[0001] Die Erfindung betrifft das Öffnen einer Membran, die bis zu diesem Öffnen einen Hohlkörper
abgedichtet hat.
[0002] Ein derartiger Hohlkörper ist beispielsweise ein medien- bzw. gasdichtes Gehäuse
eines chemischen Sauerstoffgenerators (COG Chemical Oxygen Generator). Das Gehäuse
umschließt einen Innenraum. Im Innenraum befindet sich ein chemischer Kern, der z.B.
vorwiegend hygroskopisches Natriumchlorat enthält. Um sicherzustellen, dass der chemische
Kern über die Lebensdauer von vielen, z.B. 15, Jahren (Bereitschaftszustand, keine
Sauerstofferzeugung) durch Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit nicht degradiert, wird
das Innere des COG mit einem Medium, z.B. Inertgas wie Helium oder Argon, geflutet
und medien- bzw. gasdicht versiegelt. "Mediendicht" oder "gasdicht" im Sinne der vorliegenden
Anmeldung bezieht sich auf das aktuell verwendete, abzudichtende Medium / Gas / Inertgas.
Im Falle von Helium erfolgt also z.B. eine heliumdichte Abdichtung. Hierzu wird eine
Auslassöffnung des Gehäuses mit einer medien- bzw. gasdichten Membran medien- bzw.
gasdicht abgedichtet. Damit ist das Innere des COG unter anderem durch eine Membran
von der Umgebung getrennt. Damit der vom chemischen Kern im Falle einer Aktivierung
erzeugte Sauerstoff zum Zielort / Zielperson, z.B. Passagier, Cabin Crew, Pilot, ...
geleitet werden kann, muss die Membran bei Bedarf kontrolliert geöffnet werden, um
zuverlässig und ausreichende Sauerstoff durchzulassen. Dieses Öffnen der Membran muss
durch entsprechendes Design sichergestellt werden.
[0003] Aus der Praxis ist es bekannt die Membran zu öffnen, indem sie sich aufgrund des
durch die Sauerstofferzeugung steigenden Innendrucks verformt, gegen eine Blechnase
gedrückt wird und von den Kanten dieser Blechnase zerschnitten wird, siehe hierzu
unten die Figuren 3, 4a und 4b und die zugehörige Beschreibung. Der Sauerstoff kann
prinzipiell entweichen, da die Blechnase einen Hinterschnitt aufweist, der die in
die Membran geschnittene Öffnung in der Membran offen hält.
[0004] Die Membran ist dabei vergleichsweise dünn, weist zum Beispiel eine Dicke von einem
Zehntel Millimeter auf, ist aus Blech, zum Beispiel Edelstahl gefertigt und mediendicht
für die in Frage kommenden Medien, z.B. sauerstoffdicht bzw. heliumdicht, ausgeführt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Öffnen einer oben beschriebenen Membran
zu verbessern.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Membrananordnung gemäß Patentanspruch 1. Bevorzugte
oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sowie anderer Erfindungskategorien
ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den
beigefügten Figuren.
[0007] Die Membrananordnung dient bzw. ist eingerichtet als Membrananordnung für eine Auslassöffnung
eines bestimmungsgemäßen Hohlkörpers. "Bestimmungsgemäß" heißt, dass die Membrananordnung
auf einen bestimmten oder einen bestimmten Typ von Hohlkörper konstruktiv abgestimmt
ist und für den Einsatz dort eingerichtet ist; z.B. für die dadurch bestimmten Geometrie-
/ Material- und Systemanforderungen usw. ausgelegt ist. Mit anderen Worten wird insbesondere
ein betreffender Hohlkörper als bekannt hinsichtlich seiner Geometrie, Größe, Materialeigenschaften
usw. vorausgesetzt. Konkret werden bestimmte Eigenschaften des Hohlkörpers wie folgt
vorausgesetzt:
Der Hohlkörper weist einen Innenraum bzw. ein Inneres auf, im Innenraum des Hohlkörpers
befindet sich ein Medium, insbesondere ein Intergas. Der Hohlkörper weist eine Auslassöffnung
aus, durch die das Medium prinzipiell aus dem Innenraum des Hohlkörpers in den den
Hohlkörper umgebenden Außenraum ausströmen kann. Das Medium weist in einem Ausgangszustand
(z.B. der Bereitschaftszustand des o.g. COG) einen bestimmten Innendruck auf, der
unterhalb eines Grenzdrucke liegt. "Innendruck" bezeichnet hier sprachlich vereinfacht
eine Druckdifferenz zwischen Innenraum des Hohlkörpers und einem außerhalb des Hohlkörpers
(auf der anderen Membranseite) vorherrschend Druck in einem Außenraum.
[0008] Die Membrananordnung ist nun wie folgt eingerichtet: Ausgehend von dem Ausgangszustand
wird - für Innendrücke bis zu einem Innendruck entsprechend einem Grenzdruck - das
Medium mit Hilfe der Membrananordnung vom Durchtritt durch die Auslassöffnung abgehalten.
Mit anderen Worten verschließt die Membrananordnung die Auslassöffnung. Mit anderen
Worten kann wegen der Sperrwirkung der Membrananordnung bis zum Grenzdruck kein Medium
aus dem Innenraum bzw. dem Hohlkörper durch die Auslassöffnung hindurch entweichen.
[0009] Bei Überschreiten des Grenzdruckes wird die Auslassöffnung mit Hilfe der Membrananordnung
für das Medium zumindest teilweise freigegeben. Bei Überschreiten des Grenzdruckes
"öffnet sich" also die Membrananordnung und erlaubt dadurch ein Entweichen des Mediums
durch die Auslassöffnung. Hierzu wird die Auslassöffnung zumindest teilweise freigegeben.
Sodann kann das Medium oder jeder andere Stoff, insbesondere der zu erzeugende Sauerstoff,
entweichen.
[0010] Die Membrananordnung bzw. deren Bestandteile weisen eine bestimmungsgemäße Montageposition
in Bezug auf den Hohlkörper auf. Auch hier ist bestimmungsgemäß so zu verstehen, dass
vorausgesetzt wird, dass die Membrananordnung für Ihren Einsatz am Hohlkörper dann
in genau dieser Position bzw. mit entsprechenden Bedingungen montiert wird. Die Bedingungen
beziehen sich z.B. auf eine Soll-Relativlage, Verbindung mit dem Hohlkörper usw.
