(19)
(11) EP 4 434 636 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.09.2024  Patentblatt  2024/39

(21) Anmeldenummer: 23163798.4

(22) Anmeldetag:  23.03.2023
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B04B 5/04(2006.01)
B01L 3/00(2006.01)
B04B 13/00(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B04B 5/0414; B04B 5/0421; B04B 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(71) Anmelder: Sigma Laborzentrifugen GmbH
37520 Osterode/Harz (DE)

(72) Erfinder:
  • Berner, Frederik
    37520 Osterode am Harz (DE)
  • Schlichting, Steffen
    99755 Hohenstein (DE)

(74) Vertreter: REHBERG HÜPPE + PARTNER 
Patentanwälte PartG mbB Robert-Gernhardt-Platz 1
37073 Göttingen
37073 Göttingen (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) LABORZENTRIFUGEN-MESSDUMMYPRODUKTBAUGRUPPE, MESSDUMMYPRODUKT UND LABORZENTRIFUGE


(57) Die Erfindung betrifft eine Laborzentrifuge mit einer Rotoreinheit (1), in der ein Produkt (9) mit einer Probe (11) zentrifugiert wird. In einer Probenbehälteraufnahme (8b) ist ein Messdummyprodukt (14) angeordnet. Von einem Messdummyprodukt-Deckel (16) erstreckt sich eine Lanze (18) in eine Messsubstanz (17). Die Lanze (18) trägt einen Sensor (20), bei dem es sich vorzugsweise um einen Temperatursensor (21) handelt. Der Sensor (20) ist über ein Verbindungskabel (23) mit einer Elektronik-Baugruppe (24) verbunden, die an einem Grundkörper (2) der Rotoreinheit (1) gehalten ist. Möglich ist, dass sich das Verbindungskabel (23) durch eine Durchgangsausnehmung von einer Oberseite (26) zu einer Unterseite (31) des Grundkörpers (2) erstreckt, sodass die Elektronik-Baugruppe (24) auch auf der Unterseite (31) des Grundkörpers (2) angeordnet sein kann.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG



[0001] Laborzentrifugen finden Einsatz beispielsweise in der Biotechnologie, der pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik und der Umweltanalytik. Mittels einer derartigen Laborzentrifuge erfolgt ein Zentrifugieren eines Produkts, bei dem es sich um einen Probenbehälter mit darin angeordneter Probe handelt, mit Drehzahlen, welche mehr als 3.000 U/min, bspw. mehr als 15.000 U/min, betragen können. Dabei können die Proben jeweils unmittelbar in dem Probenbehälter angeordnet sein, welcher bspw. ein Vial sein kann, welcher bzw. welches in einer Probenbehälteraufnahme einer Rotoreinheit der Laborzentrifuge aufgenommen ist, oder eine Vielzahl von Probenbehältern können an einem Sammelbehälter, insbesondere einem Ausschwingbehälter einer Ausschwing-Laborzentrifuge, gehalten sein, der dann an dem Grundkörper der Rotoreinheit gehalten ist. Infolge der Zentrifugation sollen auf das Produkt wirkende Beschleunigungen erzeugt werden, welche bspw. mehr als 15.000 x g (insbesondere mehr als 16.000 x g, mehr als 20.000 x g bis hin zu mehr als 60.000 x g) betragen können. Durch die Zentrifugation soll ein von der Probe gebildetes Stoffgemisch in Komponenten unterschiedlicher Dichte getrennt werden. Je nach den chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften des Stoffgemisches und dem angestrebten Ergebnis kann während der Zentrifugation ergänzend eine gezielte Steuerung der Druck- und/oder Temperaturverhältnisse erfolgen. Eine Laborzentrifuge kann eine Festwinkel-Rotoreinheit oder eine Ausschwing-Rotoreinheit aufweisen. Um lediglich einige Beispiele zu nennen, kann der Einsatz einer Laborzentrifuge im Zusammenhang mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR), einer Bestimmung des Hematokrits, zytologischen Untersuchungen oder dem Zentrifugieren von Mikrotitern, Blutbeuteln, Erdölgefäßen oder Blutgefäßen u. ä. erfolgen.

[0002] Infolge der hohen Drehzahlen der Rotoreinheit der Laborzentrifuge, an welcher die Produkte (u. U. infolge der Zentrifugationskraft verschwenkbar) gehalten sind, und der hierdurch erzeugten Luftbewegung erfolgt ein Wärmeeintrag in eine Zentrifugenkammer der Laborzentrifuge. Weiterhin können die variierende Umgebungstemperatur der Laborzentrifuge und die Wärmeabgabe eines Antriebsstrangs der Laborzentrifuge zu einem Wärmeintrag in die Zentrifugenkammer der Laborzentrifuge führen. Ist erforderlich, dass die Produkte während der Zentrifugation eine konstante Temperatur aufweisen oder ein vorgegebenes Temperaturprofil durchlaufen, ist eine Temperierung der Zentrifugenkammer, in der die Rotoreinheit mit den Produkten angeordnet ist, mittels eines Temperierkreislaufes erforderlich. Für eine Regelung der Leistung des Temperierkreislaufes mit dem Ziel einer Gewährleistung der konstanten Temperatur oder eines vorgegebenen Temperaturprofils ist eine Erfassung der Temperatur mittels eines Temperatursensors erforderlich.

[0003] Die Erfindung betrifft eine Laborzentrifuge. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe und ein Messdummyprodukt, die für den Einsatz in einer Laborzentrifuge bestimmt sind.

STAND DER TECHNIK



[0004] Beispielsweise aus den Druckschriften EP 3 479 903 B1 und EP 3 056 280 B1 ist es bekannt, die Temperatur in einer Zentrifugenkammer mittels eines Temperatursensors zu erfassen, der an einem Boden eines Zentrifugenkessels, der die Zentrifugenkammer begrenzt, angebracht ist. Über Kalibrierversuche wird dann ein Kennfeld ermittelt, welches die Abhängigkeit der Temperatur der Produkte von der im Bereich des Bodens des Zentrifugenkessels von dem Temperatursensor gemessenen Temperatur abbildet. Die Ermittlung eines derartigen Kennfeldes ist dann u. U. jeweils für unterschiedliche Typen von Laborzentrifugen, Rotoreinheiten oder Probenbehältern und darin angeordneten Proben erforderlich.

[0005] Diese spezifische Ermittlung und Verwendung von Kennfeldern ist aufwendig. Daher besteht der Wunsch, während der Zentrifugation die Temperatur unmittelbar in dem Probenbehälter und in der Probe selbst zu messen. Als problematisch haben sich dabei die folgenden Aspekte ergeben:
  • Die elektrische Leistungsversorgung des Temperatursensors muss zu der schnell rotierenden Rotoreinheit erfolgen, was den Einsatz von Gleitkontakten bedingt.
  • Das Auslesen und Übertragen der Messergebnisse von dem rotierenden Probenbehälter ist nicht ohne weiteres möglich.
  • Rotiert der Temperatursensor mit der Rotoreinheit, ist der Temperatursensor den Beschleunigungen in Folge der Zentrifugation ausgesetzt.


[0006] DE 10 2011 100 044 B4 offenbart eine Laborzentrifuge mit einer automatisierten Erkennung eines verwendeten Rotortyps mittels einer Sensoranordnung, die zur Codierung der Rotoreinheit mehrere entlang des Umfangs der Rotoreinheit verteilt angeordnete Permanentmagnete aufweist. Im Zentrifugenkessel sind dann an einem der Rotoreinheit gegenüberliegenden Sensorträger ebenfalls über den Umfang verteilt Magnetsensoren angeordnet, die die Position der jeweils an der Rotoreinheit vorgesehenen Permanentmagnete erfassen und auf Grundlage der Position und Zahl der Permanentmagnete dann den Rotortyp erkennen können. Gemäß DE 10 2011 100 044 kann eine neben einem Motor der Laborzentrifuge sowie unterhalb des Zentrifugenkessels der Laborzentrifuge angeordnete Auswerteeinheit einen Temperatursensor zur Überwachung der Temperatur in dem Zentrifugenkessel aufweisen.

[0007] DE 10 2013 220 469 A1 offenbart eine Umwandlung der mechanischen Rotationsenergie der Rotoreinheit während des Zentrifugationsprozesses mittels Induktion, indem ein Magnet gehäusefest angeordnet wird, während eine Spule mit der Rotoreinheit rotiert (oder umgekehrt). Die mittels der Induktion erzeugte elektrische Leistung kann dann für die Leistungsversorgung von Verbrauchern, wie beispielsweise ein Thermoelement (insbesondere ein SMD-Widerstand) oder Temperatursensoren (insbesondere ein NTC-Temperatursensor), verwendet werden.

