[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadensystem und ein Halteteil zur Befestigung von zwei
Sichtprofilen, mit einer Grundplatte, mit mindestens einer in der Grundplatte vorgesehenen
Öffnung für Befestigungsmittel zur Montage des Halteteils, mit wenigstens einem von
der Grundplatte abstehenden hakenförmigen ersten Steg, der in eine Längsnut an der
unteren Schmalseite eines Sichtprofils eingreifbar ausgebildet ist und gemeinsam mit
der Grundplatte eine Aufnahme zur anschlagbegrenzten Lagerung des in der Aufnahme
aufgenommenen ersten Sichtprofils ausbildet, und mit mindestens einem von der Grundplatte
abstehenden zweiten Steg, der an der oberen Schmalseite des zweiten Sichtprofils ansetzbar
ist.
[0002] Die
DE102005002054A1 zeigt ein Fassadensystem zur Befestigung von über längsseitige Nuten und Federn verbundenen
Sichtprofilen für Wand- und/oder Deckenverkleidungen unter Zuhilfenahme von Halteteilen.
Hierzu greifen die Halteteile mit einem von der Grundplatte abstehenden hakenförmigen
Steg in die Nuten der Sichtprofile ein. Zudem bildet der hakenförmige Steg eine anschlagbegrenzte
Lagerung des in der Aufnahme aufgenommenen Sichtprofils, um wärmebedingte Dehnungseffekte
abfangen zu können. Die Halteteile selbst sind über in deren Öffnungen eingreifende
Befestigungsmittel an der Wand oder der Decke montiert. Nachteilig hat sich herausgestellt,
dass selbst bei geringen Maßabweichungen an den Sichtprofilen, beispielsweise verursacht
durch Fertigungstoleranzen, deren Befestigung ein nicht vernachlässigbares Spiel aufweist
und so die Vorrichtung an Standfestigkeit verliert. Auch materialbedingtes Schwinden
und Quellen - vor allem nach mehreren Witterungszyklen - kann bei einer derartigen
Form der Montage zu unregelmäßigen Spalten führen, was die Verkleidung nachteilig
öffnen und damit deren Funktion gefährden kann.
[0003] Außerdem ist für Fassadensysteme aus der
DE103007056824A1 ein Halteteil zwischen zwei Sichtprofilen bekannt, das eine Grundplatte und zwei
von dieser Grundplatte abstehende, parallele Stege aufweist. Davon ist ein erster
Steg hakenförmig ausgebildet und greift in eine Längsnut an der unteren Schmalseite
des ersten Sichtprofils ein, wobei der andere zweite Steg an einer oberen Schmalseite
des zweiten Sichtprofils anliegt und daran befestigt ist. Zwar kann dieser zweite
Steg die Stelle der Befestigung am zweiten Sichtprofil überdecken, dennoch besteht
für das zweite Sichtprofil an dieser Befestigungsstelle eine erhöhte Spaltgefahr -
bedingt durch ein Eintreiben von Befestigungsmitteln, was sich als besonders nachteilig
für die Standfestigkeit der Sichtprofile und damit für die Beständigkeit der Fassade
erweist.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom eingangs geschilderten
Stand der Technik, ein Halteteil zu schaffen, das tolerant hinsichtlich fertigungs-
und/oder temperaturbedingte Maßabweichungen an den Sichtprofilen ist - trotzdem aber
deren standfeste Befestigung gewährleisten kann. Zudem soll das Halteteil eine unerwünschte
Spaltenbildung zwischen den Sichtprofilen vermeiden können und eine einfache Handhabung
ermöglichen.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass das Halteteil mindestens einen
von der Grundplatte abstehenden, dritten Steg aufweist, wobei der in eine Nut an der
hinteren Breitseite des zweiten Sichtprofils eingreifbar ausgebildete dritte Steg
gemeinsam mit dem zweiten Steg eine Schnappverbindung zur Befestigung des zweiten
Sichtprofils am Halteteil ausbildet.
