[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Structural-Glazing-Konstruktion mit mindestens
einem Tragprofil, an dem mindestens eine Isolierglasscheibe gehalten ist, an deren
Stirnseite ein Spalt zu einer weiteren Scheibe oder einer Wand ausgebildet ist, wobei
an der mindestens einen Isolierglasscheiben mindestens ein Adapterprofil angeklebt
ist, das an dem mindestens einen Tragprofil fixiert ist, wobei das mindestens eine
Adapterprofil über als Schrauben ausgebildete Befestigungsmittel an dem mindestens
einen Tragprofil fixiert ist, und ein Verfahren zum Auswechseln einer Isolierglasscheibe
einer Structural-Glazing-Konstruktion.
[0002] In der
DE 10 2014 111 332 A1 ist eine Structural-Glazing-Konstruktion offenbart, bei der an einem Tragprofil ein
Flügel mit einem Rahmenprofil gehalten ist, und das Rahmenprofil über ein eloxiertes
Adapterprofil und ein doppelseitiges elastisches Klebeband mit einer Isolierglasscheibe
verbunden ist. Dadurch können an der Structural-Glazing-Konstruktion auch Flügel effektiv
montiert werden. Bei solchen Structural-Glazing-Konstruktionen besteht das Problem,
dass bei einer Beschädigung einer Isolierglasscheibe diese schwierig ausgetauscht
werden kann, weil die Klebeverbindung zwischen einem Tragprofil und der Isolierglasscheibe
schlecht auf der Baustelle herstellbar ist aufgrund von Verunreinigungen oder Witterungsbedingungen.
Daher muss das Tragprofil mit der Isolierglasscheibe in einer Werkstatt verklebt werden,
was zu einer Verlängerung der Bauzeit führt.
[0003] DE 10 2012 215 297 A1 offenbart einen Fassadenaufbau mit Fassadenelementen, die an einem Rahmen gehalten
sind. An jedem Fassadenelement ist ein Halteprofil angeklebt, das über abgewinkelte
Haltenasen in winkelförmige Haltenuten an dem Rahmen eingreift und dann über Befestigungsschrauben
gesichert ist. Nach der Montage kann durch Lösen der Befestigungsschrauben das Fassadenelement
wegen der Haltenasen nicht von dem Rahmen entfernt werden. Eine ähnliche Konstruktion
zeigt auch
DE 10 2017 120 584 A1.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Structural-Glazing-Konstruktion
und ein Verfahren zum Auswechseln einer Isolierglasscheibe einer Structural-Glazing-Konstruktion
zu schaffen, die mit einfachen Mitteln ein effektives Austauschen einer Isolierglasscheibe
ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Structural-Glazing-Konstruktion mit den Merkmalen des
Anspruches 1 und einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst.
[0006] Die Structural-Glazing-Konstruktion umfasst mindestens ein Tragprofil, an dem mindestens
eine Isolierglasscheibe gehalten ist, an deren einer Stirnseite ein Spalt ausgebildet
ist, wobei an der mindestens Isolierglasscheiben mindestens ein Adapterprofil angeklebt
ist, das an dem mindestens einen Tragprofil fixiert ist, wobei das mindestens eine
Adapterprofil über Befestigungsmittel lösbar an dem mindestens einen Tragprofil fixiert
ist. Dadurch kann bei einer Beschädigung der Isolierglasscheibe diese entfernt werden,
wahlweise zusammen mit dem Adapterprofil oder einzeln, so dass das Tragprofil an der
Structural-Glazing-Konstruktion montiert werden kann. An einer neuen Isolierglasscheibe
kann dann das mindestens eine Adapterprofil angeklebt werden, und dieses wird über
Befestigungsmittel lösbar an dem mindestens einen Tragprofil fixiert, so dass auch
eine nachträgliche Anbringung der Isolierglasscheibe mit dem Adapterprofil an dem
Tragprofil möglich ist. Dies erhöht die Flexibilität bei der Montage einer Structural-Glazing-Konstruktion.
[0007] Vorzugsweise ist das mindestens eine Tragprofil auf der zu der Isolierglasscheibe
gewandten Seite gestuft ausgebildet. Über eine solche gestufte Form lassen sich leichter
Befestigungsmittel anbringen, die in der montierten Position möglichst verdeckt liegend
angeordnet sind. Die Befestigungsmittel sind bevorzugt in dem Vorsprung des gestuften
Tragprofils fixiert. Das Adapterprofil kann im Querschnitt im Wesentlichen L-förmig
ausgebildet sein, so dass ein erster Schenkel im Wesentlichen parallel zur Ebene der
Isolierglasscheiben ist und ein zweiter Schenkel in eine Aufnahme an der gestuften
Kontur des Tragprofils einfügbar ist. Die Befestigungsmittel können an einer Innenseite
der Isolierglasscheibe in das Adapterprofil oder das Tragprofil eingefügt werden,
um diese lösbar aneinander zu fixieren.
