[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mantelgeschoss, insbesondere ein Teilmantelgeschoss
oder ein Armourpiercing-Geschoss (AP-Geschoss), für Munition vorzugsweise mit einem
Kaliber von weniger als 13 mm, insbesondere von weniger als 12,7 mm. Des Weiteren
betrifft die vorliegende Erfindung Munition mit einem derartigen Mantelgeschoss.
[0002] Mantelgeschosse kennzeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass ein Geschosskern
in der Regel aus Blei von einem Mantel einer härteren Metalllegierung ummantelt wird.
Dadurch schützt der Mantel den Lauf einer Schusswaffe vor dem Abrieb des weicheren
Kerns und verhindert außerdem eine Verformung oder gar ein Zersplittern des weicheren
Kerns beim Auftreffen des Geschosses auf ein Ziel.
[0003] Aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen, insbesondere auf Übungsschießplätzen
ist der Einsatz von Blei als Material für Geschosse immer mehr ungeeignet. Bei der
Materialwahl für Geschosse besteht somit ein Interessenskonflikt insbesondere zwischen
guter Präzision sowie Flugreichweite und Umweltverträglichkeit. Alternativmaterialien
zu Blei, wie beispielsweise Zinn, Zink, Kupfer, haben sich als weniger geeignet wegen
deren niedrigen Dichte herausgestellt, wodurch zwar eine bessere Umweltverträglichkeit
gewährleistet wäre, jedoch deutliche Einbußen in Bezug auf Präzision und Flugreichweite
einhergehen. Ferner haben auch Alternativlösungen als Stahl- oder Messingvollprojektile
entscheidende Nachteile in Bezug auf Lauflebensdauer und Durchpresswiderstand durch
den Schusswaffenlauf. Daraus folgt eine ungünstige Innenballistik. Der Druck ist beim
Pulverabbrand zu hoch während die resultierende Mündungsgeschwindigkeit zu tief ist.
[0004] Sogenannte Armourpiercing-Geschosse (AP-Geschosse), die auch panzerbrechende oder
Wucht-Geschosse genannt werden, werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt,
um gepanzerte und/oder gehärtete Oberflächen von Zielen zu durchdringen und zu zerstören.
Die AP-Geschosse können im Inneren Zusätze, wie beispielsweise Sprengstoff, aufweisen,
um nach dem Auftreffen auf ein Ziel eine zusätzliche Wirkung zu generieren, wie beispielsweise
eine Zündung des Sprengstoffs.
[0005] Eine wesentliche Herausforderung bei der Auslegung von AP-Geschossen besteht darin,
dass der Kern einen möglichst großen Teil des Geschosses bilden soll, wobei der Geschossmantel
nicht primär penetrationsrelevant ist. Dies bedeutet, dass die Masse des Mantels im
Vergleich zum Kern möglichst klein gehalten werden soll. Ferner gilt es bei der Längen-Durchmesser-Dimensionierung
zu berücksichtigen, dass ein zu langer Kern zu einer Bruchanfälligkeit führt, während
ein zu kurzer Kern eine schlechtere Penetrationseigenschaft aufweist. Bei AP-Geschossen
besteht demnach die Herausforderung darin, ein optimales Verhältnis zwischen Laufbelastung,
Präzision und Durchschlagsvermögen zu finden.
[0006] Aus der
WO 97/41404 A1 ist ein Kleinkaliber-AP-Geschoss mit einem großen, zweistufig zugespitzten Wolframcarbid-Durchschlagkern,
der in einer Führung eingefasst ist und spitzseitig an dem Mantel anliegt, bekannt.
Das Geschoss der
WO 97/41404 A1 ist jedoch nicht in der Lage, die oben genannten Herausforderungen zufriedenstellend
zu lösen.
[0007] Ein innenballistisches technisches Problem bei AP-Geschossen, wie bei dem gemäß der
WO 97/41404 A1, ist, dass das Geschoss während des Durchpressens durch den Schusswaffenlauf deformiert
wird. Zusätzlich haben die erheblichen Abschusskräfte einen Einfluss auf die Projektilgeometrie,
wodurch unkontrollierte und variierende geometrische Veränderungen an dem Projektil
einhergehen können, welche schlussendlich einen negativen Einfluss auf die Präzision
des Geschosses haben.
[0008] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Nachteile aus dem Stand
der Technik zu überwinden, insbesondere ein in der Präzision verbessertes Geschoss
bereitzustellen, wobei insbesondere dessen Widerstandsfähigkeit gegen die beim Durchpressen
des Geschossen durch den Schutzwaffenlauf einhergehenden Kräfte erhöht ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0010] Danach ist ein Mantelgeschoss, insbesondere ein Teilmantelgeschoss oder ein Armourpiercing-Geschoss
(AP-Geschoss), für Munition vorzugsweise mit einem Kaliber von weniger als 13 mm,
insbesondere von weniger als 12,7 mm, bereitgestellt. AP-Geschosse bilden eine Sonderart
von Mantelgeschossen und werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt,
um gepanzerte und/oder harte Oberflächen von Zielen durchdringen und zerstören zu
können. Sie werden auch panzerbrechende Munitionsgeschosse genannt. Eine weitere Sonderart
von AP-Geschossen sind Armourpiercing-Incendiary-Geschosse (API-Geschosse), denen
ein zusätzlicher entzündlicher Stoff, zum Beispiel Zirkonium, zugesetzt wird, um einen
zusätzlichen Brandeffekt und/oder Lichtbogeneffekt nach dem Durchdringen des Ziels,
insbesondere dessen Panzerung, zu erzeugen.
[0011] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss, auch kurz "Geschoss" genannt, umfasst einen
Kern, einen sich insbesondere ogivenartig in Geschossflugrichtung verjüngenden und
den Kern umgebenden Mantel und einen zwischen dem Kern und dem Mantel angeordneten
Führungsschuh. Der Kern kann mit dem Führungsschuh verpresst und als Einheit mit dem
Mantel gefügt, insbesondere damit verpresst, werden, um das finale Geschoss zu bilden.
Der Mantel umfasst oder besteht beispielsweise aus Kupfer bzw. Legierungen davon,
Stahl oder anderen gleichwertigen Materialien im Hinblick auf Stabilität und Durchpresseigenschaften
durch den Schusswaffenlauf. Er ist u.a. dafür verantwortlich, den harten Kern und
den Führungsschuh des Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Funktionen eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann. Der Führungsschuh
umfasst oder besteht beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bzw. Legierungen davon.
Es haben sich ein E-Modul von 50.000 N/mm
2 bis 250.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert im Bereich von 2.500 kg/m
3 bis 8.000 kg/m
3, eine Streckgrenze von wenigstens 250 N/mm
2 und/oder eine Bruchdehnung von mindestens 5% als vorteilhaft erwiesen. Der Kern,
insbesondere Penetrationskern, kann aus hartem Material wie Stahl, Sintermaterial,
Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram oder Kobalt, insbesondere eine Legierung
aus 94% Wolfram und 6% Kobalt, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl gebildet sein,
umfassen oder daraus bestehen, um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses
zu erzielen. Wegen der hohen Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner
äußeren Gestalt so gut wie nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den
anderen Teilen des Geschosses, insbesondere dem Führungsschuh sowie dem Mantel, ausgeglichen
werden müssen. Der harte Kern sitzt mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder
weniger frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Führungsschuhs.
Es kann für den Kern ein E-Modul von wenigstens 500.000 N/mm
2, insbesondere von wenigstens 550.000 N/mm
2 oder von wenigstens 600.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert von wenigstens 10.000 kg/m
3, insbesondere wenigstens 12.500 kg/m
3 oder 14.000 kg/m
3 vorteilhaft sein. Mit anderen Worten bildet der Mantel die äußere Form des Geschosses
und nimmt den aus einem härteren Material bestehenden Kern sowie den den Kern haltenden
Führungsschuh auf, der beispielsweise köcherartig ausgebildet und in Geschoss-Flugrichtung
nach vorne hin offen sein kann, um die Montage des Kerns in den Schuh zu ermöglichen.
[0012] Gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Kern heckseitig an seinem
Außenumfang mit einer Profilierung versehen, entsprechend der der Führungsschuh derart
formkomplementär angepasst ist, dass eine Verdrehsicherung zwischen dem Führungsschuh
und dem Kern gebildet ist. Wenn in der vorliegenden Erfindung von Bug bzw. bugseitig,
Front bzw. frontseitig oder Heck bzw. heckseitig gesprochen wird, sind die entsprechenden
Bezeichnungen im Hinblick auf die Flugrichtung des Geschosses bzw. im Hinblick auf
dessen Orientierung im Schusswaffenlauf zu verstehen, wobei das Geschossheck bezogen
auf die Flugrichtung hinten, also heckseitig, angeordnet ist und der Geschossbug bzw.
die Geschossfront bezogen auf die Flugrichtung vorne. Das formkomplementäre Anpassen
des Führungsschuhs an die Kernprofilierung kann vorab hergestellt sein und/oder durch
das Aneinanderfügen, insbesondere miteinander Verpressen, von Führungsschuh und Kern,
erst gebildet, insbesondere weiter ausgeprägt werden. Durch die so erzielte Verdrehsicherung
zwischen Führungsschuh und Kern ist sichergestellt, dass der aus dem Abfeuern des
Geschosses resultierende Drall zuverlässig vom Schusswaffenlauf auf den Kern übertragen
wird, ohne dass es zu Relativverdrehbewegungen zwischen Führungsschuh und Kern kommt,
was sich vor allem negativ auf die Präzision des Geschosses auswirkt. Die Verdrehsicherung
verhindert die Tendenz eines Geschosses, sich während des Abfeuerns und/oder Durchpressens
durch den Schusswaffenlauf insbesondere unkontrolliert zu deformieren. Beispielsweise
hat der Mantel eine Härte im Bereich von 45 HV bis 120 HV, der Führungsschuh eine
Härte im Bereich von 200 HV bis 250 HV und/oder der Kern eine höhere Härte als der
Mantel, insbesondere eine Härte von mehr als 920HV10 oder 1200HV10.
[0013] Gemäß einer beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses ist
die Profilierung umlaufend vorgesehen und/oder weist im Querschnitt eine Kreuz-, Stern-
oder Vieleckform, insbesondere eine vollumfängliche wellenartige Kontur, auf. In einer
beispielhaften Weiterbildung ist die Profilierung möglichst kerbfrei und/oder mit
einem weichen Profilübergang, d.h. ohne scharfkantige Übergänge und/oder Profilsprünge,
entlang der Profilierung ausgebildet. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Übergänge
entlang der Profilierung möglichst wenige und/oder große Radien besitzen, vorzugsweise
im Bereich von 0,1 mm bis zum 0,5-Fachen der Wandstärke des Geschossmantels.
[0014] In einer weiteren beispielhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung definiert
die Profilierung einen Profilierungsabschnitt am Kern, der mit wenigstens einer Abplattung,
insbesondere einer Vielzahl von in einem insbesondere gleichmäßigen Abstand in Umfangsrichtung
verteilten Abplattungen, versehen ist, die eine gegenüber einem zum Profilierungsabschnitt
benachbarten Kernabschnitt unterschiedliche radiale Krümmung in Bezug auf eine Geschossmittelachse
aufweist. Der Begriff "Abplattung" bzw. "abgeflacht" kann in Bezug auf eine Krümmung
der Kernform, die insbesondere grundsätzlich zylindrisch oder kegelförmig ausgebildet
ist, und/oder in Bezug auf die Geschossmittelachse verstanden werden. Beispielsweise
kann der Profilierungsabschnitt gegenüber der Geschossmittelachse insbesondere in
einem Winkel von 10° bis 30°, vorzugsweise im Bereich von 15° bis 25°; geneigt sein.
