[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Werkzeugmaschine,
bei dem eine Drehzahl des Motors der Werkzeugmaschine überwacht und angepasst bzw.
zurückgesetzt wird, wenn die Drehzahl einen Geschwindigkeits-Schwellwert überschreitet
und wenn eine Stellgröße einen Stellgrößen-Schwellwert überschreitet. In weiteren
Aspekten betrifft die Erfindung eine Steuereinrichtung für eine Werkzeugmaschine zur
Ausführung des vorgeschlagenen Verfahrens und eine Werkzeugmaschine mit einer solchen
Steuereinrichtung. Mit der Erfindung kann durch die Überwachung von vergleichsweise
einfach zu ermittelnden Größen das Erreichen bzw. Überschreiten einer kritischen Drehzahl
des Motors einer Werkzeugmaschine verhindert werden. Das vorgeschlagene Verfahren
stellt insbesondere ein Verfahren zur Verhinderung von kritischen Motordrehzahlen
bei einer Werkzeugmaschine dar.
Hintergrund der Erfindung:
[0002] Im Bereich der Werkzeugmaschinen ist es wünschenswert, den Motor einer solchen Werkzeugmaschine
steuern und insbesondere vor einer zu hohen Belastung, beispielsweise durch zu hohe
Drehzahlen, zu schützen. Dazu werden im Stand der Technik regelungstechnische Verfahren
vorgeschlagen, bei denen anhand der gemessenen Motorgeschwindigkeit und einer angestrebten
Soll-Geschwindigkeit des Motors eine Stellgröße für den Motorbetrieb bestimmt wird,
wobei diese Stellgröße die Motorgeschwindigkeit bestimmt.
[0003] Beispielsweise sind im Stand der Technik Verfahren bekannt, bei denen diese Stellgröße
anhand von gewichteten Summen aus Soll-Größe, Ist-Größe, Regelfehler und den zeitlich
aufsummierten Regelfehlern berechnet wird. Nachteilig an diesen bekannten Verfahren
ist aber, dass die Bestimmung der entsprechenden Gewichte eine große Herausforderung
darstellt und häufig fehlerbehaftet ist oder zu unerwünschten Resultaten führt. Üblicherweise
muss ein Kompromiss eingegangen werden zwischen einer hohen Robustheit des Verfahrens
einerseits und einer kurzen Reaktionszeit des Verfahrens andererseits. Die erwünschen
hohe Robustheit ist erforderlich, um die gewünschte Geschwindigkeit sicher zu erreichen,
während es kurze Reaktionszeiten ermöglichen, die gewünschte Geschwindigkeit möglichst
schnell zu erreichen. Insbesondere bei solchen Werkzeugmaschinen, bei denen die gewünschte
Geschwindigkeit des Motors nahe an einer sicherheitskritischen Maximal-Geschwindigkeit
liegt, stellt die Bestimmung dieser Gewichte für die Bereitstellung eines unter Sicherheitsaspekten
geeigneten Steuerungsverfahrens für den Motor einer Werkzeugmaschine eine besondere
Herausforderung dar.
[0004] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, die vorstehend
beschriebenen Mängel und Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein Steuerungsverfahren
für eine Werkzeugmaschine, eine Steuereinrichtung, sowie eine Werkzeugmaschine anzugeben,
mit denen durch die Überwachung von vergleichsweise einfach zu ermittelnden Größen
das Erreichen bzw. Überschreiten einer kritischen Drehzahl des Motors einer Werkzeugmaschine
wirksam verhindert werden kann. Insbesondere soll mit der Erfindung ein Steuerungsverfahren
für eine Werkzeugmaschine angegeben werden, das vor allem bei solchen Werkzeugmaschinen
eingesetzt werden kann, bei denen die gewünschte Geschwindigkeit des Motors nahe an
einer sicherheitskritischen Maximal-Geschwindigkeit liegt.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte
Ausführungsformen zu dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche finden sich in den
abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Erfindung:
[0006] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Steuerung einer Werkzeugmaschine, wobei das
Verfahren durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet ist:
- a) Überwachung einer Drehzahl eines Motors der Werkzeugmaschine,
- b) Überwachung einer Stellgröße,
- c) Vergleich der Drehzahl des Motors mit einem Geschwindigkeits-Schwellwert,
- d) Vergleich der Stellgröße mit einem Stellgrößen-Schwellwert,
- e) Zurücksetzen der Drehzahl des Motors der Werkzeugmaschine auf einen vorgegebenen
Wert, wenn die Drehzahl des Motors den Geschwindigkeits-Schwellwert überschreitet
und wenn die Stellgröße den Stellgrößen-Schwellwert überschreitet, um das Erreichen
einer kritischen Motordrehzahl zu verhindern.
[0007] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Überwachung der Drehzahl des Motors
der Werkzeugmaschine eine Überwachung der Geschwindigkeitsregelung des Motors der
Werkzeugmaschine darstellt. Die Überwachung der Motordrehzahl kann insbesondere fortdauernd,
d.h. kontinuierlich erfolgen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Begriffe
«Motordrehzahl» und «Geschwindigkeit des Motors» synonym verwendet werden. Insofern
stellt das vorgeschlagene Verfahren ein Verfahren zur Verhinderung von kritischen
Geschwindigkeiten eines Motors einer Werkzeugmaschine dar, bei dem als vergleichsweise
einfach zu überwachende Größe die Geschwindigkeit des Motors der Werkzeugmaschine
bzw. seine Drehzahl überwacht wird. Dadurch kann mit der Erfindung ein besonders einfach
zu implementierendes Steuerungsverfahren für eine Werkzeugmaschine angegeben werden,
das vor allem unter Sicherheitsaspekten eine Verbesserung gegenüber dem Stand der
Technik darstellstellt, dies insbesondere für solche Werkzeugmaschinen, bei denen
die gewünschte Geschwindigkeit des Motors nahe an einer sicherheitskritischen Maximal-Geschwindigkeit
liegt.
[0008] Das vorgeschlagene Verfahren stellt insbesondere ein Verfahren zur Verhinderung von
kritischen Motordrehzahlen bei einer Werkzeugmaschine dar. Das Verfahren zeichnet
sich insbesondere dadurch aus, dass es auch auf zeitdiskret gesteuerte Werkzeugmaschinen
anwendbar ist. Die Anwendung auf eine zeitdiskret gesteuerte Werkzeugmaschine ist
beispielsweise in Fig. 2 dargestellt. Das vorgeschlagene Verfahren basiert vorteilhafterweise
allein auf solchen Grö-ßen, die mit einem Geschwindigkeitsregler der Werkzeugmaschine
ermittelt werden können. Darüber hinaus kann es unabhängig von weiteren Komponenten
des Regelungssystems der Werkzeugmaschine betrieben werden. Tests haben gezeigt, dass
bei Anwendung der Erfindung keine bzw. überraschend wenige Quereinflüsse zu beobachten
sind und dass das vorgeschlagene Verfahren unabhängig von einer Überdrehzahlüberwachung
der Werkzeugmaschine betrieben werden kann.
[0009] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Überwachung der Drehzahl des Motors
der Werkzeugmaschine zyklisch mit einem ersten Zyklustakt erfolgt. Die Überwachung
der Stellgrö-ße kann zyklisch mit einem zweiten Zyklustakt erfolgen, wobei der erste
Zyklustakt und der zweite Zyklustakt voneinander abweichen können. Es ist im Kontext
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, dass eine vorzugsweise fortwährende, d.h. kontinuierliche
Überwachung der Geschwindigkeitsregelung der Werkzeugmaschine erfolgt. Insbesondere
wird dabei die Geschwindigkeit des Motors bzw. seine Drehzahl kontinuierlich überwacht.
Die Überwachung der Geschwindigkeitsregelung der Werkzeugmaschine kann auch in einem
anderen Zyklustakt als die Aktualisierung des Geschwindigkeitsreglers erfolgen.