[0008] EP 3 056 280 B1 offenbart die Anordnung eines Temperatursensors in dem Zwischenraum zwischen einem Kesselboden und der Unterseite der Rotoreinheit. Alternativ wird vorgeschlagen, dass der Temperatursensor in einem den Innenraum begrenzenden Gehäuse angeordnet sein kann. Der Temperatursensor kann in eine den Innenraum der Laborzentrifuge begrenzende Wandung eingebettet sein oder der Temperatursensor ragt von der Wandung in den Innenraum hinein, wobei der Temperatursensor in dem Innenraum frei von dem strömenden Fluid beaufschlagt sein kann oder gegenüber einer Strömung des Fluids durch Abdeckplatten oder Rippen abgeschirmt sein kann. Schließlich ist auch möglich, dass der Temperatursensor in einer strömungsberuhigten Ausnehmung eines Gehäuses oder einer den Innenraum begrenzenden Wandung oder einer strömungsberuhigten Hinterschneidung des Gehäuses angeordnet ist. Der Temperatursensor kann aber auch in oder an einem rotierenden Bauelement der Laborzentrifuge angeordnet sein, insbesondere an oder in der Rotoreinheit oder einer Antriebswelle für die Rotoreinheit gehalten sein. Alternativ wird auch vorgeschlagen, dass der Temperatursensor in oder an einem Probenbehälter der Laborzentrifuge gehalten sein kann. Möglich ist dabei, dass eine Leistungsversorgung und/oder eine Herausführung des Messsignals des Temperatursensors von dem rotierenden Bauelement zu einem ruhenden Bauelement, insbesondere mit Verbindung zu einer Steuereinheit, erfolgt, was über Schleifringkontakte gewährleistet werden soll. Ebenfalls vorgeschlagen wird eine kabellose Leistungsversorgung und/oder eine kabellose Herausführung des Messsignals des Temperatursensors, insbesondere mittels eines RFID-Sensors. Eine drahtlose elektrische Leistungsversorgung des Temperatursensors kann über elektromagnetische Wellen erfolgen. Auch die Übertragung des Messsignals von dem Temperatursensor zu einem gehäuseseitigen Empfänger kann drahtlos mittels elektromagnetischer Wellen erfolgen. Das Messsignal des Temperatursensors wird einer Steuereinheit zugeführt, bei der es sich um die Steuereinheit der Laborzentrifuge handeln kann und die für die Steuerung des Antriebs der Laborzentrifuge und/oder die Überwachung des ordnungsgemäßen Verschlusses des Deckels der Laborzentrifuge vor Inbetriebnahme derselben und/oder die Vorgabe von Betriebsbedingungen der Laborzentrifuge zuständig sein kann. Die Steuereinheit kann dann Steuerlogik aufweisen, die das Messsignal verarbeitet, insbesondere eine Filterung desselben und/oder die Berücksichtigung eines Kalibrierfaktors vornimmt. Überschreitet das Messsignal oder ein hieraus berechnetes Temperatursignal einen Schwellwert, kann ein Eintrag in einen Fehlerspeicher erfolgen, ein optisches oder akustisches Signal erzeugt werden, die Erzeugung einer Anzeige an einem Bildschirm der Laborzentrifuge erfolgen, eine Beeinflussung des Temperierkreislaufes erfolgen, eine Veränderung des Antriebs der Rotoreinheit erfolgen oder ein Abbruch des Zentrifugationsprozesses erfolgen.

[0009] EP 3 505 258 B1 schlägt vor, an einem federnd und dämpfend gelagerten Antriebsstrang für die Rotoreinheit einer Laborzentrifuge ein Platine anzubringen, auf der neben Neigungssensoren und Beschleunigungssensoren auch ein Temperatursensor angeordnet sein kann.

[0010] Aus EP 3 560 592 A2 ist es bekannt, einen rotierenden Probenbehälter, bei dem es sich insbesondere um einen Ausschwingbehälter handelt, mit einer RFID-Einrichtung auszustatten. Die RFID-Einrichtung soll einerseits eine drahtlose Energieversorgung und andererseits einen Austausch von Informationen zwischen dem Probenbehälter und dem Grundkörper der Rotoreinheit der Laborzentrifuge oder der Laborzentrifuge selbst ermöglichen. Bei den ausgetauschten Informationen kann es sich um eine Kennzeichnung des spezifischen Probenbehälters oder eines Typs des Probenbehälters oder Betriebsdaten (Herstellungsdatum der Probe oder des Probenbehälters, Datum der Anordnung der Probe in dem Probenbehälter, Spezifizierung der Probe, maximal zulässige Temperatur der Probe, Prozessdaten des Zentrifugationsprozesses wie Dauer des Zentrifugierens, Drehzahlverlauf, maximale Drehzahl, maximale Winkelbeschleunigung, Messdaten von Sensoren wie eines Beschleunigungssensors, eines Drehzahlsensors, eines Geschwindigkeitssensors, eines Neigungssensors, eines Temperatursensors u. ä.) handeln. Um die auf die RFID-Einrichtung wirkenden Beschleunigungen während des Zentrifugationsprozesses klein zu halten, kann die RFID-Einrichtung an dem Probenbehälter und hier auf der der Rotationsachse zugeordneten Seite angeordnet sein. Hingegen kann eine Antenne der RFID-Einrichtung an der der Rotationsachse abgewandten Seite angeordnet sein. Eine mit der Antenne kommunizierende Sende- und/oder Empfangseinrichtung kann dann im Bereich des Zentrifugenkessels der Laborzentrifuge angeordnet sein. Alternativ kann die Antenne auf der dem Deckel oder dem Boden der Laborzentrifuge zugewandten Seite der Rotoreinheit angeordnet sein, vorzugsweise mit einem kleinen Abstand von der Rotationsachse. Eine drahtlose Leistungsversorgung der RFID-Einrichtung kann mittels einer Sendeeinrichtung erfolgen, die mit der Rotoreinheit verdreht wird oder gehäusefest, beispielsweise an einer Wandung des Zentrifugenkessels, angeordnet sein kann. Die RFID-Einrichtung kann eine Platine aufweisen, auf der ein Sensor angeordnet sein, der eine Betriebsgröße erfasst. Bei der Betriebsgröße kann es sich um die Zahl der Betriebszyklen handeln, die der Probenbehälter durchlaufen hat. Die Platine der RFID-Einrichtung kann auch eine Speichereinheit aufweisen, die die Speicherung mindestens einer Betriebsgröße ermöglicht. Mittels eines Zykluszählers für die Zahl der durchlaufenden Betriebszyklen des Probenbehälters kann eine Überwachung der Lebensdauer oder von Wartungsintervallen des Probenbehälters erfolgen. Ein Sensor auf der Platine der RFID-Einrichtung kann auch eine Winkelgeschwindigkeit der Rotoreinheit, eine Beschleunigung, einen Ausschwingwinkel des Ausschwingbehälters, eine Temperatur des Probenbehälters und/oder eine etwaige Unwucht erfassen. Die RFID-Einrichtung kann an beliebiger Stelle im Inneren oder außerhalb des Probenbehälters angeordnet sein oder auch auf beliebige Stellen verteilt sein und mit einem Gehäuse des Probenbehälters oder einem Behälterdeckel desselben auf beliebige Weise verbunden sein, insbesondere durch Anflanschen, Anschrauben, Ankleben, eine Rast- oder Verriegelungseinrichtung oder eine formschlüssige Verbindung oder Schnappverbindung. Für die Übertragung von Signalen kann auch die Rotoreinheit als eine Art Brücke zwischen der RFID-Einrichtung und einer gehäusefesten Steuereinheit der Laborzentrifuge dienen. Eine Sende- und/oder Empfangseinrichtung kann auch als Ringantenne oder Ringsegmentantenne ausgebildet sein, die im Bereich eines Deckels der Laborzentrifuge oder eines Bodens der Laborzentrifuge angeordnet sein kann und sich dann konzentrisch zu der Rotationsachse über einen Teilumfangsbereich oder dem gesamten Umfang erstreckt.

[0011] Gemäß DE 10 2020 119 438 A1 wird die Problematik, dass die Temperatur in einem Innenraum des Zentrifugenkessels einer Laborzentrifuge abweicht von der Temperatur der Probe, dadurch berücksichtigt, dass die Temperierung durch den Temperierkreislauf in möglichst kleinem Abstand von der Probe erfolgen soll. Hierzu kann der Temperierkreislauf durch die Rotoreinheit geführt sein. DE 10 2020 119 438 A1 schlägt auch vor, unmittelbar benachbart der Kavität des Grundkörpers der Rotoreinheit, in welcher das Produkt aufgenommen ist, einen Temperatursensor in die Rotoreinheit zu integrieren.

