(19)
(11) EP 4 425 087 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.09.2024  Patentblatt  2024/36

(21) Anmeldenummer: 24160330.7

(22) Anmeldetag:  28.02.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41A 3/20(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
F41A 3/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 28.02.2023 DE 202023000470 U

(71) Anmelder: Sportwaffenshop Kassel e.K.
34127 Kassel (DE)

(72) Erfinder:
  • GUZICKI, Gerd
    34246 Vellmar (DE)

(74) Vertreter: Walther Bayer Faber Patentanwälte PartGmbB 
Heimradstraße 2
34130 Kassel
34130 Kassel (DE)

   


(54) REPETIERVORRICHTUNG FÜR EIN REPETIERGEWEHR MIT GLATTEM ODER GEZOGENEM LAUF


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Griff-Repetiergewehr (10) mit einem glatten oder gezogenen Lauf (14), umfassend
- ein Gehäuse (12),
- einen mit dem Gehäuse (12) verbundenen oder verbindbaren Lauf (14), der ein Patronenlager (16) zum Lagern einer Patrone (18) umfasst,
- einen linear im Gehäuse (12) verschiebbar gelagerten Verschluss (20) zum Entladen und Beladen des Patronenlagers (16) und zum Abdichten des Laufs (14),
- eine Repetiervorrichtung (32) zum Verschieben des Verschlusses, wobei die Repetiervorrichtung (32) auf einer unter dem Gehäuse (12) angeordneten Linearführung (34) linear verschiebbar gelagert ist, und
- ein mit dem Verschluss (20) zusammenwirkendes Führungselement, insbesondere eine Druckfeder (46), welches den Verschluss (20) in der Schließstellung vorspannt hält.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Repetiervorrichtung für ein Repetiergewehr, das sowohl als Büchse (gezogener Lauf) als auch als Flinte (glatter Lauf) ausgeführt sein kann.

[0002] Der Nachladevorgang bei Waffen mit Patronenmunition erfolgt heute entweder automatisch durch beim Schuss entstehende Energie in Form von Rückstoß bzw. Gasdruck oder manuell durch Muskelkraft. Der hier betrachtete manuelle Repetiervorgang, also das Entfernen der leeren Patronenhülse und das Zuführen einer neuen Patrone sowie das Verschließen des Laufes hinter dem Patronenlager erfolgt üblicherweise durch einen Verschluss mit einem Verschlusskörper, einem Betätigungshebel (Kammerstängel), einem Griff am Vorderschaft, einen drehbaren Unterhebel und selten auch durch den die Schusshand umfassenden Handgriff.

[0003] Solche Repetiergewehre, im Folgenden als Griff-Repetiergewehre bezeichnet, deren Repetiervorgang durch eine Schiebebewegung parallel oder im Wesentlichen parallel zur Laufachse mittels eines hinter der Abzugseinheit gelegenen Handgriffes erfolgt, sind in Einzelexemplaren oder Kleinserien schon seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt, haben sich bislang aber noch nicht durchsetzen können.

[0004] Das Hauptproblem bei bislang industriell hergestellten Griff-Repetiergewehren, wie sie beispielsweise aus der DE 195 30 793 A1 und der DE 197 35 737 bekannt sind, ist prinzipbedingt ein durch den Abstand zwischen Krafteinleitungspunkt am Griffstück und Laufachse vorhandener Weg, der beim Repetieren in Verbindung mit dem axial verschiebbaren Verschluss in einem Kippmoment resultiert, welches häufig ein hakeliges Repetieren verursacht oder auch ein Klemmen ermöglicht. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch den Stick-Slip-Effekt ("Rattereffekt", ständiger Wechsel zwischen Haft- und Gleitreibung) des verschiebbaren Griffstücks und durch eventuell vorhandene Fangeinrichtungen des Verschlusses für die Fixierung in der vorderen Endstellung. Ein weiteres Problem ist die durch das verschiebbare Griffstück mögliche Verletzungsgefahr der Repetierhand durch Quetschungen der Finger bzw. der Hand in der hinteren Endstellung, welche auch als Offenstellung bezeichnet wird. Die vordere Endstellung wird analog als Schließstellung bezeichnet.

