[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrrohr zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung in einem
Boden von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt entlang einer vorgegebenen Bohrlinie,
insbesondere zum oberflächennahen Verlegen von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden,
wobei die Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des
Bodens beim Vorschieben der Bohrrohre aufgefahren wird. Des Weiteren betrifft die
Erfindung eine Vorrichtung zum Bewegen wenigstens eines Bohrrohrs in ein Bohrloch
hinein oder aus diesem hinaus, insbesondere beim oberflächennahen Erstellen einer
Bohrung in einem Boden von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt und/oder beim Einbringen
einer Rohrleitung oder Erdleitung oder eines Erdkabels in den Boden von einem Start-
zu einem Zielpunkt oder entgegengesetzt, mit wenigstens einer Basis, mit wenigstens
einem Widerlager, mit wenigstens einem Aktuator zum Bewegen des wenigstens einen Bohrrohrs,
der mit der Basis wirkverbunden ist, mit einem Übertragungselement, das mit dem Aktuator
wirkverbunden ist, zum Übertragen der durch den wenigstens einen Aktuator hervorgerufenen
Bewegung auf das wenigstens eine Bohrrohr, sowie ein System und ein Verfahren zum
Erstellen einer Bohrung von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt im Boden entlang einer
vorgegebenen Bohrlinie insbesondere zum oberflächennahen Verlegen von Erdkabeln oder
Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung mit einem Bohrwerkzeug
zum Lösen des Bodens durch Vorschieben von Bohrrohren aufgefahren wird.
[0002] Bei der Errichtung eines Stromnetzes beispielsweise bei der Erstellung einer 380
kV-Leitung ist es neben der Erstellung von Überlandleitungen auch notwendig, diese
Leitungen im Boden zu verlegen.
[0003] Bei einer oberflächennahen Verlegung von Erdkabeln, Erdleitungen und auch Rohrleitungen
(wie beispielsweise Pipelines) kommt die offene Grabenbauweise zum Einsatz. Dies führt
zum Teil zu erheblichen Eingriffen entlang der Trasse und ist mit einem nicht zu unterschätzenden
Aufwand beim Grabenaushub und bei der Grabenwiederverfüllung verbunden. Für die Erstellung
einer 380 kV Kabeltrasse sind beispielsweise zwei Grabenprofile mit jeweils 5,5 m
Breite und 2,15 m Tiefe zu erstellen Als besonders aufwendig hat sich die Trennung
der einzelnen Bodenschichten herausgestellt, die mehrere getrennte Mieten erforderlich
macht. Dies ist notwendig, um bei der späteren Rückverfüllung des Grabens die Bodenqualität
wieder in den ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Des Weiteren ist während der
Bauarbeiten eine Baubedarfsfläche von ca. 40 m freizuhalten während nach dem Abschluss
der Bauarbeiten ein Kabelschutzstreifen von ca. 23 m zugänglich gehalten werden muss.
Diese Eingriffe während der Bauphase und die Auswirkungen nach Abschluss der Arbeiten
im Rahmen der offenen Verlegung begründen die Notwendigkeit der Entwicklung einer
bedarfsgerechten unterirdischen Verlegemethode.
[0004] Um weiterhin die Eingriffe in die Natur während der Bauphase und die Errichtungskosten
gering zu halten, ist es notwendig große Haltungslängen zu erreichen. Hierbei sind
Haltungslängen von bis zu 1500 m oder mehr anzustreben. Problematisch bei der oberflächennahen
Verlegung ist die geringe Überdeckung der Leitung und ggf. auch der geringe Abstand
der einzelnen Bohrungen zueinander (beides beispielsweise u.U. jeweils lediglich 2
bis 6 m). Der Durchmesser der hier zu verlegenden Leitungen bewegt sich in einem Bereich
kleiner 500 mm, oft auch kleiner 300 mm.
[0005] Es stehen bereits grabenlose Bohrverfahren aus dem Pipelinebau zur Verfügung. (Microtunneling,
HDD) allerdings ist es nicht ohne weiteres bisher möglich, mit diesen Verfahren die
notwendigen Parameter abzudecken.
[0006] So existieren bereits Bohrverfahren, die den gewünschten Durchmesserbereich verlegen
können, allerdings sind diese Verfahren aus technischen Gründen auf wesentlich kürzere
Streckenlängen limitiert, was insbesondere an der Zufuhr mit Bohrflüssigkeit liegt.
Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Microtunnelbohrtechnik bis 300 mm. Für
eine Haltungslänge von bis zu mehr als 1,5 km müsste derzeit noch auf eine Microtunnelbohrtechnik
mit einem Durchmesser von ca. 1000 mm zurückgegriffen werden. Allerdings erhöhen sich
der Platzbedarf der Baustelleneinrichtung und die Kosten mit zunehmendem Durchmesser
signifikant. Daher war diese Technik bisher nicht wirtschaftlich einsetzbar. Weiterhin
sind Rohrleitungen der Microtunnelbohrtechnik nur gesteckt, so dass nur Druck- aber
keine Zugkräfte übertragen werden können.
[0007] Mit dem Horizontal Directional Drilling (HDD)-Verfahren wäre eine Verlegung bezüglich
der Anforderungen für den Durchmesser und die Streckenlänge denkbar. Dieses Verfahren
kommt bereits speziell bei der Unterquerung von Flussläufen oder Straßen zum Einsatz.
Bei diesem Verfahren wird zunächst eine Pilotbohrung unter Verwendung eines rotierenden
Bohrkopfes und Bohrgestänges vom Startpunkt in Richtung Zielpunkt erstellt. Die Lagegenauigkeit
wird dabei durch ein Vermessungssystem sichergestellt, welches hinter dem Bohrkopf
angebracht ist. Das abgebaute Material wird mit einer Bentonitsuspension zu Tage gefördert.
Die Bentonitsuspension wird durch das Bohrgestänge direkt zu den am Bohrkopf angebrachten
Düsen gepumpt. Die Suspension vermischt sich mit dem gelösten Boden und fließt durch
den Ringraum zwischen Bohrgestänge und Boden zum Startpunkt zurück. Für einen sauberen
Austrag des gelösten Bodens sind allerdings hohe Spülungsdrücke erforderlich. Um einen
unerwünschten Spülungsaustritt an der Oberfläche zu verhindern, sind beim HDD-Verfahren
aber in diesem Fall Verlegetiefen und damit Überdeckungen von mehr als 30m erforderlich.
Die Bohrrohre des Pilotbohrstrangs sind miteinander über eine kraftschlüssige Verbindung
miteinandergekoppelt, indem die Bohrrohre miteinander über einen Schraubgewindeanschluss
direkt verschraubt sind. Hierrüber findet auch die Verbindung mit dem Antrieb des
sogenannten HDD-Riggs statt. Das Verschrauben der Bohrstrangelemente erfordert entsprechend
Rüstzeit.
[0008] Durch Entwicklungen im Bereich Bohrtechnik und Pumptechnik im Hinblick auf die Versorgung
der Bohrvorrichtung mit Antriebs- und Spülflüssigkeit ist es möglich geworden, die
1000 mm Durchmesserbarriere für den Einsatz beispielsweise von Microtunnelingverfahren
zu überwinden. Allerdings ist das sukzessive Einbauen von Bohrrohren problematisch
im Hinblick auf das regelmäßige Verlängern der Versorgungsleitungen für die Bohrvorrichtung
und den Bohrkleinabtransport. Dieses bringt bei Verlegelängen von bis zu oder mehr
als 1500 m erhebliche Leistungseinbußen durch Rüstzeiten mit sich.
[0009] Weiterhin ist es im Hinblick auf das Verlegen von oberflächennahen Leitungen notwendig,
nach bzw. bei dem Erstellen der Bohrung eine Rohrleitung, insbesondere vorteilhafter
Weise aus Kunststoff (andere Materialien wie Polymerbeton, GFK oder dgl. sind auch
möglich) in den Boden einzubringen, um in diese dann die Leitung zu verlegen. Hierbei
ist problematisch, dass es nicht ohne weiteres möglich ist, die Bohrung direkt mit
dem Einbringen von Kunststoffrohren in den Boden zu erstellen, da das Kunststoffrohr
insbesondere bei großen Verlegelängen nicht geeignet ist, die notwendigen Kräfte beschädigungsfrei
zu übertragen. Es ist daher notwendig, Bohrrohre zu verwenden, die geeignet sind,
die notwendigen Kräfte bereitzustellen, die für das Bohren benötigt werden. Auch hier
ist wieder das zuvor beschriebene sukzessive Einbringen problematisch.