Die einzelnen Abplattungen können identisch ausgebildet sein und/oder unmittelbar
aneinander angrenzen oder durch einen insbesondere schmalen Zylindersegmentabschnitt,
welcher sich in Geschosslängsrichtung erstreckt, voneinander getrennt sein. Dabei
ist klar, dass erfindungsgemäß der Führungsschuh an seinem dem Profilierungsabschnitt
zugewandten Innenumfang entsprechend formkomplementär ausgebildet ist, sodass die
erfindungsgemäße Verdrehsicherung insbesondere formschlüssig erreicht wird.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Mantelgeschoss,
insbesondere ein Teilmantelgeschoss oder ein Armourpiercing-Geschoss (AP-Geschoss),
für Munition vorzugsweise mit einem Kaliber von weniger als 13 mm, insbesondere von
weniger als 12,7 mm, bereitgestellt. AP-Geschosse bilden eine Sonderart von Mantelgeschossen
und werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt, um gepanzerte und/oder
harte Oberflächen von Zielen durchdringen und zerstören zu können. Sie werden auch
panzerbrechende Munitionsgeschosse genannt. Eine weitere Sonderart von AP-Geschossen
sind Armourpiercing-Incendiary-Geschosse (API-Geschosse), denen ein zusätzlicher entzündlicher
Stoff, zum Beispiel Zirkonium, zugesetzt wird, um einen zusätzlichen Brandeffekt und/oder
Lichtbogeneffekt nach dem Durchdringen des Ziels, insbesondere dessen Panzerung, zu
erzeugen.
[0016] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss, auch kurz "Geschoss" genannt, umfasst einen
Kern, einen sich insbesondere ogivenartig in Geschossflugrichtung verjüngenden und
den Kern umgebenden Mantel und einen zwischen dem Kern und dem Mantel angeordneten
Führungsschuh. Der Kern kann mit dem Führungsschuh verpresst und als Einheit mit dem
Mantel gefügt, insbesondere damit verpresst, werden, um das finale Geschoss zu bilden.
Der Mantel umfasst oder besteht beispielsweise aus Kupfer bzw. Legierungen davon,
Stahl oder anderen gleichwertigen Materialien im Hinblick auf Stabilität und Durchpresseigenschaften
durch den Schusswaffenlauf. Er ist u.a. dafür verantwortlich, den harten Kern und
den Führungsschuh des Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Funktionen eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann. Der Führungsschuh
umfasst oder besteht beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bzw. Legierungen davon.
Es haben sich ein E-Modul von 50.000 N/mm
2 bis 250.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert im Bereich von 2.500 kg/m
3 bis 8.000 kg/m
3, eine Streckgrenze von wenigstens 250 N/mm
2 und/oder eine Bruchdehnung von mindestens 5% als vorteilhaft erwiesen. Der Kern,
insbesondere Penetrationskern, kann aus hartem Material wie Stahl, Sintermaterial,
Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram oder Kobalt, insbesondere eine Legierung
aus 94% Wolfram und 6% Kobalt, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl gebildet sein,
umfassen oder daraus bestehen, um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses
zu erzielen. Wegen der hohen Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner
äußeren Gestalt so gut wie nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den
anderen Teilen des Geschosses, insbesondere dem Führungsschuh sowie dem Mantel, ausgeglichen
werden müssen. Der harte Kern sitzt mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder
weniger frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Führungsschuhs.
Es kann für den Kern ein E-Modul von wenigstens 500.000 N/mm
2, insbesondere von wenigstens 550.000 N/mm
2 oder von wenigstens 600.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert von wenigstens 10.000 kg/m3, insbesondere wenigstens 12.500 kg/m
3 oder 14.000 kg/m
3 vorteilhaft sein. Mit anderen Worten bildet der Mantel die äußere Form des Geschosses
und nimmt den aus einem härteren Material bestehenden Kern sowie den den Kern haltenden
Führungsschuh auf, der beispielsweise köcherartig ausgebildet und in Geschoss-Flugrichtung
nach vorne hin offen sein kann, um die Montage des Kerns in den Schuh zu ermöglichen.
[0017] Gemäß dem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind aufeinanderliegende und
quer, insbesondere senkrecht, zur Geschosslängsrichtung orientierte Bodenflächen von
Kern, Mantel und Führungsschuh gegeneinander verpresst. Es sei klar, dass zwei Pressflächen-Paare
aus je zwei einander zugewandten Bodenflächen, also ein Kern-Führungsschuh-Pressflächen-Paar
und ein Führungsschuh-Mantel-Pressflächen-Paar, gebildet sind. Durch diese doppelte
Gegeneinander-Verpressung aller drei Komponenten wird ein besonders kompaktes Geschossheck
geschaffen, sodass die Präzision des Geschosses gesteigert werden kann. Die kompakte
Einheit im Bereich des Geschosshecks verhindert es ferner, dass Relativbewegungen
insbesondere in Richtung der Geschosslängsachse einhergehen, welche sich unkontrolliert
und somit negativ auf die Ballistik und damit die Präzision des Geschosses auswirken.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Mantelgeschoss,
insbesondere ein Teilmantelgeschoss oder ein Armourpiercing-Geschoss (AP-Geschoss),
für Munition vorzugsweise mit einem Kaliber von weniger als 13 mm, insbesondere von
weniger als 12,7 mm, bereitgestellt. AP-Geschosse bilden eine Sonderart von Mantelgeschossen
und werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt, um gepanzerte und/oder
harte Oberflächen von Zielen durchdringen und zerstören zu können. Sie werden auch
panzerbrechende Munitionsgeschosse genannt. Eine weitere Sonderart von AP-Geschossen
sind Armourpiercing-Incendiary-Geschosse (API-Geschosse), denen ein zusätzlicher entzündlicher
Stoff, zum Beispiel Zirkonium, zugesetzt wird, um einen zusätzlichen Brandeffekt und/oder
Lichtbogeneffekt nach dem Durchdringen des Ziels, insbesondere dessen Panzerung, zu
erzeugen.
[0019] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss, auch kurz "Geschoss" genannt, umfasst einen
Kern, einen sich insbesondere ogivenartig in Geschossflugrichtung verjüngenden und
den Kern umgebenden Mantel und einen zwischen dem Kern und dem Mantel angeordneten
Führungsschuh. Der Kern kann mit dem Führungsschuh verpresst und als Einheit mit dem
Mantel gefügt, insbesondere damit verpresst, werden, um das finale Geschoss zu bilden.
Der Mantel umfasst oder besteht beispielsweise aus Kupfer bzw. Legierungen davon,
Stahl oder anderen gleichwertigen Materialien im Hinblick auf Stabilität und Durchpresseigenschaften
durch den Schusswaffenlauf. Er ist u.a. dafür verantwortlich, den harten Kern und
den Führungsschuh des Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Funktionen eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann. Der Führungsschuh
umfasst oder besteht beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bzw. Legierungen davon.
Es haben sich ein E-Modul von 50.000 N/mm
2 bis 250.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert im Bereich von 2.500 kg/m
3 bis 8.000 kg/m
3, eine Streckgrenze von wenigstens 250 N/mm
2 und/oder eine Bruchdehnung von mindestens 5% als vorteilhaft erwiesen. Der Kern,
insbesondere Penetrationskern, kann aus hartem Material wie Stahl, Sintermaterial,
Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram oder Kobalt, insbesondere eine Legierung
aus 94% Wolfram und 6% Kobalt, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl gebildet sein,
umfassen oder daraus bestehen, um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses
zu erzielen. Wegen der hohen Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner
äußeren Gestalt so gut wie nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den
anderen Teilen des Geschosses, insbesondere dem Führungsschuh sowie dem Mantel, ausgeglichen
werden müssen. Der harte Kern sitzt mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder
weniger frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Führungsschuhs.
Es kann für den Kern ein E-Modul von wenigstens 500.000 N/mm
2, insbesondere von wenigstens 550.000 N/mm
2 oder von wenigstens 600.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert von wenigstens 10.000 kg/m
3, insbesondere wenigstens 12.500 kg/m
3 oder 14.000 kg/m
3 vorteilhaft sein. Mit anderen Worten bildet der Mantel die äußere Form des Geschosses
und nimmt den aus einem härteren Material bestehenden Kern sowie den den Kern haltenden
Führungsschuh auf, der beispielsweise köcherartig ausgebildet und in Geschoss-Flugrichtung
nach vorne hin offen sein kann, um die Montage des Kerns in den Schuh zu ermöglichen.
[0020] Gemäß dem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt ist der Führungsschuh insbesondere heckseitig
an seinem Außenumfang mit einer widerhakenartigen Strukturierung versehen, die dazu
eingerichtet ist, sich beim Abfeuern des Geschosses mit dem Mantel zu verhaken. Dabei
kann sich der Führungsschuh in den Mantel einschneiden oder der Mantel, insbesondere
Mantelmaterial, in die widerhakenartige Strukturierung einfließen. Die Strukturierung
kann wenigstens eine Einschneidkante aufweisen. Die so begünstigte Aneinander-Fixierung
von Mantel und Führungsschuh verbessert signifikant die Präzision des Geschosses,
insbesondere weil ungewollte und unkontrollierte Relativbewegungen vermieden werden.
Die widerhakenartige Strukturierung kann so ausgebildet sein, dass die beim Abfeuern
des Geschosses im Schusswaffenlauf auf das Geschoss einwirkende Gasexpansionskraft
sowie das Durchpressen des Geschosses durch den Schusswaffenlauf, wobei eine Drall-Übertragung
einhergeht, die Fixierung zwischen Mantel und Führungsschuh weiter verstärkt, nämlich
dadurch, dass die widerhakenartige Strukturierung so insbesondere scharfkantig ausgebildet
sein kann, dass sie sich in das Material des Mantels einschneidet.
[0021] In einer beispielhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses ist
die Strukturierung insbesondere gewindeartig vollumfänglich ausgebildet. Dabei kann
die gewindeartige Strukturierung an die Drallrichtung des Schusswaffenlaufs angepasst
sein. Bei der gewindeartigen Strukturierung kann es sich um eine sehr feine Strukturierung
handeln, die im Wesentlichen oberflächennah ausgebildet ist. Es hat sich herausgestellt,
dass bereits feine Strukturierungen ausreichen, um den gewünschten Effekt der Aneinander-Fixierung
von Führungsschuh und Mantel zu erreichen.
[0022] Gemäß einer weiteren beispielhaften Weiterbildung ist die Strukturierung durch eine
in Bezug auf den Außenumfang des Führungsschuhs sägezahnartige Einbuchtung und/oder
einen sägezahnartigen Vorsprung gebildet. Beispielsweise weist die Einschneidkante
eine sägezahnartige Form auf. Die sägezahnartige Einbuchtung bzw. der sägezahnartige
Vorsprung können vollumfänglich am Geschoss-Außenumfang umlaufen. Des Weiteren ist
es möglich, sofern es sich um eine gewindeartige Strukturierung handelt, dass sich
die sägezahnartige Einbuchtung und/oder der sägezahnartige Vorsprung mit einer Vielzahl
von Umfangswindungen am Außenumfang um den Führungsschuh windet. Des Weiteren können
eine Vielzahl von in Geschosslängsrichtung miteinander insbesondere in gleichmäßigem
Abstand und/oder insbesondere gleich ausgebildeten Einbuchtungen und/oder Vorsprüngen
vorhanden sein. Die sägezahnartige Einbuchtung und/oder der sägezahnartige Vorsprung
weist eine im Wesentlichen senkrecht zur Geschosslängsachse orientierte Verhakungsflanke
und eine dazu insbesondere im spitzen Winkel angeordnete weitere Flanke auf. Die Verhakungsflanke
ist dabei diejenige, die hauptsächlich für die Verhakung, insbesondere das Einschneiden,
in den Mantel verantwortlich ist.
