[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage und Verfahren zum Zerkleinern von Batteriezellen,
insbesondere Lithium-lonen-Batteriezellen. Derartige Anlagen verfügen üblicherweise
über eine mechanische Zerkleinerungseinrichtung in Form eines Schredders.
[0002] Mit der zunehmenden Durchsetzung und Verbreitung von großen Mengen an Lithium-Ionen-Batteriezellen,
besteht ein Bedürfnis nach einem sicheren, effizienten, energiesparenden und schadstofffreisetzungsarmen
Recycling der Zellen, die häufig in Form von Pouches oder Rundzellen vorliegen. Grundsätzlich
besteht der Trend, dass die Batteriezellen bzw. Pouches schmäler und länger werden,
sowie keine Gehäuse mehr verwendet werden.
[0003] Bislang werden grundsätzlich zwei Verfahrenswege zum Recycling von Lithium-Ionen-Batteriezellen
am Ende ihres Lebenszyklus eingeschlagen:
Die Thermische Aufschmelzung der Zelle, wie beispielsweise so beschrieben im Verfahren
von UmiCore (VAL'ES
™), offenbart lediglich die thermische Unschädlichmachung. Das wertvolle Lithium geht
dabei verloren.
[0004] WO 2010149611 A1 offenbart mechanische und chemische Separationsverfahren, zur mechanischen Zerkleinerung
von insbesondere Lithium-lonen-Batteriezellen und der damit verbundenen Gefahrpotentiale.
Die mechanische Zerkleinerung der bereitgestellten Batterien, findet in Anwesenheit
von einem Metallbrandschutzmittel statt, welches geeignet ist einen Brand der Batterien
zu unterdrücken oder zu vermindern; und von einem Bindemittel, welches geeignet ist
Säuren und/oder Basen zu binden. Die verwendeten Schredder verursachen eine Erwärmung
der Batteriezellen durch die Reiß-, Quetsch- und Dehn-Verformungen und der damit verbundenen
Reibung.
[0005] Weitere Veröffentlichungen, wie z.B. "Recycling von Lithium-lonen-Batterien - LithoRec
II" offenbaren im Batchbetrieb die Zerkleinerung und anschließende Vakuumtrocknung,
was den Prozess aufwendig und langsam macht.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Anlage und Verfahren zum
Zerkleinern von Batteriezellen, insbesondere Lithium-lonen-Batteriezellen, zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anlage zum Zerkleinern von Batteriezellen,
insbesondere Lithium-lonen-Batteriezellen gelöst, welche die Merkmale des Hauptanspruchs
aufweist. Ein entsprechendes Verfahren ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Anlage sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die erfindungsgemäße Anlage zum Zerkleinern von Batteriezellen umfasst eine angetriebene
mechanische Zerkleinerungseinrichtung. Diese zerkleinert die Batteriezellen, insbesondere
spanend und kann als Fräswerkzeug ausgebildet sein. Ferner ist eine Zuführeinrichtung,
z.B. ein Förderband, ein Kastenbeschicker und/oder Bunkerband, zum Zuführen der Batteriezellen
mit einer steuerbaren Zuführgeschwindigkeit zur Zerkleinerungseinrichtung vorgesehen.
Da diese mit einer steuerbaren Zuführgeschwindigkeit arbeitet, kann die Zerkleinerungseinrichtung
die zugeführten Batteriezellen unmittelbar mit der Zuführgeschwindigkeit zerkleinern.
Das heißt, dass die mit der Zerkleinerungseinrichtung in Kontakt tretenden zugeführten
Batteriezellen unmittelbar mit dieser Zuführgeschwindigkeit zerkleinert werden; sie
werden sinnbildlich in dieser Geschwindigkeit "weg geknabbert". Die Zellen können
wegen dieser Zwangsführung mit einem kontrollierten, insbesondere gleichmäßigen, Massenstrom
zerkleinert werden, anders als bei in einen Schredder geworfenen Batteriezellen, bei
denen zufallsbedingt unregelmäßige große Mengen geschreddert werden. Erfindungsgemäß
werden dagegen vorzugsweise die Zellen fixiert gehalten beim Zerkleinern um zufällig
auftretende Lastspitzen, wie sie beim Schreddern auftreten, zu verhindern. Zusammen
mit dem Gehäuse und den Ein- und Ausschleusungsmitteln kann ein Brand im Inneren des
Gehäuses gehalten werden:
Der Massestrom im Sinn der Erfindung ist keine exakte Größe, sondern ein Bereich,
z.B. 4 - 10 kg/min.
[0010] Ferner umschließt ein Gehäuse die Zuführeinrichtung und die Zerkleinerungseinrichtung,
wobei das Gehäuse einen Eingang aufweist, über welchen die Batterien in das Innere
des Gehäuses gelangen können und das Gehäuse einen Ausgang aufweist, über welchen
die zerkleinerten Batterien, die somit in technischem Sinne das "Mahlgut" bilden,
das Gehäuse verlassen können. Das Gehäuse umschließt also den Gefahrbereich und verhindert
im Brandfall, der wegen der geringen absoluten Mengen im Gefahrbereich ohnehin wenig
wirksam ist, ein Ausbreiten auf die Umgebung, z.B. des Batterielagers oder die angesammelte
Menge an zerkleinerten Batteriezellen.
[0011] Grundsätzlich ist denkbar, dass über eine Absaugung ein Unterdruck im Inneren des
Gehäuses aufrechterhalten wird, so dass Gase und Stäube sowie durch entzündete Batteriezellen
verursachte Brände im Inneren des Gehäuses gehalten werden können. Vorzugsweise sind
aber im Bereich des Eingangs Einschleusungsmittel und im Bereich des Ausgangs Ausschleusungsmittel
vorgesehen, die geeignet sind Gase und Stäube sowie einen im Inneren des Gehäuses
durch entzündete Batteriezellen verursachten Brand im Inneren des Gehäuses zu halten.
