[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungen
gemäß unabhängigem Anspruch 1 und ein Verfahren zum Zuschneiden von Verpackungen mit
einer Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungen gemäß Anspruch 12.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen zum Zuschneiden von Verpackungen sind aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt. Diese umfassen zum einen Transporteinrichtungen für Verpackungsmaterial und
zum anderen Schneidmesseranordnungen, insbesondere eine erste und eine zweite Schneidmesseranordnung,
die auf gegenüberliegenden Seiten des transportierten Verpackungsmaterials angeordnet
sind und durch die aufeinander wirkende Andrückkraft zwischen ihnen gefördertes Verpackungsmaterial
zuschneiden können.
[0003] Es ist bekannt, eine der Schneidmesseranordnungen so auszugestalten, dass die zugehörigen
Schneidmesser zwischen einer Arbeitsposition und einer Wechselposition verstellbar
sind, um einen Formatwechsel oder Austausch der Schneidmesser zu ermöglichen.
[0004] Jedoch muss während des Betriebs der Vorrichtung eine erforderliche Andrückkraft
der Schneidmesser gewährleistet bleiben, sodass ein zuverlässiges Schneiden der Verpackungen
möglich bleibt.
[0005] Beim Umrüsten von Schneidmessern oder Formatwechsel kann es hierbei zu unerwünschten
Verstellungen der Andrückkraft kommen, was ein Nachjustieren des jeweiligen Schneidmessers
erforderlich machen kann. Dies bewirkt zum einen erhöhten Umrüstaufwand und erfordert
zum anderen fachkundige Bediener, die die Andrückkraft nach jedem Umrüsten erneut
einstellen.
Aufgabe
[0006] Ausgehend vom bekannten Stand der Technik besteht die zu lösende technische Aufgabe
somit darin, eine Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungen sowie ein Verfahren
zum Zuschneiden von Verpackungen anzugeben, mit denen ein Umrüsten einfacher und zuverlässiger
realisiert werden kann.
Lösung
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungen
gemäß Anspruch 1 sowie das Verfahren zum Zuschneiden von Verpackungen gemäß Anspruch
12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
erfasst.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungen umfasst ein erstes
Schneidmesser, ein zweites Schneidmesser, das mit dem ersten Schneidmesser zum Zuschneiden
von Verpackungen zusammenwirken kann, und ein Einstellelement, mit dem eine Position
des zweiten Schneidmessers relativ zum ersten Schneidmesser und eine zwischen dem
ersten Schneidmesser und dem zweiten Schneidmesserwirkende Andrückkraft eingestellt
werden kann, wobei das Einstellelement ein Positionierelement umfasst, mit dem die
Position des zweiten Schneidmessers zwischen einer Arbeitsposition und einer Wechselposition
verstellbar ist und wobei das Einstellelement ein Andrückelement umfasst, mit dem
die Andrückkraft in der Arbeitsposition einstellbar ist.
[0009] Unter der Arbeitsposition ist eine Position zu verstehen, in der das zweite Schneidmesser
mit dem ersten Schneidmesser so zusammenwirken kann, dass (bei geeignet eingestellter
Andrücckraft) ein Schnitt der Verpackung möglich ist. Die Wechselposition ist als
eine Position zu verstehen, die von der Arbeitsposition des zweiten Schneidmessers
verschieden, insbesondere zu dieser beabstandet ist. Dabei kann der Abstand entlang
einer Richtung senkrecht zu einer Ebene, in der das zweite Schneidmesser beim Schneiden
von Verpackungsmaterial rotieren kann, vorliegen. Unabhängig von der Einstellung des
Andrückelements kann vorgesehen sein, dass in der Wechselposition keine Andrückkraft
zwischen dem ersten Schneidmesser und dem zweiten Schneidmesser wirkt.
[0010] Unter Verpackungen sind im Folgenden bereits ausgeformte Verpackungen oder noch nicht
zu fertigen Verpackungen geformtes Verpackungsmaterial, wie beispielsweise eine oder
mehrere Folienbahnen, zu verstehen.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird das Einstellen der Andrückkraft von dem
Einstellen der Position des zweiten Schneidmessers entkoppelt, sodass die Einstellung
der Andrückkraft durch das Andrückelement auch bei wiederholtem Bewegen des zweiten
Schneidmessers zwischen der Arbeitsposition und der Wechselposition erhalten bleibt.
Dies vereinfacht Umrüstarbeiten, da ein erneutes Einstellen der Andrückkraft auch
nach einem Verbringen des zweiten Schneidmessers von der Arbeitsposition in die Wechselposition
und wieder in die Arbeitsposition unterbleiben kann.
[0012] Es kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Achse oder Welle umfasst, auf
der das zweite Schneidmesser drehbar angeordnet ist und wobei das Positionierelement
ein Eingriffselement umfasst, das in Aussparungen der Achse oder Welle eingreifen
kann, wobei eine erste Aussparung der Achse oder Welle der Arbeitsposition und eine
zweite Aussparung der Achse oder Welle einer Wechselposition zugeordnet ist. Mit dieser
Ausführungsform werden für das Positionierelement zwei definierte Positionen festgelegt,
die der Wechselposition und der Arbeitsposition des jeweiligen Schneidmessers entsprechen.
Dies erlaubt einen einfachen und positionsgenauen Wechsel zwischen der Arbeitsposition
und der Wechselposition.
[0013] In einer Ausführungsform umfasst das Positionierelement ein Vorspannelement, das
das Eingriffselement in Richtung einer der Aussparungen vorspannt. Bei der Aussparung
kann es sich um die Aussparung handeln, die der Arbeitsposition zugeordnet ist, und/oder
um die Aussparung, die der Wechselposition zugeordnet ist. Hierdurch wird bei einem
Verbringen des Schneidmessers von der Arbeitsposition in die Wechselposition oder
umgekehrt sichergestellt, dass das Positionierelement das Schneidmesser in dieser
Position fixiert, da das Eingriffselement nicht unabsichtlich außerhalb der Aussparungen
verbleiben kann.
