[0001] Schienenfahrzeuge werden in der Regel durch Kupplungen zu Zügen gekuppelt. Daher
weist ein Schienenfahrzeug, beispielsweise ein Wagon, in der Regel zwei Kupplungen
auf, so dass er an beiden Seiten mit weiteren Wagons gekuppelt werden kann. Dies gilt
für Personenzüge, aber auch für Güterzüge. Kupplungsvorgänge können bei Güterzügen
von Hand, aber auch zukünftig automatisch durchgeführt werden, was beispielsweise
in Rangierbahnhöfen besonders wichtig ist.
[0002] Güterzüge werden sehr häufig entkuppelt, und Wagen werden dann wieder neu zu einem
Güterzug zusammengestellt, was beispielsweise in Rangierbahnhöfen stattfindet. Aus
diesem Grund sind hier zum Teil automatische Entkupplungsvorgänge nötig, so wie beispielsweise
in der deutschen Patentanmeldung mit der Anmeldenummer
DE 10 2022 212 063.8 offenbart.
[0003] Hierin ist eine Kupplungsvorrichtung offenbart, bei welcher jeweils ein Entkupplungssignal
stets an beide beteiligten Kupplungen zweier Schienenfahrzeuge abgegeben werden muss,
damit eine Entkupplung zugelassen wird und stattfinden kann. Dies ist eine besondere
Sicherungsfunktion, so dass nicht durch falsche Signale ein Entkupplungsvorgang in
einem Güterzug stattfindet, wenn dies nicht erwünscht ist, wie beispielsweise bei
schneller Fahrt oder an einem Berg.
[0004] Im europäischen Schienengüterverkehr soll in den nächsten Jahren eine digitale automatische
Kupplung an entsprechenden Schienenfahrzeugen eingeführt werden. Wie bereits oben
beschrieben soll durch zwei Befehle vom Führungsfahrzeugermöglicht werden, dass die
Verbindung zweier Schienenfahrzeuge getrennt wird, also die zwei beteiligten Kupplungen
einen Entkupplungsvorgang durchführen.
[0005] Automatische Kupplungen sollen sich normalerweise im kuppelbereiten Zustand befinden,
damit beteiligte Schienenfahrzeuge allein durch das Zusammenfahren dieser Fahrzeuge
auch wieder gekuppelt werden können - ohne dass hier ein Befehl durch das Führungsfahrzeug
vorhanden sein muss.
[0006] Im oben genannten Stand der Technik kann eine Kupplung in gelöster Stellung verbleiben,
dies wird auch als
"prevent coupling position" bezeichnet. Diese Stellung verhindert während des Entkupplungsvorganges, dass gerade
entkuppelte Fahrzeuge sich unbeabsichtigt selbständig wieder kuppeln, sobald zwei
Kupplungsköpfe der jeweils entkuppelten Fahrzeuge sich wieder berühren. Damit jedoch
eine automatische Kupplung realisiert werden kann, muss eine Möglichkeit geschaffen
werden, den Zustand der
"prevent coupling position" wieder zu deaktivieren, damit ein erneutes Kuppeln der entsprechenden Fahrzeuge wieder
ermöglicht wird, also die Kupplungsbereitschaft wieder hergestellt wird.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
bei welchem möglichst effizient ein neuer Kupplungsvorgang wieder ermöglicht werden
kann, nachdem ein Entkupplungsprozess stattgefunden hat. Ferner ist es eine Aufgabe,
die Kupplungsbereitschaft eines Schienenfahrzeuges lokal, d.h. in einem entsprechenden
Schienenfahrzeug, d.h. Wagen oder Führungsfahrzeug, zu steuern.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Schienenfahrzeug
gemäß Anspruch 9 sowie einen Zugverband gemäß Anspruch 10. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Beeinflussen einer Kupplungsbereitschaft mindestens
einer Kupplung eines Schienenfahrzeugs umfasst die folgenden Schritte:
- a) Feststellen des Zustandes einer Datenverbindung zum Führungsfahrzeug;
- b) Feststellen der Geschwindigkeit des Schienenfahrzeugs, ferner Feststellen der Bewegungsrichtung
des Schienenfahrzeugs, falls sich dieses nicht im Stillstand befindet;
- c) Feststellen des Zustandes mindestens einer Kupplung;
- d) Auswerten der in Schritt a), b) und c) erfassten Daten durch mindestens eine lokale
Steuereinheit im Schienenfahrzeug
- e) Festlegen der Kupplungsbereitschaft der mindestens einen Kupplung des Schienenfahrzeugs
abhängig vom Ergebnis des Schritts d).
