[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebefenstermechanik sowie einen Schiebefensterflügel
bzw. einen Schiebefensterrahmen mit dieser Schiebefenstermechanik sowie eine Schiebetürmechanik
sowie einen Schiebetürflügel bzw. eine Schiebetürrahmen mit dieser Schiebetürmechanik.
[0002] Es gibt bereits verschiedene Arten von Fenstern und Türen und auch die verschiedensten
Ausführungsformen von Schiebefenstern und Schiebetüren. Beispielsweise sei hier nur
das in Amerika verbreitete Vertikalschiebefenster genannt. Weitere Arten von Schiebefenster
wurden beispielsweise beim Renault R4 verwendet. Weitere Beispiele bei denen Schiebeelemente
verwendet werden, um Öffnungen von umgrenzten Bereichen verschließbar zu gestalten,
sind Schiebetüren, wie sie aus dem KFZ-Bereich bekannt sind. Weiterhin sind verschiedene
Schiebefenster und Schiebetüren wie Schwebetüren und Faltschiebetüren bekannt.
[0003] Bisher weisen Schiebefenster und Schiebetüren im Vergleich zu Fenstern und Türen
mit Flügeln verschiedene Nachteile auf, wie beispielsweise eine Notwendigkeit dicker
Rahmen, um die Rollen und Fenster-/-türmechaniken zum Öffnen und Schließen sowie zum
Verriegeln des Fensters bzw. der Tür unterzubringen. Weiterhin besteht bei Schiebefenstern
und Schiebetüren üblicherweise ein Problem mit der Abdichtung, da üblicherweise keine
hohen Kräfte auf die Fenster-/Türdichtung aufgebracht werden können und die Dichtung
bei einem Verschieben eines Schiebefenster-/-türelements über eine solche Dichtung
verschoben werden muss.
[0004] Es ist daher hier wünschenswert ein Schiebefenster und -türen dahingehend zu verbessern,
dass auch mit sehr schmalen Rahmen oder sogar ganz ohne sichtbare Rahmen ein Schiebefenster
und -türen bereitgestellt werden kann, dass eine hervorragende Bedienbarkeit, Dichtheit
und Sicherheit gegenüber ungewolltem Öffnen ermöglicht. Es ist weiter wünschenswert
ein Schiebefenster und eine Schiebetür zur Verfügung zu haben, das bzw. die es gestattet
einerseits einfach geöffnet und geschlossen zu werden und andererseits ermöglicht
die Funktion des Schiebefensters bzw. der Schiebetür insbesondere in Bezug auf Dichtigkeit,
Sicherheit und Bedienbarkeit deutlich zu verbessern.
[0005] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Mechanik für ein Schiebefenster
oder eine Schiebetür mit einem Rahmen und einem in einer Schieberichtung waagerecht
verschiebbaren Schiebeflügel bereitgestellt, wobei der Rahmen eine obere und eine
untere Führung aufweist und der Schiebeflügel ein oberes und unteres Führungselement
aufweist, wobei die Führungen und die Führungselemente zusammenwirken und eine Verschiebbarkeit
des Schiebeflügels gegenüber dem Rahmen ermöglichen, wobei die Mechanik eingerichtet
ist, mindestens eines von der oberen Führung, der unteren Führung, dem oberen Führungselement
und dem unteren Führungselement so verstellen, dass der Schiebeflügel oben und/oder
unten senkrecht zu einer Öffnungsrichtung ausgestellt oder zugestellt wird.
[0006] Zur Vereinfachung wird im Folgenden immer nur auf einen Rahmen oder einem Flügel
Bezug genommen. Ansonsten ist die vorliegende Erfindung sowohl für Schiebetüren als
auch für Schiebefenster geeignet. Wenn gleichwohl auf beide Komponenten hingewiesen
wird, wird eine Konstruktion wie "Schiebefenster-/-türflügel" verwendet, um einerseits
auf "Schiebefensterflügel" und andererseits auf "Schiebetürflügel" Bezug zu nehmen.
[0007] In dieser grundlegenden Ausführungsform der Mechanik der Erfindung kann zumindest
die obere Führung, die untere Führung, das oberen Führungselement oder das untere
Führungselement so verstellt werden, dass das Schiebefenster / die Schiebetür gegenüber
einer Normallage oben und/oder unten ausgestellt werden kann. Hierbei kann die Mechanik
eines der Führungen oder eines der Führungselemente senkrecht zu der Öffnungsrichtung
verstellen. In der Grundform wird hier ein Schiebefenster / eine Schiebetür bereitgestellt,
dass bzw. die oben und/oder auch unten gekippt werden kann. Hier wird der Begriff
"Kippen" für eine Bewegung verwendet, die eine Bewegungslänge von lediglich einigen
Millimetern, höchstens wenigen Centimetern umfasst. Das vorliegende Schiebefenster
bzw. die Schiebetür führt also keine Kippbewegung aus, wie sie von einem Schwenk-Kippfenster
bekannt ist bei der die Scherenmechanik eine ein Kippen bis zu einem Spalt von 10
bis 20 cm ermöglichen, sondern werden lediglich wenige Millimeter Bewegungslänge erreicht,
nicht um einen größeren Luftaustausch zu ermöglichen, sondern lediglich, um eine Dichtung
an dem Rahmen oder dem Flügel weit genug von einer Dichtfläche abzuheben und einen
kleinen Luftspalt zu erzeugen.
[0008] Die Grundausführung kann dabei oben und/oder unten gekippt werden, wobei ein oberes
Kippen bei innen montiertem Schiebefenster-/-türflügel bevorzugt wird, während ein
unteres Kippen bei einem außen montieren Schiebefenster-/-türflügel bevorzugt wird.
[0009] Schiebefenster und Schiebetüren verwenden öfter Bürstendichtungen, die es gestatten
ein Schiebefenster bzw. eine Schiebetür bei anliegender Dichtung zu bewegen. Es ist
ebenfalls bekannt Dichtungen zu verwenden, die in einer geschlossenen Endposition
des Schiebefensters bzw. der Schiebetür gegen entsprechenden Dichtflächen gedrückt
werden.
[0010] Dies ist hier jedoch nur eine grundlegende Ausführungsform, bei der ein Dichtung
als Bürstendichtung oder dergleichen ausgeführt ist und die Dichtung, die sich in
dem Bereich befindet, der auf- oder zu-gekippt, bzw. aus- oder zugestellt wird. Hier
kann einfach über eine weitere Verstellung einer Führung oder eines Führungselements
eine deutlich erhöhte Dichtwirkung erzielt werden, ohne dass dazu bewegliche oder
pneumatische Dichtungen notwendig wären.
[0011] Die unteren und oberen Führungen sowie die unteren und oberen Führungselemente können
hier nach Belieben ausgeführt werden. Es ist möglich die vorliegende Erfindung mit
Gleitelementen auszustatten. Es ist ebenfalls möglich anstelle von Gleitelementen
aus beispielweise PTFE beispielsweise Lineargleitlager, Axial-Kugellager oder Wälzlager
zu verwenden wie beispielsweise Kugelumlauflager, um ein möglichst leichtes Gleiten
der Komponenten zu ermöglichen. Es ist ebenfalls möglich Leitlager, oder Luftlager
zu verwenden, um ein noch leichteres Gleiten des Fenster- bzw. Türflügels zu ermöglichen.
Die Mechanik der vorliegenden Erfindung ist verglichen zu herkömmlichen Schiebefensterausführungen
eher aufwändig, weshalb hier auf eine besonders gute und reibungsfreie Lagerung geachtet
werden sollte.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden umfasst die untere Führung,
eine Rollenbahn und/oder mindestens ein Gleitelement und das untere Führungselement
umfasst eine Schiene, oder die untere Führung umfasst eine Schiene und das untere
Führungselement umfasst mindestens ein Gleitelement, Rollen, eine Rollenbahn, wobei
Rollen der Rollenbahn eingerichtet sind über die Schiene abzurollen. Hier ist eine
Ausführung angegeben, bei der die Gewichtslast des Fensters bzw. der Tür von unten
durch eine Schiene gestützt wird, die über eine Rollenbahn abrollen kann. Es ist auch
möglich die Gewichtslast des Fensters bzw. der Tür von unten durch eine Schiene gestützt
wird, die über das mindestens eine Gleitelement gleiten kann. Es kann vorgesehen sein,
die Rollen, Rollenbahn oder das mindestens eine Gleitelement in einem Rahmen einzusetzen
und den Flügel mit der Schiene zu versehen, um einen möglichst dünnen Flügelrahmen
umsetzen zu können. Es kann ebenfalls vorgesehen sein, die Rollen, die Rollenbahn
oder das mindestens eine Gleitelement in dem Flügel einzusetzen und die Schiene in
den Rahmen zu integrieren. Hier kann entweder die Schiene oder die Rollen, die Rollenbahn
oder das mindestens eine Gleitelement verstellt werden, um das Fenster bzw. die Tür
zu kippen bzw. anzustellen. Hier wird das Fenster bzw. die Tür an einer Unterseite
angestellt bzw. gekippt.