[0023] Gemäß einer weiteren beispielhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses
weist die Strukturierung, insbesondere die sägezahnartige Einbuchtung und/oder der
sägezahnartige Vorsprung, eine radiale Tiefe von weniger als 5%, insbesondere von
weniger als 4%, 3%, 2%, 1,5% oder weniger als 1,25%, eines Außendurchmessers des Führungsschuhs
auf. Die Strukturierung kann insofern sehr fein von der Außenseite in die Oberfläche
des Führungsschuhs eingebracht, wie eingeschliffen, eingedreht oder dergleichen, werden.
[0024] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Mantelgeschoss,
insbesondere ein Teilmantelgeschoss oder ein Armourpiercing-Geschoss (AP-Geschoss),
für Munition vorzugsweise mit einem Kaliber von weniger als 13 mm, insbesondere von
weniger als 12,7 mm, bereitgestellt. AP-Geschosse bilden eine Sonderart von Mantelgeschossen
und werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt, um gepanzerte und/oder
harte Oberflächen von Zielen durchdringen und zerstören zu können. Sie werden auch
panzerbrechende Munitionsgeschosse genannt. Eine weitere Sonderart von AP-Geschossen
sind Armourpiercing-Incendiary-Geschosse (API-Geschosse), denen ein zusätzlicher entzündlicher
Stoff, zum Beispiel Zirkonium, zugesetzt wird, um einen zusätzlichen Brandeffekt und/oder
Lichtbogeneffekt nach dem Durchdringen des Ziels, insbesondere dessen Panzerung, zu
erzeugen.
[0025] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss, auch kurz "Geschoss" genannt, umfasst einen
Kern, einen sich insbesondere ogivenartig in Geschossflugrichtung verjüngenden und
den Kern umgebenden Mantel und einen zwischen dem Kern und dem Mantel angeordneten
Führungsschuh. Der Kern kann mit dem Führungsschuh verpresst und als Einheit mit dem
Mantel gefügt, insbesondere damit verpresst, werden, um das finale Geschoss zu bilden.
Der Mantel umfasst oder besteht beispielsweise aus Kupfer bzw. Legierungen davon,
Stahl oder anderen gleichwertigen Materialien im Hinblick auf Stabilität und Durchpresseigenschaften
durch den Schusswaffenlauf. Er ist u.a. dafür verantwortlich, den harten Kern und
den Führungsschuh des Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Funktionen eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann. Der Führungsschuh
umfasst oder besteht beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bzw. Legierungen davon.
Es haben sich ein E-Modul von 50.000 N/mm
2 bis 250.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert im Bereich von 2.500 kg/m
3 bis 8.000 kg/m
3, eine Streckgrenze von wenigstens 250 N/mm
2 und/oder eine Bruchdehnung von mindestens 5% als vorteilhaft erwiesen. Der Kern,
insbesondere Penetrationskern, kann aus hartem Material wie Stahl, Sintermaterial,
Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram oder Kobalt, insbesondere eine Legierung
aus 94% Wolfram und 6% Kobalt, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl gebildet sein,
umfassen oder daraus bestehen, um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses
zu erzielen. Wegen der hohen Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner
äußeren Gestalt so gut wie nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den
anderen Teilen des Geschosses, insbesondere dem Führungsschuh sowie dem Mantel, ausgeglichen
werden müssen. Der harte Kern sitzt mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder
weniger frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Führungsschuhs.
Es kann für den Kern ein E-Modul von wenigstens 500.000 N/mm
2, insbesondere von wenigstens 550.000 N/mm
2 oder von wenigstens 600.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert von wenigstens 10.000 kg/m
3, insbesondere wenigstens 12.500 kg/m
3 oder 14.000 kg/m
3 vorteilhaft sein. Mit anderen Worten bildet der Mantel die äußere Form des Geschosses
und nimmt den aus einem härteren Material bestehenden Kern sowie den den Kern haltenden
Führungsschuh auf, der beispielsweise köcherartig ausgebildet und in Geschoss-Flugrichtung
nach vorne hin offen sein kann, um die Montage des Kerns in den Schuh zu ermöglichen.
[0026] Gemäß dem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt ist eine Außenabmessung des Führungsschuhs
derart in Bezug auf eine Innenabmessung des Mantels überdimensioniert und/oder der
Mantel und der Führungsschuh sind derart aufeinander formabgestimmt, dass eine insbesondere
kraft- und/oder formschlüssige Axialsicherung gebildet ist. Dadurch kann eine axiale
Relativverschiebung zwischen Mantel und Führungsschuh vermieden werden. Aufgrund der
starken Kräfte beim Abschuss des Geschosses und/oder beim Durchpressen durch den Schusswaffenlauf
tendieren Stand der Technik-gemäße Geschosse dazu, dass eine Relativbewegung zwischen
Führungsschuh und Mantel einhergeht. Durch die erfindungsgemäße Axialsicherung kann
diese Tendenz unterbunden werden, sodass die Präzision des Geschosses verbessert werden
kann. Die Axialsicherung kann alternativ oder zusätzlich durch eine stoffschlüssige
Verbindung erreicht oder unterstützt werden.
[0027] In einer weiteren beispielhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung weist der
Führungsschuh ein Übermaß 0,01 mm bis 0,06 mm, insbesondere von 0,02 mm bis 0,05 mm,
in Bezug auf den Mantel und/oder im Bereich von 2% bis 7%, insbesondere von 2,5% bis
6%, der Mantelwandstärke auf.
[0028] Gemäß einer weiteren beispielhaften Weiterbildung weisen der Führungsschuh und der
Mantel eine aufeinander formabgestimmte Vorsprung/Nut-Anordnung auf, gemäß der der
Führungsschuh und der Mantel zum formschlüssigen axialen Aneinander-Sichern radial
ineinander engreifen. Es hat sich dabei herausgestellt, dass ein minimales Eingriffsmaß
im einstelligen Prozentbereich in Bezug auf die Wandstärke des Mantels und/oder die
Wandstärke des Führungsschuhs bereits ausreichend ist, um die Axialsicherung zu realisieren.
Beispielsweise weist der Mantel an seinem dem Führungsschuh zugewandten Innenumfang
wenigstens eine Nut, insbesondere eine Vielzahl von in einem insbesondere gleichmäßigen
Abstand in Geschosslängsrichtung angeordnete Nuten, auf, und/oder der Führungsschuh
weist an seinem dem Mantel zugewandten Außenumfang wenigstens einen Vorsprung, insbesondere
eine Vielzahl von in einem insbesondere gleichmäßigen Abstand in Geschosslängsrichtung
angeordnete Vorsprünge, auf. Dabei können die Vorsprünge und Nuten, insbesondere je
ein einander zugeordnetes Vorsprung-Vertiefung-Paar, bezüglich der Dimensionierung
aufeinander abgestimmt sein, zumindest deren Abmessung in Geschosslängsrichtung.
[0029] Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses weist
der Führungsschuh an seinem Außenumfang, insbesondere an einem zylindrischen Abschnitt
des Führungsschuhs, wenigstens eine Entlastungsrille, insbesondere eine Vielzahl von
in einem insbesondere gleichmäßigen Abstand in Geschosslängsrichtung verteilte Entlastungsrillen,
auf. Die wenigstens eine Entlastungsrille bildet eine Nut der Vorsprung/Nut-Anordnung
und/oder ist benachbart des Vorsprungs der Vorsprung/Nut-Anordnung angeordnet. Die
radiale Abmessung der Entlastungsrillen kann daher deutlich größer dimensioniert sein
als die in der Mantelinnenseite angeordneten Nuten der Vorsprung/Nut-Anordnung.
[0030] In einer weiteren beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses
weist der Mantel an seinem Innenumfang einen Axialanschlag für eine in Geschossflugrichtung
orientierte Front des Führungsschuhs auf. Beispielsweise ist der Axialanschlag durch
eine mittels eines Profilrücksprungs gebildete Einbuchtung realisiert, mit dem die
Führungsschuh-Front in einen Anschlagkontakt gelangt. Dadurch ist die Axialsicherung
verstärkt, da ein axiales Bewegen des Führungsschuhs über den Axialanschlag hinaus
verhindert ist. Ferner kann eine am Axialanschlag unmittelbar anschließende Mantelinnenfläche,
die beispielsweise zylindrisch ausgebildet sein kann, in Bezug auf die ihr zugewandte
Führungsschuh-Außenfläche, welche unmittelbar an die Führungsschuh-Front anschließen
kann, unterdimensioniert sein, sodass auch diesbezüglich ein Presssitz realisiert
ist, der in Kombination mit dem Formschluss über den Axialanschlag eine verbesserte
Axialsicherung gewährleistet.
[0031] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung sind der Führungsschuh und der Mantel
oder der Führungsschuh und der Kern aus einem Stück hergestellt. Es wurde herausgefunden,
dass durch die Einteiligkeit aus Führungsschuh und Mantel oder Kern und Führungsschuh
die Präzision des Geschosses erhöht werden kann. Dies liegt unter anderem daran, dass
somit etwaige Relativbewegungsmöglichkeiten zwischen Führungsschuh und Mantel beziehungsweise
Führungsschuh und Kern ausgeschlossen werden können, welche sich negativ auf die Präzision
auswirken können.
[0032] In einer weiteren beispielhaften Weiterbildung ist der Mantel zweiteilig ausgebildet.
Alternativ oder zusätzlich kann der Mantel ein Heckteil aufweisen sowie ein damit
verbundenes Bugteil. Das Heckteil kann im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet sein
und den Kern heckseitig einfassen beziehungsweise einkapseln Das Bugteil kann mit
dem Heckteil verpresst, verklebt oder beispielsweise kraft- und/oder formschlüssig
damit verbunden sein. Ferner kann das Bugteil den Kern frontseitig einfassen beziehungsweise
einkapseln, wobei insbesondere das Bugteil und der Kern so zueinander dimensioniert
sind, dass ein frontseitiger Hohlraum verbleibt, der unbelegt ist. Das Bugteil kann
frontseitig massiv ausgebildet sein und/oder aus Vollmaterial bestehen.
[0033] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Mantelgeschoss,
insbesondere ein Teilmantelgeschoss oder ein Armourpiercing-Geschoss (AP-Geschoss),
für Munition vorzugsweise mit einem Kaliber von weniger als 13 mm, insbesondere von
weniger als 12,7 mm, bereitgestellt. AP-Geschosse bilden eine Sonderart von Mantelgeschossen
und werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt, um gepanzerte und/oder
harten Oberflächen von Zielen durchdringen und zerstören zu können. Sie werden auch
panzerbrechende Munitionsgeschosse genannt. Eine weitere Sonderart von AP-Geschossen
sind Armourpiercing-Incendiary-Geschosse (API-Geschosse), denen ein zusätzlicher entzündlicher
Stoff, zum Beispiel Zirkonium, zugesetzt wird, um einen zusätzlichen Brandeffekt nach
dem Durchdringen des Ziels, insbesondere dessen Panzerung, zu erzeugen.
[0034] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss, auch kurz "Geschoss" genannt, umfasst einen
Kern, einen sich insbesondere ogivenartig in Geschossflugrichtung verjüngenden und
den Kern umgebenden Mantel und einen zwischen dem Kern und dem Mantel angeordneten
Führungsschuh. Der Kern kann mit dem Führungsschuh verpresst und als Einheit mit dem
Mantel gefügt, insbesondere damit verpresst, werden, um das finale Geschoss zu bilden.
