[0001] Die Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt einen Trinkbrunnen zur Ausgabe von
Trinkwasser im öffentlichen Raum, insbesondere zur manuell ausgelösten Frischwasserabgabe
an Passanten auf Plätzen und Straßen von Städten.
[0002] Die Erfindung betrifft in einem zweiten Aspekt einen Berührungsschutz zum Schutz
eines Wasserauslasses gegen äußerliche Kontaminierung durch Fremdkörper, gebildet
durch einen den aus dem Wasserauslass austretenden Strahl einfassenden Rohrkörper,
wobei der Rohrkörper dergestalt ausgebildet und gegenüber dem Wasserauslass ausgerichtet
ist, dass der Strahl die Innenwandung des Rohrkörpers während der Nutzung des Strahls
nicht berührt.
[0003] Die Erfindung betrifft in einem dritten Aspekt ein Verankerungsmodul für einen Trinkwasserbrunnen
an einem Schacht, insbesondere einem Norm-Schacht, etwa einer Straßenkappe, der einen
Unterflurhydranten aufweist, wobei das Verankerungsmodul am Schachtrand oder an dem
den Schacht umgebenden Boden mit einem Grundkörper entgegen der Gewichtskraft abgestützt
ist.
Erster Aspekt
[0004] Die kostenlose Abgabe von Trinkwasser stellt insbesondere während sommerlicher Hitzeperioden
eine wesentliche Maßnahme zur Gesundheitsprävention dar. An hierfür vorgesehenen Trinkbrunnen
wird nach einer händischen Auslösung durch den Benutzer ein Wasserstrahl für einen
kurzen Zeitraum abgegeben. Die gesetzlichen Bestimmungen für derartige Wasserentnahmestellen
fordern eine bestimmungsgemäße und regelmäßige Benutzung. Zur Aufrechterhaltung der
Hygiene sind alle wasserberührenden Teile aus trinkwassergeeigneten Werkstoffen gefertigt
und so angelegt, dass ein zu Verunreinigungen führender unsachgemäßer Gebrauch ausgeschlossen
ist. Des Weiteren muss verhindert werden, dass das für die Ausgabe vorgesehene Trinkwasser
dauerhaft einer Temperatur über 25°C ausgesetzt ist. Ferner darf die Verweildauer
eines Wasservolumens im Rohrsystem vor der Ausgabestelle des Trinkbrunnens die typische
Keimbildungszeit nicht übersteigen. Typischerweise werden derart unerwünschte Wasserstagnationen
durch Spülvorrichtungen verhindert.
[0005] Öffentlich zugängliche Trinkbrunnen sollten so angelegt sein, dass diese auch durch
Kinder oder Personen mit körperlichen Einschränkungen benutzt werden können. Daher
sind die Stelen von Trinkbrunnen typischerweise schlank angelegt, sodass auch mit
einem Rollstuhl ein seitlicher Zugang gegeben ist. Ferner ist die gesamte Umgebung
eines Trinkbrunnens barrierefrei zu gestalten.
[0006] Bedienelemente und die Armaturen für die Wasserausgabe an einem Trinkbrunnen sind
typischerweise in einer Höhe von 80 cm bis 100 cm über der Standfläche angeordnet.
Darüber hinaus werden die aus traditionellen Brunnenanlagen bekannten Auffangbehälter
zur Vermeidung von Wasseransammlungen nicht mehr verbaut. Stattdessen wird für die
wasserbeaufschlagten Flächen gefordert, dass diese möglichst steil und glatt angelegt
sind, sodass eine rasche Wasserdrainage erfolgt. Entsprechend sollte ein bodenseitiger,
blockadefreier Wasserablauf gegeben sein und die gesamte Konstruktion so angelegt
werden, dass alle für die Benutzer zugänglichen Teile möglichst rasch abtrocknen können.
[0007] Die Hauptanwendungszeit für gattungsgemäße Trinkwasserbrunnen liegt im Bereich der
Sommermonate. Im Winter muss zur Vermeidung von Frostschäden der wasserführende Teil
des Trinkbrunnens entleerbar sein. Ferner sind Ausführungen bevorzugt, die eine Demontage
zumindest der oberirdischen Teile des Trinkbrunnens während der kalten Jahreshälfte
ermöglichen.
[0008] Aus diesem Grund wurden mobil angelegte öffentliche Wasserabgabestellen vorgeschlagen.
Beispielhaft wird auf
DE 298 20 260 U1 und
EP 1 179 642 A1 verwiesen. Derartige Anordnungen weisen einen Grundrahmen und einen daran angebrachten
unterseitigen Fundamentkörper auf, der die Wasseranschlüsse für Frischwasser und Abwasser
aufnimmt. Die daraus resultierende Anforderung, ein hinreichendes Bauvolumen zur Verfügung
zu stellen, wird meist durch stufenartig angelegte Fundamentelemente verwirklicht.
Diese erfordern zusätzliche Zugangsrampen um die Gesamtanlage barrierefrei auszuführen.
[0009] Aus diesem Grund wurde vorgeschlagen, die Wasserversorgung in Montageeinheiten zusammenzufassen
und diese unterirdisch anzulegen. Hierzu nennt
DE 10 2012 210 422 B4 einen Stelenkörper mit einer Wasserausgabestelle, der abtrennbar auf einem Basisteil
montiert ist. Das Basisteil umfasst Ventilanordnungen und ist zumindest teilweise
als Baueinheit in einem speziell hierfür angelegten Schacht im Boden versenkt. Verbleiben
nach einer Demontage der oberirdischen Wasserausgabeelemente im Fundamentbereich Anschlussteile,
die über das Erdreich hinausragen, entsteht eine wiederum abzusichernde Stolperstelle.
Darüber hinaus resultiert aus der Anforderung, Schachtsysteme für die unterirdische
Anbringung von Funktionskomponenten von Trinkbrunnen vorzusehen, ein hoher baulicher
Aufwand, der insbesondere für die nachträgliche Ausrüstung von öffentlichen Plätzen
zu umfangreichen Tiefbaumaßnahmen führt.
[0010] Die Aufstellung eines Trinkbrunnens im öffentlichen Raum birgt grundsätzlich die
Gefahr einer willentlichen Falschbenutzung, die zu einem Hygieneproblem führen kann.
Daher müssen öffentlich zugängliche Trinkbrunnen vandalismussicher angelegt sein.
Besonders wichtig ist eine ausreichende Standsicherheit für die oberirdischen Teile
des Trinkbrunnens, sodass auch mehrere Personen diesen nicht aushebeln und umwerfen
können.
[0011] Der Erfindung im Sinne des ersten Aspektes liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trinkbrunnen
zur hygienischen Ausgabe von Trinkwasser im öffentlichen Raum anzugeben, der vereinfacht
aufgestellt und wieder demontiert werden kann. Darüber hinaus soll sich der Trinkbrunnen
durch eine verbesserte Vandalismussicherheit auszeichnen.
[0012] Diese Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 genannten Trinkbrunnen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
[0013] Ausgangspunkt der Erfindung im Sinne des ersten Aspektes ist ein Trinkbrunnen zur
Ausgabe von Trinkwasser, der insbesondere für die Aufstellung im öffentlichen Raum
vorgesehen ist. Der Trinkbrunnen umfasst einen Wasseranschluss, ein auf ein Fundamentteil
aufgesetztes Gestell und ein am Gestell angebrachten Wasserauslass für Trinkwasser.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Trinkbrunnen für eine Anordnung über einem
Schacht mit einem genormten oberen Schachtabschlusses angelegt ist. Hierzu bildet
das Fundamentteil des Trinkbrunnens eine Schachtabdeckung, die für den Verschluss
des oberen genormten Schachtabschlusses angelegt ist. Um die Funktion als Schachtabdeckung
zu erfüllen, ist das Fundamentteil am Trinkbrunnen bezüglich seiner Außenmaße zumindest
in Abschnitten an die Innenkontur und/oder die nach außen gerichtete Deckfläche des
oberen genormten Schachtabschlusses angepasst. Vorteilhaft ist eine besonders schwere
Ausführung des Fundamentteils, die bevorzugt durch ein armiertes Betonwerkstück erreicht
wird.
[0014] Standardisierte Schächte mit einem genormten oberen Schachtabschluss liegen an vielen
öffentlich zugänglichen Plätzen und Straßen bereits im Boden. Durch die Platzierung
über einem standardisierten Schacht kann ein wieder abnehmbarer Trinkbrunnen vereinfacht
errichtet werden. Der oft im Bereich des gewünschten Aufstellungsorts bereits vorhandene,
genormte obere Schachtabschluss eines standardisierten Schachts bildet bevorzugt das
komplementäre Gegenstück zu dem als Schachtabdeckung ausgebildeten Fundamentteil,
das vorteilhafterweise eine werkseitig vorkonfektionierte Baueinheit mit dem Gestell
und dem daran angebrachten Wasserauslass des Trinkbrunnens bildet. Für eine solche
Ausführung wird bei der Montage des Trinkbrunnens die Originalschachtabdeckung durch
den als Baueinheit angelegten Trinkbrunnen mit dem kompatiblen Fundamentteil, das
seinerseits die Funktion einer Schachtabdeckung erfüllt, ersetzt. Hieraus ergibt sich
der Vorteil einer vereinfachten Abstimmung der dem Trinkbrunnen zugeordneten Schachtabdeckung
an die Erfordernisse der Standsicherheit und die Integration von Funktionskomponenten,
wie die Anlage von Zuleitungsdurchgängen im Fundamentteil.
[0015] Im montierten Zustand sichert der genormte obere Schachtabschluss das Fundamentteil
des Trinkbrunnens zusätzlich gegen ein Abziehen oder Abkippen. Vorteilhaft ist es,
zwischen der das Fundamentteil des Trinkbrunnens bildenden Schachtabdeckung und dem
genormten oberen Schachtabschluss eine vordefinierte Beweglichkeit beizubehalten.
Dies ergibt sich insbesondere durch eine mittels des Eigengewichts der Schachtabdeckung
stabilisierte, formschlüssige Anlage am genormten oberen Schachtabschluss. Damit lässt
sich ein Kraftstoß auf den Trinkbrunnen besser als bei einem einbetonierten Fundamentteil
abfedern. Entsprechend weist ein erfindungsgemäßer Trinkbrunnen eine erhöhte Vandalismussicherheit
auf. Diese Sicherungsfunktion ist bevorzugt durch eine lösbare Befestigung zwischen
Fundamentteil und dem genormten oberen Schachtabschluss weiter verbessert. Entsprechend
kann das trinkbrunnenseitige Fundamentteil vereinfacht und gewichtsreduziert angelegt
werden. Zusätzlich ist sichergestellt, dass auch hohe Scherbelastungen, beispielsweise
aufgrund eines Parkremplers mit einem Fahrzeug, unterhalb der Schadensgrenzen des
genormten oberen Schachtabschlusses und des Fundamentteils liegen.
[0016] Für eine weitere bevorzugte Ausführungsalternative weist der Trinkbrunnen eine Anschlussplatte
an der Bodenseite des Gestells auf, die eine einfache Montage auf der Originalschachtabdeckung
für einen genormten oberen Schachtabschluss ermöglicht. Hierzu ist eine Schraubverbindung
vorteilhaft, die so angelegt ist, dass sie nur durch ein Spezialwerkzeug gelöst werden
kann. Für eine solche Ausgestaltung bildet dann die Kombination aus Anschlussplatte
und Originalschachtabdeckung das Fundamentteil des montierten Trinkbrunnens.