[0013] Bei einer weiteren Ausführungsform der Mechanik ist diese eingerichtet bei einer
Verstellung der unteren Führung oder dem unteren Führungselement die Rollen, die Rollenbahn
oder das mindestens eine Gleitelement oder die Schiene senkrecht zu der Öffnungsrichtung
parallel zu verschieben. Hier wird die Schiene oder die Rollen, die Rollenbahn oder
das mindestens eine Gleitelement (im Wesentlichen) senkrecht zu einer Ebene der Fenster-/Türfläche
parallel verstellt bzw. verschoben. Diese Parallelverschiebung kann geradlinig oder
entlang einer Kurve oder einem Kreisbogen erfolgen. Hier verlaufen die Rollen, die
Rollenbahn oder das mindestens eine Gleitelement und die Schiene im Wesentlichen ohne
eine besondere gegenseitige Verkippung die über ein maß der Verkippung hinausgeht,
die aus einer Verstellung lediglich der unteren Führung oder des unteren Führungselements
folgt. Dies hat den Vorteil, dass durch die Verstellung keine Reibung und damit kein
Verschleiß zwischen den Rollen der Rollenbahn und der Schiene auftritt. Weiter kann
bei Verwendung des mindestens einen Gleitelements sichergestellt werden, dass bei
der Verstellung keine übermäßige Reibung und damit kein übermäßiger Verschleiß, zwischen
dem mindestens einen Gleitelement und der Schiene auftritt, da dieses Gleitpaar ja
so ausgelegt ist, dass sie sich gegeneinander bewegen können.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Mechanik verschwenkt diese die Rollen, die
Rollenbahn das mindestens eine Gleitelement oder die Schiene um eine Achse, die parallel
zu der Öffnungsrichtung verläuft. Dies ist so auszuführen, dass eine Verschwenkung
eine Verschiebung der Stelle bewirkt, bei der sich die Rollen, die Rollenbahn, das
mindestens eine Gleitelement und die Schiene berühren bzw. bei der die Rollen über
die Schiene rollen, bzw. das mindestens eine Gleitelement über die Schiene gleitet
und eine Bewegung des Flügels bezüglich des Rahmens bewirkt, die zumindest zum Teil
im Wesentlichen senkrecht zu einer Fenster-/Türfläche ist, und somit auch senkrecht
zur Öffnungsrichtung verläuft. Es ist hierzu notwendig, dass die Schwenkachse der
Rollenbahn oder der Schiene nicht mit dem Punkt zusammenfällt, an dem die Rollen auf
der Schiene laufen bzw. das mindestens eine Gleitelement auf der Schiene gleitet.
Der Drehpunkt der Schiene und/oder der Rollen, der Rollenbahn bzw. des mindestens
einen Gleitelements liegt bevorzugt unterhalb des Kontaktbereichs der Rollen bzw.
des Gleitelements mit der Schiene, sodass ein Schwenkbereich eine bevorzugt zwei Endstellungen
aufweist, die sich in einer stabilen Lage befinden. Es kann ebenfalls vorgesehen sein,
dass nur eine geschlossene Stellung der Schiene oder der Rollenschiene oder des mindestens
einen Gleitelements eine unter Schwerkraftbedingungen stabile Position einnimmt, wodurch
sichergestellt werden kann, dass auch ohne eine Krafteinleitung durch ein Bedienelement
der Schiebeflügel selbsttätig gegen eine Fenster-/Türdichtung gedrückt wird.
[0015] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform der vorliegenden Mechanik umfasst eine obere
Führung Rollen, eine Rollenbahn oder mindestens ein Gleitelement und das obere Führungselement
eine Schiene. Es ist ebenfalls möglich, dass die obere Führung eine Schiene umfasst
und das obere Führungselement Rollen, eine Rollenbahn oder mindestens ein Gleitelement
umfasst. Die Mechanik ist eingerichtet die Rollen, die Rollenbahn, das mindestens
eine Gleitelement oder die Schiene um eine Achse zu verschwenken, die parallel zu
der Öffnungsrichtung verläuft. Hier ist eine Ausführung der Erfindung vorgeschlagen,
bei der ein oberer Teil des Schiebeflügels analog zu den vorstehenden Ausführungen
des unteren Schiebeflügels verstellt werden kann, um einen oberen Teil des Schiebeflügels
aus- bzw. zuzustellen bzw. den Schiebeflügel an einer oberen Kante zu kippen bzw.
anzukippen. Auch diese Ausführung ist darauf gerichtet nur einen kleinen Grad einer
Verkippung zu erzielen. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf einer Abdichtung des Schiebeflügels
senkrecht zu einer Öffnungsrichtung. Hier betrifft die Ausführungsform eine Abdichtung
eine Oberkante des Schiebeflügels. Je nach Sichtweise kann die Mechanik verwendet
werden, um eine Abdichtung an zumindest einem Teil des Schiebeflügels zu verbessern
oder eine Reibung zwischen einer Dichtung und einer Dichtfläche beim Bewegen des Schiebeflügels
zu verringern, indem die Dichtung von der Dichtung abgehoben wird oder zumindest eine
Anpressdruck der auf die Dichtung wirkt erheblich verringert wird. Auch wenn das Hauptaugenmerk
auf einem Verkippen des Schiebeflügels liegt, ist es ebenfalls beabsichtigt, den gesamten
Schiebeflügle parallel zu verschieben und Dichtungen gegen Dichtflächen zu pressen
bzw. von Dichtflächen abzuheben. Die obere Schiene und die Rollen bzw. die Rollenschiene
oder das mindestens eine Gleitelement sollten dabei so ausgelegt werden, dass sie
in der Lage sind eine Bewegung einer unteren Schiene, der unteren Rollen, der Rollenschiene
oder mindestens eines unteren Gleitelements auszugleichen. Hier wird eine Rollenanordnung
vorgesehen, bei der Rollen mit senkrechen Achsen in einer U-förmigen Scheine laufen
und die Abmessungen der Scheine es gestattet, dass die Rollen in der Schiene leicht
kippen oder eine zumindest kleine Vertikalbewegung der Schiene in Bezug auf die Rollen
oder die Rollenschiene gestatten. Es kann auch eine Gleitelementanordnung verwendet
werden, bei der das mindestens eine Gleitelement und die Schiene ein Querschnittsprofil
aufweisen, das eine gegenseitige Verschwenkung in einer Längsachse gestatten. Dies
kann im einfachsten Fall durch ein Kontaktfläche erreicht werden das ein Teil eines
Kreiszylindermantels bildet, wodurch ein Gleiten in Längsrichtung als auch in Umfangsrichtung
ermöglicht wird. Die Kontaktfläche sollte im Fall von Gleitelementen möglich groß
gewählt werden, um eine geringer Flächenbelastung der Gleitelemente und somit einen
geringen Verschleiß zu erreichen.
[0016] Bei einer weiteren Ausführungsform der Mechanik umfasst die obere Führung Rollen,
eine Rollenbahn oder mindestens ein Gleitelement und das obere Führungselement umfasst
eine Schiene, oder die obere Führung umfasst eine Schiene und das obere Führungselement
umfasst Rollen, eine Rollenbahn oder mindestens ein Gleitelement. Auch hier verstellt
die Mechanik die Rollen, die Rollenbahn oder die Schiene, so dass die Achse der Rollen,
die Rollenbahn oder die Schiene bei Verstellung parallel verschoben werden. Auch hier
kann die Mechanik das Gleitelement oder die Schiene verstellen, die Berührungsfläche
der Gleitbahn und der Schiene bei Verstellung parallel verschoben wird. Dies kann
durch eine Parallelogramm-Führung verwirklicht werden, oder durch mehrere Stellglieder,
die die einzelnen Rollen senkrecht zu einer Fläche des Fenster-/Türflügels verstellen.
[0017] Bei einer weiteren Ausführung der Mechanik ist diese eingerichtet die untere Führung
und/oder das untere Führungselement durch eine Verkippung der Führung und/oder des
unteren Führungselements zu verstellen und ist ebenfalls eingerichtet die obere Führung
und/oder das obere Führungselement durch eine Parallelverschiebung in einer waagerechten
Richtung zu verstellen. Die Waagerechte Richtung der Verstellung der oberen Führung
und/oder des oberen Führungselements geschieht dabei senkrecht oder zumindest im Wesentlichen
Senkrecht zu einer Fläche Schiebeflügels. Dies erscheint momentan als die bevorzugte
Ausführungsform, wobei je nach Bedienelemente, zum Ansteuern der Mechanik auf dem
Schiebeflügel oder in dem Rahmen angeordnet werden. Eine Anordnung von Bedienelementen
in dem Rahmen ermöglicht es vorgesehene Rahmenelemente des Schiebeflügels sehr zierlich
auszuführen. Eine Anordnung von Bedienelementen in dem Schiebeflügel ermöglicht es
eine hervorragende Bedienbarkeit für einen Benutzer zu ermöglichen da bei einer Bedienung
der Mechanik am Flügle diese Bedienelemente auch direkt dazu verwendet werden können
den Schiebeflügel zu öffnen oder zu schließen.