[0010] Wenn festgestellt wird, dass eine Ist-Geschwindigkeit des Motors eine Detektions-Schwelle
überschreitet und sich zusätzlich die Stellgröße oberhalb einer vorgegebenen Detektions-Schwelle
befindet, so erfolgt ein Zurücksetzen des Geschwindigkeitsreglers auf einen vorgegeben
Zurücksetzwert, wobei dieser vorgegebene Zurücksetzwert im Sinne der Erfindung bevorzugt
auch als «vorgegebener Wert» bezeichnet wird. Das Zurücksetzen des Geschwindigkeitsreglers
stellt vorzugsweise eine Anpassung der Drehzahl des Motors der Werkzeugmaschine dar,
die insbesondere dann vorgenommen wird, wenn eine Geschwindigkeit des Motors, die
überwacht wird, den Geschwindigkeits-Schwellwert überschreitet und wenn eine Stellgröße
einen Stellgrößen-Schwellwert überschreitet. Tests haben gezeigt, dass mit diesem
Verfahren das Erreichen einer kritischen Motordrehzahl wirksam verhindert werden kann.
[0011] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der Geschwindigkeits-Schwellwert so
ausgewählt wird, dass der Geschwindigkeits-Schwellwert größer ist als eine Soll-Geschwindigkeit
des Motors, aber kleiner als eine kritische Geschwindigkeit des Motors. Dieser Zusammenhang
wird beispielsweise in den Fig. 1 und 2 dargestellt.
[0012] Vorzugsweise wird der Stellgrößen-Schwellwert so ausgewählt, dass der Stellgrößen-Schwellwert
größer ist als die Stellgröße im Leerlauf der Werkzeugmaschine. Es ist im Sinne der
Erfindung bevorzugt, dass das Zurücksetzen der Drehzahl des Motors dadurch erfolgt,
dass ein gewichteter, zeitlich aufsummierender Anteil dergestalt neu berechnet wird,
dass die Stellgröße dem vorgegebenen Wert entspricht.
[0013] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Zurücksetzen der Drehzahl des Motors
insbesondere durch ein Zurücksetzen des Geschwindigkeitsreglers bzw. der Geschwindigkeitsregelung
erfolgt. Das Zurücksetzen des Geschwindigkeitsreglers stellt vorzugsweise eine Anpassung
bzw. Veränderung der Geschwindigkeit des Motors der Werkzeugmaschine dar, die vorzugsweise
dann vorgenommen wird, wenn eine Drehzahl des Motors einen vorgegebenen Drehzahl-Schwellwert
überschreitet und wenn eine Stellgröße einen Stellgrößen-Schwellwert überschreitet.
Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass der vorgegebene Wert, auf den die Motordrehzahl
zurückgesetzt werden kann, auch als «Zurücksetzwert» bezeichnet wird.
[0014] In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Steuereinrichtung für eine Werkzeugmaschine.
Die für das Steuerungsverfahren eingeführten Begriffe, Definitionen und technischen
Vorteile gelten vorzugsweise für die Steuereinrichtung und die später erläuterte Werkzeugmaschine
analog. Die Steuereinrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, das vorgeschlagene
Steuerungsverfahren durchzuführen und dadurch das Erreichen einer kritischen Drehzahl
eines Motors einer Werkzeugmaschine besonders wirksam zu vermeiden. Insbesondere kann
auf diese Weise eine besonders sichere und gut vor Überlastung geschützte Werkzeugmaschine
bereitgestellt werden. Die Steuereinrichtung stellt vorzugsweise einen Controller
dar, der dazu eingerichtet ist, einen speziellen Steuer-Algorithmus innerhalb der
Werkzeugmaschine umzusetzen, wobei der spezielle Steuer-Algorithmus vorzugsweise dem
vorgeschlagenen Steuerungsverfahren entspricht.
[0015] Mit dem speziellen Steuer-Algorithmus kann die von einer Energiequelle bereitgestellte
Antriebsenergie mit Hilfe einer Motor-Leistungsstufe geregelt an den Motor der Werkzeugmaschine
ausgebeben bzw. übertragen werden.
