[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen temperaturabhängigen Schalter.
[0002] Temperaturabhängige Schalter sind grundsätzlich bereits in einer Vielzahl bekannt.
Ein beispielhafter temperaturabhängiger Schalter ist in der
DE 10 2013 102 006 A1 offenbart.
[0003] Derartige temperaturabhängige Schalter dienen in an sich bekannter Weise dazu, die
Temperatur eines Gerätes zu überwachen. Hierzu wird der Schalter beispielsweise über
eine seine Außenflächen in thermischen Kontakt mit dem zu schützenden Gerät gebracht,
so dass die Temperatur des zu schützenden Gerätes die Temperatur des im Inneren des
Schalters angeordneten Schaltwerks beeinflusst.
[0004] Der Schalter wird dabei typischerweise über Anschlussleitungen elektrisch in Reihe
in den Versorgungsstromkreis des zu schützenden Gerätes geschaltet, so dass unterhalb
der Ansprechtemperatur des Schaltwerks der Versorgungsstrom des zu schützenden Gerätes
durch den Schalter fließt.
[0005] Der aus der
DE 10 2013 102 006 A1 bekannte Schalter weist ein Gehäuse auf, in dessen Inneren ein Schaltwerk hermetisch
versiegelt angeordnet ist. Das Gehäuse ist zweiteilig aufgebaut. Es weist ein Unterteil
aus elektrisch leitfähigem Material sowie ein Deckelteil auf, das aus einem Isoliermaterial
oder einem Kaltleitermaterial (PTC-Material) hergestellt ist. Das Deckelteil ist in
das Unterteil eingelegt und wird von einem oberen umgebogenen Rand des Unterteils
gehalten. Das Schaltwerk ist zwischen dem Deckelteil und dem Unterteil geklemmt angeordnet.
Das Schaltwerk weist eine Bimetallscheibe auf, die für das temperaturabhängige Schaltverhalten
des Schalters verantwortlich ist. Sie sorgt dafür, dass das Schaltwerk bei tiefen
Temperaturen eine elektrisch leitende Verbindung zwischen zwei Kontaktteilen des Schalters
herstellt und bei höheren Temperaturen die elektrisch leitende Verbindung hingegen
unterbricht.
[0006] Die Bimetallscheibe ist meist als mehrlagiges, aktives, blechförmiges Bauteil aus
zwei, drei oder mehr miteinander verbundenen Komponenten mit unterschiedlichen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten ausgebildet. Die Verbindung der einzelnen Lagen aus Metallen
und Metalllegierungen sind bei derartigen Bimetallscheiben meist stoffschlüssig oder
formschlüssig und werden beispielsweise durch Walzen erreicht.
[0007] Eine derartige Bimetallscheibe weist bei tiefen Temperaturen, unterhalb der Ansprechtemperatur,
eine erste stabile geometrische Konfiguration (Tieftemperaturkonfiguration) und bei
hohen Temperaturen, oberhalb der Ansprechtemperatur, eine zweite stabile geometrische
Konfiguration (Hochtemperaturkonfiguration) auf. Die Bimetallscheibe springt temperaturabhängig
nach Art einer Hysterese von ihrer Tieftemperaturkonfiguration in ihre Hochtemperaturkonfiguration
um. Bei diesem Vorgang spricht man häufig von einem "Umschnappen", weshalb die Bimetallscheibe
häufig auch als Bimetall-Schnappscheibe bezeichnet wird.
[0008] Sofern keine Rückschaltsperre vorgesehen ist, schnappt die Bimetallscheibe wieder
in ihre Tieftemperaturkonfiguration zurück, so dass der Schalter wieder geschlossen
wird, wenn sich die Temperatur der Bimetallscheibe infolge der Abkühlung des zu schützenden
Geräts unterhalb der sog. Rücksprungtemperatur der Bimetallscheibe absenkt.
[0009] Je nach Anwendung kann eine solche Rückschaltung jedoch unerwünscht sein. Aus Sicherheitsgründen
kann es beispielsweise notwendig sein, dass der Schalter derart konzipiert ist, dass
er nach einer temperaturbedingten Öffnung des Schalters nicht automatisch wieder schließt,
wenn sich das zu schützende Gerät wieder abkühlt. Beispielsweise soll sich der Schalter
erst dann wieder schließen lassen, nachdem sich das zu schützende Gerät nicht nur
abgekühlt hat, sondern auch komplett vom Stromnetz genommen wurde.
[0010] Für solche Fälle wurde eine sog. Selbsthaltefunktion entwickelt. Bei dem aus der
DE 10 2013 102 006 A1 bekannten Schalter wird diese Selbsthaltefunktion dadurch bewirkt, dass das Deckelteil
des Schalters aus einem PTC-Material (Positive Temperature Coefficient Thermistor
bzw. Kaltleiter) ausgestaltet ist.
[0011] Solange sich der Schalter in seiner Tieftemperaturstellung befindet, in der der Strom
über das Schaltwerk durch den Schalter hindurchfließen kann, fließt kein Strom durch
das als Parallelwiderstand geschaltete PTC-Material. Wenn der Schalter jedoch öffnet,
also in seine Hochtemperaturstellung umspringt, in der das Schaltwerk die elektrisch
leitende Verbindung innerhalb des Schalters trennt, so fließt ein geringer Selbsthaltestrom
durch den Parallelwiderstand, der diesen aufheizt und dafür sorgt, dass der Schalter
auf einer Temperatur oberhalb der Ansprechtemperatur der Bimetallscheibe bleibt. Der
Selbsthaltestrom ist dabei so gering, dass das zu schützende Gerät keinen weiteren
Schaden erleidet, so dass es sich abkühlen kann.
[0012] Durch den Selbsthaltewiderstand, welcher durch das PTC-Element verursacht wird, wird
also verhindert, dass sich auch der Schalter selbst wieder abkühlt und sich entsprechend
wieder einschaltet, was ohne Parallelwiderstand zu einem iterativen Ein- und Ausschalten
des zu schützenden elektrischen Gerätes führen würde. Das PTC-Element fungiert somit
als Heizwiderstand, der den Schalter auch nach einer temperaturbedingten Öffnung des
Schalters aufheizt, solange das zu schützende Gerät stromdurchflossen ist, und damit
den Schalter weiterhin offen hält.