[0018] Bei einer weiteren Ausführung der Mechanik ist diese dadurch gekennzeichnet, dass
durch ein Verstellen der oberen Führung oder des oberen Führungselements, und der
unteren Führung oder des unteren Führungselements mindestens eine Fenster-/Türrahmendichtung
an einem Schiebefenster-/-türrahmen gegen einen Schiebefenster-/-türflügel und/oder
eine Fenster-/Türflügeldichtung an dem Schiebefenster-/-türflügel gegen den Schiebefenster-/-
türrahmen gepresst wird, oder von diesem abgehoben wird, in einer Richtung die waagerecht
und senkrecht zu der Öffnungsrichtung verläuft. Hier liegt eine Kombination der Bewegungen
an der oberen Fenster-/Türflügelseite und der unteren Fenster-/Türflügelseite vor,
die dazu dient, den gesamten Fenster-/Türflügel in einer geschlossenen Stellung abzudichten.
Dabei kann auf verstellbare Dichtungen oder auch Dichtungen verzichtet werden, die
es gestatten einen Fenster-/Türflügel mit anliegender Dichtung zu öffnen oder zu schließen.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform gestattet die Mechanik ein gemeinsames Verstellen
der oberen Führung oder des oberen Führungselements und der unteren Führung oder des
unteren Führungselements mit einem einzigen Bedienelement. Der Schiebefenster-/-türflügel
durch eine einzige Bedienung eines Bedienelements oben und unten ausgestellt werden.
Hierdurch kann der Schiebefenster-/-türflügel von Dichtungen abgehoben werden, die
senkrecht zu einer Öffnungsrichtung abdichten und ohne Widerstand geöffnet oder geschlossen
werden.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform gestattet die Mechanik ein getrenntes Verstellen
der oberen Führung oder des oberen Führungselements und der unteren Führung oder des
unteren Führungselements. Hier kann durch eine Betätigung eines Bedienelements das
zu der Mechanik gehört, nur ein Teil des Schiebefenster-/-türflügels gekippt werden.
Auch wenn die Verkippung geringer ausfällt, wie es von Schwenk-Kippfenstern und Schwenk-Kipptüren
bekannt ist und bei einem oben oder unten gekippten Fenster-Türflügel nicht unbedingt
ein Sichtspalt entstehen muss, gestattet die Kippung, dass die Dichtungen oben oder
unten am Fenster-/Türflügel von den entsprechenden Dichtflächen abheben und gestatten
somit einen Luftaustauch bei gekipptem Fenster bzw. gekippter Tür. Hier ist es erstmals
auch möglich den Schiebefenster-/-türflügel an der Unterseite zu kippen. Um einen
Luftdurchsatz zu erhöhen können Queröffnungen in der Rollenschiene, den Gleitelementen
oder der Schiene vorgesehen werden, um einen stärkeren Luftaustauch zu ermöglichen.
Es kann ebenso vorgesehen sein ein Design des Falzes so auszulegen, dass dieser bei
ein- oder beidseitig angekipptem Schiebeflügel einen erhöhten Luftdurchsatz ermöglicht.
[0021] Bei einer weiteren Ausführungsform der Mechanik umfasst diese mindestens ein Bedienelement
und mindestens ein Aktuator-Element, wobei das Bedienelement durch mindestens eine
Wirkverbindung mit dem mindestens einen Aktuator-Element verbunden sind. Das mindestens
eine Aktuator-Element ist dabei eingerichtet ist mindestens eines der oberen Führung
der unteren Führung, des oberen Führungselements und des unteren Führungselements
mechanisch zu verstellen. Im einfachsten Fall kann das Bedienelement als Schiebe-
oder Schwenkhebel ausgeführt sein, die Wirkverbindung als ein Gestänge und das Aktuator-Element
als ein Hebel der, eine Führung bzw. ein Führungselement verstellt.
[0022] Bei einer weiteren Ausführungsform der Mechanik ist das Bedienelement, die Wirkverbindung
und mindestens ein Aktuator-Element durch eine mechanische Verbindung, eine elektrische
Verbindung oder eine Hydraulische Verbindung miteinander verbunden. Hier ist das Aktuator-Element
eingerichtet ist mindestens eines der oberen Führung der unteren Führung, des oberen
Führungselements und des unteren Führungselements zu verstellen, um den Schiebefenster-/-türflügel
zu kippen, auszustellen oder zu verschieben. Es kann ebenfalls vorgesehen sein, einen
beispielsweise elektrischen Antrieb zum Öffnen oder Schließen des Fenster-/Türflügels
in dem Rahmen zu integrieren. Hier kann ein Bedienelement Tasten umfassen, die ein
Öffnen durch einen einfachen Tastendruck ermöglichen. Es kann bei elektrischen Lösungen
ebenfalls vorgesehen sein, dass die Mechanik Sensoren umfasst, um ein Einklemmen von
Gegenständen oder Körperteilen zu verhindern.
[0023] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform der Mechanik wird die obere Führung als Rollen,
als eine Rollenschiene oder mit mindestens einem Gleitelement ausgeführt und das obere
Führungselement als eine Schiene oder U-Schiene, oder die obere Führung wird als eine
Schiene oder eine U-Schiene ausgeführt und das obere Führungselement mit Rollen, einer
Rollenschiene oder mindestens einem Gleitelement umgesetzt. Bei dieser Ausführung
sind die Achsen der Rollen oder eine Rollenschiene und die Schiene oder U-Schiene
gegenüber der Fensterfläche in einem Winkel angeordnet. Die Schiene und die Rollen
ermöglichen dabei eine gegenseitige Verschiebung. Durch den Neigungswinkel kann eine
obere Seite des Schiebefenster-/-türflügels aus- oder zugestellt werden, wenn der
Schiebefenster-/-türflügel durch eine Verstellung der unteren Führung und/oder des
unteren Führungselements angehoben oder abgesenkt wird. Hier zwingt die obere Schiene
und die Rollen bzw. das mindestens eine Gleitelement eine Auf- bzw. Ab-Bewegung des
Flügels in eine schräge Bewegungsrichtung, die bei einer Aufwärtsbewegung ein Aufstellen
und bei einer Abwärtsbewegung ein Zustellen des oberen Teils des Fensters bzw. der
Tür sicherstellt. Diese Ausführung weist den Vorteil auf, dass nur unten eine gesonderte
Mechanik vorgesehen werden muss, die ein Auf- oder Zustellen vor allem aber ein Anheben
und Absenken des Fenster-/Türflügels ermöglicht. Dies gestattet eine einfachere Mechanik,
da insbesondere bei Fenstern alle beweglichen Komponenten in dem unteren Teil des
Flügels oder des Rahmens integriert werden können.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fenster-/Türrahmen
bereitgestellt, der mit einer der vorstehend beschriebenen Mechaniken versehen ist.
Hier sollte darauf hingewiesen werden, dass eine Mechanik in einem Rahmen üblicherweise
so ausgeführt wird, dass sie eine obere und untere Führung des Rahmens verstellt.
Es wird jedoch ebenfalls darauf hingewiesen, dass es ebenso möglich ist durch eine
Mechanik in dem Rahmen ein oberes und unteres Führungselement in einem Schiebefenster-/-türflügel
zu verstellen, wobei eine derartige Konstruktion etwas aufwändiger ist, da die Mechanik
eingerichtet sein muss eine Bewegung der Führungselemente gegenüber dem Rahmen beim
Öffnen bzw. Schließen des Schiebeflügels zu berücksichtigen. In einer einfachen Ausführungsform
können hier eine Rollenschiene und Rollen oder mindestens ein Gleitelement, die bzw.
das in einer U-Förmigen Schiene an dem Flügel laufen können in dem Fenster-/Türrahmen
verstellt werden.
[0025] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Schiebefenster-/-
türflügel bereitgestellt der mit einer der vorstehend beschriebenen Mechaniken versehen
ist. Hier sollte darauf hingewiesen werden, dass eine Mechanik in einem Flügel üblicherweise
so ausgeführt wird, dass sie eine obere und untere Führungselemente des Flügels verstellt.
Es wird jedoch ebenfalls darauf hingewiesen, dass es ebenso möglich ist durch eine
Mechanik in dem Flügel eine obere und untere Führung in einem Schiebefensterrahmen
zu verstellen, wobei eine derartige Konstruktion etwas aufwändiger ist, da die Mechanik
eingerichtet sein muss eine Bewegung der Führungselemente gegenüber dem Rahmen beim
Öffnen bzw. Schließen des Schiebeflügels zu berücksichtigen. In einer einfachen Ausführungsform
können hier eine untere Schiene, die auf einer Rollenschiene oder auf mindestens einem
Gleitelement läuft und eine obere Schiene oder obere Rollen bzw. obere Gleitelemente
an dem Fenster-/Türflügel verstellt werden.
