[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dübel mit einer Dübelachse zum Eingießen
in ein Betonfertigteil.
[0002] Solche Dübel werden beispielsweise in vorgefertigte Fertigwandbauelemente aus Beton
eingegossen. Während der Verarbeitung dieser Elemente müssen diese häufig vorübergehend
abgestützt werden.
[0003] Beispielsweise ist es bekannt, Fertigwandelemente bestehend aus zwei parallelen Betonschalen
mit Abstand zueinander auf einer Bodenfläche aufzustellen, zwischen die Betonschalen
Bewehrungsmetalle einzufügen und dann zwischen die Betonschalen Ortbeton einzufüllen.
Damit diese Fertigwandelemente ("Doppelwände" oder auch "Hohlwände" genannt) während
des Einbringens der Bewehrung und des Ortbetons nicht umfallen, werden diese mit schräg
angeordneten Stützen, welche einerseits mit der Bodenfläche und andererseits mit dem
Fertigwandelement verbunden sind, abgestützt. Nach völliger Aushärtung des Ortbetons
können die Stützen wieder entfernt werden.
[0004] Dabei werden die Stützen sowohl mit dem Boden als auch mit dem Betonfertigteil verschraubt.
Um die Stütze mit dem Boden zu verschrauben, wird ein Loch in den Boden gebohrt und
dann die Stütze mithilfe einer Betonschraube mit dem Boden verschraubt. Betonschrauben
haben ein spezielles Schneidgewinde, dass sich in die Wand des gebohrten Loches schneidet
und dadurch eine feste Verbindung bereitstellen. Die Befestigung der Stütze am Boden
ist daher relativ aufwendig, da zunächst ein Loch gebohrt und danach mit der Betonschraube
ein Gewinde in das Loch geschnitten werden muss. Zudem ist diese Art der Befestigung
nur dann ausreichend fest, wenn das Bodenmaterial bereits völlig ausgehärtet ist.
[0005] Grundsätzlich ist es möglich, die gleiche Befestigungsart auch zur Befestigung der
Stütze am Betonfertigteil zu verwenden. Zur Zeitersparnis ist es jedoch üblich, in
das Betonfertigteil bereits Dübel einzugießen, sodass die Stütze mithilfe einer in
den Dübel eingreifenden Schraube befestigt werden kann.
[0006] Diese Dübel können ein Innengewinde aufweisen, in welches die Schraube eingreift
und dadurch den Dübel radial nach außen gedrückt, sodass der Dübel zwischen Schraube
einerseits und Fertigwandteil andererseits eingequetscht wird.
[0007] Während daher bei der Befestigung der Stütze mit dem Boden im Wesentlichen eine formschlüssige
Verbindung hergestellt wird, wird bei der Befestigung der Stütze mit dem Betonfertigteil
eine hauptsächlich kraftschlüssige Verbindung hergestellt. Daher werden auch unterschiedliche
Schraubentypen verwendet. Bei der Montage der Fertigwandelemente ist daher darauf
zu achten, dass bei der Befestigung der Stütze mit dem Boden eine Betonschraube und
bei der Befestigung der Stütze mit dem Fertigwandelement eine gewöhnliche Schraube,
wie z.B. eine Holzschraube, verwendet wird. Dies ist fehleranfällig.
[0008] Wird versehentlich eine gewöhnliche Schraube zur Befestigung der Stütze am Boden
verwendet, fällt dies dem Werker sofort auf, da mit der gewöhnlichen Schraube kein
Gewinde in das Loch im Boden geschnitten werden kann. Der Werker wird daher seinen
Fehler korrigieren und die Betonschraube verwenden.