[0010] Somit wird sichergestellt, dass unabhängig von der Kupplung eines anderen Schienenfahrzeugs
und unabhängig vom Kommando durch das Führungsfahrzeug nur durch die lokale Fahrzeugsteuerung
des Schienenfahrzeugs allein entschieden wird, wann ein Schienenfahrzeug dazu bereit
ist, mit einem anderen Schienenfahrzeug wieder gekuppelt zu werden und somit die Kupplung
in den kuppelbereiten Zustand versetzt werden muss.
[0011] In dem Moment, in dem jeweils eine Kupplung von zwei Schienenfahrzeugen geöffnet
ist, ist eine Datenverbindung zum Führungsfahrzeug nicht mehr zwingend vorhanden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine autarke Funktion in den jeweiligen
Schienenfahrzeugen erlaubt. Die Herstellung der Kupplungsbereitschaft der Fahrzeuge
kann so also sinnvoll in den Betrieb beispielsweise eines Rangierbahnhofs eingefügt
werden, die Schienenfahrzeuge selbst können so die Kupplungsbereitschaft eigenständig
steuern.
[0012] Vorzugsweise wird eine Kupplungsbereitschaft eingestellt, wenn in Schritt a) festgestellt
wird, dass eine Datenverbindung zum Führungsfahrzeug vorhanden ist, und in Schritt
b) festgestellt wird, dass das Schienenfahrzeug sich in Bewegung befindet, und sobald
die Verzögerung des Schienenfahrzeugs einen vorbestimmten Wert überschreitet. Wenn
ein Fahrzeug also zum Stillstand kommt, da die Verzögerung einen vorbestimmten Wert
überschreitet, wird somit durch das Fahrzeug allein sichergestellt, dass eine Kupplungsbereitschaft
mit einem anderen Fahrzeug bei bestimmten Bedingungen vorhanden ist - einer Kommandierung
durch das Führungsfahrzeug bedarf es also nicht mehr.
[0013] Vorzugsweise stellt das Verfahren eine Kupplungsbereitschaft ein, wenn in Schritt
a) festgestellt wird, dass eine Datenverbindung zum Führungsfahrzeug vorhanden ist,
und in Schritt b) festgestellt wird, dass sich das Schienenfahrzeug im Stillstand
befindet, und wenn in Schritt c) festgestellt wird, dass mindestens eine Kupplung
nicht mit einer anderen Kupplung gekuppelt ist, sobald sich das Schienenfahrzeug in
Bewegung setzt. Hier wird also eine Kupplung eines Schienenfahrzeugs, welches mit
dem Führungsfahrzeug verbunden ist, mit einem anderen Schienenfahrzeug ermöglicht,
so dass beispielsweise ein Führungsfahrzeug mit einem anderen Schienenfahrzeug auf
das Schienenfahrzeug, welches sich im Stillstand befindet, zurollen kann, dadurch
das sich das Schienenfahrzeug in Bewegung setzt, und dieses somit geschoben wird -
in diesem Moment ist eine Kupplung möglich.
[0014] Vorzugsweise wird eine Kupplungsbereitschaft einer Kupplung eingestellt (Rücknahme
des Zustand "prevent coupling position"), wenn im Schritt a) festgestellt wird, dass
keine Datenverbindung zum Führungsfahrzeug vorhanden ist, und im Schritt b) festgestellt
wird, dass sich das Schienenfahrzeugs nicht im Stillstand befindet, allerdings nur
sofern die Bewegungsrichtung dieselbe ist wie beim vorhergehenden Entkupplungsvorgang
und sobald die Verzögerung des Schienenfahrzeugs einen vorbestimmten Wert überschreitet,
d.h. demnächst zum Stillstand kommen wird. In diesem Szenario ist keine Kommandierung
durch das Führungsfahrzeug möglich, und die lokale Steuereinheit des Schienenfahrzeugs
entscheidet autark, dass die Herstellung der Kupplungsbereitschaft möglich ist, beispielsweise
wenn das Schienenfahrzeug sich auf ein anderes Schienenfahrzeug zubewegt. Auch ist
diese Abfolge von Schritten dann sinnvoll, wenn Wagen bergauf geschoben werden sollen,
aber noch nicht gekuppelt werden sollen. Wenn beispielsweise Wagen einen Berg nicht
weit genug hochgeschoben werden, rollen diese selbsttätig wieder zurück. Dann soll
aber noch nicht gekuppelt werden, da die Wagen den Berg ja wieder hinaufgeschoben
werden müssen (beispielsweise durch eine Rangierlok - mit der der Wagen aber nicht
gekuppelt werden soll).
[0015] Weiter vorzugsweise kann keine Kupplungsbereitschaft eingestellt werden (d.h. eine
Kupplungsbereitschaft verhindert werden (Verbleib im Zustand "prevent coupling position"),
denn für den Fall, dass das Schienenfahrzeug zum Stillstand kommt, nachdem es mit
einer Geschwindigkeit größer als 0 in einer Bewegungsrichtung, welche gleich wie beim
vorhergehenden Kupplungsvorgang ist, gefahren wird, und dann eine Umkehr der Bewegungsrichtung
stattfindet. Hier wird also die Bewegung des Schienenfahrzeugs durch die lokale Steuereinheit
über einen bestimmten Zeitraum beobachtet. So kann beispielsweise kein Kupplungsvorgang
stattfinden, wenn sich die Fahrtrichtung durch Zurückrollen vor einem sogenannten
Ablaufberg umkehrt.
[0016] Vorzugsweise wird eine Kupplungsbereitschaft in einer vorbestimmten Zeitspanne t
eingestellt, wenn in Schritt a) festgestellt wird, dass keine Datenverbindung zum
Führungsfahrzeug vorhanden ist, und in Schritt b) festgestellt wird, dass sich das
Schienenfahrzeug im Stillstand befindet. Diese vorbestimmte Zeitspanne kann beispielsweise
10 Sekunden betragen.
[0017] Vorzugsweise erfolgt in Schritt b) die Feststellung der Bewegung und der Bewegungsrichtung
des Schienenfahrzeugs mit Hilfe einer Erfassungseinheit.
[0018] Vorzugsweise werden die Schritte a) bis d) von mindestens einer lokalen Steuereinheit
ausgeführt, welche am Schienenfahrzeug vorgesehen ist.
[0019] Auch dies fördert die Autarkie des Schienenfahrzeugs bei der Festlegung der Kuppelbereitschaft
des Fahrzeugs.
[0020] Ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug weist auf: mindestens eine Kupplung, mindestens
eine lokale Steuereinheit, mindestens eine Erfassungseinheit für die Bewegung und
die Bewegungsrichtung des Schienenfahrzeugs und mindestens eine Erfassungseinheit
für den Zustand mindestens einer Kupplung. Die lokale(n) Steuereinheit(en) ist (sind)
dazu angepasst, das Verfahren, wie es oben beschrieben wurde, entsprechend auszuführen.
[0021] Ein erfindungsgemäßer Zugverband umfasst: mindestens ein Führungsfahrzeug, sowie
zumindest ein weiteres Schienenfahrzeug, wie oben beschrieben.
[0022] Im Folgenden werden Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Figuren näher beschrieben:
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug.
- Fig. 2
- zeigt einen Entscheidungsbaum eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
- Fig. 3
- zeigt einen Zugverband mit mehreren Schienenfahrzeugen und entsprechenden Trennstellen.
[0023] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug S schematisch gezeigt. An beiden
Seiten des Schienenfahrzeugs S ist jeweils eine Kupplung 1 bzw. 1' vorgesehen, direkt
an diese angeschlossen ist eine entsprechende Erfassungseinheit 4 für den Zustand
der mindestens einen Kupplung. Am Schienenfahrzeug S ist eine lokale Steuereinheit
2 vorgesehen, und am Schienenfahrzeug S ist weiterhin eine Erfassungseinheit 3 für
die Bestimmung der Bewegung (beispielsweise Geschwindigkeit) und Bewegungsrichtung
des Schienenfahrzeugs vorhanden. Die lokale Steuereinheit 2 kommuniziert mit den Kupplungen
1 und 1' und kann deren Kupplungsbereitschaft entsprechend einstellen.
[0024] Fig. 2 zeigt einen Entscheidungsbaum eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0025] Als erstes wird festgestellt, ob eine Datenverbindung des Schienenfahrzeugs zum Führungsfahrzeug
vorhanden ist. In einem zweiten Schritt wird festgestellt, ob sich das Schienenfahrzeug
bewegt. Wenn eine Datenverbindung des Schienenfahrzeugs zum Führungsfahrzeug vorhanden
ist und sich das Schienenfahrzeug bewegt, wird eine Kupplungsbereitschaft hergestellt,
sobald die Verzögerung des Schienenfahrzeugs einen vorbestimmten Wert (a
Grenz) überschreitet, d.h. das Schienenfahrzeug langsam zum Stillstand kommt.
[0026] Ist eine Datenverbindung des Schienenfahrzeugs mit dem Führungsfahrzeug vorhanden
und bewegt sich das Schienenfahrzeug nicht, d.h. ist im Stillstand, wird eine Kupplungsbereitschaft
hergestellt, sobald sich das Schienenfahrzeug in Bewegung setzt und die entsprechende
Kupplung des Schienenfahrzeugs sich nicht in einem gekuppelten Zustand befindet. Es
soll somit ermöglicht werden, dass nach einem Entkuppeln eines Wagens vom Zugverband
der Zugverband mit dem Triebfahrzeug wieder kupplungsbereit ist.
[0027] Wird festgestellt, dass keine Datenverbindung des Schienenfahrzeugs zum Führungsfahrzeug
vorhanden ist und sich das Schienenfahrzeug bewegt, wird eine Kupplungsbereitschaft
eingestellt, sofern die Bewegungsrichtung dieselbe ist wie beim vorhergehenden Entkupplungsvorgang
und sobald die Verzögerung eines Schienenfahrzeugs einen vorbestimmten Wert (a
Grenz) überschreitet, d.h. demnächst in den Stillstand kommt. Dies ist beispielsweise ein
Szenario, in welchem ein Schienenfahrzeug zu einem anderen Schienenfahrzeug geschoben
wird.
[0028] Ist keine Datenverbindung des Schienenfahrzeugs zum Führungsfahrzeug vorhanden und
bewegt sich das Schienenfahrzeug nicht, wird eine Kupplungsbereitschaft automatisch
nach einer vorbestimmten Zeitspanne t eingestellt. So kann ein neuer Kupplungsvorgang
stattfinden.
[0029] In Fig. 3 sind fünf Schienenfahrzeuge S, S', S", S‴ und Sʺʺ dargestellt, jeweils
mit einer lokalen Steuereinheit 2, 2', 2", 2‴ und 2ʺʺ; ferner ist ein Führungsfahrzeug
F (auch dieses ist ein Schienenfahrzeug S) vorgesehen, dieses umfasst eine zentrale
Recheneinheit RZ. Hier ist dargestellt, dass jedes Schienenfahrzeug S, S', S", S‴
und Sʺʺ nur über zwei Leitungen mit dem benachbarten Schienenfahrzeug verbunden ist:
Die Kommunikationsleitungen C realisieren das Kommunikationsnetzwerk im Zugverband,
und die Energieversorgungsleitungen E realisieren die Energieversorgung vom Führungsfahrzeug
F zu den Schienenfahrzeugen S, S', S", S‴ und S"". Nur für das erste Schienenfahrzeug
S sind exemplarisch die Kupplungen 1' und 1' beschriftet.
[0030] Die vorliegende Anmeldung ist nicht auf die oben genannten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Beispielsweise kann der vorbestimmte Wert für die Beschleunigung (a
Grenz) beliebig eingestellt werden, auch eine vorbestimmte Zeitspanne t kann jeden beliebigen
Wert annehmen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0031]
- 1
- Kupplung (automatisch)
- 2
- lokale Steuereinheit
- 3
- Erfassungseinheit für Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung
- 4
- Erfassungseinheit für den Zustand der mindestens einen Kupplung
- S
- Schienenfahrzeug
- K
- Kupplung
- F
- Führungsfahrzeug
- aGrenz
- Grenzverzögerung
- RZ
- zentrale Recheneinheit
- C
- Kommunikationsleitung
- E
- Energieversorgungsleitung
1. Verfahren zum Beeinflussen einer Kupplungsbereitschaft mindestens einer Kupplung (1,
1') eines Schienenfahrzeugs (S), umfassend die folgenden Schritte:
a) Feststellen des Zustandes der Datenverbindung zum Führungsfahrzeug (F) ;
b) Feststellen der Bewegung des Schienenfahrzeugs (S), ferner Feststellen der Bewegungsrichtung
des Schienenfahrzeugs (S), falls das Schienenfahrzeugs (S) sich nicht im Stillstand
befindet;
c) Feststellen des Zustandes mindestens einer Kupplung (1, 1');
d) Auswerten der in Schritt a), b) und c) erfassten Daten durch mindestens eine lokale
Steuereinheit (2) im Schienenfahrzeug (S)
e) Festlegen der Kupplungsbereitschaft der mindestens einen Kupplung (1, 1') des Schienenfahrzeugs
(S) abhängig vom Ergebnis des Schritts d).
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei, wenn in Schritt a) festgestellt wird, dass eine
Datenverbindung zum Führungsfahrzeug (F) vorhanden ist und in Schritt b) festgestellt
wird, dass sich das Schienenfahrzeugs in Bewegung befindet, eine Kupplungsbereitschaft
eingestellt wird, sobald die Verzögerung des Schienenfahrzeugs (S) einen vorbestimmten
Wert (aGrenz) überschreitet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei, wenn in Schritt a) festgestellt wird, dass
eine Datenverbindung zum Führungsfahrzeug (F) vorhanden ist und in Schritt b) festgestellt
wird, dass sich das Schienenfahrzeugs (S) im Stillstand befindet, und in Schritt c)
festgestellt wird, dass die mindestens eine Kupplung (1, 1') nicht mit einer anderen
Kupplung (1', 1) gekuppelt ist, eine Kupplungsbereitschaft eingestellt wird, sobald
sich das Schienenfahrzeug (S) in Bewegung setzt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei, wenn in Schritt a) festgestellt
wird, dass keine Datenverbindung zum Führungsfahrzeug (F) vorhanden ist und in Schritt
b) festgestellt wird, dass sich das Schienenfahrzeugs (S) in Bewegung befindet, eine
Kupplungsbereitschaft eingestellt wird, sofern die Bewegungsrichtung dieselbe ist
wie beim vorhergehenden Entkupplungsvorgang und sobald die Verzögerung des Schienenfahrzeugs
(S) einen vorbestimmten Wert (aGrenz) überschreitet.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, wobei für den Fall, dass das Schienenfahrzeug (S) zum
Stillstand kommt, nachdem es mit einer Geschwindigkeit > 0 in einer Bewegungsrichtung,
welche gleich der wie beim vorhergehenden Entkupplungsvorgang ist, gefahren ist, und
dann eine Umkehr der Bewegungsrichtung stattfindet, keine Kupplungsbereitschaft hergestellt
wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei, wenn in Schritt a) festgestellt
wird, dass keine Datenverbindung zum Führungsfahrzeug (F) vorhanden ist und in Schritt
b) festgestellt wird, dass sich das Schienenfahrzeugs (S) im Stillstand befindet,
eine Kupplungsbereitschaft nach einer vorbestimmten Zeitspanne t hergestellt wird.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei in Schritt b) die Feststellung
der Bewegung und Bewegungsrichtung des Schienenfahrzeugs (S) mit Hilfe mindestens
einer Erfassungseinheit (3) für Bewegung und Bewegungsrichtung vorgenommen wird.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Schritte a) bis d) von mindestens
einer lokalen Steuereinheit (2) ausgeführt werden, welche im Schienenfahrzeug (S)
vorgesehen ist.
9. Schienenfahrzeug (S), aufweisend:
mindestens eine Kupplung (1, 1'),
mindestens eine lokale Steuereinheit (2),
mindestens eine Erfassungseinheit (3) für die Bewegung und die Bewegungsrichtung des
Schienenfahrzeugs;
mindestens eine Erfassungseinheit (4) für den Zustand der mindestens einen Kupplung
(1, 1');
wobei die lokale Steuereinheit (2) dazu angepasst ist, das Verfahren gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 8 auszuführen.
10. Zugverband, umfassend:
mindestens ein Führungsfahrzeug (F), sowie
mindestens ein Schienenfahrzeug (S) gemäß Anspruch 9.