass Signalfehler, die zu einer Störung des Betriebs führen können, vermieden werden.
[0043] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Anordnung dazu eingerichtet
ist, dass eine kurzzeitige Erschütterung während des Entleervorgangs nicht dazu führt,
dass der Entleervorgang abgebrochen wird.
[0044] Dabei kann es sich sowohl um zufällige Erschütterungen handeln, wenn etwa der Antrieb
der Müllbehälteraufnahme kurzzeitig stockt oder sich bewegliche Bauteile verklemmen
oder der Müllbehälter deformiert ist. Es kann sich aber auch um eine gewollte Erschütterung
handeln, wenn etwa der Müllbehälter in einer eingekippten Stellung, um den Inhalt
des Behälters zu entleeren, gerüttelt wird. In beiden Fällen soll ein automatisierter
Abbruch des Entleervorgangs verhindert werden, um Verzögerungen zu vermeiden.
[0045] Vorteilhafterweise ist der Schalthebel so ausgestaltet, dass er bei einer kurzzeitigen
Erschütterung im Wesentlichen in der zweiten Position verbleibt. Somit kann durch
konstruktive Maßnahmen sichergestellt sein, dass eine Erschütterung nicht zu einem
Abbruch des Entleervorgangs führt. Eine kurzzeitige Erschütterung bringt eine kurzzeitige
Auslenkung aus einer stabilen Lage mit sich, im Gegensatz zu einer Weiterbewegung
des Schalthebels in die dritte Position, in der ein Abbruch des Entleervorgangs notwendig
ist. Die Ausgestaltung des Schalthebels in den weiter oben beschriebenen Alternativen
zum Betrieb der Schaltanordnung hat damit so zu erfolgen, dass eine lediglich kurzzeitige
Auslenkung keine Veränderung des Ausgangssignals zur Folge hat.
[0046] Dies kann besonders bevorzugt erreicht werden, indem der zumindest eine Abschnitt
erster Art so ausgestaltet ist, dass die Schaltfahne mit einer für ein Ausgangssignal
ausreichenden Überdeckung über dem Sensor angeordnet verbleibt. Dies kann beispielsweise
erreicht werden, indem der Abschnitt erster Art so groß gestaltet wird, dass er sich
vollständig über den Erfassungsbereich des Sensors erstreckt, so dass auch Erschütterungen
nicht dazu führen, dass die für ein Ausgangssignal notwendige Mindestüberdeckung unterschritten
wird. Eine derartige Ausgestaltung hat zudem den Vorteil, dass beim Durchdrücken des
Schalthebels in die dritte Position ein stabiles und deutliches Ausgangssignal beim
Durchfahren der zweiten Position erzeugt wird, das sich deutlich von einem zufälligen
Ausgangssignal unterscheidet.
[0047] Für andere weiter oben beschriebene Alternativen zum Betrieb der Schaltanordnung
gilt dies analog.
[0048] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung führt das Nichtempfangen des Ausgangssignals
nur bis zu einem vorgegebenen Zeitpunkt nach Beginn des Entleervorgangs oder bis zu
einer vorgegebenen Anhebehöhe der Müllbehälteraufnahme zu einem Abbruch des Entleervorgangs.
[0049] Ein gefährliches Verhaken der Müllbehälteraufnahme in Kleidung oder Gürtel oder Schlüsselbund
erfolgt nur dann, wenn sich die Müllbehälteraufnahme in Bodennähe befindet. Ab einer
gewissen Anhebehöhe oder nach einer gewissen Zeit nach Beginn des Entleervorgangs
ist eine Gefährdung der Müllwerker nicht mehr möglich. Damit kann es ab vorgegebenen
Grenzwerten für die Anhebehöhe ignoriert werden, wenn die Kontrolleinheit das Ausgangssignal
nicht mehr empfängt. Dies kann in einfacher Weise in die Software der Kontrolleinheit
implementiert werden.
[0050] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung schirmt der Betätigungsabschnitt in
der zweiten und/oder Position den Sensor ab. Befindet sich der Schalthebel in der
zweiten oder dritten Position, erstreckt sich der Betätigungsabschnitt über den Sensor,
so dass dieser durch den Betätigungsabschnitt abgedeckt ist. Damit ist es nicht möglich,
dass Müllteile oder ein Gürtel oder Schlüsselbund zwischen Sensor und Schalthebel
rutschen und ein Ausgangssignal erzeugen, das zu einer Fehlfunktion der Müllbehälteraufnahme
führt. Wenn beispielsweise ein verhakter Schlüsselbund oder Gürtel in den Erfassungsbereich
des Sensors gerät und ein Ausgangssignal erzeugt, erfolgt der Abbruch des Entleervorgangs
nicht, obwohl sich der Schalthebel in der dritten Position befindet. Wenn dies aber
erst gar nicht möglich ist, verbessert das die Sicherheit des Systems zusätzlich.
[0051] Besonders vorteilhaft ist es, wenn außerdem der Raum um den Empfangsbereich des Sensors
auch von dem Zahn einer Kammaufnahme, dessen Trageblechen und dem Betätigungsabschnitt
abgeschirmt wird, so dass kein ungewolltes Auslösen des Sensors durch Müllteile oder
Bekleidungsteile der Müllwerker erfolgt.
[0052] Die Montagefreundlichkeit wird weiter begünstigt, wenn die erfindungsgemäße Schaltanordnung
ganz oder teilweise vormontiert werden kann. Insbesondere kann die Schaltanordnung
zusammen mit den Trageblechen vormontiert werden. Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn
sie zusätzlich mit dem Aufnahmeelement der Müllbehälteraufnahme, also beispielsweise
mit einem Zahn einer Kammaufnahme vormontiert wird. Dies bietet zusätzlich den Vorteil,
dass die Schaltanordnung zusammen mit Trageblechen und idealerweise dem Zahn als einheitliche
Baugruppe hergestellt und montiert werden kann, so dass keine Anpassung an unterschiedliche
Müllbehälteraufnahmen vorgenommen werden muss.
[0053] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Figuren und der nachfolgenden
zugehörigen Beschreibung.
[0054] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Schaltanordnung an einer Kammaufnahme,
- Figur 2
- eine erste Ausgestaltung eines Schalthebels,
- Figur 3
- eine zweite Ausgestaltung eines Schalthebels,
- Figur 4
- ein erfindungsgemäße Schaltanordnung mit dem Schalthebel in einer ersten Position,
- Figur 5
- ein erfindungsgemäße Schaltanordnung mit dem Schalthebel in einer zweiten Position,
- Figur 6
- ein erfindungsgemäße Schaltanordnung mit dem Schalthebel in einer dritten Position.
[0055] Figur 1 zeigt eine als Kammaufnahme ausgestaltete Müllbehälteraufnahme 1 mit einer
erfindungsgemäßen Schaltanordnung 2. Diese ist an einem als Zahn der Kammaufnahme
ausgestalteten Aufnahmeelement 3 angeordnet. Die Schaltanordnung 2 weist einen Sensor
4, der hier als induktiver Näherungssensor ausgebildet ist, und einen Schalthebel
5 auf. Der Schalthebel 5 weist einen Betätigungsabschnitt 6 auf und ist dazu eingerichtet,
bei einer Kraftwirkung auf den Betätigungsabschnitt 6 von einer ersten Position in
eine zweite Position und in eine dritte Position bewegt zu werden, wobei der Sensor
4 in der ersten und in der dritten Position des Schalthebels 5 kein Ausgangssignal
an eine hier nicht näher dargestellte Kontrolleinheit ausgibt und in der zweiten Position
des Schalthebels 5 ein Ausgangssignal an eine Kontrolleinheit ausgibt wobei die Kontrolleinheit
das Ausgangssignal des Sensors 4 verarbeitet, wobei die Kontrolleinheit dazu eingerichtet
ist, einen Entleervorgang abzubrechen, wenn das ausgegebene Ausgangssignal innerhalb
eines vorgesehenen Zeitintervalls nicht mehr empfangen wird.