[0013] Weitere beispielhafte temperaturabhängige Schalter mit einer solchen Selbsthaltefunktion
sind aus den folgenden Druckschriften bekannt:
DE 37 10 672 A1,
DE 195 14 853 A1,
EP 0 696 810 A1 und
DE 198 07 288 A1. Die aus diesen Druckschriften bekannten Schalter weisen jeweils mehrteilige Schaltwerke
auf, in denen zusätzlich zu der Bimetallscheibe ein weiteres Federelement zum Einsatz
kommt. Dieses Federelement dient in den meisten Fällen der Entlastung der Bimetallscheibe
sowie zur Erhöhung des Kontaktdrucks.
[0014] Bei dem aus der
DE 10 2013 102 006 A1 bekannten Schalter dient das Federelement darüber hinaus in der Tieftemperaturstellung
des Schalters als stromführendes Bauteil, während die Bimetallscheibe in der Tieftemperaturstellung
des Schalters nicht stromdurchflossen ist. Dies führt zu einer geringeren Belastung
und damit einem geringeren Verschleiß der Bimetallscheibe. Andererseits schalten Schaltwerke
dieser Art, bei denen die Bimetallscheibe kein stromdurchflossenes Bauteil ist, lediglich
temperatur-, aber nicht stromabhängig.
[0015] Bei dem aus der
DE 198 07 288 A1 bekannten Schalter ist die Bimetallscheibe hingegen elektrisch und mechanisch in
Reihe mit dem Federelement verbaut, so dass in der Tieftemperaturstellung des Schalters
nicht nur das Federelement, sondern auch die Bimetallscheibe stromdurchflossen ist.
Ein überhöhter Stromfluss führt daher automatisch zu einem Aufheizen der Bimetallscheibe.
Dementsprechend bewirkt die Bimetallscheibe ein Öffnen des Schalters bei Übertemperatur,
unabhängig davon, ob die Übertemperatur durch einen erhöhten Stromfluss durch die
Bimetallscheibe oder eine Überheizung des zu schützenden Gerätes und damit eine von
außen auf den Schalter einwirkende Hitzeentwicklung bedingt ist. Derartige Schalter
schützen demnach nicht nur vor Übertemperatur, sondern auch vor Überstrom.
[0016] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen temperaturabhängigen Schalter
mit einem möglichst einfach, aus möglichst wenig Bauteilen aufgebauten Schaltwerk
bereitzustellen, wobei der Schalter sowohl vor Übertemperatur als auch vor Überstrom
schützt und gleichzeitig eine Selbsthaltefunktion hat.
[0017] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen temperaturabhängigen Schalter gemäß
Anspruch 1 gelöst, welche folgende Bauteile aufweist:
- ein Gehäuse, mit einem Unterteil und einem das Unterteil verschließenden Deckelteil,
an dem ein erstes stationäres Kontaktteil und ein zweites stationäres Kontaktteil
angeordnet ist;
- ein temperaturabhängiges Schaltwerk, das ein in dem Gehäuse fixiertes Bimetallelement
aufweist, an dem ein erstes bewegliches Kontaktteil und ein zweites bewegliches Kontaktteil
angeordnet ist und das dazu eingerichtet ist, unterhalb einer Ansprechtemperatur eine
erste elektrische Verbindung zwischen dem ersten stationären Kontaktteil und dem zweiten
stationären Kontaktteil herzustellen, indem das Bimetallelement das erste bewegliche
Kontaktteil gegen das erste stationäre Kontaktteil drückt und das zweite bewegliche
Kontaktteil gegen das zweite stationäre Kontaktteil drückt, und bei Überschreiten
der Ansprechtemperatur die erste elektrische Verbindung zu unterbrechen, indem das
Bimetallelement das erste bewegliche Kontaktteil von dem ersten stationären Kontaktteil
abhebt und das zweite bewegliche Kontaktteil von dem zweiten stationären Kontaktteil
abhebt; und
- ein Heizwiderstandsbauteil, das an dem Deckelteil angeordnet ist oder einen Teil des
Deckelteils bildet, wobei das Heizwiderstandsbauteil elektrisch parallel zu der ersten
elektrischen Verbindung geschaltet ist und einen mit dem ersten stationären Kontaktteil
elektrisch verbundenen ersten Bauteilanschluss sowie einen mit dem zweiten stationären
Kontaktteil elektrisch verbundenen zweiten Bauteilanschluss aufweist.
[0018] Das Schaltwerk des erfindungsgemäßen Schalters weist kein lose in das Gehäuse eingelegtes
Bimetallelement, sondern eine in dem Gehäuse fixiertes Bimetallelement auf. An dem
Bimetallelement ist nicht wie sonst zumeist üblich nur ein bewegliches Kontaktteil
angeordnet. Stattdessen sind erfindungsgemäß zwei bewegliche Kontaktteile (bezeichnet
als "erstes bewegliches Kontaktteil" und "zweites bewegliches Kontaktteil") angeordnet.
Diese beiden Kontaktteile werden als bewegliche Kontaktteile bezeichnet, weil sie
gemeinsam mit dem Bimetallelement innerhalb des Gehäuses beweglich sind. Die beiden
beweglichen Kontaktteile sind jedoch an dem Bimetallelement befestigt oder mit diesem
integral ausgebildet, also in jedem Fall fix gegenüber dem Bimetallelement.
[0019] In der Tieftemperaturstellung des Schalters, also unterhalb der Ansprechtemperatur,
drückt das Bimetallelement die beiden stationären Gegenkontakte, die an dem Deckelteil
des Gehäuses angeordnet sind. Somit ist das Bimetallelement in der Tieftemperaturstellung
des Schalters, in der das Bimetallelement die elektrisch leitende Verbindung zwischen
den beiden stationären Kontaktteilen herstellt, stromdurchflossen. Dementsprechend
reagiert der erfindungsgemäße temperaturabhängige Schalter sowohl auf Übertemperatur
als auch auf Überstrom.
[0020] In der Hochtemperaturstellung des Schalters, also oberhalb der Ansprechtemperatur,
hebt das Bimetallelement die beiden an diesem angeordneten beweglichen Kontaktteile
von den beiden am Deckelteil angeordneten stationären Kontaktteilen ab, wodurch die
elektrisch leitende Verbindung (vorliegend "erste elektrische Verbindung"), welche
in der Tieftemperaturstellung des Schalters über das Bimetallelement hergestellt ist,
unterbrochen wird. Ein extra Federelement ist bei dem erfindungsgemäßen Schalter nicht
notwendig. Das Schaltwerk ist somit denkbar einfach, aus sehr wenigen Bauteilen hergestellt.