[0016] Die Energiequelle kann beispielsweise eine Energieversorgungsvorrichtung sein. Durch
die geregelte Übertragung der elektrischen Energie kann vorteilhafterweise erreicht
werden, dass sich der Motor der Werkzeugmaschine mit einer bestimmten Geschwindigkeit
dreht. Mit Hilfe eines Geschwindigkeitssensors kann die aktuelle Motordrehzahl ermittelt
und eine Information darüber an die Steuereinrichtung übertragen werden. Das bedeutet,
dass die Steuereinrichtung über den Geschwindigkeitssensors eine Information über
die aktuelle Geschwindigkeit des Motors der Werkzeugmaschine erhält. Es ist im Sinne
der Erfindung bevorzugt, dass die Werkzeugmaschine einen Geschwindigkeitssensor zur
Ermittlung der aktuellen Motordrehzahl bzw. Motorgeschwindigkeit aufweist, wobei der
Geschwindigkeitssensor darüber hinaus dazu eingerichtet ist, Informationen über die
aktuelle Motordrehzahl bzw. die aktuelle Motorgeschwindigkeit an die Steuereinrichtung
weiterzuleiten.
[0017] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Werkzeugmaschine mit einer Energieversorgungseinrichtung,
einem Motor und einer vorgeschlagenen Steuereinrichtung. Es ist im Sinne der Erfindung
insbesondere bevorzugt, dass die Werkzeugmaschine einen Sensor zur Erfassung der Geschwindigkeit
des Motors der Werkzeugmaschine aufweist. Der Sensor zur Erfassung der Geschwindigkeit
kann insbesondere in räumlicher Nähe des Motors der Werkzeugmaschine angeordnet vorliegen.
Darüber hinaus kann die Werkzeugmaschine eine Motor-Leistungsstufe zur geregelten
Weiterleitung einer elektrischen Energie der Energieversorgungseinrichtung an den
Motor der Werkzeugmaschine umfassen.
[0018] Bei der «elektrischen Energie der Energieversorgungseinrichtung» handelt es sich
vorzugsweise um die elektrische Energie, die von der Energieversorgungseinrichtung
bereitgestellt wird, um den Betrieb der Werkzeugmaschine zu ermöglichen. Dabei kann
es sich vorzugsweise um Batterien und/oder Akkumulatoren («Akkus») handeln. Es kann
aber im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass die Werkzeugmaschine über ein
Netzkabel mit einem öffentlichen oder einem Baustellen-Netz verbunden werden kann
und dass die Werkzeugmaschine die für ihren Betrieb erforderliche elektrische Energie
von dem öffentlichen oder dem Baustellen-Netz bezieht.
[0019] Die Motor-Leistungsstufe ist vorzugsweise dazu eingerichtet, die von der Energieversorgungseinrichtung
bereitgestellte Energie geregelt an den Motor der Werkzeugmaschine weiterzuleiten
bzw. abzugeben. In Folge dieser bevorzugt geregelten Abgabe der elektrischen Energie
an den Motor durch die Motor-Leistungsstufe dreht sich der Motor der Werkzeugmaschine
vorteilhafterweise mit einer bestimmten Geschwindigkeit, d.h. mit einer bestimmten
Motordrehzahl.
[0020] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. Die Figuren,
die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0021] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1
- möglicher zeitlicher Verlauf einer möglichen Ausgestaltung des Steuerungsverfahrens
(Motordrehzahl und Stellgröße)
- Fig. 2
- möglicher zeitlicher Verlauf einer möglichen Ausgestaltung des Steuerungsverfahrens
(Motordrehzahl und Stellgröße) bei Verwendung einer zeitdiskreten Stellgröße
- Fig. 3
- schematische Darstellung einer möglichen Einbindung des vorgeschlagenen Verfahrens
in einen Regelkreis einer Werkzeugmaschine
- Fig. 4
- schematische Darstellung einer möglichen Ausgestaltung des vorgeschlagenen Steuereinrichtung
Ausführungsbeispiele und Figurenbeschreibung:
[0023] Fig. 1 zeigt einen möglichen zeitlichen Verlauf des vorgeschlagenen Steuerungsverfahrens
14 für eine Werkzeugmaschine 10. Dargestellt ist in der oberen Hälfte von Fig. 1 ein
möglicher Verlauf der Geschwindigkeit 30 bzw. der Drehzahl 30 des Motors 1 der Werkzeugmaschine
10. Auf der x-Achse ist die Zeit dargestellt, während auf der y-Achse die aktuelle
Geschwindigkeit 30 bzw. Drehzahl 30 des Motors 1 der Werkzeugmaschine 10 abgebildet
ist. Relevante Größen, mit denen die Ist-Geschwindigkeit 30 verglichen wird, sind
die kritische Drehzahl 40, die Detektions-Drehzahl 38 und die Soll-Geschwindigkeit
34. Der Buchstabe "A" bezeichnet den Zeitpunkt des Zurücksetzungsbefehls, d.h. den
Zeitpunkt, an dem die Stellgröße 20 (siehe untere Hälfte von Fig. 1) auf einen Zurücksetzungswert
26 zurückgesetzt wird.