[0056] Ein Müllbehälter wird an den Aufnahmeelementen 3 eingehängt, indem die Aufnahmeelemente
3 in Taschen 18 eines Müllbehälters 17 (siehe Figur 5) eingreifen. Dies erfolgt teilautomatisch.
Der Müllbehälter 17 wird an die Müllbehälteraufnahme 1 herangefahren und betätigt
dabei einen hier nicht näher dargestellten Klappenschalter. Dadurch wird der Entleervorgang
gestartet.
[0057] Ein Eingriffsschutz 10 verhindert Verletzungen und auch zufällige Fehlbedienung,
indem ein Müllwerker beispielweise mit dem Arm versehentlich den Schalthebel 5 betätigt.
[0058] Ein Wirkungsabschnitt 19 des Müllbehälters 17 drückt auf den Betätigungsabschnitt
6 des Schalthebels 5, so dass sich dieser um eine Schwenkachse 7 dreht und eine Schaltfahne
8 über den Sensor 4 in dessen Erfassungsbereich 9 schwenkt. Der Sensor 4 gibt ein
Ausgangssignal an die Kontrolleinheit, wodurch bestätigt wird, dass der Müllbehälter
17 korrekt in der Müllbehälteraufnahme 1 eingehängt ist und der Entleervorgang weiter
durchgeführt werden kann.
[0059] Die Schwenkachse 7 und der Sensor 4 sind unterhalb des Aufnahmeelements 3 angeordnet
und der Sensor 4 unterhalb der Schwenkachse 7. Die Schwenkachse 7 und der Sensor 4
sind zwischen einem ersten Trageblech 11 und einem zweiten Trageblech 12 angeordnet,
die Bestandteile des Aufnahmeelements 3 sind. Dadurch ist der Sensor 4 vor Verschmutzung
geschützt. Wenn der Schalthebel 5 über den Sensor 4 geschwenkt wird, ist der Erfassungsbereich
9 über dem Sensor 4 durch den Betätigungsabschnitt 6, die Tragebleche 11,12 und eine
Wand 20 des Müllbehälters 17 abgeschirmt, so dass kein ungewolltes Auslösen des Sensors
4 durch Müllteile oder Bekleidungsteile der Müllwerker oder ähnliches erfolgt.
[0060] Nach Beenden des Entleerzyklus wird der Müllbehälter wieder abgenommen und der Schalthebel
5 schwenkt unterstützt von einer Feder 13 zurück in die erste Position.
[0061] Die Schaltfahne 8 weist zumindest einen Abschnitt erster Art 14 und einen Abschnitt
zweiter Art 15 auf, wobei der Abschnitt erster Art 14 in den Erfassungsbereich 9 des
Sensors 4 gelangt und dadurch ein Ausgangssignal erzeugt, weil der Sensor 4 die Anwesenheit
der Schaltfahne 8 wahrnimmt. Der Abschnitt zweiter Art 15 gelangt hingegen nicht in
den Erfassungsbereich 9, so dass dann auch kein Ausgangssignal erzeugt wird. Beispiele
für Schalthebel 5 sind in den Figuren 2 und 3 gezeigt. Beide Schalthebel 5 sind mit
einem Ende des Betätigungsabschnitts 6 an einer Schwenkachse 7 befestigt. Dafür sind
Ausnehmungen 16 vorgesehen, durch die die Schwenkachse 7 geführt werden kann.
[0062] Die Schaltanordnung 2 mit dem Schalthebel 5, der Schwenkachse 7, den Trageblechen
11,12 und dem Sensor 4 können auch als vormontierte Baugruppe ausgestaltet sein, die
an der Müllbehälteraufnahme 1 montiert wird.