Dadurch wird der potentielle Gefahrbereich von den übrigen Teilen der Anlage wirksam
abgegrenzt. Einschleusungsmittel und Ausschleusungsmittel sind dem Fachmann bekannt
und können je nach Anforderung ausgewählt werden. Die Batteriezellen und das zerkleinerte
Gut müssen die Schleusen passieren können und im Fall eines Brandes müssen die Schleusen
blockieren können, derart, dass ein Brand die Schleuse nicht passieren kann. Mögliche
Bauformen sind beispielsweise Mehrtürschleusen; Brandschutzvorhänge, die von der Gehäusedecke
auf die Zuführeinrichtung herabhängen; oder Drehtüren und Portionierer, z.B. Zellradschleusen,
sowie Schleusenbänder.
[0012] Wesentlich ist, dass vorzugsweise die Anlage derart ausgelegt ist, dass sie kontinuierlich
und nicht batchweise arbeitet. Kleinere Unterbrechungen beim Zerkleinern sind möglich,
z.B. wenn die Batteriezellen mit kleineren Zwischenabständen auf der Zuführeinrichtung
angeordnet sind. Batchweise bedeutet dagegen: Sammeln einer Menge an Batteriezellen
in einem Behälter; einheitliches gleichzeitiges Einwirken auf diese Menge mittels
des Zerkleinerers bis die gesamte Menge zerkleinert ist; Entfernen der gesamten Menge
aus dem Behälter; Wiederholung der Schritte mit einer neuen Menge an Batteriezellen.
Gegenüber bekannten, batchweise betriebenen Mahlprozessen wird erfindungsgemäß eine
kontinuierlich betriebene Zerkleinerung durchgeführt, die so dimensioniert werden
kann, dass im laufenden Betrieb die maximale Gefahrgutmenge an Batteriezellen und
Mahlgut in der Zerkleinerungseinrichtung immer unterhalb kritischer Grenzen gehalten
werden kann. Dies senkt das chemische Reaktionspotential einer möglichen spontanen
Oxidation mit Explosions- und Brandgefahr. Durch geschickte Auslegung können trotz
geringer absoluter Mengen im Gefahrbereich bei großer Zuführgeschwindigkeit und großer
Zerspanrate vergleichsweise große Mengen pro Stunde zerkleinert werden. Sicherheitsmaßnahmen,
wie Inertisierung oder Kühlung sind nicht zwingend notwendig. In Batchweise betriebenen
Mahlprozessen, wird üblicherweise eine möglichst große Menge an Batteriezellen pro
Batch verarbeitet. Entsprechend groß ist das Gefährdungspotential im Batchprozess
im Fall der Erwärmung / Entzündung, weshalb aufwendige Inertisierung erforderlich
ist.
[0013] Vorzugsweise ist eine Steuerung vorgesehen, welche die Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung
und die Arbeitsgeschwindigkeit der Zerkleinerungseinrichtung derart steuert, dass
eine festgelegte Masse an Batteriezellen im Inneren des Gehäuses nicht überschritten
wird. Es wird damit sichergestellt, dass selbst im Fall der Entzündung der Batteriezellen
im Inneren des Gehäuses die Folgen beherrschbar bleiben, also ein Feuer im Inneren
des Gehäuses weder die Anlage schädigt, noch aus dieser auf die Umgebung, insbesondere
die vor bzw. nach den Ein- bzw. Ausschleusungsmittels gelagerten Pouches bzw. Mahlgut
übergreifen kann.
[0014] Vorzugsweise ist eine Steuerung vorgesehen, welche die Geschwindigkeit der Zuführeinrichung
und die Arbeitsgeschwindigkeit der Zerkleinerungseinrichtung steuert, derart, dass
ein definierter Massestrom von der Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert werden kann.
Dies ermöglicht eine Synchronisierung von Zuführeinrichung mit der Zerkleinerungseinrichtung
um eine gleichförmige Zerkleinerung der Batteriezellen bei gleichzeitig hohem Durchsatz
zu bewirken, der im Batchbetrieb so nicht erzielt werden könnte. Dieser Aspekt wird
unten weiter vertieft. Ein definierter Massestrom erlaubt eine optimale Zerkleinerungsrate,
die aufgrund von Berechnungen oder Erfahrungen unterhalb einer Zerkleinerungsrate
liegt, bei der zu viel thermische Energie erzeugt wird.
[0015] Eine zusätzliche Betriebssicherheit wird erreicht, wenn im Gehäuse Sensoren zum Detektieren
von Bränden und nicht-inerten Atmosphären vorgesehen sind, die derart mit der Steuerung
verbunden sind, dass die Zuführeinrichung gestoppt wird sobald ein Brand detektiert
wird und brandlöschende Maßnahmen eingeleitet werden können, insbesondere durch Zuführen
von brandhemmenden Gasen, beispielsweise Inertgas, N2 / CO2.
[0016] Vorzugsweise sind als Einschleusungsmittel brandhemmende Vorhänge zwischen Decke
des Gehäuses und der Oberfläche der Zuführeinrichtung vorgesehen und/oder als Ausschleusungsmittel
Portionierer, beispielsweise eine Zellradschleuse.