[0006] Weist das Halteteil mindestens einen von der Grundplatte abstehenden, dritten Steg
auf, wobei der in eine Nut an der hinteren Breitseite des zweiten Sichtprofils eingreifbar
ausgebildete dritte Steg gemeinsam mit dem zweiten Steg eine Schnappverbindung zur
Befestigung des zweiten Sichtprofils am Halteteil ausbildet, kann mit einem Halteteil
zwischen zwei angrenzenden Sichtelementen eine besonders standfeste Verbindung geschaffen
werden. Im Gegensatz zum Stand der Technik kann nämlich auch das zweite Sichtelement
ohne in das Material eindringende Befestigungsmittel und damit beschädigungsfrei am
Halteteil gehalten werden, sodass mit nachteiligen Witterungseinflüssen im Bereich
der Verbindungsstellen nicht gerechnet werden muss. Die natürliche Haltbarkeit und
damit auch die Lebensdauer der Sichtprofile kann so verlängert werden. Zudem kann
solch eine Schnappverbindung einer Spaltbildung durch fertigungs- und/oder temperaturbedingte
Maßabweichungen (zum Beispiel aufgrund von Schwinden und Quellen) an den Sichtprofilen
erheblich entgegenwirken - beispielsweise mithilfe einer elastischen Verformung am
federnden Schnappelement -, was die technische Verkleidungsfunktion der Sichtprofile
standfest erhalten kann. Des Weiteren kann diese Schnappverbindung ebenso die Entfernung
- etwa zu Reinigungszwecken - der Sichtprofile vergleichsweise einfach und zügig erlauben,
womit die Handhabung des Halteteils und in weiterer Folge der Fassade erleichtert
wird.
[0007] Bildet der zweite Steg das federnde Schnappelement der Schnappverbindung aus, kann
das zweite Sichtprofil schnell und unkompliziert mit dem Halteteil verbunden und damit
standfest gehalten werden. Letzteres dadurch, dass aufgrund der federnden Wirkung
des Schnappelements ein Schwinden und Quellen des gehaltenen Sichtelements ausgeglichen
werden kann. Außerdem ist durch das federnde Schnappelement ein Auswechseln beschädigter
Sichtelemente oder deren Entfernen, etwa zu Reinigungszwecken, unkompliziert möglich.
Eine standfestes und einfach handhabbares Halteteil kann damit ermöglicht werden.
[0008] Eine gegenseitige Abstützung der Stege bei Belastungsauftrag, beispielsweise bei
Windbelastungen auf die Sichtprofile, kann erreicht werden, wenn der zweite Steg im
Vergleich zum hakenförmigen ersten Steg entgegensetzt gekrümmt verläuft. Zudem können
damit Spaltmaße durch die gegenseitige Verspannung ausgeglichen werden, was zu einem
verbesserten Zusammenhalt der Sichtprofile und zu einer erhöhten Standfestigkeit des
Halteteils beitragen kann.
[0009] Ist der zweite Steg entlang einer Nase an der oberen Schmalseite des zweiten Sichtprofils
ansetzbar ausgebildet, kann die Haltefläche für die Schnappverbindung vergrößert und
damit belastbarer ausgeführt werden. Insbesondere, wenn solch eine, an der oberen
Schmalseite vorgesehene Nase an die hintere Breitseite des Sichtprofils anschließt,
kann sie durch das Halteprofil verdeckt und damit gegenüber Witterungseinflüsse geschützt
werden. Insbesondere, wenn dieser Steg zudem auf diesen Bereich der Nase beschränkt
ist, kann ein Schwinden und Quellen des über eine Schnappverbindung gehaltenen Sichtprofils
in anderen Bereichen erlaubt und damit die Schnappverbindung weitgehend von darauf
zurückgehenden mechanischen Belastungen entlastet werden.
[0010] Die Schnappverbindung kann mechanisch belastbarer ausgeführt werden, wenn zwei voneinander
beabstandete und parallel verlaufende zweite Stege (9) mit dem dritten Steg die Schnappverbindung
ausbilden.
[0011] Sind der dritte Steg und die Aufnahme zwischen den beiden parallel verlaufenden zweiten
Stegen vorgesehen, kann durch die übergreifende Funktion dieser zweiten Stege der
Halt der beiden Sichtprofile am Haltelement erheblich verbessert werden. Die Standfestigkeit
des Haltelements ist damit weiter erhöhbar.