[0009] Wird jedoch versehentlich eine Betonschraube zur Befestigung der Stütze am Fertigwandelement
verwendet, fällt dies dem Werker unter Umständen nicht auf, da sich die Betonschraube
in den Dübel schrauben lässt, dort jedoch nicht die notwendige, kraftschlüssige Verbindung
bereitstellt, bzw. diesen mitunter sogar zerstört. Die Verbindung zwischen Stütze
und Betonfertigteil kann sich daher während des Einbringens von Ortbeton oder der
Bewehrungselemente oder bei starker Windlast lösen, sodass das Betonfertigteil umfallen
kann.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, zumindest einen Teil der beschriebenen
Nachteile zu mildern.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Dübel mit einer Dübelachse zum Eingießen
in ein Betonfertigteil, der dafür vorgesehen ist, eine Befestigungsschraube mit einem
Schraubenkopf und einem Gewinde aufzunehmen und im Betonfertigteil zu halten, gelöst,
wobei der Dübel einen Kopfabschnitt zur Aufnahme des Schraubenkopfes und einen Befestigungsabschnitt
zur Aufnahme des Gewindes aufweist, wobei der Dübel sowohl für die Verwendung mit
einer Betonschraube als auch für die Verwendung mit einer nicht selbst schneidenden
Schraube, wie z. B. einer Holzschraube ausgebildet ist.
[0012] Durch diese Maßnahme kann nach wie vor die günstigere Holzschraube für die Befestigung
der Stütze am Fertigwandelement verwendet werden. Wird jedoch versehentlich eine Betonschraube
verwendet, so stellt der erfindungsgemäße Dübel selbst dann eine ausreichend feste
Verbindung bereit.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Befestigungsabschnitt
eine einseitig offene, im wesentlichen zylinderförmige Kavität aufweist, wobei in
jeder Schnittansicht senkrecht zu der Dübelachse die Wanddicke des Dübels größer als
30% und vorzugsweise größer als 40% des Durchmessers der Kavität ist.
[0014] Durch die relativ große Wanddicke des Dübels in jedem Bereich, in welchem das Gewinde
der Schraube mit dem Dübel in Eingriff gerät, wird sichergestellt, dass in jedem Bereich
des Befestigungsabschnittes des Dübels genügend Dübelmaterial bereitsteht, welches
durch eine gewöhnliche Schraube zusammengedrückt werden kann, um eine kraftschlüssige
Verbindung zu erzielen.
[0015] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Dübel aus
einem Material mit einem E-Modul, welches kleiner als 10 GPa und vorzugsweise kleiner
als 7 GPa ist, hergestellt ist. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass der
Dübel eine hohe Elastizität aufweist, was die Ausbildung einer kraftschlüssigen Verbindung
unterstützt.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht der Dübel aus einem thermoplastischen
Material, vorzugsweise aus Polycaprolactam und besonders bevorzugt aus faserverstärktem
Polycaprolactam. Polycaprolactam wird auch als PA-6 bezeichnet. Am besten kommt glasfaserverstärktes
Material, nämlich Polycaprolactam mit 30 % Glasfaseranteil zum Einsatz (PA 6 GF30).
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Befestigungsabschnitt
auf der Au ßenseite eine Mehrzahl von Erhebungen aufweist, welche derart ausgebildet
sind, dass jede Erhebung im in das Betonfertigteil eingegossenen Zustand mit dem Betonfertigteil
derart formschlüssig verbunden ist, dass eine Relativbewegung zwischen Erhebung und
Betonfertigteil sowohl in Richtung der Längsachse als auch in Umfangsrichtung formschlüssig
verbunden ist.
[0018] Insbesondere dann, wenn der Dübel zusammen mit einer Betonschraube verwendet wird,
welche ein Gewinde in den Dübel schneidet und nicht die Dübelwände nach außen gegen
das Betonfertigteil drückt, verleihen die Erhebungen dem Dübel mehr Halt innerhalb
des Betonfertigteils. Die Erhebungen sind daher einerseits derart ausgebildet, dass
im eingegossenen Zustand, d. h., wenn der Dübel innerhalb des Betonfertigteils angeordnet
ist, eine Relativbewegung des Dübels entlang der Dübelachse verhindert wird, da sowohl
Betonfertigteil als auch Dübel entsprechende Wirkflächen aufweisen, die aufeinander
liegen und sowohl eine Bewegung des Dübels in Richtung des Betonfertigteil des als
auch eine Bewegung des Dübels aus dem Betonfertigteil heraus durch Formschluss verhindern.
[0019] Die Erhebungen sind aber andererseits auch derart ausgebildet, dass im eingegossenen
Zustand eine Relativbewegung des Dübels um seine Umfangsrichtung, d. h. ein Drehen
des Dübels innerhalb des Betonfertigteil um seine Achse verhindert wird, da auch dann
sowohl Betonfertigteil als auch Dübel entsprechende Wirkflächen aufweisen die aufeinander
liegen und sowohl eine Rechtsals auch eine Linksdrehung des Dübels innerhalb des Betonfertigteils
durch Formschluss verhindern.
[0020] Die Erhebungen können beispielsweise kuppelartig oder knopfartig ausgebildet sein.
Weiterhin sind quaderförmige Erhebungen denkbar. Rippen, welche die Außenfläche des
Dübels flanschartig umgreifen stellen lediglich eine formschlüssige Verbindung derart
zur Verfügung, dass eine Relativbewegung zwischen Erhebung und Betonfertigteil in
Richtung der Längsachse verhindert wird, während eine Drehung des Dübels um seine
Achse nicht verhindert wird. In gleicher Weise könnte eine Rippe, welche in Richtung
der Dübelachse an der Außenseite des Dübels angeordnet ist, lediglich eine Drehbewegung
des Dübels, nicht jedoch eine Bewegung des Dübels in Richtung des Betonfertigteils
oder aus dem Betonfertigteil heraus verhindern. Umlaufende Rippen oder sich entlang
der gesamten Außenfläche des Befestigungsabschnitt in Richtung der Dübelachse erstreckende
Rippen sind daher keine Erhebungen im hier verwendeten Sinne.
[0021] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind zwei Erhebungen in axialer Richtung
beabstandet zueinander angeordnet. Dadurch wird die Befestigung des Dübels innerhalb
des Betonfertigteils verbessert.
[0022] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform sind in Umfangsrichtung vier
Erhebungen beabstandet zueinander angeordnet. Auch durch diese Maßnahme wird die Befestigung
des Dübels innerhalb des Betonfertigteils deutlich verbessert.
[0023] Beispielsweise können in Umfangsrichtung vier Erhebungspaare beanstandet zueinander
angeordnet sein, wobei jedes Paar zwei in Richtung der Dübelachse voneinander beanstandete
Erhebungen aufweist.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Befestigungsabschnitt auf
der Außenseite eine Mehrzahl von Rippen aufweist, wobei sich jede Rippe in axialer
Richtung erstreckt, wobei sich jede Rippe am besten über den gesamten Befestigungsabschnitt
erstreckt. Auch diese Maßnahme unterstützt die Stabilität des Dübels gegenüber einer
Drehbewegung um die Dübelachse.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Kopfabschnitt einen Durchmesser
auf, welcher größer als der Durchmesser des Befestigungsabschnitt ist. Der Kopfabschnitt
hat daher eine größere Fläche, die bei der Herstellung des Betonfertigteils als Klebefläche
genutzt werden kann. Der Dübel wird somit mit seinem Kopfabschnitt auf eine Schalung
geklebt und der Beton zugeführt. Nach Abbinden des Betons kann die Schalung entfernt
werden.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Kopfabschnitt eine Ausnehmung zur Aufnahme
einer Mutter, wobei die Ausnehmung vorzugsweise innensechskantförmig ausgebildet ist.
In diese Mutter können dann bauseits Maschinenschrauben anstelle von Beton- oder Holzschrauben
eingeschraubt werden.
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Kopfabschnitt eine Ausnehmung
auf, welche doppelbartschlossförmig ausgebildet ist.
[0028] Für bestimmte Anwendungszwecke kann es von Vorteil sein, wenn zwischen Befestigungsabschnitt
und Kopfabschnitt ein Schaftabschnitt vorgesehen ist, welcher dafür vorgesehen ist,
einen zwischen Gewinde und Kopf der Schraube angeordneten Schaft aufzunehmen. Es gibt
Schrauben mit einem solchen Schaft, wobei der Schaft dann kein Außengewinde aufweist.