[0026] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Schiebefenster bzw.
eine Schiebetür mit mindestens einem der vorstehenden Schiebefenster-/-türrahmen und
mindestens einem der vorstehend beschriebenen Schiebefenster-/-türflügel bereitgestellt.
Hier ergibt sich insbesondere die Möglichkeit durch eine Wahl der Mechaniken im Falle
von zwei Fenster-/Türflügeln beide Fenster-/Türflügel durch eine Mechanik zu verstellen
die in dem Rahmen angeordnet ist. Es ist hier auch möglich zwei Mechaniken zu verwenden,
mit denen einerseits die Führungen und andererseits die Führungselemente verstellt
werden können. Eine solche Ausführung ist darauf gerichtet einen Belüftungsgrad bei
ausgestelltem Fenster bzw. ausgestellter Tür weiter zu erhöhen. Es ist ebenfalls möglich
eine Mechanik geteilt auszuführen, um einerseits nur ein oberes Führungselement oder
eine obere Führung zu verstellen oder nur ein unteres Führungselement oder eine untere
Führung zu verstellen. Es kann weiterhin vorgesehen sein, ein Bedienelement in dem
Fenster-/Türflügel zu integrieren, das über eine lösbare Kupplung mit einer Mechanik
in dem Fenster-/Türrahmen verbunden ist, um durch eine Bedienung des Griffs oder Hebels
am Fenster-/Türflügel eine Mechanik am Rahmen anzusteuern, um den Flügel zu Kippen
oder auszustellen. Eine solche Ausführung weist den Vorteil auf, dass der Hebel oder
Griff auch zum Öffnen des Schiebefenster-/-türflügels verwendet werden kann, nachdem
der Flügel ausgestellt wurde und die Kupplung der Mechanik gelöst wurde. Hier kann
ein Großteil der Mechanik im Rahmen verbaut werden und die Bedienung zum Öffnen oder
Ausstellen des Fensters bzw. der Tür benötigt nur einen einzigen Griff, ohne dass
ein Umgreifen notwendig wäre. Eine solche Lösung könnte durch einen Drehgriff im Flügel,
umgesetzt werden der mit einer Steck-Kupplung wie eine Dreikantverbindung mit einer
Mechanik im Rahmen verbunden ist, wobei die Mechanik die Führungen verstellt und nach
dem Verstellen der Führungen die Kupplung durch ein Aufschieben des Flügels getrennt
wird. Eine solche Ausführung kann weiter mit einer Bremse in dem Flügel versehen werden,
um mit dem gleichen Hebel den Schiebeflügel in einer beliebigen Zwischenstellung festlegen
zu können.
[0027] Gemäße einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Schiebefenster-/-
türsystem umfassen mit mindestens einem Fenster-/Türrahmen und mindestens einen Schiebefenster-/-türflügel
bereitgestellt wie sie vorstehend beschreiben sind, wobei mindestens eine der vorstehend
beschriebenen Mechaniken dazu dient den Schiebefenster-/- türflügel unten und/oder
oben durch ein Verstellen einer unteren Führung und/oder einer oberen Führung und/oder
eines unteren Führungselements und/oder eines oberen Führungselements zu kippen oder
auszustellen. Der Begriff "ausstellen" wird in dem Sinn einer im Wesentlichen parallelen
Verschiebung des Schiebefenster-/-türflügels senkrecht zu einer Öffnungsrichtung bzw.
einer Fenster-/Türfläche verstanden.
[0028] In den Zeichnungen werden schematische und nicht maßstabgerechte Darstellungen von
ausgewählten Ausführungsformen bereitgestellt, um ein Verständnis der Erfindung zu
vereinfachen.
Figuren 1A und 1B stellen eine vordere und Schnittansicht von einem herkömmlichen
Schiebefenster dar.
Figuren 2A und 2B zeigen eine vordere Teil-Schnittansicht und horizontal geschnittene
Schnittansicht von einem Schiebefenster bzw. Schiebetür gemäß der vorliegenden Erfindung.
Figuren 2A und 2B zeigen eine vordere Teil-Schnittansicht und horizontal geschnittene
Schnittansicht von einem Schiebefenster bzw. einer Schiebetür gemäß der vorliegenden
Erfindung.
Figuren 3A bis 3c zeigen jeweils Schnitt-Teilansichten entlang der Linie 3-3 von Figur
2A, wobei diese Ansicht den unteren Teil des Schiebeflügels und des Rahmens darstellt.
Figuren 4A und 4B zeigen eine Schnitt-Teilansicht entlang der Linie 3-3 von Figur
2A, wobei jeweils zwei verschiedene Ausführungsformen dargestellt sind.
Figuren 5A und 5B stellen eine Schnittansicht durch eine obere rechte Ecke von dem
Fenster bzw. der Tür von Figur 2A dar, wobei die Figure 5A eine Umlenkung einer Gestänge-Mechanik
mit einem Dreieckhebel darstellt. Figur 5B zeigt eine Ansicht entlang der Schnittlinie
5-5 von Figur 5A.
Figuren 6A und 6B zeigen eine Schnitt-Teilansicht entlang der Linie 6-6 von Figur
2A, wobei diese Ansicht eine Ansteuerung einer oberen Führung in dem Rahmen darstellt.
Figuren 7A und 7B zeigen eine Schnitt-Teilansicht entlang der Linie 7-7 von den Figuren
Figur 6A und 6B. wobei hier die Verstellung der Oberen Führung dargestellt ist.
Figur 8A zeigt eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schiebefensters
bzw. einer Schiebetür, bei dem eine Führungsschiene an dem Schiebeflügel durch Hydraulikkolben
mechanisch verstellt werden kann.
Figur 8B zeigt eine Schnittansicht eines an einem Flügel für ein Schiebefenster bzw.
eine Schiebetür gemäß Figur 8A.
Figur 8B zeigt eine Schnittansicht eines an einem Flügel für ein Schiebefenster bzw.
ein Schiebefenster gemäß Figur 8A.
Figur 9 stellt eine weitere Möglichkeit zur Verstellung einer unteren Rollenschiene
an dem Rahmen eines Schiebefensters bzw. einer Schiebetür dar, wobei beim Ausstellen
oder Kippen kein Verschleiß zwischen der Schiene und den Rollen auftritt.
Figur 10 stellt eine weitere Möglichkeit zur Verstellung einer unteren Rollenschiene
an dem Rahmen eines Schiebefensters bzw. einer Schiebetür dar, wobei beim Ausstellen
oder Kippen kein Verschleiß zwischen der Schiene und den Rollen auftritt.
Figuren 11A und 11B zeigen eine Möglichkeit einen oberen Teil eines Fenster- bzw.
Türflügels aus- bzw. zuzustellen, ohne dass eine gesonderte Mechanik notwendig ist.
Figuren 12A und 12B stellten eine Ausführungsform einer Mechanik dar, die besonders
vorteilhaft mit der Mechanik der Figuren 11A und 11B zusammenzuwirken, da sie eine
Verstellung in Vertikal- als auch in Horizontalrichtung des Fensters gestattet.
[0029] Im Folgenden werden sowohl in der Beschreibung als auch in den Figuren gleiche oder
Ähnliche Bezugsziechen verwendet, um auf gleiche oder ähnliche Elemente und Komponenten
Bezug zu nehmen.
[0030] Figuren 1A und 1B stellen eine vordere und Schnittansicht von einem herkömmlichen
Schiebefenster 100 dar. In der Figur 1 ist ein Schiebeflügel 102 des Schiebefensters
in dem Rahmen 104 in einer geschlossenen Position dargestellt. Der Schiebeflügel 102
ist mit einem Glas 106 versehen und weist einen Griff 110 auf, mit dem der Flügel
102 auf bzw. Zugeschoben werden kann. Ein nicht verschieblicher Teil des Fensters
ist weist eine größere Glasfläche 108 auf und ist daher nicht zu erkennen. Die Führungen
sind hier als Kunststoffschienen mit einer geringen Reibung ausgeführt, und die Dichtungen
sind als Bürstendichtungen ausgeführt, die ein Verschiebendes Fensterflügels auch
bei anliegenden Dichtungen gestatten.
[0031] Figur 1B zeigt eine Schnittansicht des herkömmlichen Schiebefensters mit geschlossenen
Schiebefensterflügel 102, wobei der Schiebefensterflügel 102 in einer geöffneten Stellung
gestrichelt dargestellt ist.