[0010] Nach dem Erreichen des Zielpunktes wird die Bohrvorrichtung entfernt. Weiterhin werden
die verlegten Bohrrohre wieder ausgebaut und das Kunststoffrohr wird zeitgleich oder
zeitversetzt in den Boden eingebracht. Es ist dabei notwendig, Zugkräfte auf die und
über die Bohrrohre zu übertragen und entsprechend nach Ausbau eines Bohrrohrs aus
dem Bohrloch, diese vom Bohrstrang zu trennen, um sie entsprechend wieder verwenden
zu können.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die vorgenannten Nachteile zu überwinden, insbesondere
die Rüstzeiten zu verringern und Zugkräfte übertragbar im Bohrstrang zu machen.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich einer ersten Lösung durch ein Bohrrohr in
einer ersten Ausführungsform dadurch, dass das Bohrrohr an seinen Enden jeweils wenigstens
einen Anschlussabschnitt zum zugfesten lösbaren Verbinden mit einem weiteren Element
eines Bohrstrangs aufweist, dass das Bohrrohr wenigstens Element zum Herstellen einer
zugfesten Verbindung mit einem korrespondierenden Element einer Vorschubeinrichtung
zum Vorschieben und/oder Zurückziehen des Bohrrohrs in das Bohrloch aufweist, und
dass eine Außenwandung des Bohrrohres einstückig ausgeführt ist.
[0013] Es hat sich überraschen gezeigt, dass mit einem solchen Bohrrohr auf einfache Weise
ein zugfester Bohrstrang bereitgestellt werden kann, das zum Vorschieben und/oder
Zurückziehen ausgelegt ist.
[0014] Eine weitere Lösung der Aufgabe sieht hinsichtlich des Bohrrohres in einer zweiten
Ausführungsform vor, dass das Bohrrohr an seinen Enden jeweils wenigstens einen Anschlussabschnitt
zum zugfesten lösbaren Verbinden mit einem weiteren Element eines Bohrstrangs aufweist,
dass das Bohrrohr wenigstens Element zum Herstellen einer zugfesten Verbindung mit
einem korrespondierenden Element einer Vorschubeinrichtung zum Vorschieben und/oder
Zurückziehen des Bohrrohrs in das Bohrloch aufweist, und dass das Bohrrohr aus wenigstens
zwei Schalungselementen besteht, die axial zu dem Bohrrohr verbindbar sind.
[0015] Durch die Aufteilung des Bohrrohrs in Schalungselemente ist es möglich, die Versorgungsleitungen
der Bohrvorrichtung gekoppelt als Schlauchpaket in einen unteren Teil der Schalungselemente
zu legen und mit den weiteren Schalungselementen deckelartig zu verschließen. Die
Versorgungsleitungen können daher beispielsweise aufgetrommelt über die volle Bohrlänge
vorgesehen werden. Ein Stückeln der Versorgungsleitungen beim Microtunneling entfällt
bzw. verringert, wodurch die Rüstzeiten erheblich reduziert werden.
[0016] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein Verbindungsbereich
eines Schalungselements mit wenigstens einer Dichtung versehen ist. Hierdurch kann
eine Druckdichtigkeit des Bohrrohres auf einfach Weise bereitgestellt werden.
[0017] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Verbindung über die jeweiligen
Anschlussabschnitte des Bohrrohres mit einem weiteren Element des Bohrstrangs in Form
einer formschlüssigen und/oder einer kraftschlüssigen Verbindung erfolgt. Eine weitere
Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Bohrrohr an seinem ersten Ende einen ersten
Anschlussabschnitt und an seinem gegenüberliegenden zweiten Ende einen zum ersten
Anschlussabschnitt korrespondierenden zweiten Anschlussabschnitt aufweist.
[0018] Dabei ist vorteilhaft, dass der erste Anschlussabschnitt und der zweite korrespondierenden
Anschlussabschnitt im montierten Zustand eine Flanschverbindung bilden, die Verbindungselemente
und/oder Bohrungen zur Anbringung einer Bolzenverbindung aufweist. Auf diese Weise
lässt sich einfach und kostengünstig eine zugfeste Verbindung zwischen den Bohrrohren
bereitstellen.
[0019] Alternativ ist vorteilhaft, dass der erste Anschlussabschnitt und der zweite korrespondierenden
Anschlussabschnitt eine zugfeste Steckmuffenverbindung bilden, wobei ein Anschlussabschnitt
ein Spitzende und der andere Anschlussabschnitt eine dazu korrespondierende Muffe
ist, die jeweils in der sich gegenüberliegenden Oberfläche wenigstens eine korrespondierende
Vertiefung aufweisen, die im zusammengesetzten Zustand einen Nut bilden, in die wenigstens
ein Scherelement zum Herstellen der zugfest haltenden Verbindung einsetzbar ist. Auf
hier ist es auf einfache Weise möglich, auf einfache Weise eine zugfeste Verbindung
zwischen den Bohrrohren bereitzustellen. Überraschender Weise hat sich gezeigt, dass
eine solche Verbindung auch bei Bohrrohren einsetzbar ist.
[0020] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass es sich bei dem Element zum Herstellen
einer zugfesten Verbindung mit dem korrespondierenden Element der Vorschubeinrichtung
um eine Vertiefung in der Außenwandung des Bohrrohrs handelt. Hierdurch wird es auf
einfache Weise möglich, ein Bewegen des Bohrrohrs über eine Bewegungsvorrichtung wie
beispielsweise einen Pressenrahmen, mit einer erheblichen Rüstzeitreduzierung zugfest
zu ermöglichen.
[0021] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Vertiefung mit einer Abdeckung
versehbar ist. Dieses ist vorteilhaft, um ein Verklemmen von Steinen und dergleichen
in der Vertiefung im Boden zu vermeiden.
[0022] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass es sich bei dem Element zum Herstellen
einer zugfesten Verbindung mit dem korrespondierenden Element der Vorschubeinrichtung
um ein Element einer zugfesten Steckmuffenverbindung handelt. Hierdurch wird es auf
einfache Weise möglich, ein Bewegen des Bohrrohrs über eine Bewegungsvorrichtung wie
beispielsweise einen Pressenrahmen, mit einer erheblichen Rüstzeitreduzierung zugfest
zu ermöglichen.
[0023] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Bohrrohr wenigstens einen in
der Außenwandung und/oder im Innenraum des Bohrrohrs an der Außenwandung angeordneten
parallel entlang der Außenwandung verlaufenden Leitungsabschnitt aufweist, wobei der
wenigstens eine Leitungsabschnitt an seinen Enden jeweils ein Verbindungselement zum
Herstellen eine Verbindung zwischen Leitungsabschnitten miteinander verbundener Bohrrohre
oder Elemente des Bohrstrangs aufweist. Die Leitungen dienen beispielsweise zum Transport
von Bentonit, als Treibleitung für den Antrieb einer Pumpe, als Speiseleitung für
den Abtransport von Bohrklein, für das Einbringen von Elektroleitungen, als Hochdruckleitung
oder als Förderleitung für das Gemisch aus Spülflüssigkeit und Bohrklein/gelöstem
Boden. Die Leitungen weisen beispielsweise ein Steckmuffensystem mit ggf. Dichtungen
auf, so dass sich die Leitungen ineinander stecken lassen. Hierdurch lassen sich die
Rüstzeiten beim Vorsehen der Versorgungsleitungen erheblich reduzieren.
[0024] Vorteilhafter Weise weisen die erfindungsgemäßen Bohrrohre ein Länge von mehr als
8m auf. Dieses reduziert die Rüstzeiten ebenfalls erheblich.
[0025] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Bohrrohr wenigstens eine Vertiefung
in seiner Wandung zum Herstellen einer Verbindung mit einer Vorschubeinrichtung zum
Vorschieben und/oder Zurückziehen des Bohrrohrs in das Bohrloch aufweist. Hierdurch
kann ein Formschluss zum einfacheren Übertragen von Vorschubkräften auf die äußere
Oberfläche bewirkt werden.
[0026] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein Handhabungselement
mit einem Element zum Herstellen einer Verbindung mit einem Schalungselement aufweist,
beispielsweise in Form eines Greifelements, das bevorzugt in eine Vertiefung in der
Oberfläche des Schalungselements eingreift, eines Magnetelements, oder eines Saug-
oder Vakuumelements. Hierdurch kann auf einfache Weise eine haltende Verbindung zum
Anheben des Schalungselements bereitgestellt werden.
[0027] Eine weitere Lösung der Erfindung sieht hinsichtlich der Vorrichtung zum Bewegen
vor, dass ein gegenüber der Basis bewegbares und mit dem Übertragungselement wirkverbundenes
Führungselement vorgesehen ist, dass das Übertragungselement wenigstens ein Formschlusselement
zur Übertragung der Bewegung aufweist, das so ausgeführt ist, dass eine zugfeste lösbare
Verbindung zwischen Übertragungselement und Bohrrohr besteht.
[0028] Auf diese Weise ist es einfach möglich, auf einen Bohrstrang unter anderem bestehend
aus Bohrrohren, insbesondere wie zuvor beschrieben, Zugkräfte auf den Bohrstrang zu
übertragen.
[0029] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass es sich bei dem wenigstens einen
Aktuator um einen Hydraulikzylinder und/oder einen Zahnstangenantrieb handelt. Hierbei
handelt es sich um vorteilhaft einfache Aktuatoren, die wartungsarm in der Lage sind,
die erforderlichen Kräfte bereitzustellen.