[0021] Ferner weist der erfindungsgemäße temperaturabhängige Schalter ein Heizwiderstandsbauteil
auf, das an dem Deckelteil des Gehäuses angeordnet ist oder einen Teil dieses Deckelteils
bildet und das elektrisch parallel zu der ersten elektrischen Verbindung geschaltet
ist.
[0022] Dieses Heizwiderstandsbauteil sorgt für die Selbsthaltefunktion des Schalters. In
der Hochtemperaturstellung des Schalters, in der die erste elektrische Verbindung
durch die Bimetallscheibe unterbrochen ist, fließt der Strom zwischen den beiden stationären
Kontaktteilen durch das Heizwiderstandsbauteil. Das Heizwiderstandsbauteil umfasst
hierzu einen ersten Bauteilanschluss, der mit dem ersten stationären Kontaktteil elektrisch
verbunden ist, sowie einen zweiten Bauteilanschluss, der mit dem zweiten stationären
Kontaktteil elektrisch verbunden ist. Vorzugsweise liegt der erste Bauteilanschluss
des Heizwiderstandsbauteils unmittelbar an dem ersten stationären Kontaktteil an und
der zweite Bauteilanschluss unmittelbar an dem zweiten stationären Kontaktteil an.
[0023] Dementsprechend fließt der Strom in der Hochtemperaturstellung des Schalters, in
der das Bimetallelement dafür sorgt, dass die erste elektrische Verbindung unterbrochen
ist, von dem ersten stationären Kontaktteil über den ersten Bauteilanschluss durch
das Heizwiderstandsbauteil zu dem zweiten Bauteilanschluss und dem zweiten stationären
Kontaktteil. Hierdurch heizt sich das Heizwiderstandsbauteil auf, wodurch auch das
zu dem Schaltwerk gehörende Bimetallelement erhitzt wird.
[0024] Genauer gesagt, ist das Heizwiderstandsbauteil dazu eingerichtet, das Bimetallelement
in der Hochtemperaturstellung des Schalters auf einer Temperatur oberhalb der Ansprechtemperatur
des Bimetallelements zu halten, so dass die erste elektrische Verbindung weiterhin
unterbrochen bleibt. Aufgrund des relativ hoch gewählten Ohmschen Widerstandes fließt
in der Hochtemperaturstellung des Schalters nur ein sehr geringer Strom durch das
Heizwiderstandsbauteil, welcher für das zu schützende Gerät unschädlich ist.
[0025] Somit wird durch den erfindungsgemäßen Schalter ein temperaturabhängiger Schalter
bereitgestellt, dessen Schaltwerk vergleichsweise einfach und kostengünstig herstellbar
ist und der gleichzeitig sowohl auf Überstrom und Übertemperatur reagiert sowie eine
Selbsthaltefunktion aufweist.
[0026] Die oben genannte Aufgabe ist damit vollständig gelöst.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung sind der erste Bauteilanschluss und der zweite Bauteilanschluss
im Inneren des Gehäuses angeordnet.
[0028] Das Heizwiderstandsbauteil ist also im Inneren des Gehäuses mit den beiden stationären
Kontaktteilen verbunden. Dies garantiert einen sicheren und von dem Gehäuse geschützten
elektrischen Anschluss des Heizwiderstandsbauteils.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist zumindest ein Teil des Heizwiderstandsbauteils
auf einer dem Schaltwerk zugewandten Innenseite des Deckelteils angeordnet.
[0030] Das Heizwiderstandsbauteil ist also zumindest teilweise geschützt im Inneren des
Gehäuses angeordnet. Neben der geschützten Anordnung hat dies auch den Vorteil einer
direkten Wärmeübertragung auf das Bimetallelement, das ebenfalls im Inneren des Gehäuses
angeordnet ist. Durch die Anordnung des Heizwiderstandsbauteils am Deckelteil bzw.
seine Integration in das Deckelteil ist ferner eine sehr platzsparende Anordnung des
Heizwiderstandsbauteils garantiert.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird das Heizwiderstandsbauteil durch das erste
stationäre Kontaktteil und das zweite stationäre Kontaktteil an dem Deckelteil gehalten.
[0032] Die beiden stationären Kontaktteile haben gemäß dieser Ausgestaltung also eine Mehrfachfunktion.
Sie dienen einerseits der Kontaktierung mit dem Heizwiderstandsbauteil sowie der Kontaktierung
mit den beiden an dem Bimetallelement angeordneten beweglichen Kontaktteilen und dienen
darüber hinaus auch als mechanischer Träger für das Heizwiderstandsbauteil.
[0033] Hierdurch ist die Herstellung des Schalters und die Integration des Heizwiderstandsbauteils
im Inneren des Schalters um ein Vielfaches vereinfacht. Gleichzeitig ist für eine
sichere Halterung des Heizwiderstandsbauteils gesorgt.
[0034] Das erste stationäre Kontaktteil und das zweite stationäre Kontaktteil verlaufen
vorzugsweise durch das Deckelteil hindurch. Dabei sind sie vorzugsweise auf der Innenseite
des Deckelteils mit den beiden Bauteilanschlüssen des Heizwiderstandsbauteils und
auf der Außenseite des Deckelteils mit den beiden Außenanschlüssen des temperaturabhängigen
Schalters verbunden.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das erste stationäre Kontaktteil als ein erster
Niet ausgestaltet, der das Deckelteil durchdringt und einen im Inneren des Gehäuses
angeordneten ersten Nietkopf aufweist, der an dem ersten Bauteilanschluss oder an
einem an dem ersten Bauteilanschluss anliegenden elektrisch leitenden ersten Zwischenbauteil
anliegt, und wobei das zweite stationäre Kontaktteil als ein zweiter Niet ausgestaltet
ist, der das Deckelteil durchdringt und einen im Inneren des Gehäuses angeordneten
zweiten Nietkopf aufweist, der an dem zweiten Bauteilanschluss oder an einem an dem
zweiten Bauteilanschluss anliegenden elektrisch leitenden zweiten Zwischenbauteil
anliegt.