[0017] Wenn die Zuführeinrichtung Mittel zum erzwungenen Zuführen der Batteriezellen mit
definierter Geschwindigkeit zur Zerkleinerungseinrichtung aufweist, insbesondere mit
der Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung, ist die beim Zerkleinern den Batteriezellen
erzeugte Wärme berechenbar. Mittel zum erzwungenen Zuführen der Batteriezellen, insbesondere
in geometrisch definierter Ausrichtung, sind beispielsweise an die Geometrie der Batteriezellen
angepasste formschlüssige Halter / Fächer auf der Zuführeinrichtung oder Anpressrollen,
die die Batteriezellen fest auf die Zuführeinrichtung drücken. Die Zuführeinrichtung
kann daher insbesondere ein Förderband sein, vorzugsweise mit einer rauen Oberfläche.
Die beim Zerkleinern der Batteriezellen erzeugte Wärme ist insbesondere dann berechenbar,
wenn auch die anderen Anlagenparameter, die auch weiter unten beschrieben werden,
berücksichtigt werden. Der Zerkleinerungsprozess kann dann so geführt werden, dass
unerwünschte chemische Umsetzungen durch Erhitzung vermieden werden bei einer daran
angepassten optimierten hohen Zerkleinerungsgeschwindigkeit. Es kommt zu keinem Wegspringen
der Zellen beim Eingriff des Zerkleinerers und somit werden zufällig auftretende Lastspitzen,
wie sie beim Schreddern auftreten, verhindert.
[0018] Dabei hilft auch eine vorzugsweise vorgesehene Beschickungseinrichtung mit Mengensteuerung
mit einer ersten Wäge Einrichtung. Diese ist derart ausgeführt, dass der Massenstrom
an Batteriezellen, welcher der Zuführeinrichtung zugeführt wird, einen definierten
Massestrombereich einhält.
[0019] Eine zweite Wäge Einrichtung kann hinter den Ausschleusungsmitteln vorgesehen sein
zum Ermitteln des Massenstroms an Batteriezellen, welcher aus dem Gehäuse ausgeschleust
wird. Die Steuerung kann daher durch Bilanzierung des in das Gehäuse eingeschleusten
und aus dem Gehäuse ausgeschleusten Massenstroms an Batteriezellen die im Gehäuse
befindliche Menge an Batteriezellen errechnen. Dies ermöglicht eine Notabschaltung
oder zumindest eine Unterbrechung der Zuführung weiterer Batteriezellen. Es werden
kritische Materialansammlungen, bezogen auf die chemische Reaktivität durch kontinuierliche
Bilanzierung vermieden. Trotz hoher Zerkleinerungsgeschwindigkeiten und hohem Massedurchsatz
bleibt das Gefährdungspotential gering, da die absoluten Mengen im Gehäuse vergleichsweise
klein bleiben.
[0020] Daher ist vorzugsweise die Steuerung derart ausgelegt, dass im Falle der Überschreitung
eines Grenzwertes für die im Gehäuse maximal befindlichen Menge an Batteriezellen,
die Zerkleinerungseinrichtung und Zuführeinrichtung, vorzugsweise die Beschickungseinrichtung
angehalten wird.
[0021] Im Allgemeinen ist vorzugsweise eine beliebige Mengenermittlungseinrichtung und Mengenbegrenzungseinrichtung
vorgesehen und mit der Steuerung verbunden, die derart ausgebildet ist, dass die im
Gehäuse befindliche Menge an Batteriezellen ermittelt wird und im Falle der Überschreitung
eines Grenzwertes für die im Gehäuse maximal befindlichen Mengen an Batteriezellen,
die Zerkleinerungseinrichtung und Zuführeinrichtung, vorzugsweise die Beschickungseinrichtung
angehalten wird. Dies kann anders als oben beschrieben auch ohne bilanzierende Wägung
am Aus- und Eingang realisiert werden, z.B. durch Kameras, optische Systeme, Lichtschranken,
Lidar, etc.
[0022] Optimalerweise fließen möglichst viele Parameter in die Berechnung der optimalen
Zerkleinerungsrate. Vorzugsweise ist die Arbeitsgeschwindigkeit der Zerkleinerungseinrichtung
an die Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung und/oder an den der Zerkleinerungseinrichtung
zugeführten Massenstrom an Batteriezellen angepasst, so, dass die Zerkleinerungseinrichtung
im optimalen Betriebspunkt betrieben wird. Dieser liegt dann vor, wenn die Zerkleinerungsrate
so groß wie möglich ist, ohne dass der thermische Energieeintrag die Gefahr einer
Entzündung bewirkt.
[0023] Vorzugsweise ist die Zerkleinerungseinrichtung derart ausgelegt, dass sie die Batteriezellen
zerspanend zerkleinert und insbesondere nicht durch Zerreißen oder Zerquetschen. Bei
der Spanbildung wird weniger thermische Energie erzeugt als bei Verformungen. Vorzugsweise
ist die Zerkleinerungseinrichtung als Fräser, Fräswalzen, Einwellenfräse, alle vorzugsweise
mit Hartmetall- oder Keramik-Platten, vorzugsweise -Wendeplatten, oder fest mit der
Welle verschweißten Hartmetallschneiden ausgestaltet. Dabei ist vorzugsweise der Wellendurchmesser,
der den Umlauf des Schneidwerkzeugs definiert grösser-gleich dem dreifachen der max.
Höhe der Batteriezelle, gesehen senkrecht zur Ebene der Zuführeinrichtung auf welcher
die Batteriezellen legen.
[0024] Vorzugsweise kommen als Batteriezellen erfindungsgemäß Pouch-Zellen zum Einsatz.
