[0001] Die Erfindung betrifft eine Einstellanordnung für ein Gasventil, ein Verfahren zur
Einstellung eines universellen Gasventils eines Heizgerätes, ein Gasventil und ein
Heizgerät.
[0002] Für gasbetriebene Heizgeräte kommen zumeist aus Kostengründen universelle Gasventile
zum Einsatz, die für Heizgeräte mit unterschiedlichen Nennleistungen sowie für unterschiedliche
Gassorten einsetzbar sind, beispielsweise für Heizgeräte mit einer Leistung von 2
kW [Kilowatt] bis 60 kW. Diese Gasventile weisen in der Regel eine Einstellmöglichkeit
auf, mit der ein großer Bereich der Öffnungsweite des Gasventils zur Abdeckung aller
Nennleistungen einstellbar ist. Hierzu kann die Einstellmöglichkeit beispielsweise
als Einstellschraube ausgeführt sein und einen Einstellbereich von 9 bis 15 vollständigen
Umdrehungen (360 Grad) aufweisen.
[0003] Bei der Installation des Heizgerätes kann es, beispielsweise durch eine abweichende
Gasqualität oder einen abweichenden Gasdruck, notwendig sein, das Gasventil präzise
zu justieren um einen gewünschten oder vorgeschriebenen Sauerstoffgehalt im Abgas
(häufig zwischen 3 % [Prozent] und 7%) zu erreichen.
[0004] Unterläuft einem Installateur bei einer Einstellung des Gasventils ein Fehler, kann
der Umstand eintreten, dass das Heizgerät nicht mehr zündet, da das Gasventil nicht
mehr in einem für das konkrete Heizgerät nutzbaren Bereich der Öffnungsweite betrieben
wird. Zudem besteht das Risiko von Fehlzündungen oder Zündrückschlägen mit dem Potential,
das Heizgerät zu schädigen.
[0005] In der
DE 20 2013 105 011 U1 wird eine Regeleinrichtung für eine Brennereinrichtung mit einem in einer Brennkammer
angeordneten Brenner und einer Drosseleinrichtung offenbart, die einen durch eine
Steuereinheit gesteuerten Verstellantrieb aufweist. Der Verstellantrieb bzw. dessen
mechanische Komponenten können wenigstens einem mechanisch verstellbaren Anschlag
zugeordnet sein, um eine Endlage des Verstellantriebs vorzugegeben. Diese Regeleinrichtung
ist zur Einstellung eines universellen Gasventils eines Heizgeräts nicht geeignet.
[0006] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Einstellanordnung für ein Gasventil,
ein Verfahren zur Einstellung eines universellen Gasventils eines Heizgerätes, ein
Gasventil und ein Heizgerät vorzuschlagen, die die geschilderten Probleme des Standes
der Technik zumindest teilweise überwinden. Insbesondere soll die Einstellanordnung,
das Verfahren, das Gasventil und das Heizgerät eine einfache und sichere Installation
ermöglichen.
[0007] Zudem soll die Erfindung die Komplexität eines Gasventils sowie eines Heizgerätes
zumindest nicht wesentlich erhöhen und keine wesentlichen neuen Herstellungsschritte
erfordern.
[0008] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den unabhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise
miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren.
Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung
näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
dargestellt werden.
[0009] Zur Lösung der Aufgabenstellung trägt eine Einstellanordnung für ein Gasventil eines
Heizgerätes bei. Die Einstellanordnung umfasst eine erste Einstelleinrichtung, mit
der ein erster Einstellbereich der Öffnungsweite des Gasventils einstellbar ist und
eine zweite Einstelleinrichtung mit der, ausgehend von der Einstellposition der ersten
Einstelleinrichtung, ein zweiter Einstellbereich der Öffnungsweite des Gasventils
einstellbar ist, wobei der zweite Einstellbereich ein Teilbereich des ersten Einstellbereiches
ist.
[0010] Bei dem Heizgerät kann es sich insbesondere um ein Gasheizgerät handeln, das dazu
eingerichtet sein kann, durch Verbrennung eines Brennstoffes, wie Erdgas oder Wasserstoff,
in einer Brennkammer Wärme zu erzeugen und über mindestens einen Wärmetauscher auf
einen Heizkreislauf oder eine Warmwasserbereitstellung zu übertragen. Die bei der
Verbrennung entstehenden Abgase können über einen Abgaskanal des Heizgerätes einer
Abgasanlage zugeführt werden.
