[0001] Die Erfindung betrifft ein textiles, nichtmetallisches Betonbewehrungsgitterelement,
zumindest aufweisend: wenigstens eine erste Lage aus einem Faserstrang, welcher mäanderförmig
in einer ersten Richtung gelegt ist, und wenigstens eine zweite Lage aus einem Faserstrang,
welcher mäanderförmig in einer zweiten, von der ersten Richtung unterschiedlichen
Richtung gelegt ist, wobei der Faserstrang der wenigstens zwei Lagen als Endlosfaserstrang
mit einem Anfang und einem Ende ausgebildet ist, sodass die wenigstens zwei mäanderförmigen
Lagen miteinander verbunden sind, und zumindest die seitlichen Umkehrbereiche des
Endlosfaserstrangs in der einen Lage über den Endlosfaserstrang in der anderen Lage
schlaufenförmig hinausragen, sodass die schlaufenförmigen Umkehrbereiche eine Verankerung
des Betonbewehrungsgitterelementes gegen Zugbelastung in einem im Beton verbauten
Zustand darstellen.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung ein Bauteil aus einem Verbund aus Beton und mindestens
einem Bewehrungsgitter.
[0003] Aus dem Bauwesen, insbesondere dem Tief-, Hoch- und Brücken- und Ingenieurbau, ist
Carbon- beziehungsweise Textilbeton als ein zum Stahlbeton ähnlicher Verbundwerkstoff
hinlänglich bekannt. Dieser Verbundwerkstoff besteht aus zwei Komponenten, nämlich
dem Beton und einer Bewehrung aus Kohlenstoff-, Basalt-, Glasfasern oder anderen nichtmetallischen
Fasern in Form von gitter- oder netzartigen Matten oder Stäben. Carbonbeton hat den
Vorteil einer sehr hohen Zugfestigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht. Im Vergleich
zu konventionellen Stahlbewehrungen ist die Zugfestigkeit von Carbonbewehrungen um
bis zu fünf- bis sechsmal höher.
[0004] Bei der Herstellung der textilen Bewehrung beispielsweise aus Kohlenstofffasern werden
diese zu einem gitter- oder netzartigen Gelege verarbeitet und mit einer Beschichtung
beziehungsweise Tränkung versehen, welche die einzelnen Filamente des Rovings des
Geleges miteinander verklebt. Als Tränkungsmittel werden herkömmlicherweise polymerbasierte
Materialien wie zum Beispiel Epoxidharze, Polyurethane, Polymethylmethacrylat oder
Materialien auf Styrol-Basis verwendet. Problematisch ist, dass diese Materialien
sich bei Temperaturen von über 200°C, beispielsweise im Brandfall, auflösen. Die textile
Bewehrung des Carbonbetons verliert daher bei hohen Temperaturen ihre Zugfestigkeit.
[0005] Inzwischen werden zwar auch mineralische Tränkungsmittel verwendet, die bereits eine
bessere Temperaturbeständigkeit bis 500°C aufweisen, jedoch nach wie vor bei einem
Brand mit Temperaturen von 800°C bis über 1.000°C ein Auflösen der Verklebung der
einzelnen Filamente des Rovings und des Verbundes der Bewehrung mit dem Beton nicht
verhindern können.
[0006] Die Zugfestigkeit der bisher bekannten nicht metallischen Bewehrungsstrukturen von
Carbonbeton ist also im Brandfall nicht ausreichend, weswegen Carbonbeton bislang
die im Bauwesen herrschenden Brandschutzbestimmungen nicht erfüllt.
[0007] Es gibt bisher verschiedene Ansätze, die Verankerung der Bewehrung im Beton und damit
die Zugfestigkeit von dem Verbundwerkstoff Carbonbeton zu verbessern.
[0008] Aus der Druckschrift
DE 10 2015 100 277 A1 ist bereits ein Betonteil mit Bewehrung mit Endverankerung bekannt, wobei die freien
Enden als Schlaufen ausgeführt sind, welche eine bessere Verankerung und Zugkraftübertragung
in den Beton gewährleisten.
[0009] Auch die Druckschrift
DE 10 2017 102 366 A1 beschreibt ein Bauteil aus Carbonbeton mit einem Bewehrungsgitter, wobei die Enden
schlaufenförmig ausgebildet sind, um eine bessere Übertragung einer auf die Bewehrung
wirkenden Kraft in den umgebenden Beton zu gewährleisten, wobei weiterhin die Schlaufen
in einem Auflagebereich eines weiteren Bauteils positioniert sind, das heißt die Bewehrung
im Auflagebereich verankert ist.
[0010] Eine alternative Verankerung der freien Enden offenbart die Druckschrift
DE 10 2012 216 818 A1. Hier sind die freien Enden aufgespalten beziehungsweise gespreizt und zusätzlich
ist das Bewehrungselement noch im Beton verklebt. Diese Druckschrift nennt zudem das
Problem der sinkenden Zugfestigkeit bei hohen Temperaturen. Allerdings ist hier lediglich
von hohen Temperaturen die Rede, die beispielsweise durch eine herkömmliche Sonneneinstrahlung
im Sommer im Beton entstehen und nicht durch die weitaus höheren Temperaturen bei
einem Brand.
[0011] Weiterhin offenbart die Druckschrift
DE 10 2016 111 177 A1 ein Betonbewehrungsgitter, welches aus zwei mäanderförmigen, gegenläufigen Lagen
ausgebildet ist. Die Umkehrbereiche der einen Lage ragen jeweils schlaufenförmig über
die andere Lage hinaus und bilden eine Verankerung, die eine Zugbeanspruchung aufnimmt.
Die mäanderförmigen Lagen sind hierbei aus zwei separaten Fadensträngen ausgebildet.
[0012] Schließlich offenbart die
DE 10 2015 100 438 B3 noch ein Betonteil mit einer textilen Bewehrung. Die Bewehrung umfasst zwei Lagen
mit jeweils mäanderförmig verlaufenden Fasersträngen, wobei die Lagen aus einem gemeinsamen
Faserstrang gebildet sind, der von der ersten Lage in die zweite Lage übergeht.
[0013] Die Druckschrift
EP 3 707 303 B1 offenbart im Übrigen noch Tränkungsmittel für Verbundwerkstoffe aus einem textilen
Faserprodukt mit einer Beschichtung, wobei das Tränkungsmaterial eine Glasübergangstemperatur
von mindestens 60°C aufweisen muss.
[0015] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein textiles Betonbewehrungsgitterelement mit einer
verbesserten, hitzebeständigen Verankerung sowie ein Betonteil mit dem Betonbewehrungsgitterelement
zu schaffen, welches auch bei sehr hohen Temperaturen, wie sie üblicherweise im Brandfall
von Tragwerken in Bauteilen erreicht werden, über eine ausreichende Zugfestigkeit
verfügt.
[0016] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
[0017] Die Erfinder haben erkannt, dass die Verankerung eines mäanderförmig gelegten Betonbewehrungsgitterelementes
zum einen verbessert werden kann, indem alle freien Enden im Beton verankert werden,
also insbesondere auch ein Anfang und ein Ende des Faserstrangs und/oder die schlaufenförmigen
Umkehrbereiche, kurz Schlaufen, genannt. Bisher wurden lediglich die Umkehrbereiche
als Schlaufen ausgebildet und somit eine Verankerung im Vergleich zu geraden Enden
verbessert, nicht jedoch der Anfang beziehungsweise das Ende eines Faserstrangs. Weiterhin
wurde bisher auch keine zusätzliche Verankerung der Schlaufen eingesetzt.
