[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verlagern eines vorpositioniert auf einem
Boden aufgelagerten Infrastrukturbauteils, insbesondere einer Gleistragplatte, in
eine Zielanordnung, umfassend ein Verbindungsmittel zum Befestigen der Vorrichtung
an einem Gegen-Verbindungmittel des Infrastrukturbauteils, ein Bodenkontaktmittel
zum Auflagern auf dem Boden und eine Betätigungseinrichtung zum Aufnehmen einer ersten
Drehbewegung um eine erste Drehachse. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
entsprechenden Verlagern des Infrastrukturbauteils.
[0002] Durch offenkundige Vorbenutzung bekannt ist eine Vorrichtung zum Verlagern eines
vorpositioniert auf einem Boden aufgelagerten Infrastrukturbauteils, insbesondere
einer Gleistragplatte, in eine Zielanordnung, aufweisend ein erstes Betätigungsmittel
zum Aufnehmen einer ersten Antriebsbewegung zum Verlagern des Infrastrukturbauteils
entlang einer Horizontalrichtung und ein zweites Betätigungsmittel zum Aufnehmen einer
zweiten Antriebsbewegung zum Verlagern des Infrastrukturbauteils in einer Vertikalrichtung.
Zum Bewirken der beiden linear unabhängigen Verlagerungsbewegungen sind das erste
Betätigungsmittel und das zweite Betätigungsmittel getrennt voneinander an dem Infrastrukturbauteil
angeordnet. Das Antreiben der beiden Betätigungsmittel ist zeitintensiv und das Verlagern
des Infrastrukturbauteils in die Zielanordnung ist entsprechend aufwendig.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum Verlagern eines
vorpositioniert auf einem Boden aufgelagerten Infrastrukturbauteils, insbesondere
einer Gleistragplatte, in eine Zielanordnung zu schaffen, welche insbesondere besonders
einfach und zeiteffizient handhabbar und sicher im Betrieb ist. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung besteht darin, ein effizientes und sicheres Verfahren zum Verlagern
des vorpositionierten Infrastrukturbauteils anzugeben.
[0004] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben gelöst durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche 1 und 8. Abhängige Ansprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
an.
[0005] Dabei weist die Vorrichtung eine Übertragungseinrichtung mit einem um die erste Drehachse
drehbaren ersten Übertragungsmittel auf, welches ein erstes Betätigungsmittel mit
dem Bodenkontaktmittel koppelt, wobei das Bodenkontaktmittel eine zur ersten Drehachse
exzentrische Bodenkontaktstelle aufweist und wobei zwischen dem Bodenkontaktmittel
und dem ersten Übertragungsmittel eine lösbare formschlüssige Verbindung angeordnet
ist. Damit ist die Vorrichtung zeiteffizient und sicher handhabbar, wobei das stark
beanspruchte Bodenkontaktmittel auf einfache Weise auswechselbar ist. Mit einem stets
intakten Bodenkontaktmittel ist jederzeit eine genaue und verlässliche Verlagerung
des Infrastrukturbauteils durchführbar.
[0006] Durch die exzentrische Anordnung der Bodenkontaktstelle ist die Übertragungseinrichtung
zum Wandeln der ersten Drehbewegung, insbesondere einer ersten Antriebsbewegung, um
die erste Drehachse in eine Verlagerungsbewegung mit einer translatorischen Bewegungskomponente
senkrecht zu der ersten Drehachse ausgebildet. Damit kann die zum Verlagern des Infrastrukturbauteils
erforderliche Verlagerungsbewegung besonders flexibel durch eine Antriebsbewegung
erzeugt werden, beispielsweise durch eine Drehbewegung um eine vertikal orientierte
Drehachse.
[0007] Mittels der Übertragungseinrichtung kann die Antriebsbewegung in eine Verlagerungsbewegung
des Bodenkontaktmittels relativ zu dem Infrastrukturbauteil mit einer horizontal orientierten,
translatorischen Bewegungskomponente gewandelt werden. Mit anderen Worten, ist das
Infrastrukturbauteil durch Drehantreiben der Betätigungseinrichtung um eine vertikale
Drehachse in Horizontalrichtung auf dem Boden verlagerbar. Die Antriebsbewegung in
Form der Drehbewegung um die erste Drehachse, insbesondere um die vertikale Drehachse,
ist in einfacher Weise bereitstellbar. Insbesondere kann die Betätigungseinrichtung
besonders flexibel und somit in einer gut zugänglichen Anordnung an dem Infrastrukturbauteil
befestigt werden.
[0008] Das Infrastrukturbauteil umfasst vorzugsweise einen plattenförmigen Grundkörper,
insbesondere aus Beton. Vorzugsweise weist das Infrastrukturbauteil ein Fertigbetonelement,
insbesondere eine Fertigbetonplatte auf. Das Infrastrukturbauteil kann als Bestandteil
eines Fahrwegs, insbesondere einer Straße und/oder eines Gleises, insbesondere zum
Übertragen der Gewichtskraft von Fahrzeugen auf den Boden, ausgebildet sein.
[0009] Die Vorrichtung ist zum Verlagern des Infrastrukturbauteils aus einer Ausgangsanordnung
in die Zielanordnung ausgebildet. In der Ausgangsanordnung ist das Infrastrukturbauteil
über das Bodenkontaktmittel vorpositioniert auf dem Boden aufgelagert. Das Bodenkontaktmittel
ist dazu ausgebildet, das Gewicht des Infrastrukturbauteils auf den Boden zu übertragen.
Unter Boden wird ein Untergrund, insbesondere ein fester Untergrund und/oder ein Fundament,
insbesondere ein festes Fundament, verstanden. Das Fundament umfasst vorzugsweise
ausgehärteten Beton. Der Boden kann ein Gegen-Bodenkontaktmittel aufweisen, beispielsweise
eine Auflageplatte zur Verteilung der vom Bodenkontaktmittel übertragenen Gewichtskraft
auf eine vergrößerte Auflagefläche.