[0017] Bevorzugt ist der Trinkbrunnen über einem Schacht angeordnet, der als Fertigteilschacht
angelegt ist. Ein solcher Fertigteilschacht weist neben dem genormten oberen Schachtabschluss
weitere DIN-konforme Fertigbauteile auf. Nennweiten für solche typischerweise aus
Beton hergestellte Schachtfertigteile sind beispielsweise in der DIN EN 1917 und DIN
4034 Teil 1 zusammengefasst. Des Weiteren ist besonders bevorzugt, den Trinkbrunnen
über dem Schacht eines Abwasserkanals oder einem Schacht einer Stra-ßenentwässerung
anzulegen, durchaus etwa in einer Fußgängerzone. Ein solcher Schacht stellt einen
Multifunktionsschacht dar, der aufgrund der für Servicepersonal zugänglichen Ausführung
eine einfache Installation der für die Trinkwasserzufuhr notwendigen Verrohrung und
Ventilanordnung erlaubt. Mithin ist es für einen Trinkbrunnen über einem solchen Multifunktionsschacht
nicht notwendig, einen spezifisch angepassten Revisions- und Versorgungsschacht anzulegen.
Stattdessen werden die ohnehin vorhandenen Kontrollschächte der kommunalen Abwasserversorgung
als Standplätze verwendet. Eine Alternative besteht darin, die an Straßenrändern angeordneten
Schächte der Straßenentwässerung als Anbringungsorte für Trinkbrunnen zu nutzen. Typisch
für Schächte von Abwasserkanälen und für Schächte der Straßenentwässerung sind die
an deren Oberseite bereits vorhandenen genormten Schachtabschlüsse, die für die Montage
eines hierzu kompatiblen Trinkbrunnens genutzt werden können.
[0018] Für eine Variante der Erfindung wird der Trinkbrunnen über einem spezifisch für die
Frischwasserausgabe angelegten Schacht angeordnet. Dieser Schacht ist daher nicht
zwingend ein Multifunktionsschacht. Denkbar ist eine Schachtausführung, die lediglich
einen Unterflur-Trinkwasseranschluss in einem für Menschen nicht zugänglichen Aufnahmerohr
bietet. Das aus dem Trinkbrunnen austretende, ungenutzte Überschusswasser kann dann
auf andere Weise abfließen, beispielsweise über einen Rinnstein zu einem naheliegenden
Entwässerungsschacht in der Straße. Dabei weist der Frischwasserschacht entsprechend
zu den voranstehend beschriebenen Ausführungen einen genormten oberen Schachtabschlusses
auf. Damit kann der erfindungsgemäße Trinkbrunnen, dessen Fundamentteil eine Schachtabdeckung
zum Verschluss des oberen genormten Schachtabschlusses bildet, in einem einfachen
Montageschritt auch auf einen spezifisch angelegten Schacht aufgesetzt werden.
[0019] Für eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird durch eine ausreichend massig
gestaltete Schachtabdeckung der Schwerpunkt des Trinkbrunnens zur Erhöhung der Standsicherheit
möglichst tief angelegt. Hierzu ist das Gewicht des zur Schachtabdeckung dienenden
Fundamentteils so gewählt, dass im Verhältnis zum Gewicht der vom Fundamentteil abragenden
Komponenten des Trinkbrunnens eine Massenverteilung resultiert, die sicherstellt,
dass der Schwerpunkt des montierten Trinkbrunnens im unteren Drittel des Gestells
liegt.
[0020] Für eine bevorzugte Ausführung ist vorgesehen, die Standsicherheit zur Vandalismusprävention
durch eine schlanke Ausbildung des Gestells zu verbessern. Hierzu ist gefordert, dass
die Vertikalprojektion des Gestells auf die Standebene des montierten Trinkbrunnens
vollständig innerhalb der Horizontalausdehnung der Schachtabdeckung liegt. Besonders
bevorzugt ist eine Gestaltung, für die auch weitere Bauteile des Trinkbrunnens, die
oberhalb auf das Gestell aufsetzen, beispielsweise ein auskragender Schirm oder eine
dachartige Abdeckung, bei einer Betrachtung einer Vertikalprojektion der Gesamtanordnung
nicht über die Ausdehnung der Schachtabdeckung hinausreicht. Für eine solche Formgestaltung
kann auch bei einem Beklettern des Trinkbrunnens kein ausreichendes Drehmoment erzeugt
werden, um diesen umzuwerfen.
[0021] Für eine bevorzugte Ausführung der Erfindung im Sinne des ersten Aspektes ist an
der Schachtabdeckung ein Verriegelungselement vorgesehen, das einen formschlüssigen
Eingriff in den genormten oberen Schachtabschluss ermöglicht. Das Verriegelungselement
ist vorteilhafterweise mit einem Schloss versehen und/oder kann nur durch Spezialwerkzeug
bedient werden. Damit wird verhindert, dass Unbefugte die Schachtabdeckung vom genormten
oberen Schachtabschluss abheben und zugleich besteht die Möglichkeit für eine Demontage
oder Revision durch Servicepersonal, das mit dem für den Zugang notwendigen Kenntnissen
und Werkzeugen ausgerüstet ist. Für eine weitere Sicherung ist es vorteilhaft, dass
Verriegelungselement so anzulegen, dass der formschlüssige Eingriff in Kopplungselemente
am Innenmantel des genormten oberen Schachtabschlusses erfolgt, die unter der Standebene
des Trinkbrunnens liegen. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, das Fundamentteil
vertikal nach unten mit hohen Zugkräften zu verspannen und zusätzlich gegen Kippbelastungen
zu sichern.
[0022] Für eine vorteilhafte Weitergestaltung der Erfindung ist eine Schachtabdeckung vorgesehen,
die einen Rosteinsatz umfasst, der für den Wasserdurchlass zum Schacht dient. Dies
ermöglicht auf einfache Weise den Wasserablauf des nicht verbrauchten Überschusswassers
bei der Wasserabnahme in einen bereits vorhandenen Schacht, falls dieser abwasserführend
angelegt ist. Zusätzlich sind Schachtabdeckungen vorteilhaft, die den Rosteinsatz
mit Durchgangsöffnungen für eine frischwasserführende Verrohrung kombinieren.
[0023] Für eine weitere bevorzugte Ausführung ist die Schachtabdeckung für den Verschluss
eines genormten oberen Schachtabschluss mit einem DIN-600-Ringteil oder einem DIN-800-Ringteil
oder einem DIN-1000-Ringteil angelegt. Derartige Ringteile mit einer vorgegebenen
Nennweite bilden standardisierte Modulrahmen, insbesondere aus armiertem Beton, der
für die kommunale Wasserversorgung angelegten Revisionsschächte von Abwasserkanälen.
Damit kann die typischerweise im Untergrund von Plätzen und Straßen bereits vorhandenen
Schachtanordnung für die Anbringung von Trinkbrunnen zur Ausgabe von Trinkwasser im
öffentlichen Raum genutzt werden. Der Einzug von Frischwasserzufuhrleitungen und die
für die Ankopplung der Trinkbrunnen notwendige Ventilanordnung kann auf einfache Weise
aufgrund des für den Zugang von Bedienpersonal ausreichenden Raums nachträglich erfolgen.
Da hierfür Freibereiche im ohnehin vorhandenen Kanalsystem genutzt werden können,
besteht keine Notwendigkeit für die Installation von Trinkbrunnen im öffentlichen
Raum Tiefbauarbeiten auszuführen.
[0024] Für eine vorteilhafte Weitergestaltung der Erfindung wird das Gestell des Trinkbrunnens
durch zwei oberseitige mit einer Brücke verbundenen Säulen gebildet. Auf der Unterseite
ist die Säulenanordnung wenigstens mittelbar mit der Schachtabdeckung verbunden. Hieraus
resultiert eine stabile Gestaltung des Gestells bei einem gleichzeitig geringen Materialeinsatz.
Vorteilhafterweise liegt am Trinkbrunnen eine unterseitige Anschlussplatte vor, die
mit der Schachtabdeckung verschraubt ist. Bevorzugt ist eine Ausführung, für die die
Anschlussplatte mit einer von der Schachtabdeckung abragenden Komponente des Gestells
verschweißt ist. Insbesondere bei der Ausbildung eines Gestells mit zwei Säulen erhöht
eine angeschweißte Anschlussplatte die Querstabilität des Gestells. Zusätzlich ist
die Anbringung der Anschlussplatte auf der Schachtabdeckung, insbesondere mittels
einer Verschraubung, vereinfacht möglich. Darüber hinaus bietet eine angeschweißte
Anschlussplatte aufgrund der flächigen Auflage auf der Schachtabdeckung eine verbesserte
Kippstabilisierung.
[0025] Für eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Wasserauslasses am Trinkbrunnen ist
dieser im Wesentlichen nach unten gerichtet, sodass entsprechend die Wasserausgabe
vertikal oder in einem steil abfallenden Winkel erfolgt. Hierdurch ergibt sich eine
besonders hygienische Abgabe von Frischwasser. Zusätzlich kann für eine bevorzugte
Ausführung ein auskragender Schirm über dem Wasserauslass angeordnet werden. Dieser
verhindert eine Kontamination von oben, die beispielsweise durch Vögel oder einen
Benutzer. Außerdem verringert ein auskragender Schirm ein Erhitzen der Armatur durch
Sonneneinstrahlung. Wird der Wasserauslass auf einer mittleren Höhe, insbesondere
im Bereich von 80 cm bis 100 cm angeordnet, so verhindert der auskragende Schirm den
direkten Zugang von oben. Stattdessen wird ein Benutzereingriff erzwungen, der von
der Seite aus erfolgt und das Verschmutzungsrisiko entsprechend verringert. Außerdem
wird durch den Schirm eine Beschädigung der Wasserausgabe durch ein seitliches Anfahren
eines Fahrzeugs verhindert.
[0026] Zur weiteren Verbesserung der Hygiene sind bevorzugt alle Außenteile des Trinkbrunnens
aus einem Edelstahlwerkstoff gefertigt. Dies vereinfacht Reinigungsarbeiten und erhöht
zusätzlich die Standzeit. Besonders bevorzugt wird daher die Verwendung von Edelstahlprofilen,
beispielsweise zur Fertigung von Gestellteilen sowie die Verwendung von Edelstahlblechen
für von Benutzern berührbaren Außenflächen des Trinkbrunnens.
[0027] Für eine bevorzugte Weitergestaltung weist die Schachtabdeckung einen demontierbaren
Wartungsdeckel auf, der dazu dient eine Revisionsöffnung in der Schachtabdeckung zu
verschließen. Dies vereinfacht den Zugang zu einer Ventilanordnung, die sich im Schacht
unterhalb der Schachtabdeckung befindet. Damit ist die Montage und Demontage des Trinkbrunnens
vereinfacht. Insbesondere ist eine innerhalb des Schachts befindliche Ventilanordnung
durch die Revisionsöffnung für Bedienpersonal zugänglich, ohne dass für deren Betätigung
die gesamte Schachtabdeckung mit dem darauf befindlichen Trinkbrunnen abgenommen werden
muss. Konstruktiv vereinfacht wird die Anlage einer Revisionsöffnung in der Schachtabdeckung
dann, wenn am Trinkbrunnen eine bodenseitige Anschlussplatte aus Stahl vorgesehen
ist. In dieser ist die Anbringung von Gewinden für Scharniere und/oder Verschlüsse
des Wartungsdeckels auf einfache Weise möglich.