Der Mantel umfasst oder besteht beispielsweise aus Kupfer bzw. Legierungen davon,
Stahl oder anderen gleichwertigen Materialien im Hinblick auf Stabilität und Durchpresseigenschaften
durch den Schusswaffenlauf. Er ist u.a. dafür verantwortlich, den harten Kern und
den Führungsschuh des Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Funktionen eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann. Der Führungsschuh
umfasst oder besteht beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bzw. Legierungen davon.
Es haben sich ein E-Modul von 50.000 N/mm
2 bis 250.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert im Bereich von 2.500 kg/m
3 bis 8.000 kg/m
3, eine Streckgrenze von wenigstens 250 N/mm
2 und/oder eine Bruchdehnung von mindestens 5% als vorteilhaft erwiesen. Der Kern,
insbesondere Penetrationskern, kann aus hartem Material wie Stahl, Sintermaterial,
Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram oder Kobalt, insbesondere eine Legierung
aus 94% Wolfram und 6% Kobalt, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl gebildet sein,
umfassen oder daraus bestehen, um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses
zu erzielen. Wegen der hohen Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner
äußeren Gestalt so gut wie nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den
anderen Teilen des Geschosses, insbesondere dem Führungsschuh sowie dem Mantel, ausgeglichen
werden müssen. Der harte Kern sitzt mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder
weniger frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Führungsschuhs.
Es kann für den Kern ein E-Modul von wenigstens 500.000 N/mm
2, insbesondere von wenigstens 550.000 N/mm
2 oder von wenigstens 600.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert von wenigstens 10.000 kg/m
3, insbesondere wenigstens 12.500 kg/m
3 oder 14.000 kg/m
3 vorteilhaft sein. Mit anderen Worten bildet der Mantel die äußere Form des Geschosses
und nimmt den aus einem härteren Material bestehenden Kern sowie den den Kern haltenden
Führungsschuh auf, der beispielsweise köcherartig ausgebildet und in Geschoss-Flugrichtung
nach vorne hin offen sein kann, um die Montage des Kerns in den Schuh zu ermöglichen.
[0035] Gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung weißt der Kern einen heckseitigen
sich entgegen der Flugrichtung insbesondere konisch verjüngenden Heckabschnitt auf,
entsprechend dem eine dem Heckabschnitt zugewandte Innenumfangsfläche des Führungsschuhs
geformt ist, die in einem insbesondere konstanten Abstand von dem Heckabschnitt angeordnet
ist. Um ein möglichst präzises Mantelgeschoss zu erhalten, haben die Erfinder der
vorliegenden Erfindung identifiziert, dass es notwendig ist, dass der Kern im Geschossheck
möglichst vollständig anliegen kann. Dies kann dadurch bewerkstelligt werden, dass
quer zur Längsachsenrichtung des Mantelgeschosses ein kleiner Luftspalt vorgesehen
wird in Folge des Abstandes zwischen dem Heckabschnitt des Kerns und der Innenumfangsfläche
des Führungsschuhs. Somit kann der Kern wiederholgenau vollständig nach hinten in
das Geschossheck eingeschoben, insbesondere eingepresst werden. Beispielsweise können
der Heckabschnitt und die dem Heckabschnitt zugewandte Innenumfangsfläche im Wesentlichen
sich parallel erstrecken, sodass sich ein im Wesentlichen über die gesamte Längserstreckung
des Heckabschnitts konstanter Spalt bzw. Abstand dazwischen einstellt. Beispielsweise
hat der Mantel eine Härte im Bereich von 45 HV bis 120 HV, der Führungsschuh eine
Härte im Bereich von 200 HV bis 250 HV und/oder der Kern eine höhere Härte als der
Mantel, insbesondere eine Härte von mehr als 920HV10 oder 1200HV10.
[0036] In einer beispielhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung liegt der Abstand im
Bereich von 0,025 mm - 0,6 mm, insbesondere im Bereich von 0,05 mm - 0,5 mm, im Bereich
von 0,075 mm - 0,4 mm oder im Bereich von 0,1 mm - 0,3 mm. Diese Spaltmaße beziehen
sich insbesondere auf ein Mantelgeschoss mit einem Kaliber von weniger als 13 mm,
insbesondere von 9,5 mm.
[0037] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses
liegen der Kern und der Führungsschuh benachbart im Heckabschnitt, insbesondere beidseitig,
das heißt beidseitig in Bezug auf die Geschosslängsrichtung bzw. Flugrichtung, flächig
aufeinander auf. Insbesondere sind sie gegeneinander verpresst. Beispielsweise sind
aufeinanderliegende und quer, insbesondere senkrecht, zur Geschosslängsrichtung orientierte
Bodenflächen von Kern, Führungsschuh und gegebenenfalls Mantel gegeneinander verpresst.
Es sei klar, dass zwei Pressflächen-Paare aus je zwei einander zugwandten Bodenflächen,
also eine Kern-Führungsschuh-Pressflächenpaar und ein Führungsschuh-Mantel-Pressflächenpaar,
gebildet sind. Durch diese doppelte Gegeneinanderverpressung aller drei Komponenten
wird ein besonders kompaktes Geschossheck geschaffen, sodass die Präzision des Geschosses
gesteigert werden kann. Die kompakte Einheit im Bereich des Geschosshecks verhindert
es ferner, dass Relativbewegungen, insbesondere um in Richtung der Geschosslängsachse
einhergehen, welche sich unkontrolliert und somit negativ auf die Ballistik und damit
die Präzision des Geschosses auswirken.
[0038] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Mantelgeschoss,
insbesondere ein Teilmantelgeschoss oder Armourpiercing-Geschoss (AP-Geschoss), für
Munition vorzugsweise mit einem Kaliber von weniger als 13 mm, insbesondere von weniger
als 12,7 mm, bereitgestellt. AP-Geschosse bilden eine Sonderart von Mantelgeschossen
und werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt, um gepanzerte und/oder
massive Oberflächen von Zielen durchdringen und zerstören zu können. Sie werden auch
panzerbrechende Munitionsgeschosse genannt. Eine weitere Sonderart von AP-Geschossen
sind Armourpiercing-Incendiary-Geschosse (API-Geschosse), denen ein zusätzlicher entzündlicher
Stoff, zum Beispiel Zirkonium, zugesetzt wird, um einen zusätzlichen Brandeffekt und/oder
Lichtsignaleffekt nach dem Durchdringen des Ziels, insbesondere dessen Panzerung,
zu erzeugen.
[0039] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss, auch kurz "Geschoss" genannt, umfasst einen
Kern, einen sich insbesondere ogivenartig in Geschossflugrichtung verjüngenden und
den Kern umgebenden Mantel und einen zwischen dem Kern und dem Mantel angeordneten
Führungsschuh. Der Kern kann mit dem Führungsschuh verpresst und als Einheit mit dem
Mantel gefügt, insbesondere damit verpresst, werden, um das finale Geschoss zu bilden.
Der Mantel umfasst oder besteht beispielsweise aus Kupfer bzw. Legierungen davon,
Stahl oder anderen gleichwertigen Materialien im Hinblick auf Stabilität und Durchpresseigenschaften
durch den Schusswaffenlauf. Er ist u.a. dafür verantwortlich, den harten Kern und
den Führungsschuh des Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Funktionen eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann. Der Führungsschuh
umfasst oder besteht beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bzw. Legierungen davon.
Es haben sich ein E-Modul von 50.000 N/mm
2 bis 250.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert im Bereich von 2.500 kg/m
3 bis 8.000 kg/m
3, eine Streckgrenze von wenigstens 250 N/mm
2 und/oder eine Bruchdehnung von mindestens 5% als vorteilhaft erwiesen. Der Kern,
insbesondere Penetrationskern, kann aus hartem Material wie Stahl, Sintermaterial,
Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram oder Kobalt, insbesondere eine Legierung
aus 94% Wolfram und 6% Kobalt, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl gebildet sein,
umfassen oder daraus bestehen, um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses
zu erzielen. Wegen der hohen Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner
äußeren Gestalt so gut wie nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den
anderen Teilen des Geschosses, insbesondere dem Führungsschuh sowie dem Mantel, ausgeglichen
werden müssen. Der harte Kern sitzt mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder
weniger frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Führungsschuhs.
Es kann für den Kern ein E-Modul von wenigstens 500.000 N/mm
2, insbesondere von wenigstens 550.000 N/mm
2 oder von wenigstens 600.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert von wenigstens 10.000 kg/m3, insbesondere wenigstens 12.500 kg/m
3 oder 14.000 kg/m
3 vorteilhaft sein. Mit anderen Worten bildet der Mantel die äußere Form des Geschosses
und nimmt den aus einem härteren Material bestehenden Kern sowie den den Kern haltenden
Führungsschuh auf, der beispielsweise köcherartig ausgebildet und in Geschoss-Flugrichtung
nach vorne hin offen sein kann, um die Montage des Kerns in den Schuh zu ermöglichen.
[0040] Gemäß dem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt liegt eine Länge des Kerns in Geschosslängsrichtung
im Bereich von 50% - 95%, insbesondere im Bereich von 55% - 90% oder im Bereich von
60% - 85%, einer Gesamtgeschosslänge und/oder ein Längen/Durchmesserverhältnis des
Kerns im Bereich von 3 - 7, insbesondere im Bereich von 4 - 6. Bei der Dimensionierung
des Geschosses und insbesondere des Kerns sind mehrere Randbedingungen zu berücksichtigen,
die in Folge der beschriebenen Abmessung bzw. Verhältnisse optimiert sind. Ein möglichst
langer Kern erlaubt es einerseits, ein besseres Durchdringen von harten Zielen, wie
insbesondere Stahlzielen, zu erreichen. Andererseits steht dadurch mehr Material zur
Verfügung für das Durchdringen von keramischen oder anderen sehr harten oder abrasiven
Zielen. Auf der anderen Seite hat ein zu langer Kern jedoch die ungewünschte Eigenschaft,
dazu zu tendieren, zu zerbrechen und dementsprechend die Durchschlagsleistung des
Geschosses signifikant zu verringern. Mit anderen Worten verfügt ein möglichst langer
Kern über viel Energie zum Durchdringen von harten Zielen und über genügend Materialreserve
für den abrasiven Durchdringungsvorgang von sehr harten Materialien wie Keramik, bei
dem der Kern einen Teil seiner Masse verliert, erhält jedoch eine Obergrenze dahingehend,
dass ein Zerbrechen des Kerns auszuschließen ist. In diesem Zusammenhang gilt es ferner,
den Durchmesser des Kerns abzustimmen. Es wurde herausgefunden, dass ein zu dicker
bzw. ein zu dünner Kern zu unerwünschten Penetrationsergebnissen, wie beispielsweise
einem Bruch oder einer reduzierten Querschnittsbelastung, führt. Dabei hat sich herausgestellt,
dass die beschriebenen Geometrieverhältnisse im Hinblick auf das Längen/Durchmesser-Verhältnis
diesen Anforderungen gerecht werden.
[0041] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit den vorhergehenden
Aspekten und beispielhaften Ausführungen kombinierbar ist, ist ein Mantelgeschoss,
insbesondere ein Teilmantelgeschoss oder ein Armourpiercing-Geschoss (AP-Geschoss),
für Munition vorzugsweise mit einem Kaliber von weniger als 13 mm, insbesondere von
weniger als 12,7 mm, bereitgestellt. AP-Geschosse bilden eine Sonderart von Mantelgeschossen
und werden in der Regel im militärischen Bereich eingesetzt, um gepanzerte und/oder
massive Oberflächen von Zielen durchdringen und zerstören zu können. Sie werden auch
panzerbrechende Munitionsgeschosse genannt. Eine weitere Sonderart von AP-Geschossen
sind Armourpiercing-Incendiary-Geschosse (API-Geschosse), denen ein zusätzlicher entzündlicher
Stoff, zum Beispiel Zirkonium, zugesetzt wird, um einen zusätzlichen Brandeffekt nach
dem Durchdringen des Ziels, insbesondere dessen Panzerung, zu erzeugen.