[0010] Unter der Anordnung eines Körpers, insbesondere des Infrastrukturbauteils, werden
dessen Position und Ausrichtung verstanden. In die Ausgangsanordnung wird das Infrastrukturbauteil
vorzugsweise mittels einer Transporteinrichtung, insbesondere mittels eines Krans
und/oder eines Transportfahrzeugs, verlagert. Eine entsprechende Abweichung der Position
und/oder der Ausrichtung des Infrastrukturbauteils in der Ausgangsanordnung gegenüber
der Zielanordnung kann entlang einer einzigen oder jeder Raumrichtung und/oder um
eine einzige und/oder um jede Raumrichtung eines kartesischen Koordinatensystems vorliegen.
[0011] Vorzugsweise ist die Vorrichtung zum Verlagern des Bodenkontaktmittels relativ zu
dem Verbindungsmittel senkrecht zu der ersten Drehachse und/oder des Infrastrukturbauteils
in Horizontalrichtung über eine Distanz in einem Bereich von 5 mm bis 50 mm, insbesondere
von 7 mm bis 40 mm, insbesondere von 10 mm bis 30 mm, insbesondere von 12 mm bis 30
mm, insbesondere von 15 mm bis 25 mm, insbesondere von 17 mm bis 20 mm, ausgebildet.
[0012] Die Vorrichtung trägt das Gewicht des Infrastrukturbauteils, zumindest anteilig,
über das Bodenkontaktmittel auf den Boden ab. Insbesondere tragen mehrere der Vorrichtungen
das Gewicht des Infrastrukturbauteils vollständig über deren Bodenkontaktmittel auf
den Boden ab. Mit anderen Worten liegt das Infrastrukturbauteil über das jeweilige
Bodenkontaktmittel auf dem Boden auf. Die Vorrichtung ist insbesondere dazu ausgebildet,
das Infrastrukturbauteil relativ zu dem Boden zu verlagern durch Verlagern des Bodenkontaktmittels
relativ zu dem Infrastrukturbauteil, insbesondere relativ zu dem Verbindungsmittel
zum Befestigen der Vorrichtung an dem Infrastrukturbauteil.
[0013] Die Betätigungseinrichtung ist zum Aufnehmen einer Antriebsbewegung in Form der ersten
Drehbewegung ausgebildet. Die Betätigungseinrichtung kann alternativ zum Aufnehmen
einer anderen Form von Antriebsleistung, insbesondere durch Aufnehmen einer translatorischen
Bewegung, insbesondere einer Linearbewegung und/oder von fluidischer Leistung, insbesondere
von hydraulischer oder pneumatischer Leistung, ausgebildet sein. Die Übertragungseinrichtung
kann entsprechend zum Wandeln der jeweiligen Antriebsleistung in die Verlagerungsbewegung
mit der translatorischen Bewegungskomponente, insbesondere in Horizontalrichtung,
ausgebildet sein.
[0014] Das Bodenkontaktmittel umfasst die Bodenkontaktstelle, mit der die Vorrichtung am
Boden aufliegt. Im Bereich der Bodenkontaktstelle ist das Bodenkontaktmittel dornförmig
ausgebildet. Ein so gebildeter Kontaktdorn kann rotationssymmetrisch um eine, insbesondere
parallel und/oder beabstandet zu der ersten Drehachse angeordneten, Symmetrieachse
ausgebildet sein. Beispielsweise kann der Kontaktdorn zylinderförmig und/oder kegelförmig
und/oder kugelförmig ausgebildet sein. Eine Exzentrizität der Bodenkontaktstelle bezüglich
der ersten Drehachse liegt vorzugsweise in einem Bereich von 1 mm bis 50 mm, insbesondere
von 2 mm bis 25 mm, insbesondere von 3 mm bis 15 mm, insbesondere von 4 mm bis 10
mm.
[0015] Vorzugsweise ist das Bodenkontaktmittel derart ausgebildet, dass das Bodenkontaktmittel
hinsichtlich seiner Position sicher an dem Boden fixiert ist und/oder dass die Ausrichtung
des Bodenkontaktmittels zu dem Boden veränderlich ist, insbesondere, dass zwischen
dem Bodenkontaktmittel und dem Boden weitestgehend keine Drehmomentübertragung, insbesondere
um eine Vertikalachse, erfolgen kann.
[0016] In einer bevorzugten Weiterbildung ist die formschlüssige Verbindung des Bodenkontaktmittels
mit dem ersten Übertragungsmittel mittels einer Schraubverbindung gesichert. Diese
Ausführung ist besonders robust und erlaubt dennoch einen einfachen und zeiteffizienten
Tausch des Bodenkontaktmittels. Zusätzlich ist eine Fixierung der Schraubverbindung
mittels eines lösbaren Klebstoffs von Vorteil. Ein ungewolltes Lösen der Schraubverbindung
durch Vibrationen ist damit ausgeschlossen.
[0017] Vorteilhafterweise umfasst die Übertragungseinrichtung ein um eine zweite Drehachse
drehbares zweites Übertragungsmittel zum Wandeln einer zweiten Drehbewegung in eine
zweite Verlagerungsbewegung des Bodenkontaktmittels relativ zu dem Infrastrukturbauteil,
insbesondere parallel zu der zweiten Drehachse. Damit ist das Infrastrukturbauteil
besonders flexibel verlagerbar. Die zweite Verlagerungsbewegung verlagert das Infrastrukturbauteil
vorzugsweise in Vertikalrichtung.
[0018] Das zweite Übertragungsmittel umfasst zum Wandeln der zweiten Drehbewegung in die
zweite Verlagerungsbewegung einen Gewindetrieb, insbesondere einen Trapezgewindetrieb.
Alternativ dazu weist die Anordnung einen Kugelgewindetrieb und/oder einen Planetengewindetrieb
auf.
[0019] Das erste Betätigungsmittel und das zweite Betätigungsmittel können typgleich, insbesondere
identisch, ausgebildet sein. Hierdurch ist die Vorrichtung besonders einfach handhabbar.
Zudem sind das erste Betätigungsmittel und das zweite Betätigungsmittel vorzugsweise
miteinander gekoppelt. Die gesamte Vorrichtung ist vorzugsweise als ein zusammenhängendes,
insbesondere montiertes und/oder integrales, Bauteil ausgebildet.
[0020] Das zweite Übertragungsmittel umfasst vorzugsweise ein Außengewinde, wobei an dem
Außengewinde eine am Infrastrukturbauteil fixierbare Sicherungsmutter angeordnet ist.
Das Außengewinde dient dabei zusätzlich als Verbindungsmittel zur Verbindung der Vorrichtung
mit dem Gegen-Verbindungsmittel des Infrastrukturbauteils.
[0021] Sobald sich das Infrastrukturbauteil durch Betätigen der Vorrichtung in der gewünschten
Zielanordnung befindet, wird die Sicherungsmutter gegen das Infrastrukturbauteil festgezogen.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Vorrichtung und das Infrastrukturbauteil
beim Vergießen mit dem Boden, insbesondere mit einem Füllstoff, insbesondere mit gießflüssigem
Beton, seine Anordnung präzise beibehält. Zudem bildet die Sicherungsmutter im angezogenen
Zustand eine zusätzliche Kontaktfläche zwischen der Vorrichtung und dem Infrastrukturbauteil,
wodurch die Fixierung der Anordnung weiter verbessert wird.
[0022] Das Gegen-Verbindungsmittel des Infrastrukturbauteils kann ein dem Außengewinde entsprechendes
Innengewinde aufweisen. Vorzugsweise ist das Gegen-Verbindungsmittel Bestandteil eines
Gewindeeinsatzes, insbesondere eines in die Fertigbetonplatte eingebrachten Gewindeeinsatzes.
Die Länge des Außengewindes ist vorzugsweise mindestens so groß oder größer als die
Länge des Innengewindes des Gegen-Verbindungsmittels.
[0023] Vorteilhafterweise ist das erste Übertragungsmittel im zweiten Übertragungsmittel
drehbar und in Axialrichtung abgestützt gelagert. Damit wird eine kompakte und stabile
Bauweise der Vorrichtung erreicht. Das erste Übertragungsmittel durchdringt dabei
das zweite Übertragungsmittel und/oder das zweite Betätigungsmittel. Alternativ kann
das zweite Übertragungsmittel das erste Übertragungsmittel und/oder das erste Betätigungsmittel
durchdringen.
[0024] Vorzugsweise ist eine Welle des ersten Übertragungsmittels in einer Hohlwelle des
zweiten Übertragungsmittels drehbar gelagert. Durch die axiale Abstützung wird die
zweite Verlagerungsbewegung auf das erste Übertragungsmittel übertragen. Die Hohlwelle
ist vorzugsweise einstückig, insbesondere stoffschlüssig, mit dem zweiten Betätigungsmittel
ausgebildet. Die Hohlwelle weist vorzugsweise das Außengewinde zum Wandeln der zweiten
Drehbewegung in die zweite Verlagerungsbewegung auf.
[0025] Die Welle kann in der Hohlwelle mittels eines Gleitlagers und/oder eines Wälzlagers
gelagert sein. Vorzugsweise ist die Welle, insbesondere entlang der ersten Drehachse,
formschlüssig, beidseitig in der Hohlwelle gehalten. Insbesondere sind zur Lagerung
der Welle in der Hohlwelle eine obere und eine untere Lagerbuchse angeordnet. Für
eine verbesserte Kraftübertragung ist eine zusätzliche axiale Abstützung des Bodenkontaktmittels
an der unteren Lagerbuchse vorteilhaft.
[0026] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist eine Überwurfsicherung zum Arretieren des
ersten Übertragungsmittels gegenüber dem zweiten Übertragungsmittel angeordnet. Damit
wird bei Erreichen einer gewünschten Position des Infrastrukturbauteils ein Verdrehen
des ersten Übertragungsmittels gegenüber dem zweiten Übertragungsmittel blockiert.
Eine versehentliche Verlagerung des Infrastrukturbauteils wird auf diese Weise sicher
unterbunden.
[0027] Von Vorteil ist eine Arretierung, bei der ein erster Abschnitt der Überwurfsicherung
drehschlüssig und axial verschiebbar am ersten Betätigungsmittel angeordnet ist, wobei
ein zweiter Abschnitt der Überwurfsicherung durch Verschieben der Überwurfsicherung
mit dem zweiten Betätigungsmittel drehschlüssig koppelbar ist. Diese Anordnung ist
platzsparend und einfach zu betätigen.
[0028] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Verlagern eines vorpositioniert auf einem Boden
aufgelagerten Infrastrukturbauteils, insbesondere einer Gleistragplatte, in eine Zielanordnung
mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfasst folgende Schritte:
- Verbinden des Bodenkontaktmittels mit dem ersten Übertragungsmittel der Vorrichtung;
- Herstellen einer Verbindung des Verbindungsmittels der Vorrichtung mit dem Gegen-Verbindungsmittel
des Infrastrukturbauteils;
- Verschieben des Infrastrukturbauteils mit einer senkrecht zu der ersten Drehachse
orientierten, translatorischen Bewegungskomponente durch eine Drehbewegung des ersten
Betätigungsmittels.
[0029] Die Vorteile des Verfahrens entsprechen den Vorteilen der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung. Die erste Drehbewegung wird vorzugsweise als Drehbewegung um eine vertikale
Achse bereitgestellt. Mittels des Übertragungsmittels erfolgt eine Umwandlung der
ersten Drehbewegung in eine vorzugsweise horizontale Bewegung des Infrastrukturbauteils.
Zur sicheren Übertragung der Bewegung wird zuvor ein noch nicht verschlissenes Bodenkontaktmittel
mit dem ersten Übertragungsmittel verbunden. Damit ergibt sich einerseits ein sicherer
Halt der Verrichtung am Boden. Andererseits stellt die unversehrte Form des Übertragungsmittels
eine exakte Übertragung der gewünschten Bewegung sicher.
[0030] Vorzugsweise wird das Infrastrukturbauteil relativ zu dem Boden in einem Bereich
von 1 mm bis 50 mm, insbesondere von 2 mm bis 30 mm, insbesondere von 3 mm bis 20
mm, insbesondere von 4 mm bis 10 mm relativ zu dem Boden, insbesondere entlang einer
Schienenlängsrichtung und/oder senkrecht zu einer Schienenlängsrichtung und/oder in
Vertikalrichtung, verlagert. Vorzugsweise erfolgt das Verlagern des Infrastrukturbauteils
relativ zu dem Boden in die Zielanordnung solange, bis ein vorgegebener Schwellenwert
einer Abweichung der Ist-Anordnung von der Soll-Anordnung unterschritten ist, insbesondere
hinsichtlich einer Positionsabweichung und/oder einer Ausrichtungsabweichung.
[0031] In einer Weiterbildung des Verfahrens wird das erste Übertragungsmittel arretiert,
sobald eine gewünschte Anordnung des Infrastrukturbauteils erreicht wird. Insbesondere
wird eine drehschlüssig und axial verschiebbar am ersten Übertragungsmittel angeordnete
Überwurfsicherung mit einem mehrkantigen rotationssymmetrisch geformten Abschnitt
auf einen gegengleich geformten Abschnitt des zweiten Übertragungsmittels geschoben.
Auf diese Weise ist die Position des ersten Übertragungselements gegenüber dem zweiten
Übertragungselement in mehreren Winkelstellungen arretierbar.
[0032] Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren richtet sich auf eine Ausprägung der Vorrichtung
mit einer Sicherungsmutter. Dabei wird die Vorrichtung nach einem Verlagerungsvorgang
am Infrastrukturbauteil mittels der Sicherungsmutter fixiert. Insbesondere ist die
Sicherungsmutter am Außengewinde des zweiten Übertragungsmittels angeordnet, sodass
durch das Fixieren der Sicherungsmutter die Drehbewegung des zweiten Übertragungsmittels
gegenüber dem Infrastrukturbauteil blockiert wird. Damit ergibt sich damit eine besonders
stabile Lagerung des Infrastrukturbauteils.
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend in beispielhafter Weise unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Systems mit mehreren auf einem Boden vorpositionierten
Infrastrukturbauteilen und mehreren daran angebrachten Vorrichtungen zum Verlagern
der Infrastrukturbauteile,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung der Vorrichtung und eines in einem Infrastrukturbauteil angeordneten
Gewindeeinsatzes,
- Fig. 3
- eine Schrägansicht der durch ein Infrastrukturbauteil geführten und auf einem Boden
abgestützten Vorrichtung,
- Fig. 4
- eine Schrägansicht der weitergebildeten Vorrichtung mit einer Sicherungsmutter und
einer Überwurfsicherung,
- Fig. 5
- die Vorrichtung gemäß Fig. 4 in einer Schnittdarstellung,
- Fig. 6
- eine Detaildarstellung des unteren Endes der Vorrichtung gemäß Fig. 4,
- Fig. 7
- eine Schrägansicht eines als Bodenkontaktmittel ausgebildeten Verschleißteils,
- Fig. 8
- eine Schrägansicht der Überwurfsicherung zur Arretierung der Übertragungsmittel,
- Fig. 9
- eine Draufsicht der Überwurfsicherung gemäß Fig. 8,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht der Überwurfsicherung gemäß Fig. 8.
[0034] Fig. 1 zeigt ein System 1 mit erfindungsgemäßen Vorrichtungen 2, die an mehreren
auf einem Boden 3 gelagerten Infrastrukturbauteilen 4 angeordnet sind. Beispielsweise
sind an jedem Infrastrukturbauteil 4, das als Gleisstrukturbauteil, insbesondere als
Gleistragplatte ausgebildet ist, fünf Vorrichtungen 2 angeordnet. Die Infrastrukturbauteile
4 sind auf dem Boden 3 ausschließlich über die Vorrichtungen 2 aufgelagert. Der Boden
3 ist ein fester Untergrund, vorzugsweise aufweisend Beton. Das jeweilige Infrastrukturbauteil
4 umfasst einen Plattengrundkörper 5, vorzugsweise aufweisend Beton, insbesondere
Stahlbeton, eine Befestigungseinrichtung 6 zum Befestigen von Schienen 7 an dem Plattengrundkörper
5 und mindestens eine, insbesondere fünf, Gegen-Verbindungsmittel 8 zum Befestigen
der Vorrichtungen 2.
[0035] Das jeweilige Infrastrukturbauteil 4 weist vorzugsweise eine Bodenanbindungseinrichtung
9 mit einer Schicht aus einem gummi-elastischen Material zum Einstellen der Festigkeit,
insbesondere zum Bereitstellen einer Trennschicht, und/oder der Steifigkeit und/oder
der Dämpfung einer Verbindung des Infrastrukturbauteils 4 mit dem Boden 3 auf. Die
Bodenanbindungseinrichtung 9 kann zumindest abschnittsweise an einer Unterseite des
Infrastrukturbauteils 4 angebracht sein.
[0036] Die Infrastrukturbauteile 4 werden mit dem Boden 3 mittels eines Füllstoffs 10, insbesondere
mittels gießflüssigen Betons, verbunden. Auf dem Boden 3 liegt eine Bewehrung 11,
insbesondere eine Strahlbewehrung auf. In Vertikalrichtung überlappt das Infrastrukturbauteil
4 die zwischen dem Boden 3 und dem Infrastrukturbauteil 4 angeordnete Bewehrung 11.
Das jeweilige Infrastrukturbauteil 4 und die Bewehrung 11 sind von einer auf dem Boden
3 angeordneten Schalung 12 eingefasst. Das jeweilige Infrastrukturbauteil 4, insbesondere
der Plattengrundkörper 5, weist zwei Aussparungen 13 zum Einbringen des Füllstoffs
10 in einen Freiraum 14 zwischen dem Infrastrukturbauteil 4 und dem Boden 3 auf.
[0037] Das System 1 umfasst vorzugsweise eine Messeinrichtung 15 zum Erfassen der Anordnung
des Infrastrukturbauteils 4. Die Messeinrichtung 15 ist Bestandteil einer Kombination
16, ferner aufweisend die Vorrichtungen 2. Mittels der Kombination 16 ist das mindestens
eine Infrastrukturbauteil 4 besonders präzise, insbesondere automatisiert, in die
Zielanordnung verlagerbar. Die Messeinrichtung 15 weist eine Positionsbestimmungseinheit
17 zum Bestimmen der Messposition der Messeinrichtung 15 auf. Die Positionsbestimmungseinheit
17 umfasst ein Laserdistanzmessgerät zum Erfassen von Abständen zwischen der Messeinrichtung
15 und Landvermessungspunkten 18, insbesondere zu Zielfenstern 19 von an den Landvermessungspunkten
18 angeordneten Reflektorstäben 20. Mittels der Positionsbestimmungseinheit 17 ist
die Position der Messeinrichtung 15 relativ zu den Landvermessungspunkten 18, insbesondere
die Position der Messeinrichtung 15 in einem globalen Koordinatensystem, bestimmbar.