[0028] Darüber hinaus können mit der Schachtabdeckung in Wirkverbindung tretenden Verriegelungselemente
vorliegen. Bevorzugt sind diese innerhalb des Schachtes angeordnet und greifen von
unten auf die Schachtabdeckung zu. Dies erhöht die Sicherheit, da für das Lösen der
Verriegelungselemente zunächst der demontierbare Wartungsdeckel in der Schachtabdeckung
abgenommen werden muss. Dieser kann durch einen separaten Schlossmechanismus gesichert
werden. Erst dann ist das eigentliche Verriegelungselement zur Sicherung der Schachtabdeckung
über die Revisionsöffnung zugänglich.
[0029] Für eine weitere Erfindungsvariante des ersten Aspektes weist der Trinkbrunnen die
oberbegrifflichen Merkmale von Anspruch 1 auf und es ist zusätzlich mindestens eines
der in den geltenden Ansprüchen 10 bis 14 genannten Merkmale vorgesehen.
Zweiter Aspekt
[0030] Die kostenlose Abgabe von Trinkwasser stellt insbesondere während sommerlicher Hitzeperioden
eine wesentliche Maßnahme zur Gesundheitsprävention dar. An hierfür vorgesehenen Trinkbrunnen
wird nach einer händischen Auslösung durch den Benutzer ein Wasserstrahl für einen
kurzen Zeitraum abgegeben. Die gesetzlichen Bestimmungen für derartige Wasserentnahmestellen
fordern eine bestimmungsgemäße und regelmäßige Benutzung. Zur Aufrechterhaltung der
Hygiene sind alle wasserberührenden Teile aus trinkwassergeeigneten Werkstoffen gefertigt
und so angelegt, dass ein zu Verunreinigungen führender unsachgemäßer Gebrauch ausgeschlossen
ist. Des Weiteren muss verhindert werden, dass das für die Ausgabe vorgesehene Trinkwasser
dauerhaft einer Temperatur über 25°C ausgesetzt ist. Ferner darf die Verweildauer
eines Wasservolumens im Rohrsystem vor der Ausgabestelle des Trinkbrunnens die typische
Keimbildungszeit nicht übersteigen. Typischerweise werden derart unerwünschte Wasserstagnationen
durch Spülvorrichtungen verhindert.
[0031] Zapfstellen wie etwa solche vorgenannten Trinkbrunnen für die Ausgabe von Wasser,
insbesondere Trinkwasser sollen nach Möglichkeit so ausgestaltet sein, dass der Wasserauslass
nicht verunreinigbar ist. Aus hygienischen Gründen ist es wichtig, dass das aus dem
Wasserauslass der Zapfstelle austretende Wasser die Qualität aufweist, die es vor
dem Auslass aufweist und nicht durch äußerliche Fremdkörper verunreinigt wird. Verschmutzungen
an dem Wasserauslass können zu einer Kontaminierung des aus dem Wasserauslass austretenden
Strahl führen.
[0032] Diese Problematik besteht insbesondere bei Trinkwasserbrunnen. Trinkwasserbrunnen,
insbesondere aufgestellt im öffentlichen Raum, müssen erhöhte Anforderungen an die
Hygiene erfüllen. So soll insbesondere auch eine mutwillige Kontaminierung des Wasserauslasses
nach Möglichkeit unterbunden werden.
[0033] Aus
DE 1 626 578 U ist ein Sprinklerkopf eines Trinkwasserbrunnens bekannt. Dieser Sprinklerkopf umfasst
einen Wasserauslass. Der Wasserauslass ist so ausgerichtet, dass der aus dem Wasserauslass
austretende Strahl im Wesentlichen nach oben weist. Auf diese Weise kann eine Person,
die Trinkwasser trinken möchte, den Kopf über den austretenden Strahl halten, sodass
das Wasser in den Mund der Person gelangt.
[0034] Als Berührungsschutz ist bei dieser Ausgestaltung ein geschlitzter Rohrkörper vorgesehen,
der das zu dem Wasserauslass führende Rohr einfasst. Gegenüber dem äußeren Ende des
Berührungsschutzes ist der Wasserauslass in das von dem Berührungsschutz eingefasste
Volumen zurückversetzt; das bedeutet: Der aus dem Auslass austretende Strahl ist in
einem ersten Abschnitt noch von dem freien Ende des Berührungsschutzes eingefasst.
[0035] Der Berührungsschutz ist ferner so ausgestaltet, dass der Strahl den Berührungsschutz,
respektive die Innenwandung des Berührungsschutzes nicht berührt; der Berührungsschutz
ist vorliegend leicht gekrümmt entsprechend des Austrittswinkels des Strahls aus dem
Wasserauslass. Zudem ist der Berührungsschutz in seinem Innendurchmesser größer als
der Strahl, sodass ein sicherer Abstand zwischen Strahl und Berührungsschutz gewährt
wird.
[0036] Zudem ist rezent beobachtet worden, dass in der Öffentlichkeit aufgestellte Trinkwasserbrunnen
zur Provokation von vorbeilaufenden Passanten genutzt wurden, indem durch ein abschnittsweises
Verschließen des Wasserauslasses, etwa mit einem Finger, die Strahlweite massiv erhöht
wurde, um damit Passanten zu bespritzen.
[0037] Vor diesem Hintergrund stellt sich die Erfindung im Sinne des zweiten Aspektes die
Aufgabe, die Sicherheit von Auslässen, insbesondere bei Trinkwasserbrunnen in der
Öffentlichkeit und deren Hygiene zu erhöhen und einer missbräuchlichen Nutzung vorzubeugen.
Ferner ist es Aufgabe der Erfindung im Sinne des zweiten Aspektes, eine entsprechende
Armatur und einen entsprechenden Trinkwasserbrunnen vorzuschlagen.
[0038] Gelöst wird die erstgenannte Aufgabe durch einen eingangs genannten, gattungsgemäßen
Berührungsschutz, wobei der Rohrkörper umfänglich mehrere Aussparungen aufweist.
[0039] Gelöst wird die erstgenannte Aufgabe im Sinne des zweiten Aspektes ebenfalls durch
einen eingangs genannten, gattungsgemäßen Berührungsschutz, wobei der Berührungsschutz
den Strahl durch eine geeignete Wahl der Erstreckung des Berührungsschutzes ausgehend
von dem Wasserauslass entlang des Strahls und durch eine korrespondierende Wahl des
Innendurchmessers des Berührungsschutzes so einfasst, dass eine Person jugendlichen
oder mittleren Alters nicht mit einem Finger den Wasserauslass erreichen kann.
[0040] Die Aufgabe bezogen auf die Armatur wird gelöst durch eine Anordnung, umfassend eine
Armatur zur Ausgabe von Wasser, umfassend einen Wasserauslass zur Bildung eines Wasserstrahls,
wobei an der Armatur ein zuvor beschriebener Berührungsschutz angeschlossen ist.
[0041] Die trinkwasserbrunnenbezogene Aufgabe wird gelöst durch einen Trinkwasserbrunnen
zur Ausgabe von Wasser mittels eines einen Strahl bildenden Wasserauslasses, wobei
der Trinkwasserbrunnen über einen den Strahl einfassenden Berührungsschutz wie vorstehend
beschrieben verfügt.
[0042] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung.
[0043] Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung im Sinne des zweiten Aspektes ist vorgesehen,
dass der Berührungsschutz so ausgestaltet ist, dass eine äußerliche Berührung des
Wasserauslasses verhindert wird, indem der Berührungsschutz den Strahl ausgehend von
dem Wasserauslass durch eine geeignete Wahl der Erstreckung des Berührungsschutzes
entlang des Strahls und des Innendurchmessers des Berührungsschutzes so einfasst,
dass eine Person jugendlichen oder mittleren Alters nicht mit einem Finger den Wasserauslass
erreichen kann. Das bedeutet: Ein Anfassen des Wasserauslasses durch Personen, insbesondere
Personen jugendlichen und mittleren Alters, wird durch den Berührungsschutz unterbunden.
Dies kann etwa dadurch erfolgen, dass der Wasserauslass gegenüber dem freien Ende
des Berührungsschutzes relativ weit zurückversetzt ist und/oder dass der Innendurchmesser
des Berührungsschutzes relativ klein ist und der Berührungsschutz über diese geometrischen
Bedingungen so ausgestaltet ist, dass ein Finger eines Menschen den Wasserauslass
nicht erreichen kann.
[0044] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Berührungsschutz den Strahl ausgehend von dem
Wasserauslass zumindest über eine Erstreckung von etwa 3 cm, bevorzugt 4 cm, einfasst
und einen Innendurchmesser von etwa 1 cm bis 2,5 cm aufweist.
[0045] Außerdem wird auf diese Weise verhindert, dass Fremdkörper in den Berührungsschutz
eingebracht werden.
[0046] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung im Sinne des zweiten Aspektes ist
vorgesehen, dass der Rohrkörper umfänglich mehrere Aussparungen aufweist. Durch das
Vorsehen umfänglicher Aussparungen ist es möglich, von außen problemlos zu erkennen,
ob eine Verschmutzung des Wasserauslasses oder jedenfalls Berührungsschutzes vorliegt.
Dieses Erkennen ist nicht nur möglich durch ein nahes Herantreten, sondern bereits
von einiger Entfernung, insbesondere aus allen Richtungen. Damit wird die Transparenz
mit Blick auf die üblicherweise zu erwartende Hygiene erhöht. So können auch etwa
in den Berührungsschutz eingesteckte Fremdkörper wie Kronkorken, Kaugummi etc. unmittelbar
erkannt werden.
[0047] Durch das umfängliche Vorsehen von Aussparungen an dem Berührungsschutz können auch
in den Berührungsschutz eingebrachte Fremdkörper besonders einfach aus dem Berührungsschutz
entfernt werden, indem mit einem dünnen Gegenstand durch die Aussparungen in den von
dem Berührungsschutz eingefassten Raum eingedrungen und von Wasserauslassseite auf
den Fremdkörper in dem Berührungsschutz eingewirkt wird, sodass dieser aus dem Berührungsschutz
herausdrückbar ist.
[0048] Durch das Vorsehen von umfänglichen Aussparungen wird es zudem schwerer, den Berührungsschutz
so zu verschließen, als dass in dem Berührungsschutz sich ein Druck aufbaut, der dazu
genutzt werden könnte, die Strahlweite so zu vergrößern, dass Passanten nassgespritzt
werden.
[0049] Insbesondere ist bevorzugt vorgesehen, dass der Berührungsschutz entlang seiner Längserstreckung
mehrere Aussparungen aufweist. Der Berührungsschutz ist damit makroskopisch perforiert;
die Aussparungen können etwa in einer Größenordnung von mehreren Millimetern bis zu
etwa 1,5 cm sein; auch zwischen den Aussparungen sind bevorzugt mehrere Millimeter.