[0024] In der unteren Hälfte von Fig. 1 ist ein möglicher zeitlicher Verlauf der Stellgröße
20 dargestellt. Auf der x-Achse ist die Zeit dargestellt, während auf der y-Achse
die aktuelle Stellgröße 20 abgebildet ist. Relevante Größen, mit denen die Ist-Stellgröße
20 verglichen wird, sind die Detektions-Stellgröße 28 und die Stellgröße im Leerlauf
24.
[0025] Mit dem Bezugszeichen 26 wird der Zurücksetzungs-Wert für die Stellgröße 20 bezeichnet.
Auf diesen Wert 26 wird die Stellgröße 20 zurückgesetzt, wenn der Zurücksetzungs-Befehl
A gegeben wird.
[0026] Fig. 2 zeigt einen möglichen zeitlichen Verlauf des vorgeschlagenen Steuerungsverfahrens
für eine Werkzeugmaschine 10, wenn eine zeitdiskrete Stellgröße 20 verwendet wird.
[0027] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer möglichen Einbindung des vorgeschlagenen
Steuerverfahrens 14 in einen Regelkreis einer Werkzeugmaschine 10. Fig. 3 zeigt eine
Geschwindigkeitsregelung 12, in der die Ist-Drehzahl 30 des Motors 1 der Werkzeugmaschine
10 mit der Soll-Geschwindigkeit 34 verglichen wird. Mit dem Bezugszeichen 14 wird
das vorgeschlagene Steuerverfahren bezeichnet, das in einen Regelkreis 16 der Werkzeugmaschine
10 eingebunden werden kann. In das Steuerverfahren 14 fliesst beispielsweise die Stellgröße
20 ein, wobei das Steuerverfahren 14 insbesondere dazu vorgesehen ist, eine Überdrehzahl-Vermeidung
umzusetzen. Dazu gibt das Steuerverfahren 14 den Zurücksetzungs-Befehl A aus, der
eine Zurücksetzung bzw. Anpassung A der Stellgröße 20 auf einen Zurücksetzungswert
26 bewirkt.
[0028] Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung einer möglichen Ausgestaltung des vorgeschlagenen
Steuereinrichtung 3. Dargestellt ist schematisch eine Werkzeugmaschine 10 mit einer
Energieversorgungsvorrichtung 5, einem Motor 1 und einer Motor-Leistungsstufe 9. Die
Werkzeugmaschine 10 kann ferner einen Geschwindigkeitssensor 7 umfassen, der vorzugsweise
in räumlicher Nähe zum Motor 1 der Werkzeugmaschine 10 angeordnet ist. Die Steuereinrichtung
3 beeinflusst über die Motor-Leistungsstufe 9 die elektrische Energie, die von der
Energieversorgungsvorrichtung 5 an den Motor 1 der Werkzeugmaschine 10 weitergegeben
wird. Mit anderen Worten ist die Steuereinrichtung 3 dazu eingerichtet, über die Motor-Leistungsstufe
9 die Übertragung der elektrischen Energie von der Energieversorgungsvorrichtung 5
an den Motor 1 der Werkzeugmaschine 10 zu beeinflussen. Durch die kontrollierte Weiterleitung
der elektrischen Energie kann die Drehzahl 30 des Motors 1 bzw. seine Geschwindigkeit
30 eingestellt werden und insbesondere das Erreichen einer zu hohen oder kritischen
Drehzahl 40 wirksam vermieden werden.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Motor
- 3
- Steuereinrichtung
- 5
- Energieversorgungsvorrichtung
- 7
- Geschwindigkeitssensor
- 9
- Motor-Leistungsstufe
- 10
- Werkzeugmaschine
- 12
- Geschwindigkeitsregler bzw. Geschwindigkeitsregelung
- 14
- Überdrehzahl-Vermeidung, Symbol des vorgeschlagenen Steuerverfahrens
- 16
- Regelkreis der Werkzeugmaschine
- 20
- Stellgröße
- 22
- Schwellwert der Stellgröße
- 24
- Stellgröße im Leerlauf der Werkzeugmaschine
- 26
- Zurücksetzwert der Stellgröße
- 28
- Detektions-Stellgröße:
- 30
- Drehzahl bzw. Geschwindigkeit des Motors
- 32
- Schwellwert der Drehzahl bzw. der Geschwindigkeit des Motors
