Anwendungsgebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Backofen mit einer Muffel, an deren Muffeloberseite
eine Oberhitzeheizeinrichtung und zusätzlich eine Strahlungsheizeinrichtung angeordnet
sind. Mit derartigen Strahlungsheizeinrichtungen kann eine verbesserte Grillfunktion
im Backofen erreicht werden.
[0002] Ein derartiger Backofen ist aus der
EP 2 144 006 A1 bekannt. Dort wird ein Keramikheizelement verwendet, um ausreichende Strahlungshitze
zu erzeugen, um beispielsweise Fleisch mit geringem Abstand darunter grillen zu können.
Aufgabe und Lösung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten Backofen zu schaffen,
mit dem Probleme des Standes der Technik gelöst werden können und es insbesondere
möglich ist, eine Beheizung in der Muffel des Backofens mit hohem Anteil von Strahlungshitze
zu erreichen und insbesondere Fleisch odgl. grillen zu können. Dabei soll der Backofen
praxistauglich aufgebaut sein.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Backofen mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird
durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0005] Der Backofen weist eine Muffel mit einer Muffeloberseite und eine Tür zum Verschluss
der Muffel auf, die wie bekannt geöffnet werden kann. Als obere Begrenzung der Muffel
ist eine Muffeldecke an der Muffeloberseite vorgesehen. Außerdem ist für die vorgenannte
Grillfunktion eine Strahlungsheizeinrichtung an der Muffeloberseite angeordnet, wobei
die Strahlungsheizeinrichtung in einer Fläche parallel zu der Muffeloberseite verläuft
und eine Strahlungsrichtung nach unten in die Muffel hinein aufweist. Vorzugsweise
ist diese Strahlungsrichtung im Wesentlichen vertikal nach unten. Zusätzlich ist noch
eine Oberhitzeheizeinrichtung an der Muffeloberseite angeordnet, die um die Strahlungsheizeinrichtung
herum verläuft und somit flächig ausgebildet ist bzw. eine große Fläche bedeckt.
[0006] Erfindungsgemäß weist die Strahlungsheizeinrichtung bzw. der Backofen eine Abdeckung
in die Muffel hinein auf, wobei die Abdeckung flächig ist und geschlossen ist bzw.
keine Durchbrüche aufweist. Sie ist für die Hitzestrahlung der Strahlungsheizeinrichtung
durchlässig, insbesondere mit einem Transmissionsgrad für diese Hitzestrahlung von
mehr als 90 % oder mehr als 95 %, wobei sie vorzugsweise durchsichtig ist. Die Abdeckung
überdeckt in der vertikalen Projektion die Strahlungsheizeinrichtung bzw. deckt sie
gegenüber der Muffel ab, sodass sie auch frei von direkter Verschmutzung ist. Des
Weiteren kann die Abdeckung so evtl. auch eine mögliche Öffnung in der Muffeldecke,
durch welche die Strahlungsheizeinrichtung reicht oder hindurch strahlt, abdecken.
Schließlich umgibt die Oberhitzeheizeinrichtung die Abdeckung und/oder die Strahlungsheizeinrichtung
bzw. verläuft außerhalb davon, sodass sie nicht von der Strahlungsheizeinrichtung
erhitzt wird und vor allem kein Grillgut bzw. Gargut abschirmt, das mit der Strahlungsheizeinrichtung
gegrillt werden soll. Vorteilhaft verläuft die Oberhitzeheizeinrichtung in der vertikalen
Projektion gesehen außerhalb davon. Ein seitlicher bzw. horizontaler Abstand zur Strahlungsheizeinrichtung
und/oder zur Abdeckung kann zwischen 1 cm und 10 cm betragen. Vorteilhaft ist die
Oberhitzeheizeinrichtung in einer Ebene unterhalb der Strahlungsheizeinrichtung angeordnet.
[0007] Durch die Abdeckung der Strahlungsheizeinrichtung kann sie eben vor Verschmutzung
geschützt werden, des Weiteren ist auch eine elektrische Isolation gegenüber freiliegenden
elektrisch leitenden Teilen oder direkt Heizleitern der Strahlungsheizeinrichtung
selbst gegeben. Die Abdeckung kann unter Umständen auch zur Befestigung oder Halterung
der Strahlungsheizeinrichtung verwendet werden, was nachfolgend noch näher erläutert
wird.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung kann die Strahlungsheizeinrichtung höher angeordnet
sein als die Oberhitzeheizeinrichtung. Dabei kann eine Ebene, in der die Strahlungsheizeinrichtung
verläuft, höher sein als eine Ebene, in der die Oberhitzeheizeinrichtung verläuft.
Der Höhenunterschied kann insbesondere 1 cm bis 5 cm betragen. Dabei zählt bzgl. der
Höhe eine Ebene in der ein Heizleiter der Strahlungsheizeinrichtung verläuft, also
die Ebene, aus der die Strahlungshitze abgestrahlt wird.
[0009] In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann die Abdeckung oberhalb der Oberhitzeheizeinrichtung
verlaufen oder oberhalb einer Ebene verlaufen, in der die Oberhitzeheizeinrichtung
verläuft. Dies kann auch daran liegen, dass die Abdeckung an der Muffeldecke bzw.
an der Unterseite der Muffeldecke befestigt sein kann. Die Oberhitzeheizeinrichtung
wiederum ist auch an der Unterseite der Muffeldecke befestigt, vorteilhaft wie üblich
mit einem Abstand von wenigen cm, beispielsweise 1 cm bis 5 cm.
[0010] In Ausbildung der Erfindung kann der vorzugsweise vertikale Abstand der Abdeckung
zu der Strahlungsheizeinrichtung oder vor allem zu einem Heizleiter der Strahlungsheizeinrichtung
maximal 0,5 cm bis 2 cm betragen, insbesondere kann er mindestens 0,5 cm betragen.
So kann eine gesamte Bauhöhe relativ gering gehalten werden.
[0011] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann die Oberhitzeheizeinrichtung als Rohrheizkörper
ausgebildet sein, beispielsweise entsprechend der
DE 1 083 450 A1 oder
DE 10 2009 048 495 A1. Vorteilhaft läuft die Oberhitzeheizeinrichtung bzw. ein sie bildender Rohrheizkörper
mindestens einmal zu mindestens 66% um die Strahlungsheizeinrichtung um bzw. umgibt
die Strahlungsheizeinrichtung mit einem entsprechenden Anteil. Besonders vorteilhaft
sind dies bis zu 95%, also nahezu vollständig.
[0012] In Ausgestaltung der Erfindung weist die Strahlungsheizeinrichtung einen Heizleiter
auf, der vorzugsweise in Bandform ausgebildet sein kann. Vorteilhaft ist dies ein
aufrecht stehendes bzw. angeordnetes Band aus metallischem Heizleitermaterial. Bevorzugt
verläuft oder liegt der Heizleiter im Wesentlichen frei und ist an bzw. auf einem
flächigen Träger befestigt. Besonders bevorzugt ist der Heizleiter zur Halterung zumindest
teilweise in den Träger eingesteckt, beispielsweise mit einem Prozent 1 % bis 20 %
seiner Höhe. Insbesondere kann der Heizleiter auf dem Träger entlang konzentrischer
Kreise verlaufen und/oder mäanderförmig verlaufen, also in Schleifen. Auch Mischformen
sind möglich, wie dies an sich bekannt ist. Der Heizleiter sollte eine möglichst große
Fläche der Strahlungsheizeinrichtung bedecken, was diese Ausgestaltung von beispielsweise
einem Strahlungsheizer bestehend aus Rohrheizkörpern unterscheidet, der linienförmig
ausgebildet ist.
[0013] In weiterer Ausgestaltung kann die Strahlungsheizeinrichtung einen um den Träger
verlaufenden oder außen am Träger angeformten oder angesetzten Randkörper aufweisen,
der über den Träger und über den Heizleiter nach oben übersteht. Vorzugsweise ist
der Randkörper ringförmig bzw. als umlaufender Ring ausgebildet. Der Randkörper kann
also die Ausdehnung der Heizleiter und somit eine beheizte Fläche begrenzen. Des Weiteren
kann er als eine Art Abstandshalter zu der Abdeckung ausgebildet sein, an der die
Strahlungsheizeinrichtung dann mit dem Randkörper anliegt. Vorteilhaft ist der Randkörper
der einzige Teil der Strahlungsheizeinrichtung, der durch die Muffeldecke reicht bzw.
der die Ebene der Muffeldecke erreicht oder darin verläuft. Vorteilhaft kann eine
Strahlungsheizeinrichtung ausgebildet sein wie aus der
EP 590 315 A2 oder der
EP 542 128 A2 bekannt.