Somit weist der Berührungsschutz ein Muster an Aussparungen auf, welches in einer
Entwicklung des Berührungsschutzes zweidimensional ist. Das zusätzliche Vorsehen von
Aussparungen in Längserstreckung des Berührungsschutzes, mithin in Strahlerstreckungsrichtung,
erhöht die Sichtbarkeit von in dem Berührungsschutz angeordneten Verschmutzungen.
Zudem wird weiter ein Zuhalten des Berührungsschutzes erschwert. Bevorzugt ist vorgesehen,
dass der Abstand zwischen den einzelnen Aussparungen kleiner ist als der Innendurchmesser
der Aussparungen. Dies erhöht die Sichtbarkeit innerhalb des von dem Berührungsschutzes
eingefassten Volumen.
[0050] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Aussparungen rund ausgestaltet sind und somit
innenseitig keine Zwickel verursachende Ecken aufweisen. So können etwa gerundete
Quadrate vorgesehen sein. Insbesondere ist jedoch vorgesehen, dass die Aussparungen
kreisrund ausgestaltet sind. Durch das runde Ausgestalten der Aussparungen können
sich in diesen kaum Schmutz ansammeln, jedenfalls wesentlich weniger, als wenn in
Zwickeln resultierende spitze Ecken vorgesehen wären.
[0051] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Berührungsschutz als Hohlprofil ausgebildet ist.
Dann ist der Rohrkörper in sich geschlossen und weist keinen länglichen Schlitz auf.
Selbstverständlich können vorstehend beschriebene Aussparungen vorgesehen sein.
[0052] Das Hohlprofil kann etwa aus Rohrmaterial oder aus einem entsprechend gebogenen und
gefügten Plattenmaterial hergestellt sein. Auf diese Weise ist der Berührungsschutz
als Standartteil kostengünstig herstellbar.
[0053] In seinem Querschnitt, insbesondere bezüglich der Innenwandung, kann der Berührungsschutz
frei eingestellt sein. Bevorzugt ist jedoch auch hier ein Innenquerschnitt mit jedenfalls
gerundeten Ecken vorgesehen, um eine Schmutzansammlung zu vermeiden.
[0054] Bevorzugt ist vorgesehen, den Innenquerschnitt nicht kreisrund zu gestalten. Sollte
ein Fremdkörper in den Berührungsschutz eingesetzt sein, verbleibt durch das Vorsehen
eines ovalen oder im Wesentlichen eckigen Querschnittes üblicherweise ein Freiraum
zwischen Innenwandung des Berührungsschutzes und äußerem Rand des Fremdkörpers. In
diesen Freiraum kann mit einem dünnen Gegenstand eingegriffen werden um den Berührungsschutz
von dem eingesetzten Fremdkörper zu befreien. Auf diese Weise wird die Reinigbarkeit
des Berührungsschutzes verbessert. Insbesondere ist bevorzugt vorgesehen, dass das
Innenmaß des Berührungsschutzes kleiner ist als das Außenmaß eines üblichen Kronkorkens,
um ein Einsetzen eines Kronkorkens in den Berührungsschutz zu verhindern.
[0055] Eine nach außen als eckig erscheinende Formgebung ist ferner bevorzugt, insbesondere
drei- oder viereckig, um psychologisch zu verhindern, dass kreisrunde Kronkorken in
den Berührungsschutz eingesetzt werden. Eine runde, insbesondere kreisrunde Ausgestaltung
kann jedoch genauso vorgesehen sein, insbesondere zum Befüllen von Flaschen.
[0056] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Berührungsschutz über seine Längserstreckung gerade
ausgestaltet ist, bevorzugt rotationssymmetrisch. Dann ist eine besonders einfache
Herstellung ermöglicht bei gleichzeitiger vollumfänglicher Funktionsgewähr. Ohnehin
fasst der Berührungsschutz den Strahl nur über einen gewissen Anfangsabschnitt nach
dem Austreten aus dem Wasserauslass ein. In diesem Abschnitt ist der Strahl aufgrund
der Druckbeaufschlagung ohnehin im Wesentlichen gerade, sodass der Strahl auch mit
einem geraden Berührungsschutz nicht kontaktiert.
[0057] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Berührungsschutz gegenüber dem Wasserauslass fest
ist. Dies erhöht die Robustheit.
[0058] Weiter ist bevorzugt vorgesehen, den Berührungsschutz aus einem keimmindernden Material
vorzusehen, jedenfalls einem, welches resistent gegenüber Reinigungsmitteln ist, etwa
einem Edelstahl.
[0059] Für eine einfache, möglicherweise auch nachträgliche Montage des Berührungsschutzes
etwa an einer Armatur kann vorgesehen sein, dass dieser unmittelbar an ein den Wasserauslass
bildenden Auslassrohr anschließbar ist. Dies ist ein dritte Ausgestaltung des zweiten
Aspekts.
[0060] Diese Ausgestaltung ist insbesondere für Armaturen vorgesehen, die üblicherweise
über einen betätigbaren Wasserauslass verfügen, der von der Armatur über eine gewisse
Erstreckung abragt. An diesem abragenden, den Wasserauslass bereitstellenden Teil
- dem Auslassrohr - der Armatur kann der Berührungsschutz angeschlossen sein.
[0061] Insbesondere ist eine formschlüssige und/oder stoffschlüssige Verbindung zwischen
Auslassrohr und Berührungsschutz vorgesehen, etwa in Form eines Schraubgewindes, bevorzugt
in Verbindung mit einem Kleben. So kann der Berührungsschutz in seinem zu dem Auslassrohr
weisenden Ende ein Gewinde aufweisen, welches zu einem Außengewinde des Auslassrohres
komplementär ist. Ggf. kann auch vorgesehen sein, dass durch das Innengewinde des
Berührungsschutzes ein Gewinde auf das Auslassrohr bei der Montage aufgebracht wird;
das Innengewinde des Berührungsschutzes ist dann als selbstschneidendes Gewinde ausgelegt.
Ferner kann vorgesehen sein, den Berührungsschutz von dem Auslassrohr demontierbar
zu halten, um eine etwaige Auswechselbarkeit zu gewährleisten.
[0062] Besonders bevorzugt ist der Einsatz des Berührungsschutzes an einem Trinkwasserbrunnen,
insbesondere aufgestellt in der Öffentlichkeit. Damit wird eine Anordnung, umfassend
einen Trinkwasserbrunnen zur Ausgabe von Wasser mittels eines einen Strahl bildenden
Wasserauslasses vorgeschlagen, die sich dadurch auszeichnet, dass der Trinkwasserbrunnen
über einen den Strahl einfassenden Berührungsschutz, wie er vorstehend beschrieben
ist, verfügt. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Trinkwasserbrunnen über
eine zuvor beschriebene, einen Berührungsschutz aufweisende Armatur verfügt. Insbesondere
in der Öffentlichkeit müssen Trinkwasserbrunnen vandalismussicher ausgestaltet sein,
damit auch eine unsachgemäße Benutzung nicht zu einer dauerhaften Beeinträchtigung
oder gar Nichtbenutzbarkeit des Trinkwasserbrunnens führt.
[0063] Insbesondere ist es mit dem vorgeschlagenen Berührungsschutz möglich, was auch bevorzugt
vorgesehen ist, dass der Wasserauslass im Wesentlichen nach unten weist (einschließlich
einem der Ausrichtung gemäß einem steil abfallenden Winkel). Durch das Vorsehen von
umfänglichen Aussparungen an dem Berührungsschutz kann unproblematisch und unmittelbar
erkannt werden, ob in dem Berührungsschutz ein Fremdkörper eingesetzt ist oder sich
sonstiger Schmutz in dem Berührungsschutz befindet, der einen den Berührungsschutz
durchfließenden Strahl kontaminieren könnte.
[0064] Bevorzugt ist vorgesehen, dass auch der Wasserauslass, der von dem Berührungsschutz
beabstandet ist, von außen unmittelbar erkennbar ist.
[0065] Insbesondere wird durch diese Ausgestaltung verhindert, dass vorbeigehende Passanten
bespritzt werden können, da die maßgebliche Ausflussrichtung im Wesentlichen nach
unten weist.
[0066] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Berührungsschutz zudem in
seinem Endbereich über ein Anschlagelement verfügt. Dieses vergrößert den äußeren
Umfang des Berührungsschutzes im Endbereich, sodass der Berührungsschutz in Weithalsflaschen
und Trinkblasen jedenfalls nicht vollständig, sondern nur bis zu dem Anschlagelement
eingeführt werden kann. Das Anschlagelement ist hierfür abragend von dem äußeren Umfang
des Berührungsschutzes ausgestaltet, sodass die relativ weite Öffnung von Weithalsflachen
bzw. Trinkblasen mit ihrem Rand an das Anschlagelement anschlagen.
[0067] Als Ausgestaltung für ein solches Anschlagelement kann ein Ringkörper vorgesehen
sein, der auf den Endabschnitt des Berührungsschutzes aufgesetzt sein kann. Dieser
Ringkörper ist bevorzugt vom distalen Ende des Berührungsschutzes etwas, etwa einige
Millimeter, beabstandet und weist eine nach unten weisende, durchgängige Anschlagfläche
auf. Er liegt umfänglich an dem Berührungsschutz an.
[0068] In einer Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass, etwa an einen Ringkörper angeschlossen,
ein den Wirkumfang des Anschlagelementes vergrö-ßerndes, von dem Berührungsschutz
radial abragendes Langelement vorgesehen, etwa an den Berührungsschutz oder den Ringkörper
angeformt ist. Die Verbindung etwa im Rahmen eines Schweißverfahrens erfolgen. Dieses
Langelement ist üblicherweise zusätzlich an seinem anderen Ende gegenüber der Armatur
abgestützt. Durch das Langelement wird zwar nicht ein zwingenderweise ein umfängliches
Anschlagelement bereitgestellt; es reicht aus, wenn das Langelement radial von dem
Berührungsschutz so weit abragt, dass der Durchmesser einer Öffnung eines Gefäßes
zumindest im Wesentlichen überspannt ist.
[0069] Insgesamt wird durch die Erfindung ein Berührungsschutz vorgeschlagen, den der aus
dem Wasserauslass austretenden Strahl nicht berührt. Hierdurch wird sichergestellt,
dass selbst wenn der Berührungsschutz verschmutzt ist, dieser das zu nutzende Wasser
nicht verschmutzt.
[0070] Abgestellt wird bei dieser Anforderung auf den Nutzstrahl. Handelt es sich bei dem
Wasserauslass um einen betätigbaren Wasserauslass, der nicht konstant Wasser ausgibt,
gehören zum Nutzstrahl nicht das aus dem Wasserauslass ausgegebene Wasser, welches
unmittelbar nach der Betätigung des Wasserauslasses ausgegeben wird. Dieses verfügt
üblicherweise nicht über den erforderlichen Druck, als dass eine genaue Ausrichtung
des Strahls innerhalb des Berührungsschutzes möglich ist. Ohnehin ist dies jedoch
auch nicht der eigentliche genutzte Strahl. Es ist Verkehrsübung zunächst einen Wasserauslass
zu betätigen und erst nach Abwarten einer kurzen Zeitdauer das Wasser zu nutzen. Gleiches
gilt beim Ausschalten des Strahls.