[0042] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss, auch kurz "Geschoss" genannt, umfasst einen
Kern, einen sich insbesondere ogivenartig in Geschossflugrichtung verjüngenden und
den Kern umgebenden Mantel und einen zwischen dem Kern und dem Mantel angeordneten
Führungsschuh. Der Kern kann mit dem Führungsschuh verpresst und als Einheit mit dem
Mantel gefügt, insbesondere damit verpresst, werden, um das finale Geschoss zu bilden.
Der Mantel umfasst oder besteht beispielsweise aus Kupfer bzw. Legierungen davon,
Stahl oder anderen gleichwertigen Materialien im Hinblick auf Stabilität und Durchpresseigenschaften
durch den Schusswaffenlauf. Er ist u.a. dafür verantwortlich, den harten Kern und
den Führungsschuh des Kernes aufzunehmen. Außerdem übernimmt der Mantel die innen-
und außenballistischen Funktionen eines normalen Geschosses, da er problemlos in die
hierfür erforderliche Form und äußere Gestalt gebracht werden kann. Der Führungsschuh
umfasst oder besteht beispielsweise aus Stahl oder Aluminium bzw. Legierungen davon.
Es haben sich ein E-Modul von 50.000 N/mm
2 bis 250.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert im Bereich von 2.500 kg/m
3 bis 8.000 kg/m
3, eine Streckgrenze von wenigstens 250 N/mm
2 und/oder eine Bruchdehnung von mindestens 5% als vorteilhaft erwiesen. Der Kern,
insbesondere Penetrationskern, kann aus hartem Material wie Stahl, Sintermaterial,
Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram oder Kobalt, insbesondere eine Legierung
aus 94% Wolfram und 6% Kobalt, Wolframcarbid oder gehärtetem Stahl gebildet sein,
umfassen oder daraus bestehen, um die gewünschte Durchschlagsleistung des Geschosses
zu erzielen. Wegen der hohen Härte des Kernes ist dieser nach Fertigstellung in seiner
äußeren Gestalt so gut wie nicht veränderbar, so dass Herstellungstoleranzen von den
anderen Teilen des Geschosses, insbesondere dem Führungsschuh sowie dem Mantel, ausgeglichen
werden müssen. Der harte Kern sitzt mit seinem vorderen oder äußeren Ende mehr oder
weniger frei innerhalb des ballistisch ausgebildeten Mantels und berührt diesen lediglich
im Bereich seiner umlaufenden Schulter. Ferner sitzt er im offenen Teil des Führungsschuhs.
Es kann für den Kern ein E-Modul von wenigstens 500.000 N/mm
2, insbesondere von wenigstens 550.000 N/mm
2 oder von wenigstens 600.000 N/mm
2, ein Dichte-Wert von wenigstens 10.000 kg/m
3, insbesondere wenigstens 12.500 kg/m
3 oder 14.000 kg/m
3 vorteilhaft sein. Mit anderen Worten bildet der Mantel die äußere Form des Geschosses
und nimmt den aus einem härteren Material bestehenden Kern sowie den den Kern haltenden
Führungsschuh auf, der beispielsweise köcherartig ausgebildet und in Geschoss-Flugrichtung
nach vorne hin offen sein kann, um die Montage des Kerns in den Schuh zu ermöglichen.
[0043] Gemäß dem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Führungsschuh an seiner
dem Kern zugewandten Innenumfangsfläche mit einer Ringaussparung versehen, in deren
Bereich der Kern und der Führungsschuh kontaktlos sind. Dadurch ist ein insbesondere
vollumfänglich ausgebildeter Hohlraum zwischen Führungsschuh und Geschosskern gebildet.
Dieser innenliegende Hohlraum dient insbesondere der Tarierung. Dadurch kann der Schwerpunkt
des Mantelgeschosses in einem gewissen Bereich eingestellt werden und damit die Präzision
des Geschosses erhöht werden. Darüber hinaus hat der innenliegende Hohlraum bzw. Freistich
ferner den positiven Effekt, dass einerseits eine weitere Dämpfungseigenschaft zwischen
Führungsschuh und Geschosskern realisiert wird, da der außenseitige Führungsschuh
nach radial innen in den Hohlraum ausweichen kann, wodurch wiederum positiv die Belastung
des Schusswaffenlaufs reduziert werden kann und andererseits eine weitere Dämpfungsmöglichkeit
gegenüber dem Einpressen in das Zug-Feld-Profil realisiert wird. Die so gebildete
elastische Brücke wirkt dem extrem schroffen Einpressen bzw. Durchpressen des Geschosses
durch den Schusswaffenlauf bzw. in das Zug-Feld-Profil des Schusswaffenlaufs beim
Abschussprozess entgegen. Die Ringaussparung kann in Geschosslängsrichtung offen ausgebildet
sein. Ferner kann eine maximale Länge der Ringaussparung in Geschosslängsrichtung
vorzugsweise so auszulegen sein, dass der Kern über eine Länge von wenigstens dem
Kerndurchmesser eingepresst ist.
[0044] Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung weist die Ringaussparung eine radiale Tiefe
quer zur Geschosslängsrichtung von höchstens 50% der Wandstärke des Führungsschuhs
benachbarte Ringaussparung auf. Um die elastische Brücke bzw. die Deformationseigenschaft
zu begrenzen und gleichzeitig die Stabilität des Führungsschuhs aufrechtzuerhalten,
sodass dieser dessen Führungsfunktion zuverlässig ausführen kann, ist eine maximale
radiale Tiefe der Ringaussparung einzuhalten.
[0045] In einer weiteren beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses
ist die Ringaussparung an einem frontseitigen, der Verjüngung zugewandten Endabschnitt
des Führungsschuhs angeordnet, insbesondere derart angeordnet, dass eine Abmessung
in Geschosslängsrichtung eines die Ringaussparung in Geschosslängsrichtung begrenzenden
Frontendes, wie eines Radialflansches, des Führungsschuhs im Bereich von 90% bis 110%,
insbesondere im Bereich von 95% bis 105%, der Wandstärke des Führungsschuhs liegt.
[0046] In einer weiteren beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses
liegt ein rückseitiges, der Verjüngung abgewandtes Ende der Ringaussprung höchstens
auf axialer Höhe des Schwerpunkts des Mantelgeschosses. Dadurch ist eine gute Tarierung
des Mantelgeschosses sichergestellt, indem der Schwerpunkt des Geschosses bewusst
eingestellt werden kann, sodass dessen Präzision, Endgeschwindigkeit und Ballistik
optimiert sind.
[0047] In einer weiteren beispielhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung ist der Kern
derart dimensioniert, dass frontseitig ein Hohlraum besteht bzw. verbleibt, wobei
insbesondere in dem Hohlraum ein Einsatz angeordnet ist. Der Kern kann derart in dem
Hohlraum des Geschossmantels angeordnet sein und/oder derart dimensioniert sein, dass
ein frontseitiger Hohlraum von dem Kern unbelegt ist. Mit anderen Worten füllt der
Kern den Hohlraum nicht vollständig aus, insbesondere frontseitig, insbesondere unmittelbar
angrenzend an die Geschossspitze bis zu einer gewissen Axialstelle vor der Geschossspitze.
Dabei kann der Kern den Hohlraum, ausgenommen des frontseitigen unbelegten Hohlraums,
vollständig ausfüllen. Beispielsweise ist der Geschossmantel im Heckabschnitt derart
geformt, dass er den Kern heckseitig ummantelt. Unter der heckseitigen Ummantelung
kann dabei zu verstehen sein, dass der Mantel auch heckseitig verschlossen ist. Es
ist jedoch auch denkbar, dass der Mantel heckseitig offen bleibt bzw. eine Öffnung
frei lässt, in welchem Bereich der Kern heckseitig zugänglich ist.
[0048] Gemäß einer beispielhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses ist
der Einsatz derart dimensioniert und/oder aus einem Material hergestellt, dass der
Schwerpunkt des Mantelgeschosses gegenüber einem Mantelgeschosses ohne Hohlraum, d.
h. einem Mantelgeschosses, bei dem der Kern den hohlen Geschossmantel vollständig
ausfüllt und vollumfänglich mit dem Geschossmantel in Kontakt ist, nach hinten verlagert
ist. Der Kern kann eine geringere Dichte, insbesondere geringere spezifische Dichte,
als der Geschosskern und/oder der Geschossmantel besitzen. Die Erfinder der vorliegenden
Erfindung haben somit überraschenderweise eine Möglichkeit gefunden, die Vorteile
von Hohlspitzgeschossen auf Mantelgeschosse zu übertragen. Ein wesentlicher Vorteil
der vorliegenden Erfindung ist, dass der Schwerpunkt des Mantelgeschosses nach hinten,
in Richtung Geschossheck, verlagert ist. Dadurch gehen deutliche Vorteile in Bezug
auf die Ballistik und/oder Präzision des Mantelgeschosses einher.
[0049] Gemäß einer beispielhaften weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses
ist der Einsatz aus einem Material hergestellt, das eine niedrigere Dichte, insbesondere
eine niedrigere spezifische Dichte, als das Material des Geschossmantels und/oder
des Geschosskerns aufweist. Insbesondere ist der Einsatz aus Aluminium, Magnesium,
Messing, Stahl oder Kunststoff hergestellt. Es sei klar, dass das jeweilige Material
so zu wählen, dass die gewünschte Schwerpunktverlagerung nach hinten zur Erhöhung
der Präzision und/oder Ballistik des Mantelgeschosses erreicht wird.
[0050] Bevorzugte Ausführungen sind in den Unteransprüchen gegeben.
[0051] Im Folgenden werden weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung mittels
Beschreibung bevorzugter Ausführungen der Erfindung anhand der beiliegenden beispielhaften
Zeichnungen deutlich, in denen zeigen:
- Figur 1
- eine beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen Mantelgeschosses in Schnittdarstellung;
- Figur 2
- eine Detailansicht II aus Figur 1;
- Figur 3
- eine Detailansicht III aus Figur 1;
- Figur 4
- eine Detailansicht IV aus Figur 1;
- Figur 5
- eine vergrößerte Darstellung einer beispielhaften Ausführung eines Führungsschuhs
eines erfindungsgemäßen Mantelgeschosses;
- Figur 6
- eine Detailansicht VI aus Figur 5;
- Figur 7
- eine Detailansicht VII aus Figur 6;
- Figur 8
- eine beispielhafte Ausführung eines Hecks, eines Kerns, einer beispielhaften Ausführung
eines erfindungsgemäßen Mantelgeschosses;
- Figur 9
- eine weitere beispielhafte Ausführung des Hecks des Kerns;
- Figur 10
- eine weitere beispielhafte Ausführung eines erfindungsgemäßen Mantelgeschosses in
Schnittdarstellung; und
- Figur 11
- eine Schnittansicht einer weiteren beispielhaften Ausführung eines erfindungsgemäßen
Mantelgeschosses.
[0052] In der folgenden Beschreibung beispielhafter Ausführungen erfindungsgemäßer Mantelgeschosse
ist ein erfindungsgemäßes Mantelgeschoss im Allgemeinen mit der Bezugsziffer 1 versehen.
Dabei werden gleiche bzw. ähnliche Bezugszeichen für gleiche bzw. ähnliche Komponenten
verwendet. Die beispielhaften Ausführungen gemäß den beiliegenden Figuren zeigen eine
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mantelgeschosses als Teilmantelgeschoss, wobei
klar sein soll, dass dies nur exemplarisch zu verstehen ist und die entsprechenden
Ausführungen und Ausgestaltungen auch auf ein Vollmantelgeschoss übertragbar sind.