[0018] Dabei ist es grundsätzlich sinnvoll, wenn die Anzahl der freien Enden beziehungsweise
der Anfänge und Enden der Faserstränge des Betonbewehrungsgitterelementes möglichst
gering ist, was vor allem durch einen Endlosfaserstrang realisiert werden kann, welcher
sowohl eine erste Lage als auch wenigstens eine weitere Lage des Betonbewehrungsgitterelementes
erzeugt.
[0019] Weiterhin haben die Erfinder erkannt, dass es sinnvoll ist, die Verankerung der freien
Enden, also Anfang und Ende des Faserstrangs, insbesondere Endlosfaserstrangs, in
einem Bereich im Beton zu positionieren, wo der Temperaturanstieg im Brandfall weniger
stark ist. Somit lassen sich mögliche Schädigungen der nichtmetallischen Bewehrung,
insbesondere deren Enden, infolge steigender Temperatur im Brandfall minimieren. Solche
Bereiche sind dort im Bauteil, wo zum einen das Bauteil nicht direkt der Flamme des
Brandes ausgesetzt ist, also zum Beispiel über Auflagern dieser Bauteile. Zum anderen
sind Bereiche mit geringeren Temperaturen im Brandfall dort, wo das Bauteil Druckzonen
aufweist. Wenn das Bauteil zum Beispiel als Deckenbauteil verwendet wird, so sind
diese Druckzonen bei sogenannten Einfeldsystemen in der Regel die Oberseite des Deckenbauteils.
Handelt es sich um Durchlaufsysteme, also Decken, welche über mehrere Felder spannen,
so befinden sich die Druckzonen in der Regel in den Feldern auf der Oberseite und
in Bereichen der Auflager auf der Unterseite. Als Druckzonenbereiche von Auflagern
können auf der Unterseite besonders Bereiche mit ca. 10 % bis 15 % der angrenzenden
Feldweiten genannt werden.
[0020] Bedingt durch die übliche Anordnung und Ausgestaltung der Bewehrung im Beton kann
die zusätzliche Verankerung der Umkehrbereiche ebenfalls zumindest an einer Seite
in den Auflagebereichen ausgebildet werden, sodass auch hier die zusätzliche Verankerung
in Bereichen mit im Brandfall möglichst geringer Temperatur erfolgt.
[0021] Die Verankerung von Anfang und Ende des Endlosfaserstrangs und/oder der Umkehrbereiche
kann nach Art eines Formschlusses, Reibschlusses und/oder Stoffschlusses erfolgen,
sodass die auf die Enden beziehungsweise auf die Umkehrbereiche ausgeübte Zugkraft
mechanisch auf den Beton übertragen wird. Dabei können die Verankerungselemente zur
möglichst vollständigen Zugkraftübertragung ebenfalls unterschiedlich ausgeführt werden.
[0022] Demgemäß schlagen die Erfinder vor, ein textiles, nichtmetallisches Betonbewehrungsgitterelement,
zumindest aufweisend: wenigstens eine erste Lage aus einem Faserstrang, welcher mäanderförmig
in einer ersten Richtung gelegt ist, und wenigstens eine zweite Lage aus einem Faserstrang,
welcher mäanderförmig in einer zweiten, von der ersten Richtung unterschiedlichen
Richtung gelegt ist, wobei der Faserstrang der wenigstens zwei Lagen als Endlosfaserstrang
mit einem Anfang und einem Ende ausgebildet ist, sodass die wenigstens zwei mäanderförmigen
Lagen miteinander verbunden sind, und zumindest die seitlichen Umkehrbereiche des
Endlosfaserstrangs in der einen Lage über den Endlosfaserstrang in der anderen Lage
schlaufenförmig hinausragen, sodass die schlaufenförmigen Umkehrbereiche eine Verankerung
des Betonbewehrungsgitterelementes gegen Zugbelastung in einem im Beton verbauten
Zustand darstellen, dahingehend zu verbessern, dass für eine weitere Verankerung an
mindestens einer Seite des Betonbewehrungsgitterelementes mindestens ein zusätzliches
Element ausgebildet ist, sodass eine auf das zusätzliche Element ausgeübte Zugkraft
mechanisch auf den Beton übertragen wird, wobei sowohl die Ausbildung der wenigstens
zwei Lagen als Endlosfaserstrangs als auch die Ausbildung des mindestens einen zusätzlichen
Elementes eine Verankerung des Betonbewehrungsgitterelement gegen Zugbelastung in
einem im Beton verbauten Zustand mit vollständiger Zugkraftübertragung von dem Betonbewehrungsgitterelement
auf den Beton gewährleistet.
[0023] Das erfindungsgemäße Betonbewehrungsgitterelement, kurz die Bewehrung, umfasst wenigstens
zwei Lagen aus einem Faserstrang, wobei der Faserstrang durchgehend von der einen
in die anderen Lage gelegt ist und somit einen sogenannten Endlosfaserstrang darstellt.
Dadurch ist das Ende der einen Lage der Anfang der anderen Lage. Die eine Lage ist
also mit der anderen Lage verbunden und auch dadurch verankert. Im Folgenden werden
Anfang und Ende des Endlosfaserstrangs einheitlich mit Ende bezeichnet.
[0024] In den Lagen ist der Endlosfaserstrang mäanderförmig verlegt, sodass die wenigstens
zwei Lagen übereinander eine gitter- beziehungsweise maschenartige Struktur ausbilden.
Die seitlichen Umkehrbereiche der mäanderförmigen Lagen ragen jeweils über die andere
Lage hinaus. Diese Umkehrbereiche verankern weiterhin die Bewehrung im Beton und verhindern
ein Herauslösen der Fasern durch eine Zugbelastung auf die Bewehrung.
[0025] Es wird darauf hingewiesen, dass im Rahmen dieser Schrift unter dem Begriff Schlaufe
beziehungsweise schlaufenförmigem Umkehrbereich jegliche Form des Umkehrbereiches
beziehungsweise jegliche 180°-Richtungsänderung des Endlosfaserstrangs verstanden
wird, also beispielsweise eine gleichmäßige oder ungleichmäßige abgerundete Schlaufe,
eine eckiger Umkehrbereich mit mehr oder weniger abgerundeten 90°-Ecken oder ein dreieckförmiger
Umkehrbereich mit einem Winkel.
[0026] Die wenigstens eine erste Lage definiert eine Haupttragrichtung, während die wenigstens
eine zweite Lage eine Nebentragrichtung definiert. Die Tragrichtungen spannen dabei
eine Ebene auf, wobei die einzelnen Maschen in beliebiger Geometrie, beispielswiese
rechtwinkelig oder rautenförmig, angeordnet sind.
[0027] Es sind sowohl einfache Ausführungen mit nur zwei Lagen als auch weitere Ausführungen
mit mehr als zwei Lagen, beispielsweise drei oder vier Lagen, möglich. Weiterhin können
die Lagen auch abwechselnd gelegt werden.
[0028] Erfindungsgemäß kann die zusätzliche Verankerung entweder als weitere Verankerung
der freien Enden des Endlosfaserstrangs oder als zusätzliche Verankerung der Umkehrbereiche
oder als eine Kombination von beiden Verankerungen ausgebildet werden.
[0029] Daher sieht eine Ausführungsform vor, dass am Anfang und/oder am Ende des Endlosfaserstrangs
für eine weitere Verankerung, eine sogenannte Endverankerung, im Beton jeweils ein
Verankerungselement als zusätzliches Element ausgebildet ist, sodass eine auf das
wenigstens eine Verankerungselement ausgeübte Zugkraft mechanisch auf den Beton übertragen
wird.
[0030] Entsprechend sieht eine andere Ausführungsform vor, dass für eine weitere Verankerung
der schlaufenförmigen Umkehrbereiche im Beton an mindestens einer Seite des Betonbewehrungsgitterelementes
mindestens ein Querverankerungselement als zusätzliches Element vorgesehen ist, welches
durch mindestens einen schlaufenförmigen Umkehrbereich verläuft, sodass eine auf das
mindestens eine Querverankerungselement ausgeübte Zugkraft mechanisch auf den Beton
übertragen wird.
[0031] Bevorzugte Bereiche für die erfindungsgemäße Endverankerung beziehungsweise die erfindungsgemäße
Querverankerung des Endlosfaserstrangs sind also Bereiche mit im Brandfall möglichst
geringer Hitzeentwicklung. Derartige Bereiche sind vor allem die von einer potentiellen
Hitzequelle abgewandten beziehungsweise möglichst weit entfernten Bereiche, insbesondere
also zum einen Auflagerbereiche der Betonbauteile und Bereiche in den Druckzonen des
bewehrten Bauteils.
[0032] Erfindungsgemäß sind die Enden des Endlosfaserstrangs zusätzlich mit dem Beton verankert,
um eine vollständige Zugkraftübertragung zu gewährleisten. Entsprechend ist am Anfang
und/oder am Ende des Endlosfaserstrangs jeweils ein Verankerungselement ausgebildet.
Bevorzugt ist sowohl am Anfang als auch am Ende, also sozusagen an beiden Enden, jeweils
ein Verankerungselement ausgebildet.
[0033] Weiterhin erfindungsgemäß sind die Umkehrbereiche des Endlosfaserstrangs an mindestens
einer Seite der Bewehrung zusätzlich mit dem Beton verankert. Diese Querverankerung
kann entweder an einer Seite oder an mehreren Seiten, vorteilhafterweise an nicht
gegenüberliegenden Seiten, ausgebildet werden. Weiterhin vorteilhaft ist die Querverankerung
an den Seiten der Auflagebereiche ausgebildet, da dort im Brandfall eine geringere
Temperatur herrscht.
[0034] Durch die Querverankerung wird jeweils an einer Seite mindestens ein Umkehrbereich
zusätzlich mit dem Beton verankert. Vorteilhafterweise werden je Seite mehr als ein
Umkehrbereich zusätzlich verankert.
[0035] Durch die vollständige Verankerung des Betonbewehrungsgitterelementes beziehungsweise
dessen Enden und/oder Umkehrbereiche ist vorteilhafterweise die herkömmlich übliche
Tränkung der Faserstränge ausschließlich für das Handling der Bewehrung, also für
den Transport, Befestigen von Abstandshaltern oder anderen Ein- und/oder Anbauteilen,
Einlegen in der Schalung, den Betonierprozess usw., notwendig. Nach durchgeführter
Betonage ist es unerheblich, ob sich das Tränkungsmittel im Beton aufgrund dessen
alkalischen Milieus, Feuchtigkeit, UV-Licht etc. oder eben bei sehr hohen Temperaturen
im Brandfall auflöst. Der innere Verbund der Faserstränge durch die Tränkung ist zur
Kraftübertragung auf den Beton bei ausreichender Verankerung der Bewehrung, also erfindungsgemäß
vor allem die Verankerung der Enden und/oder der Umkehrbereiche vorteilhafterweise
nicht notwendig. Die erfindungsgemäße Verankerung ermöglicht die vollständige Zugkraftverankerung
beziehungsweise - Übertragung der Zugkräfte aus der Bewehrung in den Beton. Dabei
wird der gesamte Querschnitt der Bewehrungsstränge, also aller Filamente, durch die
Umkehrbereiche und deren Verankerung sowie die Endverankerung aktiviert, und nicht
wie bei herkömmlichen Betonbewehrungsgitterelementen durch die Tränkung.
[0036] Zur Klarstellung wird ausgeführt, dass der Begriff Verankerungselement beziehungsweise
Endverankerung sich im Rahmen dieser Erfindung auf die zusätzliche Verankerung der
freien Enden bezieht, während sich der Begriff Querverankerungselement beziehungsweise
Querverankerung sich auf die zusätzliche Verankerung der Umkehrbereiche bezieht.
[0037] Das wenigstens eine Verankerungselement und/oder das mindestens eine Querverankerungselement
kann an verschiedenen Positionen relativ zu der Bewehrung angeordnet werden. In einer
Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement und/oder das mindestens
eine Querverankerungselement in der Ebene der wenigstens zwei Lagen angeordnet. In
einer anderen Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement und/oder
das mindestens eine Querverankerungselement in dem verbauten Zustand in einem Auflagebereich
auf wenigstens einem unteren Bauteil positioniert.
[0038] In noch einer anderen Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement
zumindest teilweise außerhalb der Ebene der Lagen angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform
ist das wenigstens eine Verankerungselement in dem verbauten Zustand zumindest teilweise
in einer Druckzone des Betonbauteils angeordnet. Dabei gilt, je weiter die Verankerungselemente
in die Betondruckzone des Bauteils hineinragen, umso besser beziehungsweise stabiler
ist die Verankerung.
[0039] Hinsichtlich des Brandschutzes sowie der Zugfestigkeit und Hitzebeständigkeit der
Bewehrung ist es besonders günstig, das Verankerungselement beziehungsweise das Querverankerungselement
in Bereichen des Betons zu positionieren, wo die Hitzeentwicklung im Brandfall geringer
ist. Derartige Bereiche sind vor allem Auflagerbereiche der Betonbauteile, sowie die
von einer potentiellen Hitzequelle abgewandten Bereiche. Je weiter die Enden beziehungsweise
die Verankerungselemente in diese Bereiche hineinragen oder je mehr Umkehrbereiche
im Auflagebereich zusätzlich verankert werden, umso besser ist die Verankerung beziehungsweise
umso vollständiger die Kraftübertragung.
[0040] Für eine besonders günstige Ausführungsform mit wenigstens einem Verankerungselement,
welches außerhalb der Ebene der Lagen in der Druckzone angeordnet ist, kann vorteilhafterweise
wenigstens ein Abstandhalter vorgesehen werden, welcher das wenigstens eine Verankerungselement
außerhalb der Ebene der Lagen positioniert, insbesondere bei der Betonage dort hält.
Der Abstandhalter kann beispielsweise als eine zusätzliche Schicht Beton zwischen
den Lagen und dem Verankerungselement ausgeführt sein. Alternativ kann der Abstandhalter
auch als vorgefertigtes Betonelement ausgebildet sein, welches zwischen den Lagen
und dem Verankerungselement angeordnet und mit Beton umfüllt wird. Weitere Ausgestaltungen
des Abstandhalters liegen ebenfalls im Rahmen der Erfindung.
[0041] Insgesamt dient die Verankerung der Enden sowie der Umkehrbereiche des Endlosstranges
dazu, die Zugkräfte möglichst vollständig und möglichst auf kurzen Wegen in den Beton
abzuleiten, ohne dass eine Tränkung für die Bewehrung erforderlich ist. Zur Zugkraftübertragung
gibt es verschiedene Möglichkeiten beziehungsweise Wirkungsweisen der Verankerung,
wobei auch Kombinationen der nachfolgend beschriebenen Wirkungsweisen im Rahmen der
Erfindung liegen.
[0042] In einer Ausführungsform bildet das wenigstens eine Verankerungselement und/oder
das mindestens eine Querverankerungselement in dem verbauten Zustand einen Formschluss
mit dem Beton aus. Das (Quer-)Verankerungselement ist hier durch seine Formgebung
vorteilhafterweise mit dem Beton verzahnt und kann bei einer Zugbelastung nicht aus
diesem herausgelöst werden.
[0043] In einer anderen Ausführungsform bildet das wenigstens eine Verankerungselement und/oder
das mindestens eine Querverankerungselement in dem verbauten Zustand einen Reibschluss
mit dem Beton aus. Dies kann dadurch erreicht werden, dass möglichst viel Reibung
zwischen dem (Quer-)Verankerungselement und dem umgebenden Beton erzeugt wird, beispielswiese
durch eine entsprechende Oberfläche des (Quer-)Verankerungselementes.
[0044] In einer weiteren Ausführungsform bildet das wenigstens eine Verankerungselement
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement in dem verbauten Zustand einen
Stoffschluss mit dem Beton aus. Durch den Stoffschluss wird vorteilhafterweise das
(Quer-)Verankerungselement mit dem Beton zu einer unlösbaren Einheit beziehungsweise
zu einem Verbund miteinander verbunden. Hierzu kann beispielsweise das Verankerungselement
oder können beispielsweise die Umkehrbereiche mit dem Beton verklebt werden. Der verwendete
Klebstoff ist günstigerweise hitzebeständig und feuerfest.
[0045] Um einen sicheren Form-, Stoff- und/oder Reibschluss zwischen dem Verankerungselement
und/oder dem Querverankerungselement und dem Beton zu gewährleisten, sind verschiedene
Formen und Ausgestaltungen des (Quer-)Verankerungselementes möglich, wobei die nachfolgend
genannten Ausführungsformen nicht abschließend sind und weitere Ausführungsformen
ebenfalls im Rahmen der Erfindung liegen. Vor allem sind Kombinationen der beschriebenen
Ausführungsformen möglich und liegen ausdrücklich im Rahmen der Erfindung.
[0046] In einer Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement als mindestens
eine Schlaufe ausgebildet. Vorzugsweise und für eine bessere Kraftübertragung sind
mehrere Schlaufen, also eine Wellenform, ausgebildet. Hierdurch wird zudem vorteilhaft
die Zugkraft umgelenkt und durch die entstandene Reibung wird die Zugkraft kontinuierlich
aus der Bewehrung in den Beton eingeleitet beziehungsweise die Bewehrung im Beton
verankert. Die Schlaufen können beispielsweise halbrund, rund, ellipsenförmig, wellenförmige,
sinusförmig etc. mit einer oder mehrere Richtungsänderungen der Enden und beliebiger
Länge der Enden ausgebildet sein. Die Schlaufen der Endverankerung sind bevorzugt
kleiner als die Schlaufen der mäanderförmigen Lagen des Endlosfaserstrangs.
[0047] In einer anderen Ausführungsform ist das mindestens eine Querverankerungselement
derart ausgebildet, dass es in mindestens einem schlaufenförmigen Umkehrbereich abwechselnd
über und unter dem Endlosfaserstrang verläuft. Das Querverankerungselement kann hierfür
in einer einfachen Ausführungsform als längliches Element ausgebildet sein, welches
durch mindestens einen Umkehrbereich hindurchgefädelt ist, also abwechselnd über und
unter dem Endlosfaserstrang verläuft. Bei einer Querverankerung von mehr als einem
Umkehrbereich kann diese Fädelung auch anders als ausgebildet sein, also beispielsweise
über 1 x drüber - 2 x drunter - 1 x drüber etc.
[0048] Dabei kann das Querverankerungselement entweder vorteilhaft geradlinig oder wellen-/schlaufenförmig
oder im zick-zack durch die Umkehrbereiche der Bewehrung geführt werden.
[0049] Die Bewegungsrichtung des Querverankerungselement, wenn auf dieses eine Brand-/Temperatur-bedingte
Zugkraft ausgeübt wird, ist vorteilhafterweise quer zu einer Längsrichtung des Querverankerungselementes
ausgerichtet, sodass bereits durch diese Anordnung ein möglichst großer Widerstand
im Beton entsteht, der die Zugfestigkeit einer querverankerten Bewehrung bei hohen
Temperaturen erhöht.
[0050] Vorteilhafterweise erstreckt sich ein Querverankerungselement möglichst durchgehend
über eine gesamte Seite der Bewehrung, ist also einteilig pro Seite ausgebildet. Alternativ
kann das Querverankerungselement auch mehrteilig pro Seite ausgebildet sein, wobei
die einzelnen Teile sich vorteilhafterweise überlappen.
[0051] In dieser Ausführungsform ist das Querverankerungselement besonders günstig aus dem
Material des Endlosfaserstrangs der Bewehrung ausgebildet. Alternativ sind auch andere
textile, nichtmetallische Materialien geeignet.
[0052] In einer anderen Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement als
aufgespleißter Anfangsbereich und/oder Endbereich des Endlosfaserstrangs ausgebildet.
Unter Aufspleißen wird im Sinne der Erfindung das Ausfransen oder Ausfasern von den
einzelnen Filamenten oder Filamentbüscheln aus dem Faserstrang am Ende des Endlosfaserstrangs
verstanden. Hierdurch kann ebenfalls die Reibung zum Beton erhöht und eine Kraftübertragung
realisiert werden. Die Oberfläche des Faserstrangs wird durch das Aufspleißen vergrößert,
sodass eine größere Verbundfläche und letztlich eine größere Reibung zwischen Bewehrung
und Beton hervorgerufen wird.
[0053] Für eine zusätzliche Querverankerung kann auch ein oder mehrere Enden Querverankerungselement
aufgespleißt sein.
[0054] In noch einer anderen Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement als Verdickung ausgebildet. Ein
dickes Ende bildet einen Formschluss mit dem Beton und verankert sich formbedingt
im Beton. Das Verankerungselement ist bevorzugt als Verdickung der Enden ausgebildet,
während das Querverankerungselement bevorzugt als Verdickung im Bereich der Umkehrbereiche
ausgebildet ist.
[0055] In einer einfachsten Variante ist die Verdickung als Knoten im Ende des Endlosfaserstrangs
ausgebildet. Andere Varianten sehen eine Art Endhülse oder Endkappe vor, welche die
Verdickung ausbilden. Solch eine Endhülse kann beispielsweise mit dem Faserstrang
verklebt oder aufgepresst sein. Aber auch weitere Ausführungsformen sind durchaus
denkbar. Zum Beispiel kann um die Umkehrbereiche ein zusätzlicher Faserstrang als
Querverankerung, wie eine Art Fähnchen oder loses Ende, herumgeknotet werden.
[0056] In einer besonders einfachen Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement
als gerade Ende mit möglichst großer Länge ausgebildet. Durch die Länge des Endes
wird ebenfalls die Reibung zum Beton erhöht und das Ende verankert. Zum Beispiel kann
ein gerades, langes Ende zusätzlich noch verdreht beziehungsweise verdrillt werden.
Oder die Filamente des Endlosfaserstrangs werden derart ausgebildet, dass zwischen
den Filamenten große Reibung entsteht, wenn der Faserstrang auf Zug beansprucht wird.
[0057] In einer weiteren Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement als
eine Tränkung des Anfangsbereich und/oder Endbereich des Endlosfaserstrangs ausgebildet.
In einer anderen weiteren Ausführungsform ist das mindestens eine Querverankerungselement
als eine Tränkung mindestens eines schlaufenförmigen Umkehrbereiches ausgebildet.
[0058] Durch eine zusätzliche Tränkung der Enden kann ein vorteilhafterweise hitzebeständiger
und feuerfester Stoffschluss zwischen dem Ende und dem Beton erzeugt werden, welcher
das Ende verankert. Besonders vorteilhaft ist die Tränkung aus einem hitzebeständigen,
feuerfesten Klebstoff ausgebildet. Der Klebstoff hält bevorzugterweise Temperaturen
von mehr als 200°C, weiterhin bevorzugt von 800°C und mehr aus. Besonders geeignet
sind hierfür chemische Klebstoffe auf Basis einer Polymerverbindung oder Zweikomponentenklebstoffe
mit Epoxidharz, die auch beispielsweise im Kaminofenbau eingesetzt werden. Hierfür
kann beispielsweise ein möglichst großer Tropfen des hitzebeständigen Klebstoffs auf
die Enden des Endlosfaserstrangs aufgetragen werden, der sich mit dem Beton verklebt
und so einen Formschluss bildet. Zusätzlich könnte der Klebstoff zur verbesserten
Verbindung zwischen dem Ende und dem Beton beispielsweise noch mit Quarzsand bestreut
werden.
[0059] In einer ebenso möglichen Ausführungsform ist das wenigstens eine Verankerungselement
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement als strukturierte Oberfläche
ausgebildet, um über eine möglichst große Reibung die Kraft auf den Beton zu übertragen.
Hierfür kann entweder die Oberfläche des (Quer-)Verankerungselementes oder der Umkehrbereich
selbst eine grobe Struktur, beispielsweise quer zur Zugrichtung ausgerichtete Rillen,
aufweisen oder das (Quer-)Verankerungselement kann eine Beschichtung aus einem grobkörnigen
Material aufweisen. Alternativ kann das (Quer-)Verankerungselement aus einem besonders
grobporigen Material ausgebildet werden, welches sich besonders gut mit dem Beton
verbindet.
[0060] Vorteilhafterweise wird also durch die Endverankerung und die Querverankerung des
Endlosfaserstrangs mit dem Beton der Kraftschluss zwischen den einzelnen Filamenten
gestärkt und somit nahezu der gesamte Bewehrungsquerschnitt aktiviert. Dies ist erfindungsgemäß
ohne zusätzliches Tränkungsmittel möglich.
[0061] Als ein weiterer Aspekt der Erfindung können zumindest in den Außenbereichen der
Bewehrung, also bevorzugt in den Auflagebereichen, die Faserstränge der einzelnen
Lagen an ihren Kreuzungspunkten miteinander verknotet oder anderweitig verwoben werden,
um eine noch zusätzliche Kraftübertragung auf den Beton und Stabilisierung der Bewehrung
zu ermöglichen. Diese Verknotungen beziehungsweise Verbindungen sorgen zum einen für
einen Tränkungsmittelunabhängigen Verbund der Faserstränge der Bewehrung und zum anderen
für eine zusätzliche Verankerung der Bewehrung an den Kreuzungspunkten.
[0062] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Bauteil aus einem Verbund aus Beton und mindestens
einem Bewehrungsgitter, wobei das Bauteil zumindest einen Auflagebereich von wenigstens
zwei übereinander angeordneten Bauteilelementen sowie eine Druckzone aufweist, wobei
das Bewehrungsgitter als voranstehend beschriebenes, erfindungsgemäßes textiles Betonbewehrungsgitterelement
ausgebildet ist.
[0063] Um zu gewährleisten, dass das erfindungsgemäße Bauteil die in Gebäuden, Tiefgaragen
etc. herrschenden Brandschutzbestimmungen erfüllt, muss die Bewehrung hohen Zugkraftbelastungen
auch unter Hitzeeinfluss Stand halten. Hierzu können die freien Enden der Bewehrung
zum einen in Bereichen angeordnet werden, in denen im Brandfall vergleichsweise niedrigere
Temperaturen herrschen und zum anderen sind die freien Enden zusätzlich mit dem Beton
verankert. Weiterhin können hierzu die Umkehrbereiche zusätzlich querverankert werden,
vorteilhafterweise ebenfalls in Bereichen, in denen im Brandfall vergleichsweise niedrigere
Temperaturen herrschen.
[0064] Besonders vorteilhaft weisen in dem Bauteil verwendete Tränkungsmaterialien eine
Glasübergangstemperatur von kleiner gleich 80°C, vorzugsweise kleiner gleich 60°C,
auf. Dadurch kann die Tränkung ausschließlich für ein Handling bei der Herstellung
des Bauteils eingesetzt werden. Die Tränkung ist zur Zugkraftübertragung aufgrund
der erfindungsgemäßen Endverankerung nicht notwendig.
[0065] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele mit Hilfe
der Figuren näher beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen
Merkmale dargestellt sind.
[0066] Es zeigen im Einzelnen:
- FIG 1:
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen textilen Betonbewehrungsgitterelementes
mit einer Endverankerung,
- FIG 2:
- eine schematische Darstellung eines Betonbauteils mit dem Betonbewehrungsgitterelement
gemäß der Figur 1,
- FIG 3:
- eine Querschnittsansicht des Betonbauteils gemäß der Figur 2 entlang einem Schnitt
A - A,
- FIG 4:
- eine Querschnittsansicht des Betonbauteils gemäß der Figur 2 entlang einem Schnitt
B -,
- FIG 5:
- eine Querschnittsansicht des Betonbauteils gemäß der Figur 2 entlang einem Schnitt
C - C,
- FIG 6:
- eine schematische Darstellung eines Betonbauteils mit dem Betonbewehrungsgitterelement
in einer weiteren Ausführungsform,
- FIG 7:
- eine Querschnittsansicht des Betonbauteils gemäß der Figur 6 entlang einem Schnitt
D - D,
- FIG 8:
- ein Verankerungselement in der Ausführungsform gemäß der Figur 1,
- FIG 9:
- ein Verankerungselement in einer anderen Ausführungsform,
- FIG 10:
- ein Verankerungselement in einer weiteren Ausführungsform, und
- FIG 11:
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen textilen Betonbewehrungsgitterelementes
mit einer zusätzlichen Querverankerung.
[0067] Die
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen textilen Betonbewehrungsgitterelementes,
kurz Bewehrung, aus einem Endlosfaserstrang 1. Die Bewehrung umfasst in dieser beispielhaften
Ausführungsform eine erste Lage 1a und eine zweite Lage 1b, welche jeweils mäanderförmig
in einer Haupttragrichtung R1 und einer Nebentragrichtung R2 gelegt sind, so dass
eine Ebene aufgespannt wird, wobei die Maschen in dieser Ausführungsform rechtwinkelig
angeordnet sind. Die schlaufenförmigen Umkehrbereiche, kurz Schlaufen 2 genannt, der
mäanderförmig gelegten Lagen 1a, 1b ragen jeweils über die andere Lage 1a beziehungsweise
1b hinaus. Die Schlaufen 2 bilden eine herkömmlich bekannte Verankerung der Bewehrung
1 im Beton gegenüber einer Zugbelastung.
[0068] Beide Lagen 1a, 1b sind aus dem durchgehenden Endlosfaserstrang 1 gebildet, sodass
lediglich die erste Lage 1a einen freien Anfang 3 und die zweite Lage 1b ein freies
Ende 3 aufweist. Diese zwei Enden 3 sind erfindungsgemäß zusätzlich mit dem Beton
verankert, indem an den Enden 3 jeweils ein Endverankerungselement 4 ausgebildet ist,
welches eine Zugkraft mechanisch auf den Beton überträgt beziehungsweise in den Beton
einleitet.
[0069] In der hier gezeigten Ausführungsform sind die Verankerungselemente 4 an den Enden
3 als mehrere Schlaufen ausgebildet. Mit anderen Worten laufen die Enden 3 wellenförmig
aus. Die Schlaufen beziehungsweise Wellen der Enden 3 sind deutlich kleiner als die
Schlaufen 2 der beiden Lagen 1a, 1b. Die Kraftübertragung in den Beton erfolgt hier
mittels einer Kombination aus Form-und Reibschluss.
[0070] Die
Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Betonbauteils 10 mit dem Betonbewehrungsgitterelement
gemäß der Figur 1. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
In dieser Darstellung ist zu erkennen, dass die Enden 3 mit den Verankerungselementen
4 in einem seitlichen Auflagebereich 11 angeordnet sind.
[0071] Die
Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht des Betonbauteils 10 gemäß der Figur 2 entlang einem
Schnitt A - A. Der Schnitt A - A verläuft vertikal durch eine kurze Seite des Betonbauteils
10. Zu erkennen ist die erste Lage 1a, welche in der Haupttragrichtung R1 verläuft,
sowie die zweite, darüber angeordnete Lage 1b, welche in der hier rechtwinkelig versetzten
Nebentragrichtung R2 verläuft. Die seitlichen Umkehrbereiche der Lagen 1a, 1b sind
im Auflagebereich 11 angeordnet.
[0072] Die
Figur 4 zeigt eine Querschnittsansicht des Betonbauteils 10 gemäß der Figur 2 entlang einem
Schnitt B - B. Der Schnitt B - B verläuft über die kürzere Seite vertikal durch den
mittleren Bereich des Betonbauteils 10, parallel zu den Auflagerbereichen 11. Zu erkennen
sind wieder beide Lagen 1a, 1b mit den Tragrichtungen R1, R2.
[0073] Die
Figur 5 zeigt eine Querschnittsansicht des Betonbauteils 10 gemäß der Figur 2 entlang einem
Schnitt C - C. Der Schnitt C - C verläuft vertikal durch den Auflagebereich 11. Zu
erkennen sind beide Lagen 1a, 1b mit den Tragrichtungen R1, R2 sowie die Enden 3 mit
den Verankerungselementen 4. Die wellenförmigen Verankerungselemente 4 sind im Auflagebereich
11 angeordnet und ragen zudem aus der Ebene der Lagen 1a, 1b nach oben in einen Bereich
des Betonbauteils 10, der der Hitze abgewandt ist, wenn sich der Brandherd unter dem
Betonbauteil 10 befindet. Diese Anordnung gilt als besonders günstig, da in diesen
Bereichen im Brandfall die Temperatur vergleichsweise niedrig ist, insbesondere niedriger
als in der dem Brandherd zugewandten Seite des Betonbauteils 10.
[0074] Die
Figur 6 zeigt noch eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Betonbauteils
10 mit erfindungsgemäßen Betonbewehrungsgitterelement. Die Bewehrung entspricht im
Wesentlichen der Bewehrung der Figur 1. Lediglich die Anordnung und Ausbildung der
freien Enden mit den Endverankerungen 4 ist unterschiedlich, nämlich ein freies Ende
3 mit der Endverankerung 4 befindet sich am äußersten Rand der kurzen Seite der Bewehrung
in der Druckzone und das andere freie Ende 3 mit der Endverankerung 4 befindet am
äußersten Rand der langen Seite der Bewehrung im Auflagebereich. Die Endverankerungen
4 sind auch hier schlaufenbeziehungsweise wellenförmig ausgebildet.
[0075] Die
Figur 7 zeigt eine Querschnittsansicht des Betonbauteils 10 gemäß der Figur 6 entlang einem
Schnitt D - D. Der Schnitt D - D verläuft vertikal durch eine kurze Seite des Betonbauteils
10. Dies entspricht zunächst dem Schnitt A - A gemäß der Figur 3. Die freien Enden
3 und die schlaufenförmigen Endverankerungen 4 sind hier jedoch zum einen außerhalb
der Ebene der Lagen 1a, 1b und zum anderen sowohl in der Druckzone als auch in einem
Bereich des Bauteils 10, welcher im Brandfall eine niedrigere Temperatur aufweist.
[0076] Angedeutet ist in dieser Querschnittsansicht eine Brandquelle unter dem Betonbauteil
10 zwischen den beiden Auflagebereichen 11. Die gestrichelten Pfeile verdeutlichen
den Temperaturverlauf beziehungsweise die unterschiedlichen Temperaturzonen im Beton,
wobei die Pfeilspitzen jeweils in die Bereiche mit niedriger Temperatur zeigen. Je
größer der Abstand zur Brandquelle ist, umso niedriger ist die Temperatur im Beton.
Ebenso ist die Temperatur außen in den Auflagebereichen 11 niedriger als in der Mitte.
[0077] Es ist also gut zu erkennen, dass die Endverankerung 4 sich auf der von der Brandquelle
angewandten Seite im Beton außerhalb der Ebene der Lagen 1a, 1b in der Druckzone befindet.
Die Schlaufen der beiden Lagen 1a, 1b verankern die Bewehrung ebenfalls in den Auflagebereichen
in Bereichen mit niedrigeren Temperaturen.
[0078] In den Figuren 8 bis 10 sind noch verschiedene Ausführungsformen des Verankerungselementes
4 gezeigt, nämlich ein wellenförmiges Verankerungselement 4 gemäß der Figur 1, siehe
Figur 8, ein als aufgespleißtes Ende ausgebildetes Verankerungselement 4, siehe
Figur 9, und ein als Endverdickung ausgebildetes Verankerungselement 4, siehe
Figur 10.
[0079] Die
Figur 11 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen textilen Betonbewehrungsgitterelementes
mit einer zusätzlichen Querverankerung. Die Bewehrung sowie die Ausbildung der Endverankerung
mit den beiden Verankerungselementen 4 an den freien Enden entsprechen der in der
Figur 1 gezeigten Ausführungsform. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Es wird daher im Folgenden lediglich auf die Unterschiede, also die
zusätzliche Querverankerung eingegangen.
[0080] In dieser Ausführungsform ist an einer langen Seite der Bewehrung im Auflagebereich
eine Querverankerung 5 ausgebildet. Die Querverankerung 5 ist als zusätzlicher, durchgehender
Faserstrang ausgebildet, welcher abwechselnd durch die Faserstränge aller Schlaufen
2 geführt ist. Das heißt der Faserstrang der Querverankerung 5 verläuft abwechselnd
über und unter dem Endlosfaserstrang 1, wobei die Unterbrechungen in der Darstellung
der Figur 11 lediglich verdeutlichen, dass hier die Querverankerung 5 unter dem Endlosfaserstrang
1 verläuft.
[0081] Wird eine hitzebedingte Zugkraft auf die Querverankerung 5 ausgeübt, so ist diese
im Wesentlichen quer zu der Querverankerung 5 ausgerichtet. Die Schlaufen 2 mit der
Querverankerung 5 bilden einen kombinierten Form-/Kraftschluss mit dem Beton und übertragen
dadurch die Zugkraft nahezu vollständig auf den Beton. Diese möglichst lange beziehungsweise
breite Querverankerung stabilisiert die gesamte Bewehrung und versteif diese.
[0082] Insgesamt wird mit der Erfindung also ein textiles, nichtmetallisches Betonbewehrungsgitterelement,
zumindest aufweisend: wenigstens eine erste Lage aus einem Faserstrang, und wenigstens
eine zweite Lage aus einem Faserstrang, der Faserstrang der wenigstens zwei Lagen
als gegenläufig mäanderförmiger Endlosfaserstrang mit einem Anfang und einem Ende
ausgebildet ist, und die seitlichen Umkehrbereiche des Endlosfaserstrangs eine Verankerung
des Betonbewehrungsgitterelementes gegen Zugbelastung in einem im Beton verbauten
Zustand darstellen, wobei für eine weitere Verankerung an mindestens einer Seite des
Betonbewehrungsgitterelementes mindestens eine zusätzliches Element ausgebildet ist,
sodass eine auf das zusätzliche Element ausgeübte Zugkraft mechanisch auf den Beton
übertragen wird, sowie ein Bauteil aus einem Verbund aus Beton und einem erfindungsgemäßen
Betonbewehrungsgitterelement, vorgeschlagen.
[0083] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Insbesondere beschränkt sich die
Erfindung nicht auf die angegebenen Merkmalskombinationen, sondern es können auch
für den Fachmann offensichtlich ausführbare andere Kombinationen und Teilkombinationen
aus den offenbarten Merkmalen gebildet werden. Es sind somit auch Ausführungen als
von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit
gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den
erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Ebenso liegt es auch im Rahmen
der Erfindung, eine mechanische Umkehr der Funktionen der einzelnen mechanischen Elemente
der Erfindung zu bewirken.
[0084] Nachfolgend werden besonders günstige Variationen erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
der voranstehend ausgeführten Erfindung beschrieben:
- I. Textiles, nichtmetallisches Betonbewehrungsgitterelement, zumindest aufweisend:
I.i wenigstens eine erste Lage (1a) aus einem Faserstrang, welcher mäanderförmig in
einer ersten Richtung (R1) gelegt ist, und
I.ii wenigstens eine zweite Lage (1b) aus einem Faserstrang, welcher mäanderförmig
in einer zweiten, von der ersten Richtung (R1) unterschiedlichen Richtung (R2) gelegt
ist, wobei
I.iii der Faserstrang der wenigstens zwei Lagen (1a, 1b) als Endlosfaserstrang (1)
mit einem Anfang (3) und einem Ende (3) ausgebildet ist, sodass die wenigstens zwei
mäanderförmigen Lagen (1a, 1b) miteinander verbunden sind, und
I.iv zumindest die seitlichen Umkehrbereiche (2) des Endlosfaserstrangs (1) in der
einen Lage (1a) über den Endlosfaserstrang (1) in der anderen Lage (1b) schlaufenförmig
hinausragen, sodass die schlaufenförmigen Umkehrbereiche (2) eine Verankerung des
Betonbewehrungsgitterelementes gegen Zugbelastung in einem im Beton verbauten Zustand
darstellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
I.v für eine weitere Verankerung an mindestens einer Seite des Betonbewehrungsgitterelementes
mindestens eine zusätzliches Element ausgebildet ist, sodass eine auf das zusätzliche
Element ausgeübte Zugkraft mechanisch auf den Beton übertragen wird.
II. Betonbewehrungsgitterelement gemäß dem voranstehenden Ausführungsbeispiel I, dadurch
gekennzeichnet, dass am Anfang (3) und/oder am Ende (3) des Endlosfaserstrangs (1)
für eine weitere Verankerung im Beton jeweils ein Verankerungselement (4) ausgebildet
ist.
III. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis II, dadurch gekennzeichnet, dass für eine weitere Verankerung der schlaufenförmigen
Umkehrbereiche (2) im Beton an mindestens einer Seite des Betonbewehrungsgitterelementes
mindestens ein zusätzliches Querverankerungselement (5) vorgesehen ist, welches durch
mindestens einen schlaufenförmigen Umkehrbereich (2) verläuft, sodass eine auf das
mindestens eine Querverankerungselement (5) ausgeübte Zugkraft mechanisch auf den
Beton übertragen wird.
IV. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis III, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement (5) in der Ebene der wenigstens
zwei Lagen (1a, 1b) angeordnet ist.
V. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis IV, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement (5) in dem verbauten Zustand
in einem Auflagebereich (11) auf wenigstens einem unteren Bauteil positioniert ist.
VI. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis V, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
zumindest teilweise außerhalb der Ebene der Lagen (1a, 1b) angeordnet ist.
VII. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis VI, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
in dem verbauten Zustand zumindest teilweise in einer Druckzone des Betons angeordnet
ist.
VIII. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
VI bis VII, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Abstandhalter vorgesehen ist,
welcher das wenigstens eine Verankerungselement (4) außerhalb der Ebene der Lagen
(1a, 1b) positioniert.
IX. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis VIII, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement (5) in dem verbauten Zustand
einen Formschluss mit dem Beton ausbildet.
X. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis IX, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement (5) in dem verbauten Zustand
einen Reibschluss mit dem Beton ausbildet.
XI. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis X, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement (5) in dem verbauten Zustand
einen Stoffschluss mit dem Beton ausbildet.
XII. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XI, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
als mindestens eine Schlaufe ausgebildet ist.
XIII. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XII, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Querverankerungselement
(5) derart ausgebildet ist, dass es in mindestens einem schlaufenförmigen Umkehrbereich
(2)abwechselnd über und unter dem Endlosfaserstrang (1) verläuft.
XIV. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XIII, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
als aufgespleißter Anfangsbereich und/oder Endbereich des Endlosfaserstrangs (1) ausgebildet
ist.
XV. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XIII, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
und/oder das mindestens eine Querverankerungselement (5) als Verdickung ausgebildet
ist.
XVI. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XV, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4)
als eine Tränkung des Anfangsbereich und/oder Endbereich des Endlosfaserstrangs (1)
ausgebildet ist.
XVII. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XVI, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Querverankerungselement
(5) als eine Tränkung mindestens eines schlaufenförmigen Umkehrbereiches (2) ausgebildet
ist.
XVIII. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
XVI bis XVII, dadurch gekennzeichnet, dass die Tränkung aus einem hitzebeständigen,
feuerfesten Klebstoff ausgebildet ist.
XIX. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele
I bis XVIII, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement
(4) und/oder das mindestens eine Querverankerungselement (5) als strukturierte Oberfläche
ausgebildet ist.
XX. Bauteil (10) aus einem Verbund aus Beton und mindestens einem Bewehrungsgitter,
wobei das Bauteil (10) zumindest einen Auflagebereich (11) von wenigstens zwei übereinander
angeordneten Bauteilelementen sowie eine Druckzone aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bewehrungsgitter als Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden
Ausführungsbeispiele I bis XIX ausgebildet ist.
XXI. Bauteil (10) gemäß dem voranstehenden Ausführungsbeispiel XX,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bauteil (10) verwendete Tränkungsmaterialien eine
Glasübergangstemperatur von kleiner gleich 80°C, vorzugsweise kleiner gleich 60°C,
aufweisen.
Bezugszeichenliste
[0085]
- 1
- Endlosfaserstrang
- 1a
- erste Lage
- 1b
- zweite Lage
- 2
- Schlaufe
- 3
- Enden
- 4
- Verankerungselement
- 5
- Querverankerungselement
- 10
- Betonbauteil
- 11
- Auflagebereich
- R1
- Haupttragrichtung der ersten Lage
- R2
- Nebentragrichtung der zweiten Lage
1. Textiles, nichtmetallisches Betonbewehrungsgitterelement, zumindest aufweisend:
1.1. wenigstens eine erste Lage (1a) aus einem Faserstrang, welcher mäanderförmig
in einer ersten Richtung (R1) gelegt ist, und
1.2. wenigstens eine zweite Lage (1b) aus einem Faserstrang, welcher mäanderförmig
in einer zweiten, von der ersten Richtung (R1) unterschiedlichen Richtung (R2) gelegt
ist, wobei
1.3. der Faserstrang der wenigstens zwei Lagen (1a, 1b) als Endlosfaserstrang (1)
mit einem Anfang (3) und einem Ende (3) ausgebildet ist, sodass die wenigstens zwei
mäanderförmigen Lagen (1a, 1b) miteinander verbunden sind, und
1.4. zumindest die seitlichen Umkehrbereiche (2) des Endlosfaserstrangs (1) in der
einen Lage (1a) über den Endlosfaserstrang (1) in der anderen Lage (1b) schlaufenförmig
hinausragen, sodass die schlaufenförmigen Umkehrbereiche (2) eine Verankerung des
Betonbewehrungsgitterelementes gegen Zugbelastung in einem im Beton verbauten Zustand
darstellen,
dadurch gekennzeichnet, dass
1.5. für eine weitere Verankerung an mindestens einer Seite des Betonbewehrungsgitterelementes
mindestens eine zusätzliches Element ausgebildet ist, sodass eine auf das zusätzliche
Element ausgeübte Zugkraft mechanisch auf den Beton übertragen wird,
wobei sowohl die Ausbildung der wenigstens zwei Lagen (1a, 1b) als Endlosfaserstrangs
(1) als auch die Ausbildung des mindestens einen zusätzlichen Elementes eine Verankerung
des Betonbewehrungsgitterelement gegen Zugbelastung in einem im Beton verbauten Zustand
mit vollständiger Zugkraftübertragung von dem Betonbewehrungsgitterelement auf den
Beton gewährleistet.
2. Betonbewehrungsgitterelement gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Anfang (3) und/oder am Ende (3) des Endlosfaserstrangs (1) für eine weitere Verankerung
im Beton jeweils ein Verankerungselement (4) als zusätzliches Element ausgebildet
ist.
3. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, dass für eine weitere Verankerung der schlaufenförmigen Umkehrbereiche (2) im Beton an
mindestens einer Seite des Betonbewehrungsgitterelementes mindestens ein Querverankerungselement
(5) als zusätzliches Element vorgesehen ist, welches durch mindestens einen schlaufenförmigen
Umkehrbereich (2) verläuft, sodass eine auf das mindestens eine Querverankerungselement
(5) ausgeübte Zugkraft mechanisch auf den Beton übertragen wird.
4. Betonbewehrungsgitterelement gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) und/oder das mindestens eine Querverankerungselement
(5) in der Ebene der wenigstens zwei Lagen (1a, 1b) angeordnet ist.
5. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) und/oder das mindestens eine Querverankerungselement
(5) in dem verbauten Zustand in einem Auflagebereich (11) auf wenigstens einem unteren
Bauteil positioniert ist.
6. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) zumindest teilweise außerhalb der Ebene
der Lagen (1a, 1b) angeordnet ist.
7. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
6, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) in dem verbauten Zustand zumindest teilweise
in einer Druckzone des Betons angeordnet ist.
8. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 6 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Abstandhalter vorgesehen ist, welcher das wenigstens eine Verankerungselement
(4) außerhalb der Ebene der Lagen (1a, 1b) positioniert.
9. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
8, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) als mindestens eine Schlaufe ausgebildet
ist.
10. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Querverankerungselement (5) derart ausgebildet ist, dass es in
mindestens einem schlaufenförmigen Umkehrbereich (2)abwechselnd über und unter dem
Endlosfaserstrang (1) verläuft.
11. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) als aufgespleißter Anfangsbereich und/oder
Endbereich des Endlosfaserstrangs (1) ausgebildet ist.
12. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) und/oder das mindestens eine Querverankerungselement
(5) als Verdickung ausgebildet ist.
13. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
12, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) als eine Tränkung des Anfangsbereich
und/oder Endbereich des Endlosfaserstrangs (1) ausgebildet ist.
14. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
13, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Querverankerungselement (5) als eine Tränkung mindestens eines
schlaufenförmigen Umkehrbereiches (2) ausgebildet ist.
15. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 13 bis
14, dadurch gekennzeichnet, dass die Tränkung aus einem hitzebeständigen, feuerfesten Klebstoff ausgebildet ist.
16. Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 3 bis
15, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Verankerungselement (4) und/oder das mindestens eine Querverankerungselement
(5) als strukturierte Oberfläche ausgebildet ist.
17. Bauteil (10) aus einem Verbund aus Beton und mindestens einem Bewehrungsgitter, wobei
das Bauteil (10) zumindest einen Auflagebereich (11) von wenigstens zwei übereinander
angeordneten Bauteilelementen sowie eine Druckzone aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Bewehrungsgitter als Betonbewehrungsgitterelement gemäß einem der voranstehenden
Patentansprüche 1 bis 16 ausgebildet ist.