[0030] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das Formschlusselement wenigstens
ein Eingriffselement aufweist, das durch einen Eingriff in einen Eingriffsabschnitt
des Bohrrohrs, bevorzugt an dessen Außenwandung, die zugfeste lösbare Verbindung bereitstellt.
Vorteilhaft ist dabei, dass das wenigstens eine Eingriffselement so ausgeführt ist,
das es das Bohrrohr umgreift, wobei bevorzugt das Formschlusselement wenigstens zwei
Eingriffselemente aufweist, die besonders bevorzugt horizontal und/oder vertikal im
Formschlusselement bewegbar angeordnet sind. Hierdurch lässt sich auf einfache Weise
eine rüstzeitarme lösbare Verbindung zur Kraftübertragung bereitzustellen. Insbesondere
durch ein horizontales/vertikales Bewegen der Eingriffselemente lässt sich erheblich
Rüstzeit einsparen.
[0031] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass das wenigstens eine Eingriffselement
ein zu einem Anschlussabschnitt des Bohrrohres korrespondierender Anschlussabschnitt
ist. Vorteilhaft ist dabei, dass die Anschlussabschnitte eine zugfeste Steckmuffenverbindung
bilden, wobei das Eingriffselement entweder ein Spitzende oder eine zum Spitzende
korrespondierende Muffe ist, die jeweils in den sich gegenüberliegenden Oberflächen
wenigstens eine korrespondierende Vertiefung aufweisen, die im zusammengesetzten Zustand
einen Nut bilden, in die wenigstens ein Scherelement zum Herstellen der zugfest haltenden
Verbindung einsetzbar ist. Hierdurch lässt sich auf einfache Weise eine rüstzeitarme
lösbare Verbindung zur Kraftübertragung bereitzustellen. Insbesondere durch das Einbringen
bzw. Entnehmen des wenigstens einen Scherelements lässt sich erheblich Rüstzeit einsparen.
[0032] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass eine Anfahrdichtung, bevorzugt in
Verbindung mit der Basis, vorgesehen ist.
[0033] Eine weitere Lösung der Erfindung sieht eine Vorrichtung zur Montage eines zuvor
beschriebenen Bohrrohrs zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung von einem Startpunkt
zu einem Zielpunkt im Boden entlang einer vorgegebenen Bohrlinie insbesondere zum
oberflächennahen Verlegen von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden vor, wobei die
Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens
durch Vorschieben der Bohrrohre aufgefahren wird, mit einem Zuführbereich für die
Schalungselemente, mit einem Montagebereich zum Verbinden der Schalungselemente, mit
Handhabungselementen zum Aufnehmen, Bewegen und Positionieren der Schalungselemente
im Montagebereich, mit wenigstens einem Vorschubelement und/oder wenigstens einem
Drehelement zum Positionieren der Schalungselemente im Montagebereich.
[0034] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Schalungselemente um eine Versorgungsleitung
der Bohrvorrichtung positionierbar sind.
[0035] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein Handhabungselement
mit einem Greifelement zum Herstellen einer Verbindung mit einem Schalungselement
aufweist, das bevorzugt in eine Vertiefung in der Oberfläche des Schalungselements
eingreift.
[0036] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Handhabungselemente horizontal
und vertikal bewegbar sind, so dass die Schalungselemente vom Zuführbereich zum Montagebereich
bewegbar sind.
[0037] Eine weitere Lösung der Erfindung sieht hinsichtlich des Systems vor, dass es sich
bei den Bohrrohren um die zuvor beschriebenen Bohrrohre handelt, und dass eine zuvor
beschriebene Vorschubvorrichtung zum Bewegen der Bohrvorrichtung über das Vorschieben
des Bohrstrangs vorgesehen ist.
[0038] Vorteilhaft ist beim Einsatz der zweiteiligen Bohrrohre dabei, dass eine zuvor beschriebene
Vorrichtung zur Montage eines Bohrrohrs vorgesehen ist.
[0039] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Bohrrohre im Bohrstrang so angeordnet
sind, das die axialen Verbindungsbereiche der Schalungselemente versetzt zueinander
angeordnet sind.
[0040] Eine weitere Lösung der Erfindung sieht hinsichtlich des Verfahrens vor, dass die
zuvor beschriebenen Bohrrohre verwendet werden, die zu einem Bohrstrang montiert mittels
einer zuvor beschriebenen Vorschubvorrichtung im Bohrloch bewegt werden.
[0041] Vorteilhaft ist beim Einsatz der zweiteiligen Bohrrohre dabei, dass eine zuvor beschriebene
Vorrichtung zur Montage eines Bohrrohrs verwendet wird.
[0042] Eine weitere Lehre der Erfindung sieht vor, dass die Bohrrohre im Bohrstrang so angeordnet
werden, dass die axialen Verbindungsbereiche der Schalungselemente versetzt zueinander
angeordnet sind.
[0043] Die zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Lösungen sind nicht auf das oberflächennahe
Verlegen von Rohrleitungen, Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden beschränkt. Vielmehr
stellt sich die oben genannte Aufgabe ebenfalls beim klassischen Microtunneling mit
größerem Durchmesser beispielsweise mit Betonrohren einsetzbar. Auch hier lassen sich
durch die erfindungsgemäßen Lösungen die Rüstzeiten reduzieren und die Problematik
von Versorgungsleitungsverlängerung und Einbau der Vorschubrohre im Bohrbereich im
Hinblick auf Installationen und Versorgungsleitungen im Wesentlichen beseitigen.
[0044] Weiterhin kann es sich bei dem Bohrrohr gleichzeitig auch um ein Produktrohr handeln,
dass als solches im Boden verbleibt und nicht wieder zum Einziehen des Produktrohrs
aus dem Boden entfernt werden.
[0045] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Figur 1A, 1B eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bohrrohrs,
Figur 2A einen ersten Anschlussabschnitt des erfindungsgemäßen Bohrrohrs,
Figur 2B einen zweiten Anschlussabschnitt des erfindungsgemäßen Bohrrohrs,
Figur 2C der Anschlussabschnitt zu Figur 2A ohne Abdeckung,
Figur 2D eine Seitenansicht zu Figur 2C,
Figur 3A der Verbindungsabschnitt zweier miteinander verbundener erfindungsgemäßer
Bohrrohre,
Figur 3B eine Schnittansicht zu Figur 3A,
Figur 4A eine räumliche Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Bewegen eines Bohrrohrs in einer ersten Position,
Figur 4B eine räumliche Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bewegen eines
Bohrrohrs in einer zweiten Position,
Figur 5A eine räumliche Ansicht analog Figur 4A mit der ersten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Bohrrohr,
Figur 5B eine räumliche Ansicht analog Figur 4B mit der ersten Ausführungsform des
erfindungsgemäßem Bohrrohr
Figur 5C eine Draufsicht zu Figur 5A,
Figur 5D eine Draufsicht zu Figur 5B,
Figur 6A eine Seitenansicht eines ersten erfindungsgemäßen Übertragungselements der
ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Eingriffselementen in
einer ersten Position,
Figur 6B eine analoge Ansicht zu Figur 6A mit erfindungsgemäßen Eingriffselementen
in einer zweiten Position,
Figur 7 eine schematische Darstellung eines ersten erfindungsgemäßen Systems in räumlicher
Ansicht nach Beendigung des Bohrvorgangs,
Figur 8 eine schematische Darstellung in räumlicher Ansicht zu Beginn des Einziehens
der Leitung, und
Figur 9 eine Schnittansicht einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform zweier
miteinander verbundener erfindungsgemäßer Bohrrohre in zweiter Ausführungsform.
Fig. 10 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems in Seitenansicht,
Fig. 11 eine Draufsicht zu Fig. 10,
Fig. 12 eine räumliche Ansicht zu Fig. 10,
Fig. 13 bis 19 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Montagevorrichtung mit den einzelnen Montageschritten,
Fig. 20 eine räumliche schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Bohrrohres,
Fig. 21 eine räumliche schematische Darstellung zweier verbundener Bohrrohre dazu,
Fig. 22 eine Seitenansicht zu Fig. 21, und
Fig. 23 eine räumliche schematische Darstellung eines Schalungselements.
[0046] Figur 1A, 1B zeigen in Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Bohrrohr 10. Das Bohrrohr 10 weist an seinem ersten Ende einen ersten Anschlussabschnitt
11 und an seinem gegenüberliegenden zweiten Ende einen zweiten Anschlussabschnitt
12 auf, wobei der erste Anschlussabschnitt 11 mit dem zweiten Anschlussabschnitt 12
insofern korrespondiert, als dass diese miteinander verbunden bzw. ineinander gesteckt
werden können. Der erste Anschlussabschnitt 11 und der zweite Anschlussabschnitt 12
sind dabei so vorgesehen, dass sie in einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
eine Flanschverbindung bilden, wobei der erste Anschlussabschnitt 11 einen Trägerabschnitt
13 aufweist, in dem Bohrungen 14 vorgesehen sind. Hinter dem Trägerabschnitt 13 ist
eine Vertiefung 15 in der Außenwand 16 des Bohrrohrs 10 vorgesehen. (Siehe Figur 2A
bis 2D). Korrespondierend zu den Bohrungen 14 sind in der Vertiefung 15 Aussparungen
17 vorgesehen. Weiterhin sind im Trägerabschnitt 13 Bohrungen 18 vorgesehen, die so
ausgelegt sind, dass Zentrierstifte 19, die am zweiten Anschlussabschnitt 12 vorgesehen
sind, in diese eingreifen können.