[0012] Wird der dritte Steg von mindestens zwei zueinander, insbesondere in Längsrichtung
der Grundplatte, versetzten Schenkeln gebildet, können Fertigungstoleranzen an der
Nut an der hinteren Breitseite des zweiten Sichtprofils besonders elegant ausgeglichen
werden. Zudem kann dies zur Erhöhung der Toleranz gegenüber einem Schwinden und Quellen
der Sichtprofile führen, was die Standfestigkeit des Halteteils weiter erhöhen kann.
[0013] Eine weitere Verbesserung der Schnappverbindung ist möglich, wenn die Grundplatte
in mindestens einer seitlich zum dritten Steg weiterlaufenden Zunge endet. Dieser
über den dritten Steg also vorstehende Teil der Grundplatte kann nämlich zur Zentrierung
des Sichtprofils im Bereich der Schnappverbindung beitragen und damit ein unerwünschtes
Lösen dieser Schnappverbindung vermeiden. Dies kann weiter verbessert werden, wenn
die Grundplatte in beidseitig zum dritten Steg weiterlaufenden, also über dessen Ende
hinauslaufenden, Zungen endet.
[0014] Ist die Öffnung in der Grundplatte im Bereich zwischen dem ersten Steg und dem zweiten
Steg vorgesehen, kann die Montage der Halteteile - beispielsweise an einer Wand oder
einer Decke - ungehindert von den für die Sichtprofile vorgesehenen Verbindungselementen
am Halteteil erfolgen. Zudem kann das Halteteil durch dieses konstruktive Merkmal
vor seiner eigenen Montage beispielsweise an Wand oder Decke vorab bereits über seine
Schnappverbindung mit einem Sichtprofil verbunden werden, was die Platzierung bzw.
auch Ausrichtung der Halteteile erheblich vereinfachen kann. Die Handhabung der Sichtprofile
und in weiterer Folge damit auch deren Montage können weiter verbessert werden.
[0015] Die Montage des Halteteils, beispielsweise an der Wand bzw. über eine eventuelle
Unterkonstruktion an der Wand, kann erleichtert werden, wenn ein hochstehender Stegabschnitt
des ersten Stegs eine Führung für ein in die Öffnung einzusetzendes Befestigungsmittel
ausbildet. Das Ansetzen und geradlinige Einbringen des Befestigungsmittels, beispielsweise
in die Wand oder Decke, kann so vorteilhaft unterstützt werden. Hierzu ist vorstellbar,
dass der hochstehende Stegabschnitt dem Rand der Öffnung fluchtend zuläuft.
[0016] Springt der hochstehende Abschnitt des ersten Stegs im Bereich der Öffnung der Grundplatte
zurück, wird das Fixieren der Grundplatte mit dem Befestigungsmittel durch die vom
hochstehenden Stegabschnitt ausgebildete Führung nicht behindert - vielmehr kann dadurch
sogar eine Feinpositionierung mittels Verschieben der Grundplatte erlaubt werden.
[0017] Endet der erste Steg in einem nach außen gekröpften Stegabschnitt, kann das Einsetzen
des oberen Sichtprofils und damit dessen Montage erleichtert werden. Dies kann die
Handhabung des Halteteils bei der Montage verbessern und zudem den ersten Steg vor
Beschädigungen durch ein falsches Ansetzen des Sichtprofils schützen. Die Standfestigkeit
des Halteteils kann damit erhöht werden.
[0018] Das Halteteil kann im Bereich der Aufnahme weiter konstruktiv vereinfacht werden,
wenn die Grundplatte in einer seitlich zum ersten Steg verlaufenden Aufnahmezunge
ausläuft, die gemeinsam mit dem ersten Steg die Aufnahme ausbildet. Ist die Aufnahmezunge
gegenüber dem ersten Steg weiterlaufend ausgebildet, kann zudem das Einsetzen des
oberen Sichtprofils und damit dessen Montage weiter erleichtert werden.
[0019] Die Aufnahme kann robuster ausgeführt werden, wenn die Grundplatte zwei voneinander
beabstandete und parallel verlaufende erste Stege aufweist und in einer zwischen diesen
beiden ersten Stegen verlaufenden, insbesondere weiterlaufenden, Aufnahmezunge ausläuft,
die gemeinsam mit den beiden ersten Stegen die Aufnahme ausbildet.