[0071] Dennoch ist bevorzugt vorgesehen, dass auch während des Ein- bzw. Ausschaltens des
Wasserauslasses das aus dem Wasserauslass austretende Wasser den Berührungsschutz
nicht berührt. Dies ist insbesondere vorgesehen, wenn der Berührungsschutz nach unten
weist. Das den Berührungsschutz benetzende Wasser zu Beginn der Betätigung des Wasserauslasses
fließt dann üblicherweise langsam an dem Berührungsschutz hinab, löst dort etwaige
Verschmutzungen, vor denen der Berührungsschutz den Wasserauslass geschützt hat, welche
gelösten Verschmutzungen sich dann an dem unteren Ende des Berührungsschutzes sammeln
und abtropfen können und etwa in ein zu befüllendes Gefäß, etwa eine Flasche, hineingelangen
können. Durch eine entsprechende Formgebung bzw. Ausrichtung des Berührungsschutzes,
insbesondere senkrecht nach unten, kann dieser Problematik entgegengewirkt werden.
[0072] Bevorzugt ist der aus dem Wasserauslass austretende Strahl nicht mit Luft vermengt.
Eine solche Vermengung mit Luft erfolgt üblicherweise in einer Armatur, um einen satten
Strahl bereitzustellen, der jedoch aus Wasserspargründen eine geringere Menge an Wasser
enthält als ein nicht mit Luft vermengter Strahl gleichen Durchmessers. Durch den
Verzicht auf eine solche Luftbeimengung ist der Berührungsschutz mit Blick auf den
Strahl einfacher einstellbar.
Dritter Aspekt
[0073] Aus
DE 20 2023 101 146 U1 ist ein Trinkwasserbrunnen als Wasserspender insbesondere im öffentlichen Raum bekannt,
der auf einem Deckel eines Norm-Schachtes entsprechend des Oberbegriffes des Anspruchs
1 aufgebaut ist. Der Schachtdeckel, der auf den Schacht aufgesetzt wird, stellt ein
Verankerungsmodul bereit, welches üblicherweise am Schachtrand entgegen der Gewichtskraft
abgestützt ist. Der Schachtdeckel, auf dem der Trinkwasserbrunnen aufgebaut ist, stellt
einen Grundkörper des Verankerungsmoduls dar.
[0074] Auch wenn der Aufbau auf einem solchen Schachtdeckel eine gewisse Standfestigkeit
erlaubt, so bietet er sich primär für größere Schächte an, deren Schachtdeckel ein
hohes und damit stabilisierendes Gewicht aufweisen. Solche Schächte, respektive Schachtdeckel
sind üblicherweise im Abwasserbereich vorgesehen.
[0075] In solchen Abwasserschächten ist eine Verrohrung für Trinkwasser zur Versorgung eines
Trinkwasserbrunnens üblicherweise nicht gegeben. Es bedarf daher einer für die Installation
des Trinkwasserbrunnens zusätzlichen Verrohrung, was den Montageaufwand erhöht.
[0076] Vor diesem Hintergrund stellt sich die Erfindung im Sinne des dritten Aspektes die
Aufgabe, ein verbessertes Konzept sowie ein dazugehöriges Verankerungsmodul vorzuschlagen,
welches die Installation eines Trinkwasserbrunnens auf einem Schacht verbessert und
den Einsatzort eines solchen Trinkwasserbrunnens erweitert.
[0077] Diese Aufgabe wird im Sinne des dritten Aspektes durch ein eingangs genanntes, gattungsgemäßes
Verankerungsmodul gelöst, wobei das Verankerungsmodul für eine entgegen der Gewichtskraft
wirkende Verankerung in den Schacht mit einem Verankerungskörper hineinragt und zur
Verankerung an der Schachteinfassung lösbar form- oder reibschlüssig angeschlossen
ist.
[0078] Durch das Verankerungsmodul wird die Stabilität, die für ein sicheres Aufstellen
des Trinkwasserbrunnens notwendig ist, nicht nur durch die Gewichtskraft des Grundkörpers
(sowie ggf. des Trinkwasserbrunnens selbst) bereitgestellt, sondern zusätzlich durch
einen Verankerungskörper, mit dem ein Form- oder Reibschluss zu der Schachteinfassung
ermöglicht wird. Hierdurch kann der Grundkörper und damit das Verankerungsmodul insgesamt
leichter ausgestaltet werden. Damit wird eine Möglichkeit eröffnet, den Trinkwasserbrunnen
auch auf kleineren Schächten aufzubauen. Ein solcher kleinerer Schacht kann etwa der
Schacht eines Unterflurhydranten sein, etwa eine Straßenkappe nach DIN 4055. In einem
solchen Unterflurhydranten ist die notwendige Trinkwasserversorgung ohnehin gegeben,
sodass eine aufwendige Verrohrung entfallen kann.
[0079] Auf dem Verankerungsmodul ist ein Trinkwasserbrunnen aufbaubar. Hierfür verfügt der
Grundkörper über einen oberseitigen Anschlussabschnitt zum Anschluss eines Trinkwasserbrunnens.
Üblicherweise erfolgt der Anschluss des Trinkwasserbrunnens für eine einfache Montage
lösbar, etwa über Schraubverbindungen oder andere formschlüssige Verbindungen, wie
einen Vorsprung eines Trinkwasserbrunnens hintergreifenden Riegel in Verbindung mit
einer Schraubverbindung oder dergleichen. In einer anderen Ausgestaltung kann vorgesehen
sein, den Trinkwasserbrunnen mit dem Verankerungsmodul stoffschlüssig zu verbinden.
[0080] Das Verankerungsmodul dient damit als Adaptermodul zwischen Schacht und Trinkwasserbrunnen.
Die Verankerung erfolgt der Erfindungsidee folgend entgegen der Gewichtskraft und
ggf. zusätzlich gegen ein Biegemoment, welches auf die Verankerung wirkt, wenn ein
auf dem Verankerungsmodul aufgebauter Trinkwasserbrunnen eine Kippkraft erfährt. Das
Verankerungsmodul schützt den Trinkwasserbrunnen so vor einem Umfallen, ggf. auch
vor Vandalismus.
[0081] Zur Verankerung macht man sich den Umstand zunutze, dass die Schachteinfassung fest
mit dem Erdreich verbunden ist und damit ein Fundament bereitstellt. Ziel ist es,
die notwendigen Abstützkräfte für den Trinkwasserbrunnen auf die Schachteinfassung
zu leiten.
[0082] Genutzt werden kann zur Verankerung und damit zum Festlegen des Verankerungsmoduls
an der Schachteinfassung ein Rand der Schachteinfassung, der in das Innere der Schachteinfassung
hervorsteht und/oder die Wand der Schachteinfassung selbst.
[0083] So kann vorgesehen sein, dass der Verankerungskörper, der in den Schacht zur Verankerung
hineinragt, als ein einen in das Innere der Schachteinfassung hineinragenden Vorsprung
hintergreifenden, zu Montagezwecken verstellbaren Riegel ausgebildet ist. Ein solcher
in das Innere der Schachteinfassung hineinragender Vorsprung ist an der Schachteinfassung
etwa dafür angelegt, um einen den Schacht verschließenden Schachtdeckel unverlierbar
an der Schachteinfassung zu halten. Der Riegel hintergreift diesen Vorsprung und ist
gegenüber dem Grundkörper etwa mittels einer Gewindeverbindung, etwa einem oder mehrerer
Schraubbolzen, verbunden. Um das Verankerungsmodul an der Schachteinfassung anzuschließen,
mithin zu montieren, wird der Riegel so hinter dem Vorsprung angeordnet, dass ein
Herausnehmen des Verankerungsmoduls aus dem Schacht verhindert ist.
[0084] Hierfür kann vorgesehen sein, dass der gegenüber dem Grundkörper insbesondere translatorisch
verstellbare Riegel gegen den Vorsprung verspannt wird. In einer bevorzugten Ausgestaltung
ist jedoch vorgesehen, zwischen Vorsprung und Riegel in der verankerten Position einen
Abstand zu wahren. Um diesen einzuhalten, kann ein entsprechendes Distanzelement,
etwa eine Distanzhülse, den minimalen Abstand zwischen Grundkörper und Riegel beschränken.
Auf diese Weise wird eine Beschädigung des Riegels bzw. des Vorsprunges infolge der
Montage verhindert.
[0085] In einer anderen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Verankerungskörper
durch zwei gegeneinander abgestützte Spannbacken gebildet ist. Diese Spannbacken sind
etwa durch eine Verstellmechanik zumindest anteilig quer zur Schachttiefe gegeneinander
verstellbar und gegen die Schachteinfassungswand verspannbar. Durch das Verspannen
der Spannbacken gegenüber der Wand wird eine reibschlüssige Verbindung zwischen Verankerungsmodul
und Schachteinfassung realisiert.
[0086] Die Spannbacken sind in einer Ausgestaltung austauschbar, sodass für unterschiedliche
Schachteinfassungen unterschiedliche Spannbacken mit verschiedenen Abstützkonturen
bereitstellbar sind. So kann die Abstützflächenkontur etwa konvex sein, durchaus auch
mit unterschiedlichen Krümmungsradien entlang ihres Verlaufs, oder eben. Eine Strukturierung,
etwa in Form einer Riffelung, kann die übertragbare Reibkraft zwischen Spannbacke
und Schachteinfassung erhöhen.
[0087] Für eine Verdrehsicherung des Verankerungsmoduls gegenüber der Schachteinfassung
um die Hochachse eines auf dem Verankerungsmodul aufgebauten Trinkwasserbrunnens kann
vorgesehen sein, dass der Grundkörper zumindest abschnittsweise in eine Deckeleinfassung
des Schachtes einsetzbar ist. Der in die Deckeleinfassung eingesetzte Teil des Grundkörpers
wird im Rahmen dieser Ausführungen als Zentralkörper, der über die Deckeleinfassung
hinausragende, die Deckeleinfassung üblicherweise überkragende Teil als Kragkörper
angesprochen. Die Deckeleinfassung ist in aller Regel unrund, etwa oval, oder sie
verfügt über entlang ihrer sonst kreisrunden Kontur verteilte, radial angelegte Ausbuchtungen
oder Vorsprünge, die einen Formschluss in Umfangsrichtung durch Einsetzen von komplementär
abragenden Fortsätzen oder zurückversetzten Ausbuchtungen ermöglichen. An diese Formgebung
der Deckeleinfassung ist der Grundkörper, respektive der Zentralkörper des Verankerungsmoduls
entsprechend komplementär angepasst, sodass das Verankerungsmodul verdrehsicher an
der Schachteinfassung gehalten ist. Auf diese Weise wird eine Verdrehung des Trinkwasserbrunnens
verhindert.
[0088] Eine solche Verdrehsicherung kann insbesondere notwendig sein, wenn das Verankerungsmodul
mittels eines einen Vorsprung des Randes der Schachteinfassung hintergreifenden Riegel
an der Schachteinfassung verankert ist; durch die Verdrehsicherheit des Grundkörpers
gegenüber der Schachteinfassung wird verhindert, dass der Verankerungskörper aus seiner
Verankerungsposition, nämlich den Vorsprung hintergreifend, herausgetrieben wird.