[0014] Das Positionierelement kann ein Betätigungselement zum Betätigen des Eingriffselements
und/oder ein zweites Vorspannelement zum Vorspannen des Positionierelements in eine
der Arbeitsposition oder der Wechselposition entsprechende Position umfassen. Mit
dieser Ausgestaltung wird sichergestellt, dass das Schneidmesser in eine der Positionen
(Arbeitsposition oder Wechselposition) vorgespannt ist, was ein unabsichtliches Verbringen
in die jeweils andere Position vermeidet.
[0015] In einer Ausführungsform umfasst das Andrückelement ein Stellelement, mit dem eine
Position des zweiten Schneidmessers relativ zu dem Positionierelement eingestellt
werden kann. Das Stellelement kann bspw. eine Stellmutter sein oder eine Stellmutter
umfassen, die auf einem Gewinde drehbar angeordnet sein kann, um die Position des
zweiten Schneidmessers relativ zum Positionierelement einzustellen.
[0016] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Andrückelement eine Führung umfasst,
entlang der das zweite Schneidmesser durch Betätigen des Stellelements bewegt werden
kann. Mit dieser Ausführungsform wird sichergestellt, dass bei einem Verstellen der
Andrückkraft das zweite Schneidmesser nicht unabsichtlich in eine eventuell mit dem
ersten Schneidmesser verkantende Stellung verbracht wird, was zu Beeinträchtigungen
beim Betrieb führen könnte.
[0017] Es kann vorgesehen sein, dass das Andrückelement und das Positionierelement unabhängig
voneinander betätigbar sind. Diese Ausführungsform gewährleistet, dass ein Verstellen
der Andrückkraft unabhängig von der Positionierung in der Arbeitsposition und der
Wechselposition möglich ist, was die Flexibilität beim Einstellen der Andrückkraft
erhöht.
[0018] In einer Ausführungsform ist ein Abstand der Arbeitsposition und der Wechselposition
entlang einer Richtung größer als eine durch das Andrückelement erzielbare Bewegungsamplitude
des zweiten Schneidmessers entlang der Richtung. Die Bewegungsamplitude ist dabei
als die maximal mögliche Veränderung der Position des zweiten Schneidmessers mit dem
Andrückelement zu verstehen, wobei die Extrema der Bewegungsamplitude entlang der
Richtung angeordnet sind. Das Einstellen der Andrückkraft kann somit als ein der Verbringung
des zweiten Schneidmessers in die Arbeitsposition nachgeordnete Feinjustage der Position
des Schneidmessers in der Arbeitsposition realisiert werden, was eine genauere Einstellung
der Andrückkraft gewährleistet.
[0019] Es kann vorgesehen sein, dass die erzielbare Bewegungsamplitude kleiner als 10% des
Abstands, oder kleiner als 5% des Abstands, oder kleiner als 3% des Abstands ist.
Das Einstellen der Andrückkraft erfolgt somit mittels einer Bewegung, die eine um
wenigstens eine Größenordnung kleinere Bewegungsamplitude besitzt, als das Verbringen
des Schneidmessers von der Wechselposition in die Arbeitsposition, sodass ein Verändern
der Andrückkraft keine oder nur geringe Auswirkungen auf die Position des zweiten
Schneidmessers insbesondere in der Wechselposition hat, was das Verletzungsrisiko
eines Bedieners verringern kann.
[0020] In einer Ausführungsform umfasst die Vorrichtung eine bewegliche Schutzvorrichtung,
die einen Eingriff in das zweite Schneidmesser in einer Schutzposition verhindert,
und ein Sperrelement, das ein Betätigen des Positionierelements und/oder des Andrückelements
sperrt, wenn die bewegliche Schutzvorrichtung nicht in der Schutzposition angeordnet
ist, umfasst. Das Verletzungsrisiko eines Bedieners wird hierdurch minimiert.
[0021] Das Andrückelement kann so ausgestaltet sein, dass eine eingestellte Andrückkraft
unabhängig von der Betätigung des Positionierelements erhalten bleibt. Das Andrückelement
realisiert in dieser Ausführungsform eine Arretierfunktion, die das zweite Schneidmesser
in der durch das Andrückelement eingestellten Position zur Definition der Andrückkraft
fixiert, unabhängig davon, ob das Schneidmesser in die Arbeitsposition oder die Wechselposition
verbracht ist. Die Wiederholbarkeit der Einstellung der Andrückkraft zum Zuschneiden
von Verpackungsmaterial wird so sichergestellt.
[0022] Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Verfahren zum Zuschneiden von Verpackungen mit
einer Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungen nach einer der vorangegangenen
Ausführungsformen vorgesehen, das Verfahren umfassend ein Verbringen des zweiten Schneidmessers
von der Wechselposition in die Arbeitsposition durch Betätigen des Einstellelements
und ein anschließendes Einstellen der Andrückkraft durch Betätigen des Andrückelements.
Mit diesem Verfahren kann zuverlässig ein Wechsel oder Umrüsten oder Warten der Vorrichtung
zum Zuschneiden von Verpackungen gewährleistet werden und gleichzeitig die Anforderungen
an einen Bediener hinsichtlich der Feinjustage der Schneidmesser reduziert werden.
[0023] Es kann vorgesehen sein, dass eine Einstellung des Andrückelements bei einem Betätigen
des Positionierelements erhalten bleibt. Diese Ausführungsform stellt die Wiederholbarkeit
bzw. Reproduzierbarkeit der eingestellten Andrückkraft auch nach einem Verändern der
Position des zweiten Schneidmessers sicher.