Diese ist eine verbreitete Bauform eines Lithium-Polymer-Akkumulators, mit einer flexiblen
Außenhülle. Bei üblichen älteren zylindrischen Zellen mit massiver metallischer Außenhülle
werden die aktiven Schichten um die innere Elektrode gewickelt. Im Gegensatz dazu
werden bei Pouch-Zellen die gestapelten oder gefalteten aktiven Schichten von einer
flexiblen, meist auf Aluminiumbasis bestehenden Außenfolie eingeschlossen. Die offenen
Seiten der Außenbeutel werden meist thermisch verschweißt. Im Inneren können mehrere
elektrische Einzelzellen gestapelt werden, um in Reihenschaltung die elektrische Spannung
und in Parallelschaltung die Kapazität und Strombelastbarkeit zu erhöhen. Die Folienaußenhülle
wird am Ende der Fertigung vakuumiert, wodurch die Zellschichten verpresst und fixiert
werden; dabei bleiben sie aber meist flexibel. Lediglich die äußeren Anschluss-Elektroden
verlassen die beutelförmige Zellumhüllung. Daher sind diese Zellen gut zerkleinerbar
und enthalten wenig massives Metall, insbesondere nur die die äußeren Anschluss-Elektroden
aus Kupfer. Beim Zerkleinern entsteht eine Mischung aus Kunststofffolien, teilweise
mit darauf aufgedruckten metallischen Elektroden und der sogenannten Schwarzmasse,
welche neben der Elektrolytflüssigkeit insbesondere Cobalt, Lithium, Mangan, Magnesium
und Graphit und andere Inhaltsstoffe enthält bzw. enthalten kann.
[0025] Auch wenn nicht zwingend erforderlich, kann eine Trockeneiszuführeinrichtung vorgesehen
sein. Diese führt kontinuierlich Trockeneis den auf der Zuführeinrichtung befindlichen
Batteriezellen, insbesondere im Bereich des eingehausten Übergangs zwischen Zuführeinrichtung
und Zerkleinerungseinrichtung, zu. Damit wird sichergestellt, dass die Batteriezellen
gekühlt werden, insbesondere während der Zerkleinerung. Gleichzeitig verspröden die
Batteriezellen und damit deren weitere pastösen Inhalte. Als Nebeneffekt wird der
Innenraum des Gehäuses durch das verdampfende CO
2 gespült um den O
2 Gehalt im Innenraum unter 10 vol%, vorzugsweise unter 5 vol% zu halten. Brände können
so verhindert oder zumindest stark beschränkt werden. Andererseits besteht die Möglichkeit
durch gezielte dosierte Kühlung und Inertisierung den Durchsatz der Anlage zu erhöhen.
[0026] Ferner kann eine Inertgaszuführeinrichtung vorgesehen werden, damit kontinuierlich
Inertgas, z.B. N
2, CO
2, in den Innenraum des Gehäuses gespült wird um den O
2 Gehalt im Innenraum unter 10 vol%, vorzugsweise unter 5 vol% zu halten.
[0027] Nach dem Zerkleinern ist vorzugsweise ein Friktionswäscher vorgesehen, zum Auswaschen
von Schwarzmasse, des Elektrolytes und anderen Bestandteilen aus den zerkleinerten
Batterien bzw. Mahlgut. Dabei wird das Mahlgut mittels Spülwasser gespült, so dass
unterschiedliche Materialien, z.B. Folienreste der Pouches von der Schwarzmasse und
anderen Bestandteilen der Batterien getrennt werden können. Das Elektrolyt löst sich
im Spülwasser und/oder wird mit einer großen Menge Spülwasser ausgewaschen, und ist
daher nicht mehr brennbar. Zweckmäßigerweise ist der Friktionswäscher derart angeordnet
und ausgelegt, dass die zerkleinerten Batterien von den Ausschleusungsmitteln, vorzugsweise
über die zweite Wäge Einrichtung, dem Friktionswäscher zugeführt werden können.
[0028] Bekannte Friktionswäscher werden zum Waschen von Mahlgutfraktionen eingesetzt, z.B.
von Folienschnitzeln oder Granulat aus PET-Flaschenware. Dabei geht es um die Reinigung
und Abtrennung der Schnitzel / Granulat von unerwünschten Fremdstoffen, z.B. Schmutz,
Kleber, etc. Das Mahlgut, also die Folienschnitzel oder Granulat, wird durch die Rotorwelle
des schräg angeordneten Friktionsabscheiders zum oben liegenden Auslauf transportiert,
wobei während des Transports von unten nach oben der Waschvorgang erfolgt. Die Fremdstoffe
werden dagegen gemeinsam mit dem Spülwasser durch ein die Schneckenwelle umschließendes
Feinsieb nach außen geschleudert und können durch einen tiefer liegenden Spülwasserabfluss
ablaufen. Zusätzliches Wasser kann bei Bedarf direkt durch den Deckel in den Produktionsraum
gefüllt werden.
[0029] Erfindungsgemäß wird der Friktionswäscher anders als üblich eingesetzt: Es kommt
nicht nur auf die gereinigte Fraktion an Folienresten an, sondern vielmehr auch auf
die im Spülwasser geführten Bestandteile, die im Fall von Batterien gerade die lithiumhaltige
Schwarzmasse umfasst. Das Spülwasser wird daher einer weiteren Filterung/Siebung unterzogen.
[0030] Da die zerkleinerten Batterien unmittelbar dem Friktionswäscher zugeführt werden
und daher in Wasser gelangen, wird der brennbare Elektrolyt in vergleichsweise großen
Mengen von Spülwasser verdünnt und stellt keine Gefahr mehr dar.
[0031] Im Spülwasser erfolgt eine Bindung aller beim Zerkleinerungsprozess entstehenden
Feinpartikel, insbesondere der als gesundheitsschädlich deklarierten.
[0032] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass durch einen Friktionsabscheider eine rückstandsfreie
Auswaschung der Schwarzmasse durch konditioniertes (pH-Wert, etc.) Spülwasser erreicht
werden kann. Dabei erfolgt eine Abtrennung des Gefahrstoffs Elektrolyt, ggf. mehrstufig.
Der Friktionsabscheider erzeugt weitgehend eine reine Grobfraktion, die keine Graphite,
Metallsalze oder wie auch immer geartete Elektrolyte enthält. Diese Grobfraktion,
bestehend aus Folien, Wickelkernen und anderen zellgeometriebildenden Werkstoffen
kann anschließend im trockenmechanischen Prozess weiterverarbeitet werden.
[0033] Daher weist der Friktionsabscheider zum Zu- und Abführen des Spülwassers eine Spülwasserzuführung
und einen Spülwasserabfluss auf. Vorzugsweise ist ein Filter, vorzugsweise eine Kammerfilterpresse,
mit dem Spülwasserabfluss verbunden, welcher derart angeordnet und ausgelegt, dass
das abgeführte Spülwasser den Filter durchströmt, wobei der Filter derart ausgelegt
ist, dass die Schwarzmasse und weitere feste Bestandteile herausgefiltert werden können.
[0034] Der Filter filtert neben der eigentlichen Schwarzmasse weitere unerwünschte feste
und relativ zu den kleinen Partikeln der Schwarzmasse auch größere Bestandteile, z.B.
zerkleinerte Drähte, heraus. Daher ist vorzugsweise eine Nass-Feinsieb-Vorrichtung
vorgesehen, welche derart angeordnet und ausgelegt, dass die im Filter herausgefilterte
Schwarzmasse und die weiteren festen Bestandteile eine Nass-Feinsiebung durchlaufen.
Dazu hat vorzugsweise die Nass-Feinsiebung eine Sieblochung von 0,01 mm - 5 mm, vorzugsweise
0,1 mm - 1,0 mm, insbesondere vorzugsweise 0,05 mm- 0,5 mm. Die derart gewonnene Schwarzmasse
erhält durch die Nass-Feinsiebung größere Reinheitsgrade als bei einer üblichen Trockensiebung.
Ferner entstehen keine krebserzeugenden Stäube.
[0035] Schließlich kann ein mechanischer, thermischer oder andersartiger Trockner zur Trocknung
der Schwarzmasse vorgesehen werden, welcher derart angeordnet und ausgelegt ist, dass
die in dem Filter bzw. Sieb, vorzugsweise in der Nass-Feinsieb-Vorrichtung, herausgetrennte
Schwarzmasse getrocknet werden kann.
[0036] Vorzugsweise kann das Spülwasser im Kreislauf zwischen Friktionswäscher, Filter und
Nass-Sieb zirkulieren.
[0037] Im Folgenden wird die Erfindung beispielartig erläutert:
Fig. 1 zeigt eine technische Zeichnung der erfindungsgemäßen Anlage zum Zerkleinern
von Batteriezellen.
Fig. 2 zeigt eine technische Zeichnung einer nachgelagerten Einrichtung zum Trennen
der verschiedenen Bestandteile der mit der erfindungsgemäßen Anlage zerkleinerten
Batterien.
[0038] Fig. 1 zeigt eine technische Zeichnung der erfindungsgemäßen Anlage zum Zerkleinern
von Batteriezellen. Vereinzelte Batteriezellen werden über eine Beschickungseinrichtung
6 mit Mengensteuerung mit einer ersten Wäge Einrichtung 61 einer als Förderband ausgebildeten
Zuführeinrichtung 2 zugeführt, so dass die zugeführte Masse an Batteriezellen kontrolliert
und gesteuert werden kann.
[0039] Ein gemeinsames Gehäuse 3 umschließt zumindest den Teil 21 der Zuführeinrichtung,
welcher der Zerkleinerungseinrichtung 1 zugewandt ist sowie die Zerkleinerungseinrichtung
1. Die Zuführeinrichtung 2 führt die Batteriezellen der Zerkleinerungseinrichtung
1 zu, mit einer definierten Zuführgeschwindigkeit, derart, dass die Zerkleinerungseinrichtung
die zugeführten Batteriezellen unmittelbar mit der definierten Zuführgeschwindigkeit
zerkleinert. Es liegt dabei eine Zwangszuführung der Zellen vor, die hier angedeutet
ist durch vertikale Erhebungen auf der Oberseite des Förderbandes 2, welche an die
Größe der Batteriezellen angepasste Fächer für die Batteriezellen - welche beispielhaft
als schwarzes Rechteck eingezeichnet ist - darstellen. Dadurch werden die Batteriezellen
in geometrisch definierter Ausrichtung zugeführt mit der Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung.
Zweckmäßigerweise können dabei auch - nicht dargestellte - weitere Zwangszuführungsmittel
zum Einsatz kommen, z.B. von oben wirkende Anpressrollen, Führungsbleche, welche die
Batteriezellen auf dem Förderband 2 fixieren in dem Bereich, in welchen die Zerkleinerungseinrichtung
1 auf die Batteriezellen einwirkt. Die Zerkleinerungseinrichtung 1 selber ist derart
ausgelegt, dass sie die Batteriezellen zerspanend zerkleinert und ist daher als Einwellenfräse
ausgebildet ist.
[0040] Das Gehäuse 3 weist einen Eingang 31 auf, durch welchen sich die Zuführeinrichtung
2 erstreckt und über welchen die Batterien in das Innere 39 des Gehäuses gelangen.
[0041] Unterhalb der Zerkleinerungseinrichtung 1 weist das Gehäuse 3 einen Ausgang 35 auf,
über welchen die zerkleinerten Batterien, also das Mahlgut, das Gehäuse 3 verlassen.