[0014] In einer Ausbildung der Erfindung ist die Abdeckung an der Muffeldecke gehalten,
vorzugsweise mittels Metallklammern, die am Rand der Abdeckung angeordnet sind und
dort die Abdeckung an der Muffeldecke bzw. deren Unterseite halten, insbesondere dort
andrücken. Dabei können die Metallklammern beliebig an der Muffeldecke befestigt sein,
beispielsweise festgeschraubt oder festgenietet oder geklebt sein. Vorteilhaft verläuft
die Abdeckung unterhalb der Ebene der Muffeldecke bzw. liegt an der Unterseite der
Muffeldecke an. Die Metallklammern können lösbar sein, um die Abdeckung abzunehmen,
beispielsweise um sie zu reinigen. Dazu können die Metallklammern gelöst, geöffnet
oder einfach zur Seite gedreht werden. Zusätzlich können durch die Wärmeerzeugung
des Heizleiters der Strahlungsheizeinrichtung auf die sehr nahe angeordnete Abdeckung
eine Pyrolyse bzw. ein Selbstreinigungseffekt daran erreicht werden, insbesondere
wenn die Abdeckung aus Glas oder glasartigem Material besteht. Hierfür kann ggf. eine
spezielle Betriebsart der Strahlungsheizeinrichtung vorgesehen sein.
[0015] In weiterer Ausbildung der Erfindung kann die Muffeldecke so ausgebildet sein wie
die übrige Muffel, insbesondere aus Metallblech bestehen, vorzugsweise emailliert
sein. Sie kann in einem Stück mit einer anderen Wandung der Muffel ausgebildet sein
oder daran befestigt sein. Vorzugsweise weist die Muffeldecke eine Öffnung für die
Strahlungsheizeinrichtung auf, die zwischen 0,5 cm und 5 cm größer ist als die Strahlungsheizeinrichtung
bzw. entsprechend größeren Durchmesser aufweist. Die Strahlungsheizeinrichtung oder
Heizleiter davon können in oder oberhalb der Ebene der Muffeldecke und konzentrisch
zu der Öffnung angeordnet sein. Bevorzugt ist die Strahlungsheizeinrichtung in der
Öffnung angeordnet und kann dabei nach unten aus der Öffnung vorstehen. Die Heizleiter
sind dann in einer Ebene oberhalb der Muffeldecke angeordnet, beispielsweise um die
vorgenannten 0,5 cm bis 2 cm höher.
[0016] Allgemein sollte die Strahlungsheizeinrichtung nicht an einem Randbereich der Muffeldecke
hin zu einer der Seitenwände angeordnet sein, sondern eher in der Mitte bzw. in einem
Mittelbereich. So kann ein mit der Strahlungsheizeinrichtung beheizter Bereich bzw.
Grillbereich mehr in der Mitte der Muffel bzw. in einem Mittelbereich eines eingeschobenen
Rostes bzw. Grillrostes liegen. Dies ermöglicht eine praxistaugliche Handhabung des
Backofens mit der Grillfunktion bzw. beim Betrieb der Strahlungsheizeinrichtung. Vorteilhaft
kann die Strahlungsheizeinrichtung den Flächenmittelpunkt der Muffeloberseite bzw.
der Muffeldecke überdecken. Dabei kann insbesondere die Strahlungsheizeinrichtung
mittig an der Muffeloberseite bzw. Muffeldecke angeordnet sein.