[0011] Hierfür kann, beispielsweise mittels einer Fördereinrichtung, wie einem Gebläse,
Verbrennungsluft über eine Zuführung Verbrennungsluft einem Gemischkanal zugeführt
werden, in oder vor dem über ein Gasventil dem Volumenstrom Verbrennungsluft Brenngas
zugesetzt werden kann.
[0012] Das Gasventil kann insbesondere ein universelles Gasventil sein, eingerichtet zur
Verwendung mit verschiedenen Heizgeräten eines breiten Leistungsspektrums, häufig
ein Bereich von 2 kW [Kilowatt] bis 60 kW. Hierfür muss die Öffnungsweite des universellen
Gasventils in einem weiten Bereich einstellbar sein, wofür häufig eine drehbare Einstellung,
insbesondere eine Einstellschraube, vorgesehen sein kann. Der Einstellbereich der
drehbaren Einstellung kann dabei eine größere Anzahl von vollständigen Umdrehungen
(360 Grad) umfassen, häufig in einem Bereich zwischen 10 und 15 vollständigen Umdrehungen.
[0013] Nach dem Stand der Technik wird ein universelles Gasventil zumeist auf den Einsatz
für das konkrete Heizgerät voreingestellt ausgeliefert und im Heizgerät eingebaut.
Bei der Installation des Heizgerätes kann eine Anpassung der Öffnungsweite des Gasventils
aufgrund einer abweichenden Gasqualität, eines abweichenden Gasdruckes oder auch im
Rahmen einer Einstellung des Kohlendioxid- Ausstoßes des Heizgerätes notwendig werden.
Der hierfür relevante Einstellbereich für ein konkretes Heizgerät liegt dabei zumeist
in einem Bereich von einer viertel bis einer halben (zwischen 90 Grad und 180 Grad)
vollständigen Umdrehung der drehbaren Einstellung. Wird dieser relevante Einstellbereich
vom Installateur versehentlich verlassen, kann das Heizgerät in der Regel nicht zünden
und ein Wiederfinden des relevanten Einstellbereichs kann sehr zeitaufwendig sein
und zudem zu kritischen Betriebszuständen des Heizgerätes im Rahmen von Versuchen
der Inbetriebnahme führen.
[0014] Die vorgeschlagene Einstellanordnung verfügt insbesondere über genau zwei Einstelleinrichtungen.
Dabei kann eine erste Einstelleinrichtung eine Einstellung des universellen Gasventils
auf das konkrete Heizgerät ermöglichen. Insbesondere kann die erste Einstelleinrichtung
vom Hersteller oder im Rahmen der Montage in das Heizgerät eingestellt werden. Die
zweite Einstelleinrichtung kann zur Einstellung des Gasventils im Rahmen der Installation
des Heizgerätes vorgesehen sein und somit den dafür notwendigen bzw. relevanten Einstellbereich
abbilden.
[0015] Der relevante Einstellbereich, also der zweite Einstellbereich der zweiten Einstelleinrichtung,
kann einen Ausschnitt (Fenster) des gesamten bzw. möglichen Einstellbereiches des
Gasventils kennzeichnen, der für das konkret mit dem Gasventil ausgerüstete Heizgerät
relevant ist und indem das Heizgerät eine erfolgreiche Zündung durchführen kann. Mit
anderen Worten kann der relevante Bereich einen Bereich der Öffnungsweite des Gasventils
angeben, in dem das Heizgerät unter Einbeziehung von Toleranzen, der Gasqualität,
von Umgebungsbedingungen und des Gasdruckes einzustellen ist. Der relevante Bereich
kann dabei beispielsweise anhand von Versuchen an einem Referenzheizgerät ermittelt
werden.