[0032] Figuren 2A und 2B zeigen eine vordere Teil-Schnittansicht und horizontal geschnittene
Schnittansicht von einem Schiebefenster bzw. einer Schiebetür 2 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der Schiebefenster-/-türflügel 4 ist mit einem unteren Führungselement
20 versehen, das als eine Schiene 40 ausgeführt ist. Der Schiebefenster-/-türflügel
4 ist weiter mit einem oberen Führungselement 22 versehen, das als eine U-Schiene
42 ausgeführt ist.
[0033] Der Schiebefenster-/-türrahmen 6 ist mit einer unteren Führung 24 versehen, die als
eine Rollenschiene 44 mit Führungsrollen 46 ausgeführt ist und auf der die Schiene
40 des Schiebefenster-/-türflügels 4 läuft. Der Rahmen ist weiter mit einer oberen
Führung 26 versehen die hier als eine Reihe von Rollen 48 ausgeführt ist, die sich
in der U-Schiene 42 befinden und den Schiebefenster-/-türflügels 4 oben führen. In
der Figur 2A ist nicht zu erkennen wie die untere Führung 24, die obere Führung 26,
das obere Führungselement 22 oder das untere Führungselement 20 verstellt werden können,
da eine solche Verstellung senkrecht zur Zeichenebene ausgeführt wird. Der Schiebefenster-/-türflügel
4 kann durch einen Griff 8 auf- und zugeschoben werden. An dem Rahmen ist weiter ein
Bedienelement 10 in Form eines Bedienhebels 12 angebracht. In der Figur 2A ist der
Geöffnete Schiebefenster-/-türflügel 4 gestrichelt dargestellt.
[0034] In der Figur 2B ist eine Schnittansicht durch das Schiebefenster bzw. die Schiebetür
2 von Figur 2A auf der Höhe des Griffs 8. Der Schiebefenster-/-türflügel 4 ist in
einer geschlossenen Position dargestellt. Neben dem Schiebefenster-/-türflügel 4 ist
die untere Führung 24 zu erkennen die als Rollenschiene 44 mit den Rollen 50 zu erkennen
ist. Hier wurde der ausgestellte und der Geöffnete Schiebefenster-/-türflügel 4 jeweils
gestrichelt dargestellt. Da die in einer gekippten oder ausgestellten Stellung sich
kaum von der geschlossenen und zugestellten Position unterscheidet ergibt sich anstelle
eines vollständigen Pfeils lediglich ein Dreieck, das ein Ausstellen des Fensters
bzw. der Schiebetür andeutet.
[0035] Figur 3A zeigt einen Schnitt entlang der Linie und die Figur 3B zeigt eine Schnitt-Teilansicht
entlang der Linie 3-3 von Figur 2A, wobei diese Ansicht den unteren Teil des Schiebeflügels
4 und des Rahmens 6 darstellt. Hier zeigt der Schnitt einen unteren Teil des Schiebefenster-/-türrahmens
6 in dem die untere Führung 24 in Form der Rollenschiene 42 dargestellt in der eine
Führungsrolle 46 sichtbar ist. Die Rollenschiene 42 kann um eine untenliegendes Gelenk
80 gedreht bzw. geschwenkt werden, wie es in der Figur 3B dargestellt ist. In der
Schiebestellung bzw. der gekippten oder ausgestellten Stellung steht die Rollenschiene
senkrecht und die Rollen der Rollenschiene können bei einem Verschieben des Schiebefenster-/-türflügels
4 ohne wesentlichen Widerstand auf der Schiene 40 abrollen. In der dargestellten Situation
ist das Fenster bzw. die Tür selbst bei zugeschobenen Schiebefenster-/-türflügel 4
nicht dicht, da die Dichtung 60 von der Dichtfläche 62 abgehoben ist. Es ist bei den
hier vorgestellten Ausführungen jedoch im Vergleich zu einem Kippfenster bzw. einer
Schwenk-Kipp-Tür nur ein sehr viel geringerer Luftaustausch möglich. Hier ist lediglich
der untere Teil des Rahmens mit der Verstellung zu erkennen. Es ist möglich die dargestellte
Mechanik so auszulegen, dass bei einem zugeschobenen Fenster bzw. bei einer zugeschobenen
Tür auch nur die untere Führung ausgestellt werden kann und somit einen ähnlichen
Effekt ermöglicht wie bei einem Kippfenster. Es kann jedoch vorgesehen werden, dass
das obere Führungselement und oder die obere Führung einen weiteren Kippbereich gestatten,
sodass die Funktion eines herkömmlichen Kippfensters erreicht werden kann. Hierzu
kann beispielsweise ein Teil des Fensterflügels mit einer getrennten Kippmechanik
versehen sein, die es gestattet ein Teil des Fensterflügels zu kippen. Es kann ebenfalls
vorgesehen sin einen Verstellbereich des oberen Führungselement und/oder der oberen
Führung so weit zu vergrößern, dass eine Kippfensterfunktion mit einem breiten Spalt
zwischen der Oberkante des Tür-/Fensterflügels und des Rahmens bereitgestellt wird.
[0036] Figur 3B zeigt das den Ausschnitt des Schiebefensters bzw. der Schiebetür von Figur
3A, wobei die untere Führung 24 bzw. die Rollenschiene in einer gekippten Position
dargestellt ist, sodass der Kontaktbereich der Führungsrollen 46 weiter zu dem Rahmen
6 des Schiebefensters bzw. der Schiebetür verschoben ist, und die Dichtung 60 mit
der Dichtfläche 62 in Kontakt steht. Hier ist die geschlossene und Zugestellte Position
des Schiebeflügels 4 zu erkennen. Durch die geschwenkte Position der Rollenschiene
42 ist der geschlossene Zustand durch die auf den Schiebeflügel wirkende Gewichtskraft
stabilisiert. Es kann ebenfalls vorgesehen sein den Schiebefenster-/-türflügel durch
eine gesonderte Verriegelung in der zugestellten Position zu fixieren. Um die Bewegung
besser nachvollziehen zu können ist die Position des Schiebefenster-/-türflügels von
Figur 3A dünner und mit gestrichelten Linien auch in der Figur 3B angedeutet. Die
Verkippung wird durch den Bedienhebel 12 gesteuert.
[0037] Figur 3C zeigt eine Schnittansicht durch eine weitere Ausführungsform, die weitgehend
der Ausführung der Figuren 3A und 3B entspricht. Im Gegensatz zu der Ausführung der
Figuren 3A und 3B werden hier als untere Führung 24 keine Rollen oder eine Rollenschiene
eingesetzt, sondern die untere als Führung 24 ist durch ein Gleitelement 54 oder Gleitlager
ausgeführt. Das Gleitelement 54 ist hier als durchgehende Rinne aus PTFE (Polytetrafluorethylen),
auch bekannt als Teflon ausgeführt. Dieses Gleitelement 54 kann weiterhin mit Graphiteinsätzen
oder anderen Fest- oder Trockenschmierstoffen versehen sein. In dem Gleitelement ist
eine Schiene als unteres Führungselement 20 angeordnet. Die Schiene und das Gleitelement
54 weisen im Vergleich zu der Ausführung der Figuren 3A und 3B einen größeren Kontaktbereich
auf, um eine Flächenlast zwischen der Schiene und dem Gleitelement möglichst klein
zu halten. Die Schiene kann aus poliertem Edelstahl oder aus Aluminium gefertigt sein,
um Korrosion zu vermeiden. Genau wie in der Figur 3B kann das Gleitelement 54 durch
Betätigung des Bedienhebels gekippt werden, um den Fensterflügel 4 an einer unteren
Seite zuzustellen. Alle anderen Aspekte des Fensters entsprechen den Figuren 3A und
3B.
[0038] Figuren 4A und 4B zeigen eine Schnitt-Teilansicht entlang der Linie 3-3 von Figur
2A, wobei jeweils zwei verschiedene Ausführungsformen dargestellt sind. Die Figur
4A zeigt eine Ausführung für einen Bedienhebel 12 der an dem Schiebefenster-/-türrahmen
6 angeordnet ist. der Bedienhebel 12 ist mit einem Lager 86 in dem Schiebefenster-/-türrahmen
6 angeordnet und kann senkrecht zur Fenster-/Türfläche geschwenkt werden. Ein Hebelarm
88 ist mit zwei Schubstangen 80 verbunden die senkrecht zur Zeichenebene nach unten
und nach oben verlaufen. Bei einer Betätigung des Bedienhebels 12 wird der Hebelarm
88 senkrecht zur Bildebene gedreht und zwei Schubstangen 80 bewegt. Analog zu den
Figuren 3A und 3B wird eine nach unten in die Bildebene verlaufende Schubstange 80
nach oben bewegt, wenn der der Bedienhebel 12, von einer schräg nach Unten gerichteten
Position, in eine senkrechte Position geschwenkt wird. Der Bedienhebel 12 erstreckt
sich von der in den Lagern 86 gelagerten Achse nach unten. Wird der Bedienhebel 12
von schräg nach vorne in eine senkrechte Position nach unten gedreht wird die Schubstange
80 nach oben gezogen und drückt den Fenster-/Türflügel 4 in eine zugestellte Position.