[0017] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist eine einzige Strahlungsheizeinrichtung
für eine Grillfunktion bzw. mit dauerhaft glühenden Heizleitern, die eine normale
bzw. gewünschte Betriebstemperatur von mehr als 900 °C und insbesondere mehr als 1.000
°C aufweisen, an dem Backofen bzw. an seiner Muffeldecke vorgesehen. Eine vorgenannte
übliche Oberhitzeheizeinrichtung in Form eines Rohrheizkörpers wird eben nicht als
eine solche Strahlungsheizeinrichtung angesehen. Diese einzige Strahlungsheizeinrichtung
sollte eine einfache geometrische Grundform aufweisen, vorteilhaft kreisrund sein,
alternativ rechteckig bzw. quadratisch.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Strahlungsheizeinrichtung als ein
Mehrkreisheizer für verschieden große Grillbereiche ausgebildet sein, wobei vorzugsweise
ein Mehrkreisheizer genau zwei oder genau drei vorgenannte Heizleiter aufweist. Diese
Grillbereiche sind dann nicht nur unterschiedlich ausgebildet, sondern unterschiedlich
groß zur Anpassung an Menge und/oder Größe von zu grillendem Gargut, beispielsweise
ein Steak, zwei Steaks oder drei Steaks. Die Heizleiter sind getrennt voneinander
ansteuerbar. Vorteilhaft sind verschiedene Bereiche, in denen jeweils genau ein einziger
solcher Heizleiter verläuft, durch einen vorgenannten Randkörper voneinander getrennt
sind, sodass sie nicht in seitliche Richtung überstrahlen.
[0019] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte und Zwischen-Überschriften beschränkt die unter
diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0020] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und wird im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Backofens von vorne in die Muffel hinein mit
Oberhitzeheizer und Strahlungsheizer an einer Muffeldecke,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Muffeldecke aus Fig. 1 von unten und
- Fig. 3
- eine Schrägdarstellung des Strahlungsheizers an der Muffeldecke.
Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0021] In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Backofen 11 von vorne geöffnet gezeigt. Der
Backofen 11 weist ein Backofengehäuse 12 auf und darin eine Muffel 14 als Innenraum.
Die Muffel 14 kann gemäß der Unteransicht der Fig. 2 wie üblich mit einer Tür 15 verschlossen
werden. Die Muffel 14 wird also nach vorne von der Tür 15, nach oben von einer Muffeldecke
16, nach links von einer linken Muffelseitenwand 18a, nach rechts von einer rechten
Muffelseitenwand 18b, nach unten von einem Muffelboden 19 und nach hinten von einer
Muffelrückwand 21 begrenzt. Sie ist also wie üblich im Wesentlichen kastenartig bzw.
quaderförmig ausgebildet. An den Muffelseitenwänden 18a und 18b sind wie üblich Halterungen
für einen schematisch dargestellten Rost 22 angeordnet, vorzugsweise nach Art von
Schienen zum Einschieben. Damit können ein Rost 22 oder ein Backblech in verschiedenen
Höhen, insbesondere in unterschiedlichem Abstand zur Muffeldecke 16, angeordnet werden
bzw. eingeschoben werden. Zum Grillen eines Fleischstücks bzw. eines Steaks kann der
Rost 22, wie hier dargestellt, vorteilhaft in der obersten Position eingeschoben werden.
Der Rost 22 kann allgemein und vorteilhaft als Gussrost ausgebildet sein oder zumindest
teilweise aus Gusseisen bestehen. Vorzugsweise kann er massiv aus Gusseisen ausgebildet
sein und vollständig aus Gusseisen bestehen.
[0022] Oben an der Muffeloberseite bzw. knapp unterhalb der Muffeldecke 16 ist ein Oberhitzeheizer
23 angeordnet. Sein Verlauf ist aus der Unteransicht der Fig. 2 beispielhaft zu erkennen,
er verläuft hier in einer Art Schleife. Er ist durch die Muffelrückwand 21 geführt
und weist dahinter den elektrischen Anschluss auf, mittels Halteblechen odgl. kann
er auch noch an der Muffeldecke 16 auf bekannte Art und Weise befestigt sein. Der
Oberhitzeheizer 23 wird vorteilhaft von einem üblichen Rohrheizkörper gebildet, wie
er für Oberhitzeheizeinrichtungen in Backöfen bekannt ist und vielfach verwendet wird.