[0011] Die Membrananordnung enthält eine Membran. In der Montageposition der Membran in
Bezug auf den Hohlkörper verschließt die Membran die Auslassöffnung mediendicht, d.h.,
dank der Membran kann Medium nicht aus dem Innenraum durch die Auslassöffnung entweichen.
"Mediendicht" ist hier stets auf das im Rahmen der Erfindung in Rede stehende Medium
zu verstehen. Hierzu ist die Membran mediendicht verschließend am Hohlkörper anbringbar
bzw. in der Montageposition angebracht. In dieser Montageposition ist die Membran
außerdem dazu eingerichtet, sich bei steigendem Innendruck zunehmend vom Innenraum
wegzuwölben. Somit erfüllt die Membran also ihre erste oben genannte Teilwirkung in
der Membrananordnung, nämlich die Auslassöffnung für Innendrücke bis zum Grenzdruck
für den Durchtritt von Medium zu verschließen.
[0012] Die Membrananordnung enthält ein Schneidmittel. Dieses ist ebenfalls in der bestimmungsgemäßen
Montageposition am Hohlkörper anbringbar bzw. angebracht. In dieser Montageposition
ist das Schneidmittel in Bezug auf den Innenraum jenseits der Membran angeordnet.
Mit anderen Worten befindet sich das Schneidmittel auf der anderen Seite der Membran
als der Innenraum.
[0013] In der Montageposition weisen die Membran und das Schneidmittel eine bestimmte Relativlage
zueinander auf, die wie folgt ausgestaltet ist: Für Innendrücke bis zum Grenzdruck
(also trotz der entsprechend zunehmenden Weg-Wölbung der Membran vom Innenraum und
damit auf das Schneidmittel zu) liegt die Membran nicht an dem Schneidmittel an. Ab
bzw. sobald der Innendruck aber den Grenzdruck überschreitet, liegt die Membran durch
das weitere Vorwölben an dem Schneidmittel an bzw. umgekehrt. Durch die Anlage bzw.
das Andrücken der Membran an dem Schneidmittel entfaltet dieses dann eine Schneidwirkung,
welche dazu geeignet ist, die Membran zu durchtrennen, also eine Öffnung in die Membran
zu schneiden / einzubringen. Mit anderen Worten wird beim Überschreiten des Grenzdruckes
die sich gegen das Schneidmittel vorwölbende Membran von dem Schneidmittel durchtrennt,
sodass durch die entstehende Öffnung in der Membran Medium die Membran passieren und
damit aus dem Innenraum austreten kann und zur Auslassöffnung und durch diese hindurch
aus dem Hohlkörper hinaus gelangen kann.
[0014] Das Schneidmittel ist nach Art einer Kanüle ausgebildet. Die Kanüle weist dabei eine
Wandung auf, wobei die Wandung einen Auslasskanal der Kanüle umgibt. Die Kanüle läuft
(in der Montageposition) zur Membran hin an ihrem Spitzende in wenigstens einer Schneidspitze
zu. Die Schneidspitze bewirkt schlussendlich das o.g. Durchtrennen bzw. Öffnen der
Membran. Insbesondere liegt das Membran bei Erreichen des Grenzdruckes zuerst am Ort
der Schneidspitze an der Kanüle an.
[0015] Bei durchtrennter Membran kann also Medium, welches die Membran passiert, zumindest
auch in den Auslasskanal gelangen und durch den Auslasskanal hindurch bzw. vermittels
diesem durch die Auslassöffnung hindurchgeführt werden. Dies gilt zumindest, wenn
der Auslasskanal die Auslassöffnung durchsetzt. Die Auslassöffnung ist also vermittels
des Auslasskanals bei durchtrennter Membran zumindest teilweise für das Ausströmen
des Mediums aus dem Innenraum durch die Auslassöffnung freigegeben. Durch das entsprechende
Zusammenspiel von Membran und Schneidmittel in Form des Durchtrennens der Membran
ergibt sich die zweite Teilwirkung der Membrananordnung, nämlich die Freigabe der
Auslassöffnung für das Medium ab einem bestimmten Grenzdruck.
[0016] Unter einer "Kanüle" ist vorliegend zu verstehen, dass der Auslasskanal durch die
Wandung der Kanüle auf einer gewissen Länge / Abschnitt seiner Längserstreckungsrichtung
vollumfänglich, also von einer geschlossenen Wand umschlossen ist. Der Auslasskanal
ist also nicht nur eine Durchbrechung / ein "Loch" in einer plattenartigen Wandung,
sondern zumindest ein Teil der Wandung bildet tatsächlich einen röhrenartigen Längskanal,
der sein Inneres, also den "Auslasskanal" vollumfänglich umschließt. Die Wandung erstreckt
sich dabei in Erstreckungsrichtung des Auslasskanals insbesondere wenigstens auf einer
Länge, die dem Durchmesser des Kanals entspricht, insbesondere einer mehrfachen Länge
(z.B. 2-, 3- oder 5-fache Länge) des Durchmessers des Kanals entspricht.
[0017] Gemäß der Erfindung durchsticht also eine Kanüle oder Hohlnadel die Membran, anstatt
die Membran mit einer Blechnase zu zerschneiden. Insbesondere durch das punktuelle
Anliegen der Membran an der Schneidspitze erfolgt ein sichereres Öffnen der Membran
aufgrund erhöhter Flächenpressung. Es erfolgt eine Separierung von Membran und Durchlassöffnung,
die von dem Querschnitt des Auslasskanals gebildet wird. Dies gilt insbesondere, wenn
die Kanüle die Membran vollständig durchsetzt, die durchstochene Membran also nur
an der den Auslasskanal umlaufenden Wandung anliegt und den Auslasskanal auch nicht
teilweise verdeckt. Im Zustand für Drücke oberhalb des Grenzdruckes bildet der Auslasskanal
daher einen definierten Durchlasskanal für Medium, um die Membran zu passieren, die
in die Membran geschnittene Öffnung ist dabei hinsichtlich ihrer Größe dann irrelevant,
wenn der Auslasskanal der einzige Durchgang durch die Auslassöffnung ist, diese also
ansonsten z.B. nach wie vor von einem Deckel verschlossen ist. Die Größe der Durchlassöffnung
für Medium entspricht hierbei also mindestens (Ausströmen von Medium auch neben dem
Auslasskanal möglich), insbesondere genau (Ausströmen nur durch den Auslasskanal)
dem Querschnitt des Auslasskanals und ist somit definiert gegeben und hängt nicht
von der aktuellen Durchstoßsituation und der dadurch erreichten Größe der Öffnung
in der Membran ab.