[0008] Für einen stabilen Aufbau sind mehrere Adapterprofile zu einem Rahmen aus Adapterprofilen
miteinander verbunden, und der Rahmen ist mit der Isolierglasscheibe verklebt. Dann
kann zum Auswechseln der Isolierglasscheibe aus den Adapterprofilen ein Rahmen angeklebt
werden und die vorgefertigte Einheit aus Isolierglasscheiben und den Adapterprofilen
an den bereits montierten Tragprofilen montiert werden. Alternativ können zwei Adapterprofile
(vertikal oder horizontal) parallel zu einander eine Tragstruktur bilden, die am Tragprofil
angeschraubt wird.
[0009] In einer weiteren Ausgestaltung ist ein Werkzeug auf Eingriff der Befestigungsmittel
durch ein Abdeckprofil oder ein Klebemittel überdeckt. Der Werkzeugeingriff dient
zum Bewegen des Befestigungsmittels und kann als Schraubenkopf, Inbus, Torx oder anderer
Werkzeugeingriff ausgebildet sein, und der Werkzeugeingriff ist in der montierten
Position überdeckt und somit nicht sichtbar.
[0010] Als Befestigungsmittel werden erfindungsgemäß Schrauben eingesetzt, die eine lösbare
Verbindung zwischen Adapterprofil und Tragprofil herstellen. Die Schrauben können
optional parallel zur Ebene der Isolierglasscheiben eingedreht sein, um das Adapterprofil
an dem Tragprofil zu fixieren. Dann sind die Schrauben beispielsweise in einen Schenkel
des Adapterprofils eingedreht, der senkrecht zur Ebene der Isolierglasscheiben ausgerichtet
ist, während ein weiterer Schenkel im Wesentlichen parallel zur Isolierglasscheibe
ausgerichtet ist und mit dieser verklebt ist. Das Adapterprofil kann statt einem L-förmigen
Querschnitt auch blockförmig ausgebildet sein und in einer L-förmigen Kontur des Tragprofils
aufgenommen sein, um über Schrauben fixiert zu werden, die parallel zur Ebene der
Isolierglasscheibe ausgerichtet sind. Alternativ können die Schrauben durch den Spalt
zwischen den Isolierglasscheiben durch ein Werkzeug zugänglich sein. Hierfür kann
das Adapterprofil einen Steg aufweisen, bei dem eine auf die Oberfläche des Steges
angeordnete Normale in den Spalt zwischen den Isolierglasscheiben ragt, so dass Befestigungsmittel
in diesen Steg durch den Spalt eingedreht werden können. Statt der Schrauben können
auch andere Befestigungsmittel, wie Haken, Klemmelemente oder Nutensteine eingesetzt
werden.
[0011] In einer weiteren Ausgestaltung kann ein Schraubenkopf in Klebemittel eingebettet
sein, mit dem die Isolierglasscheibe an dem mindestens einen Adapterprofil angeklebt
ist. Dann wird zunächst das mindestens eine Adapterprofil an dem Tragprofil angeschraubt,
bevor Klebemittel auf den Schraubenkopf aufgebracht wird, um das Adapterprofil mit
der Isolierglasscheibe zu verkleben und dabei die Schraubenköpfe in das Klebemittel
einzubetten. Dann kann die Einheit aus Isolierglasscheibe, dem mindestens einen Adapterprofil
und dem mindestens eine Tragprofil montiert werden.
[0012] Im Falle einer Beschädigung der Isolierglasscheibe wird diese dann durch Zerstörung
der Klebeschicht abgenommen und das Adapterprofil entfernt. Bei Montage einer neuen
Isolierglasscheibe mit angeklebtem Adapterprofil kann dann ein Befestigungsmittel
eingesetzt werden, dass an einer anderen Stelle des Adapterprofils montiert wird,
um das Adapterprofil an dem Tragprofil lösbar zu fixieren. Die Einbettung des Schraubenkopfes
in das Klebmittel hat somit den Vorteil, dass der Schraubenkopf nicht sichtbar ist
und eine gute Wärmedämmung erhalten wird. Ein Lösen der Schraube aus dem Klebmittel
ist nur im Falle eines Glasbruches notwendig.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Structural-Glazing-Konstruktion ist zwischen den Isolierglasscheiben
in dem Spalt bevorzugt eine Mittelebene ausgebildet, und das mindestens eine Tragprofil
und die Adapterprofile sind vorzugsweise spiegelsymmetrisch zu dieser Mittelebene
angeordnet. Spiegelbildlich zur Mittelebene kann sich optional auch ein andersgeartetes
Element wie z. B. ein Baukörper, Flächenelement befinden.
[0014] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Auswechseln einer Isolierglasscheibe einer
Structural-Glazing-Konstruktion wird zunächst eine defekte Isolierglasscheibe von
mindestens einem Tragprofil und mindestens einem Adapterprofil gelöst. Das Tragprofil
kann in der montierten Position verbleiben, und es wird mindestens ein Adapterprofil
auf eine neue Isolierglasscheibe geklebt, damit dann das mindestens eine Adapterprofil
über Befestigungsmittel an dem mindestens einen Tragprofil fixiert wird. Dies ermöglicht
ein effektives Auswechseln einer defekten Isolierglasscheibe über das mindestens eine
Adapterprofil.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Structural-Glazing-Konstruktion;
- Figur 2
- eine Ansicht einer Structural-Glazing-Konstruktion mit nur einem Tragprofil;
- Figur 3
- eine Ansicht einer Structural-Glazing-Konstruktion in einer Abwandlung zu Figur 1
;
- Figur 4
- eine Ansicht einer Structural-Glazing-Konstruktion mit einer ausgetauschten Isolierglasscheibe;
- Figur 5
- eine Ansicht einer modifizierten Structural-Glazing-Konstruktion, und
- Figur 6
- eine Ansicht einer weiteren Structural-Glazing-Konstruktion.
[0016] Eine Structural-Glazing-Konstruktion 1 umfasst in Figur 1 ein erstes Tragprofil 2a
und ein zweites Tragprofil 2b, die zu einer Mittelebene 3 symmetrisch ausgebildet
sind und an denen jeweils eine Isolierglasscheibe 4 fixiert ist. Die Tragprofile 2a
und 2b sind nur im Schnitt dargestellt, aber sind bevorzugt jeweils zu einem Tragrahmen
aus Tragprofilen 2a zusammengesetzt, wobei an jedem Tragrahmen eine Isolierglasscheibe
4 gehalten ist. Die beiden Tragprofile 2a und 2b sind an der Mittelebene 3 über eines
oder mehrere Dichtungsprofile miteinander verbunden. Die Tragrahmen können Elemente
einer Elementfassade bilden, bei denen die Tragrahmen in der montierten Position relativ
zueinander eine gewisse Beweglichkeit besitzen.
[0017] Auf der zu der Isolierglasscheibe 4 gewandten Seite weist jedes Tragprofil 2a und
2b eine gestufte Form mit einem Vorsprung auf, an dem ein Adapterprofil 6 fixiert
ist. Das Adapterprofil 6 besitzt einen Schenkel 60, der sich im Wesentlichen parallel
zur Ebene der Isolierglasscheibe 4 erstreckt, und an dessen äußerer Seite eine Schicht
aus Klebemittel 7 angebracht ist, mittels der die Isolierglasscheibe 4 an dem Adapterprofil
6 angeklebt ist. Statt einem Klebemittel 7 kann auch ein doppelseitiges Klebeband
zur Fixierung der Isolierglasscheibe 4 an dem Adapterprofil 6 eingesetzt werden. Benachbart
zu dem Klebemittel 7 ist eine Dichtung 8 zwischen dem Adapterprofil 6 und der Isolierglasscheibe
4 vorgesehen, so dass an einer Innenseite des Adapterprofils 6 ein ebener Abschluss
gebildet ist.
[0018] Das Adapterprofil 6 weist einen Schenkel 61 auf, der im Wesentlichen senkrecht nach
innen von dem Schenkel 60 hervorsteht und an dem ein Befestigungsmittel 9, insbesondere
eine Schraube, eingedreht ist, um das Adapterprofil 6 lösbar an dem Tragprofil 2a
oder 2b zu fixieren. Die Schraube greift dabei in eine Schraubnut an dem Vorsprung
des Tragprofils 2a oder 2b ein. Die Schraube wird dabei in eine Richtung parallel
zur Ebene der Isolierglasscheibe 4 montiert. Damit in der montierten Position das
Befestigungsmittel 9 nicht sichtbar ist, befindet sich an einer Innenseite der Isolierglasscheibe
eine Abdeckung 11, die über ein Klemmelement 12 in eine Nut des Tragprofils 2a oder
2b eingesteckt ist. Die Abdeckung 11 ist dabei flächenbündig und in Verlängerung einer
Wand des Tragprofils 2a oder 2b ausgerichtet.