[0024] In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin ein Verbringen einer beweglichen
Schutzvorrichtung in eine Schutzposition und ein anschließendes Betätigen des Positionierelements
und/oder des Andrückelements. Die Betriebssicherheit insbesondere beim Wechsel eines
Schneidmessers wird hierdurch erhöht.
[0025] Sämtliche beschriebenen Ausführungsformen können miteinander kombiniert werden.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0026]
- Fig. 1
- zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungsmate-rial.
- Fig. 2
- zeigt eine Ausführungsform einer Schneidmesseranordnung.
- Fig. 3
- zeigt eine Ausführungsform eines Einstellelements.
- Fig. 4
- zeigt eine Ausführungsform eines Positionierelements.
- Fig. 5
- zeigt eine weitere Ausführungsform eines Einstellelements.
Ausführliche Beschreibung
[0027] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung 110 zum Zuschneiden von
Verpackungen. Die Vorrichtung kann eine Transporteinrichtung 104, die bspw. als durchgehendes
Transportband ausgestaltet sein kann, umfassen, auf dem Verpackungsmaterial 130 transportiert
werden kann. Unter dem Begriff einer Verpackung sollen im Folgenden nicht nur bereits
vollständig ausgeformte Verpackungen verstanden werden, sondern Rohmaterialien, insbesondere
Folienbahnen, wie hier mit der Folienbahn 130 beispielhaft gezeigt.
[0028] Beim Transport des Verpackungsmaterials bzw. der Verpackungen 130 entlang der Transportrichtung
T passieren diese eine Schneidmesseranordnung 100 der Vorrichtung 110. Die Schneidmesseranordnung
100 umfasst bspw. einen Rahmen 113, in dem wenigstens ein oder eine Vielzahl von ersten
Schneidmessern 111 und wenigstens ein oder eine Vielzahl von zweiten Schneidmessern
121 drehbar (bspw. um eine jeweilige erste Antriebswelle oder Antriebsachse 101 und
eine zweite Antriebswelle oder Antriebsachse 102) angeordnet sein können.
[0029] Bevorzugt ist jeweils einem ersten Schneidmesser 111 wenigstens ein zweites Schneidmesser
121 zugeordnet, die so zueinander angeordnet sind, dass sie eine Andrückkraft aufeinander
ausüben. Die Verpackungen bzw. das Verpackungsmaterial 130 werden zwischen dem ersten
Schneidmesser 111 und zweitem Schneidmesser 121 entlang transportiert, sodass durch
die zwischen den Schneidmessern wirkende Andrückkraft und das Transportieren des Verpackungsmaterials
130 das Verpackungsmaterial durch das erste Schneidmesser und das zweite Schneidmesser
in Zusammenwirkung geschnitten wird. Dadurch entstehen ein oder mehrere getrennte
Bahnen von Verpackungsmaterial bzw. Verpackungen 131 bis 134.
[0030] Die Vorrichtung 110 kann weiterhin eine Steuereinheit 180 umfassen oder eine solche
kann ihr zugeordnet sein. Die Steuereinheit kann ausgestaltet sein, Funktionen der
Vorrichtung zu steuern oder zu regeln und kann insbesondere als Computer oder Prozessoreinheit
mit zugehörigem Speicher ausgestaltet sein.
[0031] Figur 2 zeigt eine detailliertere schematische Ansicht der Schneidmesseranordnung
200, wie sie in Figur 1 dargestellt war.
[0032] In der hier gezeigten Ausführungsform umfasst die Schneidmesseranordnung 200 einen
Rahmen 202, der sich oberhalb der Transportebene des Verpackungsmaterials erstrecken
und bspw. mit einem Gestell der Vorrichtung 110 verbunden sein kann.
[0033] In dem Rahmen 202 können ein oder mehrere zweite Schneidmesser 221, 224 und 225 angeordnet
sein, um mit entsprechenden ersten Schneidmessern 211, 213 und 214 zusammenzuwirken,
um Verpackungsmaterial zu schneiden.
[0034] In der hier gezeigten Ausführungsform sind die ersten Schneidmesser 211, 213 und
214 auf einer Welle oder Achse 212 drehbar gelagert. Dabei verläuft die Achse in dieser
Ausführungsform durch den Mittelpunkt der ersten Schneidmesser 211, 213 und 214. Dies
ist jedoch so nicht zwingend. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Schneidmesser
lediglich drehbar auf einer ansonsten feststehenden Achse gelagert sind und über eine
separate Antriebswelle bspw. für mittels eines oder mehrere Getriebe oder Zahnräder
in Drehung versetzt werden.
[0035] Die den jeweiligen ersten Schneidmessern 211, 213 und 214 zugeordneten Schneidmesser
221, 224 und 225 sind ebenfalls drehbar angeordnet. Analog zu den ersten Schneidmessern
kann dies entweder durch eine drehbare Lagerung auf einer Welle oder Achse (hier nicht
dargestellt) erfolgen oder durch eine drehbare Lagerung bspw. in einer Schneidmesseraufhängung
250 und Verbindung der jeweiligen zweiten Schneidmesser 221, 224 und 225 mit einer
Antriebswelle über geeignete Getriebeelemente 223, um die jeweiligen zweiten Schneidmesser
in Drehung zu versetzen.
[0036] Die Schneidmesseraufhängungen 250 können an dem Rahmen 220 bspw. an einem Oberteil
226 fixiert sein. Es ist auch denkbar, dass die jeweiligen Schneidmesseraufhängungen
250 über Verbindungselemente 227 lösbar mit dem Rahmen 202 verbunden sind. Dies ist
jedoch nicht zwingend.