- 34
- Soll-Geschwindigkeit des Motors bzw. Soll-Drehzahl des Motors
- 36
- vorgegebener Wert bzw. vorgegebener Zurücksetzwert
- 38
- Detektions-Geschwindigkeit oder Drehzahl des Motors:
- 40
- kritische Motordrehzahl bzw. Geschwindigkeit des Motors
- A
- Zurücksetzen der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit des Motors
1. Verfahren zur Steuerung einer Werkzeugmaschine (10)
gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) Überwachung einer Drehzahl (30) eines Motors (1) der Werkzeugmaschine (10),
b) Überwachung einer Stellgröße (20),
c) Vergleich der Drehzahl (30) des Motors (1) mit einem Geschwindigkeits-Schwellwert
(32),
d) Vergleich der Stellgröße (20) mit einem Stellgrößen-Schwellwert (22),
e) Zurücksetzen (A) der Drehzahl (30) des Motors (1) der Werkzeugmaschine (10) auf
einen vorgegebenen Wert (36), wenn die Drehzahl (30) des Motors (1) den Geschwindigkeits-Schwellwert
(32) überschreitet und wenn die Stellgröße (20) den Stellgrößen-Schwellwert (22) überschreitet,
um das Erreichen einer kritischen Motordrehzahl (40) zu verhindern.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überwachung der Drehzahl (30) des Motors (1) der Werkzeugmaschine (10) zyklisch
mit einem ersten Zyklustakt erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
die Überwachung der Stellgröße (30) zyklisch mit einem zweiten Zyklustakt erfolgt,
wobei der erste Zyklustakt und der zweite Zyklustakt voneinander abweichen können.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Geschwindigkeits-Schwellwert (32) so ausgewählt wird, dass der Geschwindigkeits-Schwellwert
(32) größer ist als eine Soll-Geschwindigkeit (34) des Motors (1), aber kleiner als
eine kritische Geschwindigkeit (40) des Motors (1).
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Stellgrößen-Schwellwert (22) so ausgewählt wird, dass der Stellgrößen-Schwellwert
(22) größer ist als die Stellgröße im Leerlauf (24) der Werkzeugmaschine (10).
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zurücksetzen der Drehzahl (30) des Motors (1) dadurch erfolgt, dass ein gewichteter,
zeitlich aufsummierender Anteil dergestalt neu berechnet wird, dass die Stellgröße
(20) dem vorgegebenen Wert (36) entspricht.
7. Steuereinrichtung (3) für eine Werkzeugmaschine (10), wobei die Steuereinrichtung
(3) dazu ausgebildet ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 durchzuführen.
8. Werkzeugmaschine (10) mit einer Energieversorgungseinrichtung (5), einem Motor (1)
und einer Steuereinrichtung (3) nach Anspruch 7.
9. Werkzeugmaschine (10) nach Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkzeugmaschine (10) einen Sensor (7) zur Erfassung der Geschwindigkeit (30)
des Motors (1) der Werkzeugmaschine (10) aufweist.
10. Werkzeugmaschine (10) nach Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sensor (7) zur Erfassung der Geschwindigkeit (30) des Motors (1) in räumlicher
Nähe des Motors (1) der Werkzeugmaschine (10) angeordnet vorliegt.
11. Werkzeugmaschine (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 10
dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkzeugmaschine (10) eine Motor-Leistungsstufe (9) zur geregelten Weiterleitung
einer elektrischen Energie der Energieversorgungseinrichtung (5) an den Motor (1)
der Werkzeugmaschine (10) umfasst.