[0016] Die erste Einstelleinrichtung kann unabhängig, ggf. zeitlich nacheinander, von der
zweiten Einstelleinrichtung betätigbar sein bzw. betätigt werden. Sowohl die erste
Einstelleinreichung als auch die zweite Einstelleinrichtung kann die Öffnungsweite
des Gasventils vergrößern und/oder verkleinern. Die erste Einstelleinreichung und
die zweite Einstelleinrichtung können am gleichen Ort oder an mehreren Orten des Gasventils
die Öffnungsweite einstellen. Es ist möglich, dass in Strömungsrichtung des Gases
zwei Orte (insbesondere unmittelbar benachbart) hintereinander vorgesehen sind, wobei
die erste Einstelleinreichung an einem der beiden Orte und die zweite Einstelleinreichung
an dem anderen der beiden Orte auf die Öffnungsweite des Strömungsweges des Gasventils
einwirkt.
[0017] Infolge der Betätigung der ersten Einstelleinreichung kann eine vorbestimmter bzw.
gewünschte Öffnungsweite eingerichtet werden. Ist diese erreicht, kann die Betätigung
der ersten Einstelleinreichung gestoppt und/oder die Stellung der ersten Einstelleinreichung
gesichert werden. Diese Situation wird auch als "Einstellposition der ersten Einstelleinrichtung"
bezeichnet, wobei hier eine erste (grob) eingestellte Öffnungsweite vorliegt. Bevorzugt
danach kann die Betätigung der zweiten Einstelleinreichung einsetzen, wobei dann ausgehend
von der eingestellten Öffnungsweite gemäß Einstellposition der ersten Einstelleinrichtung
eine (bevorzugt kontinuierliche) Veränderung der Öffnungsweite bewirkt wird, insbesondere
wird die Öffnungsweite dann (von da ausgehend) weiter verkleinert oder vergrößert.
Dies könnte als Feinjustierung bezeichnet werden. Der mit der zweiten Einstelleinrichtung
einstellbare zweite Einstellbereich der Öffnungsweite ist kleineren Ausmaßes als der
mit der ersten Einstelleinrichtung einstellbare erste Einstellbereich der Öffnungsweite
und liegt (zumindest teilweise) innerhalb des ersten Einstellbereichs.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Einstellanordnung an der Venturieinrichtung
(insbesondere dem Gaseinlass der Venturieinrichtung), am Gasventil (insbesondere dem
Gasauslass) oder zwischen Venturieinrichtung und Gasventil des Heizgerätes angeordnet
sein.
[0019] Gemäß einer Ausgestaltung kann der erste Einstellbereich der vollständige Einstellbereich
des Gasventils sein, also den Einstellbereich von der kleinsten bis zur größten einstellbaren
Öffnungsweite des Gasventils.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Einstellanordnung zumindest einen
Sockel und ein im Sockel anzuordnendes Einstellelement umfassen, wobei das Einstellelement
(insbesondere drehfest, starr oder dergleichen) mit einer drehbaren Einstellung des
Gasventils verbunden ist. Der Sockel kann dabei beispielsweise hohlzylinderförmig
ausgebildet sein, eingerichtet zur Aufnahme und drehbaren Lagerung des Einstellelementes.
[0021] Die drehbare Einstellung des Gasventils hat in der Regel einen bekannten Schraubenantrieb
wie Schlitz, Kreuzschlitz, Inbus oder Torx zur Bewegung der drehbaren Einstellung.
Das Einstellelement kann zumindest auf der, der drehbaren Einstellung des Gasventils,
zugewandten Seite eine mit dem Schraubenantrieb der drehbaren Einstellung korrespondierende
Form aufweisen, so dass eine Drehbewegung des Einstellelementes auf die drehbare Einstellung
des Gasventils übertragen werden kann.
