[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Repetiervorrichtung für ein Repetiergewehr,
das sowohl als Büchse (gezogener Lauf) als auch als Flinte (glatter Lauf) ausgeführt
sein kann.
[0002] Der Nachladevorgang bei Waffen mit Patronenmunition erfolgt heute entweder automatisch
durch beim Schuss entstehende Energie in Form von Rückstoß bzw. Gasdruck oder manuell
durch Muskelkraft. Der hier betrachtete manuelle Repetiervorgang, also das Entfernen
der leeren Patronenhülse und das Zuführen einer neuen Patrone sowie das Verschließen
des Laufes hinter dem Patronenlager erfolgt üblicherweise durch einen Verschluss mit
einem Verschlusskörper, einem Betätigungshebel (Kammerstängel), einem Griff am Vorderschaft,
einen drehbaren Unterhebel und selten auch durch den die Schusshand umfassenden Handgriff.
[0003] Solche Repetiergewehre, im Folgenden als Griff-Repetiergewehre bezeichnet, deren
Repetiervorgang durch eine Schiebebewegung parallel oder im Wesentlichen parallel
zur Laufachse mittels eines hinter der Abzugseinheit gelegenen Handgriffes erfolgt,
sind in Einzelexemplaren oder Kleinserien schon seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt,
haben sich bislang aber noch nicht durchsetzen können.
[0004] Das Hauptproblem bei bislang industriell hergestellten Griff-Repetiergewehren, wie
sie beispielsweise aus der
DE 195 30 793 A1 und der
DE 197 35 737 bekannt sind, ist prinzipbedingt ein durch den Abstand zwischen Krafteinleitungspunkt
am Griffstück und Laufachse vorhandener Weg, der beim Repetieren in Verbindung mit
dem axial verschiebbaren Verschluss in einem Kippmoment resultiert, welches häufig
ein hakeliges Repetieren verursacht oder auch ein Klemmen ermöglicht. Verstärkt wird
dieser Effekt noch durch den Stick-Slip-Effekt ("Rattereffekt", ständiger Wechsel
zwischen Haft- und Gleitreibung) des verschiebbaren Griffstücks und durch eventuell
vorhandene Fangeinrichtungen des Verschlusses für die Fixierung in der vorderen Endstellung.
Ein weiteres Problem ist die durch das verschiebbare Griffstück mögliche Verletzungsgefahr
der Repetierhand durch Quetschungen der Finger bzw. der Hand in der hinteren Endstellung,
welche auch als Offenstellung bezeichnet wird. Die vordere Endstellung wird analog
als Schließstellung bezeichnet.
[0006] Aufgabe einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Repetiervorrichtung
zu schaffen, mit der eine Abhilfe für die zuvor genannten Nachteile bereitgestellt
werden kann und Griff-Repetiergewehre für alle Schützen sicher nutzbar werden zu lassen.
Insbesondere soll das Repetieren ergonomisch und einfach bei einer hohen Sicherheit
und Zuverlässigkeit durchführbar sein.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Griff-Repetiergewehr, entweder Griff-Repetierbüchse
oder Griff-Repetierflinte, umfassend
- ein Gehäuse,
- einen mit dem Gehäuse verbundenen oder verbindbaren Lauf, der ein Patronenlager zum
Lagern einer Patrone umfasst,
- einen linear im Gehäuse verschiebbar gelagerten Verschluss zum Entladen, Beladen und
Verschließen des Patronenlagers und zum Abdichten des Laufs,
- eine Repetiervorrichtung zum Verschieben des Verschlusses, wobei die Repetiervorrichtung
auf einer unter dem Gehäuse befestigten Linearführung linear verschiebbar gelagert
ist, und
- ein mit dem Verschluss zusammenwirkendes Führungselement, insbesondere eine Druckfeder,
welches den Verschluss in der Schließstellung vorgespannt hält.