AUFGABE DER ERFINDUNG



[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
  • eine Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe,
  • ein Messdummyprodukt und
  • eine Laborzentrifuge
vorzuschlagen, die oder das insbesondere hinsichtlich
  • der Erfassung der Temperatur in einer Laborzentrifuge,
  • einer Messung der Temperatur ohne Beeinflussung der Prozessbedingungen,
  • eines multifunktionalen Einsatzes eines Sensors und/oder
  • des Bestückungsaufwandes für die Durchführung einer Messung mit einem Sensor
verbessert ist.

LÖSUNG



[0013] Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG



[0014] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch eine Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe, die mindestens drei Komponenten aufweist, nämlich ein Messdummyprodukt, eine Elektronik-Baugruppe (die vorzugsweise als Elektronik-Baueinheit ausgebildet ist) und ein insbesondere flexibles Verbindungskabel, über welches das Messdummyprodukt mit der Elektronik-Baugruppe verbunden ist. Das Verbindungskabel kann beispielsweise als Flachbandleitung oder Zwillingsleitung ausgebildet sein.

[0015] Das Messdummyprodukt ist dabei spezifisch gestaltet, um darin einen Sensor anordnen zu können, wobei der Sensor vorzugsweise ein Temperatursensor ist, der in einer in dem Messdummyprodukt angeordneten Messsubstanz angeordnet ist. Das Messdummyprodukt dient der Erfassung eines Messsignals des Sensors, welches dann über das Verbindungskabel an die Elektronik-Baugruppe übertragen wird und dann dort weiter verarbeitet werden kann. Mindestens ein Messdummyprodukt kann dabei in einer Laborzentrifuge gemeinsam mit herkömmlichen Produkten mit in Probenbehältern angeordneten Proben zentrifugiert werden, wobei dann in Probenbehälteraufnahmen der Rotoreinheit einerseits die Produkte und andererseits mindestens ein Messdummyprodukt angeordnet sind. Möglich ist, dass das Messdummyprodukt hinsichtlich des Gewichts, der Geometrie, der Massenverteilung und der Umströmungsbedingungen mit den entsprechenden Eigenschaften des Produktes übereinstimmt, so dass das Messdummyprodukt die Prozessbedingungen in der Laborzentrifuge nicht verändert im Vergleich zu einem Betrieb, in dem ausschließlich Produkte zentrifugiert werden, wobei dann das Messdummyprodukt durch ein Produkt ersetzt ist. Bei Abweichungen des Messdummyproduktes gegenüber den Produkten hinsichtlich mindestens einer der vorgenannten Eigenschaften ergibt sich eine kleine, unter Umständen akzeptable Veränderung der Prozessbedingungen im Betrieb der Laborzentrifuge, sodass die von dem Sensor gemessenen Messsignale des Messdummyprodukts übertragbar sind auf einen Betrieb der Laborzentrifuge ohne ein Messdummyprodukt.

[0016] Möglich ist, dass in einem Produktionsbetrieb der Laborzentrifuge an einer Rotoreinheit einerseits Produkte zentrifugiert werden, die dann der weiteren Verwendung zugeführt werden, und gleichzeitig ein Messdummyprodukt verwendet wird, dessen Messsignal dann Aufschluss über einen Betriebsparameter, insbesondere die Temperatur einer Probe, in den gleichzeitig zentrifugierten Produkten gibt. Möglich ist aber auch, dass das Messdummyprodukt (unter Umständen zusammen mit weiteren Messdummyprodukten oder zusammen mit Produkten) lediglich in einem Kalibrierbetrieb verwendet wird, in dem die eingangs erläuterte Abhängigkeit ermittelt wird. Erfolgt dann anschließend ein Produktionsbetrieb ausschließlich mit Produkten, kann aus der mit dem Messdummyprodukt ermittelten Abhängigkeit dann auf einen Zustand der Probe in dem Produkt, insbesondere eine Temperatur, geschlossen werden.

[0017] Vorzugsweise erfüllt das Messdummyprodukt eine, eine beliebige Anzahl und Kombinationen oder sämtliche der folgenden Bedingungen:
  • Möglich ist, dass das Messdummyprodukt abweichend zu einem Produkt oder Probenbehälter ausgebildet ist. Hierbei kann das Messdummyprodukt beispielsweise hinsichtlich der Farbgestaltung, Kennzeichnung, Form (Querschnitt, Länge, ...), Zusammensetzung der darin angeordneten Substanz, Bestandteile, Masse und/oder Massenverteilung von dem Produkt oder Probenbehälter abweichen.
  • Möglich ist, dass das Messdummyprodukt unverändert für mehrere Zentrifugationsprozesse verwendet wird, um mit dem Sensor während der mehreren Zentrifugationsprozesse Messsignale aufzunehmen. Beispielsweise kann eine Ermittlung der zuvor erläuterten Abhängigkeit für Zentrifugationsprozessen mit unterschiedlichen Prozessparametern erfolgen. Möglich ist auch, dass ein Messdummyprodukt Einsatz findet für mehrere Zentrifugationsprozesse während eines Produktionsbetriebs.
  • Möglich ist, dass das Messdummyprodukt zumindest in dem für die Aufnahme in der Probenbehälteraufnahme bestimmten Bereich eine Geometrie aufweist, die der Geometrie eines zu zentrifugierenden Probenbehälters eines Produkts in dem entsprechenden Bereich entspricht. Somit sind keine Anpassungen oder zusätzlichen Halterungen für die Aufnahmen des Messdummyprodukts in der Probenbehälteraufnahme erforderlich.
  • Möglich ist, dass das Messdummyprodukt zumindest in den aus der Probenbehälteraufnahme herausragenden Bereich eine Geometrie aufweist, die der Geometrie eines Probenbehälters eines zu zentrifugierenden Produkts in dem entsprechenden Bereich entspricht. Dies hat den Vorteil, dass bei dem Austausch des Messdummyprodukts, beispielsweise für einen Kalibrierbetrieb, gegen ein Produkt, welches für einen Produktionsbetrieb an gleicher Stelle angeordnet ist, keine Veränderung der Strömungsverhältnisse zwischen einer Rotation der Rotoreinheit mit dem Messdummyprodukt und einer Rotation der Rotoreinheit mit einem gegen das Messdummyprodukt ausgetauschten Produkt erfolgt, womit die Messergebnisse eines Kalibrierbetriebs mit dem Messdummyprodukt gut auf den Produktionsbetrieb übertragbar sind.
  • Während grundsätzlich ein Probenbehälter eines Produkts einen Probenbehälter-Deckel aufweist, der möglichst einfach von dem Probenbehälter-Grundkörper entfernt werden kann, um die Probe nach der Zentrifugation entnehmen zu können, ist möglich, dass das Messdummyprodukt einen Messdummyprodukt-Deckel aufweist, der nicht zerstörungsfrei, nicht ohne Werkzeug lösbar, fest (beispielsweise verklebt), versiegelt und/oder unter Abdichtung mit einem Probenbehälter-Grundkörper verbunden ist.
  • Während grundsätzlich ein Probenbehälter-Deckel keine Öffnung aufweist, kann der Messdummyprodukt-Deckel eine Öffnung, insbesondere eine Durchgangsbohrung, aufweisen, durch die sich das Verbindungskabel, eine Halterung und/oder eine Lanze hindurch erstrecken kann.


[0018] Ein von dem Sensor des Messdummyprodukts erzeugtes Messsignal kann (ohne oder mit einer vorherigen Bearbeitung) über das Verbindungskabel (direkt oder unter Zwischenschaltung weiterer elektrischer Bauelemente) an die Elektronik-Baugruppe übertragen werden.

[0019] Die Elektronik-Baugruppe kann im Rahmen der Erfindung eines, eine beliebige Anzahl und Kombination oder sämtliche der folgenden Bauelemente aufweisen:
  • Die Elektronik-Baugruppe kann eine elektronische Steuereinheit aufweisen, die beispielswiese ein Senden und/oder Empfangen von Daten steuert, eine Speichereinheit ansteuert, eine Verarbeitung der Messdaten und Auswertung derselben vornimmt, ein Fehlersignal erzeugt und/oder der Steuerung weiterer Bauelemente der Elektronik-Baugruppe dienen kann.
  • Die Elektronik-Baugruppe kann eine Auswerteeinrichtung aufweisen.
  • Die Elektronik-Baugruppe kann eine Speichereinrichtung aufweisen. In der Speichereinrichtung kann beispielsweise die zuvor erläuterte Abhängigkeit gespeichert sein. Möglich ist auch, dass in der Speichereinrichtung ein Kalibrierfaktor oder eine Kalibrierkurve oder ein Kennfeld abgespeichert ist, welcher, welche oder welches charakteristisch ist für den Sensor des Messdummyproduktes und/oder eine Umrechnung des elektrischen Messsignals in eine physikalische Messgröße, insbesondere in eine Temperatur ermöglicht. Andererseits können in der Speichereinrichtung Messsignale vor oder nach der Bearbeitung gespeichert werden, sodass diese beispielsweise während des Betriebs der Laborzentrifuge, zeitversetzt oder auch erst nach der Beendigung der Zentrifugation ausgelesen werden können.
  • Möglich ist, dass die Elektronik-Baugruppe eine Ausleseeinrichtung aufweist, über welche in der Speichereinrichtung gespeicherte Daten ausgelesen werden können.
  • Die Elektronik-Baugruppe kann eine Batterie und/oder einen Akkumulator aufweisen, welche der Leistungsversorgung der Bauelemente der Elektronik-Baugruppe und/oder des Sensors in dem Messdummyprodukt dienen kann.
  • Möglich ist, dass die Elektronik-Baugruppe eine Übertragungseinrichtung aufweist, bei der es sich um eine drahtgebundene oder drahtlose Sende- und/oder Empfangseinrichtung handelt, über die Messdaten vor oder nach der Bearbeitung und/oder Kalibrierfaktoren, Kalibrierkurven oder Kennfelder des Sensors oder andere Informationen übertragen werden können. Alternativ oder kumulativ möglich ist, dass die Übertragungseinrichtung eine Übertragung von Energie zum Wiederaufladen eines Akkumulator ermöglicht, wobei die Übertragungseinrichtung die Energie beispielsweise mittels einer Ultraschallquelle oder IR-Quelle empfangen kann.
  • Möglich ist auch, dass die Elektronik-Baugruppe eine Energieversorgungseinrichtung aufweist, welche vorzugsweise auf Grundlage der Rotation der Elektronik-Baugruppe mit der Rotoreinheit Bewegungsenergie umwandelt in elektrische Energie zur Leistungsversorgung der Elektronik-Baugruppe und/oder des Sensors.


[0020] In der erfindungsgemäßen Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe ist die Außenkontur des Messdummyprodukts geeignet für die Aufnahme in eine Probenbehälteraufnahme eines Grundkörpers einer Rotoreinheit einer Laborzentrifuge oder eines Ausschwingbehälters einer Laborzentrifuge ausgebildet. Die Elektronik-Baugruppe weist einen Befestigungsbereich auf, mit welchem die Elektronik-Baugruppe an einem Rotorteil der Rotoreinheit befestigt werden kann. Bei dem Rotorteil, an dem die Elektronik-Baugruppe befestigt werden kann, handelt es sich beispielsweise um einen Grundkörper oder Deckel der Rotoreinheit, eine Befestigungsschraube oder Befestigungselement, mit welcher oder welchem der Grundkörper und der Deckel der Rotoreinheit an einem Antriebsstrang befestigt werden können, oder einen Ausschwingbehälter.

[0021] In der erfindungsgemäßen Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe dient das Verbindungskabel der Überbrückung des Abstandes zwischen dem Messdummyprodukt und der Elektronik-Baugruppe. Ist das Verbindungskabel flexibel ausgebildet, ermöglicht dies eine besonders einfache Montage, nämlich der Befestigung der Elektronik-Baugruppe an dem Rotorteil der Rotoreinheit und das Einbringen des Messdummyproduktes in die Probenbehälteraufnahme des Grundkörpers der Rotoreinheit.

[0022] Das Verbindungskabel kann eine beliebige Ausgestaltung mit einer beliebigen Anzahl von Leitern aufweisen und einer Übertragung analoger oder digitaler Signale beliebiger Formate und Datenpakete dienen. Das Verbindungskabel kann auch als Busleitung ausgebildet sein. Für einen besonderen Vorschlag der Erfindung weist das Verbindungskabel außerhalb des Messdummyprodukts eine (insbesondere auch in montiertem Zustand freie und flexible) Länge von mindestens 2 cm (vorzugsweise mindestens 3 cm, mindestens 4 cm oder mindestens 5 cm) auf. Eine derartige Länge des Verbindungskabels ist vorteilhaft für die Montage.

[0023] Möglich ist, dass das Verbindungskabel eine permanente Verbindung zwischen dem Messdummyprodukt, hier dem darin angeordneten Sensor und der Elektronik-Baugruppe gewährleistet. Für einen weiteren Vorschlag der Erfindung weist das Verbindungskabel mindestens einen Stecker, einen Anschluss, einen Federkontakt oder einen Schleifkontakt auf. So kann das Verbindungskabel beispielsweise ein Verbindungskabelteil aufweisen, dessen einer Endbereich mit der Elektronik-Baugruppe verbunden ist und in dessen anderem Endbereich ein erster Stecker angeordnet ist. In diesem Fall kann ein zweites Verbindungskabelteil in einem Endbereich mit dem Sensor verbunden sein, während der andere Endbereich mit einem zweiten Stecker verbunden ist. Für die Montage erfolgt dann die Verbindung des ersten Steckers mit dem zweiten Stecker. Möglich ist dabei auch, dass das Verbindungskabel in mindestens einem Endbereich den Stecker aufweist, der dann in einen Gegenstecker der Elektronik-Baugruppe und/oder des Messdummyprodukts eingesteckt werden kann. Bei Einsatz eines Federkontaktes oder Schleifkontaktes kann eine Herstellung der elektrischen Verbindung mit der Montage und einer Relativbewegung von montierten Teilen dadurch erfolgen, dass der Kontakt mittels des Federkontaktes oder Schleifkontaktes geschlossen wird.

[0024] Grundsätzlich kann der in dem Messdummyprodukt angeordnete Sensor eine beliebige Messgröße erzeugen. So kann beispielsweise mittels des Sensors eine Messung der Beschleunigung erfolgen. Möglich ist auch, dass der Sensor eine Bewegung der Messsubstanz oder Strömungsgeschwindigkeit der Messsubstanz sensiert. Möglich ist auch, dass der Sensor eine physikalische Größe der Messsubstanz sensiert. So kann beispielsweise eine dielektrische Konstante der Messsubstanz im Bereich des Sensors gemessen werden, auf Grundlage welcher ein Rückschluss auf die Trennung der Messsubstanz in Komponenten unterschiedlicher Dichte infolge der Zentrifugation rückgeschlossen werden kann. Vorzugsweise ist der Sensor als Temperatursensor ausgebildet, wobei in diesem Fall beispielsweise der Temperatursensor als Widerstandstemperatursensor ausgebildet sein kann. Derartige Widerstandstemperatursensoren werden auch als "Resistance Temperature Detector" (abgekürzt "RTD") bezeichnet. Derartige Widerstandstemperatursensoren verfügen über einen Widerstand, der sich in Abhängigkeit von der Temperatur verändert. Die Widerstandsänderung kann auf Grundlage eines durch den elektrischen Widerstand geleiteten elektrischen Stromes gemessen werden. Hierbei wird der Strom vorzugsweise von der Elektronik-Baugruppe erzeugt und durch das Verbindungskabel zu dem Sensor geleitet. Möglich ist beispielsweise, dass im Rahmen der Erfindung ein Temperatursensor Einsatz findet, der unter der Kennzeichnung "Pt 100" oder "Pt 1000" vertrieben wird. Die Erfindung umfasst auch Ausführungsformen, bei denen in einem Messdummyprodukt mehrere der vorgenannten Sensoren Einsatz finden können. Hierbei können Sensoren unterschiedlicher Typen zur Messung unterschiedlicher physikalischer Größen in dem Messdummyprodukt Einsatz finden. Möglich ist auch, dass mehrere Temperatursensoren an unterschiedlichen Orten, insbesondere Höhen der Messsubstanz die Temperatur messen.

[0025] Für das Halten des Sensors in dem Messdummyprodukt gibt es vielfältige Möglichkeiten. Für einen Vorschlag der Erfindung weist das Messdummyprodukt eine Lanze auf. Die Lanze ist an einem Messdummyprodukt-Deckel des Messdummyprodukts gehalten und erstreckt sich zumindest teilweise durch einen Messdummyprodukt-Grundkörper (insbesondere ein Messdummyprodukt-Gefäß) des Messdummyprodukts. Möglich ist, dass die Lanze frei von dem Messdummyprodukt-Deckel in das Innere des Messdummyprodukt-Grundkörpers auskragt, sodass die Lanze ausschließlich an dem Messdummyprodukt-Deckel befestigt ist. In diesem Fall verfügt die Lanze über eine hinreichende (Biege-) Steifigkeit, damit diese auch bei den infolge der Zentrifugation wirkenden Zentrifugalkräften eine vorbestimmte Lage beibehält. Möglich ist aber auch, dass die Lanze in dem dem Messdummyprodukt-Deckel abgewandten Bereich an dem Boden des Messdummyprodukt-Grundkörpers abgestützt ist und/oder zusätzlich im Bereich ihrer Längserstreckung, beispielsweise durch radiale Abstützungen oder einer Abstützscheibe, an dem Messdummyprodukt-Grundkörper abgestützt ist. Die Lanze trägt dann den Sensor, beispielsweise in dem dem Messdummyprodukt-Deckel abgewandten Endbereich. Möglich ist auch, dass an der Lanze der sich entlang der Lanze erstreckende Abschnitt des Verbindungskabels befestigt ist oder sich dieser Abschnitt des Verbindungskabels durch eine Längsausnehmung der Lanze hindurch erstreckt.

[0026] Möglich ist, dass die Messsubstanz in dem Messdummyprodukt dieselbe Substanz ist wie die Substanz der Probe oder eine Komponente der Probe. Für einen anderen Vorschlag ist in dem Messdummyprodukt eine spezifische Messsubstanz angeordnet, die andere physikalische Eigenschaften aufweist als die Probe des mit der Laborzentrifuge zentrifugierten Produkts. Hierbei kann die physikalische Eigenschaft der Messsubstanz geeignet gewählt werden, um möglichst gute Messergebnisse zu erzielen, einen multifunktionalen Einsatz des Messdummyprodukts mit dieser Messsubstanz für eine Vielzahl von Zentrifugationsprozessen zu ermöglichen u. ä. Möglich ist auch, dass die physikalischen Eigenschaften der Messsubstanz so gewählt werden, dass diese eine gute Näherung oder einen Mittelwert für die relevanten physikalischen Eigenschaften von Proben unterschiedlicher Typen, die mit einer Laborzentrifuge zentrifugiert werden sollen, bilden.

[0027] Für einen Vorschlag der Erfindung ist in dem Messdummyprodukt eine Messsubstanz angeordnet. In diesem Fall ist in der Elektronik-Baugruppe eine Abhängigkeit gespeichert, die eine Umrechnung einer von dem Sensor im Betrieb der Laborzentrifuge in der Messsubstanz erfassten Messgröße in eine entsprechende Zustandsgröße in einer Probe des gemeinsam mit dem Messdummyprodukt zentrifugierten Produkts ermöglicht. Hierbei ist vorzugsweise die Abhängigkeit derart, dass mittels dieser Abhängigkeit eine Umrechnung einer gemessenen Temperaturänderung der Messsubstanz in dem Messdummyprodukt in Folge der Zentrifugation in eine abweichende Temperaturänderung der Probe des Produkts in Folge der Zentrifugation möglich ist. Diese abweichende Temperaturänderung kann einerseits begründet sein dadurch, dass die Probe einerseits und die Messsubstanz andererseits unterschiedliche Zusammensetzungen und/oder physikalische Eigenschaften aufweisen. Möglich ist aber auch, dass die Abhängigkeit berücksichtigt, dass die Menge, die Geometrie oder die Füllstände einerseits der Messsubstanz und andererseits der Probe unterschiedlich sind.

[0028] Wie zuvor erläutert kann eine unmittelbare Verbindung des Sensors mit der Elektronik-Baugruppe über das Verbindungskabel erfolgen. Möglich ist dabei, dass der Sensor lediglich ein elektrisches Signal erzeugt, welches dann durch eine Abhängigkeit oder einen Kalibrierfaktor von der Elektronik-Baugruppe in eine zugeordnete physikalische Größe umgerechnet werden kann. Damit ist die "verarbeitende Intelligenz" ausschließlich in der Elektronik-Baugruppe angeordnet. Für einen anderen Vorschlag kann in dem Messdummyprodukt eine Elektronik-Messdummy-Baugruppe angeordnet sein, die zwischen den Sensor und die Elektronik-Baugruppe zwischengeordnet sein kann. Mittels dieser Elektronik-Messdummybaueinheit kann eine Vorverarbeitung des Messsignals des Sensors erfolgen, womit dann ein vorbearbeitetes Signal an die Elektronik-Baugruppe übertragen wird. Beispielsweise kann für mehrere Messdummyprodukte in der Elektronik-Messdummybaueinheit ein für den in dem jeweiligen Messdummyprodukt angeordneten spezifischen Sensor ein spezifischer Kalibrierfaktor oder eine andere spezifische Abhängigkeit abgelegt sein. In diesem Fall kann die Vorbearbeitung des Messsignals dazu führen, dass unabhängig von toleranzbedingten unterschiedlichen Messverhalten der jeweiligen Sensoren infolge der Vorbearbeitung unter Berücksichtigung des spezifischen Kalibrierfaktors oder der spezifischen Abhängigkeit toleranzbereinigte Signale an die Elektronik-Baugruppe übermittelt werden.

[0029] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellt ein Messdummyprodukt dar, welches bestimmt ist für eine Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe, wie diese zuvor erläutert worden ist. Hierbei kann das Messdummyprodukt über beliebige der vorgenannten, das Messdummyprodukt näher spezifischen Merkmale verfügen. In diesem Fall weist das Messdummyprodukt einen Stecker, einen Federkontakt, einen Anschluss oder einen Schleifkontakt auf, der eine elektrische Verbindung des Messdummyprodukts mit der Elektronik-Baugruppe der Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe ermöglicht, was über das Verbindungskabel oder ein Verbindungskabelteil erfolgen kann. Möglich ist, dass mehrere Messdummyprodukte vorhanden sind, die unterschiedliche Messsubstanzen aufweisen können, um das Verhalten unterschiedlicher Proben abbilden zu können, oder unterschiedliche Geometrien für die Aufnahme in unterschiedlichen Probenbehälteraufnahmen der Rotoreinheit aufweisen können. Möglich ist dann, dass je nach Bedarf ein anderes dieser spezifischen Messdummyprodukte in Verbindung mit einer an der Rotoreinheit befestigten multifunktionalen Elektronik-Baugruppe angeschlossen wird, wobei der Anschluss über den Stecker, Federkontakt, Anschluss oder Schleifkontakt ermöglicht ist.

[0030] Eine weitere Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe stellt eine Laborzentrifuge dar, die mit einer Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe ausgestattet ist, wie diese zuvor erläutert worden ist.

[0031] Für einen Vorschlag der Erfindung ist in der Laborzentrifuge das Messdummyprodukt in eine Probenbehälteraufnahme einer Rotoreinheit oder eines Ausschwingbehälters eingesetzt, während die Elektronik-Baugruppe in oder an einem Rotorteil der Rotoreinheit oder dem Ausschwingbehälter befestigt ist. Das Verbindungskabel erstreckt sich vorzugsweise frei und flexibel zwischen den genannten Bauelementen, ermöglicht die Montage und gewährleistet eine Überbrückung etwaiger erforderlicher Abstände.

[0032] Für eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Laborzentrifuge ist die Elektronik-Baugruppe an einer Oberseite eines Grundkörpers der Rotoreinheit befestigt. Alternativ möglich ist, dass die Elektronik-Baugruppe an einer Unterseite eines Grundkörpers der Rotoreinheit befestigt ist. In diesem Fall ist die Formgebung der Elektronik-Baugruppe so zu wählen, dass möglichst bei der Rotation derselben mit dem Grundkörper keine zusätzlichen Wirbel erzeugt werden oder Strömungsbeeinflussungen in der Zentrifugenkammer erfolgen, wobei beispielsweise die Elektronik-Baugruppe derart gekapselt oder vergossen sein kann, dass sich eine möglichst kleine Beeinflussung der Strömung ergibt. Möglich ist auch, dass der Grundkörper auf der Ober- oder Unterseite eine Ausnehmung oder beispielsweise eine in Umfangsrichtung um die Rotorachse umlaufende Nut aufweist, in die die Elektronik-Baugruppe teilweise oder vollständig integriert ist, wobei im Idealfall die Außenfläche der Elektronik-Baugruppe bündig zu der Ober- oder Unterseite des Grundköpers der Rotoreinheit ausgebildet ist.

[0033] Möglich ist, dass sich das Verbindungskabel durch eine Durchgangsausnehmung des Grundkörpers der Rotoreinheit erstreckt. Hierbei kann die Durchgangsausnehmung beliebig orientiert sein und in einem beliebigen Bereich des Grundkörpers angeordnet sein. Vorzugsweise erstreckt sich die Durchgangsausnehmung von einer Oberseite des Grundkörpers der Rotoreinheit, im Bereich welcher das Verbindungskabel aus dem Messdummyprodukt austritt, zu einer Unterseite des Grundkörpers der Rotoreinheit, wo dann die Elektronik-Baugruppe befestigt sein kann. Die Durchführung des Verbindungskabels durch die Durchgangsausnehmung kann das Verbindungskabel führen und schützen und ermöglicht eine kompakte Ausgestaltung.

[0034] Die zuvor genannten Bauelemente der Elektronik-Baugruppe können teilweise oder vollständig auf einer Platine angeordnet sein.