[0020] Besonders vorteilhaft kann das erfindungsgemäße Halteteil bei einem Fassadensystem
verwendet werden, um damit mehrere Sichtprofile an einer Wand oder über eine Unterkonstruktion
an einer Wand zu befestigen.
[0021] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand mehrerer Ausführungsvarianten
näher dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Schnittansicht zu einem an einer Wand befestigen Fassadensystem mit Halteteilen
nach einem ersten Ausführungsbeispiel und Sichtprofilen,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Halteteil nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf ein Halteteil nach einem weiteren Ausführungsbeispiel und
- Fig. 5
- eine Schnittansicht durch das nach Fig. 4 dargestellte zweite Halteteil.
[0022] Gemäß Fig. 1 wird in einer Schnittansicht ein Fassadensystem 1 gezeigt, über das
mehrere Sichtprofile 2, 3 bzw. auch Fassadenprofile an einer Wand 4 befestigt sind.
Die nach Fig. 1 dargestellten Sichtprofile 2, 3 bestehen hier aus einem Vollmaterial,
beispielsweise aus einem Holz- oder einem holzähnlichen Material, wobei im Allgemeinen
auch Hohlprofile vorstellbar sind. Zur Halterung der Sichtprofile 2, 3 gehören dem
Fassadensystem 1 mehrere Halteteile 5 zu, die je eine Grundplatte 6 mit einer Öffnung
7 und mehrere von der Grundplatte 6 von derselben Plattenseite abstehende Stege 8,
9, 10 aufweisen. Die Öffnung 7 dient zum Eintreiben eines Befestigungsmittels 11,
nämlich wie hier dargestellt einer Senkkopfschraube, in die Wand 4, um das Halteteil
5 an die Wand 4 montieren. Andere Mittel zur Montage der Grundplatte 6 an der Wand
4, lösbare oder unlösbare, sind jedoch ebenso vorstellbar.
[0023] Im Allgemeinen wird erwähnt, dass das Halteteil 5 auch über eine in Fig. 1 nicht
näher dargestellte Unterkonstruktion z. B. an der Wand 4 oder an einer Decke montiert
sein kann.
[0024] Die Stege 8, 9, 10 dienen zum Halten der Sichtprofile 2, 3 am Halteteil 5, um diese
an der Wand 4 zu befestigen. Hierzu ist der erste Steg 8 hakenförmig ausgebildet,
damit dieser in eine Längsnut 12 an der unteren Schmalseite 13 des in Bezug auf das
jeweilige Halteteil 5 oberen Sichtprofils 2 eingreifen und dieses somit halten kann.
Der erste Steg 8 bildet zudem gemeinsam mit der Grundplatte 6 eine Aufnahme 14 zur
anschlagbegrenzten Lagerung des in der Aufnahme 14 aufgenommenen ersten Sichtprofils
2 aus, wie dies nach der Fig. 2 im Detail erkannt werden kann. Der zweite Steg 9 hingegen
liegt am unterhalb des ersten Sichtprofils 2 vorgesehenen, zweiten Sichtprofil 3 an
- nämlich an dessen oberen Schmalseite 15, indem dieser zweite Steg 9 an diese obere
Schmalseite 15 des zweiten Sichtprofils 3 angesetzt ist.
[0025] Zum Unterschied vom Stand der Technik ist jedoch der zweite Steg 9 nicht an der oberen
Schmalseite 15 des zweiten Sichtprofils 3 befestigt. Erfindungsgemäß ist nämlich im
Gegensatz dazu am Halteteil 5 eine Schnappverbindung 16 vorgesehen. Hierzu weist das
Halteteil 5 den dritten Steg 10 auf, der in eine Nut 17 an der hinteren Breitseite
18 des zweiten Sichtprofils 3 eingreift. Im Allgemeinen wird erwähnt, dass die hintere
Breitseite 18 der sichtbaren Breitseite des Sichtprofils 3 gegenüberliegt. Dieser
dritte Steg 10 wirkt nun gemeinsam mit dem zweiten Steg 9 zur Ausbildung der Schnappverbindung
16 zusammen, um damit das zweite Sichtprofil 3 am Halteteil 5 lösbar zu befestigen.