[0089] Es kann Situationen geben, in denen der Schacht, insbesondere die in dem Schacht
vorgesehene Trinkwasserversorgung, schnell freigelegt werden muss, etwa wenn Gefahr
in Verzug ist. Um dieser Situation gerecht zu werden, kann vorgesehen sein, dass das
Verankerungsmodul oder der Anschluss des Trinkwasserbrunnens an das Verankerungsmodul
eine Sollbruchstelle aufweist, durch die eine gewaltsame Öffnung des Schachtes, etwa
durch Entfernung des Verankerungsmoduls von der Schachteinfassung, möglich ist. So
kann etwa das Verankerungsmodul, also etwa die Verbindung zwischen Grundkörper und
Verankerungskörper, Kerben aufweisen, die bei einer bestimmten Belastung brechen.
[0090] So kann vorgesehen sein, dass ein Auslösen der Sollbruchstelle nur bei einer Krafteinwirkung
aus einer bestimmten Richtung erfolgt, etwa quer zu der Seite des Trinkwasserbrunnens,
an der die Trinkwasserausgabe erfolgt. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist jedoch
vorgesehen, dass das Verankerungsmodul oder ein darauf aufgebauter Trinkwasserbrunnen,
der mit dem Verankerungsmodul verbunden ist, zumindest einen Werkzeugeingriff aufweist,
in den ein Brechwerkzeug einsetzbar ist, um die notwendige, die Sollbruchstelle trennende
Hebelkraft, aufbringen zu können.
[0091] So kann weiter bevorzugt vorgesehen sein, dass die Verbindung zwischen Verankerungsmodul
und Trinkwasserbrunnen durch eine Torsionsbelastung aufbrechbar ist. Eine Torsion
kann auf den Trinkwasserbrunnen mittels eines in einen Werkzeugeingriff des Trinkwasserbrunnen
eingreifendes, üblicherweise langes Hebelwerkzeug aufgebracht werden. Ist das Verankerungsmodul
in der Schachteinfassung verdrehsicher verankert, stellt dies das Gegenlager dar.
Auf diese Weise kann die Verbindung zwischen Verankerungsmodul und Trinkwasserbrunnen
und/oder die Verbindung zwischen Grundkörper und Verankerungskörper und/oder der Grundkörper
selbst, etwa der Zentralkörper von dem Kragkörper, aufgebrochen werden. Das Auftrennen
der Verbindung kann etwa durch das Abscheren von Schraubbolzen ermöglicht werden.
Der Vorteil der Notwendigkeit der Aufbringung einer Torsionskraft zum Aufbrechen der
Schachtöffnung ist, dass ohne Werkzeug ein Aufbringen der erforderlichen Torsion nicht
bzw. kaum möglich ist, da es an einem abragenden Hebelarm an dem Trinkwasserbrunnen
fehlt. Bevorzugt ist der Trinkwasserbrunnen hierfür zusätzlich schlank aufgebaut.
[0092] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Grundkörper eine die Schachteinfassung überragende,
von dem die Schachteinfassung umgebenden Boden beabstandete Blende aufweist. Auf die
Blende ist üblicherweise der Trinkwasserbrunnen aufgebaut. Durch die Beabstandung
der Blende von dem Boden werden optisch nicht nur Unebenheiten im Boden ausgeglichen,
vor allem kann auf den Boden auftreffendes Wasser - auch solches Wasser, welches üblicherweise
im Bereich eines Trinkwasserbrunnens durch den Trinkwasserbrunnen durch die Benutzung
selbst überschüssig und ungenutzt ausgegeben wird - unter der Blende abfließen. So
wird ein im Bereich des Trinkwasserbrunnens sauberes Erscheinungsbild auch bei intensiver
Benutzung ermöglicht, da mit dem Wasser in Richtung Trinkwasserbrunnen fließende Verschmutzungen
oder Abfall(partikel) nicht am Rand des Trinkwasserbrunnens aufgestaut, sondern unter
der Blende gesammelt werden. Üblicherweise fließt das Wasser weiter in den Schacht
ab, welcher ohnehin mit einem Ablauf versehen ist.
[0093] Zur Abstützung der Blende gegen dem den Boden umgebenden Schacht kann diese in ihrem
nach außen weisenden Randbereich über gegenüber dem Boden und/oder dem Grundkörper,
etwa dem Kragkörper abstützende Abstandshalter verfügen. Als eine Anordnung der Abstandshalter
im Randbereich wird eine Anordnung am äußeren Rand der Blende oder auch eine leicht,
etwa 1 bis 2 cm, gegenüber dem äußeren Rand radial hineinversetzte Anordnung der Abstandshalter
angesehen. Hierdurch wird ein schwebender Eindruck der Blende gegenüber dem Boden
erzielt. Durch das Vorsehen von Abstandshaltern, durch die die Blende in ihrem Randbereich
gegenüber dem Boden abgestützt ist, kann die Blende nicht nur höher von dem Boden
beabstandet sein, sondern auch weiter auskragen. So kann unter einer solchen Blende
auch ein Schachtdeckel, der etwa unverlierbar mit der Schachteinfassung verbunden
ist, versteckt werden, sodass dieser das Erscheinungsbild des Trinkwasserbrunnens
insgesamt nicht stört.
[0094] Bevorzugt sind die Abstandshalter in ihrer Höhe unabhängig voneinander einstellbar.
Auf diese Weise kann ein auf der Blende aufgebauter Trinkwasserbrunnen gerade ausgerichtet
werden, selbst bei unebenem Boden. Eine solche Höheneinstellung kann etwa durch eine
translatorische Verstellung der Blende, etwa durch einen Gewindebolzen, im Bereich
der Abstandshalter gegenüber dem Boden oder einem unter der Blende liegenden Teil
des Grundkörpers erfolgen.
[0095] So kann auch vorgesehen sein, dass die Blende mit dem Trinkwasserbrunnen stoffschlüssig
verbunden ist, wobei die Blende dann bevorzugt mit dem Grundkörper des Verankerungsmoduls
über eine Schraubverbindung verbunden ist. Üblicherweise ist diese Schraubverbindung
dann diejenige, die bei der Montage des Trinkwasserbrunnens auf dem Schacht, den Schacht
verschließend, gesetzt wird.
[0096] In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Verankerungsmodul über eine nach
oben offene Auffangschale für aus dem Trinkwasserbrunnen ausgegebenes Wasser verfügt.
Hierfür ist die Auffangschale entsprechend ausgerichtet, sodass aus dem Trinkwasserbrunnen
ausgegebenes Wasser auf sie auftrifft. Diese Auffangschale verfügt bevorzugt über
einen in den Schacht führenden Abfluss. Überschüssiges Wasser, welches durch einen
Nutzer eines Trinkwasserbrunnens nicht aufgefangen wird, wird auf diese Weise in den
Schacht zurückgeführt, ohne dass sich im Bereich des Trinkwasserbrunnens auf dem Boden
Pfützen bilden und den Trinkwasserbrunnen umgebende Schmutzpartikel in übermäßiger
Weise an den Rand der gesamten Anordnung fließen oder, je nach Ausgestaltung, in den
Schacht abfließen.
[0097] Es kann vorgesehen sein, dass die Auffangschale dazu ausgebildet ist, dass Haus-
oder wilde Tiere, etwa Vögel oder Hunde, von dem ohnehin vorhandenen, überschüssigen
Trinkwasser profitieren. Hierzu kann vorgesehen sein, dass der Abfluss gegenüber dem
unteren Boden der Auffangschale erhöht angeordnet ist, sodass das Wasser aus der Auffangschale
erst ab einem bestimmten Pegelstand abläuft.
[0098] Es kann auch vorgesehen sein, dass in der Auffangschale ein Sickerstein eingesetzt
ist. Dieser Stein verhindert durch seine Oberflächenstruktur ein Spritzen von auftreffendem
Wasser, ausgegeben aus dem Trinkwasserbrunnen.
[0099] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Verankerungsmodul, ggf. zusammen mit dem darauf
aufgebauten Trinkwasserbrunnen, die Schachteinfassung oberseitig vollständig abdeckt.
Auf diese Weise wird ein Stolpern über den Schacht verhindert; auch wird so einer
größeren Verschmutzung des Schachtes entgegengewirkt. Das Verankerungsmodul, ggf.
zusammen mit dem darauf aufgebauten Trinkwasserbrunnen, übernimmt somit die maßgeblichen
Aufgaben eines eine Schachteinfassung abdeckenden Deckels.
[0100] Der Grundkörper weist üblicherweise eine zumindest abschnittsweise durch den Grundkörper
eingefasste, eine vom Trinkwasserbrunnen und/oder der Blende, wenn montiert, überdeckte
Montageöffnung auf, sodass der Verankerungskörper in der Schachteinfassung montiert
und verankert werden kann. Auch dient diese Montageöffnung zum Hindurchführen von
Leitungen, insbesondere der Trinkwasserleitung, mit der der Trinkwasserbrunnen mit
Wasser versorgt wird. Diese Leitung ist bevorzugt als Flexschlauch ausgebildet. Dies
vereinfacht die Montage.
[0101] Bevorzugt ist vorgesehen, dass zur Öffnung der Montageöffnung der Trinkwasserbrunnen
und/oder Teile des Verankerungsmoduls, etwa die Blende, mittels für Einsatzkräfte
herausgegebenem Werkzeug, insbesondere Schlüsseln demontiert werden kann. Ein solcher
Schlüssel ist etwa in DIN 3223 beschrieben.
[0102] Die drei verschiedenen HauptAspekte werden unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Figuren nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel gemäß des ersten Aspektes des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens
in perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2:
- den oberen Teil des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens nach Figur 1 gemäß des ersten
Ausführungsbeispiels in Seitenansicht,
- Fig. 3:
- ein zweites Ausführungsbeispiel gemäß des ersten Aspektes des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens,
- Fig. 4:
- eine dreidimensionale Ansicht einer Armatur, umfassend einen Berührungsschutz gemäß
dem zweiten Aspekt in einer ersten Ausgestaltung,
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht der in Figur 4 gezeigten Armatur mit dem Berührungsschutz,
- Fig. 6:
- eine weitere Armatur mit einem Berührungsschutz gemäß dem zweiten Aspekt,
- Fig. 7:
- einen Trinkwasserbrunnen, aufweisend eine Armatur mit einem Berührungsschutz gemäß
dem zweiten Aspekt gemäß Figur 4,
- Fig. 8:
- eine dreidimensionale Ansicht einer Armatur gemäß Figur 6 mit einem weitergebildeten
Berührungsschutz gemäß dem zweiten Aspekt, umfassend ein Anschlagelement,
- Fig. 9:
- eine dreidimensionale Ansicht einer Armatur gemäß Figur 6 mit einem weitergebildeten
Berührungsschutz gemäß dem zweiten Aspekt, umfassend ein weitergebildetes Anschlagelement,
- Fig. 10:
- eine dreidimensionale Ansicht eines Trinkwasserbrunnens, aufgebaut auf einem Verankerungsmodul
gemäß dem dritten Aspekt,
- Fig. 11:
- ein Verankerungsmodul gemäß dem dritten Aspekt mit abgenommener Blende in einer Schräg-von-oben-Ansicht
und
- Fig. 12:
- eine Schnittansicht durch eine Schachteinfassung mit eingesetztem Verankerungsmodul
gemäß dem dritten Aspekt mit abgenommener Blende.