[0047] Der zweite Anschlussabschnitt 12 weist ebenfalls ein Trägerelement 20 auf, an dem
entweder Bolzen 21 fest angeordnet sind, oder indem Bohrungen 31 vorgesehen sind,
die ein Gewinde beinhalten, in die lose Bolzen 21 die in die Aussparungen 17 durch
die Bohrungen 14 in die Gewindebohrungen 31 im Trägerabschnitt 20 eingeschraubt werden.
[0048] Die Vertiefung 15 kann mit einer Abdeckung 22 verschlossen werden. Die Abdeckung
22 wird dabei in der Vertiefung 15 beispielsweise mittels Schrauben befestigt. Die
Abdeckung dient dabei dazu, dass sich keine Gegenstände in der Vertiefung 15 oder
in den Aussparungen 17 sammeln können, während das Bohrrohr 10 sich im Bohrloch bewegt.
[0049] Im Inneren des Bohrrohrs 10 sind mehrere Leitungen fest angeordnet. Es handelt sich
dabei um eine Förderleitung 23 zum Abfördern von gelöstem Boden oder Bohrklein in
Verbindung mit Bohrspülung /Bohr-/ Bentonitsuspension, eine Verpressleitung 24, mit
der beispielsweise eine Bentonitsuspension zum Einbringen als Schmiermittel zwischen
Bohrrohren und Bohrlochwand eingebracht wird, eine Treibleitung 25, mit der beispielsweise
Treibflüssigkeit zur Bohrvorrichtung transportiert wird, um eine gegebenenfalls dort
vorhandene Strahlpumpe (nicht dargestellt) anzutreiben, eine Speiseleitung 26, mit
der beispielsweise eine Bentonitsuspension zum Bohrkopf transportiert wird, mit dem
dann das Bohrklein bzw. der gelöste Boden aus dem Bohrloch abtransportiert wird und
die Ortsbrust vor dem Bohrwerkzeug gestützt wird, sowie ein Kanal 27, in dem beispielsweise
Hochdruckleitungen für die Bedüsung der Schneidwerkzeuge oder Elektroleitungen zur
Energieversorgung für die Bohrvorrichtung vorgesehen werden.
[0050] Die Leitungen werden über ein Steckmuffensystem verbunden, wobei hier der erste Anschlussabschnitt
11 Spitzenden 28 aufweist, die mit Dichtungen versehen sind, wohingegen der zweite
Anschlussabschnitt 12 Muffen 29 aufweist, in die die Spitzenden 28 der Leitungen 23-26
und gegebenenfalls 27 eingreifen. Dieses ist beispielsweise aus Figur 3B ersichtlich.
[0051] Figur 3A und Figur 3B zeigen ein erstes Bohrrohr 10, das mit einem zweiten Bohr 10'
über eine Flanschverbindung 30 verbunden ist. Der erste Anschlussabschnitt 11 des
ersten Bohrrohrs 10 ist dabei mit dem zweiten Anschlussabschnitt 12 des Bohrrohrs
10' verbunden. Der Trägerabschnitt 13 und der Trägerabschnitt 20 berühren sich dabei.
Die Bolzen 21 sind durch die Bohrungen 14 in die Gewindebohrungen 31 eingeschraubt.
Hierfür werden die Bolzen 21 in die Aussparungen 17 eingesetzt und in die Bohrungen
14 des Trägerabschnitts 13 des ersten Anschlussabschnitts 11 eingesetzt.
[0052] Zum Verbinden des ersten Anschlussabschnitts 11 mit dem zweiten Anschlussabschnitt
12 werden die Bohrrohre 10, 10' so zueinander angeordnet, dass die Zentrierstifte
19 in die korrespondierenden Bohrungen 18 eingesetzt werden können. In diesem Fall
sollten auch die Spitzenden 28 der Leitungen 23-27 mit den Muffen 29 der Leitungen
23-26 bzw. 27 korrespondieren. Anschließend werden die Bohrrohre 10, 10' gegeneinander
geschoben, sodass die Spitzenden 28 in den Muffe 29 einrasten. Anschließend werden
die Bolzen 21 in die Aussparungen 17 eingeführt und in die Bohrungen 14 geschoben.
Die Bolzen 21 werden dann in die Gewindebohrungen 31 des Trägerabschnitts 20 des zweiten
Anschlussabschnitts 12 eingeschraubt.
[0053] Das Lösen des Bohrrohrs 11' vom Bohrrohr 10 erfolgt dann durch Herausschrauben der
Bolzen 21 aus den Gewindebohrungen 31 und der Entnahme der Bolzen 21 aus den Aussparungen
17. Im Anschluss kann das Bohrrohr 10' vom Bohrstrang entfernt werden, wobei sich
die Spitzenden 28 der Leitungen 23-26 bzw. 27 von den Muffe 29 der Leitungen 23-26
bzw. 27 trennen.
[0054] Figur 4A und Figur 4B zeigen eine räumliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
40 zum Bewegen wenigstens eines Bohrrohrs in ein Bohrloch hinein oder aus diesem heraus,
insbesondere beim oberflächennahen Erstellen einer Bohrung in einem Boden 100 von
einem Startpunkt 101 zu einem Zielpunkt 102 und/oder beim Einbringen einer Rohrleitung,
Erdleitung oder eines Erdkabels 105 in den Boden 101 von einem Start- 101 zu einem
Zielpunkt 102 oder entgegengesetzt. Diese wird nachfolgend als Pressenrahmen 40 bezeichnet.
Der Pressenrahmen 40 weist eine Basis 41 auf, die einen rahmenförmigen Aufbau aufweist.
Auf der Basis 41 sind Schienen 42 vorgesehen, auf denen Führungselemente 43 vorgesehen
sind, die auf den Schienen 42 verfahrbar sind. An den Führungselementen 43 ist das
Übertragungselement 44 angeordnet.
[0055] Direkt bzw. wirkverbunden mit der Basis 41 ist ein Widerlager 45 an dem Widerlager
45 angeordnet. Damit sind zwei Aktoren 46, die hier als Doppelhubzylinder 47 ausgeführt
sind, verbunden. Ein Doppelhubzylinder 47 weist zwei Hydraulikzylinder 48 auf, die
über eine Platte 49 miteinander verbunden sind. Die Zylinder 48 sind hier vorliegend
als Teleskopzylinder ausgeführt. Die Platte 49 ist ebenfalls mit einem Führungselement
43 verbunden, sodass damit die Platte 49 auf den Schienen 42 verfahrbar und geführt
ist. Die Doppelhubzylinder 47 sind dabei so ausgelegt, dass sie im voll ausgefahrenen
Zustand das Übertragungselement 44 im Wesentlichen bis zum vorderen Ende der Basis
41 auf der gegenüberliegenden Seite vom Widerlager 45 verfahren können.
[0056] An der Basis 41 sind Auflager 50 vorgesehen, auf denen ein Bohrrohr 10 oder ein anderes
Element des Bohrstrangs ablegbar sind. Die Auflager 50 sind vertikal aufgerichtet,
wenn ein Bohrrohr 10 auf diesem platziert werden soll. Während des Bewegens des Übertragungselements
44 in Bezug auf die Basis 41 werden die Auflagen 50 horizontal weggeklappt. (Siehe
Figur 4B).
[0057] Figur 5A bis Figur 5D zeigen ein Bohrrohr 10, das mit seinem zweiten Anschlussabschnitt
12 in Richtung der Bohrung zeigt. Hier wäre an dem dem Bohrloch zugewandten Ende der
Basis 41 auch eine Anfahrdichtung (nicht dargestellt) vorgesehen. Der erste Anschlussabschnitt
11 bzw. dessen Vertiefung 15 geht mit einem Eingriffelement 53 des Übertragungselements
44 eine formschlüssige Verbindung ein, indem das Eingriffelement 53 in die Vertiefung
eingreift, um ein Bewegen des Bohrrohres 10 zu ermöglichen.