Eine Beschädigung des zweiten Sichtprofils 3, was das Befestigen bzw. Fixieren des
Stegs an einem Sichtprofil zwangsweise mit dem Eintreiben von Befestigungsmitteln
11, beispielsweise Holzschrauben, Klammern, Heftklammern etc., bedingt, kann so vermieden
werden. Die Gefahr, dass das Halteteil 5 die Standfestigkeit der Sichtprofile 2, 3
nachteilig beeinflusst, ist somit nicht gegeben. Des Weiteren kann auf diese Weise
ein besonders einfaches Montieren und Warten von Sichtprofilen und Halteelementen
erfolgen.
[0026] Indem, wie in Fig. 2 zu erkennen, der zweite Steg 9 das federnde Schnappelement der
Schnappverbindung 16 ausbildet, ist ein besonders vorteilhafter Ausgleich für Schwinden
und Quellen des Sichtprofils 3 ermöglicht, was die Standfestigkeit des Fassadensystems
1 zum Befestigen der Sichtprofile 2, 3 erhöht.
[0027] Außerdem ist der zweite Steg 9 im Vergleich zum hakenförmigen ersten Steg 8 entgegensetzt
gekrümmt verlaufend, um beide Halterungen der Sichtprofile 2, 3 gegenseitig zu verspannen.
Damit sind eventuelle Fertigungstoleranzen zwischen Halteteil 5 und Sichtprofile 2,
3 ausgleichbar - und eine sichere Befestigung der Sichtprofile 2, 3 an der Wand 4
gewährleistet.
[0028] Zudem ist den Figuren 1 und 2 zu entnehmen, dass die Sichtprofile 2, 3 allesamt je
eine Nase 19 aufweisen, die sich an der oberen Schmalseite 15 der Sichtprofile 2,
3 ausbilden und in die hintere Breitseite 18 des jeweiligen Sichtprofils 2, 3 übergeht.
An diese Nase 19 ist nun der zweite Steg 9 ansetzbar, der dafür einen gekrümmten Verlauf
aufweist. Damit ist der Formschluss mit dem Sichtprofil 3 vergrößert, was der mechanischen
Stabilität der Schnappverbindung 16 zugutekommt. Der zweite Steg 9 ist auf diesen
Bereich der Nase 19 beschränkt, was ein Schwinden und Quellen des Sichtprofils 3 in
den vom Steg 9 frei gelassenen Bereichen zulässt und damit die Schnappverbindung 16
entlastet.
[0029] Wie der Fig. 3 dargestellt, wird der dritte Steg 10 von zwei Schenkeln 20, 21 der
Grundplatte 6 ausgebildet. Diese Schenkel 20 und 21 sind nicht nur zueinander in Längsrichtung
der Grundplatte 6 versetzt, sondern auch auf Abstand nebeneinander angeordnet. Damit
können Fertigungstoleranzen an der Nut 17 des Sichtprofils 3 besonders gut ausgeglichen
werden.
[0030] Zudem ist der zweite Steg 9 zweifach ausgeführt, um das Sichtprofil 3 mit breitem
Griff zu fassen und damit die Abstützung des Sichtprofils am Halteteil 5 zu verbessern.
[0031] Diese Schnappverbindung 16 kann daher einen besonders sicheren Halt des Sichtprofils
3 am Halteteil 5 gewährleisten.
[0032] Wie außerdem der Fig. 3 zu entnehmen, sind der dritte Steg 10 und die Aufnahme 14
zwischen den beiden parallelen - also parallel verlaufenden - zweiten Stegen 9 vorgesehen,
um die breite Abstützung des Halteteils 5 am Sichtprofil 3 als Verdrehsicherung für
die Schnappverbindung und für die Aufnahme zu nützen. Dem Halteteil 5 kommt dadurch
hohe Standfestigkeit zu.
[0033] Außerdem endet die Grundplatte 6, wie in Fig. 3 zu erkennen, in zwei beidseitig zum
dritten Steg 10 weiterlaufenden Zungen 22, 23, was die Handhabung der Schnappverbindung
erleichtert. Dies ist zudem der sicheren Beabstandung der Sichtprofile 2, 3 von der
Wand 4 bzw. von der Unterkonstruktion dienlich.
[0034] Des Weiteren ist es möglich, das Halteteil 5 selbst nach dessen Verschnappen mit
dem zweiten Sichtprofil 3 noch an die Wand 4 bzw. über eine nicht näher dargestellte
Unterkonstruktion an die Wand 4 zu montieren. Hierzu ist die Öffnung 7 in der Grundplatte
6 zwischen dem ersten Steg 8 und dem zweiten Steg 9 vorgesehen. Außerdem ist durch
das Befestigen des mit dem Sichtprofil 3 verschnappten Halteteils 5 von selbst eine
Positionierung des Halteteils gegenüber dem anderen Sichtprofil 2 gegeben - was die
Montage des Fassadensystems 1 erheblich vereinfacht.
[0035] Der Steg 8 weist einen auf besondere Weise auf die Befestigungsmittel 11 abgestimmten,
hochstehenden Stegabschnitt 24 auf. Dieser läuft in etwa dem Rand der Öffnung 7 zu
und kann damit eine Führung für das durch die Öffnung 7 in die Wand 4 bzw. Unterkonstruktion
einzutreibende Befestigungsmittel 11 ausbildet. Außerdem springt dieser hochstehende
Stegabschnitt 24 im Bereich der Öffnung 7 der Grundplatte 6 zurück, um verschiedenste
Kopfformen von Schrauben ausreichend Platz zu bieten.
[0036] Entsprechend Fig. 2 ist auch zu entnehmen, dass der erste Steg 8 in einem nach außen
gekröpften Stegabschnitt 25 endet, wodurch er eine Führung ausbildet, die das Montieren
des oberen Sichtprofils 2 erleichtert. Des Weiteren wird damit die Verformung des
ersten Stegs 8 bei der Montage des oberen Sichtprofils 2 verringert, was der Standfestigkeit
des Halterteils förderlich ist.
[0037] Außerdem kann der Fig. 3 entnommen werden, dass die Grundplatte 5 an einem Ende in
einer Aufnahmezunge 26 ausläuft. Diese seitlich zum ersten Steg 8 verlaufende Aufnahmezunge
26 bildet gemeinsam mit dem ersten Steg 8 die Aufnahme 14 aus, und vereinfacht durch
seine zum ersten Steg 8 weiterlaufende Ausbildung das Einsetzen des oberen Sichtprofils
2 in die Aufnahme 14 erheblich bzw. bildet hierfür eine Führung aus.
[0038] Das erfindungsgemäße Halterteil 5 kann beispielsweise aus einem Metallwerkstoff,
bestehen. Beispielsweise kann das Halterteil 5 aus einem umgeformten Blech hergestellt
werden, etwa durch Stanzen und nachfolgendes Aufbiegen der diversen Stege 8, 9, 10.
[0039] Das nach Fig. 4 und 5 dargestellte alternative weitere Halteteil 50, weist zum Unterschied
zum nach den Figuren 1 bis 3 dargestellten ersten Halteteil 5, zwei parallel verlaufende
erste Stege 8 auf, die voneinander beabstandet sind. Zwischen den beiden Stegen verlängert
sich die Grundplatte 5 in eine weiterlaufenden Aufnahmezunge 28, an der die Grundplatte
5 auch endet. Wie bereits zum Halteteil 5 näher ausgeführt, bilden die ersten Stege
8 mit der Grundplatte 5 bzw. in diesem Fall mit der Aufnahmezunge 28 die Aufnahme
29 für das andere bzw. obere Sichtprofil 2 aus. Durch die parallelen ersten Stege
8 bietet die Aufnahme 29 einen verbesserten Halt des anderen Sichtprofils 2 am Halteteil
50.
[0040] Es versteht sich von selbst, dass beim Fassadensystem 1 nach den Figuren 1 und 2
anstatt der Halteteile 5 oder ergänzend zu den Halteteilen 5 auch die Halteteile 50
nach den Figuren 4 und 5 Verwendung finden können, was nicht näher dargestellt wurde.