[0005] Weitere Informationen zum technischen Gebiet, auf welches sich die vorliegende Erfindung bezieht, sind aus der DE 49 189 A, der DE 11 26 774 A, der DE 106 942 A und der WO 94 09 334 A1 zu entnehmen.

[0006] Aufgabe einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Repetiervorrichtung zu schaffen, mit der eine Abhilfe für die zuvor genannten Nachteile bereitgestellt werden kann und Griff-Repetiergewehre für alle Schützen sicher nutzbar werden zu lassen. Insbesondere soll das Repetieren ergonomisch und einfach bei einer hohen Sicherheit und Zuverlässigkeit durchführbar sein.

[0007] Diese Aufgabe wird mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0008] Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft ein Griff-Repetiergewehr, entweder Griff-Repetierbüchse oder Griff-Repetierflinte, umfassend
  • ein Gehäuse,
  • einen mit dem Gehäuse verbundenen oder verbindbaren Lauf, der ein Patronenlager zum Lagern einer Patrone umfasst,
  • einen linear im Gehäuse verschiebbar gelagerten Verschluss zum Entladen, Beladen und Verschließen des Patronenlagers und zum Abdichten des Laufs,
  • eine Repetiervorrichtung zum Verschieben des Verschlusses, wobei die Repetiervorrichtung auf einer unter dem Gehäuse befestigten Linearführung linear verschiebbar gelagert ist, und
  • ein mit dem Verschluss zusammenwirkendes Führungselement, insbesondere eine Druckfeder, welches den Verschluss in der Schließstellung vorgespannt hält.


[0009] Wie erwähnt, wird bei den aus der DE 195 30 793 A1 und der DE 197 35 73 bekannten Griff-Repetiergewehren der Repetiervorgang infolge eines Zurückziehens und eines anschließenden Vorschiebens der Repetiervorrichtung und folglich des hiermit gekoppelten Verschlusses durchgeführt. Je nachdem, wie der Schütze das an der Repetiervorrichtung befestigte Griffstück ergreift und welche Kraft er in welchem Winkel auf das Griffstück ausübt, kann ein Kippmoment in die Repetiervorrichtung und den Verschluss eingebracht werden, welches zu dem eingangs beschriebenen Stick-Slip-Effekt führen kann. Dieser Effekt ist naturgemäß beim Vorschieben stärker ausgeprägt als beim Zurückziehen des Verschlusses.

[0010] Das Führungselement, beispielsweise eine Druckfeder des erfindungsgemäßen Griff-Repetiergewehrs, speichert die beim Öffnen des Verschlusses manuell in diesen eingebrachte Energie für das Nachladen einer neuen Patrone sowie für das Vorspannen des Verschlusses in der Schließstellung.

[0011] Zudem gleitet der Verschluss durch die beim Schließen koaxiale Krafteinleitung wesentlich leichtgängiger im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Griff-Repetiergewehren. Die Federkraft der Druckfeder kann so gewählt werden, dass der Verschluss von der Druckfeder allein vorgeschoben und geschlossen wird. Die Druckfeder kann so im Griff-Repetiergewehr angeordnet werden, dass die Federkraft parallel zur Verschiebebahn des Verschlusses wirkt. Das in den Verschluss eingebrachte Drehmoment kann hierdurch gering gehalten werden. Dabei können Koppelglieder, beispielsweise ein Übertragungskolben, zum Einsatz kommen, welche die Federkraft möglichst zentrisch in den Verschluss einbringen, obwohl das Führungselement exzentrisch angeordnet ist. Zudem wirkt die Federkraft üblicherweise gleichmäßiger als die Vorschubkraft, die der Schütze direkt in das Griffstück einbringen würde. Insofern trägt das Vorsehen einer Druckfeder auch dazu bei, den Repetiervorgang zuverlässiger durchführen zu können und ein Verklemmen des Verschlusses zu vermeiden. Da so der Stick-Slip-Effekt vermieden werden kann, kann zudem die Geräuschentwicklung beim Repetiervorgang geringer gehalten werden.

[0012] Die nachfolgenden auf die Druckfeder bezogenen Ausführungen gelten gleichermaßen für ein Führungselement.

[0013] Nach Maßgabe einer weiteren Ausführungsform können
  • der Verschluss entlang einer ersten Verschiebeachse linear verschiebbar sein, und
  • die Repetiervorrichtung entlang einer zweiten Verschiebeachse linear verschiebbar sein, wobei die erste Verschiebeachse und die zweite Verschiebeachse parallel zueinander und beabstandet voneinander verlaufen, und
  • die Druckfeder koaxial zur ersten Verschiebeachse angeordnet sein.


[0014] Die erste und die zweite Verschiebeachse verlaufen typischerweise parallel zur Schussrichtung. Die erste Verschiebeachse wird auch als "Laufseele" oder als "Laufmittellinie" bezeichnet. In dieser Ausführungsform wird die von der Druckfeder aufgebrachte Federkraft zentrisch oder nahezu zentrisch in den Verschluss eingeleitet, so dass entweder gar kein Drehmoment ("hebelarmfrei"), oder nur ein geringes zu vernachlässigendes Drehmoment auf den Verschluss wirkt. Infolgedessen kann ohne das Vorsehen von Koppelgliedern ein sehr gleichmäßiges und leichtes Vorschieben des Verschlusses durch den Schützen erreicht werden, infolgedessen der Repetiervorgang zuverlässig durchgeführt werden kann.

[0015] In einer weitergebildeten Ausführungsform können der Verschluss und die Repetiervorrichtung mittels einer Koppelstange miteinander synchronisiert sein. Mit der Verwendung der Koppelstange kann der Verschluss mit der Repetiervorrichtung so verbunden werden, dass die erste Verschiebeachse und die zweite Verschiebeachse auch einen größeren Abstand voneinander aufweisen können. Die Koppelstange ist dabei ein relativ einfach ausgebildetes Bauteil, welches kostengünstig in der Bereitstellung ist. Weitere Koppelelemente wie Zahnräder, Zahnstangen oder dergleichen sind nicht notwendig. Dabei kann der Abstand so bemessen sein, dass weitere Bauteile des Griff-Repetiergewehrs zwischen der Repetiervorrichtung und dem Verschluss angeordnet werden können, wodurch eine kompakte Bauform realisiert werden kann. Zudem kann die Anordnung der Koppelstange relativ frei gewählt werden, so dass sie dort angeordnet werden kann, wo sie keine umfangreicheren Konstruktionsänderungen der angrenzenden Bauteile notwendig macht.

[0016] Bei einer weitergebildeten Ausführungsform kann das Griff-Repetiergewehr
  • ein drehbar im Gehäuse gelagertes und vorgespanntes Schlagstück,
  • eine drehbar im Gehäuse gelagerte Abzugsstange, und
  • ein drehbares Abzugszüngel umfassen, mit welchem das vorgespannte Schlagstück betätigt werden kann, wobei
  • das Abzugszüngel in oder an der Repetiervorrichtung angeordnet und mit dieser linear verschiebbar ist.


[0017] Die zum sicheren Zünden des Zündhütchens notwendige exakte Anordnung insbesondere des Schlagstücks relativ zum Schlagbolzen ist im Vergleich zu dem in der DE 195 30 793 A1 offenbarten Repetiergewehr dadurch sichergestellt, dass das Schlagstück ortsfest im Gehäuse gelagert ist. Infolgedessen ist die Lage des Schlagstücks zum Schlagbolzen im Auslösemoment immer gleich und im Augenblick der Schlagbolzenberührung optimal rechtwinklig positioniert.

[0018] Aufgrund der Anordnung des Abzugszüngels in oder an der Repetiervorrichtung wird das Abzugszüngel zusammen mit der Repetiervorrichtung beim Repetieren linear verschoben. Insbesondere im Vergleich zu dem in der DE 197 35 737 A1 gezeigten Repetiergewehr ist die Lage des Abzugszüngels intuitiver für den Bediener, wodurch eine sichere und zuverlässige Bedienung realisiert werden kann.

[0019] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel des Griff-Repetiergewehrs kann das Abzugszüngel bzw. der an diesem montierte Unterbrecher mit der Abzugsstange nur in der Schließstellung dahingehend zueinander Kontakt haben kann, dass ein Auslösen des Schlagstückes möglich ist.

[0020] Nach Maßgabe einer weiteren Ausführungsform können
  • die Linearführung zumindest zwei oder genau zwei parallel zur zweiten Verschiebeachse verlaufende Führungsstangen, insbesondere mit kreisrundem oder kreisförmigem Querschnitt umfassen, und
  • die Repetiervorrichtung Gleitbuchsen aufweisen, mit welchen die Repetiervorrichtung mit den Führungsstangen zum Gleiten hierauf zusammenwirkt.


[0021] Die Gleitbuchsen können als Kunststoffbuchsen ausgebildet sein und reibungsarm entlang der Führungsstangen gleiten, weshalb die Repetiervorrichtung leichtgängig entlang der Linearführung verschoben werden kann. Vorzugsweise haben die Führungsstangen einen kreisförmigen Querschnitt, wodurch ihre Fertigung und Montage einfach gehalten werden kann. Zudem können Fertigungsungenauigkeiten der Führungsstangen im Vergleich zu anderen Querschnitten relativ einfach mit einer entsprechenden Nachbearbeitung korrigiert werden.

[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform kann es sich anbieten, dass die Repetiervorrichtung eine Schutzplatte aufweist, welche die Linearführung umschließt. Die Schutzplatte kann beispielsweise oberhalb des Griffs am Griffstück befestigt werden und wird daher beim Repetiervorgang mit verschoben. Infolgedessen wird eine Verletzungsgefahr durch Quetschungen der Hand verringert.

[0023] Um eine unnötige Belastung des Schlagbolzens durch Abschlagen bei leerem Patronenlager zu verhindern, wird zusätzlich ein mit dem federbelasteten Schieber im Magazin gesteuerter Verschlussfang eingefügt, der fest mit dem Magazinschacht verbunden ist.

[0024] Ein weiteres Ausführungsbeispiel betrifft ein Griff-Repetiergewehr mit Repetiervorgang über lineare Schiebebewegung des von der Abzugshand umschlossenen Griffes, auch Griffrepetierer genannt, wobei der Verschluss von einer hinter diesem koaxial zur Laufachse positionierten Druckfeder vorgespannt und von dieser in der Schließstellung gehalten wird.

[0025] Bei einem fortgebildeten Ausführungsbeispiel ist das verschiebbare Griffstück in zwei zueinander parallelen, runden Führungsstangen gelagert. Dabei kann das verschiebbare Griffstück über eingefügte Kunststoffbuchsen verfügen, die wiederum Kontakt zu den Führungsstangen haben. Zudem kann eine an der Oberseite des Schlittens montierte Schutzplatte vorgesehen sein, die die unbewegten Teile der Schiebevorrichtung wie die Führungsstangen beim Repetiervorgang in allen Positionen komplett verdeckt. Ferner kann der Magazinschacht modular, das heißt trennbar mit dem Waffengehäuse verbunden und somit austauschbar sein. Darüber hinaus kann nach dem Entladen der letzten Patrone aus dem Magazin durch den Verschluss bei dem nächsten Repetiervorgang ein Verschlussfang den Verschluss daran hindern, die hintere, offene Position (Offenstellung) ohne Entfernen des leeren Magazins oder Einsetzen eines vollen Magazins zu verlassen.

[0026] Nach Maßgabe eines weiteren Ausführungsbeispiels kann die Repetiervorrichtung in ihren Endstellungen durch ein und dasselbe Sperrelement gesichert werden. So kann der Repetierschlitten in seinen Endstellungen durch ein im Gehäuse angebrachtes Sperrelement in seinen Endstellungen blockiert werden. Um die Bedienung zu vereinfachen, wird für beide Endstellungen dasselbe Sperrelement verwendet, wodurch die Sicherheit zusätzlich erhöht wird.

[0027] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Figur 1A
ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Griff-Repetiergewehrs in der Schließstellung,
Figur 1B
das in Figur 1A gezeigte Ausführungsbeispiel des Griff-Repetiergewehrs in Offenstellung, jeweils anhand einer Schnittdarstellung,
Figur 2A
eine isolierte Seitenansicht der der Repetiervorrichtung des Griff-Repetiergewehrs, und
Figur 2B
eine Schnittdarstellung durch die Repetiervorrichtung entlang der in Figur 2A definierten Schnittebene.


[0028] In Figur 1A ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Griff-Repetiergewehrs 10 in einer Schließstellung und in Figur 1B in einer Offenstellung gezeigt. Das Griff-Repetiergewehr 10 ist in diesem Fall als eine Repetierbüchse ausgebildet. In den Figuren 1A und 1B ist zur besseren Orientierung auch die Schussrichtung S gekennzeichnet.

[0029] Das Griff-Repetiergewehr 10 umfasst ein Gehäuse 12, an welchem ein Lauf 14 insbesondere durch Verschrauben befestigt ist. Zudem umfasst das Repetiergewehr 10 ein Patronenlager 16, in welchem eine Patrone 18 gelagert werden kann (weder in Figur 1A noch in Figur 1B befindet sich eine Patrone 18 im Patronenlager 16). Das Patronenlager 16 ist in den Lauf eingearbeitet und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel teilweise vom Gehäuse 12 umgeben.

[0030] Darüber hinaus ist das Griff-Repetiergewehr 10 mit einem linear im Gehäuse 12 verschiebbar gelagerten Verschluss 20 zum Entladen und Beladen des Patronenlagers 16, einem bewegbar im Gehäuse 12 gelagerten und vorspannbaren Schlagstück 22, einem im Verschluss 20 axial bewegbar und federvorspannbar gelagerten Schlagbolzen 24 zum Zünden der Patrone 18, und einem drehbaren Abzugszüngel 26, mit welchem das vorgespannte Schlagstück 22 betätigt werden kann, ausgestattet. Zwischen dem Abzugszüngel 26 und dem Schlagstück 22 ist eine drehbar im Gehäuse 12 gelagerte Abzugsstange 28 angeordnet.

[0031] Weiterhin weist das Griff-Repetiergewehr 10 einen Verschlussfang 30 auf, der zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung drehbar im Gehäuse 12 gelagert ist. In der Verriegelungsstellung kann der Verschluss 20 nicht linear verschoben werden, während der Verschlussfang 30 in der Entriegelungsstellung den Verschluss 20 zum linearen Verschieben freigibt.

[0032] Darüber hinaus weist das Griff-Repetiergewehr 10 eine Repetiervorrichtung 32 zum Entladen und Beladen des Patronenlagers 16 sowie zum Spannen des Schlagstücks 22 auf. Die Repetiervorrichtung 32 ist auf einer Linearführung 34 linear verschiebbar gelagert, wobei die Linearführung 34 am Gehäuse 12 befestigt ist. Zudem ist eine Schutzplatte 36 an der Repetiervorrichtung 32 befestigt, welche die Linearführung 34 zumindest in der in Figur 1A gezeigten Offenstellung abdeckt und die Hand des Schützen vor Quetschungen schützt.

[0033] Das Abzugszüngel 26 ist an der Repetiervorrichtung 32 angeordnet und dort drehbar gelagert und kann folglich nur mit derselben linear verschoben werden. Weiterhin ist ein Griffstück 38 an der Repetiervorrichtung 32 befestigt.

[0034] Ferner bildet das Gehäuse 12 einen Magazinschacht 40, in welchen ein mit Patronen 18 befüllbares ober befülltes Magazin 42 eingebracht werden kann.

[0035] Der Verschluss 20 ist oberhalb des Schlagstücks 22 und der Abzugsstange 28 entlang einer ersten Verschiebeachse A1 linear verschiebbar angeordnet. Die Repetiervorrichtung 32 ist entlang einer von der Linearführung 34 definierten zweiten Verschiebeachse A2 linear verschiebbar. Die erste Verschiebeachse A1 und die zweite Verschiebeachse A2 verlaufen parallel zueinander und beabstandet voneinander. Das Schlagstück 22 ist um eine Drehachse D drehbar im Gehäuse 12 gelagert, wobei die Drehachse D zwischen der ersten Verschiebeachse A1 und der zweiten Verschiebeachse A2 und senkrecht hierzu verläuft. Der Verschluss 20 und die Repetiervorrichtung 32 sind mittels einer Koppelstange 44 miteinander verbunden, wodurch die Bewegung der Repetiervorrichtung 32 auf den Verschluss 20 übertragen wird.