[0036] Dies ermöglicht einerseits eine einfache Art der Herstellung der beiden stationären
Kontaktteile und Anordnung dieser an dem Deckelteil und ermöglicht andererseits eine
einfache Art der Kontaktierung des Heizwiderstandsbauteils.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass der erste Nietkopf an
dem an dem ersten Bauteilanschluss anliegenden elektrisch leitenden ersten Zwischenbauteil
anliegt und das erste Zwischenbauteil einen ersten Teil einer Halterung zum Halten
des Heizwiderstandsbauteils bildet, wobei der zweite Nietkopf an dem an dem zweiten
Bauteilanschluss anliegenden elektrisch leitenden zweiten Zwischenbauteil anliegt
und das zweite Zwischenbauteil einen zweiten Teil der Halterung zum Halten des Heizwiderstandsbauteils
bildet.
[0038] Die beiden Zwischenbauteile dienen also einerseits der elektrischen Kontaktierung
zwischen den stationären Kontaktteilen und den Bauteilanschlüssen des Heizwiderstandsbauteils
und dienen andererseits als Halterung, durch die das Heizwiderstandsbauteil an dem
Deckelteil gehalten wird. Bei den beiden Zwischenbauteilen kann es sich also beispielsweise
um metallische Klammern handeln, die das Heizwiderstandsbauteil tragen und an dessen
Bauteilanschlüssen anliegen. Ihrerseits werden die beiden Zwischenbauteile von denen
als Niete ausgestalteten stationären Kontaktteilen getragen. Vorzugsweise durchdringt
der erste Niet das erste Zwischenbauteil und hält dieses dadurch an dem Deckelteil.
Ebenso vorzugsweise durchdringt der zweite Niet das zweite Zwischenbauteil und hält
dieses dadurch an dem Deckelteil.
[0039] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung durchdringen der erste Niet und der zweite
Niet jeweils das Heizwiderstandsbauteil.
[0040] Dies bietet die Möglichkeit, das Heizwiderstandsbauteil unmittelbar mit den beiden
als Niete ausgestalteten stationären Kontaktteilen zu verbinden und durch diese Niete
an dem Deckelteil zu halten. Bevorzugt wird das Heizwiderstandsbauteil gemäß dieser
Ausgestaltung zwischen den beiden Nieten und dem Deckelteil eingeklemmt.
[0041] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Heizwiderstandsbauteil ein PTC-Material
auf. Besonders bevorzugt besteht das Heizwiderstandsbauteil gemäß dieser Ausgestaltung
aus PTC-Material. Bei dem aus PTC-Material aufgebauten Heizwiderstandsbauteil handelt
es sich vorzugsweise um ein massives Bauteil, was die Druckstabilität des Schalters
erhöht.
[0042] Vorzugsweise ist das PTC-Material als massiver PTC-Block ausgestaltet, der eine den
ersten Bauteilanschluss bildende erste Kontaktfläche sowie eine den zweiten Bauteilanschluss
bildende zweite Kontaktfläche aufweist, die in einer gemeinsamen Kontaktebene liegen,
wobei die erste Kontaktfläche und die zweite Kontaktfläche durch einen Spalt oder
ein Kontaktunterbrechungselement voneinander getrennt sind.
[0043] Dies bietet den Vorteil einer ebenen Flächenkontaktierung. Das Heizwiderstandsbauteil
kann beispielsweise in SMD(Surface Mounted Device)-Bauweise als oberflächenmontiertes
Bauteil an den beiden stationären Kontaktteilen befestigt und mit diesen elektrisch
kontaktiert werden. Dies garantiert eine gute elektrische Kontaktierung und ermöglicht
gleichzeitig eine platzsparende Anordnung des Heizwiderstandsbauteils innerhalb des
Gehäuses des Schalters.
[0044] Bei dem Kontaktunterbrechungselement, das zwischen den beiden Kontaktflächen des
Heizwiderstandsbauteils angeordnet sein kann, kann es sich beispielsweise um einen
Isolator handeln, der zwischen den beiden Kontaktflächen angeordnet ist. Grundsätzlich
genügt es jedoch, das Heizwiderstandsbauteil auf dessen Anschlussseite mit jeweils
zwei voneinander durch einen Spalt getrennten Kontaktflächen vorzusehen, die unmittelbar
auf das Heizwiderstandsmaterial aufgebracht sind.
[0045] Das Heizwiderstandsbauteil ist somit trotz der relativ einfachen Art der Montage
und elektrischen Kontaktierung, die dieses bietet, kostengünstig herstellbar. Dementsprechend
steigern sich durch die spezielle Art der Anordnung und die elektrische Kontaktierung
des Heizwiderstandsbauteils auch die Gesamtkosten des Schalters wenn überhaupt nur
marginal.
[0046] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung weist das Heizwiderstandsbauteil ein Isoliermaterial
mit einer daran angeordneten oder darin eingebetteten Leiterbahn auf, die zwischen
dem ersten Bauteilanschluss und dem zweiten Bauteilanschluss verläuft.
[0047] Bei dem Heizwiderstandsbauteil kann es sich beispielsweise um eine Dickschichtleiterbahn
oder eine Heizfolie handeln, die an der Innenseite des Deckelteils angebracht ist.
Eine Heizfolie weist als Trägermaterial beispielsweise Teflon, Kapton oder Nomex auf.
Die daran angeordnete Leiterbahn kann in das Trägermaterial eingebettet sein. Sie
dient als Heizwiderstand.
[0048] Vorzugsweise ist das Heizwiderstandsbauteil gemäß dieser Ausgestaltung einseitig
mit der Leiterbahn versehen. Die Leiterbahn kann beispielsweise auf der dem Deckelteil
zugewandten Oberseite des Heizwiderstandsbauteils oder auf der dem Schaltwerk zugewandten
Unterseite des Heizwiderstandsbauteils angeordnet sein.
[0049] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist ein Zentrum des Bimetallelements an einer
im Gehäuse fixierten Halterung festgelegt, wobei das erste bewegliche Kontaktteil
und das zweite bewegliche Kontaktteil auf gegenüberliegenden Seiten der Halterung
angeordnet sind.
[0050] Die Halterung ist gegenüber dem Gehäuse fix, also relativ zu dem Gehäuse unbeweglich.
Das Bimetallelement ist an dieser Halterung mit seinem Zentrum vorzugsweise eingespannt.