Hierzu wird beispielsweise auf die vorgenannten
DE 1 083 450 A1 oder die
DE 10 2009 048 495 A1 verwiesen, die beide derartige Rohrheizkörper zeigen. Ein solcher Rohrheizkörper
wie für den Oberhitzeheizer 23 weist im Betrieb nach einiger Zeit, in der Regel mehr
als 5 Minuten oder mehr als 10 Minuten, und mit maximaler dauerhafter Leistung auch
ausreichend hohe Temperatur auf, um in signifikantem Umfang Strahlungshitze erzeugen.
Er kann dann Temperaturen von 800 °C oder 900 °C erreichen und dabei sichtbar glühen
sowie einen hohen Anteil an Strahlungshitze erzeugen. Dennoch wird der Rohrheizkörper
für den Oberhitzeheizer 23 nicht oder zumindest nicht hauptsächlich für die beispielhaft
gewünschte Grillfunktion eingesetzt. Dafür wäre er zu langsam und letztlich nicht
heiß genug. Zusätzlich strahlt der Rohrheizkörper aufgrund seiner Ausgestaltung bzw.
Geometrie nur anteilig direkt auf das Gargut, wodurch der gesamte Wärmeeintrag nicht
ausreichend hoch wäre.
[0023] Hierfür ist nämlich der Strahlungsheizer 30 vorgesehen, der hier runde Form aufweist
und in etwa in der Mitte der Muffeldecke 16 angeordnet ist. Der genaue Aufbau des
Strahlungsheizers 30 wird später noch zu Fig. 3 näher erläutert. Er weist eine Blechschale
32 auf, in der er gehalten ist und an deren Außenrand ein Stabreglergehäuse 41 vorgesehen
ist, das auch für den elektrischen Anschluss mittels Anschlussleitungen 43 vorgesehen
ist. Der Strahlungsheizer 30 ragt ein kleines Stück in oder durch eine Öffnung 17
in der Muffeldecke 16 nach unten. Diese Öffnung 17 ist auch kreisrund wie der Strahlungsheizer
30 selbst und weist einen Abstand von wenigen Millimetern, beispielsweise 2 mm, zu
ihm auf bzw. ist entsprechend größer. Unterhalb der Öffnung 17 ist ein rechteckiges
bzw. quadratisches Abdeckglas 25 befestigt, und zwar mittels Metallklammern 26 in
den Eckbereichen. Das Abdeckglas 25 ist beispielsweise und vorteilhaft Hartglas oder
Glaskeramik oder Quarzglas, um die entstehenden hohen Temperaturen des Strahlungsheizers
30, die im Bereich bei 1.000 °C bis 1.200 °C liegen können, zu überstehen. Gleichzeitig
sollte natürlich ein maximal großer Anteil von Strahlungswärme durch das Abdeckglas
25 nach unten hindurchgelangen, eine Transmission hierfür also möglichst groß sein.
Ein vorteilhaftes Abdeckglas 25 stammt von der Firma Schott unter dem Namen Robax,
Alternativen wären beispielsweise auch Glaskeramiken, wie sie von Kochfeldern bekannt
sind. Die Transmission sollte für den erwartbaren Wellenlängenbereich entsprechend
der maximalen Temperatur des Strahlungsheizers 30 optimiert und möglichst groß sein.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass der Strahlungsheizer 30 direkt auf dem Abdeckglas 25
aufliegt, er kann davon sogar im Wesentlichen gehalten sein. Das Abdeckglas 25 kann
also seine Gewichtskraft tragen. Weitere Befestigungsmittel sollten vorgesehen sein,
um ein Verschieben in seitlicher Richtung oder ein Abheben, beispielsweise während
Montage oder Transport des fertigen Backofens 11, zu vermeiden. Eine solche zumindest
teilweise Befestigung des Strahlungsheizers 30 hat auch den Vorteil, dass dann die
Metallklammern 26 so ausgebildet sein können, dass sie beispielsweise zur Seite weggedreht
werden können, um das Abdeckglas 25 zu entfernen, ohne dass der Strahlungsheizer 30
nach unten in die Muffel 14 fällt oder hängt. So kann das Abdeckglas 25, insbesondere
an seiner Unterseite, gereinigt werden. Dies ist im abgenommenen Zustand erheblich
einfacher als im montierten Zustand. Noch dazu würden dann die Oberhitzeheizer 23
nicht stören.
[0025] Aus der Fig. 2 ist auch gut zu erkennen, dass der Oberhitzeheizer 23 einen lateralen
Abstand zum Strahlungsheizer 30 aufweist. Dieser Abstand ist hier recht groß und beträgt
knapp 10 cm, er könnte aber auch kleiner sein, um beispielsweise noch mehr Windungen
für den Oberhitzeheizer 23 anordnen zu können, beispielsweise insgesamt drei oder
sogar vier parallel geführte Windungen. Gleichzeitig ist die Flächenabdeckung der
gesamten Muffeldecke 16 durch den Oberhitzeheizer 23 noch so ausreichend, dass er
mit einer üblichen Oberhitze-Funktion des Backofens 11 gleichmäßig arbeitet. Vorteilhaft
kann in der Muffel 14 noch ein üblicher Heizlüfter vorhanden sein, wie er von Heißluftbacköfen
bekannt ist. Des Weiteren kann der Backofen 11 noch einen Unterhitzeheizkörper aufweisen,
vorteilhaft wie üblich unterhalb des Muffelbodens 19.
[0026] Der Durchmesser des Strahlungsheizers 30 kann allgemein bei etwa 18 cm bis 23 cm
liegen. Seine Leistung kann zwischen 2 kW und 3 kW liegen, so dass er eine Flächenleistung
von 5 bis 9 W/cm
2 aufweist. In alternativer Ausgestaltung der Erfindung könnte der laterale Abstand
zwischen Strahlungsheizer 30 und Oberhitzeheizer 23 deutlich geringer sein, so dass
entweder der Oberhitzeheizer 23 näher oder mehr im Mittelbereich der Muffeldecke 16
verläuft, oder aber der Strahlungsheizer 30 nochmals deutlich größer ist. Durchmesser
von etwa 21 cm werden aber als ausreichend angesehen, um beispielsweise zwei Steaks
auf dem Rost 22 grillen zu können. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist
es auch denkbar, einen vorgenannten Mehrkreisheizer zu verwenden, um verschieden große
Grillbereiche zu erhalten. Derartige Mehrkreisheizer sind von Strahlungsheizeinrichtungen
aus Kochfeldern bekannt.
[0027] In der Fig. 3 ist in Schrägdarstellung der Strahlungsheizer 30 dargestellt, der einem
eingangs genannten üblichen Strahlungsheizer entsprechen kann. Der Strahlungsheizer
30 weist einen flachen und runden Träger 34 auf, auf dem außen umlaufend ein Randkörper
35 aufgesetzt ist. Alternativ kann ein Randkörper einstückig angeformt sein. Hergestellt
sind Träger 34 und Randkörper 35 aus elektrisch isolierendem und thermisch dämmendem
Material. Ein in Schleifen mäanderförmig und rund verlegter Heizleiter 37 ist oben
auf dem Träger 34 angeordnet, und zwar vorteilhaft durch Einstecken von Haltegliedern,
die von einer unteren Heizleiterkante nach unten abstehen. Der Heizleiter 37 selbst
ist vorteilhaft dünn und bandförmig ausgebildet wie aus dem vorgenannten Stand der
Technik bekannt. Der Randkörper 35 steht 1 cm bis 3 cm über die Oberkante der Heizleiter
37 über und bildet den obersten Bereich des gesamten Strahlungsheizers 30. Träger
34 und Randkörper 35 sind in eine Blechschale 32 eingesetzt, die der mechanischen
Stabilität des gesamten Strahlungsheizers 30 dient. Dabei überragt der Randkörper
35 die Blechschale 32 um 1 mm bis 10 mm. Liegt der Strahlungsheizer 30 auf dem Abdeckglas
25 auf, so liegt eben der Randkörper 35 direkt darauf auf.