[0036] Weiterhin ist eine Druckfeder 46 vorgesehen, welche koaxial zum Verschluss 20 und zur ersten Verschiebeachse A1 angeordnet ist und mit dem Verschluss 20 zusammenwirkt, wobei zwischen der Druckfeder 46 und dem Verschluss 20 ein Übertragungskolben 47 ebenfalls koaxial zum Verschluss 20 angeordnet ist. Die Druckfeder 46 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel am in Schussrichtung gesehen hinteren Ende des Gehäuses 12 angeordnet und erstreckt sich in einen am Gehäuse 12 befestigten Gewehrkolben 49. Die Druckfeder 46 schließt den Verschluss 20 in der in Figur 1A dargestellten Stellung.

[0037] Figur 2A zeigt eine isolierte Seitenansicht der Repetiervorrichtung 32 und Figur 2B eine Schnittdarstellung entlang der in Figur 2A definierten Schnittebene A-A. Man erkennt, dass die Linearführung 34 insgesamt zwei Führungsstangen 48 umfasst. In die Repetiervorrichtung 32 sind zwei Gleitbuchsen 50, in diesem Fall zwei Kunststoffbuchsen, eingesetzt, welche mit den Führungsstangen 48 in Kontakt treten und welche entlang den Führungsstangen 48 verschoben werden können.

[0038] Das Griff-Repetiergewehr 10 kann auf folgende Weise betrieben werden: Wie erwähnt, befindet sich das Repetiergewehr 10 in Figur 1A in der Schließstellung, in welcher sich der Verschluss 20 und die Repetiervorrichtung 32 in einer bezogen auf die Schussrichtung S vorderen Endstellung befinden. Die Druckfeder 46 ist dabei leicht komprimiert.

[0039] Nach Abgabe des Schusses kann der Schütze die Repetiervorrichtung 32 in eine hintere Endstellung bewegen, wozu er am Griffstück 38 zieht. Hierzu wird die Repetiervorrichtung 32 auf der Linearführung 34 entlang der zweiten Verschiebeachse A2 verschoben. Da, wie erwähnt, die Koppelstange 44 die Repetiervorrichtung 32 mit dem Verschluss 20 verbindet, wird auch der Verschluss 20 entlang der ersten Verschiebeachse A1 in die hintere Endstellung verschoben. Hierbei muss der Schütze die Repetiervorrichtung 32 gegen die Federkraft der Druckfeder 46 bewegen, wodurch die Druckfeder 46 zusammen gedrückt wird. Beim Verschieben in die hintere Endstellung wird die leere Patronenhülse aus dem Patronenlager 16 herausgezogen und durch ein hier nicht dargestelltes Auswurffenster aus dem Gehäuse 12 ausgeworfen. Hat der Verschluss 20 die hintere Endstellung erreicht, wird eine neue Patrone 18 aus dem Magazin 42 zur ersten Verschiebeachse A1 hin gedrückt. Folglich befindet sich dann das Repetiergewehr 10 in der Offenstellung (Figur 1B). Beim Verschieben in die hintere Endstellung kommt der Verschluss 20 mit dem Schlagstück 22 zur Anlage und bewegt dasselbe in die vorgespannte Position, in welcher es von der Abzugsstange 28 gehalten wird (Figur 1B).

[0040] Nun wird die Repetiervorrichtung 32 und folglich auch der Verschluss 20 wieder in die vordere Endstellung in Richtung der Federkraft verschoben (Figur 1A). Die Druckfeder 46 unterstützt das Verschieben des Verschlusses 20 in die vordere Endstellung. Dabei wird eine neue Patrone 18 in das Patronenlager 16 geschoben und der Verschluss in der vorderen Endstellung verriegelt, so dass ein weiterer Schuss abgegeben und der oben beschriebene Repetiervorgang wiederholt werden kann.