[0037] Die jeweiligen zweiten Schneidmesser 221, 224 und 225 können bevorzugt in den Schneidmesseraufhängungen
250 drehbar angeordnet sein, sodass die Schneidmesseraufhängungen 250 als Rahmen oder
Stütze für die zweiten Schneidmesser dienen. Eine Anordnung der zweiten Schneidmesser
in entsprechenden Schneidmesseraufhängungen 250 ist jedoch nicht zwingend und die
Schneidmesser können auch ohne entsprechende Schneidmesseraufnahme bspw. auf einer
geeigneten Welle oder Achse angeordnet sein, um in Drehung versetzt zu werden.
[0038] Die Erfindung ist diesbezüglich nicht beschränkt.
[0039] Im Folgenden wird die Einstellung der Position eines jeweiligen zweiten Schneidmessers
relativ zum zugehörigen ersten Schneidmesser durch Verstellen der Position des zweiten
Schneidmessers 221 beschrieben. Es versteht sich, dass die im folgenden beschriebenen
Ausführungsformen auch realisiert werden können, indem das erfindungsgemäße Einstellelement
mit der Schneidmesseraufhängungen 250 des jeweiligen zweiten Schneidmessers 221 verbunden
ist, um das Einstellen der Position und/oder Andrückkraft zu realisieren, wie dies
noch nachfolgend beschrieben wird.
[0040] Während grundsätzlich der Begriff des ersten Schneidmessers und des zweiten Schneidmessers
hier grundsätzlich entsprechend seiner üblichen Bedeutung verwendet wird, ist nicht
zwingend erforderlich, dass das erste Schneidmesser und das zweite Schneidmesser mit
einer Schneidkante zum Durchtrennen von Verpackungen oder Verpackungsmaterial ausgestaltet
sind. Es kann auch vorgesehen sein, dass das erste Schneidmesser oder das zugehörige
zweite Schneidmesser keine Schneidkante umfasst und lediglich als Gegendruckelement
für das zugehörige erste oder zweite Schneidmesser dient, das eine Schneidkante umfasst
und durch eine geeignete Andrückkraft zwischen dem ersten Schneidmesser und dem zweiten
Schneidmesser ein Schneiden von Verpackungen realisiert.
[0041] In Figur 3 ist ein erstes Schneidmesser 211 in Relation zu einem zugehörigen zweiten
Schneidmesser 221 gezeigt, wobei das zweite Schneidmesser 221 hier in der dazugehörigen
Schneidmesseraufhängung 250 schematisch gezeigt ist. Das zweite Schneidmesser 221
ist um eine Antriebswelle oder Antriebsachse 222 drehbar gelagert, die insbesondere
durch den Mittelpunkt des zweiten Schneidmessers 221 verlaufen kann. Wie bereits beschrieben,
ist die Anordnung des zweiten Schneidmessers 221 als drehbar um die Antriebsachse
oder Antriebswelle 222 nicht zwingend. Es kann ebenso vorgesehen sein, dass das zweite
Schneidmesser 221 um eine allgemeine Welle oder Achse drehbar gelagert ist, die auf
das Schneidmesser 221 selbst keine Antriebskraft überträgt und die jeweilige Antriebswelle
oder Antriebsachse kann parallel zu dieser Welle oder Achse verlaufen und bspw. über
geeignete Getriebe die Antriebskraft auf das zweite Schneidmesser 221 übertragen.
[0042] Wenn das erste Schneidmesser 211 und das zweite Schneidmesser 221 geeignet relativ
zueinander positioniert sind, so wirkt zwischen diesen eine hier schematisch dargestellte
Andrückkraft 390. In dieser Situation berühren sich das erste Schneidmesser 211 und
das zweite Schneidmesser 221 ggf. und/oder es wirkt auf die sich berührenden Flächen
und/oder das dazwischen transportierte Verpackungsmaterial eine Andrückkraft. Durch
diese Andrückkraft kann ein Schneiden von Verpackungsmaterial realisiert werden.
[0043] Um einen Austausch oder eine Reinigung der zweiten Schneidmesser 221 zu ermöglichen,
ist erfindungsgemäß ein Einstellelement 360 vorgesehen, dass so ausgestaltet ist,
dass es eine Position des zweiten Schneidmessers relativ zum ersten Schneidmesser
211 zwischen einer Arbeitsposition, in der das zweite Schneidmesser 221 wie in Figur
3 dargestellt angeordnet ist und/oder eine Andrückkraft auf das erste Schneidmesser
ausüben kann, und einer zu der Arbeitsposition beabstandeten Wechselposition verändern
kann, wobei in der Wechselposition keine Andrückkraft zwischen dem ersten Schneidmesser
211 und dem zweiten Schneidmesser 221 wirkt und insbesondere das zweite Schneidmesser
221 zu dem ersten Schneidmesser 211 beabstandet sein kann. Ferner ist erfindungsgemäß
das Einstellelement ausgestaltet, in der Arbeitsposition des zweiten Schneidmessers
221 ein Einstellen der Andrückkraft zwischen dem ersten Schneidmesser 211 und dem
zweiten Schneidmesser 221 zu ermöglichen.
[0044] Dazu umfasst das erfindungsgemäße Einstellelement 360 ein Positionierelement 361.