[0058] Das Übertragungselement 44 weist eine Anschlussplatte 51 auf, an der die Doppelzylinder
47 angreifen. Das Übertragungselement 44 weist eine Öffnung 52 auf, in die das Bohrrohr
10 eingebracht wird. Weiterhin ist ein Formschlusselement vorgesehen, dass vorliegend
zwei Eingriffelemente 53 aufweist. Die Eingriffelemente 53 sind mit jeweils einem
Hydraulikzylinder 54 verbunden, die horizontal ausgerichtet sind. Die Eingriffelemente
53 sind in Bezug auf das Übertragungselement 44 horizontal beweglich vorgesehen. Hier
erfolgt bevorzugt die Bewegung durch die Hydraulikzylinder 54. Die Eingriffelemente
53 können von einer offenen Position (Figur 6A) in eine geschlossene Eingriffsposition
(Figur 6B) bewegt werden. In der hier gezeigten Eingriffsposition greifen die Eingriffelemente
53 in die Vertiefungen 15 des Bohrrohres 10 ein und erzeugen damit eine formschlüssige
Verbindung zwischen dem Bohrrohr 10 und dem Pressenrahmen 40. Über die Aktoren 46
kann das Übertragungselement 44 entlang der Schienen 42 hin zum Bohrloch oder weg
von diesem bewegt werden. Durch die formschlüssige Verbindung der Eingriffelemente
53 mit der Vertiefung 15 können sowohl Druck- als auch Zugkräfte aufgebracht werden,
sodass das Bohrrohr 10 aus dem Bohrloch heraus oder in dieses hinein bewegt werden
kann. Alternativ können die Eingriffelemente 53 auch aus mehreren Elementen bestehen,
die räumlich bewegt werden, bzw. bei zwei Eingriffselementen 53 ist auch eine vertikale
Bewegung alternativ möglich.
[0059] Auf der Rückseite des Übertragungselements 44 sind Anschlüsse 55 für die Leitungen
23 - 26 bzw. 27 vorgesehen, die als Schnellverbinder mit den Leitungen 23 - 26 bzw.
27 fungieren. Im Hinblick auf den Kanal 27 kann es notwendig sein, händisch Schläuche
oder Leitungen in ein neues zu verbindendes Bohrrohr vor dem Verbinden einzubringen
und diese mit den Schläuchen bzw. Leitungen des vorherigen Bohrrohrs 10' im Kanal
27 zu koppeln. Hierbei ist auch möglich, um Kopplungen möglichst gering zu halten,
indem diese Leitungen bzw. Schläuche länger als ein Bohrrohr 10 ausgeführt sind.
[0060] Figur 7 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Systems in einer
räumlichen Darstellung. Dabei ist im Boden 100 eine Startgrube 101 vorgesehen, von
der aus eine Bohrung (nicht dargestellt) zu einer Zielgrube 102 erstellt wird. In
der Startgrube 101 ist ein Pressenrahmen 40 vorgesehen. Der Abstand zwischen einer
Startgrube 101 und einer Zielgrube 102 kann dabei bis zu 1500 m und mehr betragen.
In Figur 7 ist zu sehen, wie eine Bohrvorrichtung 103 in der Zielgrube 102 angekommen
ist. Die Bohrvorrichtung 103 wird dann anschließend vom Bohrstrang gelöst und aus
der Zielgrube 102 entfernt. Am ersten Bohrrohr 10 des Bohrstrangs wird ein Adapter
104 angeordnet, der mit einem zu verlegenden Schutzrohr 105 oder, falls dieses nicht
notwendig ist, direkt mit der Erdleitung oder dem Erdkabel verbunden wird. In der
Startgrube wird in dieser Ausführungsform der Pressenrahmen 40 so umgedreht, dass
sich das Widerlager 45 beim Bohrlochansatzpunkt (nicht dargestellt) befindet und hier
abstützt. Alternativ ist es auch möglich, dass der Pressenrahmen 40 so ausgelegt ist,
dass die notwendigen Kräfte sowohl in Ausfahrrichtung der Hydraulikzylinder 48 als
auch in Einziehrichtung der Hydraulikzylinder 48 zur Verfügung stehen, sodass der
Pressenrahmen nicht gedreht werden muss.
[0061] Beim Erstellen der Bohrung werden einzelne Bohrrohre 10 oder auch mehrere bereits
miteinander verbundene Bohrrohre mit dem Bohrstrang verbunden und werden in den Boden
100 durch den Pressenrahmen 40 eingeschoben. Das Ausbauen der Bohrrohre 10 erfolgt
derart, dass diese durch den Pressenrahmen 40 aus dem Bohrloch herausgezogen werden.
Ist ein Bohrrohr 10 vollständig herausgezogen, wird es vom Bohrstrang beispielsweise
wie zuvor beschrieben getrennt und entfernt. Alternativ können auch mehrere zu einem
Bohrstrangabschnitt verbundene Bohrrohre demontiert werden. Beim Herausziehen der
Bohrrohre wird gleichzeitig das Schutzrohr 105 bzw. die Erdleitung oder das Erdkabel
direkt in das Bohrloch im Boden 100 eingebracht.
[0062] Alternativ zur Flanschverbindung 30 ist eine zugfeste Steckmuffenverbindung 32 zum
Verbinden zweier Bohrrohre 10, 10' in zweiter Ausführungsform in Figur 9 gezeigt.
Die zugfeste Steckmuffenverbindung 32 weist dabei ein Spitzende 33 und eine Muffe
34 auf. Diese sind in Figur 9 verbunden dargestellt. Das Spitzende 33 weist eine Verbindungsfläche
35 und die Muffe 34 weist eine Verbindungsfläche 36 auf. In der Verbindungsfläche
35 ist wenigstens eine Vertiefung 37 und in der Verbindungsfläche 36 ist ebenfalls
korrespondierend wenigstens eine Vertiefung 38 vorgesehen. Wird das Spitzende 33 in
die Muffe 34 eingeschoben, berühren sich die Verbindungsflächen 35, 36 und die Vertiefungen
37, 38 bilden eine Nut 39. In der Nut 39 ist zum Herstellen der zugfesten Verbindung
ein Scherelement 60 eingesetzt. Alternativ können mehrere Nuten 39 und Scherelemente
60 vorgesehen sein. Zusätzlich ist es falls erforderlich möglich, zwischen den Verbindungsflächen
35, 36 wenigstens eine Dichtung 61 vorzusehen. Im Inneren der Bohrrohre 10, 10' mit
zugfester Steckmuffenverbindung 32 können ebenfalls fest angeordnete Leitungen/Kanäle
23 - 27 entsprechend vorgesehen werden.
[0063] Je nachdem, welcher Anschlussabschnitt 11, 12 mit dem Übertragungselement 44 verbunden
werden soll, sieht eine alternative Ausführungsform im Zusammenhang mit dem Pressenrahmen
40 vor, dass als Übertragungselement 44 bzw. dessen Eingriffelement 53 entweder ein
Spitzende 33 oder eine Muffe 34 zur Herstellung einer zugfesten Steckmuffenverbindung
32 vorgesehen wird.
[0064] Fig. 10 bis 12 zeigen eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführung des
erfindungsgemäßen Systems in Seitenansicht. Im Boden 100' ist eine Startgrube 101'
vorgesehen, von der aus im Microtunnelingverfahren eine Bohrung 102` von einem Startpunkt
zu einem Zielpunkt (nicht dargestellt) hergestellt wird. In der Startgrube ist ein
Gerüst 104` vorgesehen, dass ggf. als Ausbau der Startgrube 101' fungiert und in dem
die Komponenten des erfindungsgemäßen Systems vorgesehen sind.
[0065] In der Startgrube 101' ist eine Vorschubeinheit 103`, beispielsweise ein Pipethruster
oder ein Pressenrahmen 40 angeordnet, mit dem ein Bohrstrang 110 in das Bohrloch 102`
gedrückt bzw. geschoben wird. An der Vorderseite 105` des Bohrstrangs 110 ist eine
Bohrvorrichtung 106 vorgesehen, mit der das Bohrloch 102` erstellt wird. Die Bohrvorrichtung
106 wird über Versorgungsleitungen 108 mit Energie und Bohrsuspension für den Abtransport
des gelösten Bohrkleins versorgt. Die Versorgungsleitungen 108 sind außerhalb der
Startgrube 101' beispielsweise aufgetrommelt (nicht dargestellt) vorgesehen und werden
abgetrommelt, gebündelt (Position 109) und in das Bohrloch eingebracht, während die
Bohrung voranschreitet.
[0066] Der Bohrstrang besteht hier aus Bohrrohren 10" in dritter Ausführungsform, die in
Fig. 20 bis 23 dargestellt sind.
[0067] Das hier beispielhaft dargestellte Bohrrohr 10" besteht aus 2 Schalungselementen
11`, 12', die hier bevorzugt identisch ausgeführt sind. Es ist ohne weiteres möglich,
mehr als zwei Schalungselemente 11', 12' einzusetzen, sollte dieses vorteilhaft sein.