Die beiden beweglichen Kontaktteile sind unmittelbar an dem Bimetallelement im Bereich
eines äußeren, frei hängenden Randes des Bimetallelements auf gegenüberliegenden Seiten
der Halterung angeordnet. Vorzugsweise sind die beiden beweglichen Kontaktteile in
gleichem Abstand zu der im Zentrum befindlichen Halterung angeordnet.
[0051] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das Unterteil aus elektrisch isolierendem
Material.
[0052] Das Unterteil ist somit nicht stromdurchflossen und kann daher aus einem vergleichsweisen
günstigen Kunststoff hergestellt sein.
[0053] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0054] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1A
- eine schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels des temperaturabhängigen
Schalters, wobei sich der Schalter in seiner Tieftemperaturstellung befindet;
- Fig. 1B
- eine schematische Draufsicht von unten auf ein in dem in Fig. 1A verwendetes Heizwiderstandsbauteil;
- Fig. 1C
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 1A gezeigten ersten Ausführungsbeispiels
des temperaturabhängigen Schalters, wobei sich der Schalter in seiner Hochtemperaturstellung
befindet;
- Fig. 2A
- eine schematische Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels des temperaturabhängigen
Schalters, wobei sich der Schalter in seiner Tieftemperaturstellung befindet;
- Fig. 2B
- eine schematische Draufsicht von unten auf ein in dem in Fig. 2A gezeigten Schalter
eingesetztes Heizwiderstandsbauteil;
- Fig. 3A
- eine schematische Schnittansicht eines dritten Ausführungsbeispiels des temperaturabhängigen
Schalters, wobei sich der Schalter in seiner Tieftemperaturstellung befindet;
- Fig. 3B
- eine schematische Draufsicht von unten auf ein in dem in Fig. 3A gezeigten Schalter
eingesetztes Heizwiderstandsbauteil;
- Fig. 4A
- eine schematische Schnittansicht eines vierten Ausführungsbeispiels des temperaturabhängigen
Schalters, wobei sich der Schalter in seiner Tieftemperaturstellung befindet; und
- Fig. 4B
- eine schematische Draufsicht von unten auf ein in dem in Fig. 4A verwendetes Heizwiderstandsbauteil.
[0055] Fig. 1A und 1C zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schalters
jeweils in einer schematischen Schnittansicht. Der Schalter ist darin in seiner Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
[0056] Fig. 1A zeigt die Tieftemperaturstellung des Schalters 10, also die Stellung, in
der der Schalter 10 geschlossen ist. Fig. 1C zeigt die Hochtemperaturstellung des
Schalters 10, also die Stellung, in der der Schalter geöffnet ist.
[0057] Der Schalter 10 weist ein Gehäuse 12 auf, in dem ein temperaturabhängiges Schaltwerk
14 angeordnet ist. Das Gehäuse 12 umfasst ein topfartiges Unterteil 16 sowie ein Deckelteil
18, das durch einen umgebogenen oder umgebördelten Rand 20 an dem Unterteil 16 gehalten
wird.
[0058] Das Unterteil 16 ist aus elektrisch isolierendem Material, beispielsweise aus Kunststoff.
In das Deckelteil 18 ist gemäß dem in Fig. 1A-1C gezeigten ersten Ausführungsbeispiel
ein Heizwiderstandsbauteil 22 integriert. Dieses Heizwiderstandsbauteil 22 ist aus
PTC-Material. Das Heizwiderstandsbauteil 22 bildet das Deckelteil 18 oder zumindest
einen Teil dessen.
[0059] An dem Deckelteil 18 sind zwei stationäre Kontaktteile 24, 26 angeordnet, welche
vorliegend als erstes stationäres Kontaktteil 24 und zweites stationäres Kontaktteil
26 bezeichnet werden. Die beiden stationären Kontaktteile 24, 26 sind jeweils als
ein Niet ausgestaltet, der das Deckelteil 18 durchdringt. Auf der Innenseite 28 des
Deckelteils 18 weist jeder dieser beiden Niete einen Nietkopf 30, 32 auf, der wie
nachfolgend erläutert einerseits mit dem Schaltwerk 14 und andererseits mit dem Heizwiderstandsbauteil
22 zusammenwirkt.
[0060] Auf der gegenüberliegenden Oberseite 34 des Deckelteils 18 sind die beiden stationären
Kontaktteile 24, 26 jeweils mit einem elektrischen Außenanschluss 36, 38 des Schalters
10 verbunden.
[0061] Das in das Deckelteil 18 integrierte Heizwiderstandsbauteil 22 weist auf seiner Unterseite
zwei voneinander getrennte, separate Bauteilanschlüsse 40, 42 auf (siehe Fig. 1B).
Diese beiden Bauteilanschlüsse 40, 42 weisen gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
jeweils eine Kontaktfläche 44, 46 auf, die auf der dem Schaltwerk 14 zugewandten Unterseite
28 des Heizwiderstandsbauteils 22 angeordnet sind. Die beiden Kontaktflächen 44, 46
sind durch einen Spalt 48 voneinander getrennt. Anstelle des Spalts 48 kann auch ein
Isolator als Kontaktunterbrechungselement zwischen den beiden Kontaktflächen 44, 46
angeordnet sein.
[0062] Die erste Kontaktfläche 44 des Heizwiderstandsbauteils 22 liegt an dem ersten Nietkopf
30 des ersten stationären Kontaktteils 24 unter Zwischenlage einer zur Verbesserung
der Kontaktierung vorgesehenen ersten Kontaktplatte 50 an. Die zweite Kontaktfläche
46 des Heizwiderstandsbauteils 22 liegt an dem zweiten Nietkopf 32 des zweiten stationären
Kontaktteils 26 unter Zwischenlage einer zweiten Metallplatte 52 an. Die beiden stationären
Kontaktteile 24, 26 sind durch entsprechende Durchgangslöcher, die im Heizwiderstandsbauteil
22 vorgesehen sind, hindurchgeführt.
[0063] In Bezug auf die in Fig. 1B schematisch gezeigte Draufsicht von unten auf das Heizwiderstandsbauteil
22 sei erwähnt, dass das Heizwiderstandsbauteil 22 darin im Wesentlichen rautenförmig
dargestellt ist. Entsprechend ist auch das Deckelteil 18 bzw. das Gehäuse 12 in der
Draufsicht in diesem Beispiel rautenförmig ausgebildet. Es versteht sich jedoch, dass
das Gehäuse 12 und das Deckelteil 18 samt Heizwiderstandsbauteil 22 auch beliebige
andere Formen haben können. Beispielsweise kann das Deckelteil 18 samt dem Heizwiderstandsbauteil
22 in der Draufsicht auch rund, oval oder eckig ausgestaltet sein.