[0035] Die Elektronik-Baugruppe kann sich zumindest teilweise in Umfangsrichtung um eine Rotorachse der Laborzentrifuge erstrecken. Weist die Elektronik-Baugruppe eine Platine auf, kann diese als Kreisringsegment oder Kreisring ausgebildet sein, das oder der sich in Umfangsrichtung um eine Rotorachse der Laborzentrifuge erstrecken kann und konzentrisch zur Rotorachse angeordnet sein kann. Bei ringförmiger Ausgestaltung der Platine kann eine Unwucht infolge der Veränderung der Massenverteilung infolge der Elektronik-Baugruppe zumindest reduziert werden.

[0036] Möglich ist im Rahmen der Erfindung, dass in der Laborzentrifuge ausschließlich ein mit einer Elektronik-Baugruppe verbundenes Messdummyprodukt verwendet wird. Für einen Vorschlag der Erfindung ist aber auch möglich, dass in der Laborzentrifuge mindestens zwei Messdummyprodukte gleichzeitig verwendet werden. Die mindestens zwei Messdummyprodukte können dann jeweils in in Richtung des Umfangs um die Rotorachse beabstandete Produktbehälteraufnahmen eingesetzt werden, wobei vorzugsweise die Messdummyprodukte so gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt angeordnet sind, dass sich keine Unwucht infolge derselben ergibt. Möglich ist in diesem Fall, dass jedes Messdummyprodukt dann mit einer eigenen zugeordneten Elektronik-Baugruppe verbunden ist. Ebenfalls möglich ist, dass die Messdummyprodukte dann mit einer gemeinsamen, dann multifunktionalen Elektronik-Baugruppe verbunden sind.

[0037] Das Verbindungskabel kann beispielsweise als Flachbandleitung oder Zwillingsleitung ausgebildet sein.

[0038] Um lediglich die Erfindung nicht beschränkende Beispiele zu nennen, kann ein Leitungsteil aus einer Öffnung des Messdummyprodukts, insbesondere durch eine abgedichtete Durchgangsbohrung eines Messdummyprodukt-Deckels, herausgeführt sein oder ein Stecker für einen Gegenstecker, der in einem Endbereich des Verbindungskabels oder eines Leitungsteils vorgesehen ist, ist unmittelbar an dem Messdummyprodukt-Deckel angebracht.

[0039] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.

[0040] Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen.

[0041] Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.

[0042] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Element die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Element, zwei Elemente oder mehr Elemente vorhanden sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch weitere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die der Gegenstand des jeweiligen Patentanspruchs aufweist.

[0043] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN



[0044] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
Fig. 1
zeigt in einem Längsschnitt entlang einer Rotorachse eine Rotoreinheit mit einer Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe.
Fig. 2
zeigt in einem Längsschnitt entlang einer Rotorachse eine Rotoreinheit mit zwei Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppen.
Fig. 3
zeigt in einem Längsschnitt entlang einer Rotorachse eine Rotoreinheit mit einer Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe.
Fig. 4
zeigt in einem Längsschnitt entlang einer Rotorachse eine Rotoreinheit mit zwei Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe.
Fig. 5
zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine als ringförmige Platine ausgebildete Elektronik-Baugruppe einer Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe.

FIGURENBESCHREIBUNG



[0045] In der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen sind Bauelemente, Bestandteile oder Merkmale, die gleich oder ähnlich sind, teilweise mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet, wobei diese dann durch den ergänzenden Buchstaben a, b... voneinander unterschieden sind. In diesem Fall kann auf die Bauelemente, Bestandteile oder Merkmale mit oder ohne Verwendung des ergänzenden Buchstabens Bezug genommen werden, womit dann eines, mehrere oder sämtliche der Bauelemente, Bestandteile oder Merkmale gemeint sein können.

[0046] Fig. 1 zeigt eine Rotoreinheit 1, die hier als Festwinkelrotor ausgebildet ist. Die Rotoreinheit 1 verfügt über einen Grundkörper 2 und einen Deckel 3. Der Deckel ist an dem Rotor mittels eines Befestigungselements 4 befestigt. Der Grundkörper 2 kann eine Nabe 5 aufweisen, über die die Rotoreinheit 1 an einem nicht dargestellten Antriebsstrang der Laborzentrifuge befestigt werden kann. Hierzu kann eine Verschraubung des Grundkörpers 2 mittels einer Befestigungsschraube mit dem Antriebsstrang erfolgen, wobei die Befestigungsschraube von oben durch das als Hohlkörper ausgebildete Befestigungselement 4 hindurchgeführt und mit dem Antriebsstrang verschraubt werden kann.

[0047] Zwischen dem Grundkörper 2 und dem Deckel 3 ist ein Innenraum 6 der Rotoreinheit 1 gebildet. Der Grundkörper 2 verfügt über den Umfang um eine Rotorachse 7 gleichmäßig verteilt angeordnete Probenbehälteraufnahmen 8a, 8b, ... Abweichend zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist auch möglich, dass Probenbehälteraufnahmen in zwei Umfangsreihen mit unterschiedlichen Durchmessern angeordnet sind. Die Probenbehälteraufnahmen 8 sind sacklochartig ausgebildet mit einer gegenüber der Rotorachse 7 geneigten Längsachse, insoweit kann die Rotoreinheit 1 grundsätzlich gemäß aus dem Stand der Technik bekannten Rotoreinheiten ausgebildet sein.

[0048] In eine Probenbehälteraufnahme 8a ist ein Produkt 9 eingesetzt, welches über einen Probenbehälter 10 und eine darin angeordnete Probe 11 verfügt. Der Probenbehälter 10 weist einen Probenbehälter-Grundkörper 12, der ein Aufnahmegefäß für die Probe 11 bildet, und einen Probenbehälter-Deckel 13 auf. Der Probenbehälter-Deckel 13 ist lösbar, vorzugsweise unter Abdichtung, mit dem Probenbehälter-Grundkörper 12 verbunden, um ein Einbringen so wie Entfernen der Probe 11 zu ermöglichen.

[0049] In einer anderen Probenbehälteraufnahme 8b ist ein Messdummyprodukt 14 angeordnet. Das Messdummyprodukt 14 verfügt über einen Messdummyprodukt-Grundkörper 15 und einen Messdummyprodukt-Deckel 16. Der Messdummyprodukt-Grundkörper 15 ist hierbei als Gefäß ausgebildet, in dem eine Messsubstanz 17 angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Füllhöhe der Messsubstanz 17 in dem Messdummyprodukt-Grundkörper 15 genauso groß wie die Füllhöhe der Probe 11 in dem Probenbehälter-Grundkörper 12.

[0050] An dem Messdummyprodukt-Deckel 16 ist eine Lanze 18 befestigt, die sich frei von dem Messdummyprodukt-Deckel 16 auskragend in einen Messdummyprodukt-Innenraum 19 erstreckt. Vorzugsweise erstreckt sich die Lanze 18 bis unmittelbar benachbart einem Boden des Messdummyprodukt-Innenraums 19. In dem dem Boden des Messdummyprodukt-Innenraums 19 zugewandten Endbereich trägt die Lanze 18 einen Sensor 20, bei dem es sich vorzugsweise um einen Temperatursensor 21, beispielsweise einen Widerstandstemperatursensor 22, handelt.

[0051] Der Sensor 20 ist über ein Verbindungskabel 23 mit einer Elektronik-Baugruppe 24 (die vorzugsweise als Elektronik-Baueinheit ausgebildet ist) verbunden. Hierbei erstreckt sich das Verbindungskabel 23 entlang der Lanze 18 und durch eine Öffnung 42 des Messdummyprodukt-Deckels 16 aus dem Messdummyprodukt-Deckel 16 heraus. Das Verbindungskabel 23 ist flexibel und vorzugsweise im Bereich zwischen dem Messdummyprodukt-Deckel 16 und der Elektronik-Baugruppe 24 frei ohne weitere Abstützung. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel ist die Elektronik-Baugruppe 24 als Platine 25 ausgebildet.

[0052] Der Grundkörper 2 weist auf seiner Oberseite 26 einen Befestigungsbereich 27 (insbesondere eine Befestigungsfläche) auf, die hier als um die Rotorachse 7 umlaufende und in einer Ebene vertikal zur Rotorachse erstreckende Ringfläche ausgebildet ist. Die Platine 25 ist als Ringplatine 28 ausgebildet. Die Ringplatine 28 weist einen Befestigungsbereich 41 auf, im Bereich dessen die Ringplatine 28 an dem Befestigungsbereich 27 des Grundkörpers 2 befestigt ist.

[0053] Fig. 2 zeigt eine Rotoreinheit 1, die der Rotoreinheit 1 gemäß Fig. 1 entspricht. In diesem Fall ist jeweils in einer Probenbehälteraufnahmen 8a, 8b ein Messdummyprodukt 14a, 14b angeordnet, wobei in in anderen Umfangsbereichen angeordneten weiteren Probenbehälteraufnahmen Produkte 9 oder Messdummyprodukte 14 angeordnet sein können. Für das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind die Messdummyprodukte 14a, 14b jeweils über ein zugeordnetes Verbindungskabel 23a, 23b mit einer gemeinsamen Elektronik-Baugruppe 24, hier ebenfalls in Ausgestaltung als Ringplatine 28, verbunden.