[0029] In diesem Fall kann es von Vorteil sein, wenn der Außendurchmesser des Schaftabschnittes
kleiner ist als der Außendurchmesser des Befestigungsabschnittes, wobei vorzugsweise
der Außendurchmesser des Schaftabschnittes kleiner ist als der Außendurchmesser des
Kopfabschnittes, wodurch sich an der Außenfläche des Dübels eine ringförmige Nut ergibt,
welche von dem Beton des Betonfertigteils im eingegossen Zustand ausgefüllt wird und
dadurch einen zusätzlichen Halt des Dübels innerhalb des Betonfertigteils zur Verfügung
stellt.
[0030] Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Betonfertigteil mit zumindest
einem plattenförmigen Abschnitt, in das der erfindungsgemäße Dübel eingegossen ist.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines plattenförmigen Wandelementes als Betonfertigteil
beschrieben, auch wenn das Betonfertigteil prinzipiell nicht vollständig plattenförmig
ausgebildet sein muss.
[0031] Dabei kann der Dübel so bemessen sein, dass er eine Länge hat, die länger als die
Dicke des plattenförmigen Abschnittes ist, sodass im eingegossenen Zustand der Befestigungsabschnitt
an seinem dem Kopfabschnitt abgemahnten Ende aus dem plattenförmigen Abschnitt herausragt.
Insbesondere dann, wenn das Betonfertigteil selbst als Schalung für eine zu gießende
Wand verwendet wird, ist es von besonderem Vorteil, wenn der Dübel bis in den Bereich
hineinragt, der später mit Ortbeton ausgegossen wird, sodass der Dübel dann nicht
nur das Betonfertigteil, sondern auch die endgültige Betonwand hält.
[0032] Besonders bevorzugt hat der Befestigungsabschnitt an seiner Außenseite einen umlaufenden
Flansch, welcher bündig mit dem plattenförmigen Abschnitt abschließt. Darüber hinaus
ist es von Vorteil, wenn der Kopfabschnitt des Dübels bündig mit einer Oberfläche
des plattenförmigen Abschnittes abschließt.
[0033] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und
der zugehörigen Figuren. Es zeigen:
- Figuren 1a - 1e
- verschiedene Ansichten einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dübels,
- Figuren 2a - 2c
- verschiedene Ansichten einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dübels,
- Figuren 3 - 5
- verschiedene schematische Ansichten, welche die Verwendung des Dübels der ersten Ausführungsform
zusammen mit einem Betonfertigteil zeigen und
- Figuren 6a und 6b
- Beispiele für eine Betonschraube und eine Holzschraube.
[0034] In den Figuren 1a -1e sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Ansichten einer ersten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dübels gezeigt. Figur 1a zeigt eine Seitenansicht
auf den Dübel. Figur 1b zeigt eine entsprechende Schnittansicht. Der Dübel ist entlang
einer Dübelachse A ausgerichtet, die in den Figuren 1a und 1b vertikal verläuft. Dübel
1 weist einen Befestigungsabschnitt 2, einen Kopfabschnitt 3 und einen den Kopfabschnitt
3 und den Befestigungsabschnitt 2 verbindenden Schaftabschnitt 4 auf.
[0035] Der Dübel hat eine einseitig offene Kavität 5, die der Aufnahme einer Schraube dient.
Dabei ist vorgesehen, dass das Außengewinde der Schraube mit der Innenwand der Kavität
5 des Befestigungsabschnittes in Kontakt tritt. Der Schraubenkopf befindet sich, sobald
die Schraube im Dübel aufgenommen ist, im Kopfabschnitt 3. Der gezeigte Dübel ist
für eine Schraube vorgesehen, welche zwischen dem Schraubenkopf und dem Gewinde einen
Schaft aufweist, der ohne Gewinde ausgebildet ist. Daher hat der Dübel 1 einen entsprechenden
Schaftabschnitt 4. Damit der Dübel nicht nur zusammen mit Betonschrauben verwendet
werden kann, sondern auch bei der Verwendung von Holzschrauben eine ausreichende Befestigung
bereitstellt, ist die Wanddicke des Dübels im Befestigungsabschnitt > 30 % des Durchmessers
der Kavität. Auch wenn in der gezeigten Ausführungsform die Wanddicke in Richtung
des dem Kopfabschnitt 3 abgewandten Endes des Befestigungsabschnittes 2 zunimmt, erfüllt
die Wanddicke des Befestigungsabschnittes selbst an dem, dem Kopfabschnitt 3 zugewandten
Ende, die geforderte Mindestdicke. Lediglich im Bereich des Schaftabschnittes 4, welcher
nicht mit dem Gewinde in Kontakt tritt, kann die Wanddicke kleiner ausgeführt werden,
wie insbesondere in Figur 1b deutlich zu erkennen ist.
[0036] Die Wanddicke des Dübels und seiner Stirnfläche, die in den Figuren 1 und 1b nach
oben weist, kann wiederum deutlich geringer ausgebildet werden, da diese nicht mit
dem Gewinde in Kontakt tritt. Die Kavität ist auf dieser Stirnseite nur deswegen verschlossen,
damit der Dübel in ein Betonfertigteil eingegossen werden kann, ohne dass die Gefahr
besteht, dass der Beton über die Stirnfläche in die Kavität eindringt und ein späteres
Einschrauben einer Schraube verhindert.
[0037] Der Dübel 1 weist an seiner Außenseite eine Mehrzahl von Erhebungen 7 auf. In dieser
Ausführungsform sind insgesamt acht Erhebungen 7 vorgesehen. Die Erhebungen stehen
in allen Richtungen senkrecht zu einer Normalen auf der Außenwand des Dübels Wirkflächen
bereit, welche im Zusammenspiel mit dem Betonfertigteil, in welchem der Dübel eingegossen
werden soll, eine formschlüssige Verbindung sowohl in Richtung der Dübelachse A als
auch in Umfangsrichtung, d.h. eine Drehbewegung des Dübels 1 um die Achse A, bereitstellt.
[0038] Im gezeigten Beispiel ist jeweils ein Paar aus zwei Erhebungen 7 in Richtung der
Dübelachse A angeordnet, wobei vier solcher Paare in Umfangsrichtung im Abstand von
90° angeordnet sind, wie anhand der perspektivischen Ansichten der Figuren 1d und
1e gut zu erkennen ist.
[0039] Der Dübel weist des Weiteren Rippen 8 auf, die sich im Wesentlichen über den gesamten
Befestigungsabschnitt in Richtung der Dübelachse A erstrecken. Die gezeigte Ausführungsform
weist vier solcher Rippen auf, die immer zwischen zwei Paaren von Erhebungen 7 angeordnet
sind. Der Dübel weist hier zusätzlich einen umlaufenden Flansch 9 auf.
[0040] Der Dübel 1 hat an seinem kopfabschnittsseitigen Ende eine doppelbartschlossförmige
Ausnehmung 6.
[0041] In den Figuren 2a bis 2c sind drei Ansichten einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
gezeigt. Der Dübel 101 ist hier im Vergleich zu der den Figuren 1a - 1e gezeigten
Ausführungsform deutlich kleiner ausgebildet. Auch hier weist der Dübel einen Befestigungsabschnitt
102 und einen Kopfabschnitt 103 auf. Der Dübel hat eine Kavität 105 zur Aufnahme einer
Schraube, wobei im Kopfabschnitt 103 eine Ausnehmung in Form eines Innensechskantes
106 vorgesehen ist, die zur Aufnahme einer entsprechenden Mutter vorgesehen ist.
[0042] Auch hier sind Erhebungen 107 sowie zwischen jeweils zwei Paaren aus entlang der
Dübelachse A angeordneten Erhebungen 107 vorgesehene Rippen 108 vorhanden.
[0043] In den Figuren 3 - 5 ist schematisch die bestimmungsgemäße Verwendung des Dübels
erläutert. Zunächst wird der Dübel mit seinem Kopfabschnitt 3 auf eine Schalung 10
aufgeklebt, sodass sich der entlang der Dübelachse A erstreckende Befestigungsabschnitt
2 senkrecht zu der Schalung 10 ausgerichtet ist. Nun kann zur Herstellung des Betonfertigteils
Beton auf die Schalung 10 aufgebracht werden, sodass der Beton das Betonfertigteil
11 bildet. Dabei bildet der Flansch 9 eine bündige Abgrenzung zu der oberen Fläche
des Betonfertigteils. Sobald der Beton ausreichend fest ist, kann die Schalung 10
entfernt werden. Der dem Kopfabschnitt 3 abgewandte Keil des Befestigungsabschnittes
2 ist in diesem Zustand nicht vollständig innerhalb der Betonschicht 11 angeordnet,
sondern steht auf der Innenseite der Betonschicht, die auf der Baustelle mit Ortbeton
verfüllt wird, über die Außenfläche hervor. In diesem Fall ist der Dübel 1 dann nach
Erstellung der Wand teilweise in dem auf die Baustelle angelieferten Betonfertigteil
11 und teilweise in dem auf der Baustelle eingebrachten Ortbeton angeordnet.
[0044] Nach Entfernung des Kopfabschnitts 3 aus der Betonschicht 11 ist die dadurch entstehende
Vertiefung nach Entfernung der Stütze mit Beton auszugleichen.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform kann der Dübel auch ohne Kopfabschnitt 3 auf eine
sich bereits auf der Schalung 10 befindende Halterung (zum Beispiel einem "Magnet")
gesteckt werden, bevor das Betonfertigteil 11 hergestellt wird.
[0046] In der vorliegenden Beschreibung werden die Begriffe "Machinenschraube", "Betonschraube"
und "Holzschraube" verwendet.
[0047] Unter einer Maschinenschraube wird eine Schraube mit einem metrischen Gewinde verstanden,
welche in ein korrespondierendes Gegengewinde, z.B. in einer Mutter, eingedreht werden.
[0048] Unter einer Betonschraube wird eine Schraube verstanden, welche ein spezielles Gewinde
aufweist, mit dem sie in Beton oder Mauerwerk eingeschraubt werden können, in dem
sie ihr Gegengewinde selbst schneiden.
[0049] Unter einer Holzschraube wird eine Schraube verstanden, die lediglich in Holz ihr
Gegengewinde schneiden kann. Ansonsten wird sie mit einem Dübel mit Innengewinde verwendet.
[0050] In den Figuren 6a und 6b sind Beispiele für eine Betonschraube (Figur 6a) und Beispiele
für eine Holzschraube (Figur 6b) gezeigt. Die Betonschraube, die in Figur 6a gezeigt
ist, wird manchmal auch als Schraubdübel bezeichnet und weist ein selbstschneidendes
Gewinde auf. Die Schraube kann ohne Verwendung eines Dübels direkt in ein vorgebohrtes
Loch in Beton geschraubt werden, wobei das Gewinde dann ein Gewinde in das Loch schneidet.
[0051] Die in Figur 6b gezeigte Holzschraube hat eine konische Spitze und sorgt daher dafür,
dass beim Einschrauben der Holzschraube der verwendete Dübel oder das Material, in
welches die Schraube eingeschraubt wird, gespreizt wird. Während daher die in Figur
6b gezeigte Schraube im Wesentlichen einen Kraftschluss aufgrund der radialen Materialverdrängung
bereitstellt, wird mit der in Figur 6a gezeigten Betonschraube kein Material verdrängt,
sondern ein entsprechendes Gegengewinde geschnitten, was zu einer formschlüssigen
Verbindung führt.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Dübel
- 2
- Befestigungsabschnitt
- 3
- Kopfabschnitt
- 4
- Schaftabschnitt
- 5
- Kavität
- 6
- doppelbartschlossförmige Ausnehmung
- 7
- Erhebung
- 8
- Rippen
- 9
- Flansch
- 10
- Schalung
- 11
- Betonschicht
- 101
- Dübel
- 102
- Befestigungsabschnitt
- 103
- Kopfabschnitt
- 105
- Kavität
- 106
- Innensechskant
- 107
- Erhebung
- 108
- Rippen
1. Dübel mit einer Dübelachse (A) zum Eingießen in ein Betonfertigteil, der dafür vorgesehen
ist, eine Befestigungsschraube mit einem Schraubenkopf und einem Gewinde aufzunehmen
und im Betonfertigteil zu halten, wobei der Dübel einen Kopfabschnitt (3) zur Aufnahme
des Schraubenkopfes und einen Befestigungsabschnitt (2) zur Aufnahme des Gewindes
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Dübel sowohl für die Verwendung mit einer Betonschraube als auch für die Verwendung
einer Holzschraube ausgebildet ist.
2. Dübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt eine einseitig offene, im wesentlichen zylinderförmige
Kavität (5) aufweist, wobei in jeder Schnittansicht senkrecht zu der Dübelachse die
Wanddicke des Dübels größer als 30% und vorzugsweise größer als 40% des Durchmessers
der Kavität ist.
3. Dübel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dübel aus einem Material mit einem E-Modul, welches kleiner als 10 GPa und vorzugsweise
kleiner als 7 GPa ist, hergestellt ist.
4. Dübel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Dübel aus einem thermoplastischen Material, vorzugsweise aus Polycaprolactam
und besonders bevorzugt aus faserverstärktem Polycaprolactam besteht.
5. Dübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt auf der Außenseite eine Mehrzahl von Erhebungen (7) aufweist,
welche derart ausgebildet sind, dass jede Erhebung (7) im in das Betonfertigteil eingegossenen
Zustand mit dem Betonfertigteil derart formschlüssig verbunden ist, dass eine Relativbewegung
zwischen Erhebung (7) und Betonfertigteil sowohl in Richtung der Dübelachse (A) als
auch in Umfangsrichtung formschlüssig verbunden ist, wobei vorzugsweise zwei Erhebungen
(7) in axialer Richtung beabstandet zueinander angeordnet sind.
6. Dübel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Umfangsrichtung vier Erhebungen (7) beabstandet zueinander angeordnet sind.
7. Dübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt auf der Außenseite eine Mehrzahl von Rippen (8) aufweist,
wobei sich jede Rippe (8) in axialer Richtung erstreckt, wobei sich jede Rippe (8)
vorzugsweise über den gesamten Befestigungsabschnitt (2) erstreckt.
8. Dübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt einen Durchmesser aufweist, welcher größer als der Durchmesser
des Befestigungsabschnitt ist.
9. Dübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt eine Ausnehmung zur Aufnahme einer Mutter hat, wobei die Ausnehmung
vorzugsweise innensechskantförmig ausgebildet ist.
10. Dübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt eine Ausnehmung aufweist, welche doppelbartschlossförmig ausgebildet
ist.
11. Dübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Befestigungsabschnitt und Kopfabschnitt ein Schaftabschnitt vorgesehen ist,
welcher dafür vorgesehen ist, einen zwischen Gewinde und Kopf der Schraube angeordneten
Schaft aufzunehmen, wobei vorzugsweise der Außendurchmesser des Schaftabschnittes
kleiner ist als der Außendurchmesser des Befestigungsabschnittes, wobei besonders
bevorzugt der Außendurchmesser des Schaftabschnittes kleiner ist als der Außendurchmesser
des Kopfabschnittes.
12. Betonfertigteil mit zumindest einem plattenförmigen Abschnitt, dadurch gekennzeichnet, dass in dem plattenförmigen Abschnitt ein Dübel nach einem der vorherigen Ansprüche eingegossen
ist.
13. Betonfertigteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt an seinem dem Kopfabschnitt abgewandten Ende aus dem plattenförmigen
Abschnitt herausragt.
14. Betonfertigteil nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt an seiner Außenseite einen umlaufenden Flansch (9) aufweist,
welcher bündig mit dem plattenförmigen Abschnitt abschließt.
15. Betonfertigteil nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfabschnitt des Dübels bündig mit einer Oberfläche des plattenförmigen Abschnittes
abschließt.