1. Halteteil zur Befestigung von Sichtprofilen (2, 3), mit einer Grundplatte (6), mit
mindestens einer in der Grundplatte (6) vorgesehenen Öffnung (7) für Befestigungsmittel
(11) zur Montage des Halteteils (5, 50), mit wenigstens einem von der Grundplatte
(6) abstehenden hakenförmigen ersten Steg (8), der in eine Längsnut (12) an der unteren
Schmalseite (13) eines Sichtprofils (2) eingreifbar ausgebildet ist und gemeinsam
mit der Grundplatte (6) eine Aufnahme (14, 29) zur anschlagbegrenzten Lagerung des
in der Aufnahme (14, 29) aufgenommenen ersten Sichtprofils (2) ausbildet, und mit
mindestens einem von der Grundplatte (6) abstehenden zweiten Steg (9), der an der
oberen Schmalseite (15) des zweiten Sichtprofils (3) ansetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (5, 50) mindestens einen von der Grundplatte (6) abstehenden, dritten
Steg (10) aufweist, wobei der in eine Nut (17) an der hinteren Breitseite (18) des
zweiten Sichtprofils (3) eingreifbar ausgebildete dritte Steg (10) gemeinsam mit dem
zweiten Steg (9) eine Schnappverbindung (16) zur Befestigung des zweiten Sichtprofils
(3) am Halteteil (5, 50) ausbildet.
2. Halteteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Steg (9) das federnde Schnappelement der Schnappverbindung (16) ausbildet.
3. Halteteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Steg (9) im Vergleich zum hakenförmigen ersten Steg (8) entgegensetzt
gekrümmt verläuft.
4. Halteteil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Steg (9) entlang einer Nase (19) an der oberen Schmalseite (15) des zweiten
Sichtprofils (3), insbesondere auf diesen Bereich der Nase (19) beschränkt, ansetzbar
ausgebildet ist.
5. Halteteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei voneinander beabstandete und parallel verlaufende zweite Stege (9) mit dem dritten
Steg (10) die Schnappverbindung (16) ausbilden.
6. Halteteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Steg (10) und die Aufnahme (14, 29) zwischen den beiden parallel verlaufenden
zweiten Stegen (9) vorgesehen sind.
7. Halteteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Steg (10) von mindestens zwei zueinander, insbesondere in Längsrichtung
(27) der Grundplatte (6), versetzten Schenkeln (20, 21) gebildet wird.
8. Halteteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (6) in mindestens einer seitlich, insbesondere beidseitig, zum dritten
Steg (10) weiterlaufenden Zunge (22, 23) endet.
9. Halteteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (7) in der Grundplatte (6) im Bereich zwischen dem ersten Steg (8) und
dem zweiten Steg (9) vorgesehen ist.
10. Halteteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein hochstehender Stegabschnitt (24) des ersten Stegs (8) eine Führung für ein in
die Öffnung (7) einzusetzendes Befestigungsmittel (11) ausbildet.
11. Halteteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der hochstehende Stegabschnitt (24) des ersten Stegs (8) im Bereich der Öffnung (7)
der Grundplatte (6) zurückspringt.
12. Halteteil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Steg (8) in einem nach außen gekröpften Stegabschnitt (25) endet.
13. Halteteil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (6) in einer seitlich zum ersten Steg (8) verlaufenden, insbesondere
weiterlaufenden, Aufnahmezunge (26) ausläuft, die gemeinsam mit dem ersten Steg (8)
die Aufnahme (14) ausbildet.
14. Halteteil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (6) zwei voneinander beabstandete und parallel verlaufende erste
Stege (8) aufweist und in einer zwischen diesen beiden ersten Stegen (8) verlaufenden,
insbesondere weiterlaufenden, Aufnahmezunge (28) ausläuft, die gemeinsam mit den beiden
ersten Stegen (8) die Aufnahme (29) ausbildet.
15. Fassadensystem mit mehreren Sichtprofilen (2, 3) und mit mindestens einem Halteteil
(5, 50) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur jeweiligen Befestigung von zwei Sichtprofilen
(2, 3) an einer Wand (4) oder über eine Unterkonstruktion an einer Wand (4).