[0041] Ein Auslösen des Schlagstücks 22 ist nur möglich, wenn sich der Verschluss 20 und damit auch die Repetiervorrichtung 32 in der Schließstellung befinden. Um dies zu erreichen, befinden sich jeweils an der Abzugsstange 28 als auch am Abzugszüngel 26, bzw. dem an ihm befindlichen Unterbrecher 52, sehr kleine Kontaktflächen, die schon nach Verschieben des Verschlusses 20 von nur wenigen Millimetern, wenn sich der Verschlusskopf durch den Totweg noch sicher in der Schließstellung befindet, getrennt werden. So wird eine Entriegelung des Schlagstücks 22 bei geöffnetem Verschluss 20 sicher vermieden.

[0042] Zur Sicherung in den Endstellungen ist ein Sperrelement 54 in Form einer mehrfach einrastenden Querwelle im Gehäuse 12 angebracht, die neben der Sicherung der Abzugsstange 28 auch eine Sicherung der Repetiervorrichtung 32 in den Endstellungen ermöglicht und die in einer zusätzlichen Demontagestellung ebenfalls die Abzugsstange 28 blockiert.

Bezugszeichenliste



[0043] 
10
Griff-Repetiergewehr
12
Gehäuse
14
Lauf
16
Patronenlager
18
Patrone
20
Verschluss
22
Schlagstück
24
Schlagbolzen
26
Abzugszüngel
28
Abzugsstange
30
Verschlussfang
32
Repetiervorrichtung
34
Linearführung
36
Schutzplatte
38
Griffstück
40
Magazinschacht
42
Magazin
44
Koppelstange
46
Druckfeder
48
Führungsstange
50
Gleitbuchsen
52
Unterbrecher
54
Sperrelement
A1
erste Verschiebeachse
A2
zweite Verschiebeachse
D
Drehachse



Ansprüche

1. Griff-Repetiergewehr (10) mit einem glatten oder gezogenen Lauf (14), umfassend

- ein Gehäuse (12),

- einen mit dem Gehäuse (12) verbundenen oder verbindbaren Lauf (14), der ein Patronenlager (16) zum Lagern einer Patrone (18) umfasst,

- einen linear im Gehäuse (12) verschiebbar gelagerten Verschluss (20) zum Entladen, Beladen und Verschließen des Patronenlagers (16) und zum Abdichten des Laufs (14),

- eine Repetiervorrichtung (32) zum Verschieben des Verschlusses, wobei die Repetiervorrichtung (32) auf einer unter dem Gehäuse (12) angeordneten Linearführung (34) linear verschiebbar gelagert ist, und

- ein mit dem Verschluss (20) zusammenwirkendes Führungselement, insbesondere eine Druckfeder (46), welches den Verschluss (20) in der Schließstellung vorgespannt hält.


 
2. Griff-Repetiergewehr (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass

- der Verschluss (20) entlang einer ersten Verschiebeachse (A1) linear verschiebbar ist, und

- die Repetiervorrichtung (32) entlang einer zweiten Verschiebeachse (A2) linear verschiebbar ist, wobei die erste Verschiebeachse (A1) und die zweite Verschiebeachse (A2) parallel zueinander und beabstandet voneinander verlaufen, und

- die Druckfeder (46) koaxial zur ersten Verschiebeachse (A1) angeordnet ist.


 
3. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (20) und die Repetiervorrichtung (32) mittels einer Koppelstange (44) miteinander synchronisiert sind.
 
4. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass

- die Linearführung (34) genau zwei parallel zur zweiten Verschiebeachse (A2) verlaufende Führungsstangen (48) mit kreisrundem Querschnitt umfasst, und

- die Repetiervorrichtung (32) Gleitbuchsen (50) aufweist, mit welchen sie mit den Führungsstangen (48) zusammenwirkt.


 
5. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Repetiervorrichtung (32) eine Schutzplatte (36) aufweist, welche die Linearführung (34) umschließt.
 
6. Griff-Repetiergewehr (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Repetiervorrichtung (32) in ihren Endstellungen durch ein und dasselbe Sperrelement (54) gesichert werden kann.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente