[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Speicherung
eines flüssigen kryogenen Mediums, wobei das kryogene Medium in einem Behälter in
flüssigem Zustand gespeichert wird, wobei es in einem Kopfraum des Behälters in gasförmigem
Zustand vorliegt. Die vorliegende Erfindung ist allgemein für die Speicherung von
verflüssigten kryogenen Medien, wie Helium, Stickstoff oder Erdgas, insbesondere aber
für die Speicherung von Wasserstoff, geeignet.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Eine Vorrichtung zur Speicherung von flüssigem Wasserstoff (LH2, engl. "liquid hydrogen")
umfasst üblicherweise einen Wasserstofftank, eine Zuführleitung zum Einfüllen von
LH2 in den Tank und eine Auslassleitung zur Entnahme von LH2 aus dem Tank. In der
Auslassleitung ist üblicherweise eine Flüssigwasserstoffpumpe oder ein -kompressor
installiert, um einen Fluss von flüssigem und/oder gasförmigem Wasserstoff bei unterschiedlichen
Druckniveaus für nachgeschaltete Prozesse zu erzeugen. Alternativ ist es üblich, dass
der flüssige Wasserstoff über die Auslassleitung direkt in nachgeschalteten Prozessen
verwendet wird. Diese nachgeschalteten Prozesse können Verbraucher, weitere Speichereinheiten,
chemische Anlagen, Verdampfer etc. umfassen. Für anderweitige Funktionen können weitere
Leitungen, Pumpen, Kompressoren, Ventile etc. mit dem Tank verbunden sein.
[0003] Bei bekannten Flüssigwasserstoffbehältern besteht das Problem des unvermeidlichen
Wärmeeintrages aufgrund der nur begrenzt möglichen Isolierung der Behälter sowie der
oben erwähnten angeschlossenen Leitungen, Ventilen und anderen Verbindungen in die
Umgebung des Tankes. Dies führt innerhalb des Tankes zu einer teilweisen Verdampfung
des flüssigen Wasserstoffes (engl. "boil-off gas"), das zu einer Druckerhöhung im
Wasserstoffspeichersystem führt. Üblicherweise wird das Boil-Off-Gas nach Erreichen
des Betriebsdrucks des Wasserstoffspeichersystems in die Umwelt abgeblasen und steht
somit für weitere Prozesse nicht mehr zur Verfügung.
[0004] Weiterhin entsteht in den nachgeschalteten Leitungen, Ventilen, Pumpen und Kompressoren
ebenfalls Boil-Off-Gas, das häufig in den Kopfraum des Wasserstofftankes zurückgeführt
wird.
[0005] Es besteht ein Bedürfnis, die Menge an Boil-Off-Gas bei der Speicherung flüssiger
kryogener Medien, insbesondere von Flüssigwasserstoff, zu verringern und/oder den
Verlust des Boil-Off-Gases zu vermeiden.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Die vorliegende Erfindung schlägt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Speicherung
eines kryogenen Mediums gemäß den unabhängigen Ansprüchen vor, wobei das kryogene
Medium in einem Behälter in flüssiger Form gespeichert ist und wobei es in einem Kopfraum
des Behälters in gasförmiger Form vorliegt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Teil des in dem Behälter in flüssigem Zustand vorliegenden
kryogenen Mediums aus dem Behälter entnommen und in flüssigem Zustand in den Kopfraum
des Behälters rückgeführt. Auf diese Weise trifft kaltes flüssiges kryogenes Medium
auf das wärmere gasförmige kryogene Medium im Kopfraum des Speicherbehälters, wodurch
das verdampfte kryogene Medium, also das Boil-Off-Gas, abgekühlt und zumindest zum
Teil wieder verflüssigt wird. Hierdurch kommt es zu einer starken Druckabsenkung im
Kopfraum des Behälters. Da die Wärmekapazität des in den Kopfraum des Behälters eingeführten
flüssigen kryogenen Mediums größer ist als die des gasförmigen, ändert sich die Temperatur
des flüssigen kryogenen Mediums nur wenig trotz der starken Abkühlung des gasförmigen
kryogenen Mediums, sodass die Boil-Off-Rate im Kopfraum des Behälters nicht nachteilig
verändert bzw. erhöht wird. Schließlich wird durch die Druckreduktion im Kopfraum
des Behälters der Betriebsdruck des Speichersystems insgesamt nicht erhöht, sodass
kein Bedarf mehr besteht, verdampftes kryogenes Medium, also Boil-Off-Gas, in die
Umgebung abzulassen. Auf diese Weise können Verluste an Boil-Off-Gas und somit an
kryogenem Medium verringert bzw. vermieden werden.
[0008] Weiterhin wird erfindungsgemäß das flüssige kryogene Medium zum Zwecke der Rückführung
aus einem unteren Bereich der Flüssigkeitssäule des flüssigen kryogenen Mediums im
Behälter aus diesem Behälter entnommen. "Im unteren Bereich" heißt hierbei bezogen
auf die Flüssigkeitssäule in der unteren Hälfte dieser Flüssigkeitssäule. Beispielsweise
kann das flüssige kryogene Medium aus einem Bereich im untersten Viertel der Flüssigkeitssäule
entnommen werden. Das in dem Behälter gespeicherte flüssige kryogene Medium bildet
eine thermische Schichtung innerhalb des Behälters aus, sodass die Temperatur entlang
der Flüssigkeitssäule nach unten hin abnimmt. Analoges gilt für den Kopfraum des Behälters,
in dem die Temperatur des gasförmigen kryogenen Medium in Richtung Oberseite des Behälters
zunimmt. Je weiter unten das kryogene Medium aus dem Behälter entnommen wird, desto
kälter liegt es vor und desto effektiver ist der oben genannte Effekt der Abkühlung
des Boil-Off-Gases.
[0009] Der oben genannte Effekt der Abkühlung des Boil-Off-Gases kann insbesondere dadurch
verstärkt werden, dass das in den Kopfraum des Behälters rückgeführte flüssige kryogene
Medium in den Kopfraum gesprüht und/oder im Kopfraum des Behälters verteilt wird.
Dies kann beispielsweise durch einen Rohrstutzen, durch eine Sprühdüse und/oder durch
ein Prallblech erfolgen, der bzw. die bzw. das am Ende der entsprechenden Rückführleitung
im Inneren des Behälters bzw. an der Austrittsstelle des flüssigen kryogenen Mediums
im Inneren des Behälters angeordnet ist. Auf diese Weise kann die thermische Wechselwirkung
zwischen kaltem flüssigen kryogenen Medium und Boil-Off-Gas im Kopfraum erhöht werden.
[0010] Zur Entnahme und Rückführung des flüssigen kryogenen Mediums wird erfindungsgemäß
eine hochisolierte Hubkolbenpumpe für flüssiges kryogenes Medium und mit einem sehr
hohen Wirkungsgrad >80% eingesetzt. Im Falle von Wasserstoff kann dies insbesondere
eine Flüssigwasserstoff-Pumpe sein, die hochisoliert ist, um einen etwaigen Wärmeeintrag
zu minimieren. Unter Hochisolation ist zu verstehen, dass das gesamte Pumpengehäuse
hochisoliert ist, dass der Wärmeintrag durch die Kolben durch konstruktive Maßnahmen
möglichst gering ist und dass die Antriebseinheit außerhalb des Pumpengehäuse angebracht
ist. Eine Verwendung von Kreiselpumpen oder Tauchkreiselpumpen ist nicht vorteilhaft,
da diese im Allgemeinen einen deutlich geringen Wirkungsgrad und einen höheren Wärmeeintrag
in das zu fördernde flüssige kryogene Medium aufweisen.
[0011] In einer Ausgestaltung wird ein anderer Teil des aus dem Behälter entnommenen flüssigen
kryogenen Mediums mindestens einem nachgeschalteten Prozess zugeführt, wobei unter
nachgeschaltetem Prozess ein nachgeschalteter Verbraucher, ein weiterer Speicher,
eine chemische Anlage oder ähnliches gemeint sein kann. Der andere Teil bzw. ein Teil
dieses anderen Teiles des aus dem Behälter entnommenen flüssigen kryogenen Medium
kann vor und/oder nach der erwähnten (Rückführungs-) Hubkolbenpumpe dem mindestens
einen nachgeschalteten Prozess zugeführt werden. Beispielsweise ist es möglich, vor
der Rückführungs-Hubkolbenpumpe bereits einen Teil flüssigen kryogenen Mediums einem
nachgeschalteten Prozess, insbesondere über eine weitere Pumpe oder einen Kompressor,
zuzuführen, und/oder hinter der Rückführungs-Hubkolbenpumpe einen Teil des flüssigen
kryogenen Mediums direkt oder über eine weitere Pumpe oder einen Kompressor einem
weiteren nachgeschalteten Prozess zuzuführen.
[0012] Etwaiges bei der Entnahme bzw. Rückführung des flüssigen kryogenen Mediums entstehendes
verdampftes kryogenes Medium kann über die Rückführungs-Hubkolbenpumpe in den Kopfraum
des Speicherbehälters rückgeführt werden. Dies verringert nochmals etwaige Verluste
an Boil-Off-Gas.
[0013] Wie bereits erwähnt, kann im Rahmen der Erfindung jedes beliebige kryogene Medium
verwendet werden, insbesondere eignet sich die Erfindung für Wasserstoff, Stickstoff,
Helium oder Erdgas, die in flüssiger Form in einem Behälter gespeichert werden.
[0014] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Speicherung eines kryogenen
Mediums, wobei sämtliche Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens auch für die erfindungsgemäße
Vorrichtung gültig sind, auch wenn nachfolgend nicht explizit ausgeführt.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Speicherung eines kryogenen Mediums weist einen
Behälter auf, der zur Speicherung des kryogenen Mediums in flüssigem Zustand ausgelegt
ist, und weiterhin eine erste Rückführleitung, die angeordnet und ausgelegt ist, um
einen Teil des in dem Behälter in flüssigem Zustand vorliegenden kryogenen Mediums
aus diesem Behälter zu entnehmen und im flüssigen Zustand in einen Kopfraum des Behälters,
in dem das gespeicherte kryogene Medium in gasförmigem Zustand vorliegt, rückzuführen.
[0016] Bezüglich der Vorteile und weiterer Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sei auf das oben in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Ausgeführte verwiesen.
[0017] Erfindungsgemäß ist die erste Rückführleitung in einem unteren Bereich der Flüssigkeitssäule
des kryogenen Mediums im Behälter an diesem Behälter angeordnet bzw. angeflanscht.
Weiterhin weist die erste Rückführleitung eine hochisolierte Hubkolbenpumpe für kryogene
Medien mit einem Wirkungsgrad von über 80% auf. In einer Ausführungsform ist am Ende
der Rückführleitung im Inneren des Behälters und/oder an der Austrittsstelle des flüssigen
kryogenen Mediums im Inneren des Behälters eine Verteilungseinrichtung für flüssiges
kryogenes Medium wie ein Rohrstutzen, eine Sprühdüse und/oder ein Prallblech angeordnet.
In einer weiteren Ausführungsform ist vor und/oder nach der oben erwähnten (Rückführ-)
Hubkolbenpumpe mindestens eine Versorgungsleitung vorhanden, die angeordnet und ausgelegt
ist, einen Teil des aus dem Behälter entnommenen flüssigen kryogenen Mediums mindestens
einem nachgeschalteten Prozess zuzuführen. Schließlich ist in einer weiteren Ausführungsform
eine zweite Rückführleitung vorhanden, die angeordnet und ausgelegt ist, um entstehendes
verdampftes kryogenes Medium über die Hubkolbenpumpe in den Kopfraum des Behälters
rückzuführen. Die zweite Rückführleitung kann auch entfallen, wenn die Hubkolbenpumpe
über die erste Rückführleitung in den Kopfraum des Behälters entgast.
[0018] Die Erfindung und ihre Vorteile werden im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben.
Kurze Beschreibung der Figur
[0019]
- Figur 1
- zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Speicherung eines kryogenen Mediums, die zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet ist.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0020] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 100 zur Speicherung eines
kryogenen Mediums, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet
ist. Die Vorrichtung 100 weist einen Behälter 130 auf, der zur Speicherung des kryogenen
Mediums in flüssigem Zustand ausgelegt ist. Als kryogenes Medium sei im Folgenden
verflüssigter Wasserstoff (engl. "liquid hydrogen" LH2) betrachtet, ohne dass das
nachfolgende Ausführungsbeispiel auf dieses kryogene Medium beschränkt sein soll.
LH2 liegt im Behälter 130 in flüssiger Form vor und bildet eine Flüssigkeitssäule
132, die vom Boden des Behälters 130 bis zum angezeigten Füllstand 136 reicht. Im
Kopfraum 134 des Behälters sammelt sich Boil-Off-Gas an. Hierbei handelt es sich um
verdampften Wasserstoff aufgrund unvermeidlichen Wärmeeintrages in den Behälter 130.
Dieses Boil-Off-Gas führt zu einer Druckerhöhung im Inneren des Behälters 130, sodass
bislang bei Erreichen eines bestimmten Grenzwertes bzw. bei Überschreiten des Betriebsdrucks
eine Druckverminderung durch Abblasen des Boil-Off-Gases vorgenommen wurde.
[0021] Erfindungsgemäß wird nunmehr ein Teil des in dem Behälter 130 in flüssigem Zustand
vorliegenden kryogenen Mediums aus dem Behälter entnommen und in flüssigem Zustand
in den Kopfraum 134 des Behälters 130 rückgeführt. Hierzu ist eine erste Rückführleitung
170 vorgesehen, die im Bereich der Flüssigkeitssäule 132 an den Behälter 130 angeflanscht
ist, im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 im unteren Viertel der Flüssigkeitssäule
132. Wie aus Figur 1 ersichtlich ist die Rückführleitung 170 in diesem Teil der Vorrichtung
100 mit der Auslassleitung 140 für flüssigen Wasserstoff aus dem Behälter 130 identisch.
In der Rückführleitung 170 ist eine hochisolierte Flüssigwasserstoffpumpe 150 als
(Rückführ-)Hubkolbenpumpe 150 mit einem Wirkungsgrad von über 80% angeordnet. Weiterhin
befindet sich in der Rückführleitung 170 ein Ventil 160 zur Steuerung der zurückgeführten
Menge an Flüssigwasserstoff. Die Rückführleitung 170 mündet im oberen Teil des Behälters
130, sodass der Flüssigwasserstoff in den Kopfraum 134 des Behälters 130 rückgeführt
wird. Auf diese Weise kann kalter flüssiger Wasserstoff in das wärmere Wasserstoffgas
im Kopfraum 134 strömen, wodurch das Boil-Off-Gas abgekühlt wird und teilweise wieder
verflüssigt wird. Dies führt zu einer Druckminderung im Behälter 130, sodass keine
Notwendigkeit besteht, Boil-Off-Gas in die Atmosphäre zu entlassen. Wie aus Figur
1 ersichtlich, ist der Teil der Rückführleitung 170, der zum oberen Bereich des Behälters
130 führt, identisch mit der Versorgungsleitung 120, über die flüssiger Wasserstoff
von einem Flüssigwasserstoff-Trailer 110 in den Behälter 130 geleitet werden kann.
[0022] An der Auslassöffnung der Rückführleitung 170 im Inneren des Behälters 130 kann zweckmäßigerweise
ein Rohrstutzen oder eine Sprühdüse 172 angeordnet sein, um den flüssigen Wasserstoff
in den Kopfraum 134 einzudüsen und somit den Wärmetausch mit dem dort befindlichen
Boil-Off-Gas zu verbessern. Anstelle eines Rohrstutzens oder einer Sprühdüse 172 oder
auch zusätzlich hierzu kann ein Prallblech 174 an der Austrittsstelle des flüssigen
kryogenen Mediums im Inneren des Behälters 130 angeordnet sein. Selbstverständlich
können auch andere Verteilungseinrichtungen für flüssiges kryogenes Medium verwendet
werden, um dieses möglichst großflächig im Kopfraum 134 des Behälters 130 zu verteilen.
[0023] Obwohl es sich bei der Hubkolbenpumpe 150 um eine hochisolierte Flüssigwasserstoffpumpe
handelt, ist dennoch ein gewisser Wärmeeintrag in die Anschlussstellen und in die
Leitung 140, die zu der Hubkolbenpumpe 150 führt, sowie in die Hubkolbenpumpe 150
selbst nicht auszuschließen. Um dabei entstehendes Wasserstoffgas in den Kopfraum
134 des Behälters 130 zurückzuführen, kann eine zweite Rückführleitung 180 vorgesehen
sein; alternativ erfolgt die Entgasung über die erste Rückführleitung 170.
[0024] Wie aus Figur 1 ersichtlich können mehrere Versorgungsleitungen 190 vorhanden sein,
die flüssiges kryogenes Medium, hier Flüssigwasserstoff, mindestens einem nachgeschalteten
Prozess zuführen. Bei dem nachgeschalteten Prozess kann es sich um einen Verbraucher,
um einen oder mehrere weitere Speicher oder um eine chemische Anlage handeln, die
Flüssigwasserstoff benötigt. In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist eine Versorgungsleitung
190 der Hubkolbenpumpe 150 vorgeschaltet, wobei in dieser Versorgungsleitung 190 eine
eigene Pumpe 192 bzw. ein Kompressor oder ähnliches eingebaut ist, um flüssigen Wasserstoff
mit einem gewünschten Druck bereitzustellen. Eine weitere Versorgungsleitung 190 ist
der Hubkolbenpumpe 150 nachgeschaltet, um flüssigen Wasserstoff, vorteilhafterweise
mit einem anderen Druck, bereitstellen zu können. Vorher wird ein Teil des flüssigen
Wasserstoffes über das Ventil 160 der Rückführleitung 170 zugeführt. Dies kann kontinuierlich
erfolgen oder bedarfsweise. Zu diesem Zweck kann der Druck in dem Behälter 130 überwacht
werden und bei Überschreiten eines Grenzwertes das Ventil 160 angesteuert werden,
um flüssigen Wasserstoff in den Kopfraum 134 des Behälters 130 einzudüsen.
1. Verfahren zur Speicherung eines kryogenen Mediums, wobei das kryogene Medium in einem
Behälter (130) in flüssigem Zustand gespeichert wird, wobei es in einem Kopfraum (134)
des Behälters (130) in gasförmigem Zustand vorliegt,
wobei ein Teil des in dem Behälter (130) in flüssigem Zustand vorliegenden kryogenen
Mediums aus dem Behälter entnommen und in flüssigem Zustand in den Kopfraum (134)
des Behälters (130) rückgeführt wird,
wobei das flüssige kryogene Medium aus einem unteren Bereich einer Flüssigkeitssäule
(136) des kryogenen Mediums im Behälter (130) entnommen wird und das in den Kopfraum
(134) des Behälters (130) rückgeführte flüssige kryogene Medium in den Kopfraum gesprüht
und/oder im Kopfraum verteilt wird, und
wobei die Entnahme und Rückführung mittels einer hochisolierten Hubkolbenpumpe (150)
für flüssiges kryogenes Medium und mit einem Wirkungsgrad von größer 80% vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein anderer Teil des aus dem Behälter (130) entnommenen
flüssigen kryogenen Mediums mindestens einem nachgeschalteten Prozess zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der andere Teil zumindest zum Teil vor und/oder nach
der Hubkolbenpumpe (150) dem mindestens einen nachgeschalteten Prozess zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei entstehendes verdampftes kryogenes
Medium über die Hubkolbenpumpe (150) in den Kopfraum (134) des Behälters (130) rückgeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als kryogenes Medium Wasserstoff,
Stickstoff, Helium oder Erdgas verwendet wird.
6. Vorrichtung (100) zur Speicherung eines kryogenen Mediums mit
einem Behälter (130) ausgelegt zur Speicherung des kryogenen Mediums in flüssigem
Zustand und mit
einer ersten Rückführleitung (170), die angeordnet und auslegt ist, um einen Teil
des in dem Behälter (130) in flüssigem Zustand vorliegenden kryogenen Mediums aus
dem Behälter (130) zu entnehmen und in flüssigem Zustand in einen Kopfraum (134) des
Behälters (130), in dem das gespeicherte kryogene Medium in gasförmigen Zustand vorliegt,
rückzuführen,
wobei die erste Rückführleitung (170) in einem unteren Bereich der Flüssigkeitssäule
(136) des kryogenen Mediums im Behälter (130) an diesem Behälter (130) angeordnet
ist, und
wobei die erste Rückführleitung (170) eine hochisolierte Hubkolbenpumpe (150) für
flüssiges kryogenes Medium mit einem Wirkungsgrad von größer 80% aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei am Ende der Rückführleitung (170) im Inneren des
Behälters (130) und/oder an der Austrittsstelle des flüssigen kryogenen Mediums im
Inneren des Behälters (130) eine Verteilungseinrichtung für flüssiges kryogenes Medium
wie ein Rohrstutzen und/oder eine Sprühdüse (172) und/oder ein Prallblech (174) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, wobei vor und/oder nach der Hubkolbenpumpe (150)
mindestens eine Versorgungsleitung (190) vorhanden ist, die angeordnet und ausgelegt
ist, einen anderen Teil des aus dem Behälter (130) entnommenen flüssigen kryogenen
Mediums mindestens einem nachgeschalteten Prozess zuzuführen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei eine zweite Rückführleitung (180)
vorhanden ist, die angeordnet und ausgelegt ist, um entstehendes verdampftes kryogenes
Medium über die Hubkolbenpumpe (150) in den Kopfraum (134) des Behälters (130) rückzuführen.