[0064] Das Schaltwerk 14 weist ein Bimetallelement 58 auf, das mit Hilfe einer Halterung
60 im Gehäuse 12 fixiert ist. Die Halterung 60 ist auf dem Innenboden des Unterteils
16 befestigt und ragt nach oben hin in Richtung des Deckelteils 18 in den Innenraum
des Schaltergehäuses 12 hinein. Das Bimetallelement 58 ist mit seinem Zentrum an der
Halterung 60 eingespannt.
[0065] Im Bereich seines freien, von der Halterung 60 abstehenden Randes weist das Bimetallelement
58 zwei einander gegenüberliegende bewegliche Kontaktteile 62, 64 auf. Die beiden
Kontaktteile 62, 64 sind entweder unmittelbar an dem Bimetallelement 58 befestigt
oder integral mit diesem ausgebildet.
[0066] In der in Fig. 1A gezeigten Tieftemperaturstellung des Schalters 10 drückt das Bimetallelement
58 das erste bewegliche Kontaktteil 62 gegen das erste stationäre Kontaktteil 24 und
das zweite bewegliche Kontaktteil 64 gegen das zweite stationäre Kontaktteil 26 und
stellt dadurch eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem ersten stationären
Kontaktteil 24 und dem zweiten stationären Kontaktteil 26 her.
[0067] Somit fließt in der Tieftemperaturstellung des Schalters 10 der elektrische Strom
von dem ersten elektrischen Außenanschluss 36 über das erste stationäre Kontaktteil
24 durch das Bimetallelement 58 über das zweite stationäre Kontaktteil 26 zu dem zweiten
elektrischen Außenanschluss 38.
[0068] Vorzugsweise ist das Bimetallteil 58 als einteilige Bimetallscheibe ausgestaltet
und weist in seinem Zentrum ein Durchgangsloch auf, um das Bimetallteil 58 leichter
an der Halterung 60 befestigen zu können. Alternativ dazu kann das Bimetallelement
58 jedoch auch zweiteilig ausgestaltet sein und zwei Schenkel aufweisen, die jeweils
separat an der Halterung 60 befestigt sind, wobei das erste bewegliche Kontaktteil
62 an dem ersten Schenkel und das zweite bewegliche Kontaktteil 64 an dem zweiten
Schenkel des Bimetallelements 58 angeordnet ist. In letzterem Fall ist es jedoch zwangsläufig
notwendig, dass zumindest ein Teil der Halterung 60 ebenfalls aus elektrisch leitfähigem
Material ist, um den Stromfluss von einem Schenkel auf den anderen Schenkel des Bimetallelements
58 zu übertragen. Sofern das Bimetallelement 58 jedoch, wie bevorzugt, einteilig ausgestaltet
ist, muss die Halterung 60 selbst nicht elektrisch leitfähig sein.
[0069] Erhöht sich ausgehend von der in Fig. 1A gezeigten Tieftemperaturstellung die Temperatur
des Bimetallelements 58 über dessen sog. Ansprechtemperatur hinaus, so schnappt das
Bimetallelement 58 von seiner in Fig. 1A gezeigten konvexen Stellung in seine in Fig.
1C gezeigte konkave Stellung um, wodurch die beiden beweglichen Kontaktteile 62, 64
von den beiden stationären Kontaktteilen 24, 26 abgehoben werden. Ein solcher Anstieg
der Temperatur des Bimetallteils 58 kann entweder durch ein Erhitzen des durch den
Schalter 10 zu schützenden Gerätes oder durch einen unerwünscht hohen Strom bedingt
sein, der durch das Bimetallelement 58 bzw. den Schalter 10 fließt.
[0070] In der in Fig. 1C gezeigten Hochtemperaturstellung des Schalters 10 fließt somit
kein Strom mehr von dem ersten stationären Kontaktteil 24 über das Bimetallelement
58 zu dem zweiten stationären Kontaktteil 26, da die über das Schaltwerk 14 hergestellte
elektrische Verbindung getrennt ist. Ein geringer Reststrom fließt jedoch nach wie
vor zwischen den beiden stationären Kontaktteilen 24, 26 über das Heizwiderstandsbauteil
22.
[0071] Das Heizwiderstandsbauteil 22 ist elektrisch parallel zu dem Schaltwerk 14 geschaltet,
so dass der Strom in der Hochtemperaturstellung des Schalters von dem ersten stationären
Kontaktteil 24 über den ersten Bauteilanschluss 40, durch das Heizwiderstandsbauteil
22, über den zweiten Bauteilanschluss 42 zu dem zweiten stationären Kontaktteil 26
fließt. Durch diesen Reststrom heizt sich das Heizwiderstandsbauteil 22 auf. Die hierdurch
verursachte Hitzeentwicklung überträgt sich auf das Schaltwerk 14 und das dazugehörige
Bimetallelement 58. Dementsprechend bewirkt das Heizwiderstandsbauteil 22 die sog.
Selbsthaltung des Schalters 10, durch die der Schalter 10 dauerhaft offen gehalten
wird, bis von außen keine Spannung mehr zwischen den beiden Außenanschlüssen 36, 38
anliegt. Dies ist üblicherweise erst dann der Fall, wenn das durch den Schalter 10
zu überwachende Gerät stromlos geschaltet wird, indem es beispielsweise vom Stromnetz
genommen wird.
[0072] Ohne das Heizwiderstandsbauteil 22, welches elektrisch parallel zu dem Schaltwerk
14 geschaltet ist, würde das Schaltwerk 14 automatisch zurück in seine in Fig. 1A
gezeigte Schließstellung schalten, sobald sich die Temperatur des durch den Schalter
10 zu überwachenden Geräts und damit auch die Temperatur des Bimetallelements 18 wieder
absenkt.
[0073] Die oben erwähnte Schalt- und Selbsthaltefunktion ist auch bei den in Fig. 2-4 gezeigten
weiteren Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Schalters 10 in funktional ähnlicher
oder gleicher Weise erfüllt. Im Folgenden wird daher lediglich auf die Unterschiede
dieser Ausführungsbeispiele eingegangen, welche im Wesentlichen in der Art der Ausgestaltung
und Anordnung des Heizwiderstandsbauteils 22 liegen.