[0063] In dem Ausführungsbeispiel in Figur 2 ist die Schaltfahne 8 in einem mittleren Bereich
des Betätigungsabschnitts 6 angeordnet. Sie weist einen Abschnitt erster Art 14 auf
und einen Abschnitt zweiter Art 15, der durch eine Ausbuchtung in der Schaltfahne
8 gebildet wird. Befindet sich diese Ausführung des Schalthebels 5 in Einbaulage,
dann befindet sich in der ersten Position kein Abschnitt der Schaltfahne 8 im Erfassungsbereich
9 des Sensors 4. In der zweiten Position befindet sich der Abschnitt erster Art 14
im Erfassungsbereich 9. In der dritten Position befindet sich der Abschnitt zweiter
Art 15 über dem Sensor 4. Wegen der Ausbuchtung befindet sich die Schaltfahne 8 aber
vollständig außerhalb des Erfassungsbereichs 9, so dass der Sensor 4 kein Ausgangssignal
ausgibt.
[0064] Bei dem Ausführungsbeispiel in Figur 3 ist die Schaltfahne 8 an demselben Ende des
Betätigungsabschnitts 6 angeordnet, das an der Schwenkachse 7 befestigt ist. Hier
ist der Abschnitt zweiter Art 15 als Rücksprung in der Schaltfahne 8 ausgebildet.
In Einbaulage, wie sie auch in der Figuren 4 bis 6 dargestellt ist, befindet sich
in der ersten Position der Abschnitt zweiter Art 15 über dem Sensor 4. Da der Abschnitt
zweiter Art 15 zurückgesetzt ist, wird der Erfassungsbereich 9 des Sensors 4 nicht
durch die Schaltfahne 8 penetriert. Beim Schwenken in die zweite Position kommt der
Abschnitt erster Art 14 in den Erfassungsbereich 9 und ein Ausgangssignal wird erzeugt.
Beim Weiterschwenken in die dritte Position gerät der Abschnitt erster Art 14 fast
vollständig aus dem Erfassungsbereich (siehe auch Figur 6), wodurch kein Ausgangssignal
mehr ausgegeben wird. In der dritten Position befindet sich kein Abschnitt der Schaltfahne
8 über dem Sensor 4 oder allenfalls ein kleiner Teil des Abschnitts erster Art 14,
der nicht ausreichend für eine Mindestüberdeckung des Sensor 4 ist, ab der ein Ausgangssignal
erzeugt wird.
[0065] Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine erfindungsgemäße Schaltanordnung 2 mit einem Schalthebel
5 gemäß dem Ausführungsbeispiel in Figur 3 in den drei Positionen.
[0066] In Figur 4 befindet sich der Schalthebel 5 in der ersten Position und wird dort durch
die Kraft der Feder 13 gehalten. Der Abschnitt zweiter Art 15 seiner Schaltfahne 8
befindet sich oberhalb des Sensors 4, ragt jedoch nicht in den Erfassungsbereich 9
hinein.
[0067] Wird ein Müllbehälter 17 in die Müllbehälteraufnahme 1 eingehängt, so greifen die
Aufnahmeelemente 3 in korrespondierende Taschen 18 des Müllbehälters ein. Ein Abschnitt
oder Wandteil einer Tasche 18 fungiert als Wirkungsabschnitt 19 und drückt mit einer
Kraft von oben auf den Betätigungsabschnitt 6 des Schalthebels 5. Dadurch wird der
Schalthebel 5 um die Schwenkachse 7 gedreht. Das Aufnahmeelement 3 kommt in schließlich
Anschlag mit der Wand der Tasche 18, so dass der Wirkungsabschnitt 19 in einer Endposition
verharrt und den Schalthebel 5 nicht mehr weiterdreht. Die Konstruktion des Schalthebels
5 und die Anordnung der Schaltanordnung 2 an der Müllbehälteraufnahme 1 sind derart,
dass sich dann der Schalthebel 5 in der zweiten Position befindet (Figur 5). Der Sensor
4 registriert die Anwesenheit des Abschnitts erster Art 14 in seinem Erfassungsbereich
9 und ein Ausgangssignal wird erzeugt, das quittiert, dass der Müllbehälter 17 ordnungsgemäß
eingehängt ist und der Entleervorgang durchgeführt werden kann.