[0022] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Übersetzung der ersten Einstelleinrichtung größer
der Übersetzung der zweiten Einstelleinrichtung sein. "Übersetzung" bezeichnet hier
die hervorgerufene Änderung der Öffnungsweite des Gasventils bezogen auf die (getätigte)
Änderung der Einstelleinrichtung. Betrachtet man beispielsweise eine Verstellung der
ersten Einstelleinrichtung in einem bestimmten Maß (ein Verschiebeweg, ein Rotationsanzahl,
ein Schwenkwinkel, etc.), führt diese zu einer Änderung der Öffnungsweite mit einem
bestimmten Maß (Durchmesseränderung, Flächenänderung, etc.). Führt man dieselbe Verstellung
bei der zweiten Einstelleinrichtung aus, führt diese zu einer kleineren, geringeren
Änderung der Öffnungsweite; oder anders ausgedrückt: es bedarf einer größeren Verstellung
bei der zweiten Einstelleinrichtung, damit dieselbe Änderung der Öffnungsweite mit
dem bestimmten Maß gemäß erster Einstelleinrichtung erreicht wird. Beispielsweise
kann die Übersetzung einer Einstelleinrichtung durch eine Änderung/ Anpassung einer
Verzahnung zwischen der drehbaren ersten oder zweiten Einstelleinrichtung und einem
drehbar gelagerten Einstellelement erfolgen. Die Verzahnung kann dabei beispielsweise
durch ein Kegelrad-, Schnecken- oder Kronradgetriebe gebildet werden. Das drehbar
gelagerte Einstellelement kann dabei koaxial zu der Einstellung des Gasventils ausgerichtet
sein und drehfest in dieses eingreifen.
[0023] Gemäß einer Ausgestaltung können die Drehachsen von erster und zweiter Einstelleinrichtung
insbesondere rechtwinklig oder parallel zueinander ausgerichtet sein.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Einstellanordnung mindestens ein Stoppelement
umfassen, das dazu eingerichtet ist, den Rotationsbereich der zweiten Einstelleinrichtung
zumindest einseitig zu begrenzen. Insbesondere können zwei Stoppelemente vorgesehen
sein, die den Rotationsbereich der zweiten Einstelleinrichtung beidseitig begrenzen.
Vorteilhaft kann so ermöglicht werden den Einstellbereich noch präziser für das konkrete
Heizgerät anzupassen. Insbesondere können zwei Stoppelemente vorgesehen sein, die
eine beidseitige Einstellung des zweiten Einstellbereiches ermöglichen. Das mindestens
eine Stoppelement kann dabei insbesondere in den Sockel der Einstellanordnung integriert
sein.
[0025] Dabei kann die zweite Einstelleinrichtung einen radial auskragenden Bereich umfassen,
der dazu eingerichtet ist, eine Drehbewegung der Einstelleinrichtung auf den Bereich
zwischen zwei Stoppelementen zu begrenzen. Hierfür kann der radial auskragende Bereich
in einer, den relevanten Bereich kennzeichnenden Vertiefung oder zwischen zwei Erhöhungen
angeordnet sein. Der radial auskragende Bereich könnte auch als Nase oder Pin verstanden
werden, die bei einer Drehbewegung der zweiten Einstelleinrichtung durch ein Stoppelement
blockiert werden kann.
[0026] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Verfahren zur Einstellung eines universellen
Gasventils eines Heizgerätes mit einer Einstellanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, umfassend zumindest die folgenden Schritte:
- a) Einstellen der ersten Einstelleinrichtung auf einen dem Heizgerät entsprechenden
Mittelwert,
- b) Einstellen der zweiten Einstelleinrichtung zur Anpassung des Heizgerätes an Toleranzen
und Umgebungsbedingungen oder zur Einstellung eines Luftüberschusses der Verbrennung
(Verbrennungsluftverhältnis) des Heizgerätes.
[0027] Die Schritte a) und b) können bei einem regulären Verfahrensablauf mindestens einmal
in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Insbesondere kann der Schritt a)
einmalig, beispielweise im Anschluss an die Herstellung des Heizgerätes durchgeführt
werden und der Schritt b) zumindest einmal im Anschluss bzw. regelmäßig, bzw. bei
Bedarf wiederholt werden.
[0028] Der vorbestimmte Mittelwert aus Schritt a) kann Heizgerät-spezifisch sein, wobei
dieser ggf. aus einer Liste abrufbar ist oder bereitgestellt werden kann.
[0029] Schritt b) kann umfassen, dass das Einstellen des zweiten Einstellbereiches so lange
erfolgt, wie unerwünschte Messergebnisse zum Betrieb des Heizgerätes ermittelt werden
können. Auf diese Weise können die Einflüsse von Toleranzen, insbesondere beim Gasventil,
und/oder von Umgebungsbedingungen (Durchströmverhalten) kompensiert werden. Insbesondere
kann das Einstellen erfolgen, bis ein vorbestimmter, ggf. Heizgerät-spezifische Kohlendioxidwertes
des Abgases des Heizgerätes festgestellt wird. Dann kann Schritt b) beendet werden.