[0053] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss 1 umfasst im Wesentlichen die folgenden Hauptkomponenten:
Einen die äußere und innere ballistische Gestalt bestimmenden, sich insbesondere ogivenartig
verjüngenden Mantel 3 insbesondere mit einer Härte im Bereich von 45 HV bis 120 HV;
einen im Mantel 3 angeordneten harten Kern 5 insbesondere mit einer höheren Härte
als das Mantelmaterial und/oder mit einer Länge L
K in Geschosslängsrichtung und einem Durchmesser D
1; und einen ebenfalls innerhalb des Mantels 3 angeordneten und den Kern 5 aufnehmenden
sowie fixierenden Führungsschuh 7 mit einer Länge L
F in Geschosslängsrichtung. Der Mantel 3 ist diejenige Komponente, die mit dem Schusswaffenlauf
in Kontakt gerät und ist ebenso für die Interaktion zwischen Geschoss 1 und Schusswaffenlauf
verantwortlich. Der Kern 5 besteht aus einem härteren Material als der Mantel 3, beispielweise
aus Hartmetall, insbesondere enthaltend Wolfram, insbesondere Wolframcarbid, Kobalt,
oder auch Stahl, insbesondere gehärtetem Stahl, um die gewünschte Durchschlagsleistung
des Geschosses zu erreichen. Der Führungsschuh 7, in den der Geschosskern 5 eingepresst
sein kann, sodass Kern 5 und Führungsschuh 7 als Montageinheit in den Mantel eingesetzt
werden können, erfüllt im Wesentlichen zwei Funktionen. Zum einen dient er dazu, den
Kern 5 zu fixieren bzw. zu halten, um Relativbewegungen zwischen Kern 5 und Mantel
3 zu unterbinden, die sich negativ auf die Präzision des Geschosses 1 auswirken. Zum
anderen trägt auch der Führungsschuh 7 zur Steigerung der Durchschlagsenergie bzw.
Durchschlagskraft des Geschosses 1 bei. Der Führungsschuh kann beispielweise aus Stahl
oder Alu bestehen bzw. diese Materialien umfassen.
[0054] In Figur 1 ist das erfindungsgemäße Mantelgeschoss 1 in Schnittansicht dargestellt
und in einer Flugrichtung F dahingehend orientiert, dass ein Geschossheck 9 in Bezug
auf die Flugrichtung F hinten angeordnet ist, sowie eine Geschossfront 11 in Bezug
auf die Flugrichtung F vorderseitig angeordnet ist. Wie in Figur 1 zu sehen ist, verjüngt
sich der Mantel 3 in Flugrichtung F ogivenartig und ist im Bereich der Geschossfront
11 im Wesentlichen hohl ausgebildet. Im so gebildeten Hohlraum 13 können weitere Komponenten
vorhanden sein, je nach gewünschter Funktion des Mantelgeschosses 1. Beispielsweise
kann im Hohlraum 13 ein Einsatz in Form eines Gewichtsausgleichelements vorhanden
sein, um den Schwerpunkt des Mantelgeschosses 1 einstellen zu können, der den Hohlraum
13 beispielsweise auch nur teilweise ausfüllen bzw. belegen kann. In Bezug auf das
Vorsehen von frontseitigen Einsätzen in einem frontseitigen Hohlraumbereich wird auf
die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2020 133 371 verwiesen, dessen diesbezügliche Inhalt hierin unter Bezugnahme aufgenommen ist.
[0055] Der Mantel 3 weist ferner einen an die ogivenförmige Geschossfront 11 anschließenden,
im Wesentlichen zylindrischen, ein Führungsband 12 bildenden zylindrischen Teil auf,
der im Wesentlichen den maximalen Außendurchmesser des Geschosses bildet und maßgeblich
dazu dient, mit dem Schusswaffenlauf in Eingriff zu gelangen. An das Führungsband
12 schließt heckseitig das Geschossheck 9 an, welches gemäß der beispielhaften Ausführung
leicht in Bezug auf die Geschossmittelachse M geneigt ist und schließlich in einen
ebenen Geschossboden 15 übergeht.
[0056] Das erfindungsgemäße Mantelgeschoss 1 ist so ausgelegt, dass ein optimales Geometrieverhältnis
vorliegt, um die gewünschten Ergebnisse in Bezug auf Laufbelastung, Präzision und
Durchschlagsvermögen zu erzielen. Der Kern 5 weist eine Länge in Geschosslängsrichtung
im Bereich von 50% bis 95% einer Gesamt-Geschosslänge auf. Ferner beträgt ein Längen/Durchmesser-Verhältnis
des Kerns 5 im Bereich von 3 bis 7.
[0057] Bezugnehmend auf die Figuren 2 bis 9 werden erfindungsgemäße Aspekte und beispielhafte
Ausführungen erfindungsgemäßer Mantelgeschosse 1 näher erläutert.
[0058] Figur 2 zeigt einen Detailausschnitt II aus Figur 1, der eine frontseitige Axialsicherung
17 zwischen Führungsschuh 7 und Mantel 3 darstellt und eine kraft- und/oder formschlüssige
Aneinander-Fixierung von Mantel 3 und Führungsschuh 7 gewährleistet, sodass insbesondere
beim Abfeuern des Geschosses 1 und/oder beim Durchpressen durch den Schusswaffenlauf
axiale Relativbewegungen zwischen Mantel 3 und Führungsschuh 7 begrenzt bzw. unterbunden
werden können. Die Axialsicherung 17 ist gemäß der Ausführung nach Figur 2 gebildet
durch das Zusammenspiel eines an einem Innenumfang des Mantels 3 vorgesehenen Axialanschlags
19, mit dem eine in Geschoss-Flugrichtung F orientierte Frontfläche 21 des Führungsschuhs
7 in einen Anschlagkontakt gelangen kann. Zur Bildung des Axialanschlags 19 kann am
Innenumfang 23 des Mantels 3 eine insbesondere im Wesentlichen zylindrische Einbuchtung
25 gebildet sein, entsprechend der der Führungsschuh 7 im frontseitigen Abschnitt
geformt sein kann.
[0059] Der Führungsschuh 7 weist an seiner dem Kern 5 zugewandten Innenumfangsfläche 27
eine Ringaussparung 29 auf, die vollständig den Kern 5 umlaufen kann und einen im
Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweist. Im Bereich der Ringaussparung 29 sind
der Führungsschuh 7 und der Mantel 5 kontaktfrei zueinander. Die Ringaussparung 29
dient insbesondere der Tarierung. Dadurch kann der Schwerpunkt des Mantelgeschosses
1 in einem gewissen Bereich eingestellt werden und damit die Präzision des Geschosses
1 verbessert werden. Die Ringaussparung 29 hat ferner den positiven Nebeneffekt, dass
einerseits eine weitere Dämpfungseinrichtung bei etwaigen Materialdeformationen realisiert
ist insbesondere im Hinblick auf das außenseitige Einpressen in das Zug-Feld-Profil
des Schusswaffenlaufs, was eine Deformation des Mantels 3 und/oder des Führungsschuhs
7 von radial außen nach radial innen zur Folge haben kann. Die somit gebildete elastische
Brücke zwischen Schusswaffenlauf und Kern 5 wirkt damit dem extrem schroffen Durchpressen
des Geschosses 1 durch den Schusswaffenlauf und insbesondere dem Einpressen des Geschosses
1 in das Zug-Feld-Profil beim Abschussprozess entgegen.
[0060] Wie es insbesondere in Figur 2 und vergrößert noch in Figur 3 zu sehen ist, ist eine
Innenabmessung des Mantels 3 in Bezug auf eine Außenabmessung des Führungsschuhs 7
geringfügig unterdimensioniert, sodass eine Verpressung einhergeht, die wiederum eine
kraft- und/oder formschlüssige Aneinander-Fixierung von Mantel 3 und Führungsschuh
7 zur Folge hat. Zur Verstärkung der axialen Aneinander-Sicherung von Führungsschuh
7 und Mantel 3 weisen der Mantel 3 und der Führungsschuh 7 eine aufeinander formabgestimmte
Vorsprung/Nut-Anordnung 31 auf, gemäß der der Führungsschuh 7 und Mantel 3 zum formschlüssigen,
axialen Aneinander-Sichern radial ineinander eingreifen. Insbesondere in Figur 3 ist
ersichtlich, dass am Außenumfang 35 des Führungsschuhs 7 mehrere in Geschosslängsrichtung
in einem insbesondere gleichmäßigen Abstand zueinander angeordnete Radialvorsprünge
33 vorgesehen sind, die radial in das Material des Mantels 3 hineinragen bzw. eingreifen.
Dabei werden entsprechende Nuten 37 am Innenumfang 23 des Mantels gebildet, die entweder
vorab bereits gefertigt werden können oder infolge des Gegeneinander-Verpressens von
Führungsschuh 7 und Mantel 3 erzeugt werden.
[0061] Bezugnehmend auf Figur 4, die eine Detailansicht IV aus Figur 1 darstellt, werden
weitere beispielhafte Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Mantelgeschosse 1 erläutert.
Die aufeinanderliegenden und senkrecht zur Geschosslängsrichtung orientieren Bodenflächen
39 bis 45 von Kern 5, Führungsschuh 7 und Mantel 3 sind gegeneinander verpresst, sodass
zwei Pressflächenpaare 39,41 bzw. 43,45 gebildet sind. Durch die Gegeneinander-Verpressung
sämtlicher der drei Komponenten im Heckbereich aus Mantel 3, Führungsschuh 7 und Kern
5 ist im Heck eine sehr kompakte Einheit gebildet, was sich wiederum positiv auf die
Präzision des Geschosses 1 auswirkt. Denn durch die Kompaktheit im Heckbereich, wo
beim Abfeuern des Geschosses die massiven Gasexpansionskräfte durch die Schusswaffe
einwirken, kann zuverlässig etwaigen Geometrieveränderungen bzw. Relativbewegungen
der Einzelkomponenten zueinander entgegengesteuert werden.
[0062] Ferner ist in Figur 4 zu sehen, dass der Kern 5 einen sich heckseitig entgegen der
Flugrichtung F konisch verjüngenden Heckabschnitt 47 aufweist, entsprechend dem eine
dem Heckabschnitt 47 zugewandte Innenumfangsfläche 49 des Führungsschuhs 7 geformt
ist Die Umfangsfläche 49 und der Heckabschnitt 47 sind in einem im Wesentlichen konstanten
Abstand s zueinander angeordnet, der insbesondere im Bereich von 0,1 mm bis 0,3 mm
liegen kann und die Gegeneinander-Verpessung der drei Komponenten aus Kern 5, Führungsschuh
7 und Mantel 3 begünstig, da in Radialrichtung ein gewisses Bewegungsspiel um das
Ausmaß s vorhanden ist. Der Luftspalt s begünstig eine Reproduzierbarkeit beim Einschieben
des Kerns 5 in den Führungsschuh 7.