[0018] Gemäß der Erfindung wird die Membran mithilfe der Kanüle insbesondere tatsächlich
vollständig durchstoßen und nicht nur aufgeschnitten.
[0019] Gemäß der Erfindung erfolgt ein punktuelles Anliegen der Membran vor dem bzw. im
Augenblick des Durchstoßens. Dies führt zu einer sehr hohen Flächenpressung. Die Membran
wird mit der ganzen Hohlnadel durchstochen und kann sich nicht über einen eventuell
entstehenden Durchlass legen. Es droht kein flächiges Anliegen der Membran am Schneidmittel
vor dem Schneiden, was zu einer geringen Flächenpressung führen könnte, die Membran
kann sich nicht über die Öffnung (Auslasskanal) legen, nur angestochen werden oder
überhaupt nicht aufreißen.
[0020] Gemäß der Erfindung ergibt sich ein nach oben offener Durchlass, wenn die Kanüle
die Membran vollständig durchsetzt, also mit ihrem vollumfänglichen Abschnitt ihrer
Wandung. Die Auslassöffnung bzw. Bohrung in der Hohlnadel oder Kanüle (Auslasskanal)
determiniert damit die Durchlassgröße, durch welche Medium aus dem Innenraum ausströmen
kann. Gemäß der oben genannten Ausführung mit einer Blechnase ergibt sich dagegen
ein zur Seite offener Durchlass in einer Membran. Die jeweils aktuell entstehende
Rissgröße in der Membran selbst determiniert dabei die Durchlassgröße für Medium,
um die Membran passieren zu können.
[0021] Gemäß der Erfindung kann die Kanüle bzw. Hohlnadel als Teil eines Anschlussstutzens
für den Hohlkörper geformt werden (siehe unten). Der bekannte Membranschneider in
Form der Blechnase ist insbesondere Teil eines Deckels bzw. Gehäusedeckels für die
Auslassöffnung und damit ein Ausschnitt / Ausformung in diesem.
[0022] Im Ergebnis ist die Membrananordnung also dank der o.g. Maßnahmen dazu eingerichtet,
das sich in dem Innenraum des Hohlkörpers befindliche Medium, das in dem Ausgangszustand
einen Innendruck kleiner dem Grenzdruck aufweist, für einen Innendruck bis zu dem
Grenzdruck vom Durchtritt durch die Auslassöffnung abzuhalten und die Auslassöffnung
bei Überschreiten des Grenzdruckes für das Medium zumindest teilweise freizugeben.
[0023] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Schneidmittel eine Schneide auf, welche
den Auslasskanal zumindest teilweise, insbesondere vollständig, umläuft. Die Schneide
dient dazu bzw. ist eingerichtet, die Membran zu schneiden, also eine Öffnung in die
Membran einzubringen, durch die das Medium strömen kann. Bei Überschreiten des Grenzdruckes
wird die Membran also nicht nur von der Schneidspitze durchbohrt, sondern bei weiterem
Ausdehnen bzw. weitere Bewegung entlang der Kanüle wird die Membran durch die Schneide
weiter zuverlässig aufgeschnitten. So kann insbesondere erreicht werden, dass sich
die Membran weiter entlang der Kanüle bewegt und schließlich im Bereich der vollständig
umlaufenden Wandung zu liegen kommt, wodurch die Membran vollständig von der Kanüle
/ deren Auslasskanal nach Art eines Durchlassrohres durchsetzt ist.
[0024] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist wenigstens ein oder bei
mehreren auch ein jeweiliger Abschnitt der Schneide als jeweils eine der Schneidspitzen
ausgebildet. Jeder entsprechende Abschnitt bildet also eine eigene Schneidspitze.
Insbesondere sind also mehrere Abschnitte der Schneide als jeweilige Schneidspitzen
ausgebildet. Insbesondere ist jedoch nur eine einzige Schneidspitze vorhanden. Hierdurch
kann in Abstimmung auf die Membran ein gewünschtes Schneidverhalten des Schneidmittels
erzeugt werden.
[0025] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform verläuft die Schneide schräg
zu einer Erstreckungsrichtung des Auslasskanals. Die Erstreckungsrichtung ist insbesondere
eine Gerade. Die Schneide verläuft insbesondere in einer Ebene, welche gegenüber der
Erstreckungsrichtung abgewinkelt ist, zum Beispiel in einem Winkel zwischen 20° und
70°. Die Kanüle entspricht somit dahingehend einer Kanüle, wie sie aus dem medizinischen
Bereich, zum Beispiel für Injektionen für einen Patienten, bekannt ist. Auch hier
kann durch Abstimmung des Winkels auf die Membran ein gewünschtes Schneidverhalten
erreicht werden.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Schneidmittel einen Anschlussstutzen
für eine Medienleitung auf. Dieser befindet sich in Bezug auf den Auslasskanal dem
Spitzende gegenüberliegend am Schneidmittel. Mit anderen Worten bildet das Schneidmittel
einen Teil oder eine Verlängerung oder ist einstückig ausgeführt mit einem Anschlussstutzen
für die Medienleitung. Der Auslasskanal mündet dabei in den Anschlussstutzen. Die
Medienleitung dient zum Beispiel dazu, aus dem Auslasskanal bzw. Anschlussstutzen
bzw. der Auslassöffnung bzw. dem Hohlkörper ausströmendes Medium zu einem Zielort
zu führen. Ist der Hohlkörper beispielsweise das Gehäuse eines Sauerstoffgenerators
zur Notversorgung von Fluggästen, Cabin Crew (Stewardess, ...) oder Piloten usw. in
einem Flugzeug, ist die Medienleitung eine solche oder zumindest ein Abschnitt einer
solchen, welche vom Sauerstoffgenerator zu einer Atemmaske für einen jeweiligen Fluggast,
Crewmitglied, Piloten usw. führt. Eine zusätzliche Kopplung des Hohlkörpers mit der
Medienleitung entfällt somit.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Membrananordnung einen Deckel. Der
Deckel ist in der bestimmungsgemäßen Montageposition an dem Hohlkörper befestigbar
bzw. befestigt. Die Membran und / oder das Schneidmittel sind mediendicht am Deckel
befestigt. Mit anderen Worten kann so die Membrananordnung besonders einfach am Hohlkörper
angebracht werden, indem der Deckel an dessen Auslassöffnung befestigt wird. Der Deckel
dient also insbesondere zum Verschließen der Auslassöffnung des Hohlkörpers.
[0028] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist der Deckel in der Montageposition
mediendicht am Hohlkörper anbringbar bzw. angebracht. Alternativ oder zusätzlich ist
der Deckel selbst mediendicht ausgeführt. Somit ist neben der Membrananordnung ansonsten
keine gesonderte Abdichtung des Hohlkörpers gegen das Medium erforderlich.
[0029] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform stellt der Auslasskanal die
einzige, den Deckel durchsetzende Öffnung dar, durch welche bei perforierter Membran
Medium den Innenraum verlassen und Medium den Deckel durchtreten kann. Mit anderen
Worten ist somit sichergestellt, dass eine Öffnung definierter Größe für das Medium
durch den Deckel und damit aus dem Hohlkörper gegeben ist. Eine Austrittsrate von
Medium aus dem Hohlkörper kann so zum Beispiel besonders gut dosiert bzw. festgelegt
werden.
[0030] In einer bevorzugten Variante dieser Ausführungsform ist das Schneidmittel einstückig
mit dem Deckel ausgeführt. Falls in Verbindung mit der oben genannten Ausführungsform
ein Anschlussstutzen vorhanden ist, kann alternativ oder zusätzlich auch dieser einstückig
mit dem Deckel ausgeführt sein. Schneidmittel und / oder Anschlussstutzen lassen sich
so besonders einfach mit einem Deckel kombinieren.
[0031] In einer alternativen Ausführungsform ist das gesamte Spitzende des Schneidmittels
als einzige umlaufende Schneidspitze ausgebildet. Mit anderen Worten ist eine entartete
Schneidspitze in Form einer einzigen umlaufenden Schneide vorhanden, die in einer
Querebene zur Verlaufsrichtung des Auslasskanals diesen ringförmig, insbesondere kreisförmig
umgibt.
[0032] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch eine Hohlkörperanordnung gemäß Patentanspruch
11. Diese enthält die erfindungsgemäße Membrananordnung. Außerdem enthält sie den
oben beschriebenen Hohlkörper, welcher den Innenraum und die Auslassöffnung aufweist.
In der Hohlkörperanordnung ist die Membran in der bestimmungsgemäßen Montageposition
am Hohlkörper angebracht, wobei sie in dieser Montageposition die Auslassöffnung mediendicht
verschließt. Das Schneidmittel ist in der Montageposition am Hohlkörper angebracht.
[0033] Der Verschlussfall gilt wie oben erläutert, für Innendrücke unterhalb des Grenzdruckes,
das heißt solange die Membran noch unversehrt und nicht durch das Schneidmittel durchstoßen
ist.
[0034] Die Hohlkörperanordnung und zumindest ein Teil deren möglicher Ausführungsformen
sowie die jeweiligen Vorteile wurden sinngemäß bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Membrananordnung erläutert.
[0035] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Innenraum vollständig mediendicht vom
Hohlkörper umschlossen. Die Auslassöffnung ist die einzige Öffnung des Hohlkörpers,
die für ein Ausströmen des Mediums vorgesehen ist bzw. zur Verfügung steht. Dies schließt
nicht aus, dass weitere Öffnungen im Hohlkörper bzw. in Bezug auf den Innenraum bestehen.
Diese sind jedoch dann nicht für das Ausströmen des Mediums vorgesehen oder bestimmt,
sondern zum Beispiel als elektrische Durchführungen oder ähnliches. Somit wird sichergestellt,
dass kein Medium aus dem Innenraum ausströmen kann, solange die Membran nicht durchstoßen
ist. Ist diese durchstoßen, muss das Medium vollständig durch die Öffnung in der Membran
und die Auslassöffnung entweichen. Eine andere Möglichkeit steht für das Medium nicht
zur Verfügung. Somit kann eine kontrollierte Medienausleitung aus dem Hohlkörper sichergestellt
werden.
[0036] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Innenraum ein Inertgas, insbesondere
Helium oder Argon, als zumindest Teil des Mediums. Insbesondere ist im Ausgangszustand
ausschließlich das Inertgast im Innenraum vorhanden, um z.B. den o.g. Kern eines COG
zu inertisieren, bevor dieser aktiviert wird. So kann eine Inertatmosphäre in der
Hohlkörperanordnung bzw. im Innenraum geschaffen werden.
[0037] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Hohlkörperanordnung ein chemischer Sauerstoffgenerator
bzw. zumindest Teil eines solchen Sauerstoffgenerators. Im Innenraum ist ein chemischer
Kern vorhanden. Dieser Kern ist im Ausgangszustand nicht aktiviert, jedoch aktivierbar,
um Sauerstoff als zumindest Teil des Mediums zu erzeugen. Bei der Aktivierung erhöht
der chemische Kern durch die Sauerstoffproduktion außerdem den Innendruck im Innenraum
bis über den Grenzdruck hinweg. Mit anderen Worten wird durch Aktivierung des Kerns
Sauerstoff erzeugt, der Innendruck über den Grenzdruck hinweg erhöht, hierdurch die
Membran nach und nach ausgewölbt, an das Schneidmittel angedrückt und von diesem schließlich
geschnitten bzw. durchstoßen und der Sauerstoff kann die Auslassöffnung passieren.
Dank der Erfindung wird ein besonders vorteilhafter Sauerstoffgenerator geschaffen.
[0038] Weitere Merkmale, Wirkungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten
Figuren. Dabei zeigen, jeweils in einer schematischen Prinzipskizze:
- Figur 1
- eine Hohlkörperanordnung in Form eines COG im Querschnitt mit symbolisch angedeuteter
Schneidspitze,
- Figur 2
- die Aktivierung und den Betrieb des COG aus Figur 1 in sechs Schritten,
- Figur 3
- die Hohlkörperanordnung aus Figur 1 mit Schneidspitze gemäß Stand der Technik,
- Figur 4a
- eine konkrete Darstellung der Schneidspitze gemäß Stand der Technik aus Figur 3 in
einer perspektivischen Schrägansicht aus einem ersten und
- Figur 4b
- einem zweiten Blickwinkel,
- Figur 5
- die Hohlkörperanordnung aus Figur 1 mit Schneidspitze gemäß der Erfindung,
- Figur 6
- eine konkrete Darstellung der Schneidspitze aus Figur 5 in einer perspektivischen
Schrägansicht,
- Figur 7a
- eine konkrete Darstellung der Schneidspitze aus Figur 6 mit durchbohrter Membran in
einer perspektivischen Schrägansicht aus einem ersten und
- Figur 7b
- einem zweiten Blickwinkel,
- Figur 8
- eine konkrete Darstellung einer ersten und
- Figur 9
- einer zweiten alternativen Schneidspitze gemäß der Erfindung in perspektivischen Schrägansichten.
[0039] Figur 1 zeigt eine Hohlkörperanordnung 2, hier in Form eines COG, also eines chemischen
Sauerstoffgenerators. Die Hohlkörperanordnung 2 enthält einen Hohlkörper 4, hier eine
mediendichte, hier heliumdichte, da Helium als Gas eingesetzt wird, Hülse bzw. Gehäuse
aus Edelstahl. Dieser weist einen Innenraum 6 sowie eine Auslassöffnung 8 auf. Weiterhin
enthält die Hohlkörperanordnung 2 eine Membrananordnung 10, die sich in bzw. an dem
Hohlkörper 4 in einer bestimmungsgemäßen Montageposition befindet. Die Membrananordnung
10 ist eine solche für die Auslassöffnung 8 des bestimmungsgemäßen Hohlkörpers 4 und
ist zu folgendem eingerichtet: Ein Medium 12, welches sich in dem Innenraum 6 befindet
weist einen Innendruck Pl auf, der zunächst - in einem Ausgangszustand - kleiner als
ein Grenzdruck PG ist. Für Innendruck PI bis zu dem Grenzdruck PG hält die Membrananordnung
10 das Medium 12 vom Durchtritt durch die Auslassöffnung 8, also vom Ausströmen aus
dem Innenraum 6 durch die Auslassöffnung 8, ab. "Innendruck PI" ist hier streng genommen
die Druckdifferenz der Drücke innerhalb des Innenraumes 6 und in einem Außenraum 14,
der den Hohlkörper 4 umgibt bzw. sich außerhalb der Auslassöffnung 8 befindet. Die
Membrananordnung 10 ist außerdem dazu eingerichtet, die Auslassöffnung 8 für ein Ausströmen
des Mediums 12 aus dem Innenraum 6 zumindest teilweise freizugeben, wenn der Grenzdruck
PG durch den Innendruck PI überschritten wird.
[0040] Die Membrananordnung 10 enthält eine Membran 16. In der dargestellten Montageposition
M verschließt diese in dem Ausgangszustand die Auslassöffnung 8 mediendicht und ist
hierzu am Hohlkörper 4 angebracht. Die Membran 16 ist ebenfalls eine dünne Edelstahlmembran,
die mit dem Hohlkörper 4 mediendicht, hier heliumdicht verschweißt ist und selbst
mediendicht ist, stets bezogen auf das Medium 12. Die Membran 16 wiederum ist dazu
eingerichtet, sich - ausgehend von dem Ausgangszustand - bei ansteigendem Innendruck
Pl zunehmend vom Innenraum 6 wegzuwölben bzw. hier zur Auslassöffnung 8 hinzuwölben,
dies ausgehend von einem Innendruck Pl kleiner dem Grenzdruck PG.
[0041] Die Membrananordnung 10 enthält außerdem ein Schneidmittel 18 in Form eines Membranschneiders.
Auch dieses ist in der Montageposition M am Hohlkörper 4 anbringbar bzw. angebracht
und befindet sich auf der dem Innenraum 6 abgewandten Seite der Membran 16, also in
Bezug auf den Innenraum 6 jenseits der Membran 16. Das Schneidmittel 18 ist in Figur
1 lediglich symbolisch angedeutet und wird weiter unten detailliert erläutert.
[0042] In der Montageposition M weisen Membran 16 und Schneidmittel 18 nun folgende Relativlage
R zueinander auf: Ausgehend von dem Ausgangszustand und dabei einem Innendruck Pl
kleiner dem Grenzdruck PG liegt die Membran 16 nicht an dem Schneidmittel 18 an, wie
in Figur 1 auch tatsächlich dargestellt ist.
[0043] Für eine Situation, in welcher der Innendruck PI über den Grenzdruck PG angestiegen
ist, liegt die Membran 16 dann jedoch an dem Schneidmittel 18 an, da sie sich vom
Innenraum 6 bereits weggewölbt und daher zum Schneidmittel 18 hingewölbt hat. Hierbei
bildet sich eine Schneidwirkung des Schneidmittel 18 an der Membran 16 aus, mit anderen
Worten wird die Membran 16 dann vom Schneidmittel 18 durchschnitten; dies wird nun
anhand von Figur 2 weiter erläutert.
[0044] Der Innenraum 6 ist also vollständig mediendicht vom Hohlkörper 4 und der Membran
16 umschlossen. Die Auslassöffnung 8 ist die einzige Öffnung des Hohlkörpers 4, die
für ein Ausströmen des Mediums 12 zumindest prinzipiell verfügbar ist. Im Innenraum
6 ist ein chemischer Kern 30 vorhanden. Dieser ist in hier nicht näher erläuterter
Weise aktivierbar. Bis zu dessen Aktivierung ist der Kern 30 untätig. Ab seiner Aktivierung
erzeugt dieser Sauerstoff als einen Teil des Mediums 12. Die Menge des erzeugten Sauerstoffs
ist dabei so dimensioniert, dass der Innendruck PI im Innenraum 6 bis über den Grenzdruck
PG hin erhöht wird. So lange der Kern 30 noch nicht aktiviert ist, ist einzig Helium
als Medium 12 im Innenraum 6 vorgesehen, welches somit den Kern 30 umgibt. Ab der
Aktivierung des Kerns 30 entsteht ein Gasgemisch aus Helium und Sauerstoff als Medium
12.