Gleichzeitig wird eine zweite Schubstange 80 nach oben geschoben und wird an einer
oberen Führung, mit der in den Figuren 5 bis 7 dargestellten Komponenten, den Fenster-/Türflügel
ebenfalls in eine zugestellte Position bringen.
[0039] Figur 4B stellt eine Variante dar, bei der der Bedienhebel zweigeteilt ist, und somit
einen Teil umfasst, der es gestattet nur die nach unten verlaufende Schubstange 80
zu verstellen und weiter einen Teil umfasst, der nur die nach oben verlaufende Schubstange
80 verstellt. Hier kann mit dem geteilten Hebel der Schiebefenster-/-türflügel 4 entweder
nur oben oder nur unten oder gleichzeitig oben und unten ausgestellt werden. Die beiden
Teile des Bedienhebels sind direkt nebeneinander angeordnet, sodass es einfach möglich
ist beide Teile des Bedienhebels 12 gleichzeitig mit der Hand zu greifen und zu verstellen.
Es ist jedoch ebenfalls möglich nur den weiter unten bzw. außen liegenden Teil zu
verstellen und damit nur einen oberen Teil des Schiebefenster-/-türflügels 4 auszustellen.
Es ist auch möglich nur den weiter innen liegenden Teil des Bedienhebels zu verstellen
und damit nur einen unteren Teil des Schiebefenster-/-türflügels 4 auszustellen. Eine
derartige Verstellmöglichkeit ist bisher bei Schiebefenstern bzw. Schiebetüren nicht
bekannt.
[0040] Figuren 5A und 5B stellen eine Schnittansicht durch eine obere rechte Ecke von dem
Fenster bzw. der Tür von Figur 2A dar, wobei die Figure 5A eine Umlenkung einer Gestänge-Mechanik
mit einem Dreiecks-Umlenkhebel 82 darstellt. In einer Position ist die senkrecht verlaufende
Schubstange in einer unteren Position (gestrichelt) und in der durchgezogenen Version
ist das Gestänge in einer oberen Position (Durchgezogen) Dies entspricht der Stellung
des Hebels in den Figuren 4A und 4B. In der oberen Position ist der Umlenkhebel 82
geschwenkt und verschiebt eine zweite waagerechte Schubstange 80 analog zu der senkrechten
Schubstange 80. Es könnten hier auch anderen Umlenkmechaniken wie Zahnstangen und
Zahnräder zum Einsatz kommen, aber es wird hier zumindest eine Mechanische Ausführung
angegeben. In der Figur 5B ist eine Schnittansicht der Figur 5A bzw. 2A geschnitten
entlang der Linie 5-5 dargestellt.
[0041] Figuren 6A und 6B zeigen eine Schnitt-Teilansicht entlang der Linie 6-6 von Figur
2A, wobei diese Ansicht eine Ansteuerung einer oberen Führung in dem Rahmen darstellt.
Der Schnitt verläuft parallel zu dem Schnitt 5-5 der Figur 5A zeigt jedoch eine Ansicht
auf eine Verstellung der oberen Führung, die hier durch Rollen 48 mit senkrechten
Rollenachsen 50 umgesetzt ist. Die Rollen 48 laufen in einer U-förmigen Schiene 42,
die an dem Schiebefenster-/-türflügel 4 angebracht ist und die als oberes Führungselement
22 dient. Die Schubstange bewegt sich in der Ansicht senkrecht zu der Bildebene. Die
Rollenachsen sind auf Umlenkhebeln 84 mit jeweils einer Rolle angebracht, sodass eine
Verschiebung der Schubstange zu einem kippen des Hebels und einer Verschiebung der
Rollen in der Bildebene führt. Die Verschiebung der Rollenachsen bewirkt ebenfalls
eine Verschiebung der U-förmigen Schiene 42 und damit ein zustellen bzw. Aufstellen
des Schiebefenster-/- türflügels 4 gegenüber dem Schiebefenster-/-türrahmen 6.
[0042] In Figur 6A ist der Schiebefenster-/-türflügel 6 zugestellt und in der Figure 6B
ist dargestellt wie der Schiebefenster-/-türflügel 6 ausgestellt wird, wobei sich
die Dichtung 60 von der Dichtfläche 62 abhebt.
[0043] In den Figuren 6A und 6B sind Linien 7-7 eingezeichnet, die Schnittlinien darstellen
entlang der das Fenster bzw. die Tür für die Darstellung der Figuren 7A und 7B geschnitten
sind.
[0044] In den Figuren 6A und 6B werden Rollen eingesetzt, die in einer U-Schiene laufen.
Die oberen Rollen dienen hier jedoch lediglich der seitlichen Führung des oberen Teils
des Schiebefenster-/-türflügels. Es wirkt hier nahezu keine Kraft auf die Rollen da
das Fenster im Wesentlichen senkrecht steht oder nur leicht gekippt wird. Eine größere
Kraft tritt hingegen nur auf, wenn die Rollen das Fenster gegen den Rahmen drücken,
um eine gewisse Verpressung der Fensterdichtung zu erzielen. Damit kann man die Rollen
der Figur ebenfalls durch PTFE-Zylinder oder entsprechend geformte Nutensteine oder
Gleitelemente ersetzen, die in der U-Schiene laufen. Es ist ebenfalls denkbar, nur
eine einzelne Schiene zu verwenden und n-förmige Nutsteine einzusetzen die, eine Einzelschiene
von beiden Seiten abstützen können.
[0045] Figuren 7A und 7B zeigen jeweils eine Schnittansicht durch die Mechanik zum Ausstellen
der oberen Führung durch ein Verstellen der Rollen am oberen Schiebefenster-/-türrahmen
6.
[0046] In der Figur 7A ist der Schiebefenster-/-türflügel 4 in einer oben ausgestellten
Position dargestellt. Der Umlenkhebel 86 mit der Rolle 48 ist ausgefahren und hält
den Schiebefenster-/-türflügel 4 von dem Schiebefenster-/-türrahmen 6 fern. Die Rolle
48 führt den Schiebefenster-/-türflügel 4 nur und ist nicht in der Lage das Gewicht
des Schiebefenster-/-türflügels 4 zu tragen. In der Figur 7B ist die Schubstange 80
nach rechts verschoben und, durch die Verschwenkung des Umlenkhebel 86 wir die Rolle
48 naher an den Rahmen 6 gedrückt, bis die nicht dargestellte Dichtung an einer zugehörigen
Dichtfläche anliegt und das Fenster bzw. die Tür abdichtet.
[0047] Hier ist eine einfache Möglichkeit dargestellt wie ein Schiebefenster bzw. eine Schiebetür
aus- bzw. zugestellt werden kann. In Kombination mit dem Bedienelement der Figur 4B
kann auch nur der obere Teil des Schiebefensters bzw. der Schiebetür leicht ausgestellt
bzw. gekippt werden.
[0048] Figur 8A zeigt eine Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform eines Schiebefensters
bzw. einer Schiebetür, wobei hier das untere Führungselement 20, das hier als eine
Schiene 40 ausgeführt ist, durch zwei Hydraulikzylinder 40 an dem Schiebeflügel durch
Hydraulik-Zylinder-Aktuatoren 90 um eine Schwenkachse 30 verschwenkt werden kann.
Hier ist das Prinzip der Figur 3A umgekehrt, wobei das zustellen und ausstellen an
dem unteren Führungselement vorgenommen wird, und der Rahmen lediglich eine Rollenschiene
bereitstellt, um das ausgestellte Schiebefenster bzw. die ausgestellte Schiebetür
auf- und zuschieben zu können.
[0049] Figur 8B zeigt eine Schnittansicht, die der von der Figur 4B entspricht, wobei ein
Bedienhebel an dem Schiebefenster-/-türflügel 4 über Betätigungshebel Hydraulik-Betätigungs-Zylinder
92 ansteuert, die über Hydraulikleitungen mit den Hydraulik-Zylinder-Aktuatoren 90
an dem unteren Führungselement 20 verbunden sind. Ein zweiter Satz Hydraulik-Zylinder-Aktuatoren
ist oben an dem Schiebefenster-/-türflügel 4 vorgesehen, um Führungsrollen oder eine
Führungsschiene zu verstellen. Diese Lösung weist den Vorteil auf, dass die Reibung
beim Ausstellen und zustellen des Schiebefenster-/-türflügels 4 im Vergleich zu einer,
Schiebegestänge-Mechanik herabgesetzt ist. Zudem können Hydraulikleitungen nahezu
beliebig verlegt werden, und es muss kein Raum für eine Bewegung der Gestänge und
Umlenkhebel vorgesehen werden.
[0050] Die Figuren 8A und 8B zeigen Möglichkeiten der Bewegungs- und Kraftübertragung, die
bisher im Bereich von Fenstern oder Türen und insbesondere von Schiebefenstern und
Schiebetüren nicht üblich sind. Es ist jedoch ebenfalls möglich beispielsweise ein
elektrisches Bedienelement bzw. elektrische Bedienelemente am Rahmen oder am Flügel
mit Elektrischen Aktuatoren zu verwenden um das Schiebefenster bzw. die Schiebetür
oben und/oder unten auszustellen, wobei es ebenfalls möglich ist das Schiebefenster
bzw. die Schiebetür durch einen weiteren elektrischen Aktuator zu öffnen oder zu schließen
und gegebenenfalls zu verriegeln.
[0051] Figur 9 stellt eine weitere Möglichkeit zur Verstellung einer unteren Führung 24,
die hier als eine Schiene 40 ausgeführt ist, in dem Rahmen 6 eines Schiebefensters
bzw. einer Schiebetür angeordnet ist. Hier wirkt die Schiene 40 mit einer Rollenschiene
44 zusammen die in dem Schiebefenster-/-türflügel 4 eingelassen ist. Hier dient die
Rollenschiene 44 als unteres Führungselement 20. Diese Ausführung erfordert einen
größeren Rahmen des Schiebefenster-/-türflügels 4, um mindestens den Durchmesser der
Führungsrollen 46 unterbringen zu können. Ein Vorteil der Ausführung von Figur 9 besteht
jedoch darin, dass alle Führungsrollen 46 permanent auf der Schiene 40 laufen und
so kein auf- und ablaufen eines Endes der Schiene 40 auf eine Führungsrolle 46 auftritt,
was eine Schiebebewegung behindern könnte. Die Ausführung der Figure 9 gestattet es,
sofern die oberen Führungselement in dem Schiebefenster-/-türflügel 4 ebenfalls als
Rollen ausgeführt sind eine Öffnungs- oder Schließbewegung die vollkommen gleichmäßig
verlaufen kann. Die Ausführung der Figur 9 gestattet es ebenfalls die Anzahl der Führungsrollen
44 deutlich zu verringern, da keinerlei Auf- oder Ablaufen von Rollen auf oder von
einem Schienenende auftritt.
[0052] Figur 10 stellt eine weitere Möglichkeit zur Verstellung einer unteren Führung 24
bereit. Die untere Führung 24, hier wie in Figur 3A als eine Rollenschiene 44 ausgeführt,
ist in dem unteren Rahmen 6 des Schiebefensters bzw. der Schiebetür eingelassen. Hier
ist die Schiene 40, die am Schiebefenster-/-türflügel 4 als unteres Führungselement
angebracht ist, breiter und im Wesentlichen flach ausgeführt. Die Führungsrollen 46
der Rollenschiene 44 weisen ebenfalls eine Lauffläche mit einem ebenen Profil auf,
das höhere Lasten tragen kann als die Führungsrollen der anderen Ausführungen. Auch
hier ist wie in Figur 3A ein Bedienelement 10 als Bedienhebel 12 ausgeführt (wobei
eine Schubstange nicht dargestellt ist). Der Bedienhebel 12 ist mit einer Parallel-Viergelenkmechanik
verbunden, die eine Parallelverschiebung der Rollenschiene 44 auf einem Kreisbogen
ermöglicht. Wird der Bedienhebel 12 nach unten gedrückt bewegt sich der Schiebefenster-/-türflügel
4 nach rechts und die Dichtung 60 wird von der Dichtfläche 62 abgehoben. Die Parallelverschiebung
kann hier symmetrisch ausgeführt sein, sodass die Mechanik und der Schiebefenster-/-türflügel
4 unter dem Einfluss der Schwerkraft sowohl in der zugestellten Position als auch
in einer aufgestellten Position eine stabile Position einnehmen, in der keine Last
auf der Verstell-Mechanik liegt.
[0053] Figuren 11A und 11B zeigen eine Möglichkeit einen oberen Teil eines Fenster- bzw.
Türflügels Aus- bzw. Zuzustellen, ohne dass eine gesonderte Mechanik notwendig ist.
In Figur 11A ist die obere Führung 26 als eine Reihe von Rollen 48 ausgeführt, die
in einem oberen Führungselement 22 laufen, das als eine U-Schiene ausgeführt ist.
Die Rollen sind als Schrägrollen 52 ausgeführt und die in einer Schrägschiene 50 laufen.
In der durchgezogenen Version des Fenster- bzw. Türflügels 4 laufen die Schrägrollen
52 an einem oberen Rand der Schrägschiene 50. Wird der Fenster- bzw. Türflügel 4 angehoben
verschieben sich die Schrägrollen weiter in die Schrägschiene 50 und drücken den Fenster-
bzw. Türflügel 4 von dem Fenster- bzw. Türrahmen 6 weg. Je nach Ausführung eines unteren
Teils der Mechanik kann der Fenster- bzw. Türflügel 4 angehoben werden, um den oberen
Teil des Fenster- bzw. Türflügel 4 auszustellen.
[0054] Figur 11B entspricht im Prinzip der Ausführung der Figur 11A, wobei lediglich die
obere Führung 26 als eine U-Schiene ausgeführt ist und das obere Führungselement 22
als eine Reihe von Rollen 48 ausgeführt ist, die in der U-Schiene laufen. Auch hier
sind die Rollen sind als Schrägrollen 52 ausgeführt und die in einer Schrägschiene
50 laufen. In der durchgezogenen Version des Fenster- bzw. Türflügels 4 laufen die
Schrägrollen 52 an einem oberen Rand der Schrägschiene 50, und der Fenster- bzw. Türflügel
4 ist zumindest an der oberen Seite zugestellt. Wird der Fenster- bzw. Türflügel 4
angehoben verschieben sich die Schrägrollen 52 weiter in die Schrägschiene 50 und
drücken den Fenster- bzw. Türflügel 4 von dem Fenster- bzw. Türrahmen 6 weg. Je nach
Ausführung eines unteren Teils der Mechanik kann der Fenster- bzw. Türflügel 4 angehoben
werden, um den oberen Teil des Fenster- bzw. Türflügel 4 auszustellen.
[0055] Die passive Mechanik der Figuren 11A und 11B können mit einer unteren Mechanik der
Figur 3A oder der Figur 12 kombiniert werden.
[0056] Figur 12 A und 12B stellen eine Ausführungsform einer Mechanik dar, die besonders
vorteilhaft mit der Mechanik der Figuren 11A und 11B zusammenzuwirken. Hier wird der
Fensterflügel im Wesentlichen auf einem Viertelkreis parallel verschwenkt, was eine
Bewegung erzeugt, die den Fenster-/Türflügel 4 anfangs anhebt, wodurch auch der obere
Teil des Fensters mit den Schrägrollen und Schrägschienen nach außen gedrückt und
somit ausgestellt wird. Bei dieser Bewegung wird der untere Teil des Fensterflügels
auf und wieder zugestellt. In der Figur 12B ist gezeigt, wie die untere Führung nach
außen verschoben werden kann, Ohne den Fensterflügel anzuheben. Die Kombination der
Figuren 11A oder 11B mit der Mechanik der Figur 12A, gestattet eine besonders einfache
Mechanik zum gleichzeitigen Ausstellen des oberen und unteren Teils des Fenster-/-türflügels
4 durch ein Anheben des Fenster-/-türflügels 4. Es ist ebenfalls möglich die Mechanik
der Figur 12A wie in der Figur 12B so zu verändern, dass eine getrennte Seiten- und
Höhenverstellung des unteren Teils des Fenster-/-türflügels 4 möglich ist, um ein
getrenntes Aus- und Zustellen des oberen bzw. unteren Teils des Fenster-/-türflügels
4 zu ermöglichen. In der Figur 12 A ist im Wesentlichen ein Anheben des Fenster- bzw.
Türflügels dargestellt. In der Figur 12B ist es möglich auch die gesamte untere Mechanik
nach außen zu schieben ohne den Fenster- bzw.-Türflügel 4 anzuheben, und nur unten
auszustellen.
[0057] Dies ist durch einen verstellbaren unteren Träger der unteren Mechanik angedeutet,
dies kann durch Gleitschienen, Schwenkgelenke, Gewindetriebe oder eine Hydraulik zu
verwirklicht werden. Eine derartige Verstellung ist durch die Strichpunktlinie und
die geraden Pfeile angedeutet.
