Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Transportsystem zum Befördern eines Gefährts, bevorzugt
eines mehrspurigen Gefährts und insbesondere eines Rollstuhls, mit mindestens zwei
Rädern in einer aufsteigenden Richtung entlang eines geneigten Beförderungspfads.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Befördern des Gefährts.
Stand der Technik
[0002] Rampen beziehungsweise sonstige geneigte Auffahrten, beispielsweise an Bahnhöfen,
können für Menschen, die ein schweres Gefährt ohne zusätzliche Motorisierung bewegen
müssen, ein grösseres Problem darstellen. Beispielsweise muss ein Rollstuhlfahrer,
der nur über einen nicht-motorisierten Rollstuhl verfügt, mitunter eine grössere I<raft
ausüben, um sowohl sich als auch seinen Rollstuhl entlang eines ansteigenden Pfads
zu bewegen. Falls zusätzlich zum Eigengewicht des Rollstuhlfahrers und zum Gewicht
des Rollstuhls noch weitere Lasten zu transportieren sind, wie z.B. Gepäck, können
selbst sportliche Rollstuhlfahrer schnell an ihre körperlichen Grenzen gelangen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind als Plattformlifte ausgebildete Transportsysteme bekannt,
die beispielsweise an einem Geländer einer Treppe angebracht sind und die so konzipiert
sind, dass sie das vollständige Gewicht sowohl des Rollstuhls als auch des im Rollstuhl
angeordneten Fahrers nebst möglichen Zusatzgewichten tragen, wobei Fahrer und Rollstuhl
auf einer Plattform über die Treppe befördert werden.
[0004] Die
WO 96/29272 A1 (Newlift I Nynaeshamn AB) beschreibt z.B. einen Treppenlift für Rollstuhlfahrer, wobei der Rollstuhl auf einer
hängenden Plattform über die Treppe transportiert wird. Die
WO 2014/098573 A2 (Thyssenkrupp Accessibility) beschreibt einen Treppenliftantrieb, der eine sich entlang eines Fahrwegs erstreckende
Schiene aufweist an welcher ein Rahmenteil, das mit mindestens einem Satz von angetriebenen
Rädern versehen ist, bewegt werden kann. Für die zu befördernden Personen können am
Antrieb Tragvorrichtungen wie beispielsweise ein Sitz für einen Benutzer vorliegen.
[0005] Nachteilig an solchen aus dem Stand der Technik bekannten Transportsystemen ist,
dass sie aufgrund eines möglicherweise grossen zu tragenden Maximalgewichts aufwändig
dimensioniert sein müssen und dementsprechend üblicherweise teuer in der Anschaffung
und Installation sind. Aus dem Stand der Technik bekannte Transportsysteme haben als
weiteren Nachteil ferner einen grösseren Platzbedarf und können daher z. B. an schmalen
Rampen älterer Bahnhöfe oder Spitäler nur mit grösserem Aufwand oder teilweise gar
nicht installiert werden.
Darstellung der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Transportsystem zum Befördern eines Gefährts in
einer aufsteigenden Richtung entlang eines geneigten Beförderungspfads bereitzustellen,
welches zumindest einige Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Transportsysteme
behebt.
[0007] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche definiert.
[0008] In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Transportsystem zum Befördern eines
Gefährts, bevorzugt eines mehrspurigen Gefährts und insbesondere eines Rollstuhls,
mit mindestens zwei Rädern in einer aufsteigenden Richtung entlang eines geneigten
Beförderungspfads, wobei das Transportsystem aufweist:
- ein Mitnahmeelement, welches dazu ausgebildet ist, die mindestens zwei Räder des Gefährts
an einer, bezüglich der aufsteigenden Richtung, Rückseite des Gefährts zu kontaktieren,
- ein Führungselement zum Führen einer Antriebseinheit, und
- die Antriebseinheit, welche mit dem Mitnahmeelement zumindest mittelbar verbunden
ist und welche dazu ausgebildet ist, mit dem Führungselement zusammenzuwirken und
eine Bewegung des Mitnahmeelements zu bewirken.
[0009] Das Transportsystem kann bevorzugt zur Beförderung eines Rollstuhls ausgelegt sein.
Das Transportsystem kann jedoch auch zur Beförderung von allgemeinen drei- oder vierrädrigen
Gefährten, beispielsweise Kinderwagen, ausgelegt sein, oder zur Beförderung einspuriger
oder zweispuriger Zweiräder. Das Transportsystem kann bevorzugt für Gefährte verwendet
werden, bei denen zwei Räder auf einer Achse angeordnet sind.
[0010] Der geneigte Beförderungspfad kann sich beispielsweise entlang einer Rampe erstrecken,
die beispielsweise zu einem Bahnsteig führt. Rampen im öffentlichen Raum, die von
einem Rollstuhlfahrer ohne zusätzliche Motorisierung und/oder Hilfe eines Dritten
bewältigt werden können, können eine Neigung von bis zu 10° aufweisen, wobei Rampen
vorzugsweise geringere Neigungen, insbesondere bis zu 6°, aufweisen. Das erfindungsgemässe
Transportsystem kann vorzugsweise für Rampen mit solchen Neigungen eingesetzt werden.
Der Beförderungspfad ist durch die Beschaffenheit des Transportsystems vorgegeben.
[0011] Das Transportsystem ist so ausgelegt, dass das Gefährt vom Mitnahmeelement in die
aufsteigende Richtung geschoben wird, d.h. das Mitnahmeelement kontaktiert die mindestens
zwei Räder des Gefährts, insbesondere an den Laufflächen, z.B. an Reifen des Gefährts,
an einer, die aufsteigende Richtung betreffend, rückseitigen Seite und schiebt das
Gefährt entlang des geneigten Beförderungspfads.
[0012] Die durch ein Zusammenwirken zwischen der Antriebseinheit und dem Führungselement
bewirkte Bewegung des Mitnahmeelements beeinflusst daher den Beförderungspfad des
Gefährts. Der Beförderungspfad wird ferner von der Verbindung zwischen der Antriebseinheit
und dem Mitnahmeelement beeinflusst. Das Führungselement gibt Bewegungsfreiheitsgrade
für eine Bewegung der Antriebseinheit vor und führt demnach die Antriebseinheit. Das
Mitnahmeelement kann unmittelbar mit der Antriebseinheit verbunden sein.
[0013] Das Gefährt kann demnach mit Hilfe eines erfindungsgemässen Transportsystems auf
einfache Art und Weise entlang eines geneigten Beförderungspfads befördert werden,
da das Mitnahmeelement das Gefährt nur auf einer Rückseite kontaktiert und im Unterschied
zum Stand der Technik keine Plattform nötig ist, auf der das Gefährt zwecks Beförderung
positioniert werden muss. Vielmehr kann das Gefährt auf den eigenen mindestens zwei
Rädern rollend entlang dem Beförderungspfad bewegt werden, was die Anforderungen an
die mechanische Belastbarkeit stark reduziert. Entsprechend kann das erfindungsgemässe
System kompakter dimensioniert werden, was dazu führt, dass es einfacher und kostengünstiger
herstellbar, installierbar und betreibbar ist. Aufgrund der Kompaktheit kann das System
zudem auch bei engen Platzverhältnissen eingesetzt werden.
[0014] In einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems ist das Transportsystem
so ausgebildet, dass die mindestens zwei Räder eines mit dem Transportsystem beförderten
Gefährts während einer durch das Mitnahmeelement vermittelten Beförderung durchgehend
einen Untergrund kontaktieren und insbesondere das Gefährt auf dem Untergrund rollend
entlang dem Beförderungspfad bewegt wird.
[0015] Der Untergrund kann beispielsweise eine aufsteigende Rampe sein und unterscheidet
sich von aus dem Stand der Technik bekannten Plattformen, die z.B. einen Rollstuhl
tragen. Das Transportsystem kann demnach so ausgebildet sein, dass die zwei Räder
während der Beförderung auf dem Beförderungspfad, beispielsweise auf der Rampe, rollen.
Somit kann das Transportsystem einfacher gestaltet sein, da es im Unterschied zu aus
dem Stand der Technik bekannten Transportsystemen nicht das vollständige Gewicht des
Gefährts tragen muss, da ein Teil des Gewichts bereits vom Untergrund getragen wird;
stattdessen kann das Transportsystem nur der Komponente des Gewichts entgegenwirken,
die parallel zum Untergrund ausgerichtet ist.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weist das
Führungselement zwei parallel verlaufende Führungsbahnen auf, die insbesondere an
einer Wand angeordnet sind.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems verläuft
eine durch die zwei Führungsbahnen verlaufende Ebene im Wesentlichen lokal rechtwinklig
zum Untergrund.
[0018] Die zwei parallel verlaufenden Führungsbahnen können so ausgebildet sein, dass sie
parallel zum Untergrund verlaufen. Falls der Untergrund beispielsweise als Rampe mit
in einer Längsrichtung konstanter Neigung ausgebildet ist, können die zwei parallel
verlaufenden Führungsbahnen ebenfalls mit dieser konstanten Neigung entlang der aufsteigenden
Richtung, die der Längsrichtung entsprechen kann, ausgerichtet sein und damit über
konstante Abstände zum Untergrund verfügen.
[0019] Die zwei Führungsbahnen können an einer Wand angeordnet beziehungsweise befestigt
sein, wobei die Wand den Untergrund an einer Seite begrenzen kann.
[0020] Die Antriebseinheit, die von den zwei Führungsbahnen geführt werden kann, kann demnach
auch über einen konstanten Abstand zum Untergrund verfügen. Eine durch die zwei Führungsbahnen
verlaufende Ebene kann so zum Untergrund ausgerichtet sein, dass sie zu einer Breitenrichtung
des Untergrunds, in der keine Höhenunterschiede vorkommen, rechtwinklig ausgerichtet
sein kann. Alternativ kann die durch die zwei Führungsbahnen verlaufende Ebene auch
parallel zur Wand ausgerichtet sein, d.h. die zwei Führungsbahnen können in einem
konstanten Abstand zur Wand angeordnet beziehungsweise befestigt sein.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weist das
Mitnahmeelement einen ersten Träger, insbesondere ausgebildet als Stange, auf, wobei
an dem ersten Träger eine um den ersten Träger drehbar gelagerte erste Führungsrolle
und eine um den ersten Träger drehbar gelagerte erste Auflagerolle angeordnet sind.
[0022] Der erste Träger kann z.B. als Stange ausgebildet sein. Der erste Träger kann sowohl
hohl als auch massiv ausgeführt sein und aus einem Material oder mehreren unterschiedlichen
Materialien, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium, bestehen, die vorzugsweise hinreichend
biegefest sind, um nicht durch eine vom Gefährt auf das Mitnahmeelement während einer
Beförderung ausgeübte Kraft dauerhaft zu verbiegen.
[0023] Die erste Führungsrolle und die erste Auflagerolle können so ausgebildet und auf
dem ersten Träger angeordnet sein, dass die zwei Räder des Gefährts den Träger indirekt
über die erste Führungsrolle und die erste Auflagerolle kontaktieren können. Die erste
Führungsrolle und die erste Auflagerolle können so drehbar auf dem ersten Träger angeordnet
sein, dass sie um den ersten Träger drehen können. Somit können die erste Führungsrolle
und die erste Auflagerolle mit den zwei Rädern mitlaufen, falls die zwei Räder, die
sie kontaktieren können, rollen.
[0024] Eine Wand, an der die zwei Führungsbahnen befestigt werden können, ist üblicherweise
rechtwinklig zum Untergrund ausgerichtet: im Falle einer üblichen Rampe, die in einer
Längsrichtung linear ansteigt und in einer Breitenrichtung keine Höhenunterschiede
aufweist, kann die Wand daher insbesondere rechtwinklig zu einer solchen Breitenrichtung
ausgerichtet sein, und die aufsteigende Richtung, in die das Transportsystem das Gefährt
befördern kann, kann der Längsrichtung entsprechen. Das Transportsystem kann so ausgebildet
sein, dass der erste Träger parallel zu der Breitenrichtung ausgerichtet werden kann.
[0025] Speziell kann das Transportsystem ein Verbindungsteil zwischen der Antriebseinheit
und dem Mitnahmeelement aufweisen, welches so beschaffen sein kann, dass der erste
Träger des Mitnahmeelements parallel zur Breitenrichtung des Untergrunds ausgerichtet
werden kann. Das Verbindungsteil kann in diesem Fall z.B. einen Schwenkmechanismus
aufweisen.
[0026] Ein Transportsystem mit einem Verbindungsteil, welches eine parallele Ausrichtung
des ersten Trägers zur Breitenrichtung des Untergrunds ermöglicht, kann vorteilhafterweise
auch in Szenarien eingesetzt werden, in denen die einen Untergrund an einer Seite
begrenzende Wand nicht rechtwinklig, sondern schräg zum Untergrund ausgerichtet ist.
Insbesondere kann beim Installieren des Transportsystems ein Verschwenkbereich des
Mitnahmeelements, der durch das Verbindungsteil und das Führungselement vorgegeben
werden kann, so eingerichtet werden, dass der erste Träger nach einem Verschwenken
parallel zur Breitenrichtung des Untergrunds verläuft. Ein Transportsystem kann auch
so eingerichtet werden, dass es Neigungssensoren aufweist, mit denen eine Neigung
des ersten Trägers zum Untergrund gemessen werden kann; basierend auf entsprechenden
Neigungsmessungen kann der erste Träger dann parallel zur Breitenrichtung des Untergrunds
ausgerichtet werden. Da das Transportsystem so ausgebildet sein kann, dass es nur
eine Gewichtskomponente des Gefährts parallel zum Untergrund aufnehmen muss, kann
es flexibel in unterschiedlichen räumlichen Szenarien installiert werden.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weist das
Mitnahmeelement einen zweiten Träger, insbesondere ausgebildet als Stange, auf, wobei
an dem zweiten Träger eine um den zweiten Träger drehbar gelagerte zweite Führungsrolle
und eine um den zweiten Träger drehbar gelagerte zweite Auflagerolle angeordnet sind.
[0028] Für den zweiten Träger können entsprechend auch die obigen Ausführungen betreffend
den ersten Träger gelten.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems verläuft
der zweite Träger im Wesentlichen parallel zum ersten Träger.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weisen
der erste Träger und der zweite Träger eine im Wesentlichen gleiche Längsausdehnung
auf, und die erste Führungsrolle und die zweite Führungsrolle sind an im Wesentlichen
gegenüberliegenden Stellen des ersten Trägers beziehungsweise des zweiten Trägers
positioniert, und die erste Auflagerolle und die zweite Auflagerolle sind an im Wesentlichen
gegenüberliegenden Stellen des ersten Trägers beziehungsweise des zweiten Trägers
positioniert.
[0031] Der erste Träger und der zweite Träger können eine Längsausdehnung von 50 bis 120
cm und insbesondere zwischen 60 bis 80 cm haben und zueinander einen Abstand von 20
bis 50 cm aufweisen.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems sind ein
erstes Ende des ersten Trägers und ein erstes Ende des zweiten Trägers mit einem ersten
Trägerverbindungselement verbunden, und ein zweites Ende des ersten Trägers und ein
zweites Ende des zweiten Trägers sind mit einem zweiten Trägerverbindungselement verbunden,
wobei das erste Trägerverbindungselement im Wesentlichen parallel zum zweiten Trägerverbindungselement
verläuft.
[0033] Das erste Trägerverbindungselement und das zweite Trägerverbindungselement können
sowohl hohl als auch massiv ausgeführt sein und aus einem Material oder mehreren unterschiedlichen
Materialien, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium, bestehen, die vorzugsweise hinreichend
biegefest sind, um nicht durch eine vom Gefährt auf das Mitnahmeelement während einer
Beförderung ausgeübte Kraft dauerhaft zu verbiegen.
[0034] Das erste Trägerverbindungselement und das zweite Trägerverbindungselement können
insbesondere jeweils als Stange und/oder Profilleiste ausgeführt sein. Das erste Trägerverbindungselement,
das zweite Trägerverbindungselement, der erste Träger und der zweite Träger können
aus demselben Material bestehen und als separate Bauteile, die zusammengefügt werden,
oder als integrales Bauteil ausgeführt sein, welches einstückig ausgebildet ist.
[0035] Das erste Trägerverbindungselement, das zweite Trägerverbindungselement, der erste
Träger und der zweite Träger können so zueinander angeordnet sein, dass das Mitnahmeelement
im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist.
[0036] Das Mitnahmeelement ist insbesondere drehbar und/oder verschwenkbar. Dies bevorzugt
so, dass (i) es sich in eine Ruheposition in einer Ebene parallel zum Führungselement,
beispielsweise parallel zu den zwei Führungsbahnen und/oder parallel zu einer den
Untergrund begrenzenden Wand, schwenken lässt und/oder (ii) dass eine gewünschte Ausrichtung
des Mitnahmeelements relativ zum Untergrund eingestellt werden kann und/oder (iii)
dass es durch eine vom Gefährt ausgeübte Kraft während der Beförderung, vorteilhafterweise
von alleine, an eine sich ändernde Neigung des Untergrunds angepasst und neu ausgerichtet
wird.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weist das
Transportsystem weiter ein Verbindungsteil zwischen der Antriebseinheit und dem Mitnahmeelement
auf, wobei das zweite Trägerverbindungselement drehbar um das Verbindungsteil gelagert
ist und wobei das Verbindungsteil an der Antriebseinheit befestigt ist.
[0038] Das Verbindungsteil kann zu einer Verschwenkbarkeit des Mitnahmeelements relativ
zur Antriebseinheit eingesetzt werden. Demnach kann mit Hilfe des Verbindungsteils
eine gewünschte Ausrichtung des Mitnahmeelements relativ zum Untergrund eingestellt
werden.
[0039] Das Verbindungsteil kann auch dazu eingesetzt werden, das Mitnahmeelement so zu verschwenken,
dass es, falls gerade kein Gefährt zu befördern ist, möglichst wenig Platz in Anspruch
nimmt: insbesondere kann das Verbindungsteil das Mitnahmeelement in einer Ebene parallel
zum Führungselement, beispielsweise parallel zu den zwei Führungsbahnen und/oder parallel
zu einer den Untergrund begrenzenden Wand mit einem möglichst geringen Abstand ausrichten.
In diesem Fall kann das Mitnahmeelement in eine Ruheposition geschwenkt werden.
[0040] Das Verbindungsteil ist vorzugsweise so ausgebildet, dass es vom Gefährt während
einer Beförderung auf das Mitnahmeelement ausgeübte I<räfte aufnehmen kann ohne dabei
dauerhaft zu verbiegen.
[0041] Das Mitnahmeelement kann so ausgebildet sein, dass es um das Verbindungsteil drehbar
gelagert ist: somit kann sich das Mitnahmeelement durch eine vom Gefährt ausgeübte
I<raft während der Beförderung vorteilhafterweise von alleine an eine sich ändernde
Neigung des Untergrunds anpassen und sich neu ausrichten.
[0042] Alternativ kann das Mitnahmeelement fest mit dem Verbindungsteil verbunden sein:
über einen motorisierten Antrieb kann dann das Verbindungsteil eine aktuell erwünschte
Ausrichtung des Mitnahmeelements relativ zum Untergrund einstellen. Eine Bewegung
der Antriebseinheit kann über das Verbindungsteil mittelbar in eine Bewegung des Mitnahmeelements
überführt werden.
[0043] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weist die
erste Führungsrolle eine erste zentrale Vertiefung zur Aufnahme eines ersten Rades
der mindestens zwei Räder auf.
[0044] Insbesondere weist die erste Führungsrolle zudem zwei die erste zentrale Vertiefung
seitlich begrenzende und die erste zentrale Vertiefung überragende erste und zweite
Führungsteller auf.
[0045] Die erste Führungsrolle ist insbesondere symmetrisch, in Bezug auf den ersten Träger,
um den ersten Träger angeordnet und ausgebildet.
[0046] Die optionale zweite Führungsrolle weist im Besonderen eine zweite zentrale Vertiefung
zur Aufnahme des ersten Rades auf.
[0047] Insbesondere weist die zweite Führungsrolle zwei die zweite zentrale Vertiefung seitlich
begrenzende und die zweite zentrale Vertiefung überragende dritte und vierte Führungsteller
auf.
[0048] Die zweite Führungsrolle ist insbesondere symmetrisch, in Bezug auf den zweiten Träger,
um den zweiten Träger angeordnet und ausgebildet.
[0049] Falls das Mitnahmeelement beispielsweise rechteckförmig ausgebildet ist, kann es
das Gefährt während einer Beförderung in die aufsteigende Richtung schieben, die senkrecht
auf einer Ebene, welche durch das rechteckförmige Mitnahmeelement verläuft, stehen
kann. Die erste Führungsrolle beziehungsweise die zweite Führungsrolle können mit
oder ohne Führungsteller ausgebildet sein.
[0050] Insbesondere kann die entsprechende zentrale Vertiefung der ersten Führungsrolle
beziehungsweise der zweiten Führungsrolle so ausgestaltet sein, dass für eine Verhinderung
einer seitwärts gerichteten Bewegung, und zwar weg von der aufsteigenden Richtung,
eines Gefährts keine seitlich angeordneten Führungsteller nötig sind.
[0051] Die entsprechenden zentralen Vertiefungen können aber auch so ausgebildet sein, dass
seitlich angeordnete Führungsteller nötig sind, um eine von der aufsteigenden Richtung
wegführende Bewegung des Gefährts während einer Beförderung zu verhindern: beispielsweise
können die erste Führungsrolle beziehungsweise die zweite Führungsrolle als um den
ersten Träger beziehungsweise den zweiten Träger angeordnete Hohlzylinder ausgebildet
sein, und die begrenzenden Führungsteller können im Wesentlichen kreisringförmig ausgebildet
sein und ebenfalls um die jeweiligen Träger angeordnet sein.
[0052] Die erste Führungsrolle beziehungsweise die zweite Führungsrolle können symmetrisch
ausgebildet sein. Ein Vorteil symmetrisch ausgebildeter und symmetrisch auf den entsprechenden
Trägern angeordneter Führungsrollen kann sein, dass ein Gefährt unabhängig von einer
gegenwärtigen Drehung der Führungsrollen relativ zu ihren Trägern am Mitnahmeelement
positioniert werden kann.
[0053] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems ist die
erste Auflagerolle als Hohlzylinder mit einem ersten zentralen Hohlraum als Achsaufnahme
ausgebildet, wobei der erste Träger durch den ersten zentralen Hohlraum verläuft und
wobei die erste Auflagerolle als Auflagefläche für ein zweites Rad der mindestens
zwei Räder ausgebildet ist, und/oder ist die zweite Auflagerolle als Hohlzylinder
mit einem zweiten zentralen Hohlraum als Achsaufnahme ausgebildet, wobei der zweite
Träger durch den zweiten zentralen Hohlraum verläuft und wobei die zweite Auflagerolle
als Auflagefläche für das zweite Rad ausgebildet ist.
[0054] Die erste Auflagerolle und/oder die zweite Auflagerolle können auch als Quader ausgebildet
sein. Ein Hohlquader ist insbesondere ein Quader mit einem durchgehend verlaufenden
Loch zwischen zwei gegenüberliegenden Seiten des Quaders. Der erste Träger und/oder
der zweite Träger können durch das durchgehend verlaufende Loch der als Hohlquader
ausgebildeten ersten Auflagerolle und/oder zweiten Auflagerolle verlaufen.
[0055] Die erste zentrale Vertiefung der ersten Führungsrolle und/oder die zweite zentrale
Vertiefung der zweiten Führungsrolle können quaderförmig ausgebildet sein beziehungsweise
geeignet gekrümmt ausgebildet sein.
[0056] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems sind die
erste Führungsrolle und die zweite Führungsrolle so dimensioniert, dass das erste
Rad passgenau in die erste zentrale Vertiefung und in die zweite zentrale Vertiefung
einführbar ist und durch die seitlich begrenzenden ersten und zweiten Führungsteller
beziehungsweise dritten und vierten Führungsteller an einer seitlichen Bewegung gehindert
wird, und/oder sind die erste Auflagerolle und die zweite Auflagerolle so dimensioniert
und zur ersten Führungsrolle beziehungsweise zur zweiten Führungsrolle beabstandet,
dass das zweite Rad von Gefährten mit unterschiedlichen Abständen zwischen dem ersten
Rad und dem zweiten Rad auf der ersten Auflagerolle und auf der zweiten Auflagerolle
aufgelegt werden kann.
[0057] Das Transportsystem kann zur Beförderung von Gefährten mit unterschiedlichen Abständen
zwischen dem ersten Rad und dem zweiten Rad, die auf einer Achse angeordnet sein können,
verwendet werden. Das erste Rad des Gefährts kann dabei passgenau in die erste Führungsrolle
und in die zweite Führungsrolle einführbar sein. Um das zweite Rad von Gefährten mit
unterschiedlichen Abständen zwischen dem ersten Rad und dem zweiten Rad auf der ersten
Auflagerolle und der zweiten Auflagerolle auflegen zu können, können die erste Auflagerolle
und die zweite Auflagerolle vorzugsweise so gross sein, dass das zweite Rad sowohl
von Gefährten mit einem kleinen Abstand zwischen dem ersten Rad und dem zweiten Rad
als auch von Gefährten mit einem grösseren Abstand zwischen dem ersten Rad und dem
zweiten Rad auf der ersten Auflagerolle und auf der zweiten Auflagerolle aufgelegt
werden kann. Insbesondere können die Dimensionierung der ersten Auflagerolle und der
zweiten Auflagerolle sowie ihre Beabstandung zu der ersten Führungsrolle und der zweiten
Führungsrolle so ausgelegt sein, dass übliche Rollstühle mit Hilfe des Transportsystems
befördert werden können.
[0058] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weist das
Transportsystem, beispielsweise das Mitnahmeelement, eine Sensoreinheit, im Speziellen
eine I<raftmesseinheit, auf, die dazu ausgebildet ist, durch eine Messung, im Speziellen
eine I<raftmessung, zu bestimmen, ob das Mitnahmeelement die zwei Räder des Gefährts
kontaktiert, und/oder ist das Verbindungsteil so ausgebildet, dass das Mitnahmeelement
parallel zu der durch die zwei Führungsbahnen verlaufenden Ebene ausgerichtet werden
kann.
[0059] Die Sensoreinheit kann beispielsweise dazu ausgebildet sein, zu messen, ob ein Rad
die erste Führungsrolle und/oder die zweite Führungsrolle und/oder die erste Auflagerolle
und/oder die zweite Auflagerolle kontaktiert. Das Transportsystem kann so ausgebildet
sein, dass nur dann eine Beförderung des Gefährts ausgeführt wird, wenn anhand der
von der Sensoreinheit bereitgestellten Daten erkannt werden kann, dass das Gefährt
ordnungsgemäss relativ zum Transportsystem positioniert ist.
[0060] Das Verbindungsteil kann insbesondere ein Verschwenken des Mitnahmeelements ermöglichen.
Das Transportsystem kann so ausgebildet sein, dass das Mitnahmeelement automatisch
ausgefahren wird, nachdem anhand geeigneter Messdaten vom Transportsystem erkannt
wurde, dass ein zu beförderndes Gefährt an einer geeigneten Stelle positioniert ist,
oder nachdem das Transportsystem eine explizite Instruktion eines Nutzers des Transportsystems,
beispielsweise eines Rollstuhlfahrers, für ein Ausfahren des Mitnahmeelements beziehungsweise
für einen Start der Beförderung erhalten hat. Das Verbindungsteil kann auch, falls
kein Gefährt zu transportieren ist, das Mitnahmeelement automatisch in eine Ruheposition
überführen, wobei in der Ruheposition das Mitnahmeelement parallel zur Ebene durch
die zwei Führungsbahnen und/oder parallel zur Wand, an der die zwei Führungsbahnen
befestigt sein können, ausgerichtet sein kann.
[0061] Das Verbindungsteil kann auch so ausgebildet sein, dass es das Mitnahmeelement in
unterschiedlichen Abständen zum Untergrund positionieren kann, so dass die zwei Räder
an unterschiedlichen Höhen vom Mitnahmeelement kontaktiert werden können.
[0062] Das Transportsystem kann so ausgebildet sein, dass es durch Verwendung eines geeigneten
Regelungsverfahrens das Mitnahmeelement so positioniert, dass das Mitnahmeelement
während der Beförderung des Gefährts primär eine translatorische I<raft auf die zwei
Räder des Gefährts ausübt, wobei die translatorische I<raft vorzugsweise parallel
zur aufsteigenden Richtung des Untergrunds ausgerichtet ist. Insbesondere kann das
Regelungsverfahren bewirken, dass das Mitnahmeelement das erste Rad und das zweite
Rad jeweils symmetrisch zu einer durch den Radmittelpunkt und parallel zum Untergrund
verlaufenden Achse kontaktiert.
[0063] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems weist die
Antriebseinheit einen Elektromotor auf, und/oder ist die Antriebseinheit im Wesentlichen
zwischen den zwei parallel verlaufenden Führungsbahnen angeordnet und weist kraft-
und/oder formschlüssige Verbindungen mit den zwei Führungsbahnen auf, wobei die kraft-
und/oder formschlüssigen Verbindungen zur Überführung einer Antriebsleistung der Antriebseinheit
in eine Bewegung der Antriebseinheit entlang der zwei Führungsbahnen ausgebildet sind,
und/oder weist das Transportsystem eine Steuereinheit auf.
[0064] Formschlüssige Verbindungen zwischen der Antriebseinheit und den Führungsbahnen können
zum Beispiels mittels Zahnrädern bereitgestellt werden, und kraftschlüssige Verbindungen
zwischen der Antriebseinheit können zum Beispiels über Rollen hergestellt werden,
die die Führungsbahnen kontaktieren und deren Drehung durch Reibung in eine Bewegung
der Antriebseinheit relativ zu den Führungsbahnen überführt werden kann. Eine Steuereinheit
kann verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein zu beförderndes Gefährt vorhanden ist,
oder um das Mitnahmeelement geeignet zu verschwenken, oder um die Antriebseinheit
anzusteuern.
[0065] Mittels von einem Sensor des Transportsystems, beispielsweise einer Kamera oder einem
Abstandssensor oder anderen geeigneten Sensortypen, bereitgestellten Daten kann die
Steuereinheit des Transportsystems erkennen, dass ein Gefährt zu befördern ist. Sobald
die Steuereinheit erkennt, dass das Gefährt ordnungsgemäss positioniert ist, kann
die Steuereinheit veranlassen, dass das Mitnahmeelement ausgefahren wird und zwei
Räder des Gefährts kontaktiert. Die Steuereinheit kann dazu ausgebildet sein, anschliessend
die Antriebseinheit zu instruieren, eine Bewegung in die aufsteigende Richtung auszuführen.
Nachdem das Gefährt an die erwünschte Endposition befördert wurde, kann die Steuereinheit
veranlassen, dass das Mitnahmeelement automatisch eingeklappt wird. Die Steuereinheit
kann auch so ausgebildet sein, dass sie jederzeit von einem Nutzer des zu befördernden
Gefährts bereitgestellte Signale, beispielsweise betreffend eine erwünschte Beförderungsgeschwindigkeit,
berücksichtigt.
[0066] Im Besonderen weist das Transportsystem ein zusätzliches Halteelement, welches insbesondere
als Haltestange ausgebildet ist, auf. Das zusätzliche Halteelement kann beispielsweise
dazu ausgelegt sein, ein Rückwärtskippen des Gefährts während der Beförderung in aufsteigender
Richtung zu verhindern und/oder eine gebremste Bewegung des Gefährts in eine absteigende
Richtung zu ermöglichen.
[0067] Das zusätzliche Halteelement ist insbesondere in einem Abstand von 400 bis 440 mm,
insbesondere 420 bis 430 mm, zum Mitnahmeelement, insbesondere zum ersten Träger,
angeordnet und mit der Antriebseinheit zumindest mittelbar verbunden. Das zusätzliche
Halteelement kann insbesondere in einem Abstand von 900 bis 1000 mm zum Untergrund
angeordnet sein.
[0068] In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemässen Transportsystems ist das
Transportsystem zusätzlich dazu ausgebildet, ein Gefährt in eine absteigende Richtung,
die entgegengesetzt zur aufsteigenden Richtung verläuft, des geneigten Beförderungspfads
zu befördern, wobei das Transportsystem ein zusätzliches Halteelement, welches insbesondere
als Haltestange ausgebildet ist, aufweist, und wobei das zusätzliche Halteelement
in einem Abstand von 400 bis 440 mm, insbesondere 420 bis 430 mm, zum Mitnahmeelement
angeordnet ist und mit der Antriebseinheit zumindest mittelbar verbunden ist. Das
zusätzliche Halteelement kann insbesondere in einem Abstand von 900 bis 1000 mm zum
Untergrund angeordnet sein.
[0069] Die Antriebseinheit kann dazu ausgebildet sein, sowohl in die aufsteigende Richtung
als auch in die absteigende Richtung fahren zu können.
[0070] Das zusätzliche Halteelement kann so mit der Antriebseinheit verbunden sein, dass
es relativ zur Antriebseinheit verschwenkbar ist und insbesondere parallel zur Wand,
an der das Führungselement angeordnet ist, und senkrecht zur Wand ausgerichtet werden
kann. Die Antriebseinheit kann so ausgebildet sein, dass das zusätzliche Halteelement
getrennt oder zusammen mit dem Mitnahmeelement ausgefahren beziehungsweise eingeklappt
werden kann.
[0071] Eine Bewegung der Antriebseinheit entlang der zwei Führungsbahnen kann in eine Bewegung
des zusätzlichen Halteelements übertragen werden. Die Antriebseinheit kann auch so
ausgebildet sein, dass das zusätzliche Halteelement, separat von einer Bewegung der
Antriebseinheit, parallel zu den zwei Führungsbahnen verfahren werden kann. Somit
kann das zusätzliche Halteelement in eine Richtung parallel zu den Führungsbahnen
versetzt zum Mitnahmeelement angeordnet werden. Das zusätzliche Halteelement kann
auch in einem festen lateralen Abstand, d.h. in Richtung der Führungsbahnen, zum Mitnahmeelement
versetzt sein. Die Antriebseinheit kann auch so ausgebildet sein, dass das Mitnahmeelement
und/oder das zusätzliche Halteelement senkrecht zu den zwei Führungsbahnen verfahren
werden können.
[0072] Das Transportsystem kann so ausgebildet sein, dass während eines Beförderns des Gefährts
in die aufsteigende Richtung des geneigten Beförderungspfads das zusätzliche Halteelement
auch ausgefahren werden kann. Falls das Gefährt als Rollstuhl ausgebildet ist, kann
das zusätzliche Halteelement während eines Beförderns in die aufsteigende Richtung
insbesondere als Stütze für eine Lehne des Rollstuhls dienen und ein Kippen des Rollstuhls
verhindern. Vorteilhafterweise kann das Transportsystem damit auch bei stärker geneigten
Rampen eingesetzt werden.
[0073] Das Transportsystem kann so ausgebildet sein, dass während eines Beförderns in die
absteigende Richtung des geneigten Beförderungspfads nur das zusätzliche Halteelement
ausgefahren wird. Falls das Gefährt als Rollstuhl ausgebildet ist, kann das zusätzliche
Halteelement während eines Beförderns des Rollstuhls in die absteigende Richtung insbesondere
von einem Rollstuhlfahrer des Rollstuhls zur Verbesserung eines Fahrverhaltens des
Rollstuhls gehalten werden. Vorteilhafterweise kann somit ein unkontrolliertes Hinunterrollen
eines Rollstuhls verhindert werden.
[0074] Gemäss einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Befördern eines
Gefährts, bevorzugt eines mehrspurigen Gefährts und insbesondere eines Rollstuhls,
mit mindestens zwei Rädern in einer aufsteigenden Richtung entlang eines geneigten
Beförderungspfads unter Verwendung eines Transportsystems gemäss einem der vorherigen
Ansprüche, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- Überprüfen einer zum Ausführen der Beförderung geeigneten Ausgangsposition des Gefährts
in Bezug auf das Transportsystem,
- Positionieren eines Mitnahmeelements des Transportsystems dergestalt, dass das Mitnahmeelement
die zwei Räder des Gefährts an einer, bezüglich der aufsteigenden Richtung, Rückseite
des Gefährts kontaktiert, und
- Bewegen einer Antriebseinheit des Transportsystems, wobei die Antriebseinheit während
des Bewegens durch eine Führungseinheit des Transportsystems geführt wird, und durch
das Bewegen der Antriebseinheit bewirktes Bewegen des Mitnahmeelements und des vom
Mitnahmeelements kontaktierten Gefährts in die aufsteigende Richtung entlang des geneigten
Beförderungspfads.
[0075] Mittels von einem Sensor, beispielsweise einer Kamera oder einem Abstandssensor oder
anderen geeigneten Sensortypen, bereitgestellten Daten kann die Steuereinheit des
Transportsystems erkennen, dass ein Gefährt zu befördern ist. Sobald die Steuereinheit
erkennt, dass das Gefährt ordnungsgemäss positioniert ist, kann die Steuereinheit
veranlassen, dass das Mitnahmeelement ausgefahren wird und zwei Räder des Gefährts
kontaktiert. Anschliessend kann die Steuereinheit die Antriebseinheit instruieren,
eine Bewegung in die aufsteigende Richtung auszuführen. Nachdem das Gefährt an die
erwünschte Endposition befördert wurde, kann die Steuereinheit veranlassen, dass das
Mitnahmeelement automatisch eingeklappt wird. Die Steuereinheit kann auch so ausgebildet
sein, dass sie jederzeit von einem Nutzer des zu befördernden Gefährts bereitgestellte
Signale, beispielsweise betreffend eine erwünschte Beförderungsgeschwindigkeit, berücksichtigt.
[0076] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0077] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- zeigt eine frontale Aufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transportsystems;
- Fig. 2
- zeigt eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels des Transportsystems;
und
- Fig. 3
- zeigt eine schematische seitliche Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels des Transportsystems;
und
- Fig. 4
- zeigt zwei Ansichten eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Transportsystems.
[0078] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0079] Fig. 1 zeigt eine frontale Aufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transportsystems
1. Das Transportsystem 1 weist ein Mitnahmeelement 4, ein Führungselement 5 und eine
Antriebseinheit 6 auf. Das in Fig. 1 gezeigte Führungselement 5 umfasst zwei parallel
zueinander verlaufende Führungsbahnen 5, die an einer Wand 8, die senkrecht zu einem
Untergrund 7 ausgerichtet ist, befestigt sind. Eine durch die zwei Führungsbahnen
5 verlaufende Ebene (nicht dargestellt) ist parallel zur Wand 8 und senkrecht zum
Untergrund 7 ausgerichtet.
[0080] Die Antriebseinheit 6 ist im Wesentlichen zwischen den zwei Führungsbahnen 5 angeordnet.
Über formschlüssige Verbindungen 24 der Antriebseinheit 6 mit den zwei Führungsbahnen
5 wird eine Antriebsleistung der Antriebseinheit 6 in eine Bewegung entlang der Antriebseinheit
entlang der zwei Führungsbahnen 5 überführt. Die formschlüssigen Verbindungen 24 in
Fig. 1 werden dabei durch vier Antriebsrollen 24 bereitgestellt, wobei jede Führungsbahn
5 an gegenüberliegenden Seiten von zwei Antriebsrollen 24 formschlüssig umfasst wird:
eine aufeinander abgestimmte, insbesondere synchrone, Rotation der vier Antriebsrollen
24 wird dann über eine Reibung zwischen den zwei Führungsbahnen 5 und den vier Antriebsrollen
24 in eine Bewegung der Antriebseinheit 6 umgesetzt. Neben formschlüssigen Verbindungen
24 wie in Fig. 1 dargestellt, können alternativ auch kraftschlüssige Verbindungen,
beispielsweise durch Zahnräder bereitgestellt, zur Überführung einer Antriebsleistung
der Antriebseinheit 6 in eine Bewegung entlang der zwei Führungsbahnen 5 verwendet
werden. Die Antriebseinheit 6 kann einen Elektromotor aufweisen.
[0081] Das Mitnahmeelement 4 ist durch ein Verbindungsteil 17 mit der Antriebseinheit 6
verbunden. Eine Bewegung der Antriebseinheit 6 entlang der zwei Führungsbahnen 5 wird
damit über das Verbindungsteil 17 in eine Bewegung des Mitnahmeelements 4 überführt.
Das Mitnahmeelement 4 ist dazu ausgebildet, ein Gefährt zu schieben. In Fig. 1 werden
dazu illustrativ nur zwei Räder 2, 3 des Gefährts dargestellt, wobei die zwei Räder
2, 3 vom Mitnahmeelement 4 kontaktiert werden. Das in Fig. 1 gezeigte Transportsystem
1 kontaktiert das zu befördernde Gefährt nur an den zwei Rädern 2, 3, d.h. das (nicht
dargestellte) Gefährt befindet sich, die frontale Aufsicht der Fig. 1 berücksichtigend,
hinter dem Mitnahmeelement 4, d.h. in das Blatt hinein.
[0082] Das Mitnahmeelement 4 weist einen ersten Träger 9, der eine erste Führungsrolle 10
und eine erste Auflagerolle 11 trägt, einen zweiten Träger 12, der eine zweite Führungsrolle
13 und eine zweite Auflagerolle 14 trägt, ein erstes Trägerverbindungselement 15 zwischen
dem ersten Träger 9 und dem zweiten Träger 12 und ein zweites Trägerverbindungselement
16 zwischen dem ersten Träger 9 und dem zweiten Träger 12 auf. Das Mitnahmeelement
4 in Fig. 1 ist rechteckförmig ausgebildet. Die erste Führungsrolle 10 weist eine
erste zentrale Vertiefung 18 und zwei die erste zentrale Vertiefung 18 seitlich begrenzende
erste 19 und zweite 20 Führungsteller auf, und die zweite Führungsrolle 13 weist eine
zweite zentrale Vertiefung 21 und zwei die zweite zentrale Vertiefung 21 seitlich
begrenzende dritte 22 und vierte 23 Führungsteller auf. Die erste 10 und zweite 13
Führungsrolle sind in Fig. 1 gleich ausgebildet und an gegenüberliegenden Stellen
des ersten 9 und zweiten 12 Trägers positioniert. Die erste Auflagerolle 11 und die
zweite Auflagerolle 14 sind als Hohlzylinder ausgebildet und an gegenüberliegend Stellen
des ersten 9 und zweiten 12 Trägers positioniert. Die erste zentrale Vertiefung 18
und die zweite zentrale Vertiefung 21 sind in Fig. 1 so dargestellt, dass ein erstes
Rad 2 mit unterschiedlich grossen Reifen in die zwei zentralen Vertiefungen 18, 21
aufgenommen kann. Alternativ können die zwei zentralen Vertiefungen 18, 21 auch so
ausgebildet sein, dass das erste Rad auch passgenau aufgenommen werden kann. Die Führungsteller
19, 20, 22, 23 können eine seitliche Bewegung des Gefährts zumindest teilweise unterdrücken.
Eine Ausdehnung der zwei Auflagerollen 11, 14 entlang der zwei Träger 9, 12 ist so
gross, dass Gefährte mit unterschiedlichen Abständen zwischen dem ersten Rad 2 und
dem zweiten Rad 3 vom Mitnahmeelement 4 befördert werden können. Die Auflagerollen
11, 14 und die Führungsrollen 10, 13 sind so um die Träger 9, 12 gelagert, dass sie
mit den zwei Rädern 2, 3 mitlaufen können.
[0083] Das zweite Trägerverbindungselement 16 ist drehbar um das Verbindungsteil 17 gelagert,
wodurch sich das Mitnahmeelement 4 während einer Beförderung eines Gefährts automatisch
entsprechend einer momentanen Neigung des Untergrunds 7 ausrichten kann. Das Verbindungsteil
17 ist ferner so ausgebildet, dass das Mitnahmeelement 4 bei Nichtbenutzung des Transportsystems
1 hochgeklappt (oder alternativ zur Seite geklappt) werden kann und insbesondere parallel
zur Wand 8 in geringer Beabstandung zur Wand ausgerichtet werden kann.
[0084] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines Transportsystems
1. Das in Fig. 2 dargestellte Transportsystem 1 entspricht dem in Fig. 1 dargestellten.
Fig. 2 zeigt einen Teil des Mitnahmeelement 4 mit einer ersten Auflagerolle 11, zwei
Führungsbahnen 5 zum Führen einer Antriebseinheit 6, einen Elektromotor 25 der Antriebseinheit
mit Antriebsrollen 24 als formschlüssige Verbindungen zu den zwei Führungsbahnen 5
und einen zusätzlichen Motor 26 für ein automatisches Bewegen des Verbindungsteils
17 und damit des mit dem Verbindungsteil 17 verbundenen Mitnahmeelements 4. Um die
Antriebseinheit 6 zu schützen und um eine Befestigungsfläche für zumindest Teile der
Antriebseinheit 6 bereitzustellen, umfasst die Antriebseinheit 6 zusätzlich eine einseitige
Antriebseinheitsverkleidung 27.
[0085] Fig. 3 zeigt eine schematische seitliche Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines Transportsystems.
Der obere Teil der Fig. 3 zeigt dabei das Transportsystem in einem Zustand vor einer
Beförderung eines Rollstuhls entlang einer geneigten Rampe, und der untere Teil der
Fig. 3 zeigt das Transportsystem während einer Beförderung eines Rollstuhls entlang
einer geneigten Rampe.
[0086] Bevor eine Beförderung ausgeführt wird, ist ein Mitnahmeelement 4, das mit einer
Antriebseinheit 6 verbunden ist, parallel zu einer Wand 8 ausgerichtet, die insbesondere
senkrecht zu einem Untergrund 7 verläuft, auf dem der Rollstuhl fährt. Die Antriebseinheit
ist dazu ausgelegt, sich entlang zweier parallel verlaufender Führungsbahnen 5 fortzubewegen.
Während der Beförderung befindet sich das Mitnahmeelement hinter dem Rollstuhl und
schiebt diesen entlang der geneigten Rampe. Im unteren Teil der Fig. 3 sind dabei
eine erste Führungsrolle 10 und eine zweite Führungsrolle 13 sowie ein erstes Trägerverbindungselement
15 des Mitnahmeelements sichtbar.
[0087] Fig. 4 zeigt zwei Ansichten eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Transportsystems. Die
linke Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels in Fig. 4 zeigt dabei eine seitliche
Aufsicht auf das zweite Ausführungsbeispiel, und die rechte Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels
in Fig. 4 zeigt eine frontale Aufsicht auf das zweite Ausführungsbeispiel.
[0088] Das Transportsystem in Fig. 4 weist ein zusätzliches Halteelement 29 auf, welches
insbesondere als Haltestange ausgebildet ist. Das zusätzliche Halteelement 29 ist
in einem lateralen Abstand L1 von 250 bis 300 mm, insbesondere von 270 bis 280 mm,
und vorzugsweise von 277.5 mm, zum ersten Träger 9 des Mitnahmeelements 4 angeordnet
und unmittelbar mit der Antriebseinheit 6 verbunden. In dem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäss Fig. 4 weist das Mitnahmeelement des Transportsystems nur einen Träger 9 auf.
[0089] Die Antriebseinheit 6 in Fig. 4 ist so ausgebildet, dass der erste Träger 9 und das
zusätzliche Halteelement 29 entlang von zwei Schlitzen 30 verfahren werden können.
Ein erster vertikaler Abstand L2 zwischen dem zusätzlichen Halteelement 29 und dem
ersten Träger kann dabei 400 bis 440 mm, insbesondere 420 bis 430 mm, und vorzugsweise
421 mm betragen, und ein zweiter vertikaler Abstand L3 zwischen dem ersten Träger
9 und einem unteren Ende 32 der Antriebseinheit 6 kann 400 bis 420 mm, insbesondere
405 bis 415 mm, vorzugsweise 406 mm, betragen.
[0090] Die Antriebseinheit 6 in Fig. 4 weist Bedienelemente 31 auf, die von einem Fahrer
des zu befördernden Gefährts während einer Beförderung zur Steuerung des Transportsystems
bedient werden können. Die Antriebseinheit 6 in Fig. 4 kann dazu ausgebildet sein,
sowohl in die aufsteigende Richtung als auch in die absteigende Richtung entlang eines
geneigten Beförderungspfads fahren zu können.
[0091] Das zusätzliche Halteelement 29 sowie der erste Träger 9 sind in dem in der Fig.
4 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel so mit der Antriebseinheit 6 verbunden, dass
sie relativ zur Antriebseinheit verschwenkbar und insbesondere parallel zu einer Wand
ausgerichtet werden können, an der das Führungselement (nicht gezeigt in Fig. 4),
entlang dessen sich die Antriebseinheit 6 bewegt, befestigt ist. Das zusätzliche Halteelement
29 kann getrennt oder zusammen mit dem ersten Träger 9 von der Antriebseinheit 6 ausgefahren
beziehungsweise eingeklappt werden.
[0092] Bezüglich der linken Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels in Fig. 4 ist das Transportsystem
so ausgelegt, dass ein zu befördernes Gefährt vom ersten Träger, vermittelt durch
eine Bewegung der Antriebseinheit 6 entlang des Führungselements, nach links geschoben
wird. Falls das Gefährt beispielsweise als Rollstuhl ausgebildet ist, können die zwei
Antriebsräder des Rollstuhls rückseitig vom ersten Träger 9 kontaktiert werden, und
eine Rückenlehne des Rollstuhls kann vom zusätzlichen Halteelement 29 kontaktiert
werden, so dass ein Fahrer des Rollstuhls während einer Beförderung die Bedienelemente
31 erreichen kann. Das zusätzliche Halteelement 29 kann einen Rollstuhl vor einem
Verkippen während einer aufwärts gerichteten Beförderung bewahren.
[0093] In der rechten frontalen Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels in Fig. 4 sind
der ausgeklappte erste Träger 9, das ausgeklappte zusätzliche Halteelement 29 sowie
Antriebsrollen 24, die zur Bewegung der Antriebseinheit entlang zweier paralleler
Führungsbahnen (nicht gezeigt) des Transportsystems dienen, sichtbar.
[0094] Die Antriebseinheit 6 gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel sowie die zwei parallelen
Führungsbahnen (nicht gezeigt in Fig. 4) können so an einer Wand angeordnet werden,
die einen Untergrund begrenzt, auf dem das zu befördernde Gefährt bewegt werden kann,
dass das untere Ende 32 der Antriebseinheit 6 in einem geringen Abstand, vorzugsweise
weniger als 10 cm, zum Untergrund beabstandet ist. Der erste Träger 9 kann vorzugsweise
einen Abstand von ca. 450 mm zum Untergrund aufweisen, so dass der erste Träger 9
z.B. zwei üblich bemessene Antriebsräder eines Rollstuhls (mit einem Durchmesser zwischen
55 und 70 cm) so kontaktiert, dass vom ersten Träger 9 auf die Antriebsräder auch
eine Kraft in Richtung des Untergrunds ausgeübt wird, wodurch ungewollte Bewegungen
des Rollstuhls während einer Beförderung zumindest teilweise verhindert werden können.
Mittels einer Verschiebung des ersten Trägers 9 und des zusätzlichen Halteelements
29 entlang der zwei Schlitze 30 können die Abstände zwischen dem zusätzlichen Halteelement
29 zum Untergrund bzw. zwischen dem ersten Träger 9 zum Untergrund auch so eingestellt
werden (automatisch oder manuell), dass das Transportsystem an eine konkrete Bemessung
eines zu befördernden Gefährts angepasst wird.
[0095] Der in Fig. 4 gezeigte erste Träger 9 ist ohne die erste Führungsrolle und die erste
Auflagerolle dargestellt. Im Bereich der zwei in Fig. 4 sichtbaren Einkerbungen des
ersten Trägers 9 werden im Allgemeinen noch eine erste Führungsrolle und eine erste
Auflagerolle angeordnet, die zwei Räder des Gefährts während einer Beförderung kontaktieren.
Das in Fig. 4 dargestellte zusätzliche Halteelement 29 ist zwar graphisch so ausgebildet
wie der gezeigte erste Träger 9; im Allgemeinen kann das zusätzliche Halteelement
29 aber auch anders ausgebildet sein als der erste Träger 9. Der erste Träger 9 und
das zusätzliche Halteelement 29 können eine Längsausdehnung L4 von 650 bis 750 mm,
insbesondere von 690 bis 710 mm, und vorzugsweise von 706 mm aufweisen. Der erste
Träger 9 kann einen Durchmesser L5 von 30 bis 40 mm, vorzugsweise 35 mm, aufweisen.
1. Transportsystem (1) zum Befördern eines Gefährts, bevorzugt eines mehrspurigen Gefährts
und insbesondere eines Rollstuhls, mit mindestens zwei Rädern (2,3) in einer aufsteigenden
Richtung entlang eines geneigten Beförderungspfads, wobei das Transportsystem (1)
aufweist:
- ein Mitnahmeelement (4), welches dazu ausgebildet ist, die mindestens zwei Räder
(2,3) des Gefährts an einer, bezüglich der aufsteigenden Richtung, Rückseite des Gefährts
zu kontaktieren,
- ein Führungselement (5) zum Führen einer Antriebseinheit (6), und
- die Antriebseinheit (6), welche mit dem Mitnahmeelement (4) zumindest mittelbar
verbunden ist und welche dazu ausgebildet ist, mit dem Führungselement (5) zusammenzuwirken
und eine Bewegung des Mitnahmeelements (4) zu bewirken.
2. Transportsystem (1) gemäss Anspruch 1, wobei das Transportsystem (1) so ausgebildet
ist, dass die mindestens zwei Räder (2,3) eines mit dem Transportsystem (1) beförderten
Gefährts während einer durch das Mitnahmeelement (4) vermittelten Beförderung durchgehend
einen Untergrund (7) kontaktieren und das Gefährt auf dem Untergrund rollend entlang
dem Beförderungspfad bewegt wird.
3. Transportsystem (1) gemäss Anspruch 1 oder 2, wobei das Führungselement (5) zwei parallel
verlaufende Führungsbahnen aufweist, die insbesondere an einer Wand (8) angeordnet
sind.
4. Transportsystem (1) gemäss Anspruch 3, wobei eine durch die zwei Führungsbahnen (5)
verlaufende Ebene im Wesentlichen lokal rechtwinklig zum Untergrund (7) verläuft.
5. Transportsystem (1) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Mitnahmeelement
(4) einen ersten Träger (9), insbesondere ausgebildet als Stange, aufweist, wobei
an dem ersten Träger (9) eine um den ersten Träger (9) drehbar gelagerte erste Führungsrolle
(10) und eine um den ersten Träger (9) drehbar gelagerte erste Auflagerolle (11) angeordnet
sind.
6. Transportsystem (1) gemäss Anspruch 5, wobei das Mitnahmeelement (4) einen zweiten
Träger (12), insbesondere ausgebildet als Stange, aufweist, wobei an dem zweiten Träger
(12) eine um den zweiten Träger (12) drehbar gelagerte zweite Führungsrolle (13) und
eine um den zweiten Träger (12) drehbar gelagerte zweite Auflagerolle (14) angeordnet
sind.
7. Transportsystem (1) gemäss Anspruch 6, wobei der zweite Träger (12) im Wesentlichen
parallel zum ersten Träger (9) verläuft.
8. Transportsystem (1) gemäss Anspruch 6 oder 7, wobei der erste Träger (9) und der zweite
Träger (12) eine im Wesentlichen gleiche Längsausdehnung aufweisen, und wobei die
erste Führungsrolle (10) und die zweite Führungsrolle (13) an im Wesentlichen gegenüberliegenden
Stellen des ersten Trägers (9) beziehungsweise des zweiten Trägers (12) positioniert
sind, und wobei die erste Auflagerolle (11) und die zweite Auflagerolle (14) an im
Wesentlichen gegenüberliegenden Stellen des ersten Trägers (9) beziehungsweise des
zweiten Trägers (12) positioniert sind.
9. Transportsystem (1) gemäss einem der Ansprüche 6, 7 oder 8, wobei ein erstes Ende
des ersten Trägers (9) und ein erstes Ende des zweiten Trägers (12) mit einem ersten
Trägerverbindungselement (15) verbunden sind, und wobei ein zweites Ende des ersten
Trägers (9) und ein zweites Ende des zweiten Trägers (12) mit einem zweiten Trägerverbindungselement
(16) verbunden sind, wobei das erste Trägerverbindungselement (15) im Wesentlichen
parallel zum zweiten Trägerverbindungselement (16) verläuft.
10. Transportsystem (1) gemäss Anspruch 9, weiter aufweisend ein Verbindungsteil (17)
zwischen der Antriebseinheit (6) und dem Mitnahmeelement (4), wobei das zweite Trägerverbindungselement
(16) drehbar um das Verbindungsteil (17) gelagert ist und wobei das Verbindungsteil
(17) an der Antriebseinheit (6) befestigt ist.
11. Transportsystem (1) gemäss einem der Ansprüche 5 bis 10, wobei die erste Führungsrolle
(10) eine erste zentrale Vertiefung (18) zur Aufnahme eines ersten Rades (2) der mindestens
zwei Räder (2,3) und insbesondere zwei die erste zentrale Vertiefung (18) seitlich
begrenzende und die erste zentrale Vertiefung (18) überragende erste (19) und zweite
(20) Führungsteller aufweist, wobei die erste Führungsrolle (10) insbesondere symmetrisch,
in Bezug auf den ersten Träger (9), um den ersten Träger (9) angeordnet und ausgebildet
ist, und/oder wobei die zweite Führungsrolle (13) eine zweite zentrale Vertiefung
(21) zur Aufnahme des ersten Rades (2) und insbesondere zwei die zweite zentrale Vertiefung
(21) seitlich begrenzende und die zweite zentrale Vertiefung (21) überragende dritte
(22) und vierte (23) Führungsteller aufweist, wobei die zweite Führungsrolle (13)
insbesondere symmetrisch, in Bezug auf den zweiten Träger (12), um den zweiten Träger
(12) angeordnet und ausgebildet ist.
12. Transportsystem (1) gemäss einem der Ansprüche 5 bis 11, wobei die erste Auflagerolle
(11) als Hohlzylinder mit einem ersten zentralen Hohlraum als Achsaufnahme ausgebildet
ist, wobei der erste Träger (9) durch den ersten zentralen Hohlraum verläuft und wobei
die erste Auflagerolle (11) als Auflagefläche für ein zweites Rad (3) der mindestens
zwei Räder (2,3) ausgebildet ist, und/oder wobei die zweite Auflagerolle (14) als
Hohlzylinder mit einem zweiten zentralen Hohlraum als Achsaufnahme ausgebildet ist,
wobei der zweite Träger (12) durch den zweiten zentralen Hohlraum verläuft und wobei
die zweite Auflagerolle (14) als Auflagefläche für das zweite Rad (3) ausgebildet
ist.
13. Transportsystem (1) gemäss einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei die erste Führungsrolle
(10) und die zweite Führungsrolle (13) so dimensioniert sind, dass das erste Rad (2)
passgenau in die erste zentrale Vertiefung (18) und in die zweite zentrale Vertiefung
(21) einführbar ist und durch die seitlich begrenzenden ersten (19) und zweiten (20)
Führungsteller beziehungsweise dritten (22) und vierten (23) Führungsteller an einer
seitlichen Bewegung gehindert wird, und/oder wobei die erste Auflagerolle (11) und
die zweite Auflagerolle (14) so dimensioniert und zur ersten Führungsrolle (10) beziehungsweise
zur zweiten Führungsrolle (13) beabstandet sind, dass das zweite Rad (3) von Gefährten
mit unterschiedlichen Abständen zwischen dem ersten Rad (2) und dem zweiten Rad (3)
auf der ersten Auflagerolle (11) und auf der zweiten Auflagerolle (14) aufgelegt werden
kann.
14. Transportsystem (1) gemäss einem der Ansprüche 5 bis 13, wobei das Mitnahmeelement
(4) eine Sensoreinheit, im Speziellen eine Kraftmesseinheit, aufweist, die dazu ausgebildet
ist, durch eine Messung, im Speziellen eine Kraftmessung, zu bestimmen, ob das Mitnahmeelement
(4) die zwei Räder (2,3) des Gefährts kontaktiert, und/oder wobei das Verbindungsteil
(17) so ausgebildet ist, dass das Mitnahmeelement (4) parallel zu der durch die zwei
Führungsbahnen (5) verlaufenden Ebene ausgerichtet werden kann.
15. Transportsystem (1) gemäss einem der Ansprüche 3 bis 14, wobei die Antriebseinheit
(6) einen Elektromotor (25) aufweist, und/oder wobei die Antriebseinheit (6) im Wesentlichen
zwischen den zwei parallel verlaufenden Führungsbahnen (5) angeordnet ist und kraft-
und/oder formschlüssige (24) Verbindungen mit den zwei Führungsbahnen (5) aufweist,
wobei die kraft- und/oder formschlüssigen (24) Verbindungen zur Überführung einer
Antriebsleistung der Antriebseinheit (6) in eine Bewegung der Antriebseinheit (6)
entlang der zwei Führungsbahnen (5) ausgebildet sind, und/oder wobei das Transportsystem
(1) eine Steuereinheit aufweist.
16. Verfahren zum Befördern eines Gefährts, bevorzugt eines mehrspurigen Gefährts und
insbesondere eines Rollstuhls, mit mindestens zwei Rädern (2,3) in einer aufsteigenden
Richtung entlang eines geneigten Beförderungspfads unter Verwendung eines Transportsystems
(1) gemäss einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfasst:
- Überprüfen einer zum Ausführen der Beförderung geeigneten Ausgangsposition des Gefährts
in Bezug auf das Transportsystem (1),
- Positionieren eines Mitnahmeelements (4) des Transportsystems (1) dergestalt, dass
das Mitnahmeelement (4) die zwei Räder (2,3) des Gefährts an einer, bezüglich der
aufsteigenden Richtung, Rückseite des Gefährts kontaktiert, und
- Bewegen einer Antriebseinheit (6) des Transportsystems (1), wobei die Antriebseinheit
(6) während des Bewegens durch eine Führungseinheit (5) des Transportsystems (1) geführt
wird, und durch das Bewegen der Antriebseinheit (6) bewirktes Bewegen des Mitnahmeelements
(4) und des vom Mitnahmeelements (4) kontaktierten Gefährts in die aufsteigende Richtung
entlang des geneigten Beförderungspfads.