Im Bereich des Eingangs 31 sind Einschleusungsmittel 32 und im Bereich des Ausgangs
35 Ausschleusungsmittel 36 vorgesehen, die geeignet sind einen im Inneren des Gehäuses
durch entzündete Batteriezellen verursachten Brand im Inneren 39 des Gehäuses 3 zu
halten. Dazu sind als Einschleusungsmittel 32 brandhemmende Vorhänge zwischen der
Decke des Gehäuses und der Oberfläche der Zuführeinrichtung vorgesehen sowie als Ausschleusungsmittel
36 Portionierer, hier in Form einer Zellradschleuse.
[0042] Das Mahlgut gelangt von dort auf eine zweite Wäge Einrichtung 7 zum Ermitteln des
Massenstroms an Batteriezellen, welcher aus dem Gehäuse 3 ausgeschleust wird, sodass
die Steuerung 4 durch Bilanzierung des in das Gehäuse eingeschleusten und aus dem
Gehäuse ausgeschleusten Massenstroms an Batteriezellen die im Gehäuse befindliche
Menge an Batteriezellen errechnen kann. Die Steuerung 4 sorgt dafür, dass im Falle
der Überschreitung eines Grenzwertes für die im Gehäuse maximal befindlichen Menge
an Batteriezellen, die Beschickungseinrichtung 6 angehalten wird, optional auch die
Zuführeinrichtung 2, und ferner optional auch die Zerkleinerungseinrichtung 1.
[0043] Somit zerkleinert die Anlage die Batteriezellen kontinuierlich und nicht batchweise.
[0044] In den Fig. ist zu erkennen, dass die Steuerung 4 insbesondere mit der Zuführeinrichtung
2 der Zerkleinerungseinrichtung 1, den Wäge Einrichtungen 61, 7 über Leitungen, welche
gestrichelt dargestellt sind, verbunden ist und diese so steuert, dass eine festgelegte
Masse und/oder Massenstrom an Batteriezellen im Inneren 39 des Gehäuses nicht überschritten
wird.
[0045] Vorliegend sind ferner im Gehäuse 3 Sensoren 9 zum Detektieren von Bränden vorgesehen
und mit der Steuerung 4 verbunden. Somit kann Zuführeinrichtung 2 und die Zerkleinerungseinrichtung
1 gestoppt werden und eine Brandlöscheinrichtung 5 zum Zuführen von brandhemmenden
Gasen, beispielsweise Inertgas / CO2 aktiviert werden, sobald ein Brand detektiert
wird.
[0046] Als weitere Vorsichtsmaßnahme gegen das Entstehen von Bränden ist hier auch eine
Trockeneiszuführeinrichtung 8 vorgesehen, damit kontinuierlich Trockeneis den auf
der Zuführeinrichtung befindlichen Batteriezellen im Bereich des Übergangs zwischen
Zuführeinrichtung 2 und Zerkleinerungseinrichtung 1, zugeführt wird. Dieses kühlt
und versprödet die Materialien der Batteriezellen, was das Zerkleinern begünstigt.
Ferner wird der Innenraum des Gehäuses durch das verdampfende CO2 gespült wird.
[0047] Zusätzlich ist eine Inertgaszuführeinrichtung 5 vorgesehen, die Inertgas, z. B. N2,
CO2, in den Innenraum des Gehäuses spült um den O2 Gehalt im Innenraum zu senken.
[0048] Fig. 2 erläutert die Behandlung der in Fig. 1 zerkleinerten Batteriezellen, also
des Mahlgutes, welche über die Ausschleusungsmittel 36 und die zweite Wäge Einrichtung
7, dem Friktionswäscher 10 an seinem Fußpunkt 15 zugeführt werden über die Übergabestelle
X:
[0049] Der Friktionswäscher 10 wäscht Schwarzmasse, andere feste Bestandteile sowie das
Elektrolyt aus den zerkleinerten Batterien mittels Spülwasser Dazu weist der geneigt
angeordnete Friktionsabscheider 10 zum Zu- und Abführen des Spülwassers mehrere über
seine Länge verteilte und auf seiner Oberseite angeordnete Spülwasserzuführungen 11
auf und einen in seinem Bodenbereich auf seiner Unterseite angeordneten gelegenen
Spülwasserabfluss 12 auf. Insbesondere die Schwarzmasse wird im Friktionswäscher durch
das Spülwasser von gröberen oder leichteren festen Bestandteilen, insbesondere der
Folienschnipsel getrennt. Eine Kammerfilterpresse 20 ist mit dem Spülwasserabfluss
12 verbunden, damit das abgeführte Spülwasser den Filter 20 durchströmt, um die Schwarzmasse
und die noch vorhandenen weiteren festen Bestandteile herauszufiltern.
[0050] Ein nachgeschaltete und nicht eingezeichnete Nass-Feinsieb-Vorrichtung siebt die
im Filter 20 herausgefilterte Schwarzmasse und die noch vorhandenen weiteren festen
Bestandteile weiter, trennt unerwünscht große Partikel ab und erzeugt damit Schwarzmasse
mit hoher Qualität.
[0051] Ebenfalls nicht eingezeichnet ist ein nachgelagerter Trockner zur Trocknung der Schwarzmasse.
1. Anlage zum Zerkleinern von Batteriezellen, insbesondere Batterie- oder Akku-Pouches,
mit
einer angetriebenen mechanischen Zerkleinerungseinrichtung (1),
einer Zuführeinrichtung (2) zum Zuführen der Batteriezellen zur Zerkleinerungseinrichtung
(1) mit einer steuerbaren Zuführgeschwindigkeit, derart, dass die Zerkleinerungseinrichtung
die zugeführten Batteriezellen unmittelbar mit der Zuführgeschwindigkeit zerkleinert,
einem Gehäuse (3), welches zumindest den Teil (21) der Zuführeinrichtung (2), welcher
der Zerkleinerungseinrichtung (1) zugewandt ist und die Zerkleinerungseinrichtung
(2) umschließt, wobei
das Gehäuse (3) einen Eingang (31) aufweist, über welchen die Batterien in das Innere
(39) des Gehäuses gelangen können und
das Gehäuse (3) einen Ausgang (35) aufweist, über welchen die zerkleinerten Batterien
das Gehäuse verlassen können,
wobei vorzugsweise im Bereich des Eingangs (31) Einschleusungsmittel (32) und im Bereich
des Ausgangs (35) Ausschleusungsmittel (36) vorgesehen sind, die geeignet sind einen
im Inneren des Gehäuses durch entzündete Batteriezellen verursachten Brand im Inneren
(39) des Gehäuses (3) zu halten.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage derart ausgelegt ist, dass sie kontinuierlich und nicht batchweise arbeitet.
3. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (4) vorgesehen ist, welche die Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung
(2) und die Arbeitsgeschwindigkeit der Zerkleinerungseinrichtung (1) derart steuert,
dass eine festgelegte Masse an Batteriezellen im Inneren (39) des Gehäuses nicht überschritten
wird und/oder
eine Steuerung (4) vorgesehen ist, welche die Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung
(2) und die Arbeitsgeschwindigkeit der Zerkleinerungseinrichtung (1) derart steuert,
dass ein festgelegter Massestrom von der Zerkleinerungsvorrichtung (1) zerkleinert
werden kann.
4. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse Sensoren (9) zum Detektieren von Bränden vorgesehen sind, die derart mit
der Steuerung (4) verbunden sind, dass die Zuführeinrichtung und/oder die Zerkleinerungseinrichtung
gestoppt werden und/oder eine Brandlöscheinrichtung (5) zum Zuführen von brandhemmenden
Gasen, beispielsweise Inertgas / CO2 aktiviert wird, sobald ein Brand detektiert wird.
5. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Einschleusungsmittel (32) brandhemmende Vorhänge zwischen der Decke des Gehäuses
und der Oberfläche der Zuführeinrichtung vorgesehen sind und/oder
als Ausschleusungsmittel (36) Portionierer, beispielsweise eine Zellradschleuse vorgesehen,
sind.
6. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (2) Mittel zum erzwungenen Zuführen der Batteriezellen mit
definierter Geschwindigkeit zur Zerkleinerungseinrichtung aufweist, wobei vorzugsweise
die Mittel derart sind, dass die Batteriezellen in geometrisch definierter Ausrichtung
zugeführt werden, insbesondere mit der Geschwindigkeit der Zuführeinrichtung.
7. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Beschickungseinrichtung (6) mit Mengensteuerung mit einer ersten Wäge Einrichtung
(61) vorgesehen ist, derart, dass der Massenstrom an Batteriezellen, welcher der Zuführeinrichtung
zugeführt wird, einen definierten Massestrombereich einhält,
wobei vorzugsweise eine zweite Wäge Einrichtung (7) hinter den Ausschleusungsmitteln
(36) vorgesehen ist zum Ermitteln des Massenstroms an Batteriezellen, welcher aus
dem Gehäuse (3) ausgeschleust wird, sodass die Steuerung (4) durch Bilanzierung des
in das Gehäuse eingeschleusten und aus dem Gehäuse ausgeschleusten Massenstroms an
Batteriezellen die im Gehäuse befindliche Menge an Batteriezellen errechnen kann,
wobei ferner vorzugsweise die Steuerung (4) derart ausgelegt ist, dass im Falle der
Überschreitung eines Grenzwertes für die im Gehäuse maximal befindlichen Menge an
Batteriezellen, die Beschickungseinrichtung (6) angehalten wird, optional auch die
Zuführeinrichtung (2), und ferner optional auch die Zerkleinerungseinrichtung (1)
und/oder eine Mengenermittlungs- und begrenzungseinrichtung (6,61,7) vorgesehen und
mit der Steuerung (4) verbunden ist, die derart ausgebildet ist, dass die im Gehäuse
befindliche Menge an Batteriezellen ermittelt wird und im Falle der Überschreitung
eines Grenzwertes für die im Gehäuse maximal befindlichen Menge an Batteriezellen,
die Beschickungseinrichtung (6) angehalten wird, optional auch die Zuführeinrichtung
(2), und ferner optional auch die Zerkleinerungseinrichtung (1).
8. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsgeschwindigkeit der Zerkleinerungseinrichtung an die Geschwindigkeit der
Zuführeinrichtung und/oder an den der Zerkleinerungseinrichtung zugeführten Massenstrom
an Batteriezellen angepasst ist, derart, dass die Zerkleinerungseinrichtung im optimalen
Betriebspunkt betrieben wird.
9. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungseinrichtung (1) derart ausgelegt ist, dass sie die Batteriezellen
zerspanend zerkleinert und insbesondere nicht durch zerreißen oder zerquetschen, wobei
vorzugsweise die Zerkleinerungseinrichtung (1) als Fräser, Fräswalzen oder Einwellenfräse
ausgebildet ist, alle vorzugsweise mit HM- oder Keramik-Platten, vorzugsweise -Wendeplatten.
10. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trockeneiszuführeinrichtung (8) vorgesehen ist, derart, dass kontinuierlich
Trockeneis den auf der Zuführeinrichtung befindlichen Batteriezellen, insbesondere
im Bereich des Übergangs zwischen Zuführeinrichtung (2) und Zerkleinerungseinrichtung
(1), zugeführt wird, derart, dass die Batteriezellen gekühlt werden, insbesondere
während der Zerkleinerung, die Batteriezellen verspröden, und/oder der Innenraum des
Gehäuses durch das verdampfende CO2 gespült wird um den O2 Gehalt im Innenraum (39)
unter 10 vol%, vorzugsweise unter 5 vol% zu halten und/oder
eine Inertgaszuführeinrichtung (5) vorgesehen ist, derart, dass kontinuierlich Inertgas,
z.B. N2, CO2, in den Innenraum des Gehäuses gespült wird um den O2 Gehalt im Innenraum
unter 10 vol%, vorzugsweise unter 5 vol% zu halten.
11. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Friktionswäscher (10) vorgesehen ist, zum Auswaschen von Schwarzmasse, weiteren
festen Bestandteilen und des Elektrolytes aus den zerkleinerten Batterien mittels
Spülwasser (19), wobei der Friktionswäscher derart angeordnet und ausgelegt ist, dass
die zerkleinerten Batterien von dem Ausgang (35) des Gehäuses (3), vorzugsweise von
den Ausschleusungsmitteln (36), ferner vorzugsweise über die zweite Wäge Einrichtung
(7), dem Friktionswäscher zugeführt werden können.
12. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Friktionsabscheider (10) zum Zu- und Abführen des Spülwassers eine Spülwasserzuführung
(11) und einen Spülwasserabfluss (12) aufweist, wobei ein Filter (20) mit dem Spülwasserabfluss
(12) verbunden ist, welcher derart angeordnet und ausgelegt ist, dass das abgeführte
Spülwasser den Filter (20) durchströmt, wobei der Filter derart ausgelegt ist, dass
die Schwarzmasse und die weiteren festen Bestandteile herausgefiltert werden können.
13. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nass-Feinsieb-Vorrichtung vorgesehen ist, welche derart angeordnet und ausgelegt
ist, dass die im Filter (20) herausgefilterte Schwarzmasse und die weiteren festen
Bestandteile eine Nass-Feinsiebung durchlaufen, um die Schwarzmasse abzutrennen, wobei
vorzugsweise die Nass-Feinsiebvorrichtung eine Sieblochung von 0,01 mm - 5 mm, vorzugsweise
0,1 mm - 1,0 mm, insbesondere vorzugsweise 0,05 mm- 0,5 mm aufweist.
14. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein mechanischer, thermischer oder andersartiger Trockner zur Trocknung der Schwarzmasse
vorgesehen ist, derart angeordnet und ausgelegt, dass die in dem Filter (20), vorzugsweise
in der Nass-Feinsieb-Vorrichtung herausgefilterte Schwarzmasse getrocknet werden kann
15. Verfahren zum Zerkleinern von Batteriezellen, insbesondere Batterie- oder Akku-Pouches
zum Abtrennen von Schwarzmasse, mit folgenden Schritten in einem kontinuierlichen
Prozess:
- Zwangszuführen von Batteriezellen mittels einer Zuführeinrichtung (2) zu einer angetriebenen
mechanischen Zerkleinerungseinrichtung (1),
- Zerkleinern, insbesondere Zerspanen, der zugeführten Batteriezellen durch die Zerkleinerungseinrichtung
(1), wobei die Zerkleinerungseinrichtung die zwangszugeführten Batteriezellen unmittelbar
zerkleinert, wobei das Zerkleinern in einem Gehäuse (3), welches zumindest den Teil
(21) der Zuführeinrichtung (2), welcher der Zerkleinerungseinrichtung (1) zugewandt
ist und die Zerkleinerungseinrichtung (2) umschließt, wobei das Gehäuse Einschleusungsmittel
(32) und Ausschleusungsmittel (36) aufweist, um einen im Inneren des Gehäuses durch
entzündete Batteriezellen verursachten Brand im Inneren (39) des Gehäuses (3) zu halten;
- dabei vorzugsweise fortdauernd: Überwachung, ob ein Grenzwert für die im Gehäuse
maximal befindlichen Menge an Batteriezellen überschritten wird und im Falle einer
Überschreitung des Grenzwertes: Beendigung der Zuführung von Batteriezellen zu der
Zuführeinrichtung (2), optional auch der Zuführeinrichtung (2), und ferner optional
auch der Zerkleinerungseinrichtung (1);
- dabei vorzugsweise fortdauernd: Überwachen und Steuern der Arbeitsgeschwindigkeit
der Zerkleinerungseinrichtung, und der Zuführeinrichtung, so dass der zugeführte Massenstrom
an Batteriezellen einen Betrieb der Zerkleinerungseinrichtung im optimalen Betriebspunkt
ermöglicht;
- Auswaschen, insbesondere mittels eines Friktionswäschers (10), von Schwarzmasse,
weiteren festen Bestandteilen und des Elektrolytes aus den in den vorherigen Schritten
zerkleinerten Batterien mittels Spülwasser (19);
- Filtern des Spülwassers mit der Schwarzmasse, den weiteren festen Bestandteilen
und des Elektrolytes, um die Schwarzmasse und die weiteren festen Bestandteilen herauszufiltern,
insbesondere mittels eines Filters, vorzugsweise einer Kammerfilterpresse;
- Nass-Feinsieben der im Filter (20) herausgefilterte Schwarzmasse und der weiteren
festen Bestandteilen, um die Schwarzmasse herauszusieben, insbesondere mittels Nass-Feinsiebvorrichtung
mit einer Sieblochung von 0,01 mm - 5 mm, vorzugsweise 0,05 mm - 1,0 mm, insbesondere
vorzugsweise 0,1 mm- 0,5 mm;
- Optional: Trocknen der herausgefilterten und herausgesiebten Schwarzmasse.