Das Positionierelement ist in der hier dargestellten Ausführungsform als beispielhaft
ein Eingriffselement 368 (bspw. in Form eines Bolzens oder einer Schraube) sowie in
der Welle oder Achse 222 angeordnete Aussparungen (im Folgenden auch Aufnahmen genannt)
363 und 364 umfassend gezeigt. Auch andere Ausführungsformen sind denkbar. In dieser
Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Eingriffselement 368 in jede der Aufnahmen
363 und 364 eingreifen kann. Dabei entspricht die Aufnahme 363 in der hier gezeigten
Ausführungsform einer Position des Schneidmessers 221 in der Arbeitsposition und die
dazu beabstandete Aussparung 364 entspricht einer Wechselposition, in der das zweite
Schneidmesser 221 von dem ersten Schneidmesser 211 beabstandet sein kann, insbesondere
jedoch keine Andrückkraft zwischen dem ersten Schneidmesser und dem zweiten Schneidmesser
wirkt. Das Positionierelement ist bspw. als eine Hülse 369 umfassend ausgestaltet,
die mit dem Eingriffselement verbunden sein kann oder in der das Eingriffselement
angeordnet sein kann. Die Hülse kann das zweite Schneidmesser 221 im Wesentlichen
tragen und durch ein Bewegen der Hülse nach Lösen des Eingriffselements 368 kann ein
Bewegen des zweiten Schneidmessers 221 zwischen der Arbeitsposition und der Wechselposition
erreicht werden. Wird das Eingriffselement 368 wieder in die entsprechende Aussparung
363 oder 364 verbracht, wird das zweite Schneidmesser in der Arbeitsposition oder
in der Wechselposition arretiert.
[0045] In der Arbeitsposition ist es vorteilhaft, wenn zwischen dem ersten Schneidmesser
211 und dem zweiten Schneidmesser 221 eine wohldefinierte Andrückkraft wirkt, die
ein Schneiden der Verpackungen realisieren kann. Um die Andrückkraft möglichst reproduzierbar
zu erhalten (insbesondere unabhängig davon, ob das zweite Schneidmesser 221 wiederholt
zwischen der Arbeitsposition und der Wechselposition verschoben wird) ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass das Einstellelement 360 weiterhin ein Andrückelement 362 umfasst,
dass ausgestaltet ist, die Andrücckraft des zweiten Schneidmessers 221 an das erste
Schneidmesser 211 in der Arbeitsposition einzustellen.
[0046] Dies ist bevorzugt so zu verstehen, dass das Andrückelement ein Verstellen der Position
221 relativ zu dem Einstellelement 360 und insbesondere relativ zu dem Positionierelement
361 bewirken kann, wobei das Einstellen der Position des zweiten Schneidmessers 221
mit dem Andrückelement 362 bevorzugt unabhängig von der Veränderung der Position des
zweiten Schneidmessers 221 zwischen der Arbeitsposition und der Wechselposition realisiert
werden kann.
[0047] In der hier gezeigten Ausführungsform umfasst das Andrückelement 362 eine Stellschraube
oder Stellmutter 365, die ein Bewegen des zweiten Schneidmessers 221 gegenüber dem
Positionierelement 361 (insbesondere gegenüber der Hülse 369) bewirken kann. Dazu
kann vorgesehen sein, dass das zweite Schneidmesser 221 in einer Führung oder auf
einer Führung 367 angeordnet ist, die bspw. als Teil der Hülse 369 vorgesehen sein
kann und ein oder mehrere Führungselemente umfassen kann, die parallel zu einer Längsrichtung
der Welle oder Achse 222 verlaufen und bspw. entlang der Umfangsrichtung der Welle
222 äquidistant zueinander angeordnet sein können. Bspw. können zwei oder drei solcher
Führungselemente vorgesehen sein.
[0048] Es versteht sich, dass das zweite Schneidmesser nicht fest mit dem Einstellelement
und insbesondere der Führung verbunden ist, sondern beispielsweise über eine Halterung,
in der das zweite Schneidmesser drehbar gelagert ist, mit dem Eingriffselement verbunden
sein kann.
[0049] Die Stellmutter oder Stellschraube 365 kann gegen ein Drehlager 381 drehbar gelagert
sein, sodass ein Drehen der Stellschraube 365 in einer Veränderung der Position des
zweiten Schneidmessers 221 relativ zu dem Positionierelement 361 resultiert. Hierdurch
kann in der Arbeitsposition des zweiten Schneidmessers 221 eine Feinjustage des Abstands
zwischen dem ersten Schneidmesser 211 und dem zweiten Schneidmesser 221 bewirkt werden,
die unabhängig von der Einstellung der Position des zweiten Schneidmessers in der
Arbeitsposition oder der Wechselposition mittels des Positionierelements 361 ist.
[0050] Somit kann durch Einstellen des Andrückelements zum Erreichen einer bestimmten Andrückkraft
in der Arbeitsposition des zweiten Schneidmessers 221 reproduzierbar (d.h. insbesondere
unabhängig von einer erneuten Verstellung des zweiten Schneidmessers zwischen der
Arbeitsposition und der Wechselposition mit dem Positionierelement) die Andrückkraft
eingestellt werden, die dann auch über Wechsel des zweiten Schneidmessers 221 zwischen
der Arbeitsposition und der Wechselposition erhalten bleibt.
[0051] Es kann vorgesehen sein, dass das Andrückelement neben der Stellmutter oder dem allgemeinen
Stellelement 365 ein Gegendruckelement 366 (bspw. in Form einer Feder) umfasst. Das
Gegendruckelement 366 kann so ausgestaltet sein, dass es eine maximal zulässige Andrückkraft
als Gegendruck aufbaut und eine darüberhinausgehende Bewegung des zweiten Schneidmessers
221 bspw. in Richtung des ersten Schneidmessers 211 bzw. in Richtung des Gegendruckelements
unterbindet.