[0068] An seinem vorderen Ende 13' und an seinem hinteren Ende 14` weist das Bohrrohr 10"
einen Verbindungsflansch 15' auf. Hierfür sind in eine Wandung 16' des Schalungselements
11', 12' Vertiefungen 17' eingelassen. Korrespondierend zu den Vertiefungen 17' sind
Bohrungen 18` vorgesehen, in die Verbindungsbolzen 20' einsetzbar sind. Diese werden
mit Muttern 19' verschraubt. Hierdurch wird zwischen den einzelnen Bohrrohren 10"
eine kraftschlüssige Verbindung hergestellt. In einer im Flansch 15' im Bereich der
Bohrungen 18' vorgesehenen Vertiefung 21' lässt sich eine Dichtung (nicht dargestellt)
einbringen. Alternativ kann die Verbindung der Bohrrohre 10" beispielsweise über Eingriffselemente
(nicht dargestellt) formschlüssig erfolgen. Stoffschluss ist ebenfalls möglich, allerdings
ist dann ein einfaches Lösen der Bohrrohre voneinander nach dem Ausbau nicht ohne
weiteres möglich.
[0069] Weiterhin ist in der Wandung 16' eine Vertiefung 22' vorgesehen, die als Angriffspunkt
für die Krafteinleitung zum Vorscheiben oder Zurückziehen des Bohrstrangs 110 über
die Vorschubeinheit 103` dient.
[0070] Weiterhin sind in der Wandung 16` Vertiefungen 23' vorgesehen, die von einem Steg
24' auf einer Seite begrenzt sind. In den Vertiefungen 23' und dem Steg 24' sind Bohrungen
25' vorgesehen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine flanschartige Verbindungmöglichkeit
für die Schalungselemente 11', 12`, die aufeinander angeordnet sind. Hier sind ebenfalls
Bolzen 26` einsetzbar, die mit Muttern 27' verschraubt werden. Hierdurch erfolgt ein
axiales Verbinden der Schalungselemente 11', 12'. Entlang einer Verbindungslinie 28'.
Im Steg 24' ist weiterhin eine Vertiefung 29` vorgesehen, in die ebenfalls eine Dichtung
(nicht dargestellt) einsetzbar ist.
[0071] Um ein besseres Positionieren der Bohrrohre 10" zueinander bzw. der Schalungselemente
11', 12' zueinander zu ermöglichen sind Bohrungen 30' und Positionierstifte 31' auf
bzw. an dem Steg 24` oder dem vorderen bzw. hinteren Ende 13', 14' des Bohrrohres
10" angeordnet, die bei korrekter Positionierung ineinander greifen.
[0072] Um eine bessere Stabilität des Bohrstrangs 110 zu bewirken werden die Bohrrohre 10"
jeweils beispielsweise um 90 Grad versetzt zueinander angeordnet, wie dieses in Fig.
21, 22 dargestellt ist.
[0073] Der Zusammenbau der Bohrrohre 10" und die anschließende Verbindung der Bohrrohre
10" untereinander zum Bohrstrang 110 erfolgt in einer Montagevorrichtung 400. Diese
Umfasst, wie in den Fig. 13 bis 19 dargestellt ist, ein Gestell 410 in dem ein Zuführbereich
430 und ein Montagebereich 420 vorgesehen sind. Durch den Montagebereich 420 verlaufen
die Versorgungsleitungen 108.
[0074] Der Zuführbereich 430 umfasst einen äußeren Bereich 440 und einen inneren Bereich
450. Im äußeren Bereich 440 wird wie hier beispielhaft dargestellt ist, ein Bohrrohr
10", das aus zwei Schalungselementen 11', 12' zusammengesetzt aber noch nicht arretiert
ist auf einem Wagen 460 angeordnet, der auf Führungselementen 470 vom äußeren Bereich
440 in den inneren Bereich verfahrbar ist. Diese Position ist in Fig. 13 dargestellt.
[0075] Die Montagevorrichtung 400 umfasst hier beispielhaft zwei Handhabungselemente 500,
510. Das obere Handhabungselement 500 und das untere Handhabungselement 510 sind jeweils
vertikal verfahrbar am Rahmen 410 angeordnet. Das obere Handhabungselement 500 umfasst
Greifelemente 520, die das obere Schalungselement 12 greifen. Das untere Handhabungselement
510 umfasst eine Auflage 530, auf der das untere Schalungselement 11' aufliegt.
[0076] In Fig. 14 ist das obere Handhabungselement 500 auf das obere Schalungselement 12'
abgesenkt und die Greifer 520 befinden sich im Eingriff. Gleichzeitig wurde das untere
Handhabungselement 510 angehoben, so dass das Bohrrohr 10" aus dem Wagen 460 heraustritt,
damit dieser wieder in den äußeren Bereich 440 verfahren werden kann. Anschließend
werden das obere Handhabungselement 500 zusammen mit dem oberen Schalungselement 12'
angehoben und das untere das untere Handhabungselement 510 abgesenkt (Fig. 15). Anschließend
werden beide Handhabungselemente 500, 510 vom Zuführbereich 430 in den Montagebereich
420 verfahren und so bewegt, dass die Schalungselemente 11', 12' wieder aufeinander
sitzen. (Fig. 16). Die Schalenelemente 11', 12' des Bohrrohres 10" werden arretiert
und dann miteinander verbunden. Das Bohrrohr 10" wird dann ggf. gedreht, zum Bohrloch
102` hin gegen den Bohrstrang 110 verfahren und mit diesem verbunden. Alle Komponenten
der Vorrichtung 400 geben dann das Bohrrohr 10" frei, und der Bohrstrang 110 wird
durch die Vorschubeinheit 103` ins Bohrloch 102' gedrückt.
[0077] Nachfolgend sind weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele hinsichtlich der Produktionsanlage,
des Verfahrens und der Steuerung genannt:
- 1. Bohrrohr zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung in einem Boden von einem Startpunkt
zu einem Zielpunkt entlang einer vorgegebenen Bohrlinie, insbesondere zum oberflächennahen
Verlegen von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer
Bohrvorrichtung mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens beim Vorschieben der Bohrrohre
aufgefahren wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrrohr an seinen Enden jeweils
wenigstens einen Anschlussabschnitt zum zugfesten lösbaren Verbinden mit einem weiteren
Element eines Bohrstrangs aufweist, dass das Bohrrohr wenigstens Element zum Herstellen
einer zugfesten Verbindung mit einem korrespondierenden Element einer Vorschubeinrichtung
zum Vorschieben und/oder Zurückziehen des Bohrrohrs in das Bohrloch aufweist, und
dass eine Außenwandung des Bohrrohres einstückig ausgeführt ist.
- 2. Bohrrohr zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung in einem Boden von einem Startpunkt
zu einem Zielpunkt entlang einer vorgegebenen Bohrlinie, insbesondere zum oberflächennahen
Verlegen von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer
Bohrvorrichtung mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens beim Vorschieben der Bohrrohre
aufgefahren wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrrohr an seinen Enden jeweils
wenigstens einen Anschlussabschnitt zum zugfesten lösbaren Verbinden mit einem weiteren
Element eines Bohrstrangs aufweist, dass das Bohrrohr wenigstens Element zum Herstellen
einer zugfesten Verbindung mit einem korrespondierenden Element einer Vorschubeinrichtung
zum Vorschieben und/oder Zurückziehen des Bohrrohrs in das Bohrloch aufweist, und
dass das Bohrrohr aus wenigstens zwei Schalungselementen besteht, die axial zu dem
Bohrrohr verbindbar sind.
- 3. Bohrrohr nach Ausführungsbeispiel 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein
Verbindungsbereich eines Schalungselements mit wenigstens einer Dichtung versehen
ist.
- 4. Bohrrohr nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung über die jeweiligen Anschlussabschnitte des Bohrrohres mit einem weiteren
Element des Bohrstrangs in Form einer formschlüssigen und/oder einer kraftschlüssigen
Verbindung erfolgt.
- 5. Bohrrohr nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Bohrrohr an seinem ersten Ende einen ersten Anschlussabschnitt und an seinem gegenüberliegenden
zweiten Ende einen zum ersten Anschlussabschnitt korrespondierenden zweiten Anschlussabschnitt
aufweist.
- 6. Bohrrohr nach Ausführungsbeispiel 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anschlussabschnitt
und der zweite korrespondierenden Anschlussabschnitt im montierten Zustand eine Flanschverbindung
bilden, die Verbindungselemente und/oder Bohrungen zur Anbringung einer Bolzenverbindung
aufweist.
- 7. Bohrrohr nach Ausführungsbeispiel 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anschlussabschnitt
und der zweite korrespondierenden Anschlussabschnitt eine zugfeste Steckmuffenverbindung
bilden, wobei ein Anschlussabschnitt ein Spitzende und der andere Anschlussabschnitt
eine dazu korrespondierende Muffe ist, die jeweils in der sich gegenüberliegenden
Oberfläche wenigstens eine korrespondierende Vertiefung aufweisen, die im zusammengesetzten
Zustand einen Nut bilden, in die wenigstens ein Scherelement zum Herstellen der zugfest
haltenden Verbindung einsetzbar ist.
- 8. Bohrrohr nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei dem Element zum Herstellen einer zugfesten Verbindung mit dem korrespondierenden
Element der Vorschubeinrichtung um eine Vertiefung in der Außenwandung des Bohrrohrs
handelt.
- 9. Bohrrohr nach Ausführungsbeispiel 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung
mit einer Abdeckung versehbar ist.