Damit wäre ggf. die Einstellung insgesamt beendet und optional die Einstellanordnung
zu sichern.
[0030] Gemäß einer Ausgestaltung kann der Schritt a) zuerst und vor dem Einbau des Gasventils
in das Heizgerät durchgeführt werden. Als Ergebnis des Schrittes a) hat die zweite
Einstelleinrichtung den für das Heizgerät relevanten Einstellbereich.
[0031] Gemäß einer Ausgestaltung kann nach Durchführung des Schrittes a) die erste Einstelleinrichtung
unzugänglich gemacht werden. Vorteilhaft kann so verhindert werden, dass versehentlich
die erste Einstelleinrichtung nach Einbau des Gasventils in das Heizgerät, beispielsweise
durch einen das Heizgerät installierenden Handwerker, betätigt wird. Ein unzugänglich
machen kann beispielsweise durch eine Kappe oder ein Einbringen einer aushärtenden
Masse erfolgen.
[0032] Alternativ oder kumulativ können erste und zweite Einstelleinrichtung deutlich optisch
unterschiedlich gestaltet sein, insbesondere unterschiedliche Farben aufweisen. Sinnvoll
könnte beispielsweise eine rot markierte oder gefärbte erste Einstelleinrichtung und
eine grün markierte oder gefärbte zweite Einstelleinrichtung sein.
[0033] Gemäß einer Ausgestaltung kann die zweite Einstelleinrichtung vor während und insbesondere
nach der Durchführung des Schrittes a) in einer mittigen Position sein, so dass eine
Einstellung in beide Richtungen möglich ist.
[0034] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Gasventil vorgeschlagen, aufweisend eine
hier vorgeschlagene Einstellanordnung.
[0035] Gemäß einer Ausgestaltung kann die Einstellanordnung dabei nicht zerstörungsfrei
lösbar mit dem Gasventil verbunden sein. Vorteilhaft kann so ein versehentliches Lösen
der Einstellanordnung vom Gasventil und ein damit verbundenes Verstellen, insbesondere
der ersten Einstelleinrichtung verhindert werden.
[0036] Dabei versteht sich, dass bei einer Montage der Einstellanordnung die Position der
drehbaren Einstellung des Gasventils, insbesondere bezogen auf den relevanten Einstellbereich
bekannt sein sollte. Beispielhaft könnte hierzu das Gasventil in der Mitte des relevanten
Bereiches positioniert sein und die Einstellanordnung entsprechend positioniert montiert
werden.
[0037] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Einstellanordnung nicht zerstörungsfrei
lösbar mit dem Gasventil oder der Venturieinrichtung verbunden sein. Beispielsweise
kann eine Befestigung des Sockels der Einstellanordnung am Gasventil mittels Kleben
erfolgen. So kann ein sicheres Begrenzen des relevanten Bereiches verwirklicht werden
bei gleichzeitig einfacher und kostengünstiger Montage. Zudem wird ein versehentliches
Verrutschen der Einstellanordnung verhindert.
[0038] Nach einem weiteren Aspekt wird ein Heizgerät vorgeschlagen, umfassend ein hier vorgeschlagenes
Gasventil.
[0039] Gemäß einer Ausgestaltung kann der zweite Einstellbereich einem für die Einstellung
eines Luftüberschusses bei der Verbrennung (Verbrennungsluftverhältnis) des Heizgerätes
relevanten Einstellbereich aufweisen.
[0040] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen
oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge dieser
Gegenstände, Größen oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben. Sollte eine Abhängigkeit
und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit angegeben oder es ergibt
sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret beschriebenen Ausgestaltung.
Soweit ein Bauteil mehrfach vorkommen kann ("mindestens ein"), kann die Beschreibung
zu einem dieser Bauteile für alle oder ein Teil der Mehrzahl dieser Bauteile gleichermaßen
gelten, dies ist aber nicht zwingend.