[0009] Wie erwähnt, wird bei den aus der
DE 195 30 793 A1 und der
DE 197 35 73 bekannten Griff-Repetiergewehren der Repetiervorgang infolge eines Zurückziehens
und eines anschließenden Vorschiebens der Repetiervorrichtung und folglich des hiermit
gekoppelten Verschlusses durchgeführt. Je nachdem, wie der Schütze das an der Repetiervorrichtung
befestigte Griffstück ergreift und welche Kraft er in welchem Winkel auf das Griffstück
ausübt, kann ein Kippmoment in die Repetiervorrichtung und den Verschluss eingebracht
werden, welches zu dem eingangs beschriebenen Stick-Slip-Effekt führen kann. Dieser
Effekt ist naturgemäß beim Vorschieben stärker ausgeprägt als beim Zurückziehen des
Verschlusses.
[0010] Das Führungselement, beispielsweise eine Druckfeder des erfindungsgemäßen Griff-Repetiergewehrs,
speichert die beim Öffnen des Verschlusses manuell in diesen eingebrachte Energie
für das Nachladen einer neuen Patrone sowie für das Vorspannen des Verschlusses in
der Schließstellung.
[0011] Zudem gleitet der Verschluss durch die beim Schließen koaxiale Krafteinleitung wesentlich
leichtgängiger im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Griff-Repetiergewehren.
Die Federkraft der Druckfeder kann so gewählt werden, dass der Verschluss von der
Druckfeder allein vorgeschoben und geschlossen wird. Die Druckfeder kann so im Griff-Repetiergewehr
angeordnet werden, dass die Federkraft parallel zur Verschiebebahn des Verschlusses
wirkt. Das in den Verschluss eingebrachte Drehmoment kann hierdurch gering gehalten
werden. Dabei können Koppelglieder, beispielsweise ein Übertragungskolben, zum Einsatz
kommen, welche die Federkraft möglichst zentrisch in den Verschluss einbringen, obwohl
das Führungselement exzentrisch angeordnet ist. Zudem wirkt die Federkraft üblicherweise
gleichmäßiger als die Vorschubkraft, die der Schütze direkt in das Griffstück einbringen
würde. Insofern trägt das Vorsehen einer Druckfeder auch dazu bei, den Repetiervorgang
zuverlässiger durchführen zu können und ein Verklemmen des Verschlusses zu vermeiden.
Da so der Stick-Slip-Effekt vermieden werden kann, kann zudem die Geräuschentwicklung
beim Repetiervorgang geringer gehalten werden.
[0012] Die nachfolgenden auf die Druckfeder bezogenen Ausführungen gelten gleichermaßen
für ein Führungselement.
[0013] Nach Maßgabe einer weiteren Ausführungsform können
- der Verschluss entlang einer ersten Verschiebeachse linear verschiebbar sein, und
- die Repetiervorrichtung entlang einer zweiten Verschiebeachse linear verschiebbar
sein, wobei die erste Verschiebeachse und die zweite Verschiebeachse parallel zueinander
und beabstandet voneinander verlaufen, und
- die Druckfeder koaxial zur ersten Verschiebeachse angeordnet sein.
[0014] Die erste und die zweite Verschiebeachse verlaufen typischerweise parallel zur Schussrichtung.
Die erste Verschiebeachse wird auch als "Laufseele" oder als "Laufmittellinie" bezeichnet.
In dieser Ausführungsform wird die von der Druckfeder aufgebrachte Federkraft zentrisch
oder nahezu zentrisch in den Verschluss eingeleitet, so dass entweder gar kein Drehmoment
("hebelarmfrei"), oder nur ein geringes zu vernachlässigendes Drehmoment auf den Verschluss
wirkt. Infolgedessen kann ohne das Vorsehen von Koppelgliedern ein sehr gleichmäßiges
und leichtes Vorschieben des Verschlusses durch den Schützen erreicht werden, infolgedessen
der Repetiervorgang zuverlässig durchgeführt werden kann.