- 10. Bohrrohr nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Element zum Herstellen einer zugfesten Verbindung mit dem korrespondierenden
Element der Vorschubeinrichtung um ein Element einer zugfesten Steckmuffenverbindung
handelt.
- 11. Bohrrohr nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrrohr wenigstens einen in der Außenwandung und/oder im Innenraum des Bohrrohrs
an der Außenwandung angeordneten parallel entlang der Außenwandung verlaufenden Leitungsabschnitt
aufweist, wobei der wenigstens eine Leitungsabschnitt an seinen Enden jeweils ein
Verbindungselement zum Herstellen eine Verbindung zwischen Leitungsabschnitten miteinander
verbundener Bohrrohre oder Elemente des Bohrstrangs aufweist.
- 12. Vorrichtung zum Bewegen wenigstens eines Bohrrohrs, insbesondere in Form eines
Bohrrohres nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 11, in ein Bohrloch hinein oder
aus diesem hinaus, insbesondere beim oberflächennahen Erstellen einer Bohrung in einem
Boden von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt und/oder beim Einbringen einer Rohrleitung,
Erdleitung oder eines Erdkabels in den Boden von einem Start- zu einem Zielpunkt oder
entgegengesetzt, mit wenigstens einer Basis, mit wenigstens einem Widerlager, mit
wenigstens einem Aktuator zum Bewegen des wenigstens einen Bohrrohrs, der mit der
Basis wirkverbunden ist, mit einem Übertragungselement, das mit dem Aktuator wirkverbunden
ist, zum Übertragen der durch den wenigstens einen Aktuator hervorgerufenen Bewegung
auf das wenigstens eine Bohrrohr, dadurch gekennzeichnet, dass ein gegenüber der Basis
bewegbares und mit dem Übertragungselement wirkverbundenes Führungselement vorgesehen
ist, dass das Übertragungselement wenigstens ein Formschlusselement zur Übertragung
der Bewegung aufweist, das so ausgeführt ist, dass eine zugfeste lösbare Verbindung
zwischen Übertragungselement und Bohrrohr besteht.
- 13. Vorrichtung nach Ausführungsbeispiel 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich
bei dem wenigstens einen Aktuator um einen Hydraulikzylinder und/oder einen Zahnstangenantrieb
handelt.
- 14. Vorrichtung nach Ausführungsbeispiel 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass
das Formschlusselement wenigstens ein Eingriffselement aufweist, das durch einen Eingriff
in einen Eingriffsabschnitt des Bohrrohrs die zugfeste lösbare Verbindung bereitstellt.
- 15. Vorrichtung nach Ans Ausführungsbeispiel pruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
das wenigstens eine Eingriffselement so ausgeführt ist, das es das Bohrrohr umgreift,
wobei bevorzugt das Formschlusselement wenigstens zwei Eingriffselement aufweist,
die besonders bevorzugt horizontal und/oder vertikal im Formschlusselement bewegbar
angeordnet sind.
- 16. Vorrichtung nach Ausführungsbeispiel 14, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens
eine Eingriffselement ein zu einem Anschlussabschnitt des Bohrrohres korrespondierender
Anschlussabschnitt ist.
- 17. Vorrichtung nach Ausführungsbeispiel 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlussabschnitte
eine zugfeste Steckmuffenverbindung bilden, wobei das Eingriffselement entweder ein
Spitzende oder eine zum Spitzende korrespondierende Muffe ist, die jeweils in den
sich gegenüberliegenden Oberflächen wenigstens eine korrespondierende Vertiefung aufweisen,
die im zusammengesetzten Zustand einen Nut bilden, in die wenigstens ein Scherelement
zum Herstellen der zugfest haltenden Verbindung einsetzbar ist.
- 18. Vorrichtung nach einem der Ausführungsbeispiele 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Anfahrdichtung, bevorzugt in Verbindung mit der Basis, vorgesehen ist.
- 19. Vorrichtung zur Montage eines Bohrrohrs nach einem der Ausführungsbeispiel 2 bis
11 zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt
im Boden entlang einer vorgegebenen Bohrlinie insbesondere zum oberflächennahen Verlegen
von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung
mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens durch Vorschieben der Bohrrohre aufgefahren
wird, mit einem Zuführbereich für die Schalungselemente, mit einem Montagebereich
zum Verbinden der Schalungselemente, mit Handhabungselementen zum Aufnehmen, Bewegen
und Positionieren der Schalungselemente im Montagebereich, mit wenigstens einem Vorschubelement
und/oder wenigstens einem Drehelement zum Positionieren der Schalungselemente im Montagebereich,
wobei die Schalungselemente um eine Versorgungsleitung der Bohrvorrichtung positionierbar
sind.
- 20. Vorrichtung nach Ausführungsbeispiel 20, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Handhabungselement mit einem Element zum Herstellen einer Verbindung mit einem
Schalungselement aufweist, beispielsweise in Form eines Greifelements, das bevorzugt
in eine Vertiefung in der Oberfläche des Schalungselements eingreift, eines Magnetelements,
oder eines Saug- oder Vakuumelements.
- 21. Vorrichtung nach Ausführungsbeispiel 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass
die Handhabungselemente horizontal und vertikal bewegbar sind, so dass die Schalungselemente
vom Zuführbereich zum Montagebereich bewegbar sind.
- 22. System zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung von einem Startpunkt zu einem
Zielpunkt im Boden entlang einer vorgegebenen Bohrlinie insbesondere zum oberflächennahen
Verlegen von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer
Bohrvorrichtung mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens durch Vorschieben von
Bohrrohren aufgefahren wird, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Bohrrohren
um Bohrrohre nach einem der Ausführungsbeispiele 1 bis 11 handelt, und dass eine Vorschubvorrichtung
zum Bewegen der Bohrvorrichtung über das Vorschieben des Bohrstrangs nach einem der
Ausführungsbeispiele 12 bis 18 vorgesehen ist.
- 23. System nach Ausführungsbeispiel 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung
zur Montage eines Bohrrohrs nach einem der Ausführungsbeispiele 19 bis 21 vorgesehen
ist.
- 24. System nach Ausführungsbeispiel 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrrohre
im Bohrstrang so angeordnet sind, dass die axialen Verbindungsbereiche der Schalungselemente
versetzt zueinander angeordnet sind.
- 25. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt
im Boden entlang einer vorgegebenen Bohrlinie insbesondere zum oberflächennahen Verlegen
von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung
mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens durch Vorschieben von Bohrrohren aufgefahren
wird, dadurch gekennzeichnet, dass Bohrrohre nach einem der Ausführungsbeispiele 1
bis 11 verwendet werden, die zu einem Bohrstrang montiert mittels einer Vorschubvorrichtung
nach einem der Ausführungsbeispiele 12 bis 18 im Bohrloch bewegt werden.
- 26. Verfahren nach Ausführungsbeispiel 25, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung
zur Montage des Bohrrohrs nach einem der Ausführungsbeispiele 19 bis 21 verwendet
wird.