[0103] In den Figuren 1 bis 3 wird eine Ausgestaltung nach dem ersten beschriebenen Aspekt
erläutert.
[0104] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens
101 in schematisch vereinfachter Darstellung. Der Trinkbrunnen 101 ist für die Ausgabe
von Trinkwasser im öffentlichen Raum vorgesehen, wobei die am Aufstellungsort vorliegenden
Baulichkeiten nicht dargestellt sind.
[0105] Der Wasserauslass 102 für Trinkwasser wird am oberen Bereich eines Gestells 103 auf
einer Höhe von 80 cm bis 100 cm so montiert, so dass auch für Kinder oder körperlich
eingeschränkte Personen die Benutzung des Trinkbrunnens 101 ohne fremde Hilfe möglich
ist. Bedient wird der Wasserauslass 102 durch eine für Wartungs- und Reinigungszwecke
austauschbare Drückerarmatur 4.
[0106] Insbesondere aus der in Figur 2 dargestellten Seitenansicht des oberen Teils des
Trinkbrunnens 101 ist ersichtlich, dass der Wasserauslass 102 im Wesentlichen nach
unten gerichtet ist, um eine hygienische Trinkwasserausgabe sicherzustellen. Ferner
ist ein Schirm 105 gezeigt, der den Wasserauslass 102 überkragt. Dieser verhindert
eine Verschmutzung des Wasserauslasses 102 von oben. Außerdem bietet der Schirm 105
einen mechanischen Schutz des Wasserauslasses 102 gegen Vandalismus und er dient zusätzlich
als Schattenspender und verhindert so ein übermäßiges Erwärmen des Wasserauslasses
102 durch Sonneneinstrahlung. Auf der Oberseite des Schirms 105 ist eine gelaserte
Beschriftung 106 mit einem Hinweis auf Trinkwasser angebracht. Diese ist lesbar und
als taktil erfassbares Symbol sowie zusätzlich in Brailleschrift angelegt.
[0107] Das Gestell 103 weist zwei oberseitig mit einer Brücke 107 verbundene Säulen 108.1,
108.2 auf. Diese sind, wie die weiteren Außenteile des Trinkbrunnens 1, aus einem
Edelstahlwerkstoff hergestellt, wobei für das vorliegende Ausführungsbeispiel ein
Edelstahlprofil mit einem Rechteckquerschnitt verwendet wird. Fußseitig ist an den
Säulen 108.1, 108.2 eine Anschlussplatte 109 angeschweißt. Diese dient im unverbauten
Zustand als Standfläche.
[0108] Für die Montage wird die Anschlussplatte 109 einem Fundamentteil 110 zugeordnet.
Wie in Figur 1 gezeigt, ist die Anschlussplatte 109 hierzu durch eine Schraubverbindung
mit einem betonierten, Normmaße aufweisenden Schachtdeckel zu einem Fundamentteil
110 verbunden. Dabei bildet das Fundamentteil 110 erfindungsgemäß eine Schachtabdeckung
111 für den Verschluss eines im Einzelnen nicht dargestellten oberen genormten Schachtabschluss
eines Schachts. Damit kann der Trinkbrunnen 101 auf einen bereits bestehenden Fertigteilschacht
aufgesetzt werden. Hierfür kommt insbesondere der Schacht eines Abwasserkanals oder
einer Stra-ßenentwässerung in Frage. Für das gezeigt Ausführungsbeispiel ist das Fundamentteil
110 so angelegt, dass eine zu einem DN-600-Ringteil kompatible Schachtabdeckung 111
vorliegt. Die durch die Schachtabdeckung 111 hindurchgeführte Verrohrung 112 zur Trinkwasserzuführung
kann an eine nicht gezeigte, schachtseitige Ventilanordnung angekoppelt werden. Auch
die Anbringung des Trinkbrunnens 1 an einen spezifisch für die Trinkwasserzuleitung
angelegten Schacht ist möglich. Voraussetzung ist, dass der Schacht einen oberen genormten
Schachtabschlusses aufweist.
[0109] Das als Schachtabdeckung 111 angelegte Fundamentteil 110 ermöglicht eine vandalismussichere
Montage. Hierzu ist das Gewicht des Fundamentteils 110 im Verhältnis zum Gewicht der
vom Fundamentteil 110 abragenden Komponenten des Trinkbrunnens 101 so gewählt, dass
der Schwerpunkt des montierten Trinkbrunnens 101 im unteren Drittel des Gestells 103
liegt. Für eine zusätzlich verbesserte Standsicherheit sorgt eine schlanke Formgestaltung
des Trinkbrunnens 101. Ersichtlich ist, dass für die vorliegende Ausführung die Vertikalprojektion
des Gestells 103 auf die Standebene des montierten Trinkbrunnens 101 vollständig innerhalb
der Horizontalausdehnung der Schachtabdeckung 111 liegt. Zur Verspannung kann zusätzlich
ein im Einzelnen nicht dargestelltes Verriegelungselement vorgesehen sein, mit dem
ein formschlüssiger Eingriff in den genormten oberen Schachtabschluss erfolgt.
[0110] Zur Drainage des Überschusswasser ist in der Schachtabdeckung 111 ein Rosteinsatz
113 vorgesehen, der im Montagezustand den direkten Wasserabfluss in den darunterliegenden
Schacht ermöglicht. Zugleich dient der Rosteinsatz 113 als Wartungsdeckel 114 zum
Verschluss einer Revisionsöffnung in der Schachtabdeckung 111, die einen Zugang zu
den im Schacht angeordneten Komponenten, wie die Verrohrung 112 zur Trinkwasserzuführung,
ermöglicht.
[0111] Figur 3 zeigt eine zweites Ausführungsbeispiel, wobei für die mit dem ersten Ausführungsbeispiel
übereinstimmende Komponenten die gleichen Bezugszeichen verwendet werden. Erweitert
wurde der Trinkbrunnen 101 durch eine seitlich an der Säule 108.1 des Gestells 103
angebrachten Tiertränke 115. Diese ist so angeordnet, dass diese außerhalb des vom
Wasserauslass 102 ausgehenden Wasserfallbereich liegt. Damit wird eine direkte Wasserabgabe
in die Tiertränke 115 unterbunden.
[0112] In den Figuren 4 bis 7 wird eine Ausgestaltung nach dem zweiten beschriebenen Aspekt
erläutert.
[0113] Figur 4 zeigt eine Armatur 201, die über einen Berührungsschutz 202 verfügt. Die
Armatur 201 umfasst einen Betätigungsknopf 203, einen mit einem Gewinde versehenen
Wasseranschluss 204 sowie ein einen in der Figur nicht erkennbaren Wasserauslass bereitstellendes
Auslassrohr 205. An dem Auslassrohr 205 ist an seinem zu dem Wasserauslass weisenden
Ende ein Gewinde vorgesehen. An diesem Gewinde ist der Berührungsschutz 202, der über
ein komplementäres Innengewinde verfügt, angeschlossen. Zusätzlich ist in das Gewinde
ein Klebstoff eingebracht, sodass eine unlösbare Verbindung zwischen Berührungsschutz
202 und Armatur 201, respektive Auslassrohr 205 gegeben ist.
[0114] Der Berührungsschutz 202 verfügt umfänglich als auch in Längserstreckung über mehrere
Aussparungen 206 (in Figur 4 nur beispielhaft gekennzeichnet). Die Aussparungen 206
sind kreisrund ausgebildet und betragen in ihrem Innendurchmesser etwa 10 mm. Der
kleinste Abstand zwischen den Aussparungen 206 beträgt etwa 6 mm. Der Abstand zwischen
den einzelnen Aussparungen 206 ist somit kleiner als der Innendurchmesser der Aussparungen
206. Durch das Vorsehen der Aussparungen 206 in dem Berührungsschutz 202 kann von
außen allumseitig in dem Berührungsschutz 202 hineingeschaut werden, um zu prüfen,
ob in diesen unerwünschte Fremdkörper eingebracht sind, die den aus dem Auslassrohr
205, respektive dem Wasserauslass austretenden Strahl (in der Figur nicht dargestellt)
verschmutzen könnten.
[0115] Das aus dem Wasserauslass austretende Wasser steht unter einem gewissen Druck, sodass
ein Strahl gebildet wird. Der Strahl weist in seinem ersten Abschnitt im Wesentlichen
in Längserstreckungsrichtung des Berührungsschutzes 202, sodass der Berührungsschutz
202 den austretenden Strahl entlang seiner Erstreckung einfasst. Gleichzeitig berührt
der Strahl, der tatsächlich genutzt wird, den Berührungsschutz 202 nicht.
[0116] Auf diese Weise ist eine besonders hygienische Armatur 201 bereitgestellt.
[0117] Durch den Berührungsschutz 202 ist zudem sichergestellt, dass an den Wasserauslass
nicht herangereicht werden kann; für eine Person ist dieser mit den Fingern unerreichbar
aufgrund der relativ langen Erstreckung des Berührungsschutzes 202 sowie seines relativ
kleinen Innendurchmessers. Aufgrund der relativ langen Erstreckung und des Vorsehens
von Aussparungen 206 entlang dieser Erstreckung ist es auch stark erschwert und zudem
unangenehm, den Berührungsschutz so vollständig mit einer Hand zu verschließen, dass
nur ein kleinster Auslass bereitgestellt werden könnte, mit dem gerichtet vorbeigehende
Passanten nassgespritzt werden könnten.
[0118] Figur 5 zeigt die in Figur 4 gezeigte Armatur 201 in einer Seitenansicht. Man erkennt,
dass der Berührungsschutz 202 gegenüber der Senkrechten 207 in einem steil abfallenden
Winkel angestellt ist, im Wesentlichen jedoch nach unten weist. Man erkennt des Weiteren,
dass die Aussparungen 206 des Berührungsschutzes 202 umfänglich vorgesehen sind: Man
kann in dieser Perspektive durch den Berührungsschutz 202 hindurchschauen.
[0119] Figur 6 zeigt einen Trinkwasserbrunnen 208, aufweisend eine Armatur 201 wie vorstehend
beschrieben, mithin aufweisend einen Berührungsschutz 202. Zu erkennen ist hier die
im Wesentlichen nach unten weisende Ausrichtung des zwar nicht erkennbaren Wasserauslasses,
dessen Strahl jedoch in Erstreckungsrichtung des Berührungsschutzes 202 gerichtet
ist. Ein solcher Trinkwasserbrunnen 208 ist in der Öffentlichkeit aufstellbar und
verhindert eine missbräuchliche Nutzung und ist überdies gegen übliche Verschmutzungen
geschützt. Insbesondere ist die Reinigbarkeit des Berührungsschutzes 202 problemlos
möglich.
[0120] Figur 7 zeigt eine alternative Armatur 201.1. Der Berührungsschutz 202 ist identisch
wie vorstehend ausgebildet, jedoch an dem Auslassrohr 205.1 so angeschlossen, dass
dieser in senkrechte Richtung 207 nach unten weist. Auf diese Weise berührt auch aus
dem hier nicht erkennbaren Wasserauslass austretendes Wasser zu Beginn des Wasserflusses
(somit unmittelbar nach einer Betätigung des Betätigungsknopfes 203.1) das Wasser
nicht den Berührungsschutz 202, was zu einer erhöhten Hygiene führt. Gleiches gilt
auch, wenn, wie hier nach einer bestimmten Zeit automatisch, der Wasserausfluss gestoppt
wird. Beim Stoppen wird der Druck des Strahls reduziert, sodass Wasser den Berührungsschutz
2 berühren könnte, was gegebenenfalls als unhygienisch empfunden wird.
[0121] Die Figuren 8 und 9 zeigen weitere Armaturen 201.2, 201.3. Diese Armaturen verfügen
über einen Berührungsschutz 202, der zusätzlich über ein Anschlagelement 209, 209.1
verfügt.
[0122] Das Anschlagelement 209, welches in Figur 8 dargestellt ist, ist ringförmig im Endbereich
des Berührungsschutzes 202 angeordnet. Das Anschlagelement 209 ragt über den Außendurchmesser
des Berührungsschutzes 202 hinaus, sodass verhindert ist, dass eine Flasche, die befüllt
werden soll, über den Berührungsschutz 202 gestülpt wird, sodass der Berührungsschutz
202 in die Flasche hineingeführt ist. Beim Hineinführen des Berührungsschutzes 202
in eine Flasche könnte der Berührungsschutz 202 kontaminiert werden. Durch das Anschlagelement
209 wird dies vermieden.
[0123] Die Weiterbildung des Anschlagelementes 209.1, welche in Figur 9 dargestellt ist,
erweitert den Wirkradius des Anschlagelementes 209.1 gegenüber der in Figur 8 dargestellten
Ausgestaltung des Anschlagelementes 209, in dem von dem ringförmigen, an das an den
Berührungsschutz 202 angeschlossenen Ringelement 210 ein von diesem radial abragendes
Langelement 211, hier in Form eines Drahtes, vorgesehen ist. Dieses Langelement 211
ist an seinem anderen Ende an der Armatur 201.1 abgestützt. Auf diese Weise wird verhindert,
dass eine Weithalsflasche oder eine Trinkblase mit einer entsprechend großen Öffnung
über den Berührungsschutz 202 gestülpt wird, sodass eine Kontaminierung auch durch
größere Aufnahmegefäße verhindert ist.
[0124] In den Figuren 10 bis 12 wird eine Ausgestaltung nach dem dritten beschriebenen Aspekt
erläutert.
[0125] Figur 10 zeigt ein Verankerungsmodul 301 für einen darauf aufgebauten Trinkwasserbrunnen
302. Der Trinkwasserbrunnen 302 dient der Ausgabe von Trinkwasser insbesondere im
öffentlichen Raum. Die Anordnung von Verankerungsmodul 301 und Trinkwasserbrunnen
302 ist aufgesetzt auf einem unter dem Verankerungsmodul 301 - in Figur 10 nicht erkennbaren,
da verdeckten - Schacht, aufweisend einen Unterflurhydranten.
[0126] Figur 11 zeigt das Verankerungsmodul 301 mit abgenommener Blende 303 (siehe Figur
10), angeschlossen an einen Schacht 304. Der Schacht 304 weist einen Schachtdeckel
305 auf, der in der in Figur 11 gezeigten Ansicht leicht geöffnet ist. Durch die Montageöffnung
323, die hier freigegeben wird, kann ein Flexschlauch zur Versorgung des hier nicht
dargestellten Trinkwasserbrunnens 302 mit Trinkwasser ausgehend von einem ebenfalls
nicht erkennbaren Unterflurhydranten in den Schacht 304 installiert werden.
[0127] Figur 12 zeigt den Anschluss des Verankerungsmoduls 301 an der den Schacht 304 einfassenden
Schachteinfassung 307. Die Schachteinfassung 307 wird gebildet durch einen im Wesentlichen
kegelstumpfförmigen Hohlkörper mit einem Verankerungsflansch 308, durch den die Schachteinfassung
307 im hier nicht näher dargestellten Erdreich verankert ist, Schachteinfassungswänden
309 sowie einer Deckeleinfassung 310. In die Deckeleinfassung 310 ist der an der Schachteinfassung
307 unverlierbar gehaltenen Deckel 305 üblicherweise eingesetzt, wenn der Schacht
304 verschlossen ist.
[0128] In dem Schacht 304 ist eine Anschlussmimik 306 zum Anschluss einer zu dem Trinkwasserbrunnen
302 führenden Trinkwasserleitung (hier nicht dargestellt) zur Ausgabe von Trinkwasser
vorgesehen.
[0129] Das Verankerungsmodul 301 ist mit seinem Grundkörper 311, respektive, mit seinem
in die Deckeleinfassung 310 des Schachtes 304 hineinragenden Zentralkörper 312 gegenüber
der Gewichtskraft an dem Schachtrand abgestützt. Auch der die Schachteinfassung 307
überkragende Teil des Grundkörpers 311, der Kragkörper 313, stützt das Verankerungsmodul
301 gegenüber der Gewichtskraft ab, indem es sich an dem die Schachteinfassung 307
umgebenden Boden 314 abstützt.
[0130] Die Schachteinfassung 307 verfügt über einen in das Schachtinnere hineinragenden
Vorsprung 315. An diesem Vorsprung 315 ist der Schachtdeckel 305 mittels eines Bolzens
unverlierbar gehalten. In dieser hier dargestellten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass zur Verankerung des Verankerungsmoduls 301 als in den Schacht 304 hineinragender
Verankerungskörper 316 ein Riegel vorgesehen ist, der den Vorsprung 315 hintergreift
und welcher Verankerungskörper 316 mit dem Grundkörper 311 über Schraubbolzen 317,
317.1 verbunden ist. Ein Entfernen des Trinkwasserbrunnens 302 mitsamt Verankerungsmodul
301 ist durch diese formschlüssige Verankerung an der Schachteinfassung 307 unterbunden.
[0131] Zur Vermeidung einer Beschädigung der Schachteinfassung 307, insbesondere des Vorsprungs
315, ist vorgesehen, dass der Verankerungskörper 316 den Vorsprung 315 nicht gegenüber
dem Grundkörper 311, respektive dem Zentralkörper 312 einspannt, sondern von dem Grundkörper
311 beabstandet ist. Zum Verhindern des Verspannens dienen den Grundkörper 311 und
den Verankerungskörper 316 beabstandende Distanzhülsen 318, 318.1.
[0132] Der Schachtdeckel 305 ist oval und damit unrund ausgestaltet. Entsprechend ist auch
die Deckeleinfassung 310 der Schachteinfassung 307 ausgestaltet. An dieser Unrundheit
ist der in die Deckeleinfassung 310 eingesetzte Zentralkörper 312 des Grundkörpers
311 angepasst, sodass die Ausrichtung des Verankerungsmoduls 301 gegenüber der Schachteinfassung
307 vordefiniert ist. Durch die ebenfalls ovale Ausgestaltung Zentralkörpers 312 des
Grundkörpers 311 wird eine Verdrehsicherung des Verankerungsmoduls 301 gegenüber der
Schachteinfassung 307 bereitgestellt. Hierdurch ist verhindert, dass der Verankerungskörper
316 in Form des Riegels in einer verdrehten Position des Verankerungsmoduls 301 nicht
mehr den Vorsprung 315 hintergreift, sodass die Verankerung aufgehoben wäre.
[0133] Für eine Demontage des Verankerungsmoduls 301 von der Schachteinfassung 307 werden
die Schraubbolzen 317, 317.1 gelöst, sodass der Verankerungskörper 316 den Vorsprung
315 nicht mehr hintergreift. Das Verankerungsmodul 301 kann dann aus der Schachteinfassung
307 herausgenommen werden.
[0134] Das Verankerungsmodul 301 verfügt über eine Auffangschale 319. Diese ist an den Kragkörper
313 angeschlossen. Die Auffangschale 319 verfügt über einen in den Schacht 304 mündenden
Abfluss 320, über den in der Auffangschale 319 aufgefangenes, durch den Trinkwasserbrunnen
302 ausgegebenes Wasser in den Schacht 304 abfließen kann. In die Auffangschale 319
ist ein Sickerstein 321 eingesetzt, der durch seine hier nicht näher dargestellte
Oberflächenstruktur ein Spritzen von auftreffendem Wasser verhindert.
[0135] Die Blende 303 des Verankerungsmoduls 301, auf der der Trinkwasserbrunnen 302 aufgebaut
ist, überdeckt den Abfluss 320 der Auffangschale 319 sowie die weitere, darunter liegende
Verankerungsmimik. Die Blende 303 ist mittels Abstandshaltern 322, 322.1, 322.2, 322.3
von dem den Schacht 304 umgebenden Boden 314 beabstandet. Den Trinkwasserbrunnen 302,
respektive das Verankerungsmodul 301 umgebendes Wasser, welches üblicherweise im Bereich
eines Trinkwasserbrunnens 302 vorkommt, kann unter der Blende 301 in den Schacht 304
abfließen. Auch der Grundkörper 311 hindert das Abfließen des Wassers nicht, da er
jedenfalls mit seinem die Schachteinfassung 307 überkragenden Kragkörper 313 nur einen
Abschnitt des Umfanges der Schachteinfassung 307 einfasst. Unter der Blende 303 ist
auch der Schachtdeckel 305 verborgbar.
[0136] Durch die Blende 303 ist die nach oben weisende Öffnung des Schachtes 304 oberseitig
abgedeckt; gleiches gilt für die Montageöffnung 323.
Bezugszeichenliste
[0137]
- 101
- Trinkbrunnen
- 102
- Wasserauslass
- 103
- Gestell
- 104
- Drückerarmatur
- 105
- Schirm
- 106
- Beschriftung
- 107
- Brücke
- 108.1, 108.2
- Säule
- 109
- Anschlussplatte
- 110
- Fundamentteil
- 111
- Schachtabdeckung
- 112
- Verrohrung
- 113
- Rosteinsatz
- 114
- Wartungsdeckel
- 115
- Tiertränke
- 201,201.1
- Armatur
- 202
- Berührungsschutz
- 203,203.1
- Betätigungsknopf
- 204
- Wasseranschluss
- 205,205.1
- Auslassrohr
- 206
- Aussparung
- 207
- Senkrechte
- 208
- Trinkwasserbrunnen
- 209,209.1
- Anschlagelement
- 210
- Ringelement
- 211
- Langelement
- 301
- Verankerungsmodul
- 302
- Trinkwasserbrunnen
- 303
- Blende
- 304
- Schacht
- 305
- Schachtdeckel
- 306
- Anschlussmimik für Wasserversorgung
- 307
- Schachteinfassung
- 308
- Verankerungsflansch
- 309
- Schachteinfassungswand
- 310
- Deckeleinfassung
- 311
- Grundkörper
- 312
- Zentralkörper
- 313
- Kragkörper
- 314
- Boden
- 315
- Vorsprung
- 316
- Verankerungskörper
- 317,317.1
- Schraubbolzen
- 318,318.1
- Distanzhülse
- 319
- Auffangschale
- 320
- Abfluss
- 321
- Sickerstein
- 322, 322.1, 322.2, 322.3
- Abstandshalter
- 323
- Montageöffnung