[0038] Die Messeinrichtung 15 umfasst ferner eine Stereokamera 21. Die Stereokamera 21 ist
an der Positionsbestimmungseinheit 17, insbesondere mit bekannter relativer Anordnung,
befestigt. Die Stereokamera 21 umfasst zwei Digitalkameras 22. Die Stereokamera 21
ist zum Erfassen der relativen Position von Markierungen 23 zu der Messeinrichtung
15 ausgebildet, die an dem jeweiligen Infrastrukturbauteil 4 angebracht sind. Anhand
der relativen Position der Markierungen 23 zu der Messeinrichtung 15 und der Messposition
der Messeinrichtung 15 in dem globalen Koordinatensystem kann die Anordnung des jeweiligen
Infrastrukturbauteils in dem globalen Koordinatensystem bestimmt werden.
[0039] Das System 1 umfasst eine Steuereinrichtung 24 mit einem Prozessor 25 zum Verarbeiten
von Informationen anhand eines entsprechenden Softwareprogramms, einem Speicher 26,
in dem das Softwareprogramm und die erfassten Messdaten hinterlegt sind, und einer
Benutzerschnittstelle 27 zum Austausch von Informationen mit einem Benutzer. Die Messeinrichtung
15 und die Steuereinrichtung 24 sind insbesondere dazu ausgebildet, die Anordnung
von mindestens einem, insbesondere von mindestens drei, Infrastrukturbauteilen 4,
kontinuierlich zu bestimmen.
[0040] Die Steuereinrichtung 24 ist vorzugsweise dazu ausgebildet, die Ist-Anordnung des
Infrastrukturbauteils 4 mit einer Soll-Anordnung zu vergleichen, insbesondere eine
Anordnungs-Abweichung zu ermitteln. Die Anordnungs-Abweichung umfasst vorzugsweise
die Abweichung einer Position und/oder Orientierung des Infrastrukturbauteils 4 gegenüber
der Soll-Anordnung, die nachfolgend auch als Zielanordnung bezeichnet wird.
[0041] Die Steuereinrichtung 24 kann dazu ausgebildet sein, die Anordnungs-Abweichung über
die Benutzerschnittstelle 27, insbesondere ein Display, anzuzeigen und/oder ein Steuersignal
bereitzustellen, zum automatisierten Verlagern des Infrastrukturbauteils 4 in die
Zielanordnung, insbesondere zum Verringern der Anordnungs-Abweichung. Die Steuereinrichtung
24 kann eine Steuer-Kommunikationsschnittstelle 28 zum, insbesondere kabelgebundenen
oder kabellosen, Ausgeben des Steuersignals aufweisen. In dem in der Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Steuer-Kommunikationsschnittstelle 28 als kabellose Kommunikationsschnittstelle
ausgebildet.
[0042] Die jeweilige Vorrichtung 2 weist eine Betätigungseinrichtung 29 zum Aufnehmen einer
Antriebsbewegung zum Verlagern des Infrastrukturbauteils 4 auf. Die Betätigungseinrichtung
29 ist dazu ausgebildet, händisch, insbesondre mittels eines Schraubenschlüssels,
und/oder automatisiert, insbesondere mittels einer Antriebseinheit 30, angetrieben
zu werden. Die Antriebseinheit 30 ist in der Fig. 1 exemplarisch an einer der Vorrichtungen
2 dargestellt. Eine entsprechende Antriebseinheit 30 ist vorzugsweise an jeder der
Vorrichtungen 2 angeordnet. Hierdurch wird ermöglicht, dass das Infrastrukturbauteil
4, insbesondere mehrere der Infrastrukturbauteile 4 zeitgleich, automatisiert, insbesondere
aufeinander abgestimmt, in die Zielanordnung verlagert werden.
[0043] Die Antriebseinheit 30 umfasst mindestens einen Antriebsmotor, insbesondere zwei
Antriebsmotoren, insbesondere Elektromotoren zum Bereitstellen der Antriebsbewegung,
insbesondere zweier voneinander unabhängiger Antriebsbewegungen. Die Antriebseinheit
30 kann einen Energiespeicher, insbesondere zum Bereitstellen elektrischer Energie,
insbesondere eine Batterie, zum Versorgen des mindestens eines Antriebsmotors mit
der erforderlichen Antriebsenergie aufweisen. Vorzugsweise werden die beiden Antriebsbewegungen
als koaxiale Drehbewegungen bereitgestellt.
[0044] Die Antriebseinheit 30 umfasst eine Antriebs-Kommunikationsschnittstelle 31 zum Austausch
von Steuerinformationen mit der Steuereinrichtung 24, insbesondere zum Empfangen der
Steuersignale.
[0045] Die Vorrichtung 2 wird anhand der Figuren 2 und 3 näher beschrieben. Die Vorrichtung
2 umfasst die Betätigungseinrichtung 29, ein Bodenkontaktmittel 32 zum Auflagern des
Infrastrukturbauteils 4 auf dem Boden 3, ein Verbindungsmittel 33 zum Befestigen der
Vorrichtung 2 an dem Infrastrukturbauteil 4 und eine Übertragungseinrichtung 34 zum
Wandeln einer auf die Betätigungseinrichtung 29 ausgeübten Antriebsbewegung in eine
Verlagerungsbewegung des Infrastrukturbauteils 4 relativ zu dem Boden 3.
[0046] Die Betätigungseinrichtung 29 weist ein erstes Betätigungsmittel 35 und ein zweites
Betätigungsmittel 36 auf. Das erste Betätigungsmittel 35 und das zweite Betätigungsmittel
36 bilden jeweils eine Antriebsschnittstelle mit einem Außen-Sechskant-Profil zum
Aufnehmen einer ersten Drehbewegung um eine erste Drehachse 37 und zum Aufnehmen einer
zweiten Drehbewegung um eine zweite Drehachse 38. Die erste Drehachse 37 und die zweite
Drehachse 38 sind koaxial zueinander angeordnet.
[0047] Das Bodenkontaktmittel 32 ist dazu ausgebildet, die Gewichtskraft des Systems 1 auf
den Boden 3 zu übertragen, insbesondere das jeweilige Infrastrukturbauteil 4 auf dem
Boden 3 aufzulagern. Das Bodenkontaktmittel 32 weist zur sicheren Anbindung an den
Boden 3 eine dornförmige Bodenkontaktstelle 39 auf und ist vorzugsweise als einstückiger
Verschleißteil 40 ausgebildet. Das Bodenkontaktmittel 32, insbesondere die Bodenkontaktstelle
39, ist exzentrisch zu der ersten Drehachse 37 angeordnet. Die Orientierung des exzentrischen
Bodenkontaktmittels 32 um die erste Drehachse 37 ist anhand eines Symbols in Form
eines dreieckförmigen Keils 42 dargestellt.
[0048] Das Verbindungsmittel 33 umfasst ein Außengewinde 48, insbesondere besteht es daraus.
Das Außengewinde 48 kann als metrisches Gewinde ausgebildet sein. Vorzugsweise liegt
ein Außendurchmesser d
A des Außengewindes in einem Bereich von 10 mm bis 50 mm, insbesondere von 15 mm bis
40 mm, insbesondere von 20 mm bis 30 mm.
[0049] Das Gegen-Verbindungsmittel 8 des Infrastrukturbauteils 4 umfasst ein Innengewinde
50, insbesondere besteht es daraus. Das Gegen-Verbindungsmittel 8 ist vorzugsweise
zum Ausbilden einer Schraubverbindung mit dem Verbindungsmittel 33 ausgebildet. Die
Abmessungen des Gegen-Verbindungsmittels 8 entsprechen hierzu vorzugsweise den Abmessungen
des Verbindungsmittels 33.
[0050] Der Durchmesser d
I einer Kernbohrung des Innengewindes 50 des Gegen-Verbindungsmittels 8 liegt vorzugsweise
in einem Bereich von 5 mm bis 50 mm, insbesondere von 10 mm bis 40 mm, insbesondere
von 15 mm bis 35 mm, insbesondere von 20 mm bis 30 mm. Ein Kerndurchmesser d
A des Außengewindes 48 des Verbindungsmittels 33 ist im Wesentlichen entsprechend dem
Durchmesser d
I der Kernbohrung des Gegen-Verbindungsmittels 8 dimensioniert. Das Gegen-Verbindungsmittel
8 weist vorzugsweise einen Gewindeeinsatz 41 mit dem Innengewinde 50 auf. Der Gewindeeinsatz
41 kann in den Plattengrundkörper 5 eingeschraubt oder eingegossen sein.
[0051] Die Übertragungseinrichtung 34 weist ein erstes Übertragungsmittel 43 zum Wandeln
der ersten Drehbewegung in eine erste Verlagerungsbewegung des Bodenkontaktmittels
32 relativ zu dem Infrastrukturbauteil 4 auf. Das erste Übertragungsmittel 43 umfasst
ein Befestigungsmittel 44, das insbesondere als Vierkant ausgebildet ist. An diesem
Befestigungsmittel 44 ist das Bodenkontaktmittel 32 formschlüssig angebracht.
[0052] Das erste Übertragungsmittel 43 weist ferner eine Welle 45 zum Übertragen der ersten
Drehbewegung zwischen dem ersten Betätigungsmittel 35 und dem Befestigungsmittel 44
auf. Die Welle 45 hat einen kreisförmigen Querschnitt. Eine auf das erste Betätigungsmittel
35 übertragene erste Drehbewegung um die erste Drehachse 37 ist mittels des ersten
Übertragungsmittels 43 in eine erste Verlagerungsbewegung des Bodenkontaktmittels
32 relativ zu dem Infrastrukturbauteil 4 mit einer senkrecht zu der ersten Drehachse
37 orientierten, translatorischen Bewegungskomponente wandelbar.
[0053] Die Übertragungseinrichtung 34 weist ein zweites Übertragungsmittel 46 auf. Das zweite
Übertragungsmittel 46 umfasst eine Hohlwelle 47 mit einem Außengewinde. Bei dem Außengewinde
des zweiten Übertragungsmittels 46 handelt es sich um das Außengewinde 48 des Verbindungsmittels
33. Dieses Außengewinde 48 hat dementsprechend eine Doppelfunktion.
[0054] Das zweite Übertragungsmittel 46 ist zum Wandeln einer zweiten Drehbewegung des zweiten
Betätigungsmittels 36 um die zweite Drehachse 38 in eine zweite Verlagerungsbewegung
des Bodenkontaktmittels 32 relativ zu dem Infrastrukturbauteil 4 mit einer parallel
zu der zweiten Drehachse 38 orientierten, translatorischen Bewegungskomponente ausgebildet.
[0055] Die Hohlwelle 47 umgibt die Welle 45. Insbesondere ist die Welle 45 in der Hohlwelle
47 drehbar, insbesondere mittels eines Gleitlagers und/oder eines Wälzlagers, gelagert.
Vorzugsweise ist die Welle 45 entlang der ersten Drehachse 37, insbesondere beidseitig,
formschlüssig in der Hohlwelle 47 gelagert.
[0056] Die erste Drehachse 37 und die zweite Drehachse 38 sind im Wesentlichen senkrecht
zu einer Haupterstreckungsebene 49 des Infrastrukturbauteils 4 orientiert. Hierdurch
wird gewährleistet, dass das Drehantreiben des ersten Betätigungsmittels 35 eine Verlagerung
des Infrastrukturbauteils 4 in horizontaler Richtung bewirkt. Das Drehantreiben des
zweiten Betätigungsmittels 36 bewirkt ein Verlagern des Infrastrukturbauteils 4 in
eine Vertikalrichtung.
[0057] Die Vorrichtung 2 ist zum reversiblen Durchdringen des Infrastrukturbauteils 4 ausgebildet.
Hierzu überlappt das Verbindungsmittel 33 alle weiteren, in Bezug auf das Verbindungsmittel
33 auf Seiten des Bodenkontaktmittels 32 angeordneten Elemente der Vorrichtung 2,
insbesondere entlang der ersten Drehachse 37 und/oder entlang der zweiten Drehachse
38, vollständig. Insbesondere überlappt das Verbindungsmittel 33 das Befestigungsmittel
44 und den Verschleißteil 40 vollständig. Insbesondere liegen alle Elemente der Vorrichtung
2, die sich in Bezug auf das Verbindungsmittel 33 auf Seite des Bodenkontaktmittels
32 befinden, entlang der ersten Drehachse 37 und/oder entlang der zweiten Drehachse
38 innerhalb des Durchmessers d
I der Kernbohrung des Innengewindes 50, insbesondere innerhalb des Kerndurchmessers
d
A des Außengewindes 48 des Verbindungsmittels 33.
[0058] Die Vorrichtung 2 durchdringt die Durchgangs-Kernbohrung des Infrastrukturbauteils
4 vollständig und reversibel lösbar, insbesondere zerstörungsfrei lösbar. Insbesondere
ist die Vorrichtung 2, insbesondere das Verbindungsmittel 33, zum reversiblen, insbesondere
zerstörungsfreien und/oder zerlegungsfreien, Befestigen der Vorrichtung 2 an dem Infrastrukturbauteil
4 ausgebildet. Insbesondere ist die Vorrichtung 2 zum Entfernen von dem Infrastrukturbauteil
4 nach dem Vergießen das Infrastrukturbauteils 4 mit dem Boden 3 mittels des Füllstoffs
10 und nach dem Aushärten des Füllstoffs 10 ausgebildet.
[0059] Die Gesamtlänge L der Vorrichtung 2 liegt vorzugsweise in einem Bereich von 200 mm
bis 600 mm, insbesondere von 300 mm bis 500 mm, insbesondere von 350 mm bis 450 mm.
Eine Länge l des Außengewindes 48 ist geringer als die Gesamtlänge L. Die Längendifferenz
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 10 mm bis 200 mm, insbesondere von 20 mm bis
100 mm, insbesondere von 30 mm bis 60 mm.
[0060] Die Gesamtlänge L der Vorrichtung 2 und/oder die Gewindelänge l des Außengewindes
48 sind vorzugsweise größer als die Dicke t des Infrastrukturbauteils 4, insbesondere
des Plattengrundkörpers 5, insbesondere der Gleistragplatte. Die Dicke t des Infrastrukturbauteils
4 liegt vorzugsweise in einem Bereich von 100 mm bis 500 mm, insbesondere von 200
mm bis 400 mm.
[0061] Ein Abstand c zwischen dem ersten Betätigungsmittel 35 und dem zweiten Betätigungsmittel
36, insbesondere entlang der ersten Drehachse 37, liegt vorzugsweise in einem Bereich
von 0 mm bis 100 mm, insbesondere von 5 mm bis 50 mm, insbesondere von 10 mm bis 20
mm.
[0062] Mittels einer nicht dargestellten Transporteinrichtung, insbesondere mittels eines
Fahrwagens und/oder eines Krans und/oder eines Mehrgelenkarms, werden mehrere der
Infrastrukturbauteile 4 nacheinander auf dem Boden 3 vorpositioniert, insbesondere
innerhalb eines zum Verguss eingeschalten Bereichs.
[0063] In dieser vorpositionierten Anordnung, die nachfolgend auch als Ausgangsanordnung
bezeichnet wird, ist das jeweilige Infrastrukturbauteil 4 mittels der Bodenkontaktmittel
32 der Vorrichtigen 2 auf dem Boden 3 aufgelagert.
[0064] Jeweils fünf der Vorrichtungen 2 sind an dem jeweiligen Infrastrukturbauteil 4 befestigt.
Die Vorrichtungen 2 durchdingen das jeweilige Infrastrukturbauteil 4, insbesondere
den Plattengrundkörper 5 der Gleistragplatte, derart, dass das Bodenkontaktmittel
32 nach unten aus dem Infrastrukturbauteil 4 herausragt. Die Betätigungseinrichtung
29 der jeweiligen Vorrichtung 2 ragt nach oben aus dem Infrastrukturbauteil 4 heraus.
[0065] Mit der jeweiligen Vorrichtung 2 wird das Infrastrukturbauteil 4 beim Drehantreiben
des ersten Betätigungsmittels 35 kreisförmig um die zugeordnete Bodenkontaktstelle
39 verlagert. Der Radius dieser Kreisbewegung entspricht der Exzentrizität r der Bodenkontaktstelle
39 gegenüber der ersten Drehachse 37. Die Exzentrizität r beträgt beispielsweise 10
mm. Bei einer vollständigen Drehung des ersten Betätigungsmittels 35 um die erste
Drehachse 37 wird das Infrastrukturbauteil 4 im Bereich der entsprechenden Vorrichtung
2 in Horizontalrichtung um +/- 10 mm relativ zu dem Boden 3 verlagert.
[0066] Eine weitergebildete Vorrichtung 2 ist anhand der Figuren 4 bis 7 beschrieben. Am
Außengewinde 48 ist eine Sicherungsmutter 51 mit einem Bund 52 angeordnet. Damit ist
das zweite Übertragungsmittel 46 gegenüber dem Infrastrukturbauteil 4 fixierbar, indem
die Sicherungsmutter 51 gegen die Oberfläche des Gewindeeinsatzes 41 geschraubt und
angezogen wird. Weil das Außengewinde 48 auch das Verbindungsmittel 33 bildet, wird
die Verbindung zwischen dem Infrastrukturbauteil 4 und der Vorrichtung 2 zusätzlich
stabilisiert. Der Bund 52 liegt dabei flächig auf der Oberfläche des Infrastrukturteils
4, insbesondere des Gewindeeinsatzes 41, auf. Dadurch besteht eine optimale Kraftübertragung
von der Vorrichtung 2 auf das Infrastrukturbauteil 4. Zudem ist das Infrastrukturbauteil
4 gegen eine ungewollte Verlagerung in vertikaler Richtung gesichert.
[0067] Eine Überwurfsicherung 53 ist drehschlüssig und axial verschiebbar am ersten Betätigungsmittel
35 angeordnet. Das erste Betätigungsmittel 35 ist beispielsweise ein am oberen Ende
der Welle 45 angeordneter Außensechskant. Ein erster Abschnitt 54 der Überwurfsicherung
53 weist deshalb einen Durchgang mit einem an den Außensechskant angepassten mehrkantigen
Innenprofil auf. In einem zweiten Abschnitt 55 der Überwurfsicherung 53 ist ein größerer
mehrkantiger Durchgang als Gegenform zum zweiten Betätigungsmittel 36 ausgebildet.
Eine Arretierung des ersten Übertragungsmittels 43 gegenüber dem zweiten Übertragungsmittel
46 erfolgt, indem die Überwurfsicherung 53 mit dem zweiten Abschnitt 55 auf das sechskantige
zweite Betätigungsmittel 36 geschoben wird. Auf diese Weise ist die Vorrichtung 2
gegen ein ungewolltes Verlagern des Infrastrukturbauteils 4 in horizontaler Richtung
gesichert.
[0068] Der in Fig. 7 dargestellte Verschleißteil 40 des Bodenkontaktmittels 32 ist aus hochfestem
Stahl hergestellt und weist einen vierkantigen Durchgang 56 auf. Damit ist der Verschleißteil
40 formschlüssig mit einem am unteren Ende der Welle 45 angeordneten Vierkant verbunden.
Vorzugsweise ist dies Verbindung als lösbare Presspassung ausgebildet. Zusätzlich
ist eine Schraubverbindung 57 angeordnet, um den Verschleißteil 40 an der Welle 45
in axialer Richtung zu fixieren.
[0069] Zur Lagerung der Welle 45 in der Hohlwelle 47 sind Lagerbuchsen 58 angeordnet, wobei
ein durch die Lagerbuchsen 58 abgeschlossener Hohlraum 59 zwischen der Welle 45 und
der Hohlwelle 47 über einen Schmiernippel 60 mit Schmierstoff befüllbar ist. Das ermöglicht
eine leichtgängige Drehbarkeit des ersten Betätigungsmittels 35. Durch die Schmierstoffversorgung
ist eine nahezu verschleißfreie Lagerung sichergestellt. Vorzugsweise überlappt die
untere Lagerbuchse 58 mit einem Bund das untere Ende der Hohlwelle 47, wobei sich
das Bodenkontaktmittel 32 an diesem Bund der Lagerbuchse 58 abstützt. Auf diese Weise
bleibt die Drehbarkeit des Bodenkontaktmittels 32 auch bei großer Kraftübertragung
in vertikaler Richtung leichtgängig.
[0070] Eine Überwurfsicherung 53 mit einem jeweils zwölfkantigen Durchgang des ersten und
des zweiten Abschnitts 54, 55 ist in den Figuren 8 bis 10 dargestellt. Damit ist das
erste Betätigungsmittel 35 innerhalb einer Umdrehung in zwölf Stellungen gegenüber
dem zweiten Betätigungsmittel 36 arretierbar. Das erlaubt eine präzise und stabile
Positionierung des Infrastrukturbauteils 4 in der vorgesehenen Zielanordnung.
1. Vorrichtung (2) zum Verlagern eines vorpositioniert auf einem Boden (3) aufgelagerten
Infrastrukturbauteils (4), insbesondere einer Gleistragplatte, in eine Zielanordnung,
umfassend ein Verbindungsmittel (33) zum Befestigen der Vorrichtung (2) an einem Gegen-Verbindungmittel
(8) des Infrastrukturbauteils (4), ein Bodenkontaktmittel (32) zum Auflagern auf dem
Boden (3) und eine Betätigungseinrichtung (29) zum Aufnehmen einer ersten Drehbewegung
um eine erste Drehachse (37), gekennzeichnet durch eine Übertragungseinrichtung (34) mit einem um die erste Drehachse (37) drehbaren
ersten Übertragungsmittel (43), welches ein erstes Betätigungsmittel (35) mit dem
Bodenkontaktmittel (32) koppelt, wobei das Bodenkontaktmittel (32) eine zur ersten
Drehachse (37) exzentrische Bodenkontaktstelle (39) aufweist und wobei zwischen dem
Bodenkontaktmittel (32) und dem ersten Übertragungsmittel (43) eine lösbare formschlüssige
Verbindung angeordnet ist.
2. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssige Verbindung des Bodenkontaktmittels (32) mit dem ersten Übertragungsmittel
(43) mittels einer Schraubverbindung (57) gesichert ist.
3. Vorrichtung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (34) ein um eine zweite Drehachse (38) drehbares zweites
Übertragungsmittel (46) zum Wandeln einer zweiten Drehbewegung in eine zweite Verlagerungsbewegung
des Bodenkontaktmittels (32) relativ zu dem Infrastrukturbauteil (4), insbesondere
parallel zu der zweiten Drehachse (38), umfasst.
4. Vorrichtung (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Übertragungsmittel (46) ein Außengewinde (48) umfasst und dass an dem
Außengewinde (48) eine am Infrastrukturbauteil (4) fixierbare Sicherungsmutter (51)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung (2) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Übertragungsmittel (43) im zweiten Übertragungsmittel (46) drehbar und
in Axialrichtung abgestützt gelagert ist.
6. Vorrichtung (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwurfsicherung (53) zum Arretieren des ersten Übertragungsmittels (43) gegenüber
dem zweiten Übertragungsmittel (46) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abschnitt (54) der Überwurfsicherung (53) drehschlüssig und axial verschiebbar
am ersten Betätigungsmittel (35) angeordnet ist und dass ein zweiter Abschnitt (55)
der Überwurfsicherung (53) durch Verschieben der Überwurfsicherung (53) mit dem zweiten
Betätigungsmittel (36) drehschlüssig koppelbar ist.
8. Verfahren zum Verlagern eines vorpositioniert auf einem Boden (3) aufgelagerten Infrastrukturbauteils
(4), insbesondere einer Gleistragplatte, in eine Zielanordnung mittels einer Vorrichtung
(2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend folgende Schritte:
- Verbinden des Bodenkontaktmittels (32) mit dem ersten Übertragungsmittel (43) der
Vorrichtung (2);
- Herstellen einer Verbindung des Verbindungsmittels (33) der Vorrichtung (2) mit
dem Gegen-Verbindungsmittel (8) des Infrastrukturbauteils (4);
- Verschieben des Infrastrukturbauteils (4) mit einer senkrecht zu der ersten Drehachse
(37) orientierten, translatorischen Bewegungskomponente durch eine Drehbewegung des
ersten Betätigungsmittels (35).
9. Verfahren nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch Arretieren des ersten Übertragungsmittels (43).
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch Fixieren der Vorrichtung (2) am Infrastrukturteil (4) mittels einer Sicherungsmutter
(51).