[0041] Die im Zusammenhang mit der Einstellanordnung erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Verfahren, dem
Gasventil oder dem Heizgerät auftreten und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen
Ausführungen zur näheren Charakterisierung der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0042] Hier werden somit eine Einstellanordnung für ein Gasventil, ein Verfahren zur Einstellung
eines universellen Gasventils eines Heizgerätes, ein Gasventil und ein Heizgerät angegeben,
welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise
lösen. Insbesondere tragen das Heizgerät und die Verwendung zumindest dazu bei, eine
Installation eines Heizgerätes und insbesondere eine damit verbundene Einstellung
des Gasventils erheblich zu vereinfachen und mögliche Installations- bzw. Einstellfehler,
die mit einer Beschädigung des Heizgerätes einhergehen können, zu vermeiden.
[0043] Zudem kann die Erfindung besonders einfach umgesetzt werden, da die vorgeschlagene
Einstellanordnung an ein universelles Gasventil nachträglich montiert werden kann.
[0044] Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der beiliegenden
Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die angeführten
Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es, soweit nicht
explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten
Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen Bestandteilen und Erkenntnissen aus der
vorliegenden Beschreibung zu kombinieren. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren und insbesondere die dargestellten Größenverhältnisse nur schematisch
sind. Es zeigt:
- Fig. 1:
- ein Heizgerät,
- Fig. 2:
- eine hier vorgeschlagene Einstellanordnung an einem Gasventil und
- Fig. 3:
- eine hier vorgeschlagene Einstellanordnung.
[0045] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 1. Dieses
kann ein Luftzufuhr 4 für Verbrennungsluft aufweisen. In der Luftzufuhr 4 kann eine
Venturieinrichtung 15 angeordnet sein, in der ein Steuerdruck für ein Gasventil 5
erfasst werden kann. Das Gasventil 5 kann einen Massestrom Brenngas entsprechend dem
Steuerdruck der Venturieinrichtung 15 zufügen.
[0046] In einer Strömungsrichtung der Luftzufuhr 4 gesehen der Venturieinrichtung 15 nachgeordnet
kann eine, als Gebläse ausgebildete, Fördereinrichtung 2 angeordnet sein, die das
Gemisch aus Brenngas und Verbrennungsluft über einen Gemischkanal 12 einem Brenner
3 zuführen kann. Am Brenner 3 kann ein Wärmetauscher 13 angeordnet sein, der bei der
Verbrennung entstehende Wärme auf einen Heizkreislauf 14 mit einem Vorlauf 6 und einem
Rücklauf 9 übertragen kann.
[0047] Dem Brenner 3 nachgeordnet kann ein Abgasrohr 10 entstehende Verbrennungsprodukte
einer Abgasanlage 11 zuführen. Ein Regel- und Steuergerät 7 des Heizgerätes 1 kann
zumindest mit dem Brenngasventil 5 und dem Gebläse 2 elektrisch verbunden sein.
[0048] Fig. 2 zeigt beispielhaft eine hier vorgeschlagene Einstellanordnung 16 in einer
Explosionsdarstellung, zur Anordnung an einer drehbaren Einstellung 17 des Gasventils
5. Die Einstellanordnung 16 umfasst einen Sockel 20 mit einem oberen und unteren Verschluss
21, die ein Gehäuse 8 bilden. Zudem weist die Einstellanordnung 16 eine erste Einstelleinrichtung
18 und eine zweite Einstelleinrichtung 19 auf. Die erste Einstelleinrichtung 18 kann
mit einem Deckel 23 verschlossen werden, so dass die erste Einstelleinrichtung 18
unzugänglich wird und nicht versehentlich betätigt werden kann.