[0063] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Ausführung eines Führungsschuhs 7 eines erfindungsgemäßen
Mantelgeschosses 1 in isolierter Darstellung. Aus der Zusammenschau der Figuren 5
und 6, die eine Detailansicht gemäß VI aus Figur 5 darstellt, ist ersichtlich, dass
der Führungsschuh heckseitig an seinem Außenumfang mit einer widerhakenartigen Strukturierung
51 versehen ist, die dazu eingerichtet ist, sich beim Abfeuern des Geschosses 1 mit
dem Mantel 3 zu verhaken. Die Haken können beispielsweise dadurch realisiert werden,
dass sich die widerhakenartige Strukturierung 51 in den Mantel 3 einschneidet. Dadurch
wird die axiale Aneinander-Fixierung von Mantel 3 und Führungsschuh 7 weiter verstärkt,
um etwaige Krafteinwirkungen von außen, die eine Relativverlagerung von Führungsschuh
7 und Mantel 3 zur Folge haben könnten, zu unterbinden. Die Strukturierung 51 kann
nach Art eines Gewindes vollumfänglich ausgebildet sein und sich insbesondere gewindeartig
am Außenumfang des Führungsschuhs 7 um diesen herum erstrecken. Am Beispiel der Figuren
5 bis 7 ist die widerhakenartige Strukturierung 51 durch eine Vielzahl von in Geschosslängsrichtung
in einem insbesondere gleichmäßigen Abstand zueinander angeordneten sägezahnartigen
Einbuchtungen 53 gebildet, die eine senkrecht zur Geschosslängsachse orientierte Verhakungsflanke
55 und eine dazu in einem spitzen Winkel angeordnete weitere Flanke 57 aufweisen.
Am Beispiel der Figur 5 bis 7 ist ein Querschnitt der sägezahnartigen Einbuchtungen
im Wesentlichen dreieckig ausgebildet.
[0064] In Figur 5 ist ferner ein weiteres beispielhaftes Konstruktionsmerkmal des Führungsschuhs
7 ersichtlich. An entgegen der Flugrichtung F orientierten Bodenflächen 39 des Führungsschuhs
7 ist eine insbesondere sich vorzugsweise konisch verjüngende oder mit einer Hinterschneidung
ausgebildete Vertiefung 83 gemäß Figur 5 mit im Wesentlichen dreieckförmigem Querschnitt
eingebracht, die dazu eingerichtet ist, die infolge des Abschusses des Geschosses
1 massiv auftretenden Spannungen auszugleichen. Wichtig für den Penetrationsvorgang
und eine hohe Durchschlagsleistung sind insbesondere die Geometrieverhältnisse des
Führungsschuhs 7. Eine minimale Wandstärke D
2 des Führungsschuhs 7 im Bereich eines zylindrischen Hülsenabschnitts 79 liegt im
Bereich von 10 % bis 20 % eines maximalen Kerndurchmessers D
1. Der Führungsschuh 7 weist ferner einen heckseitigen sich entgegen der Flugrichtung
insbesondere konisch verjüngenden Bodenabschnitt 77 aufweist, dessen minimale Wandstärke
D
3 wenigstens 90 % der Wandstärke D
2 beträgt. Außerdem umfasst der Führungsschuh 7 einen heckseitigen, ein Ende des Führungsschuhs
7 bildenden Boden 81, dessen Wandstärke D
4 wenigstens 100 %, insbesondere wenigstens 110 %, 120 % oder wenigstens 130 %, und/oder
höchstens 200 % des Kerndurchmessers D
1 beträgt.
[0065] Erneut bezugnehmend auf die sich am Außenumfang des Führungsschuhs im Wesentlichen
über dessen gesamte zylindrische Erstreckung ausgebildeten Vorsprünge 33, die jeweils
zwischen sich eine Entlastungsrille 59 bilden, die es dem Material des Mantels 3 erlauben,
bei auftretenden radialen Drücken, welche beispielsweise beim Abfeuern des Geschosses
und/oder beim Durchpressen durch den Schusswaffenlauf auftreten, ein Ausweichen in
diese Entlastungsrillen 59 zu gewährleisten, um eine Überbelastung des Mantelmaterials
zu vermeiden. Erfindungsgemäß wurde herausgefunden, dass der Gasschlupf im Schusswaffenlauf
einen signifikanten Einfluss auf die schlussendliche Präzision des Geschosses 1 hat,
denn aufgrund des Gasschlupfes wird der Mantel 3 so fest an den Führungsschuh 7 gepresst,
dass sich die Vorsprünge 33 des Führungsschuhs 7 mit dem Mantel 3 verbinden. Damit
kein Abzeichnen der Vorsprünge bis hin zur Außenseite des Mantels 3 bemerkbar wird,
weisen die Vorsprünge 33 gemäß der bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Mantelgeschosses
1 aus Figur 5 eine in Geschossflugrichtung abnehmende Dicke in Geschosslängsrichtung
auf, denn es wurde herausgefunden, dass der Gasschlupf in Geschossflugrichtung zwischen
Schusswaffenlauf und Geschoss 1 abnimmt. Mit anderen Worten ist der Gasschlupf im
Bereich des Geschosshecks 9 am größten und nimmt zur Geschossfront 11 hin ab. Die
variierende Dicke der Vorsprünge 33 ist auf das Ausmaß des Gasschlupfes beim Abfeuern
des Geschosses 1 abgestimmt. Die so gebildete Vorsprung-Entlastungsrillen-Abstufung
erreicht eine Reduktion des Einpresswiderstandes im Schusswaffenlauf. Dadurch kann
die Lebensdauer des Schusswaffenlaufs erhöht werden und ferner werden hohe Geschossgeschwindigkeiten
erreicht.
[0066] Bezugnehmend auf die Figuren 8 und 9 sind schematisch beispielhafte Ausführungen
von Kernen 5 erfindungsgemäßer Mantelgeschosse 1 abgebildet. Der Fokus der Ausgestaltungen
der Kerne 5 liegt in dessen Heckbereich 61. Bei den Ausführungen des Kerns 5 gemäß
der Figuren 8 und 9 ist gemeinsam, dass der Kern 5 heckseitig an seinem Außenumfang
mit einer Profilierung 63 versehen ist, entsprechend der der Führungsschuh 7 derart
formkomplementär angepasst ist, dass eine Verdrehsicherung zwischen dem Führungsschuh
7 und dem Kern 5 gebildet ist. Die Verdrehsicherung bewirkt, dass etwaige Relativbewegungen
zwischen Kern 5 und Führungsschuh 7 unterbunden werden, welche sich negativ auf die
Präzision auswirken könnten. Die Profilierung 63 ist vollständig umlaufend ausgebildet
und weist eine wellenartige Kontur auf, die wiederum gegensätzlich am Innenumfang
des Führungsschuhs 7 ausgebildet ist, sodass die Verdrehsicherung zuverlässig gebildet
wird. Der von der Profilierung 63 begrenzte Profilierungsabschnitt 65 weist gemäß
Figur 8 sechs in Umfangsrichtung verteilte und insbesondere identisch ausgebildete
Abplattungen und die Ausführung gemäß Figur 9 acht Abplattungen 67,69 auf, die eine
gegenüber einem zum Profilierungsabschnitt 65 benachbarten Kernabschnitt 71 unterschiedliche
radiale Krümmungen in Bezug auf die Geschossmittelachse M aufweisen. Bei der Ausführung
gemäß Figur 8 ist der Profilierungsabschnitt ferner in einem Winkel im Bereich von
10° bis 30° gegenüber der Mittelachse M geneigt. Ferner münden die Abplattungen 67
unmittelbar ineinander. Bei einer Ausführung gemäß Figur 9 ist der Profilierungsabschnitt
65 im Wesentlichen zylindrisch und die in Umfangsrichtung verteilten Abplattungen
69 sind durch je einen Zylindersegmentabschnitt 73 voneinander getrennt. Ferner ist
der Profilierungsabschnitt 65 gegenüber dem anschließenden Kernabschnitt 71 nach radial
innen versetzt, was durch einen in einem Winkel
α in Bezug auf die Mittelachse M geneigten Profilsprung 75 erreicht wird.
[0067] In Figur 10 ist eine Ausführung eines erfindungsgemäßen Geschosses 1 gezeigt, bei
der die Ringaussparung 29 in Geschosslängsrichtung offen ausgebildet ist. Ferner ist
eine Länge L in Geschosslängsrichtung gemäß der Ausführung in Fig. 10 größer bemessen
als in Fig. 1. Dabei ist die maximale Länge L vorzugsweise so auszulegen, dass der
Kern 5 über eine Länge von wenigstens dem Kerndurchmesser eingepresst ist.
[0068] In Figur 11 ist eine weitere beispielhafte Ausführung eines erfindungsmäßen Mantelgeschosses
1 abgebildet. Gleiche beziehungsweise ähnliche Komponenten werden mit gleichen beziehungsweise
ähnlichen Bezugszeichen versehen. Ferner wird im Wesentlichen ausschließlich auf die
sich in Bezug auf die vorangegangenen Ausführungen ergebenden Unterschiede eingegangen.
Der wesentliche Unterschied der Ausführungsform nach Figur 11 gegenüber den vorangegangenen
Ausführungen besteht darin, dass der Mantel 3 und der Führungsschuh 7 aus einem Stück
gefertigt sind, angedeutet durch das Bezugszeichen 85. Insofern können etwaige zwischen
Führungsschuh 7 und Mantel 3 auftretende Relativbewegungen, die eine Präzision beeinträchtigen
würden, ausgeschlossen werden. Es ist dabei ersichtlich, dass die Wandstärke des so
gebildeten einstückigen Führungsschuh-Mantel-Bauteils 85 im Vergleich zu jeweils dem
Führungsschuh 7 oder dem Mantel 3 der vorangegangenen Ausführungen verdickt ist und
im Wesentlichen der aufsummierten Wandstärke von Mantel 3 und Führungsschuh 7 entspricht,
insbesondere um im Wesentlichen ähnliche Eigenschaften in der Endballistik zu realisieren.
Das Führungsschuh-Mantel-Bauteil 85 weist heckseitig eine konische, innenseitige Verjüngung
auf und ist an den Kernheck-Abschnitt 47 und dessen Heckprofilierung 91 angepasst.
[0069] Ferner ist, wie es in Figur 11 zu sehen ist, der Kern 5 vollständig eingefasst beziehungsweise
eingekapselt. Dies wird gemäß der Ausführung nach Figur 11 durch einen zweiteiligen
Mantel aus einem Heckteil 89 und einem Bugteil 87 realisiert, die im Bereich überlappender
Anlageflansche 93, 95 miteinander verbunden sind. Die Verbindung kann kraft- und/oder
formschlüssig oder auch stoffschlüssig erfolgen.
[0070] Ein weiterer Unterschied gegenüber den vorangegangenen Ausführungen besteht darin,
dass der Mantel 3, insbesondere das Frontteil 97, frontseitig geschlossen ist und
den Kern 5 vollständig von der Umgebung abdeckt. Ferner ist das Bugteil 87 frontseitig
massiv und/oder aus Vollmaterial gebildet, insbesondere um die Penetrationsleistung
des Geschosses 1 zu verstärken.
[0071] In Figur 11 ist ferner zu sehen, dass die Ringaussparung 29 frontseitig durch einen
der Anlageflansche 93, 95 begrenzt ist, wobei gemäß der bevorzugten Ausführung in
Figur 11 der innenseitige Anlageflansch 95 des Bugteils 87 die Begrenzung bildet.