- 27. Verfahren nach Ausführungsbeispiel 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrrohre
im Bohrstrang so angeordnet werden, dass die axialen Verbindungsbereiche der Schalungselemente
versetzt zueinander angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
10, 10', 10" |
Bohrrohr |
27 |
Kanal |
11 |
erster Anschlussabschnitt |
27' |
Mutter |
1 |
1'Schalungselement |
28 |
Spitzende |
12 |
zweiter Anschlussabschnitt |
28' |
Verbindungslinie |
12' |
Schalungselement |
29 |
Muffe |
13 |
Trägerabschnitt |
29' |
Vertiefung |
13' |
vorderes Ende |
30 |
Flanschverbindung |
14 |
Bohrung |
30' |
Bohrung |
14' |
hinteres Ende |
31 |
Gewindebohrung |
15 |
Vertiefung |
31 |
'Positionierstifte |
15' |
Verbindungsflansch |
32 |
zugfeste Steckmuffenverbindung |
16 |
Außenwand |
33 |
Spitzende |
16' |
Wandung |
34 |
Muffe |
17 |
Aussparung |
35 |
Verbindungsfläche |
17' |
Vertiefung |
36 |
Verbindungsfläche |
18, |
18` Bohrung |
37 |
Vertiefung |
19 |
Zentrierstift |
38 |
Vertiefung |
19' |
Mutter |
39 |
Nut |
20 |
Trägerabschnitt |
40 |
Vorrichtung/Pressenrahmen |
20' |
Verbindungsbolzen |
41 |
Basis |
21 |
Bolzen |
42 |
Schiene |
21' |
Vertiefung |
43 |
Führungselement |
22 |
Abdeckung |
44 |
Übertragungselement |
22' |
Vertiefung |
45 |
Widerlager |
23 |
Förderleitung |
46 |
Aktor |
23' |
Vertiefung |
47 |
Doppelhubzylinder |
24 |
Verpressleitung |
48 |
Zylinder |
24' |
Steg |
49 |
Platte |
25 |
Treibleitung |
50 |
Auflager |
25' |
Bohrung |
51 |
Anschlussplatte |
26 |
Speiseleitung |
52 |
Öffnung |
26' |
Bolzen |
53 |
Eingriffelement |
54 |
Hydraulikzylinder |
|
|
55 |
Anschluss |
|
|
60 |
Scherelement |
|
|
100, 100' |
Boden |
|
|
101, 101' |
Startgrube |
|
|
102 |
Zielgrube |
|
|
102' |
Bohrung/Bohrloch |
|
|
103 |
Bohrvorrichtung |
|
|
103' |
Vorschubeinheit |
|
|
104 |
Adapter |
|
|
104' |
Gerüst |
|
|
105 |
Schutzrohr/Erdkabel/Erdleitung |
|
|
105' |
Vorderseite |
|
|
106 |
Bohrvorrichtung |
|
|
108 |
Versorgungsleitungen |
|
|
109 |
Position |
|
|
110 |
Bohrstrang |
|
|
400 |
Montagevorrichtung |
|
|
410 |
Gestell, Rahmen |
|
|
420 |
Montagebereich |
|
|
430 |
Zuführbereich |
|
|
440 |
äußerer Bereich |
|
|
450 |
innerer Bereich |
|
|
460 |
Wagen |
|
|
470 |
Führungselement |
|
|
500 |
oberes Handhabungselement |
|
|
510 |
unteres Handhabungselement |
|
|
520 |
Greifelement |
|
|
530 |
Auflage |
|
|
1. Bohrrohr zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung in einem Boden von einem Startpunkt
(101) zu einem Zielpunkt (102) entlang einer vorgegebenen Bohrlinie, insbesondere
zum oberflächennahen Verlegen von Erdkabeln oder Erdleitungen (105) im Boden (100),
wobei die Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung (103) mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen
des Bodens (100) beim Vorschieben der Bohrrohre (10) aufgefahren wird, wobei das Bohrrohr
(10) an seinen Enden jeweils wenigstens einen Anschlussabschnitt (11, 12) zum zugfesten
lösbaren Verbinden mit einem weiteren Element eines Bohrstrangs aufweist, wobei das
Bohrrohr (10) wenigstens Element zum Herstellen einer zugfesten Verbindung mit einem
korrespondierenden Element einer Vorschubeinrichtung (40) zum Vorschieben und/oder
Zurückziehen des Bohrrohrs (10) in das Bohrloch aufweist, und wobei eine Außenwandung
(16) des Bohrrohres (10) einstückig ausgeführt ist, und wobei die Verbindung über
die jeweiligen Anschlussabschnitte (11, 12) des Bohrrohres (10) mit einem weiteren
Element des Bohrstrangs in Form einer formschlüssigen Verbindung erfolgt, wobei das
Bohrrohr (10) an seinem ersten Ende einen ersten Anschlussabschnitt (11) und an seinem
gegenüberliegenden zweiten Ende einen zum ersten Anschlussabschnitt korrespondierenden
zweiten Anschlussabschnitt (12) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Anschlussabschnitt (11) und der zweite korrespondierenden Anschlussabschnitt
(12) eine zugfeste Steckmuffenverbindung (32) bilden, wobei ein Anschlussabschnitt
ein Spitzende (33) und der andere Anschlussabschnitt eine dazu korrespondierende Muffe
(34) ist, die jeweils in der sich gegenüberliegenden Oberfläche (35, 36) wenigstens
eine korrespondierende Vertiefung (36, 37) aufweisen, die im zusammengesetzten Zustand
einen Nut (39) bilden, in die wenigstens ein Scherelement (60) zum Herstellen der
zugfest haltenden Verbindung einsetzbar ist, und dass das Bohrrohr (10) wenigstens
zwei im Innenraum des Bohrrohrs (10) an der Außenwandung (16) angeordneten parallel
entlang der Außenwandung (16) verlaufenden Leitungsabschnitte (23, 24, 25, 26, 27)
aufweist, wobei die wenigstens zwei Leitungsabschnitte (23, 24, 25, 26, 27) an seinen
Enden jeweils ein Verbindungselement (28) zum Herstellen eine Verbindung zwischen
Leitungsabschnitten (23, 24, 25, 26, 27) miteinander verbundener Bohrrohre (10) aufweist.
2. Bohrrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Element zum Herstellen einer zugfesten Verbindung mit dem korrespondierenden
Element der Vorschubeinrichtung (40) um eine Vertiefung (15) in der Außenwandung (16)
des Bohrrohrs (10) handelt.
3. Bohrrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefung (15) mit einer Abdeckung (22) versehbar ist.
4. Bohrrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Element zum Herstellen einer zugfesten Verbindung mit dem korrespondierenden
Element der Vorschubeinrichtung um ein Element (60) einer zugfesten Steckmuffenverbindung
(32) handelt.
5. Bohrrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrrohr (10) im Wesentlichen den Durchmesser der Bohrvorrichtung (103) aufweist.
6. System zum Einsatz beim Erstellen einer Bohrung von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt
im Boden entlang einer vorgegebenen Bohrlinie insbesondere zum oberflächennahen Verlegen
von Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung
mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens durch Vorschieben von Bohrrohren aufgefahren
wird, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Bohrrohren um Bohrrohre nach einem der Ansprüche 1 bis 5 handelt,
und dass eine Vorschubvorrichtung zum Bewegen der Bohrvorrichtung über das Vorschieben
des Bohrstrangs in ein Bohrloch hinein oder aus diesem hinaus, insbesondere beim oberflächennahen
Erstellen einer Bohrung in einem Boden (100) von einem Startpunkt (101) zu einem Zielpunkt
(102) und/oder beim Einbringen einer Rohrleitung, Erdleitung oder eines Erdkabels
(105) in den Boden von einem Start- (101) zu einem Zielpunkt (102) oder entgegengesetzt,
mit wenigstens einer Basis (41), mit wenigstens einem Widerlager (45), mit wenigstens
einem Aktuator (46) zum Bewegen des wenigstens einen Bohrrohrs (10), der mit der Basis
(41) wirkverbunden ist, mit einem Übertragungselement (44), das mit dem Aktuator (46
)wirkverbunden ist, zum Übertragen der durch den wenigstens einen Aktuator (46) hervorgerufenen
Bewegung auf das wenigstens eine Bohrrohr (10), dadurch gekennzeichnet, dass ein gegenüber der Basis (41) bewegbares und mit dem Übertragungselement (44) wirkverbundenes
Führungselement (43) vorgesehen ist, dass das Übertragungselement (44) wenigstens
ein Formschlusselement zur Übertragung der Bewegung aufweist, das so ausgeführt ist,
dass eine zugfeste lösbare Verbindung zwischen Übertragungselement und Bohrrohr besteht,
wobei das Formschlusselement wenigstens ein Eingriffselement aufweist, das durch einen
Eingriff in einen Eingriffsabschnitt des Bohrrohrs die zugfeste lösbare Verbindung
bereitstellt, wobei das wenigstens eine Eingriffselement so ausgeführt ist, dass es
das Bohrrohr umgreift, oder das wenigstens eine Eingriffselement ein zu einem Anschlussabschnitt
des Bohrrohres korrespondierender Anschlussabschnitt ist, wobei die Anschlussabschnitte
eine zugfeste Flanschverbindung oder eine zugfeste Steckmuffenverbindung bilden, wobei
das Eingriffselement entweder ein Spitzende oder eine zum Spitzende korrespondierende
Muffe ist, die jeweils in den sich gegenüberliegenden Oberflächen wenigstens eine
korrespondierende Vertiefung aufweisen, die im zusammengesetzten Zustand einen Nut
bilden, in die wenigstens ein Scherelement zum Herstellen der zugfest haltenden Verbindung
einsetzbar ist.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem wenigstens einen Aktuator um einen Hydraulikzylinder und/oder einen
Zahnstangenantrieb handelt.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Formschlusselement wenigstens zwei Eingriffselemente aufweist.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffselemente horizontal und/oder vertikal im Formschlusselement bewegbar
angeordnet sind.
10. System nach Anspruche 6, dadurch gekennzeichnet, dass unter oberflächennah eine Verlegetiefe von 2 bis 6 m verstanden wird.
11. Verfahren zum Erstellen einer Bohrung von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt im Boden
entlang einer vorgegebenen Bohrlinie insbesondere zum oberflächennahen Verlegen von
Erdkabeln oder Erdleitungen im Boden, wobei die Bohrung mittels einer Bohrvorrichtung
mit einem Bohrwerkzeug zum Lösen des Bodens durch Vorschieben von Bohrrohren aufgefahren
wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein System nach einem der Ansprüche 6 bis 10 angewendet
wird, bei dem Bohrrohre nach einem der Ansprüche 1 bis 6 verwendet werden, die zu einem Bohrstrang
montiert mittels der Vorschubvorrichtung im Bohrloch bewegt werden.
12. Verfahren nach Anspruche 11, dadurch gekennzeichnet, dass unter oberflächennah eine Verlegetiefe von 2 bis 6 m, verstanden wird.