[0015] In einer weitergebildeten Ausführungsform können der Verschluss und die Repetiervorrichtung
mittels einer Koppelstange miteinander synchronisiert sein. Mit der Verwendung der
Koppelstange kann der Verschluss mit der Repetiervorrichtung so verbunden werden,
dass die erste Verschiebeachse und die zweite Verschiebeachse auch einen größeren
Abstand voneinander aufweisen können. Die Koppelstange ist dabei ein relativ einfach
ausgebildetes Bauteil, welches kostengünstig in der Bereitstellung ist. Weitere Koppelelemente
wie Zahnräder, Zahnstangen oder dergleichen sind nicht notwendig. Dabei kann der Abstand
so bemessen sein, dass weitere Bauteile des Griff-Repetiergewehrs zwischen der Repetiervorrichtung
und dem Verschluss angeordnet werden können, wodurch eine kompakte Bauform realisiert
werden kann. Zudem kann die Anordnung der Koppelstange relativ frei gewählt werden,
so dass sie dort angeordnet werden kann, wo sie keine umfangreicheren Konstruktionsänderungen
der angrenzenden Bauteile notwendig macht.
[0016] Bei einer weitergebildeten Ausführungsform kann das Griff-Repetiergewehr
- ein drehbar im Gehäuse gelagertes und vorgespanntes Schlagstück,
- eine drehbar im Gehäuse gelagerte Abzugsstange, und
- ein drehbares Abzugszüngel umfassen, mit welchem das vorgespannte Schlagstück betätigt
werden kann, wobei
- das Abzugszüngel in oder an der Repetiervorrichtung angeordnet und mit dieser linear
verschiebbar ist.
[0017] Die zum sicheren Zünden des Zündhütchens notwendige exakte Anordnung insbesondere
des Schlagstücks relativ zum Schlagbolzen ist im Vergleich zu dem in der
DE 195 30 793 A1 offenbarten Repetiergewehr dadurch sichergestellt, dass das Schlagstück ortsfest
im Gehäuse gelagert ist. Infolgedessen ist die Lage des Schlagstücks zum Schlagbolzen
im Auslösemoment immer gleich und im Augenblick der Schlagbolzenberührung optimal
rechtwinklig positioniert.
[0018] Aufgrund der Anordnung des Abzugszüngels in oder an der Repetiervorrichtung wird
das Abzugszüngel zusammen mit der Repetiervorrichtung beim Repetieren linear verschoben.
Insbesondere im Vergleich zu dem in der
DE 197 35 737 A1 gezeigten Repetiergewehr ist die Lage des Abzugszüngels intuitiver für den Bediener,
wodurch eine sichere und zuverlässige Bedienung realisiert werden kann.
[0019] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Griff-Repetiergewehrs kann das Abzugszüngel
bzw. der an diesem montierte Unterbrecher mit der Abzugsstange nur in der Schließstellung
dahingehend zueinander Kontakt haben kann, dass ein Auslösen des Schlagstückes möglich
ist.
[0020] Nach Maßgabe einer weiteren Ausführungsform können
- die Linearführung zumindest zwei oder genau zwei parallel zur zweiten Verschiebeachse
verlaufende Führungsstangen, insbesondere mit kreisrundem oder kreisförmigem Querschnitt
umfassen, und
- die Repetiervorrichtung Gleitbuchsen aufweisen, mit welchen die Repetiervorrichtung
mit den Führungsstangen zum Gleiten hierauf zusammenwirkt.
[0021] Die Gleitbuchsen können als Kunststoffbuchsen ausgebildet sein und reibungsarm entlang
der Führungsstangen gleiten, weshalb die Repetiervorrichtung leichtgängig entlang
der Linearführung verschoben werden kann. Vorzugsweise haben die Führungsstangen einen
kreisförmigen Querschnitt, wodurch ihre Fertigung und Montage einfach gehalten werden
kann. Zudem können Fertigungsungenauigkeiten der Führungsstangen im Vergleich zu anderen
Querschnitten relativ einfach mit einer entsprechenden Nachbearbeitung korrigiert
werden.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform kann es sich anbieten, dass die Repetiervorrichtung
eine Schutzplatte aufweist, welche die Linearführung umschließt. Die Schutzplatte
kann beispielsweise oberhalb des Griffs am Griffstück befestigt werden und wird daher
beim Repetiervorgang mit verschoben. Infolgedessen wird eine Verletzungsgefahr durch
Quetschungen der Hand verringert.
[0023] Um eine unnötige Belastung des Schlagbolzens durch Abschlagen bei leerem Patronenlager
zu verhindern, wird zusätzlich ein mit dem federbelasteten Schieber im Magazin gesteuerter
Verschlussfang eingefügt, der fest mit dem Magazinschacht verbunden ist.
[0024] Ein weiteres Ausführungsbeispiel betrifft ein Griff-Repetiergewehr mit Repetiervorgang
über lineare Schiebebewegung des von der Abzugshand umschlossenen Griffes, auch Griffrepetierer
genannt, wobei der Verschluss von einer hinter diesem koaxial zur Laufachse positionierten
Druckfeder vorgespannt und von dieser in der Schließstellung gehalten wird.
[0025] Bei einem fortgebildeten Ausführungsbeispiel ist das verschiebbare Griffstück in
zwei zueinander parallelen, runden Führungsstangen gelagert. Dabei kann das verschiebbare
Griffstück über eingefügte Kunststoffbuchsen verfügen, die wiederum Kontakt zu den
Führungsstangen haben. Zudem kann eine an der Oberseite des Schlittens montierte Schutzplatte
vorgesehen sein, die die unbewegten Teile der Schiebevorrichtung wie die Führungsstangen
beim Repetiervorgang in allen Positionen komplett verdeckt. Ferner kann der Magazinschacht
modular, das heißt trennbar mit dem Waffengehäuse verbunden und somit austauschbar
sein. Darüber hinaus kann nach dem Entladen der letzten Patrone aus dem Magazin durch
den Verschluss bei dem nächsten Repetiervorgang ein Verschlussfang den Verschluss
daran hindern, die hintere, offene Position (Offenstellung) ohne Entfernen des leeren
Magazins oder Einsetzen eines vollen Magazins zu verlassen.
[0026] Nach Maßgabe eines weiteren Ausführungsbeispiels kann die Repetiervorrichtung in
ihren Endstellungen durch ein und dasselbe Sperrelement gesichert werden. So kann
der Repetierschlitten in seinen Endstellungen durch ein im Gehäuse angebrachtes Sperrelement
in seinen Endstellungen blockiert werden. Um die Bedienung zu vereinfachen, wird für
beide Endstellungen dasselbe Sperrelement verwendet, wodurch die Sicherheit zusätzlich
erhöht wird.
[0027] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Figur 1A
- ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Griff-Repetiergewehrs in der Schließstellung,
- Figur 1B
- das in Figur 1A gezeigte Ausführungsbeispiel des Griff-Repetiergewehrs in Offenstellung,
jeweils anhand einer Schnittdarstellung,
- Figur 2A
- eine isolierte Seitenansicht der der Repetiervorrichtung des Griff-Repetiergewehrs,
und
- Figur 2B
- eine Schnittdarstellung durch die Repetiervorrichtung entlang der in Figur 2A definierten
Schnittebene.
[0028] In Figur 1A ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Griff-Repetiergewehrs
10 in einer Schließstellung und in Figur 1B in einer Offenstellung gezeigt. Das Griff-Repetiergewehr
10 ist in diesem Fall als eine Repetierbüchse ausgebildet. In den Figuren 1A und 1B
ist zur besseren Orientierung auch die Schussrichtung S gekennzeichnet.