[0054] Hierbei sind der Befestigungsbereich 27 und die Ringplatine 28 radial zwischen den Probenbehälteraufnahmen 8 und der Rotorachse 7 angeordnet, sodass das mindestens eine Produkt 9 und das mindestens eine Messdummyprodukt 14 außenliegend von der Elektronik-Baugruppe 24 und der Ringplatine 28 angeordnet sind.

[0055] Mindestens ein Messdummyprodukt 14, das zugeordnete Verbindungskabel 23 und die Elektronik-Baugruppe 24 bilden gemeinsam eine Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe 29.

[0056] Für das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel weist der Grundkörper 2 der Rotoreinheit 1 eine Durchgangsausnehmung 30 auf, die sich von der Oberseite 26 zu einer Unterseite 31 des Grundkörpers 2 erstreckt. Die Elektronik-Baugruppe 24, die auch hier als Ringplatine 28 ausgebildet ist, ist an einem Befestigungsbereich 27 im Bereich der Unterseite 31 des Grundkörpers 2 und hier im Mündungsbereich der Durchgangsausnehmung 30 angeordnet. Für das dargestellte Ausführungsbeispiel verfügt die Unterseite 31 des Grundkörpers 2 über eine umlaufende Ringnut 32, in die die Ringplatine 28 eingesetzt ist. Für dieses Ausführungsbeispiel erstreckt sich das Verbindungskabel 23 von dem Messdummyprodukt 14 gebogen durch den Innenraum 6 und dann durch die Durchgangsausnehmung 30 zu der Elektronik-Baugruppe 24.

[0057] Fig. 4 zeigt eine entsprechende Ausführungsform, bei der aber zwei Messdummyprodukte 14a, 14b mit zugeordneten Verbindungskabeln 23a, 23b durch Durchgangsausnehmungen 30a, 30b mit der gemeinsamen Elektronik-Baugruppe 24, hier der Ringplatine 28, verbunden sind.

[0058] Fig. 5 zeigt beispielhaft und stark schematisiert eine die Elektronik-Baugruppe 24 bildende Ringplatine 28. Die Ringplatine 28 kann mindestens einen Anschluss 33a, 33b oder einen Stecker für ein zugeordnetes Verbindungskabel 23a, 23b aufweisen. Des Weiteren kann die Ringplatine 28 eine elektronische Steuereinheit 34, eine Auswerteeinrichtung 35, eine Speichereinrichtung 36, eine Ausleseeinrichtung 37, eine Batterie oder einen Akkumulator 38, eine Übertragungseinrichtung 39 und eine Energieversorgungseinrichtung 40 aufweisen. Vorzugsweise sind die Bauelemente derart auf der Ringplatine 28 verteilt, dass der Schwerpunkt der Ringplatine 28 mit den Bauelementen mit der Rotorachse 7 zusammenfällt.

[0059] Die Elektronik-Baugruppe 24 verfügt über einen Befestigungsbereich 41, mit dem die Elektronik-Baugruppe 24 an dem Befestigungsbereich 27 des Grundkörpers 2 befestigt ist.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0060] 
1
Rotoreinheit
2
Grundkörper
3
Deckel
4
Befestigungselement
5
Nabe
6
Innenraum
7
Rotorachse
8
Probenbehälteraufnahme
9
Produkt
10
Probenbehälter
11
Probe
12
Probenbehälter-Grundkörper
13
Probenbehälter-Deckel
14
Messdummyprodukt
15
Messdummyprodukt-Grundkörper
16
Messdummyprodukt-Deckel
17
Messsubstanz
18
Lanze
19
Messdummyprodukt-Innenraum
20
Sensor
21
Temperatursensor
22
Widerstandstemperatursensor
23
Verbindungskabel
24
Elektronik-Baugruppe
25
Platine
26
Oberseite
27
Befestigungsbereich
28
Ringplatine
29
Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe
30
Durchgangsausnehmung
31
Unterseite
32
Ringnut
33
Anschluss
34
elektronische Steuereinheit
35
Auswerteeinrichtung
36
Speichereinrichtung
37
Ausleseeinrichtung
38
Batterie oder Akkumulator
39
Übertragungseinrichtung
40
Energieversorgungseinrichtung
41
Befestigungsbereich
42
Öffnung



Ansprüche

1. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) mit

a) einem Messdummyprodukt (14) mit einem darin angeordneten Sensor (20),

b) einer Elektronik-Baugruppe (24), welche eine elektronische Steuereinheit (34), eine Auswerteeinrichtung (35), eine Speichereinrichtung (36), eine Ausleseeinrichtung (37), eine Batterie oder einen Akkumulator (38), eine Übertragungseinrichtung (39) und/oder eine Energieversorgungseinrichtung (40) aufweist, wobei vorzugsweise Bauelemente der Elektronik-Baugruppe (24) auf einer Platine (25) angeordnet sind, und

c) einem Verbindungskabel (23), über welches das Messdummyprodukt (14) und die Elektronik-Baugruppe (24) miteinander verbunden sind,

d) wobei die Außenkontur des Messdummyprodukts (14) geeignet für die Aufnahme in einer Probenbehälteraufnahme (8) eines Grundkörpers (2) einer Rotoreinheit (1) einer Laborzentrifuge oder eines Ausschwingbehälters einer Laborzentrifuge ausgebildet ist und die Elektronik-Baugruppe (24) einen Befestigungsbereich (41) für eine Befestigung an einem Rotorteil der Rotoreinheit (1) aufweist und

e) das Messdummyprodukt (14)

- abweichend zu einem Produkt (9) oder Probenbehälter (10) ausgebildet ist und/oder

- unverändert für mehrere Zentrifugationsprozesse verwendet wird und/oder

- zumindest in dem für die Aufnahme in der Probenbehälteraufnahme (8) bestimmten Bereich eine Geometrie aufweist, die der Geometrie eines Probenbehälters (10) eines zu zentrifugierenden Produkts (9) in dem entsprechenden Bereich entspricht und/oder

- zumindest in dem aus der Probenbehälteraufnahme (8) herausragenden Bereich eine Geometrie aufweist, die der Geometrie eines Probenbehälters (10) eines zu zentrifugierenden Produkts (9) in dem entsprechenden Bereich entspricht und/oder

- eine Messsubstanz (17) beinhaltet, die andere physikalische Eigenschaften aufweist als die zu zentrifugierenden Proben (11) in den Probenbehältern (10) und/oder

- einen Messdummyprodukt-Deckel (16) aufweist, der nicht zerstörungsfrei lösbar, nicht ohne Werkzeug lösbar, fest, versiegelt und/oder unter Abdichtung mit einem Messdummyprodukt-Grundkörper (15) verbunden ist und/oder

- einen Messdummyprodukt-Deckel (16) aufweist, der eine Öffnung (42) aufweist, durch die sich das Verbindungskabel (23), eine Halterung und/oder eine Lanze (18) erstzrecken/erstreckt.


 
2. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungskabel (23) außerhalb des Messdummyprodukts (14) eine Länge von mindestens 2,0 cm aufweist.
 
3. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungskabel (23) mindestens einen Stecker, einen Anschluss, einen Federkontakt oder einen Schleifkontakt aufweist.
 
4. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (20) ein Temperatursensor (21) ist, der vorzugsweise als Widerstandstemperatursensor (22) ausgebildet ist.
 
5. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Lanze (18), die an einem oder dem Messdummyprodukt-Deckel (16) des Messdummyprodukts (14) gehalten ist, sich zumindest teilweise durch einen Messdummyprodukt-Grundkörper (15) des Messdummyprodukts (14) erstreckt und den Sensor (20) trägt.
 
6. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in dem Messdummyprodukt (14) angeordnete Messsubstanz (17) andere physikalische Eigenschaften als die Probe (11) des mit der Laborzentrifuge zentrifugierten Produkts (9) hat.
 
7. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Messdummyprodukt (14) eine Messsubstanz (17) angeordnet ist und in der Elektronik-Baugruppe (24) eine Abhängigkeit gespeichert ist, welche eine Umrechnung einer von dem Sensor (20) im Betrieb der Laborzentrifuge in der Messsubstanz (17) erfassten Messgröße in eine entsprechende Zustandsgröße in der Probe (11) des gemeinsam mit dem Messdummyprodukt (14) zentrifugierten Produkts (9) ermöglicht, wobei vorzugsweise die Abhängigkeit derart ist, dass mittels dieser eine Umrechnung einer gemessenen Temperaturänderung der Messsubstanz (17) in dem Messdummyprodukt (14) infolge der Zentrifugation in eine abweichende Temperaturänderung der Probe (11) des Produkts (9) infolge der Zentrifugation möglich ist.
 
8. Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Messdummyprodukt (14) eine Elektronik-Messdummybaueinheit angeordnet ist, die sowohl mit dem Sensor (20) als auch mit der Elektronik-Baugruppe (24) kommuniziert.
 
9. Messdummyprodukt (14) für eine Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Stecker, einem Federkontakt, einem Anschluss oder einem Schleifkontakt für eine elektrische Verbindung des Messdummyprodukts (14) mit der Elektronik-Baugruppe (24) der Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29).
 
10. Laborzentrifuge mit einer Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 
11. Laborzentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messdummyprodukt (14) in eine Probenbehälteraufnahme (8) einer Rotoreinheit (1) oder eines Ausschwingbehälters eingesetzt ist und die Elektronik-Baugruppe (24) in oder an einem Rotorteil der Rotoreinheit (1) oder dem Ausschwingbehälter befestigt ist.
 
12. Laborzentrifuge nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektronik-Baugruppe (24)

a) an einer Oberseite (26) eines Grundkörpers (2) der Rotoreinheit (1) oder

b) an einer Unterseite (31) eines Grundkörpers (2) der Rotoreinheit (1)

befestigt ist.
 
13. Laborzentrifuge nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Verbindungskabel (23) durch eine Durchgangsausnehmung (30) des Grundkörpers (2) der Rotoreinheit (1) erstreckt.
 
14. Laborzentrifuge nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Elektronik-Baugruppe (24) zumindest teilweise in Umfangrichtung um einer Rotorachse (7) der Laborzentrifuge erstreckt.
 
15. Laborzentrifuge nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens zwei in Richtung des Umfangs um die Rotorachse (7) beabstandeten Produktbehälteraufnahmen (8) jeweils eine Messdummyprodukt (14a, 14b) angeordnet ist, wobei die Messdummyprodukte (14a, 14b) jeweils mit einer Elektronik-Baugruppe (24a, 24b) oder einer gemeinsamen Elektronik-Baugruppe (24) verbunden sind.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Verwendung eines Messdummyprodukts (14) mit einem in dem Messdummyprodukt (14) angeordneten Sensor (20) für eine Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) mit

a) dem Messdummyprodukt (14) mit dem darin angeordneten Sensor (20),

b) einer Elektronik-Baugruppe (24), welche eine elektronische Steuereinheit (34), eine Auswerteeinrichtung (35), eine Speichereinrichtung (36), eine Ausleseeinrichtung (37), eine Batterie oder einen Akkumulator (38), eine Übertragungseinrichtung (39) und/oder eine Energieversorgungseinrichtung (40) aufweist, wobei vorzugsweise Bauelemente der Elektronik-Baugruppe (24) auf einer Platine (25) angeordnet sind, und

c) einem Verbindungskabel (23), über welches das Messdummyprodukt (14) und die Elektronik-Baugruppe (24) miteinander verbunden sind,

d) wobei die Außenkontur des Messdummyprodukts (14) geeignet für die Aufnahme in einer Probenbehälteraufnahme (8) eines Grundkörpers (2) einer Rotoreinheit (1) einer Laborzentrifuge oder eines Ausschwingbehälters einer Laborzentrifuge ausgebildet ist und die Elektronik-Baugruppe (24) einen Befestigungsbereich (41) für eine Befestigung an einem Rotorteil der Rotoreinheit (1) aufweist,

wobei das Verbindungskabel (23) einen Stecker, einen Federkontakt, einen Anschluss oder einen Schleifkontakt für eine elektrische Verbindung des Messdummyprodukty (14) mit der Elektronik-Baugruppe (24) der Laborzentrifugen-Messdummyproduktbaugruppe (29) aufweist und das Messdummyprodukt (14) unverändert für mehrere Zentrifugationsprozesse verwendet wird.
 
2. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach Anspruch 1, wobei das Messdummyprodukt (14)

- abweichend zu einem Produkt (9) oder Probenbehälter (10) ausgebildet ist und/oder

- unverändert für mehrere Zentrifugationsprozesse verwendet wird und/oder

- zumindest in dem für die Aufnahme in der Probenbehälteraufnahme (8) bestimmten Bereich eine Geometrie aufweist, die der Geometrie eines Probenbehälters (10) eines zu zentrifugierenden Produkts (9) in dem entsprechenden Bereich entspricht und/oder

- zumindest in dem aus der Probenbehälteraufnahme (8) herausragenden Bereich eine Geometrie aufweist, die der Geometrie eines Probenbehälters (10) eines zu zentrifugierenden Produkts (9) in dem entsprechenden Bereich entspricht und/oder

- eine Messsubstanz (17) beinhaltet, die andere physikalische Eigenschaften aufweist als die zu zentrifugierenden Proben (11) in den Probenbehältern (10) und/oder

- einen Messdummyprodukt-Deckel (16) aufweist, der nicht zerstörungsfrei lösbar, nicht ohne Werkzeug lösbar, fest, versiegelt und/oder unter Abdichtung mit einem Messdummyprodukt-Grundkörper (15) verbunden ist und/oder

- einen Messdummyprodukt-Deckel (16) aufweist, der eine Öffnung (42) aufweist, durch die sich das Verbindungskabel (23), eine Halterung und/oder eine Lanze (18) erstrecken/erstreckt.


 
3. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verbindungskabel (23) außerhalb des Messdummyprodukts (14) eine Länge von mindestens 2,0 cm aufweist.
 
4. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei als Sensor (20) ein Temperatursensor (21) verwendet wird, der vorzugsweise als Widerstandstemperatursensor (22) ausgebildet ist.
 
5. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Lanze (18) verwendet wird, die an einem oder dem Messdummyprodukt-Deckel (16) des Messdummyprodukts (14) gehalten ist, sich zumindest teilweise durch einen Messdummyprodukt-Grundkörper (15) des Messdummyprodukts (14) erstreckt und den Sensor (20) trägt.
 
6. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Messdummyprodukt (14) eine Messsubstanz (17) verwendet wird, die andere physikalische Eigenschaften als die Probe (11) des mit der Laborzentrifuge zentrifugierten Produkts (9) hat.
 
7. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Messdummyprodukt (14) eine Messsubstanz (17) verwendet wird und in der Elektronik-Baugruppe (24) eine Abhängigkeit gespeichert ist, welche eine Umrechnung einer von dem Sensor (20) im Betrieb der Laborzentrifuge in der Messsubstanz (17) erfassten Messgröße in eine entsprechende Zustandsgröße in der Probe (11) des gemeinsam mit dem Messdummyprodukt (14) zentrifugierten Produkts (9) ermöglicht, wobei vorzugsweise die Abhängigkeit derart ist, dass mittels dieser eine Umrechnung einer gemessenen Temperaturänderung der Messsubstanz (17) in dem Messdummyprodukt (14) infolge der Zentrifugation in eine abweichende Temperaturänderung der Probe (11) des Produkts (9) infolge der Zentrifugation möglich ist.
 
8. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Messdummyprodukt (14) eine Elektronik-Messdummybaueinheit verwendet wird, die sowohl mit dem Sensor (20) als auch mit der Elektronik-Baugruppe (24) kommuniziert.
 
9. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in einer Laborzentrifuge.
 
10. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Messdummyprodukt (14) in eine Probenbehälteraufnahme (8) einer Rotoreinheit (1) oder eines Ausschwingbehälters eingesetzt wird und die Elektronik-Baugruppe (24) in oder an einem Rotorteil der Rotoreinheit (1) oder dem Ausschwingbehälter befestigt wird.
 
11. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach Anspruch 10, wobei die Elektronik-Baugruppe (24)

a) an einer Oberseite (26) eines Grundkörpers (2) der Rotoreinheit (1) oder

b) an einer Unterseite (31) eines Grundkörpers (2) der Rotoreinheit (1) befestigt ist.


 
12. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach Anspruch 11, wobei sich das Verbindungskabel (23) durch eine Durchgangsausnehmung (30) des Grundkörpers (2) der Rotoreinheit (1) erstreckt.
 
13. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei sich die Elektronik-Baugruppe (24) zumindest teilweise in Umfangrichtung um einer Rotorachse (7) der Laborzentrifuge erstreckt.
 
14. Verwendung des Messdummyprodukts (14) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, wobei in mindestens zwei in Richtung des Umfangs um die Rotorachse (7) beabstandeten Produktbehälteraufnahmen (8) jeweils eine Messdummyprodukt (14a, 14b) angeordnet ist, wobei die Messdummyprodukte (14a, 14b) jeweils mit einer Elektronik-Baugruppe (24a, 24b) oder einer gemeinsamen Elektronik-Baugruppe (24) verbunden sind.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente