[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter, der mit einer Manschette ummantelt
ist, wobei die Manschette aus einem flächigen Zuschnitt gebildet ist, dessen Endabschnitte
in einem Überlappungsbereich miteinander verbunden sind und wobei in dem Zuschnitt
wenigstens eine erste Schwächungslinie angeordnet ist, die parallel zu einem Endabschnitt
verläuft und über welche die Manschette werkzeuglos trennbar ist.
[0002] Aus der
EP 0 408 515 B1 sind Verpackungsbehälter aus Kunststoff bekannt, die mit einer, diese umschließenden
umweltfreundlichen Pappmanschette versehen sind, um die Behälterwand zu verstärken
und den Verpackungsbehälter zu stabilisieren. Die Manschette weist einen mit einem
Grifflappen versehenen Solltrennstreifen auf, durch den sie von dem aus Kunststoff
gebildeten Verpackungsbehälter abtrennbar ist. Nach Gebrauch des Verpackungsbehälters
kann die Manschette von dem Verpackungsbehälter entfernt und getrennt entsorgt werden.
Die Manschette kann aus einem gut bedruckbaren Material gebildet ist, welches eine
gute Haptik aufweist. Zudem hat die Manschette eine zusätzliche thermisch isolierende
Wirkung.
[0003] Als Nachteilig wird in der
EP 2 338 804 A1 angeführt, es habe sich beim Ablösen derartiger Manschetten von Verpackungsbehältern
mit einem Solltrennstreifen gezeigt, dass ein Abziehen des Solltrennstreifens von
der Restmanschette regelmäßig zum Einreißen der Restmanschette an zumindest einer
Seite des Solltrennstreifens in quer zur Längsrichtung des Solltrennstreifens verlaufender
Richtung führt, wonach eine einfache Ablösung der Manschette von dem Verpackungsbehälter
nicht mehr möglich ist, da nachgegriffen werden muss, um die Reißlinien zwischen Solltrennstreifen
und Restmanschette auf zumindest einer Seite des Solltrennstreifens in die vorgesehenen
Trennbahnen zurückzuführen. Um ein einfaches und problemloses Ablösen der Manschette
von dem Verpackungsbehälter zu ermöglichen, wird in der
EP 2 338 804 A1 vorgeschlagen, an Stelle eines Solltrennstreifens, für den jedenfalls zwei Reißlinien
notwendig sind, eine parallel zu ihren seitlichen Kanten verlaufenden Schwächungslinie
anzuordnen, die durch eine Perforierung, eine Vorritzung oder eine sonstige Schwächung
gebildet ist. Durch die Durchtrennung der lediglich einen Schwächungslinie durch eine
zumindest teilweise radial nach außen gerichtete Zugeinwirkung auf einen der anfänglich
durch die Schwächungslinie miteinander verbundenen Ränder des Verpackungsbehälters
sei die Manschette entlang der Schwächungslinie durchtrennbar und anschließend von
dem ersten Behälterteil abnehmbar. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auch bei dieser
Manschette nicht in allen Anwendungsfällen eine einwandfreie Durchtrennung erzielen
lässt. Dabei erweist sich die erforderliche radial nach außen wirkende Zugeinwirkung
in automatisieren Trennverfahren als problematisch.
[0004] Hier setzt die vorliegende Erfindung an. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde,
einen Verpackungsbehälter mit einer diesen ummantelnden Manschette bereitzustellen,
der eine einfache und zuverlässige Auftrennung der Manschette mit nachfolgender Separierung
vom Verpackungsbehälter ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen
Verpackungsbehälter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Mit der Erfindung ist ein Verpackungsbehälter mit einer diesen ummantelnden Manschette
bereitgestellt, der eine einfache und zuverlässige Auftrennung der Manschette mit
nachfolgender Separierung vom Verpackungsbehälter ermöglicht. Dadurch, dass beabstandet
zu der ersten Schwächungslinie vorzugsweise auf der gegenüberliegenden Seite des Überlappungsbereichs
eine zweite Schwächungslinie angeordnet ist, die im Wesentlichen in Form eines Kreisbogens
oder zweier winklig zueinander angestellten Geraden ausgebildet ist, ist durch Einwirkung
von Zug- oder Druckkräften in radialer Richtung eine zuverlässige Durchtrennung der
Manschette ermöglicht.
[0006] In Weiterbildung der Erfindung ist der Verpackungsbehälter in Form eines Bechers
ausgebildet, mit einem Boden und einer sich ausgehend von dem Behälterboden konisch
erweiternden Behälterwand, die in einem umlaufend nach außen kragenden Behälterrand
mündet, wobei an dem Boden ein umlaufend nach außen kragender Steg angeordnet ist.
Hierdurch ist die Manschette unverlierbar an dem Verpackungsbehälter gehalten. Bevorzugt
ist die Manschette derart formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Verpackungsbehälter
verbunden, dass sie nach ihrer Durchtrennung von dem Verpackungsbehälter gelöst ist.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung ist die zweite Schwächungslinie aus zwei im rechten
Winkel zueinander angestellten Geraden gebildet. Es hat sich gezeigt, dass hierdurch
das Trennverhalten der Manschette bei Einwirkung einer radialen Kraft signifikant
verbessert ist. Vorteilhaft ist die zweite Schwächungslinie auf der der ersten Schwächungslinie
gegenüberliegenden Seite des Überlappungsbereichs angeordnet.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Verpackungsbehälter aus thermoplastischem
Kunststoff, insbesondere aus Polypropylen (PP), Polystyrol (PS) oder Polyethylenterephthalat
(PET) hergestellt und die Manschette ist aus Papier, Pappe oder Karton hergestellt.
Hierdurch ist ein lebensmittelechter, stabiler Verpackungsbehälter erzielt, der zugleich
eine hervorragende Werkstofftrennung mit nachfolgendem Recycling ermöglicht. Durch
die den Verpackungsbehälter stabilisierende Manschette ist eine minimale Behälterwand
ermöglicht, wodurch der Kunststoffanteil minimiert ist.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung erstreckt sich die zweite Solltrennlinie beabstandet
zu dem Überlappungsbereich bis zu den Längsseiten der Manschette. Hierdurch ist eine
zweite Durchtrennungsmöglichkeit der Manschette bewirkt.
[0010] In Ausgestaltung der Erfindung ist im Bereich der maximalen Auswölbung der zweiten
Schwächungslinie eine Ausnehmung angeordnet, wodurch die zweite Schwächungslinie in
zwei Schwächungslinienabschnitte geteilt ist, die jeweils in der Ausnehmung münden.
Hierdurch ist ein Hintergreifen der Manschette für den Benutzer zur Durchtrennung
der Manschette ermöglicht.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Ausnehmung eine gerade Seite auf,
an deren beiden Enden jeweils ein Schwächungslinienabschnitt mündet. Hierdurch ist
eine optimale Einleitung einer Zug- oder Durchkraft in die beiden Schwächungslinienabschnitte
erzielt. Vorzugsweise ist die Ausnehmung im Wesentlichen in Form eines Rechtecks oder
eines Halbkreises ausgebildet.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist im Überlappungsbereich zumindest eine sich bis
zur Längsseitenwand erstreckende Aussparung eingebracht. Dabei mündet die zweite Schwächungslinie
vorteilhaft mit einem Ende in der Aussparung. Bevorzugt mündet die erste Schwächungslinie
oder die zweite Schwächungslinie, besonders bevorzugt beide Schwächungslinien mit
einem Ende in der Aussparung. Hierdurch sind die aufzutrennenden Strecken der Schwächungslinien
verkürzt.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung weist die wenigstens eine Aussparung eine gerade Kante
auf, die sich über die Breite des Überlappungsbereichs erstreckt, wobei die erste
Schwächungslinie an einem Ende der geraden Kante und die zweite Schwächungslinie an
dem anderen Ende der geraden Kante mündet. Hierdurch ist das Trennverhalten der Manschette
bei Einwirkung einer radialen Zug- oder Druckkraft im Bereich der beiden Schwächungslinien
weiter verbessert.
[0014] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
angegeben. Ausführungsbeispiele sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend
im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1:
- die schematische räumliche Darstellung eines Verpackungsbehälters mit Manschette aus
einer seitlichen Perspektive;
- Figur 2:
- die schematische räumliche Darstellung des Verpackungsbehälters aus Figur 1 aus einer
bodenseitigen Perspektive;
- Figur 3:
- die Darstellung des Verpackungsbehälters aus Figur 1 nach Aufbringen einer radialen
Druckkraft und
- Figur 4:
- die Darstellung des Mantelbogens (Zuschnitt) einer Manschette eines Verpackungsbehälters
in einer weiteren Ausführungsform in der Innenansicht.
[0015] Der als Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 gewählte Verpackungsbehälter 1 ist als
Joghurtbecher ausgeführt und umfasst einen Boden 1, von dem ausgehend konisch sich
erweiternd eine Behälterwand 12 erstreckt, die in einem nach umlaufend außen kragenden
Behälterrand 13 mündet. Bodenseitig ist weiterhin parallel zu dem Behälterrand ein
umlaufend nach außen kragender Steg 14 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel ist der
Verpackungsbehälter 1 aus thermoplastischem Polypropylen (PP) hergestellt.
[0016] Die Behälterwand 12 außen einfassend ist eine Manschette 2 angeordnet, die aus einem
Mantelbogen 20 gebildet ist, der um die Behälterwand 12 gelegt ist, wobei dessen Endbereiche
3, 4 in einem im wesentlichen rechteckförmigen Überlappungsbereich 21 überlappend
miteinander verklebt sind. Die Manschette 2 erstreckt sich dabei vom Steg 14 bis zum
Behälterrand 13 und ist so formschlüssig mit dem Verpackungsbehälter 1 verbunden.
[0017] Unmittelbar an den Überlappungsbereich 21 angrenzend ist parallel zu der Außenkante
32 des überlappenden Endbereichs 3 eine erste Schwächungslinie 6 angeordnet, die in
Form einer geraden Perforationslinie ausgebildet ist und die sich über die gesamte
Breite der Manschette 2 erstreckt.
[0018] Beabstandet zu der ersten Schwächungslinie 6 ist auf der dieser gegenüberliegenden
Seite des Überlappungsbereichs 21 eine zweite Schwächungslinie 7 angeordnet, die im
Wesentlichen in Form zweier winklig zueinander angestellter Geraden ausgebildet ist,
die wiederum die in Form von Perforationslinie ausgebildet sind. Die maximale Auswölbung
der zweiten Schwächungslinie 7, die durch den Schnittpunkt dieser beiden Geraden gebildet
ist, überdeckend ist in die Manschette 2 mittig zwischen dem Steg 14 und dem Behälterrand
13 eine halbkreisförmige Ausnehmung 5 eingebracht, deren gerade Seite 51 parallel
zu dem Überlappungsbereich 21 verläuft. Durch die Ausnehmung 5 ist die zweite Schwächungslinie
7 in zwei Schwächungslinienabschnitte 71, 72 geteilt, die jeweils an einem Ende der
geraden Seite der halbkreisförmigen Ausnehmung 5 münden und sich jeweils bis zu einer
Längsaußenkante 22 unmittelbar benachbart zum Überlappungsbereich 21 der Manschette
erstrecken.
[0019] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist die Manschette 2 im Wesentlichen entsprechend
der Manschette 2 des zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiels ausgebildet. Dabei münden
die Endbereiche 3, 4 des Mantelbogens 20 an ihrer dem Behälterrand 13 zugewandten
Seite in einer im Wesentlichen rechteckig ausgebildeten Aussparung 31, 41, durch die
eine im Wesentlichen rechteckige Aussparung des Überlappungsbereichs 21 der Manschette
2 gebildet ist. Die erste Schwächungslinie 6 ist wiederum in Form einer geraden Perforationslinie
ausgebildet und erstreckt sich bis zu einem Ende der orthogonal zu dieser verlaufenden
geraden Kante der durch die übereinander angeordneten Aussparungen 31, 41 gebildeten
Aussparung des Überlappungsbereichs 21. An dem anderen Ende dieser Kante mündet der
erste Schwächungslinienabschnitt 71 der Schwächungslinie 7, der sich bis zu einem
Ende der geraden Seite 51 der halbkreisförmigen Ausnehmung 5 erstreckt.
1. Verpackungsbehälter, der mit einer Manschette (2) ummantelt ist, die aus einem flächigen
Zuschnitt (20) gebildet ist, dessen Endabschnitte (3, 4) in einem Überlappungsbereich
(21) miteinander verbunden sind, wobei in dem Zuschnitt (20) wenigstens eine erste
Schwächungslinie (6) angeordnet ist, die parallel zu einem Endabschnitt (3, 4) verläuft
und über welche die Manschette werkzeuglos trennbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass beabstandet zu der ersten Schwächungslinie (6) eine zweite Schwächungslinie (7) angeordnet
ist, die im Wesentlichen in Form eines Kreisbogens oder zweier winklig zueinander
angestellter Geraden ausgebildet ist.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieser in Form eines Bechers ausgebildet ist, mit einem Boden (11) und einer sich
ausgehend von dem Behälterboden (11) konisch erweiternden Behälterwand (12), die in
einem umlaufend nach außen kragenden Behälterrand (13) mündet, wobei an dem Boden
ein umlaufend nach außen kragender Steg (14) angeordnet ist.
3. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Manschette (2) formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit dem Verpackungsbehälter
(1) verbunden ist, derart, dass sie nach ihrer Durchtrennung von dem Verpackungsbehälter
(1) gelöst ist.
4. Verpackungsbehälter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwächungslinie (7) auf der der ersten Schwächungslinie (6) gegenüberliegenden
Seite des Überlappungsbereichs (21) angeordnet ist.
5. Verpackungsbehälter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwächungslinie (7) aus zwei im rechten Winkel zueinander angestellte
Geraden gebildet ist.
6. Verpackungsbehälter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Schwächungslinie (7) beabstandet zu dem Überlappungsbereich (21)
bis zu den Längsseiten der Manschette (2) erstreckt.
7. Verpackungsbehälter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der maximalen Auswölbung der zweiten Schwächungslinie (7) eine Ausnehmung
(5) angeordnet ist, wodurch die zweite Schwächungslinie (7) in zwei Schwächungslinienabschnitte
(71, 72) geteilt ist, die jeweils in der Ausnehmung (5) münden.
8. Verpackungsbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung eine gerade Seite (51) aufweist, an deren beiden Enden jeweils ein
Schwächungslinienabschnitt (71, 72) mündet.
9. Verpackungsbehälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (5) im Wesentlichen in Form eines Rechtecks oder eines Halbkreises
ausgebildet ist.
10. Verpackungsbehälter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Überlappungsbereich (21) der Manschette (2) zumindest eine sich bis zur Längsseitenwand
erstreckende Aussparung (31, 41) eingebracht ist.
11. Verpackungsbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schwächungslinie (7) mit einem Ende in der Aussparung (31, 41) mündet.
12. Verpackungsbehälter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwächungslinie (6) mit einem Ende in der Aussparung (31, 41) mündet.
13. Verpackungsbehälter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlappungsbereich (21) durch einen ersten Endabschnitt (3) gebildet ist, der
den zweiten Endabschnitt (4) in die der ersten Schwächungslinie abgewandten Richtung
überlappt.
14. Verpackungsbehälter nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieser aus einem Thermoplast, insbesondere aus PP, PS oder PET hergestellt ist und
die Manschette (2) aus Papier, Pappe oder Karton hergestellt ist.