[0049] Fig. 3 zeigt eine Schnittdarstellung der Einstellanordnung 16. Erkennbar sind die
erste und zweite Einstelleinrichtung 18, 19 drehbar gelagert und dazu eingerichtet
ein Einstellelement 22 anzutreiben, das drehfest mit der drehbaren Einstellung 17
des Gasventils 5 verbunden sein kann.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Heizgerät
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Brenner
- 4
- Luftzufuhr
- 5
- Gasventil
- 6
- Vorlauf
- 7
- Regel- und Steuergerät
- 8
- Gehäuse
- 9
- Rücklauf
- 10
- Abgasrohr
- 11
- Abgasanlage
- 12
- Gemischkanal
- 13
- Wärmetauscher
- 14
- Heizkreislauf
- 15
- Venturieinrichtung
- 16
- Einstellanordnung
- 17
- drehbare Einstellung Gasventil
- 18
- erste Einstelleinrichtung
- 19
- zweite Einstelleinrichtung
- 20
- Sockel
- 21
- Verschluss
- 22
- Einstellelement
- 23
- Deckel
1. Einstellanordnung (16) für ein universelles Gasventil (5) eines Heizgerätes (1), umfassend
eine erste Einstelleinrichtung (18), mit der ein erster Einstellbereich einer Öffnungsweite
des Gasventils (5) einstellbar ist und die eine Einstellung des universellen Gasventils
(5) auf das konkrete Heizgerät (1) ermöglicht, und eine zweite Einstelleinrichtung
(19) zur Einstellung des Gasventils (5) im Rahmen der Installation des Heizgerätes
(1), mit der, ausgehend von der Einstellposition der ersten Einstelleinrichtung (18),
ein zweiter Einstellbereich der Öffnungsweite des Gasventils (5) einstellbar ist,
wobei der zweite Einstellbereich ein Teilbereich des ersten Einstellbereiches ist.
2. Einstellanordnung (16) nach Anspruch 1, wobei der erste Einstellbereich von der minimalen
bis zur maximalen Öffnungsweite des Gasventils (5) reicht.
3. Einstellanordnung (16) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Übersetzung
der ersten Einstelleinrichtung (18) größer der Übersetzung der zweiten Einstelleinrichtung
(19) ist.
4. Einstellanordnung (16) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei erste Einstelleinrichtung
(18) und zweite Einstelleinrichtung (19) um Drehachsen drehbar sind, die parallel
oder rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind.
5. Einstellanordnung (16) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Einstellanordnung
(16) ein drehbar gelagertes Einstellelement (22) umfasst, das mit der ersten Einstelleinrichtung
(18) und der zweiten Einstelleinrichtung (19) in Wirkverbindung steht und zu einer
drehfesten Verbindung mit einer drehbaren Einstellung (17) der Öffnungsweite eines
universellen Gasventils (5) eingerichtet ist.
6. Einstellanordnung (16) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mindestens ein
Stoppelement vorgesehen ist, das dazu eingerichtet ist, eine Drehbewegung der zweiten
Einstelleinrichtung (19) zumindest einseitig zu begrenzen.
7. Verfahren zur Einstellung eines universellen Gasventils (5) eines Heizgerätes (1)
mit einer Einstellanordnung (16) nach einem der vorangehenden Ansprüche, umfassend
zumindest die folgenden Schritte:
a) Einstellen der ersten Einstelleinrichtung (18) auf einen für das Heizgerät (1)
vorbestimmten Mittelwert,
b) Einstellen des zweiten Einstellbereiches (19) zur Anpassung des Heizgerätes (1)
an Toleranzen und Umgebungsbedingungen oder zur Einstellung eines Kohlendioxidwertes
des Heizgerätes (1).
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Schritt a) vor dem Einbau des Gasventils (5)
in das Heizgerät (1) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei der erste Einstellbereich (18) nach Durchführung
des Schrittes a) unzugänglich gemacht wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 8, wobei die zweite Einstelleinrichtung (19)
bei Durchführung des Schrittes a) in einer weitestgehend mittigen Position ist.
11. Gasventil (5), umfassend eine Einstellanordnung (16) nach einem der Ansprüche 1 bis
6.
12. Gasventil (5), nach Anspruch 11, wobei die Einstellanordnung (16) nicht zerstörungsfrei
lösbar mit dem Gasventil (5) verbunden ist.
13. Heizgerät (1), umfassend ein Gasventil (5) nach Anspruch 11 oder 12.
14. Heizgerät (1) nach Anspruch 13, wobei die zweite Einstelleinrichtung (19) einem für
die Einstellung eines Kohlendioxidwertes, eine Anpassung an Toleranzen und/ oder Umgebungsbedingungen
des Heizgerätes (1) relevanten Einstellbereich entspricht.