[0074] Bei den in Fig. 2-4 gezeigten Ausführungsbeispielen des Schalters 10 ist das Heizwiderstandsbauteil
22 nicht in das Deckelteil 18 integriert, sondern stattdessen an dem Deckelteil 18
angeordnet. Das Heizwiderstandsbauteil 22 ist jeweils als separates Bauteil separat
zu dem Deckelteil 18 ausgestaltet und an dem Deckelteil 18 befestigt.
[0075] Bei dem in Fig. 2A und 2B gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel des Schalters 10
ist das Deckelteil 18 aus Keramik ausgestaltet, wobei auf dessen Innenseite 28 eine
Dickschichtleiterbahn 66 aufgedruckt bzw. aufgesintert ist. Diese Dickschichtleiterbahn
66 ist in ein Isoliermaterial 68 eingebettet. Die beiden gegenüberliegenden Enden
der Dickschichtleiterbahn 66 sind mit den beiden Bauteilanschlüssen 40, 42 des Heizwiderstandsbauteils
22 verbunden, wobei der erste Bauteilanschluss 40 des Heizwiderstandsbauteils 22 an
dem ersten stationären Kontaktteil 24 anliegt und der zweite Bauteilanschluss 42 an
dem zweiten stationären Kontaktteil 26 anliegt. Die beiden als Niete ausgestalteten
stationären Kontaktteile 24, 26 durchdringen das Widerstandsbauteil 22. Genauer gesagt
sind die beiden als Niete ausgestalteten stationären Kontaktteile 24, 26 durch die
im Heizwiderstandsbauteil 22 vorgesehenen Durchgangslöcher 54, 56 hindurchgeführt.
Die beiden Bauteilanschlüsse 40, 42 des Heizwiderstandsbauteils 22 sind in diesen
Durchgangslöchern 54, 56 oder um diese herum angeordnet, so dass die beiden Bauteilanschlüsse
40, 42 des Heizwiderstandsbauteils 22 unmittelbar an dem jeweiligen Kontaktteil 24
bzw. 26 anliegen.
[0076] Das in Fig. 3A und 3B gezeigte dritte Ausführungsbeispiel des Schalters 10 ist sehr
ähnlich zu dem in Fig. 2A und 2B gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel ausgestaltet.
Hier weist das Widerstandsbauteil 22 jedoch anstelle einer Dickschichtleiterbahn 66
eine Heizfolie 70 auf, die an der Innenseite 28 des Deckelteils 18 befestigt ist.
Die Heizfolie 70 weist eine in einem Isoliermaterial 78 eingebettete Leiterbahn 66'
auf, die zwischen den beiden Bauteilanschlüssen 40, 42 des Heizwiderstandsbauteils
22 verläuft. Die beiden stationären Kontaktteile 24, 26 durchdringen die Heizfolie
70, wobei die an dem jeweiligen unteren Ende der stationären Kontaktteile 24, 26 angeordneten
Niete 30, 32 die Heizfolie 70 zwischen sich und dem Deckelteil 18 einklemmen. Das
Heizwiderstandsbauteil 22 wird somit also durch die beiden stationären Kontaktteile
24, 26 an dem Deckelteil 18 gehalten.
[0077] Gleichzeitig dient diese Art der mechanischen Verbindung zwischen der Heizfolie 70
und den beiden stationären Kontaktteilen 24, 26 auf der elektrischen Kontaktierung
der Heizfolie 70. Die Heizfolie 70 weist zwei Durchgangslöcher 54, 56 auf, durch die
die beiden stationären Kontaktteile 24, 26 hindurchgeführt sind. Die beiden Bauteilanschlüsse
40, 42 der Heizfolie 70 sind in oder um diese beiden Durchgangslöcher 54, 56 herum
ausgebildet.
[0078] Bei dem in Fig. 4A und 4B gezeigten vierten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Schalters 10 ist das Heizwiderstandsbauteil 22 als ein massiver, ringförmiger Block
aus PTC-Material ausgebildet, der an der Unterseite 28 des Deckelteils 18 klemmend
befestigt ist. Dieser PTC-Block wird von zwei Halteklammern 72, 74 getragen, welche
vorliegend allgemein als erstes Zwischenbauteil 72 und zweites Zwischenbauteil 74
bezeichnet werden. Die beiden Zwischenbauteile 72, 74 sind ihrerseits zwischen den
beiden Nietköpfen 30, 32 und dem Deckelteil 18 eingeklemmt. Die beiden Zwischenbauteile
72, 74 haben somit eine Doppelfunktion. Sie dienen einerseits der Halterung für das
Heizwiderstandsbauteil 22 und sorgen andererseits für dessen elektrische Kontaktierung.
[0079] Die beiden Zwischenbauteile 72, 74 liegen zur Kontaktierung des Heizwiderstandsbauteils
22 an dessen beiden Bauteilanschlüssen 40, 42 an. Die beiden Bauteilanschlüsse 40,
42 des Heizwiderstandsbauteils 22 weisen ähnlich wie in dem ersten Ausführungsbeispiel
zwei in einer gemeinsamen Kontaktebene liegende Kontaktflächen 44, 46 auf, die an
der Unterseite des Heizwiderstandsbauteils 22 ausgebildet und durch einen Spalt 48
oder ein Kontaktunterbrechungselement voneinander getrennt sind.
[0080] Das Heizwiderstandsbauteil 22 weist hier ferner ein zentrales Durchgangsloch 76 auf,
durch das die Halterung 60 des Bimetallelements 58 hindurchgeführt ist.