[0072] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung
der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0073]
- 1
- Mantelgeschoss
- 3
- Mantel
- 5
- Kern
- 7
- Führungsschuh
- 9
- Geschossheck
- 11
- Geschossfront
- 12
- Führungsband
- 13
- Hohlraum
- 15
- Boden
- 17
- Axialsicherung
- 19
- Axialanschlag
- 21
- Frontfläche
- 23
- Innenumfang
- 25
- Einbuchtung
- 27
- Innenumfang
- 29
- Ringaussparung
- 31
- Vorsprung/Nut-Anordnung
- 33
- Vorsprung
- 35
- Nut
- 37
- Nut
- 39,41,43,45
- Bodenfläche
- 47
- Heckabschnitt
- 49
- Innenumfangsfläche
- 51
- Strukturierung
- 53
- Einbuchtung
- 55
- Verhakungsflanke
- 57
- Flanke
- 59
- Entlastungsrille
- 61
- Kernheck
- 63
- Profilierung
- 65
- Heckabschnit
- 67,69
- Abklappung
- 71
- Kernabschnitt
- 73
- Zylindersegmentabschnitt
- 75
- Kontursprung
- 77
- Bodenabschnitt
- 79
- Hülsenabschnitt
- 81
- Boden
- 83
- Vertiefung
- 85
- Führungsschuh-Mantel-Bauteil
- 87
- Bugteil
- 89
- Heckteil
- 91
- Heckprofilierung
- 93, 95
- Anlageflansch
- M
- Mittelasche
- F
- Geschossflugrichtung
- S
- Abstand
- D1
- Kerndurchmesser
- D2
- Wandstärke des Hülsenabschnitts des Führungsschuhs
- D3
- Wandstärke des Bodenabschnitts des Führungsschuhs
- D4
- Windstärke des Bodens des Führungsschuhs
- LF
- Länge des Führungsschuhs
- LK
- Länge des Kerns
1. Mantelgeschoss (1), insbesondere Armourpiercing-Geschoss, für Munition insbesondere
mit einem Kaliber von weniger als 13 mm, umfassend:
- einen Kern (5);
- einen sich insbesondere ogivenartig verjüngenden und den Kern (5) umgebenden Mantel
(3); und
- einen zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (3) angeordneten Führungsschuh (7);
dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (5) heckseitig an seinem Außenumfang mit einer Profilierung versehen ist,
entsprechend der der Führungsschuh (7) derart formkomplementär angepasst ist, dass
eine Verdrehsicherung zwischen dem Führungsschuh (7) und dem Kern (5) gebildet ist.
2. Mantelgeschoss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung umlaufend vorgesehen ist und/oder im Querschnitt eine Kreuz-, Stern-
oder Vieleckform, insbesondere eine vollumfängliche wellenartige Kontur, aufweist.
3. Mantelgeschoss (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung einen Profilierungsabschnitt am Kern (5) definiert, der mit wenigstens
einer Abplattung, insbesondere einer Vielzahl von in einem insbesondere gleichmäßigen
Abstand in Umfangsrichtung verteilten Abplattungen, versehen ist, die eine gegenüber
einem zu dem Profilierungsabschnitt benachbarten Kernabschnitt unterschiedliche radiale
Krümmung in Bezug auf eine Geschossmittelachse (M) aufweist, wobei insbesondere der
Profilierungsabschnitt gegenüber der Geschossmittelachse (M) insbesondere in einem
Winkel von 10° bis 30° geneigt ist.
4. Mantelgeschoss (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere
Armourpiercing-Geschoss, für Munition insbesondere mit einem Kaliber von weniger als
13 mm, umfassend:
- einen Kern (5);
- einen sich insbesondere ogivenartig verjüngenden und den Kern (5) umgebenden Mantel
(3); und
- einen zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (3) angeordneten Führungsschuh (7);
dadurch gekennzeichnet , dass aufeinanderliegende und quer, insbesondere senkrecht, zur Geschosslängsrichtung orientierte
Bodenflächen von Kern, Mantel (3) und Führungsschuh (7) gegeneinander verpresst sind.
5. Mantelgeschoss (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere
Armourpiercing-Geschoss, für Munition insbesondere mit einem Kaliber von weniger als
13 mm, umfassend:
- einen Kern (5);
- einen sich insbesondere ogivenartig verjüngenden und den Kern (5) umgebenden Mantel
(3); und
- einen zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (3) angeordneten Führungsschuh (7);
dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsschuh (7) insbesondere heckseitig an seinem Außenumfang mit einer widerhakenartigen
Strukturierung versehen ist, die dazu eingerichtet ist, sich beim Abfeuern des Geschosses
mit dem Mantel (3) zu verhaken.
6. Mantelgeschoss (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung insbesondere gewindeartig vollumfänglich ausgebildet ist, wobei
insbesondere die gewindeartige Strukturierung an die Drallrichtung des Schusswaffenlaufs
angepasst ist, und/oder wobei die Strukturierung durch eine in Bezug auf den Außenumfang
des Führungsschuhs sägezahnartige Einbuchtung und/oder einen sägezahnartigen Vorsprung
gebildet ist, wobei insbesondere die sägezahnartige Einbuchtung und/oder der sägezahnartige
Vorsprung eine im Wesentlichen senkrecht zur Geschosslängsachse orientierte Verhakungsflanke
und eine dazu im insbesondere spitzen Winkel angeordnete weitere Flanke aufweist,
und/oder wobei die Strukturierung, insbesondere die sägezahnartige Einbuchtung und/oder
der sägezahnartige Vorsprung, eine radiale Tiefe von weniger als 5 %, insbesondere
von weniger als 4 %, 3 %, 2 %, 1,5 % oder weniger als 1,25 %, eines Außendurchmessers
des Führungsschuhs aufweist.
7. Mantelgeschoss (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere
Armourpiercing-Geschoss, für Munition insbesondere mit einem Kaliber von weniger als
13 mm, umfassend:
- einen Kern (5);
- einen sich insbesondere ogivenartig verjüngenden und den Kern (5) umgebenden Mantel
(3); und
- einen zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (3) angeordneten Führungsschuh (7);
dadurch gekennzeichnet, dass eine Außenabmessung des Führungsschuhs derart in Bezug auf eine Innenabmessung des
Mantels überdimensioniert ist und/oder der Mantel (3) und der Führungsschuh (7) derart
aufeinander formabgestimmt sind, dass eine insbesondere kraft- und/oder formschlüssige
Axialsicherung (17) gebildet ist.
8. Mantelgeschoss (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsschuh (7) ein Übermaß im Bereich von 0,01 mm bis 0,06 mm in Bezug auf
den Mantel (3) und/oder im Bereich von 2% bis 7% der Mantelwandstärke aufweist, und/oder
wobei der Führungsschuh (7) und der Mantel (3) eine aufeinander formabgestimmte Vorsprung/Nut-Anordnung
(31) aufweisen, gemäß der der Führungsschuh (7) und der Mantel (3) zum formschlüssigen
axialen Aneinandersichern radial ineinander eingreifen, wobei insbesondere der Führungsschuh
(7) an seinem Außenumfang, insbesondere an einem zylindrischen Abschnitt, wenigstens
eine Entlastungsrille, insbesondere eine Vielzahl von in einem insbesondere gleichmäßigen
Abstand in Geschosslängsrichtung verteilte Entlastungsrillen, aufweist, die eine Nut
der Vorsprung/Nut-Anordnung (31) bildet und/oder benachbart der der Vorsprung der
Vorsprung/Nut-Anordnung (31) angeordnet ist.
9. Mantelgeschoss (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel (3) an seinem Innenumfang einen Axialanschlag für eine in Geschossflugrichtung
orientierte Front des Führungsschuhs aufweist, wobei insbesondere der Axialanschlag
durch eine mittels eines Profilrücksprungs gebildete Einbuchtung realisiert ist, mit
dem die Führungsschuh-Front in einen Anschlagkontakt gelangt.
10. Mantelgeschoss (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsschuh (7) und der Mantel (3) oder der Kern (5) und der Führungsschuh
(7) aus einem Stück hergestellt sind, und/oder wobei der Mantel (3) zweiteilig ausgebildet
ist und/oder ein hülsenartiges, insbesondere im Wesentlichen zylindrisches, Heckteil
(89) und ein damit verbundenes Bugteil (87) aufweist, wobei insbesondere der Kern
(5) von dem Bugteil (87) und dem Heckteil (89) vollständig eingekapselt ist.
11. Mantelgeschoss (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere
Armourpiercing-Geschoss, für Munition insbesondere mit einem Kaliber von weniger als
13 mm, umfassend:
einen Kern (5);
einen sich insbesondere ogivenartig verjüngenden und den Kern (5) umgebenden Mantel
(3); und
einen zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (3) angeordneten Führungsschuh (7);
dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (5) einen heckseitigen sich entgegen der Flugrichtung insbesondere konisch
verjüngenden Heckabschnitt (47) aufweist, entsprechend dem eine dem Heckabschnitt
(47) zugewandte Innenumfangsfläche des Führungsschuhs geformt ist, die in einem insbesondere
konstanten Abstand von dem Heckabschnitt (47) angeordnet ist.
12. Mantelgeschoss (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand im Bereich von 0,01 mm bis 0,6 mm oder bis 0,5 mm, insbesondere im Bereich
von 0,025 mm bis 0,6 mm, im Bereich von 0,05 mm bis 0,5 mm, im Bereich von 0,075 mm
bis 0,4 mm oder im Bereich von 0,1 mm bis 0,3 mm, liegt, und/oder wobei der Kern (5)
und der Führungsschuh (7) benachbart dem Heckabschnitt (47), insbesondere beidseitig,
flächig aufeinander aufliegen, insbesondere gegeneinander verpresst sind.
13. Mantelgeschoss (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere
Armourpiercing-Geschoss, für Munition insbesondere mit einem Kaliber von weniger als
13 mm, umfassend:
einen Kern (5);
einen sich insbesondere ogivenartig verjüngenden und den Kern (5) umgebenden Mantel
(3); und
einen zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (3) angeordneten Führungsschuh (7);
dadurch gekennzeichnet, dass eine Länge des Kerns in Geschosslängsrichtung im Bereich von 50 % bis 95 %, insbesondere
im Bereich von 55 % bis 90 % oder im Bereich von 60 % bis 85 %, einer Gesamt-Geschosslänge
liegt und/oder ein Längen/Durchmesser-Verhältnis des Kerns im Bereich von 3 bis 7,
insbesondere im Bereich von 4 bis 6, liegt.
14. Mantelgeschoss (1), insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, insbesondere
Armourpiercing-Geschoss, für Munition insbesondere mit einem Kaliber von weniger als
13 mm, umfassend:
einen Kern (5);
einen sich insbesondere ogivenartig verjüngenden und den Kern (5) umgebenden Mantel
(3); und
einen zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (3) angeordneten Führungsschuh (7);
dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsschuh (7) an seiner dem Kern (5) zugewandten Innenumfangsfläche mit einer
Ringaussparung (29) versehen ist, in dessen Bereich der Kern (5) und der Führungsschuh
(7) kontaktlos sind.
15. Mantelgeschoss (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringaussparung (29) eine radiale Tiefe quer zur Geschosslängsrichtung von höchstens
50 % der Wandstärke des Führungsschuhs benachbart der Ringaussparung (29) aufweist,
und/oder wobei die Ringaussparung (29) an einem frontseitigen, der Verjüngung zugewandten
Endabschnitt des Führungsschuhs angeordnet ist, insbesondere derart angeordnet ist,
dass eine Abmessung in Geschosslängsrichtung eines die Ringaussparung (29) in Geschosslängsrichtung
begrenzenden Frontendes des Führungsschuhs im Bereich von 90 % bis 110 % der Wandstärke
des Führungsschuhs liegt, und/oder wobei ein rückseitiges, der Verjüngung abgewandtes
Ende der Ringaussparung (29) höchstens auf axialer Höhe des Schwerpunkts des Mantelgeschosses
liegt, und/oder wobei der Kern (5) derart dimensioniert ist, dass frontseitig ein
Hohlraum besteht, wobei insbesondere in dem Hohlraum ein Einsatz angeordnet ist, wobei
insbesondere der Einsatz derart dimensioniert und/oder aus einem Material hergestellt
ist, dass der Schwerpunkt des Mantelgeschosses gegenüber einem Mantelgeschoss (1)
ohne Hohlraum nach hinten verlagert ist, und/oder dass der Einsatz aus einem Material
hergestellt ist, das eine niedrigere Dichte als das Material des Mantels und/oder
des Kerns aufweist, insbesondere aus Aluminium, Magnesium, Messing, Stahl oder Kunststoff
hergestellt ist.