[0068] In Figur 5 ist zu erkennen, dass der Erfassungsbereich 9 durch die Tragbleche 11,12,
die Wand 20 des Müllbehälters 18 und den Betätigungsabschnitt 6 abgeschirmt ist, so
dass eine ungewollte Fehlbedienung des Sensors ausgeschlossen ist.
[0069] Wenn sich Kleidung oder ein Gürtel oder ein Schlüsselbund eines Müllwerkers in dem
Aufnahmeelement 3 verhaken, wird ebenfalls der Schalthebel 5 betätigt. Allerdings
verweilt er dann nicht in der zweiten Position, sondern wird in die dritte Position
durchgedrückt (Figur 6). Das bedeutet, der Schalthebel 5 wird noch weiter geschwenkt
und der Abschnitt erster Art 14 befindet sich nicht mehr oder - wie hier dargestellt
- nur abschnittsweise im Erfassungsbereich 9 des Sensors 4. Damit durch den Sensor
4 ein Ausgangssignal generiert wird, ist eine gewisse Mindestüberdeckung der Sensorfläche
21 notwendig. Das bedeutet, dass erst dann ein Ausgangssignal ausgegeben wird, wenn
eine Minimalfläche des Sensors 4 durch die Schaltfahne 8 beziehungsweise einen Abschnitt
erster Art 14 überdeckt wird. Ist dies nicht der Fall, wirkt diese Stellung des Schalthebels
5 genauso, als ob sich kein Abschnitt der Schaltfahne 8 über dem Sensor 4 befinden
würde. Es wird daher kein Ausgangssignal ausgegeben.
[0070] Es ist auch möglich, den Abschnitt erster Art 14 an seinem freien Ende mit einer
Ausnehmung zu versehen, die gegebenenfalls an die hier kreisrunde Kontur der Sensorfläche
21 angepasst ist. So ist sichergestellt, dass in der dritten Position des Schalthebels
5 die Sensorfläche 21 sicher nicht überdeckt ist und das Risiko einer Fehlauslösung
des Sensors minimiert wird.
[0071] Die Kontrolleinheit registriert kurzzeitig ein Signal des Sensors 4, nämlich in dem
kurzen Zeitraum, in dem der Abschnitt erster Art 14 der Schaltfahne 8 den Erfassungsbereich
9 durchfährt. Mit Erreichen der dritten Position bricht das Signal nach einem kurzen
Zeitintervall wieder ab. Damit kann die Kontrolleinheit zwischen einer Betätigung
der Schaltanordnung 2 durch einen Müllbehälter 17, wo ein stetiges, über einen längeren
Zeitraum andauerndes Ausgangssignal erzeugt wird, und der Betätigung durch einen Gürtel
oder ähnliches, wo ein Ausgangssignal nur über ein kurzes Zeitintervall erzeugt wird,
unterscheiden. Wenn das Zeitintervall zwischen dem ersten Empfang und dem Verlust
des Ausgangssignal kleiner als 0,5 Sekunden, besonders bevorzugt kleiner als 0,1 Sekunden,
insbesondere bevorzugt kleiner 0,05 Sekunden ist, wird der Entleervorgang abgebrochen,
da dann von einer die Sicherheit der Müllwerker gefährdenden Situation auszugehen
ist.
[0072] Damit ist nur eine einzige erfindungsgemäße Schaltanordnung 2 an einer Müllbehälteraufnahme
1 notwendig, um den ordnungsgemäß eingehängten Müllbehälter 17 zu bestätigen. Das
reduziert den Montage- und Wartungsaufwand und spart Bauraum ein. Wird der Einbauort
entsprechend gewählt, ist die Betätigung der Schaltanordnung 2 auch unabhängig von
der Größe des Müllbehälters 17.
[0073] Es ist noch zu berücksichtigen, dass es während des Entleervorgangs oder beim Rütteln
des Müllbehälters 17 in seiner gekippten Position zum Lösen an seiner Innenwand anhaftenden
Abfalls vorkommen kann, dass der Schalthebel 5 aus der zweiten Position schwingt,
kurzzeitig in diese zurückkehrt und diese erneut verlässt. Auch das hat eine nur kurzzeitige
Ausgabe eines Ausgangssignal zur Folge, was eigentlich zu einem Abbruch des Entleervorgangs
führt. Nach dem Abbruch muss außerdem die gefährdungslose Einsatzbereitschaft der
Müllbehälteraufnahme 1 durch den Bediener quittiert werden. Das führt zu einer unerwünschten
Verzögerung im Betrieb, die vermieden werden soll. Daher ist hier vorgesehen, dass
kein Abbruch mehr wegen eines Signalverlustes erfolgt, wenn die Müllbehälteraufnahme
1 eine bestimmte Anhebehöhe erreicht hat. Denn ein versehentliches Verhaken in Kleidung
oder Gürtel kann nur erfolgen, wenn sich die Müllbehälteraufnahme 1 in relativer Bodennähe
befindet. Jede später stattfindende Fluktuation im Ausgangssignal muss eine andere
Ursache haben. Die konkrete Anhebehöhe, ab der kein Abbruch mehr erfolgt, kann abhängig
von der Ausgestaltung der Müllbehälteraufnahme und dem Typ des Abfallsammelfahrzeugs
gewählt werden.
[0074] Eine erfindungsgemäße Schaltanordnung trägt also zur Sicherheit des Bedienpersonals
von Abfallsammelfahrzeugen bei, wobei gleichzeitig die oben genannten technischen
Vorteile erreicht werden.
Bezugszeichen
[0075]
- 1
- Müllbehälteraufnahme
- 2
- Schaltanordnung
- 3
- Aufnahmeelement
- 4
- Sensor
- 5
- Schalthebel
- 6
- Betätigungsabschnitt
- 7
- Schwenkachse
- 8
- Schaltfahne
- 9
- Erfassungsbereich von 4
- 10
- Eingriffsschutz
- 11
- erstes Tragblech
- 12
- zweites Tragblech
- 13
- Feder
- 14
- Abschnitt erster Art von 8
- 15
- Abschnitt zweiter Art von 8
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Müllbehälter
- 18
- Tasche
- 19
- Wirkungsabschnitt von 18
- 20
- Wand von 17
- 21
- Sensorfläche
1. Schaltanordnung (2) für eine Müllbehälteraufnahme (1) eines Abfallsammelfahrzeugs
mit zumindest einem Sensor (4) und einem Schalthebel (5), der einen Betätigungsabschnitt
(6) aufweist und dazu eingerichtet ist, bei einer Kraftwirkung auf den Betätigungsabschnitt
(6) von einer ersten Position in eine zweite Position und in eine dritte Position
bewegt zu werden, wobei der zumindest eine Sensor (4) in der jeweiligen Position ein
unterschiedliches Ausgangssignal an eine Kontrolleinheit ausgibt, wobei die Kontrolleinheit
das Ausgangssignal des zumindest einen Sensors (4) verarbeitet und dazu eingerichtet
ist, einen Entleervorgang abzubrechen, wenn das in der zweiten Position ausgegebene
Ausgangssignal sich innerhalb eines vorgesehenen Zeitintervalls verändert.
2. Schaltanordnung (2) nach Anspruch 1 mit zumindest einem Sensor (4), vorzugsweise einem
Näherungssensor, und einem Schalthebel (5), der einen Betätigungsabschnitt (6) aufweist
und dazu eingerichtet ist, bei einer Kraftwirkung auf den Betätigungsabschnitt (6)
von einer ersten Position in eine zweite Position und in eine dritte Position bewegt
zu werden, wobei der zumindest eine Sensor (4) in der ersten und in der dritten Position
des Schalthebels (5) kein Ausgangssignal an eine Kontrolleinheit ausgibt und in der
zweiten Position des Schalthebels (5) ein Ausgangssignal an eine Kontrolleinheit ausgibt
oder umgekehrt, wobei die Kontrolleinheit das Ausgangssignal des zumindest einen Sensors
(4) verarbeitet und dazu eingerichtet ist, einen Entleervorgang abzubrechen, wenn
das ausgegebene Ausgangssignal innerhalb eines vorgesehenen Zeitintervalls nicht mehr
empfangen wird oder wieder empfangen wird.
3. Schaltanordnung (2) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass sie dazu eingerichtet ist, dass der Schalthebel (5) durch das Einhängen eines Müllbehälters
(17) an der Müllbehälteraufnahme (1) von der ersten in die zweite Position bewegbar
ist.
4. Schaltanordnung (2) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalthebel (5) eine Schaltfahne (8) aufweist die bei einer Kraftwirkung auf
den Betätigungsabschnitt (6) über den Sensor (4) schwenkbar ist.
5. Schaltanordnung (2) nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltfahne (8) zumindest einen Abschnitt erster Art (14) aufweist, der beim
Schwenken in den Erfassungsbereich (9) des Sensors (4) gelangt und ein Ausgangssignal
erzeugt, und zumindest einen Abschnitt zweiter Art (15) aufweist, der beim Schwenken
nicht in den Erfassungsbereich (9) gelangt und kein Ausgangssignal erzeugt oder umgekehrt.
6. Schaltanordnung (2) nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltfahne (8) so ausgestaltet ist, dass in der ersten Position des Schalthebels
(5) kein Abschnitt der Schaltfahne (8) oder ein Abschnitt zweiter Art (15) über dem
Sensor (4) angeordnet ist, dass in der zweiten Position des Schalthebels (5) ein Abschnitt
erster Art (14) der Schaltfahne (8) über dem Sensor (4) angeordnet ist, und dass in
der dritten Position des Schalthebels (5) kein Abschnitt der Schaltfahne (8) oder
ein Abschnitt zweiter Art (15) über dem Sensor (4) angeordnet ist oder umgekehrt.
7. Schaltanordnung (2) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsabschnitt (6) mit einem Ende an einer Schwenkachse (7) angeordnet
ist.
8. Schaltanordnung (2) nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (4) unterhalb der Schwenkachse (7) angeordnet ist.
9. Schaltanordnung (2) nach zumindest einem der Ansprüche 7 oder 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Müllbehälteraufnahme (1) eine Kammaufnahme ist und der Sensor (4) und die Schwenkachse
(7) unterhalb eines Zahns der Kammaufnahme angeordnet sind.
10. Schaltanordnung (2) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung dazu eingerichtet ist, dass eine kurzzeitige Erschütterung während
des Entleervorgangs nicht dazu führt, dass der Entleervorgang abgebrochen wird.
11. Schaltanordnung (2) nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass bei einer kurzzeitigen Erschütterung der Schalthebel (5) im Wesentlichen in der zweiten
Position verbleibt.
12. Schaltanordnung (2) nach Anspruch 11, dass der zumindest eine Abschnitt erster Art
(14) so ausgestaltet ist, dass die Schaltfahne (8) mit einer für ein Ausgangssignal
ausreichenden Überdeckung über dem Sensor (4) angeordnet verbleibt.
13. Schaltanordnung (2) nach zumindest einem der Ansprüche 10 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass das Nichtempfangen des Ausgangssignals nur bis zu einem vorgegebenen Zeitpunkt nach
Beginn des Entleervorgangs oder bis zu einer vorgegebenen Anhebehöhe der Müllbehälteraufnahme
(1) zu einem Abbruch des Entleervorgangs führt.
14. Schaltanordnung (2) nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsabschnitt (6) in der zweiten und/oder dritten Position den Sensor
(4) abschirmt.