1. Temperaturabhängiger Schalter (10), aufweisend:
- ein Gehäuse (12), mit einem Unterteil (16) und einem das Unterteil (16) verschließenden
Deckelteil (18), an dem ein erstes stationäres Kontaktteil (24) und ein zweites stationäres
Kontaktteil (26) angeordnet ist;
- ein temperaturabhängiges Schaltwerk (14), das ein in dem Gehäuse fixiertes Bimetallelement
(58) aufweist, an dem ein erstes bewegliches Kontaktteil (62) und ein zweites bewegliches
Kontaktteil (64) angeordnet istund das dazu eingerichtet ist, unterhalb einer Ansprechtemperatur
eine erste elektrische Verbindung zwischen dem ersten stationären Kontaktteil (24)
und dem zweiten stationären Kontaktteil (26) herzustellen, indem das Bimetallelement
(58) das erste bewegliche Kontaktteil (62) gegen das erste stationäre Kontaktteil
(24) drückt und das zweite bewegliche Kontaktteil (64) gegen das zweite stationäre
Kontaktteil (26) drückt, und bei Überschreiten der Ansprechtemperatur die erste elektrische
Verbindung zu unterbrechen, indem das Bimetallelement (58) das erste bewegliche Kontaktteil
(62) von dem ersten stationären Kontaktteil (24) abhebt und das zweite bewegliche
Kontaktteil (64) von dem zweiten stationären Kontaktteil (26) abhebt; und
- ein Heizwiderstandsbauteil (22), das an dem Deckelteil (18) angeordnet ist oder
einen Teil des Deckelteils (18) bildet, wobei das Heizwiderstandsbauteil (22) elektrisch
parallel zu der ersten elektrischen Verbindung geschaltet ist und einen mit dem ersten
stationären Kontaktteil (24) elektrisch verbundenen ersten Bauteilanschluss (40) sowie
einen mit dem zweiten stationären Kontaktteil (26) elektrisch verbundenen zweiten
Bauteilanschluss (42) aufweist.
2. Temperaturabhängiger Schalter gemäß Anspruch 1, wobei der erste Bauteilanschluss (40)
und der zweite Bauteilanschluss (42) im Inneren des Gehäuses (12) angeordnet sind.
3. Temperaturabhängiger Schalter gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei zumindest ein Teil des
Heizwiderstandsbauteils (22) auf einer dem Schaltwerk (14) zugewandten Innenseite
(28) des Deckelteils (18) angeordnet ist.
4. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-3, wobei das Heizwiderstandsbauteil
(22) vom dem ersten stationären Kontaktteil (24) und dem zweiten stationären Kontaktteil
(26) an dem Deckelteil (18) gehalten wird.
5. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-4, wobei das erste stationäre
Kontaktteil (24) und das zweite stationäre Kontaktteil (26) durch das Deckelteil (18)
hindurch verlaufen.
6. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-5, wobei das erste stationäre
Kontaktteil (24) als ein erster Niet ausgestaltet ist, der das Deckelteil (18) durchdringt
und einen im Inneren des Gehäuses (12) angeordneten ersten Nietkopf (30) aufweist,
der an dem ersten Bauteilanschluss (40) oder an einem an dem ersten Bauteilanschluss
(40) anliegenden elektrisch leitenden ersten Zwischenbauteil (72) anliegt, und wobei
das zweite stationäre Kontaktteil (26) als ein zweiter Niet ausgestaltet ist, der
das Deckelteil (18) durchdringt und einen im Inneren des Gehäuses (12) angeordneten
zweiten Nietkopf (32) aufweist, der an dem zweiten Bauteilanschluss (42) oder an einem
an dem zweiten Bauteilanschluss (42) anliegenden elektrisch leitenden zweiten Zwischenbauteil
(74) anliegt.
7. Temperaturabhängiger Schalter gemäß Anspruch 6, wobei der erste Nietkopf (30) an dem
an dem ersten Bauteilanschluss (40) anliegenden elektrisch leitenden ersten Zwischenbauteil
(72) anliegt und das erste Zwischenbauteil (72) einen ersten Teil einer Halterung
zum Halten des Heizwiderstandsbauteils (22) bildet, und wobei der zweite Nietkopf
(32) an dem an dem zweiten Bauteilanschluss (42) anliegenden elektrisch leitenden
zweiten Zwischenbauteil (74) anliegt und das zweite Zwischenbauteil (74) einen zweiten
Teil der Halterung zum Halten des Heizwiderstandsbauteils (22) bildet.
8. Temperaturabhängiger Schalter gemäß Anspruch 6, wobei der erste Niet und der zweite
Niet jeweils das Heizwiderstandsbauteil (22) durchdringen.
9. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-8, wobei das Heizwiderstandsbauteil
(22) ein PTC-Material aufweist.
10. Temperaturabhängiger Schalter gemäß Anspruch 9, wobei das PTC-Material als PTC-Block
ausgestaltet ist und eine den ersten Bauteilanschluss (40) bildende erste Kontaktfläche
(44) sowie eine den zweiten Bauteilanschluss (42) bildende zweite Kontaktfläche (46)
aufweist, die in einer gemeinsamen Kontaktebene liegen, wobei die erste Kontaktfläche
(44) und die zweite Kontaktfläche (46) durch einen Spalt (48) oder ein Kontaktunterbrechungselement
voneinander getrennt sind.
11. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-8, wobei das Heizwiderstandsbauteil
(22) ein Isoliermaterial mit einer daran angeordneten oder darin eingebetteten Leiterbahn
(66, 66') aufweist, die zwischen dem ersten Bauteilanschluss (40) und dem zweiten
Bauteilanschluss (42) verläuft.
12. Temperaturabhängiger Schalter gemäß Anspruch 11, wobei das Heizwiderstandsbauteil
(22) einseitig mit der Leiterbahn (66, 66') versehen ist.
13. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-12, wobei ein Zentrum des
Bimetallelements (58) an einer im Gehäuse (12) fixierten Halterung (60) festgelegt
ist, und wobei das erste bewegliche Kontaktteil (62) und das zweite bewegliche Kontaktteil
(64) auf gegenüberliegenden Seiten der Halterung (60) angeordnet sind.
14. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-13, wobei die beiden Kontaktteile
(62, 64) unmittelbar an dem Bimetallelement (58) befestigt oder integral mit dem Bimetallelement
(58) verbunden sind.
15. Temperaturabhängiger Schalter gemäß einem der Ansprüche 1-14, wobei das erste stationäre
Kontaktteil (24) an dem ersten Bauteilanschluss (40) oder an einem an dem ersten Bauteilanschluss
(40) anliegenden elektrisch leitenden ersten Zwischenbauteil (72) anliegt, und wobei
das zweite stationäre Kontaktteil (26) an dem zweiten Bauteilanschluss (42) oder an
einem an dem zweiten Bauteilanschluss (42) anliegenden elektrisch leitenden zweiten
Zwischenbauteil (74) anliegt.