[0045] Die Hohlkörperanordnung 2 enthält als Teil der Membrananordnung 10 außerdem einen
Anschlussstutzen 32. Dieser ist dazu eingerichtet, dass an diesem eine hier nur symbolisch
angedeutete Medienleitung 34 anschließbar ist. Die Medienleitung 34 dient dazu, dass
bei Aktivierung des Kerns 30, Durchschneiden der Membran 16 und Ausströmen des Mediums
12 aus der Auslassöffnung 8 das Medium 12 zu einem nicht dargestellten Zielort verbracht
werden kann. Im Beispiel ist der Zielort eine Sauerstoffmaske für einen Flugpassagier
im Innenraum einer Passagierkabine eines Passagierflugzeuges, der im Notfall durch
das Medium 12, hier im wesentlichen Sauerstoff, siehe unten, zu versorgen ist. Der
Anschlussstutzen 32 stellt damit einen Auslass des COG dar.
[0046] Figur 2 zeigt die generelle Funktionsweise der Hohlkörperanordnung 2 in Form des
COG. Zu einem Zeitpunkt t1 ist der Sauerstoffgenerator in dem Ausgangszustand, nämlich
einem Bereitschaftszustand, der Kern 30 ist nicht aktiviert. Das Medium 12 im Innenraum
6, welches den Kern 30 umgibt, ist ausschließlich Helium. Der Sauerstoffgenerator
befindet sich, wie oben schon angedeutet, an Bord eines
[0047] Passagierflugzeuges und dient zur Notfallversorgung von Flugpassagieren mit Sauerstoff.
[0048] Zum Zeitpunkt t1 tritt eine Notfallsituation ein und es folgt eine Aktivierung 36
(angedeutet durch einen Pfeil) des chemischen Kerns 30. Der Innendruck Pl ist kleiner
dem Grenzdruck PG.
[0049] Zu einem Zeitpunkt t2 startet nun die chemische Reaktion im Kern 30. Am Innendruck
PI hat sich noch nichts geändert, dieser ist nach wie vor kleiner dem Grenzdruck PG.
Die Produktion von Sauerstoff als Teil des Mediums 12 beginnt.
[0050] Zum Zeitpunkt t3 ist die chemische Reaktion im Kern 30 im Gange, Sauerstoff wird
mehr und mehr produziert. Nun steigt der Innendruck Pl an, ist jedoch noch kleiner
dem Grenzdruck PG. Die Membran 16 beginnt sich nun in Richtung zur Auslassöffnung
8 und damit auf das Schneidmittel 18 zu vorzuwölben.
[0051] Zum Zeitpunkt t4 ist der Innendruck PI weiter angestiegen liegen, wodurch sich die
Membran 16 vom Innenraum 6 weggewölbt bzw. verformt hat und nun beim Grenzdruck PG
schließlich an dem Schneidmittel 18, hier dessen Schneidspitze 24 bzw. Spitzende 22
anliegt. Durch den weiter ansteigenden Innendruck PI im Innenraum 6 entsteht ein Druck
der Membran 16 auf das Schneidmittel 18, wodurch dieses eine Schneidwirkung an der
Membran 16 entwickelt und beginnt, die Membran 16 zu durchtrennen bzw. zu schneiden.
[0052] Zum Zeitpunkt t5 hat sich die Schneidwirkung ausgebildet, und das Schneidmittel 18
hat die Membran 16 durchschnitten, sodass eine Öffnung 36 in der Membran entstanden
ist. Der Innenraum 6 ist nun nicht mehr mediendicht durch die Membran 16 verschlossen,
sondern Medium 12 kann durch die Öffnung 36 aus dem Innenraum 6 ausströmen. Medium
kann hierbei an dem Schneidmittel 18 vorbei strömen, wie in Figur 2 konkret gezeigt,
kann jedoch auch durch einen Auslasskanal 26 innerhalb des Schneidmittel 18 entweichen,
siehe hierzu die Figuren 5 bis 9 weiter unten.
[0053] Zum Zeitpunkt t6 hat nun das Ausströmen des Mediums 12, nunmehr hauptsächlich Sauerstoff,
aus dem Innenraum 6 eingesetzt bzw. ist in vollem Gange, angedeutet durch einen Pfeil
37. Im Kern 30 entsteht weiterhin Sauerstoff, welcher durch die Öffnung 36 bzw. dessen
Auslasskanal 26 (siehe unten) die Auslassöffnung 8 passiert, in den Anschlussstutzen
32 gelangt und so schlussendlich vermittels der Medienleitung 34 (in Figur 2 nicht
dargestellt) zu dem betreffenden Passagier geführt werden kann.
[0054] Somit erfolgt ein Druckausgleich des Innenraumes 6 mit der Umgebung bzw. dem Außenraum
14.
[0055] Figur 3 zeigt symbolisch, die Figuren 4a,b konkret, ein Schneidmittel 18 nach dem
Stand der Technik. Das Schneidmittel 18 ist dadurch gebildet, dass aus einem Blech
38 eine Blechnase 40 einseitig freigeschnitten und zum Innenraum 6 hin vorgebogen
ist, wodurch sich eine Schneidspitze 24 ausbildet. Bei ansteigendem Innendruck Pl
legt sich auch hier die Membran 16 an die Schneidspitze 24 an, wird sinngemäß gemäß
Figur 2 von dieser durchtrennt. Medium 12 kann dann durch die Durchbrechung 42 im
Blech 38, welche durch Herausbiegen der Blechnase 40 entstanden ist, strömen. Problematisch
ist hier, dass sich gegebenenfalls Teile der Membran 16 über die Durchbrechung 42
legen oder sich die Membran 16 an den Flachseiten bzw. der Struktur der Blechnase
40 flächig anleget und der Flächendruck der Schneidspitze 24 dann an der Membran 16
nicht ausreicht, um diese zuverlässig und sicher zu schneiden.
[0056] Die Figuren 3, 4a und 4b zeigen damit einen Membranschneider als ausgestanzte und
herausgebogene Ausprägung eines Deckels 50 für die Auslassöffnung 8.
[0057] Die Figuren 5 bis 9 zeigen Schneidmittel 18 gemäß der Erfindung.
[0058] Das Schneidmittel 18 ist dabei nach Art einer Kanüle 20 ausgebildet. Diese weist
ein Spitzende 22 auf, welches in der Montageposition M zur Membran 16 hin weist. Die
Kanüle 20 läuft am Spitzende 22 in wenigstens einer (Figur 5 zeigt eine einzige) Schneidspitze
24 zu. Weiterhin enthält die Kanüle 20 einen Auslasskanal 26, der dadurch gebildet
ist, dass eine Wandung 28 des Schneidmittels 18 diesen Auslasskanal 26 umgibt.
[0059] Bei durchtrennter Membran 16 (siehe Figur 7a,b) ist das Medium 12 vermittels des
Auslasskanals 26 durch die Auslassöffnung 8 (siehe Figur 5) durchführbar. Somit ist
die Auslassöffnung 8, wie oben erwähnt, vermittels des Auslasskanals 26 bei durchtrennter
Membran 16 für das Medium 12 freigegeben.
[0060] Im Ausführungsbeispiel Figur 5 ist der Anschlussstutzen 32 am Hohlkörper 4 angeschweißt
und ebenfalls aus Edelstahl mediendicht, hier heliumdicht, ausgeführt und umgibt damit
die Auslassöffnung 8 mediendicht, sodass sämtliches aus der Auslassöffnung 8 ausströmende
Medium in die Medienleitung 34 geleitet wird.
[0061] Gegenüber der bekannten Ausführungsform nach Figuren 3 und 4a,b ergibt sich hier
eine deutlich höhere Flächenpressung der Membran 16 an der Schneidspitze 24 des Schneidmittel
18, sodass ein flächiges Anliegen der Membran 16 an dem Schneidmittel 18 ausgeschlossen
ist.
[0062] Figur 6 zeigt eine perspektivische Darstellung einer möglichen Ausführungsform des
Schneidmittels 18 aus Figur 5. Das Schneidmittel 18 weist hierbei eine den Auslasskanal
26 vollständig umlaufende Schneide 44 für die Membran 16 auf. Außerdem ist zu erkennen,
wie die Wandung 28 den Auslasskanal 26 vollumfänglich und geschlossen umgibt. In Figur
6 ist ein einziger Abschnitt 46 der Schneide 44 als einzige Schneidspitze 24 ausgebildet.
An dieser entsteht somit bei Anlegen der Membran 16 eine besonders hohe Flächenpressung
und eine besonders gute Schneidwirkung. Die Schneide 44 verläuft schräg (in einer
Schrägebene) zu einer hier gestrichelt angedeuteten Erstreckungsrichtung 48 des Auslasskanals
26.
[0063] In der Ausführungsform gemäß Figur 6 enthält die Membrananordnung 10 einen Deckel
50. Dieser ist in der Montageposition M an dem Hohlkörper 4 befestigbar bzw. befestigt.
Das Schneidmittel 18 in Form der Kanüle 20 wiederum ist an dem Deckel 50 befestigt
bzw. hier einstückig mit diesem ausgebildet. In Figur 5 ist lediglich symbolisch angedeutet,
wie der Deckel 50 mit dem Hohlkörper 4 mediendicht verschweißt ist. Der Deckel 50
selbst ist mediendicht aus Metall gefertigt. Somit ist der Deckel 50 selbst mediendicht
ausgeführt und in der Montageposition mediendicht am Hohlkörper 4 angebracht. Der
Auslasskanal 26 stellt die einzige, den Deckel 50 und damit die Auslassöffnung 8 durchsetzende
Passage dar, durch welche Medium 12 aus dem Innenraum 6 überhaupt entweichen kann.
[0064] Die Figur 7a,b zeigen aus verschiedenen räumlichen Perspektiven eine Ansicht auf
die Membran 16 aus dem Innenraum 6 des Hohlkörpers 4 ab dem Zeitpunkt t5 aus Figur
2, wenn nämlich die Membran 16 von dem Schneidmittel 18 durchschnitten wurde und sich
um die Kanüle 20 herum gelegt hat, d.h. an der Wandung 28 radial außen bzw. umfänglich
anliegt. Somit ist der Auslasskanal 26 für Medium 12 vollständig freigegeben. Hier
ist gut zu erkennen, wie eine auch nur teilweise Überdeckung des Auslasskanals 26
durch die Membran 16 aufgrund der Ausprägung des Schneidmittel 18 als Kanüle 20 wirkungsvoll
verhindert ist. Der Auslasskanal 26 ist vollständig freigegeben und steht für Ausströmen
des Mediums 12 zur Verfügung. Durch die Dimensionierung des Auslasskanals 26 und der
Umsetzung des chemischen Kerns 30 in Sauerstoff kann somit eine Durchflussrate von
Medium 12 durch den Auslasskanal 26 zuverlässig dimensioniert werden.
[0065] Die Figuren 5 bis 7b zeigen das Schneidmittel 28 als ein separates Teil, angelehnt
an eine Hohlnadel. Eine Kombination mit einem Anschlussstutzen 32 gemäß Figur 8 ist
hier möglich bzw. angestrebt (nicht dargestellt).
[0066] Figur 8 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Schneidmittel 18 in Form einer
Kanüle 20. Hier ist ebenfalls eine den Auslasskanal 26 vollständig umgebende Schneide
44 vorgesehen. Die gesamte Schneide 44 bildet dabei einen einzigen Abschnitt 46 der
als einzige Schneidspitze 24 nach Art einer Ringschneide ausgebildet ist. Hier schließt
sich an das Spitzende 24 gleich der Anschlussstutzen 32 für die Medienleitung 34 an.
Das Schneidmittel 18 selbst weist also den Anschlussstutzen 32 auf, welcher dem Spitzende
22 gegenüberliegt.
[0067] Figur 8 zeigt damit eine rotationssymmetrische Hohlnadel mit zentrischer Bohrung
zum Durchstoßen der Membran 16 als separates Teil, jedoch mit einem Auslass bzw. Anschlussstutzen
32 kombiniert.
[0068] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schneidmittel 18. Auch dieses weist
eine ringförmig quer bzw. eben den Auslasskanal 26 umlaufende Schneide 44 auf, die
einen gesamten Abschnitt 46 darstellt, welcher insgesamt wieder als Ringschneide in
[0069] Form einer Schneidspitze 24 ausgebildet ist, insofern vergleichbar zur Ausführungsform
nach Figur 8. Hier ist das Schneidmittel 18 wieder als Teil eines Deckels 50 gemäß
Figur 6 ausgebildet und ebenfalls einstückig mit diesem ausgeführt. Mit anderen Worten
bildet das Schneidmittel 18 hier eine rotationssymmetrische Ausformung zum Durchstoßen
der Membran 16 als in den Deckel 50 und damit ein Gehäuse der Hohlkörperanordnung
2 (eines Teils der Hohlkörperanordnung 2) integrierte Ausprägung dar. An der Anordnung
gemäß Figur 9 ist dann zum Beispiel wieder ein separater Anschlussstutzen 32 anbringbar
(nicht dargestellt).