[0029] Das Griff-Repetiergewehr 10 umfasst ein Gehäuse 12, an welchem ein Lauf 14 insbesondere
durch Verschrauben befestigt ist. Zudem umfasst das Repetiergewehr 10 ein Patronenlager
16, in welchem eine Patrone 18 gelagert werden kann (weder in Figur 1A noch in Figur
1B befindet sich eine Patrone 18 im Patronenlager 16). Das Patronenlager 16 ist in
den Lauf eingearbeitet und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel teilweise vom Gehäuse
12 umgeben.
[0030] Darüber hinaus ist das Griff-Repetiergewehr 10 mit einem linear im Gehäuse 12 verschiebbar
gelagerten Verschluss 20 zum Entladen und Beladen des Patronenlagers 16, einem bewegbar
im Gehäuse 12 gelagerten und vorspannbaren Schlagstück 22, einem im Verschluss 20
axial bewegbar und federvorspannbar gelagerten Schlagbolzen 24 zum Zünden der Patrone
18, und einem drehbaren Abzugszüngel 26, mit welchem das vorgespannte Schlagstück
22 betätigt werden kann, ausgestattet. Zwischen dem Abzugszüngel 26 und dem Schlagstück
22 ist eine drehbar im Gehäuse 12 gelagerte Abzugsstange 28 angeordnet.
[0031] Weiterhin weist das Griff-Repetiergewehr 10 einen Verschlussfang 30 auf, der zwischen
einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung drehbar im Gehäuse 12
gelagert ist. In der Verriegelungsstellung kann der Verschluss 20 nicht linear verschoben
werden, während der Verschlussfang 30 in der Entriegelungsstellung den Verschluss
20 zum linearen Verschieben freigibt.
[0032] Darüber hinaus weist das Griff-Repetiergewehr 10 eine Repetiervorrichtung 32 zum
Entladen und Beladen des Patronenlagers 16 sowie zum Spannen des Schlagstücks 22 auf.
Die Repetiervorrichtung 32 ist auf einer Linearführung 34 linear verschiebbar gelagert,
wobei die Linearführung 34 am Gehäuse 12 befestigt ist. Zudem ist eine Schutzplatte
36 an der Repetiervorrichtung 32 befestigt, welche die Linearführung 34 zumindest
in der in Figur 1A gezeigten Offenstellung abdeckt und die Hand des Schützen vor Quetschungen
schützt.
[0033] Das Abzugszüngel 26 ist an der Repetiervorrichtung 32 angeordnet und dort drehbar
gelagert und kann folglich nur mit derselben linear verschoben werden. Weiterhin ist
ein Griffstück 38 an der Repetiervorrichtung 32 befestigt.
[0034] Ferner bildet das Gehäuse 12 einen Magazinschacht 40, in welchen ein mit Patronen
18 befüllbares ober befülltes Magazin 42 eingebracht werden kann.
[0035] Der Verschluss 20 ist oberhalb des Schlagstücks 22 und der Abzugsstange 28 entlang
einer ersten Verschiebeachse A1 linear verschiebbar angeordnet. Die Repetiervorrichtung
32 ist entlang einer von der Linearführung 34 definierten zweiten Verschiebeachse
A2 linear verschiebbar. Die erste Verschiebeachse A1 und die zweite Verschiebeachse
A2 verlaufen parallel zueinander und beabstandet voneinander. Das Schlagstück 22 ist
um eine Drehachse D drehbar im Gehäuse 12 gelagert, wobei die Drehachse D zwischen
der ersten Verschiebeachse A1 und der zweiten Verschiebeachse A2 und senkrecht hierzu
verläuft. Der Verschluss 20 und die Repetiervorrichtung 32 sind mittels einer Koppelstange
44 miteinander verbunden, wodurch die Bewegung der Repetiervorrichtung 32 auf den
Verschluss 20 übertragen wird.
[0036] Weiterhin ist eine Druckfeder 46 vorgesehen, welche koaxial zum Verschluss 20 und
zur ersten Verschiebeachse A1 angeordnet ist und mit dem Verschluss 20 zusammenwirkt,
wobei zwischen der Druckfeder 46 und dem Verschluss 20 ein Übertragungskolben 47 ebenfalls
koaxial zum Verschluss 20 angeordnet ist. Die Druckfeder 46 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
am in Schussrichtung gesehen hinteren Ende des Gehäuses 12 angeordnet und erstreckt
sich in einen am Gehäuse 12 befestigten Gewehrkolben 49. Die Druckfeder 46 schließt
den Verschluss 20 in der in Figur 1A dargestellten Stellung.
[0037] Figur 2A zeigt eine isolierte Seitenansicht der Repetiervorrichtung 32 und Figur
2B eine Schnittdarstellung entlang der in Figur 2A definierten Schnittebene A-A. Man
erkennt, dass die Linearführung 34 insgesamt zwei Führungsstangen 48 umfasst. In die
Repetiervorrichtung 32 sind zwei Gleitbuchsen 50, in diesem Fall zwei Kunststoffbuchsen,
eingesetzt, welche mit den Führungsstangen 48 in Kontakt treten und welche entlang
den Führungsstangen 48 verschoben werden können.
[0038] Das Griff-Repetiergewehr 10 kann auf folgende Weise betrieben werden: Wie erwähnt,
befindet sich das Repetiergewehr 10 in Figur 1A in der Schließstellung, in welcher
sich der Verschluss 20 und die Repetiervorrichtung 32 in einer bezogen auf die Schussrichtung
S vorderen Endstellung befinden. Die Druckfeder 46 ist dabei leicht komprimiert.
[0039] Nach Abgabe des Schusses kann der Schütze die Repetiervorrichtung 32 in eine hintere
Endstellung bewegen, wozu er am Griffstück 38 zieht. Hierzu wird die Repetiervorrichtung
32 auf der Linearführung 34 entlang der zweiten Verschiebeachse A2 verschoben. Da,
wie erwähnt, die Koppelstange 44 die Repetiervorrichtung 32 mit dem Verschluss 20
verbindet, wird auch der Verschluss 20 entlang der ersten Verschiebeachse A1 in die
hintere Endstellung verschoben. Hierbei muss der Schütze die Repetiervorrichtung 32
gegen die Federkraft der Druckfeder 46 bewegen, wodurch die Druckfeder 46 zusammen
gedrückt wird. Beim Verschieben in die hintere Endstellung wird die leere Patronenhülse
aus dem Patronenlager 16 herausgezogen und durch ein hier nicht dargestelltes Auswurffenster
aus dem Gehäuse 12 ausgeworfen. Hat der Verschluss 20 die hintere Endstellung erreicht,
wird eine neue Patrone 18 aus dem Magazin 42 zur ersten Verschiebeachse A1 hin gedrückt.
Folglich befindet sich dann das Repetiergewehr 10 in der Offenstellung (Figur 1B).
Beim Verschieben in die hintere Endstellung kommt der Verschluss 20 mit dem Schlagstück
22 zur Anlage und bewegt dasselbe in die vorgespannte Position, in welcher es von
der Abzugsstange 28 gehalten wird (Figur 1B).
[0040] Nun wird die Repetiervorrichtung 32 und folglich auch der Verschluss 20 wieder in
die vordere Endstellung in Richtung der Federkraft verschoben (Figur 1A). Die Druckfeder
46 unterstützt das Verschieben des Verschlusses 20 in die vordere Endstellung. Dabei
wird eine neue Patrone 18 in das Patronenlager 16 geschoben und der Verschluss in
der vorderen Endstellung verriegelt, so dass ein weiterer Schuss abgegeben und der
oben beschriebene Repetiervorgang wiederholt werden kann.
[0041] Ein Auslösen des Schlagstücks 22 ist nur möglich, wenn sich der Verschluss 20 und
damit auch die Repetiervorrichtung 32 in der Schließstellung befinden. Um dies zu
erreichen, befinden sich jeweils an der Abzugsstange 28 als auch am Abzugszüngel 26,
bzw. dem an ihm befindlichen Unterbrecher 52, sehr kleine Kontaktflächen, die schon
nach Verschieben des Verschlusses 20 von nur wenigen Millimetern, wenn sich der Verschlusskopf
durch den Totweg noch sicher in der Schließstellung befindet, getrennt werden. So
wird eine Entriegelung des Schlagstücks 22 bei geöffnetem Verschluss 20 sicher vermieden.
[0042] Zur Sicherung in den Endstellungen ist ein Sperrelement 54 in Form einer mehrfach
einrastenden Querwelle im Gehäuse 12 angebracht, die neben der Sicherung der Abzugsstange
28 auch eine Sicherung der Repetiervorrichtung 32 in den Endstellungen ermöglicht
und die in einer zusätzlichen Demontagestellung ebenfalls die Abzugsstange 28 blockiert.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 10
- Griff-Repetiergewehr
- 12
- Gehäuse
- 14
- Lauf
- 16
- Patronenlager
- 18
- Patrone
- 20
- Verschluss
- 22
- Schlagstück
- 24
- Schlagbolzen
- 26
- Abzugszüngel
- 28
- Abzugsstange
- 30
- Verschlussfang
- 32
- Repetiervorrichtung
- 34
- Linearführung
- 36
- Schutzplatte
- 38
- Griffstück
- 40
- Magazinschacht
- 42
- Magazin
- 44
- Koppelstange
- 46
- Druckfeder
- 48
- Führungsstange
- 50
- Gleitbuchsen
- 52
- Unterbrecher
- 54
- Sperrelement
- A1
- erste Verschiebeachse
- A2
- zweite Verschiebeachse
- D
- Drehachse
1. Griff-Repetiergewehr (10) mit einem glatten oder gezogenen Lauf (14), umfassend
- ein Gehäuse (12),
- einen mit dem Gehäuse (12) verbundenen oder verbindbaren Lauf (14), der ein Patronenlager
(16) zum Lagern einer Patrone (18) umfasst,
- einen linear im Gehäuse (12) verschiebbar gelagerten Verschluss (20) zum Entladen,
Beladen und Verschließen des Patronenlagers (16) und zum Abdichten des Laufs (14),
- eine Repetiervorrichtung (32) zum Verschieben des Verschlusses, wobei die Repetiervorrichtung
(32) auf einer unter dem Gehäuse (12) angeordneten Linearführung (34) linear verschiebbar
gelagert ist, und
- ein mit dem Verschluss (20) zusammenwirkendes Führungselement, insbesondere eine
Druckfeder (46), welches den Verschluss (20) in der Schließstellung vorgespannt hält.
2. Griff-Repetiergewehr (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Verschluss (20) entlang einer ersten Verschiebeachse (A1) linear verschiebbar
ist, und
- die Repetiervorrichtung (32) entlang einer zweiten Verschiebeachse (A2) linear verschiebbar
ist, wobei die erste Verschiebeachse (A1) und die zweite Verschiebeachse (A2) parallel
zueinander und beabstandet voneinander verlaufen, und
- die Druckfeder (46) koaxial zur ersten Verschiebeachse (A1) angeordnet ist.
3. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (20) und die Repetiervorrichtung (32) mittels einer Koppelstange (44)
miteinander synchronisiert sind.
4. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Linearführung (34) genau zwei parallel zur zweiten Verschiebeachse (A2) verlaufende
Führungsstangen (48) mit kreisrundem Querschnitt umfasst, und
- die Repetiervorrichtung (32) Gleitbuchsen (50) aufweist, mit welchen sie mit den
Führungsstangen (48) zusammenwirkt.
5. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Repetiervorrichtung (32) eine Schutzplatte (36) aufweist, welche die Linearführung
(34) umschließt.
6. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Repetiervorrichtung (32) in ihren Endstellungen durch ein und dasselbe Sperrelement
(54) gesichert werden kann.