[0052] Während in der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform genau ein Positionierelement
361 vorgesehen ist, sind hier beispielhaft zwei Andrückelemente 362 und 372 gezeigt,
die auf gegenüberliegenden Seiten der Welle oder Achse 222 als Teile des Einstellelements
angeordnet und mit dem zweiten Schneidmesser 221 verbunden sind. Dies ist nicht zwingend
und es kann auch vorgesehen sein, dass lediglich ein Andrückelement 362 oder 372 vorgesehen
ist. Um jedoch zu gewährleisten, dass eine auf das Schneidmesser 221 wirkende Andrückkraft
entlang des gesamten Umfangs des zweiten Schneidmessers 221 möglichst dieselbe ist
und insbesondere das zweite Schneidmesser möglichst ohne Abweichungen in einer zu
seiner Drehachse senkrechten Ebene positioniert ist, kann vorgesehen sein, dass entlang
des Umfangs des Schneidmessers bzw. der Welle oder Achse 222 eine Vielzahl von Andrückelementen
362 und 372 insbesondere äquidistant angeordnet sind. Dies erlaubt eine Feinjustage
der Position des zweiten Schneidmessers 221 relativ zum ersten Schneidmesser 211 auch
entlang der Umfangsrichtung des ersten Schneidmessers 221 relativ zum Einstellelement
360 und insbesondere relativ zum Positionierelement 361, was die Genauigkeit der Andrückkraft
verbessern kann.
[0053] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Einstellelements wird eine Entkopplung der Andrückkraft
des zweiten Schneidmessers 221 an das erste Schneidmesser 211 von einer Veränderung
der Position des zweiten Schneidmessers 221 zwischen der Arbeitsposition und der Wechselposition
erreicht, sodass Wartungsarbeiten mit geringerem Einstellaufwand beim Zurückverbringen
des zweiten Schneidmessers 221 in die Arbeitsposition bewerkstelligt werden können.
[0054] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Positionierelements 361 des Einstellelements.
In der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform war das Eingriffselement 368 allgemein
als Bolzen ausgestaltet. Dies kann auch in der Figur 4 vorgesehen sein.
[0055] In der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform ist der Bolzen 368 jedoch in einer Führung
481 oder Aufnahme 481 des Positionierelements (die bspw. Teil der Hülse 369 sein kann)
angeordnet. Zum Betätigen des Eingriffselements 368 kann ein Betätigungselement 365
vorgesehen sein, das hier entlang der dargestellten Doppelpfeilrichtung beweglich
angeordnet ist, um eine Bewegung des Eingriffselements 368 in Richtung der Aussparung
363 bzw. der Aussparung 364 (abhängig von der Positionierung des Positionierelements)
bewirken kann. Das Betätigungselement kann bspw. als Griff oder Druckknopf ausgeführt
sein und insbesondere entfernt zu dem Positionierelement 368 angeordnet sein. Hierdurch
kann ein Abstand des Bedieners zu dem Einstellelement und damit auch zu dem zweiten
Schneidmesser 221 vergrößert werden, was ein Verletzungsrisiko minimieren kann.
[0056] Weiterhin oder alternativ kann vorgesehen sein, dass das Positionierelement ein Vorspannelement
482 umfasst, dass das Eingriffselement 368 in Richtung der Aussparung 363 oder 364
so vorspannt, dass, wenn das Eingriffselement 368 im Bereich der jeweiligen Aussparung
363 oder 364 positioniert ist, das Vorspannelement 362 das Eingriffselement 368 in
die Aussparungen 363 bzw. 364 hineinbewegt, ohne dass hierzu ein Betätigen des Bedieners
erforderlich ist. Hierdurch wird ein zuverlässiges Fixieren des Positionierelements
und damit des zweiten Schneidmessers 221 entweder in der Arbeitsposition oder der
Wechselposition realisiert.
[0057] Es kann vorgesehen sein, dass das Betätigungselement und das Vorspannelement 482
zusammen einen Bajonettverschluss realisieren, sodass bei Betätigen des Eingriffselements
368 über das Betätigungselement 385 während das Eingriffselement 368 in der Aussparung
363 oder 364 durch das Vorspannelement 482 vorgespannt ist, die Vorspannung gelöst
und das Eingriffselement 368 in eine Freigabestellung bewegt wird, in der es nicht
länger in die Aussparung 363 eingreift. Bei nochmaliger Betätigung des Betätigungselements
384 kann dann die Vorspannwirkung des Vorspannelements 482 erneut freigesetzt werden,
sodass ein Vorspannen des Eingriffselements 368 in die jeweilige Aussparung 363 oder
364 bewirkt wird.
[0058] Alternativ oder zusätzlich kann das Positionierelement ein zweites Vorspannelement
483 umfassen, dass bspw. mit einem feststehenden Teil (etwa dem Rahmen 202) 484 der
Vorrichtung zum Zuschneiden von Verpackungen verbunden sein kann und das Positionierelement
361 in eine der Wechselposition oder der Arbeitsposition des zweiten Schneidmessers
221 entsprechende Position so vorspannt, dass insbesondere das Eingriffselement 368
im Bereich der zu dieser Position gehörigen Aussparung 363 oder 364 angeordnet bzw.
vorgespannt ist.
[0059] Die bisher beschriebenen Vorspannelemente können insbesondere als Federn ausgestaltet
sein oder Federn umfassen, die auf der einen Seite mit einem beweglichen Teil des
Positionierelements verbunden sind und auf der anderen Seite bevorzugt mit einem feststehenden
Teil der Vorrichtung verbunden sind. Alternativ können die Vorspannelemente auch als
mit gleichnamigen Polen (bspw. zwei Nordpole oder zwei Südpole) gegenüberliegenden
Magneten ausgestaltet sein, sodass deren Abstoßungskraft ein Vorspannen des Positionierelements
oder des Eingriffselements bewirken kann. Auch andere Ausführungsformen, wie bspw.
mit Hilfe flexibler Elemente aus Metallfolie oder ähnlichem sind hier denkbar.
[0060] Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Einstellelements 360. Diese entspricht
im Wesentlichen der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform, kann aber auch mit jeder
der in Figur 4 beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden.
[0061] Der Übersichtlichkeit halber sind hier die Positionierelemente und Andrückelemente
lediglich schematisch dargestellt.
[0062] In der hier gezeigten Ausführungsform ist dem zweiten Schneidmesser 221 weiterhin
eine bewegliche Schutzvorrichtung 591 zugeordnet. Diese kann so ausgestaltet sein,
dass sie zum Abdecken zumindest eines Teils des zweiten Schneidmessers 221 ausgestaltet
ist. So kann bspw.
[0063] vorgesehen sein, dass die bewegliche Schutzvorrichtung 591 den Teil des zweiten Schneidmessers
abdecken kann, der nicht in der Arbeitsposition in berührenden Kontakt mit dem ersten
Schneidmesser 211 gerät. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die bewegliche Schutzvorrichtung
den Teil des zweiten Schneidmessers 221 abdeckt, der auf einer der zu schneidenden
Verpackung 130 gegenüberliegenden Seite der Rotationsachse R des zweiten Schneidmessers
221 liegt. Ist bspw. das zweite Schneidmesser oberhalb der Verpackungen 130 in der
Darstellung der Vorrichtung 110 in Figur 1 angeordnet, so kann die bewegliche Schutzvorrichtung
so ausgestaltet sein, dass sie das zweite Schneidmesser 221 oberhalb einer Rotationsachse
des zweiten Schneidmessers 221 vollständig abdeckt.
[0064] Es kann vorgesehen sein, dass die bewegliche Schutzvorrichtung 591 das zweite Schneidmesser
221 lediglich umgibt, ohne dass physischer Kontakt mit dem zweiten Schneidmesser 221
hergestellt wird. Dennoch kann die relative Anordnung der beweglichen Schutzvorrichtung
591 in einer Schutzposition so ausgestaltet sein, dass ein Eingreifen eines Bedieners
in die bewegliche Schutzvorrichtung und insbesondere an eine etwa vorgesehene Schneidkante
des zweiten Schneidmessers 221 unterbunden wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch
vorgesehen sein, dass die bewegliche Schutzvorrichtung 591 das zweite Schneidmesser
221 gegen Drehung fixiert, sodass selbst bei einem unbeabsichtigten Eingriff eines
Bedieners in das zweite Schneidmesser 221 zumindest mit einer Drehung des zweiten
Schneidmessers 221 assoziierte Verletzungsrisiken unterbunden werden. Dazu kann die
bewegliche Schutzvorrichtung beim Verbringen der beweglichen Schutzvorrichtung in
eine Schutzposition, sodass der Eingriff eines Bedieners in das zweite Schneidmesser
221 unterbunden wird, in physischen Kontakt mit dem zweiten Schneidmesser 221 treten.
[0065] In der hier dargestellten Ausführungsform kann die Vorrichtung weiterhin ein Sperrelement
592 umfassen. Das Sperrelement kann so ausgestaltet sein, dass es ein Bewegen des
zweiten Schneidmessers 221 mittels des Positionierelements 361 aus der Arbeitsposition
in die Wechselposition und/oder andersherum sperrt bzw. blockiert, während die bewegliche
Schutzvorrichtung 591 nicht in der Schutzposition angeordnet ist, in der die bewegliche
Schutzvorrichtung das zweite Schneidmesser 221 vor dem Eingriff eines Bedieners zumindest
teilweise abschirmt. Dazu kann bspw. vorgesehen sein, dass das Sperrelement ein Bewegen
des Eingriffselements 368 aus der Aussparung 363, die in der hier gezeigten Ausführungsform
der Arbeitsposition des zweiten Schneidmessers 221 zugeordnet ist, nicht ermöglicht,
solang die bewegliche Schutzvorrichtung nicht in der Schutzposition (wie hier dargestellt)
angeordnet ist.
[0066] Alternativ oder zusätzlich kann das Sperrelement 392 auch ein Einstellen der Andrückkraft
durch Blockieren oder Sperren des Andrückelements 362 verhindern, sodass ein Bediener
bspw. das Stellelement bzw. die Stellmutter des Andrückelements nicht betätigen kann,
was ebenfalls Verletzungsrisiken minimieren kann.
[0067] Das Sperrelement kann zu diesem Zweck ein Blockieren der Bewegung des Positionierelements
und/oder des Andrückelements oder Komponenten dieser bewirken und ist nicht darauf
beschränkt, dass das Eingriffselement oder die Stellmutter hinsichtlich der möglichen
Bewegung begrenzt wird.
[0068] Alternativ kann bspw. auch eine Bewegung der Hülse 369 des Einstellelements 360 durch
das Sperrelement verhindert werden, wenn die bewegliche Schutzvorrichtung nicht in
der Schutzposition angeordnet ist.
[0069] In den bisher beschriebenen Ausführungsformen wurden das Positionierelement 361 und
das Andrückelement 362 allgemein zum Einstellen einer Position des zweiten Schneidmessers
221 zwischen einer Arbeitsposition und einer Wechselposition sowie zum Einstellen
der Andrückkraft in der Arbeitsposition beschrieben.
[0070] Um zu verhindern, dass die von dem Bewegen des zweiten Schneidmessers zwischen der
Arbeitsposition und der Wechselposition unabhängige Einstellung der Andrückkraft die
Position des zweiten Schneidmessers in der Wechselposition maßgeblich beeinflusst
oder dass ein Bewegen des zweiten Schneidmessers zwischen der Arbeitsposition und
der Wechselposition zu einer Veränderung der Andrückkraft führen kann, kann vorgesehen
sein, dass eine maximal mit dem Andrückelement erreichbare Bewegungsamplitude des
zweiten Schneidmessers wesentlich kleiner als die Bewegung des zweiten Schneidmessers
mittels des Positionierelements zwischen der Arbeitsposition und der Wechselposition
ist. So kann bspw. vorgesehen sein, dass der Abstand des Schneidmessers in der Arbeitsposition
zu dem Schneidmesser in der Wechselposition (und damit bspw. der Abstand der zugehörigen
Aussparungen 363 und 364) 5mm oder 1cm beträgt. Die maximale Veränderung der Position
des zweiten Schneidmessers in der Arbeitsposition mittels des Andrückelements (die
Bewegungsamplitude) kann in diesem Fall oder auch unabhängig davon weniger als 0,5mm
oder weniger als 0,15mm oder weniger als 0,1 mm betragen. Allgemein kann vorgesehen
sein, dass die maximal mögliche Bewegungsamplitude, die mit dem Andrückelement erreicht
werden kann, kleiner als 10%, insbesondere kleiner als 5% oder kleiner als 3% des
Abstands des Schneidmessers zwischen der Arbeitsposition und der Wechselposition ist.
1. Vorrichtung (110) zum Zuschneiden von Verpackungen (130), die Vorrichtung (110) umfassend
ein erstes Schneidmesser (211), ein zweites Schneidmesser (221), das mit dem ersten
Schneidmesser (211) zum Zuschneiden von Verpackungen (130) zusammenwirken kann, und
ein Einstellelement (360), mit dem eine Position des zweiten Schneidmessers (221)
relativ zum ersten Schneidmesser und eine zwischen dem ersten Schneidmesser (211)
und dem zweiten Schneidmesser (221) wirkende Andrückkraft eingestellt werden kann,
wobei das Einstellelement (360) ein Positionierelement (361) umfasst, mit dem die
Position des zweiten Schneidmessers (221) zwischen einer Arbeitsposition und einer
Wechselposition verstellbar ist und wobei das Einstellelement (360) ein Andrückelement
(362) umfasst, mit dem die Andrückkraft in der Arbeitsposition einstellbar ist.
2. Vorrichtung (110) nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung (110) eine Achse oder Welle
(222) umfasst, auf der das zweite Schneidmesser (221) drehbar angeordnet ist und wobei
das Positionierelement (361) ein Eingriffselement (368) umfasst, das in Aussparungen
(363, 364) der Achse oder Welle (222) eingreifen kann, wobei eine erste Aussparung
(363) der Achse oder Welle (222) der Arbeitsposition und eine zweite Aussparung (364)
der Achse oder Welle (222) einer Wechselposition zugeordnet ist.
3. Vorrichtung (110) nach Anspruch 2, wobei das Positionierelement (361) ein Vorspannelement
(482) umfasst, das das Eingriffselement (368) in Richtung einer der Aussparungen (363,
364) vorspannt.
4. Vorrichtung (110) nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Positionierelement (361) ein Betätigungselement
(385) zum Betätigen des Eingriffselements (368) und/oder ein zweites Vorspannelement
(483) zum Vorspannen des Positionierelements (361) in eine der Arbeitsposition oder
der Wechselposition entsprechende Position umfasst.
5. Vorrichtung (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Andrückelement (362)
ein Stellelement (365) umfasst, mit dem eine Position des zweiten Schneidmessers (221)
relativ zu dem Positionierelement (361) eingestellt werden kann.
6. Vorrichtung (110) nach Anspruch 5, wobei das Andrückelement (362) eine Führung (367)
umfasst, entlang der das zweite Schneidmesser (221) durch Betätigen des Stellelements
(365) bewegt werden kann.
7. Vorrichtung (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Andrückelement (362)
und das Positionierelement (361) unabhängig voneinander betätigbar sind.
8. Vorrichtung (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei ein Abstand der Arbeitsposition
und der Wechselposition entlang einer Richtung größer ist als eine durch das Andrückelement
(362) erzielbare Bewegungsamplitude des zweiten Schneidmessers (221) entlang der Richtung.
9. Vorrichtung (110) nach Anspruch 8, wobei die erzielbare Bewegungsamplitude kleiner
als 10% des Abstands, oder kleiner als 5% des Abstands, oder kleiner als 3% des Abstands
ist.
10. Vorrichtung (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Vorrichtung (110) eine
bewegliche Schutzvorrichtung (591), die einen Eingriff in das zweite Schneidmesser
(221) in einer Schutzposition verhindert, und ein Sperrelement (592), das ein Betätigen
des Positionierelements (361) und/oder des Andrückelements (362) sperrt, wenn die
bewegliche Schutzvorrichtung (591) nicht in der Schutzposition angeordnet ist, umfasst.
11. Vorrichtung (110) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Andrückelement (362)
so ausgestaltet ist, dass eine eingestellte Andrückkraft unabhängig von der Betätigung
des Positionierelements (361) erhalten bleibt.
12. Verfahren zum Zuschneiden von Verpackungen mit einer Vorrichtung (110) zum Zuschneiden
von Verpackungen (130) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, das Verfahren umfassend
ein Verbringen des zweiten Schneidmessers (221) von der Wechselposition in die Arbeitsposition
durch Betätigen des Einstellelements (361) und ein anschließendes Einstellen der Andrückkraft
durch Betätigen des Andrückelements (362).
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei eine Einstellung des Andrückelements (362) bei einem
Betätigen des Positionierelements (361) erhalten bleibt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, weiterhin umfassend ein Verbringen einer beweglichen
Schutzvorrichtung (591) in eine Schutzposition und ein anschließendes Betätigen des
Positionierelements (361) und/oder des Andrückelements (362).