Bezugszeichenliste
[0070]
- 2
- Hohlkörperanordnung
- 4
- Hohlkörper
- 6
- Innenraum
- 8
- Auslassöffnung (Hohlkörper)
- 10
- Membrananordnung
- 12
- Medium
- 14
- Außenraum
- 16
- Membran
- 18
- Schneidmittel
- 20
- Kanüle
- 22
- Spitzende
- 24
- Schneidspitze
- 26
- Auslasskanal (Kanüle)
- 28
- Wandung
- 30
- Kern (chemisch)
- 31
- Aktivierung (Pfeil)
- 32
- Anschlussstutzen
- 34
- Medienleitung
- 36
- Öffnung (Membran)
- 37
- Pfeil
- 38
- Blech
- 40
- Blechnase
- 42
- Durchbrechung
- 44
- Schneide
- 46
- Abschnitt (Schneide)
- 48
- Erstreckungsrichtung
- 50
- Deckel
- M
- Montageposition
- PI
- Innendruck
- PG
- Grenzdruck
- R
- Relativlage
- t1-6
- Zeitpunkt
1. Membrananordnung (10) für eine Auslassöffnung (8) eines bestimmungsgemäßen Hohlkörpers
(4) mit einem Innenraum (6) für ein Medium (12) und der Auslassöffnung (8) für das
Medium (12),
- mit einer Membran (16), die in einer bestimmungsgemäßen Montageposition (M) die
Auslassöffnung (8) mediendicht verschließend am Hohlkörper (4) anbringbar ist und
dabei dazu eingerichtet ist, sich bei steigendem Innendruck (PI) zunehmend vom Innenraum
(6) wegzuwölben,
- mit einem in der Montageposition (M) am Hohlkörper (4) anbringbaren Schneidmittel
(18), das dabei in Bezug auf den Innenraum (6) jenseits der Membran (16) angeordnet
ist,
- wobei in der Montageposition (M) die Membran (16) und das Schneidmittel (18) eine
Relativlage (R) zueinander aufweisen, in der das Schneidmittel (18) bis zu einem Innendruck
(PI) in Höhe eines Grenzdrucks (PG) nicht an der Membran (16) anliegt und bei Überschreiten
des Grenzdruckes (PG) unter Ausbildung einer die Membran (16) durchtrennenden Schneidwirkung
an der Membran (16) anliegt,
- wobei das Schneidmittel (18) nach Art einer an einem Spitzende (22) zur Membran
(16) hin in wenigstens einer Schneidspitze (24) zulaufenden Kanüle (20) ausgebildet
ist, die einen Auslasskanal (26) und eine diesen umgebende Wandung (28) aufweist,
- wobei das Medium (12) bei durchtrennter Membran (16) vermittels des Auslasskanals
(26) durch die Auslassöffnung (8) durchführbar ist,
- wobei die Auslassöffnung (8) vermittels des Auslasskanals (26) bei durchtrennter
Membran (16) zumindest teilweise für das Medium (12) freigegeben ist.
2. Membrananordnung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidmittel (18) eine den Auslasskanal (26) zumindest teilweise umlaufende Schneide
(44) für die Membran (16) aufweist.
3. Membrananordnung (10) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein jeweiliger Abschnitt (46) der Schneide (44) als wenigstens eine der
Schneidspitzen (24) ausgebildet ist.
4. Membrananordnung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneide (44) schräg zu einer Erstreckungsrichtung (48) des Auslasskanals (26)
verläuft.
5. Membrananordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidmittel (18) einen in Bezug auf den Auslasskanal (26) dem Spitzende (22)
gegenüberliegenden Anschlussstutzen (32) für eine Medienleitung (34) aufweist.
6. Membrananordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Membrananordnung (10) einen Deckel (50) enthält, der in der Montageposition (M)
an dem Hohlkörper (4) befestigbar ist und die Membran (16) und / oder das Schneidmittel
(18) mediendicht am Deckel (50) befestigt ist.
7. Membrananordnung (10) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Deckel (50) in der Montageposition (M) mediendicht am Hohlkörper (4) anbringbar
ist und / oder der Deckel (50) selbst mediendicht ausgeführt ist.
8. Membrananordnung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Auslasskanal (26) die einzige den Deckel (50) durchsetzende Öffnung für das Medium
(12) darstellt.
9. Membrananordnung (10) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schneidmittel (18) und / oder - falls vorhanden - der Anschlussstutzen (32) einstückig
mit dem Deckel (50) ausgeführt ist.
10. Membrananordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das gesamte Spitzende (22) als einzige den Auslasskanal (26) umlaufende Schneidspitze
(24) ausgebildet ist.
11. Hohlkörperanordnung (2),
- mit der Membrananordnung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- mit dem Hohlkörper (4) mit dem Innenraum (6) und der Auslassöffnung (8),
- wobei die Membran (16) in der bestimmungsgemäßen Montageposition (M) die Auslassöffnung
(8) mediendicht verschließend am Hohlkörper (4) angebracht ist,
- wobei das Schneidmittel (18) in der Montageposition (M) am Hohlkörper (4) angebracht
ist.
12. Hohlkörperanordnung (2) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenraum (6) vollständig mediendicht vom Hohlkörper (4) umschlossen ist und die
Auslassöffnung (8) die einzige Öffnung des Hohlkörpers (4) für ein Ausströmen des
Mediums (12) ist.
13. Hohlkörperanordnung (2) nach einem der Ansprüche 11 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenraum (6) ein Inertgas als zumindest Teil des Mediums (12) enthält.
14. Hohlkörperanordnung (2) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hohlkörperanordnung (2) ein chemischer Sauerstoffgenerator ist, wobei im Innenraum
(6) ein chemischer Kern (30) vorhanden ist, der aktivierbar ist, um Sauerstoff als
zumindest Teil des Mediums (12) zu erzeugen und dabei den Innendruck (PI) im Innenraum
bis über den Grenzdruck (PG) hinweg zu erhöhen.