[0058] Es sollte darauf hingewiesen werden, dass auch Kombinationen von den in den Figuren
dargestellten Ausführungsformen als offenbart anzusehen sind.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 2
- Schiebefenster / Schiebetür
- 4
- Schiebefensterflügel / Schiebetürflügel
- 6
- Schiebefensterrahmen / Schiebetürrahmen
- 8
- Griff
- 10
- Bedienelement
- 12
- Bedienhebel
- 20
- unteres Führungselement
- 22
- oberes Führungselement
- 24
- untere Führung
- 26
- obere Führung
- 40
- Schiene
- 42
- U-Schiene
- 44
- Rollenschiene
- 46
- Führungsrollen
- 48
- Rollen
- 50
- Schrägschiene
- 52
- Schrägrolle
- 54
- Gleitelement
- 60
- Dichtung
- 62
- Dichtfläche
- 80
- Schubstange
- 82
- Umlenkhebel
- 84
- Umlenkhebel mit Rolle
- 86
- Lager
- 88
- Hebelarm
- 90
- Hydraulik-Zylinder-Aktuatoren
- 92
- Hydraulik-Betätigungs-Zylinder
- 100
- herkömmliches Schiebefenster
- 102
- herkömmlicher Schiebefensterflügel
- 104
- herkömmlicher Schiebefensterrahmen
- 106
- Glas des Schiebefensterflügels
- 108
- Glasfläche des Schiebefensterrahmens
- 110
- Griff des Schiebefensterflügels
- A
- Schwenkachse
- Ö
- Öffnungsrichtung
1. Mechanik für ein Schiebefenster/-tür (2) mit einem Schiebefenster-/-türrahmen (6)
und einem in einer Schieberichtung waagerecht verschiebbaren Schiebe-Fenster-/- Tür-flügel
(4), wobei der Schiebefenster-/-türrahmen (6) eine obere Führung (26) und eine untere
Führung (24) aufweist und der Schiebefenster-/-türflügel (4) ein oberes Führungselement
(22) und ein unteres Führungselement (20) aufweist, wobei die obere und die untere
Führung (24, 26) und das obere und das untere Führungselement (22, 24) jeweils zusammenwirken
und die Verschiebbarkeit des Schiebefenster-/- türflügels (4) gegenüber dem Schiebefenster-/-türrahmen
(6) ermöglichen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik derart eingerichtet ist, mindestens eines von der oberen Führung (26),
der unteren Führung (24), dem oberen Führungselement (22) und dem unteren Führungselement
(20) so verstellen, dass der Schiebefenster-/- türflügel (4) oben und/oder unten senkrecht
zu einer Öffnungsrichtung ausgestellt oder zugestellt wird.
2. Mechanik gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die untere Führung (24) Rollen (46), eine Rollenschiene (44) oder mindestens ein Gleitelement
(54) und das untere Führungselement (20) eine Schiene (40) umfasst, oder
die untere Führung (24) eine Schiene (40) und das untere Führungselement (20) Rollen
(46), eine Rollenschiene (44) oder mindestens ein Gleitelement (54) umfasst, wobei
Führungsrollen (46) der Rollenschiene (44) eingerichtet sind um über die Schiene (40)
abzurollen bzw. das mindestens eine Gleitelement (54) eingerichtet ist über die Schiene
(40) zu gleiten.
3. Mechanik gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mechanik die Rollen (46), die Rollenschiene (44), das mindestens eine Gleitelement
(54) oder die Schiene (40) senkrecht zu einer Öffnungsrichtung (Ö) bei der Verstellung
parallel verschiebt.
4. Mechanik gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mechanik die Rollen (46), die Rollenschiene (44), das mindestens eine Gleitelement
(54) oder die Schiene (40) um eine Achse (A) verschwenkt, die parallel zu der Öffnungsrichtung
(Ö) verläuft.
5. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die obere Führung Rollen (22), eine Rollenschiene (44) oder mindestens ein Gleitelement
(54) und das obere Führungselement (22) eine Schiene (20) oder einen U-Schiene (42)
umfasst, oder
die obere Führung (22) eine Schiene (20) oder eine U-Schiene (42) und das obere Führungselement
(26) Rollen (48), eine Rollenschiene (44) oder mindestens ein Gleitelement (54) umfasst,
wobei die Mechanik die Rollen (48), die Rollenschiene (44), das Gleitelement (54)
oder die Schiene (40) oder die U-Schiene (42) um eine Achse (A) Verschwenkt, die parallel
zu der Öffnungsrichtung (Ö) verläuft.
6. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Führung (26) Rollen (48), eine Rollenschiene (44), oder mindestens ein Gleitelement
(54) und das obere Führungselement (22) eine Schiene (40) oder U-Schiene (42) umfasst,
oder
die obere Führung (26) eine Schiene (20) oder eine U-Schiene (42) und das obere Führungselement
Rollen (48), eine Rollenschiene (44) oder mindestens ein Gleitelement (54) umfasst,
wobei die Mechanik die Rollen (48), die Rollenschiene (44), das mindestens eine Gleitelement
(54) oder die Schiene (40) oder die U-Schiene (42) verstellt, in dem eine Achse der
Rollen (48), die Rollenschiene (44) des mindesten einen Gleitelements (54) oder die
Schiene (20) oder die U-Schiene (42) bei Verstellung parallel verschoben werden.
7. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik eingerichtet ist,
die untere Führung (24) und/oder das untere Führungselement (20) durch eine Verkippung
der unteren Führung (24) und/oder des unteren Führungselements (20) zu verstellen
und
dass die Mechanik eingerichtet ist obere Führung (26) und das obere Führungselement
(22) durch eine Parallelverschiebung in einer senkrechten Richtung zu verstellen.
8. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Verstellung der oberen Führung (26) oder des oberen Führungselements (22),
und der unteren Führung (24) oder des unteren Führungselements (20) mindestens eine
Dichtung (60) an einem Schiebefenster-/-türrahmen (6) gegen eine Dichtfläche (62)
an einem Schiebefenster-/-türflügel (4) und/oder
eine Dichtung (60) an dem Schiebefenster-/-türflügel (4) gegen eine Dichtfläche (62)
an dem Schiebefenster-/-türrahmen (6) gepresst wird, oder von diesem abgehoben wird,
in einer Richtung, die senkrecht zu der Öffnungsrichtung (Ö) und waagerecht verläuft.
9. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Mechanik weiter ein Bedienelement (10) umfasst, und dass das Bedienelement (10)
und die Mechanik eingerichtet sind die obere Führung (26) und/oder das obere Führungselement
(22) und die untere Führung (24) und/oder das untere Führungselement (20) gemeinsam
zu verstellen.
10. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Mechanik weiter ein Bedienelement (10) umfasst, und dass das Bedienelement (10)
und die Mechanik eingerichtet sind, die obere Führung (26) und/oder das obere Führungselement
(22) und die untere Führung (24) und/oder das untere Führungselement (20) getrennt
voneinander zu verstellen.
11. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mechanik mindestens ein Bedienelement (10) und mindestens ein Aktuator-Element
umfasst, die durch mindestens eine Wirkverbindung verbunden sind, wobei das Aktuator-Element
eingerichtet ist, mindestens eines der oberen Führung (26) der unteren Führung (24),
des oberen Führungselements (22) und des unteren Führungselements (20) mechanisch
zu verstellen.
12. Mechanik gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, das Bedienelement (10), die Wirkverbindung und das mindestens eine Aktuator-Element
eine mechanische Verbindung oder eine elektrische Verbindung umfasst und wobei das
Aktuator-Element mechanisch oder elektrisch betätigt wird.
13. Mechanik gemäß einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die obere Führung (26) Rollen (48), eine Rollenschiene (44) oder mindestens ein Gleitelement
(54) und das obere Führungselement (22) eine Schiene oder U-Schiene (42) umfasst,
oder
die obere Führung (26) eine Schiene oder eine U-Schiene (42) und das obere Führungselement
Rollen (48), eine Rollenschiene (44) oder mindestens ein Gleitelement (54) umfasst,
wobei Achsen der Rollen (48), die Rollenschiene (44) oder das mindestens eine Gleitelement
(54) sowie die Schiene oder U-Schiene (42) gegenüber der Fensterfläche in einem Winkel
angeordnet sind,
sodass eine obere Seite des Schiebefenster-/-türflügels (4) aus- oder zugestellt wird,
wenn der Schiebefenster-/-türflügel (4) durch eine Verstellung der unteren Führung
(24) und/oder des unteren Führungselements (20) angehoben oder abgesenkt wird.
14. Schiebefenster-/-türrahmen (6) mit mindestens einer Mechanik gemäß einem der vorstehenden
Ansprüche 1 bis 13.
15. Schiebefenster-/-türflügel (4) mit mindestens einer Mechanik gemäß einem der vorstehenden
Ansprüche 1 bis 13.
16. Schiebefenster bzw. Schiebetür (2), umfassend mindestens einen Schiebefenster-/- türrahmen
(6) gemäß Anspruch 14 und/oder einem Schiebefenster-/-türflügel (4) gemäß Anspruch
15.
17. Schiebefenster-/-türsystem umfassend mindestens einen Schiebefenster-/-türrahmen (6)
und mindestens einen Schiebefenster-/-türflügel (4) mit mindestens einer Mechanik
gemäß einem der vorstehenden Ansprüche 1-13.