[0028] Etwas oberhalb der Heizleiter 37 und über einem freien Bereich derselben verlaufend
ist ein üblicher Stabregler 40 vorgesehen. Dieser dient zur Einhaltung einer maximalen
Arbeitstemperatur des Strahlungsheizers 30 bzw. der Heizleiter 37. Der entsprechende
Schalter ist in einem Stabreglergehäuse 41 angeordnet. Auch die Enden des bandförmigen
Heizleiters 37 sind in das Stabreglergehäuse 41 geführt und dort mit Steckanschlussfahnen
verbunden, die seitlich oder hinten von dem Stabreglergehäuse 41 abstehen. Sie sind
der Übersichtlichkeit halber hier nicht dargestellt. An diese Steckanschlussfahnen
können entsprechende Steckerbuchsen der Anschlussleitungen 43, wie sie in der Fig.
1 links oberhalb des Strahlungsheizers 30 dargestellt sind, angeschlossen werden.
Ein solcher Stabregler ist aber nicht zwingend. Dies hängt von der Flächenleistung
der Heizleiter 37 bzw. des Strahlungsheizkörper 30 ab. Er dient, ähnlich wie dies
von Glaskeramik-Kochfeld bekannt ist, zum Schutz des Abdeckglases 25 vor Überhitzung
und daraus resultierender Beschädigung.
[0029] Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines Strahlungsheizers 30 in der hier beschriebenen
Ausgestaltung mit einem metallischen und dünnen Heizleiter 37, der in Schleifen bzw.
Mäanderform verläuft, besteht auch darin, dass er im Vergleich zu Keramikheizelementen
oder auch Rohrheizkörpern sehr schnell Betriebstemperatur erreicht und Strahlungshitze
erzeugt. Dies kann in weniger als 5 sec erfolgen, vorteilhaft in etwa 3 sec. Somit
steht die Grillfunktion sehr schnell zur Verfügung. Gegenüber möglicherweise verwendeten
Keramikheizelementen kann eine höhere Temperatur erreicht werden sowie eine gezielte
bzw. gerichtete Wärmestrahlung in das zu grillende Gargut bewirkt werden.
[0030] Durch die bekannte und aus der Fig. 3 ersichtliche Anordnung der Heizleiter 37 auf
dem Träger 34 mit umgebendem Randkörper 35 ist zu ersehen, dass eine Abstrahlrichtung
der Strahlungshitze im Wesentlichen senkrecht zu der Fläche des Trägers 34 verläuft.
Somit ist auch gut vorstellbar, dass im Einbauzustand gemäß der Fig. 1 der Strahlungsheizer
30 nach unten strahlt, aber mit keinem nennenswert großen Öffnungswinkel. Somit wird
im Wesentlichen, vor allem bei geringem Abstand wie durch den Rost 22 dargestellt,
eine Fläche etwas größer als der Strahlungsheizer 30 selbst mit dem überwiegenden
Anteil der Strahlungshitze beaufschlagt. Somit ist der zum Grillen geeignete Bereich
zwar nicht besonders groß, dafür ist hier aber aufgrund der Konzentration die Strahlungshitze
sehr hoch, so dass eine Grillfunktion gut realisiert werden kann.
[0031] Der Stabregler 40 kann auf Temperaturen von etwa 600 °C bis 700 °C für eine Abschalten
ausgelegt sein. Somit werden zu hohe Temperaturen am Abdeckglas 25 vermieden.
1. Backofen mit
- einer Muffel mit einer Muffeloberseite und einer Tür zum Verschluss der Muffel,
die öffenbar ist,
- einer Muffeldecke als obere Begrenzung der Muffel an der Muffeloberseite,
- einer Strahlungsheizeinrichtung an der Muffeloberseite, wobei die Strahlungsheizeinrichtung
in einer Fläche parallel zu der Muffeloberseite verläuft und eine Strahlungsrichtung
nach unten in die Muffel hinein aufweist,
- einer Oberhitzeheizeinrichtung an der Muffeloberseite, die um die Strahlungsheizeinrichtung
herum verläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass:
- die Strahlungsheizeinrichtung eine Abdeckung in die Muffel hinein aufweist, wobei
die Abdeckung flächig ist und geschlossen ist bzw. keine Durchbrüche aufweist und
für die Hitzestrahlung der Strahlungsheizeinrichtung durchlässig ist, vorzugsweise
durchsichtig ist,
- die Abdeckung in der vertikalen Projektion die Strahlungsheizeinrichtung überdeckt,
- die Oberhitzeheizeinrichtung die Strahlungsheizeinrichtung umgibt bzw. außerhalb
davon verläuft, vorzugsweise in der vertikalen Projektion gesehen.
2. Backofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsheizeinrichtung höher angeordnet ist als die Oberhitzeheizeinrichtung,
wobei vorzugsweise eine Ebene, in der die Strahlungsheizeinrichtung verläuft, höher
ist als eine Ebene, in der die Oberhitzeheizeinrichtung verläuft, insbesondere um
1 cm bis 5 cm höher.
3. Backofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung oberhalb der Oberhitzeheizeinrichtung oder oberhalb einer Ebene verläuft,
in der die Oberhitzeheizeinrichtung verläuft.
4. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Abdeckung zu der Strahlungsheizeinrichtung oder zu einem Heizleiter
der Strahlungsheizeinrichtung 0,5 cm bis 2 cm beträgt.
5. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberhitzeheizeinrichtung die Strahlungsheizeinrichtung und/oder die Abdeckung
mit einem horizontalen Abstand zwischen 1 cm und 10 cm umgibt.
6. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberhitzeheizeinrichtung als Rohrheizkörper ausgebildet ist, vorzugsweise mindestens
einmal zu mindestens 66% um die Strahlungsheizeinrichtung umlaufend bzw. die Strahlungsheizeinrichtung
umgebend ausgebildet ist.
7. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsheizeinrichtung einen Heizleiter aufweist, vorzugsweise in Bandform,
der im Wesentlichen frei liegt und der an einem flächigen Träger befestigt ist, wobei
insbesondere der Heizleiter zur Halterung zumindest teilweise in den Träger eingesteckt
ist.
8. Backofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsheizeinrichtung einen um den Träger verlaufenden Randkörper aufweist,
der über den Träger und über den Heizleiter übersteht, wobei die Strahlungsheizeinrichtung
mit dem Randkörper an der Abdeckung anliegt.
9. Backofen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Randkörper der einzige Teil der Strahlungsheizeinrichtung ist, der durch die
Muffeldecke reicht bzw. der die Ebene der Muffeldecke erreicht oder darin liegt.
10. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung an der Muffeldecke gehalten ist, vorzugsweise mittels Metallklammern
am Rand der Abdeckung, wobei die Metallklammern an der Muffeldecke befestigt sind,
wobei vorzugsweise die Abdeckung unterhalb der Ebene der Muffeldecke verläuft und/oder
an der Unterseite der Muffeldecke anliegt.
11. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Muffeldecke eine Öffnung aufweist, die zwischen 0,5 cm und 5 cm größer ist als
die Strahlungsheizeinrichtung, wobei die Strahlungsheizeinrichtung oder Heizleiter
davon in oder oberhalb der Ebene der Muffeldecke und konzentrisch zu der Öffnung angeordnet
sind, wobei insbesondere die Strahlungsheizeinrichtung in der Öffnung angeordnet ist
und vorzugsweise nach unten aus der Öffnung vorsteht.
12. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsheizeinrichtung den Flächenmittelpunkt der Muffeloberseite bzw. der
Muffeldecke überdeckt, wobei insbesondere die Strahlungsheizeinrichtung mittig an
der Muffeloberseite bzw. Muffeldecke angeordnet ist.
13. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsheizeinrichtung ein Mehrkreisheizer ist für verschieden große Grillbereiche,
wobei vorzugsweise ein Mehrkreisheizer genau zwei oder genau drei Heizleiter nach
Anspruch 7 aufweist, die getrennt voneinander ansteuerbar sind, wobei vorzugsweise
verschiedene Bereiche, in denen jeweils genau ein einziger solcher Heizleiter verläuft,
durch einen Randkörper nach Anspruch 8 oder 9 voneinander getrennt sind.
14. Backofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rost zum Tragen von Gargut in der Muffel als Gussrost ausgebildet ist und zumindest
teilweise aus Gusseisen besteht oder zumindest teilweise Gusseisen aufweist, vorzugsweise
massiv ist und vollständig aus Gusseisen besteht.