[0019] Zwischen den beiden Isolierglasscheiben 4 befinden sich zwei Dichtungsprofile 13,
die für eine Abdichtung nach außen sorgen. Die Dichtungsprofile 13 weisen mindestens
eine Dichtlippe auf, die an einer Stirnseite der Isolierglasscheibe 4 anliegt, und
ferner ist mindestens eine innere Dichtlippe vorgesehen, die an einer inneren Dichtlippe
des zweiten Dichtungsprofils 13 anliegt. Die Dichtungsprofile 13 können an Nuten oder
Befestigungsstegen der Tragprofile 2a oder 2b fixiert sein.
[0020] In nachfolgenden Ausführungsbeispielen werden modifizierte Structural-Glazing-Konstruktionen
dargestellt, wobei gleiche oder ähnliche Bauteile mit identischen Bezugszeichen versehen
sind und nachfolgend vorrangig die Unterschiede zu dem ersten Ausführungsbeispiel
erläutert werden.
[0021] In Figur 2 ist statt den Tragprofilen 2a oder 2b nur ein einziges Tragprofil 2 vorgesehen,
an dem zwei Isolierglasscheiben 4 gehalten sind. Das Tragprofil 2 kann als Pfosten
oder Riegel einer Pfosten-Riegel-Konstruktion ausgebildet sein und weist auf der zu
den Isolierglasscheiben 4 gerichteten Seite Vorsprünge auf, die symmetrisch zu der
Mittelebene 3 angeordnet sind, wobei an jedem Vorsprung ein L-förmiges Adapterprofil
6 über Befestigungsmittel 9 montiert ist, wie dies schon in Figur 1 gezeigt ist. An
den beiden Adapterprofilen 6 ist jeweils eine Isolierglasscheibe 4 über Klebemittel
7 fixiert. In dem Spalt 5 zwischen den Isolierglasscheiben 4 sind Dichtungsprofile
13 eingefügt.
[0022] In Figur 3 ist eine Structural-Glazing-Konstruktion gezeigt, bei der die Tragprofile
2a und 2b nur teilweise dargestellt sind, wobei die Tragprofile 2a und 2b auf der
zu den Isolierglasscheiben 4 gewandten Seite gestuft ausgebildet sind und an dem Vorsprung
ein im Querschnitt L-förmiges Adapterprofil 6' fixiert ist. Das Adapterprofil 6` ist
im Querschnitt im Wesentlichen L-förmig ausgebildet und umfasst einen Schenkel 60,
der einen parallel zu der Ebene der Isolierglasscheibe 4 ausgerichteten Abschnitt
aufweist, an dem Klebemittel 7 zum Ankleben der Isolierglasscheibe 4 angebracht ist.
Zudem sind an diesem Abschnitt auch schematisch dargestellte Befestigungsmittel 10
fixiert, beispielsweise Schrauben, um das Adapterprofil 6' an dem Tragprofil 2a oder
2b lösbar zu fixieren. Das Adapterprofil 6` weist einen von der Isolierglasscheibe
4 hervorstehenden Schenkel 61 auf, an dem eine Nut zum Einfügen einer leistenförmigen
Abdeckung 11 über ein Klemmelement 12 ausgebildet ist. Ferner ist an dem Adapterprofil
6' eine weitere Nut auf der zu der Isolierglasscheibe 4 gewandten Seite zum Fixieren
der Dichtung 8 vorgesehen. Zwischen den beiden Isolierglasscheiben 4 sind modifizierte
Dichtprofile 14 eingefügt, die mit einem Steg an der Stirnseite der Isolierglasscheibe
4 anliegen und nach innen gerichtete Dichtlippen aufweisen, um den Spalt 5 zwischen
den Isolierglasscheiben 4 abzudichten. Die Dichtprofile 14 sind über einen Dichtungsfuß
an den Tragprofilen 2a oder 2b fixiert, können aber auch an den Adapterprofilen 6'
fixiert werden.
[0023] Eine Einheit aus Tragprofil 2a, Adapterprofil 6' und Isolierglasscheibe 4 kann im
Rahmen einer Produktion miteinander verbunden werden, wobei die Befestigungsmittel
10, beispielsweise Schrauben, mit einem Schraubenkopf in dem Klebemittel 7 eingebettet
sind. Dadurch ist die Befestigung des Adapterprofils 6 an dem Tragprofil 2a oder 2b
nicht sichtbar.
[0024] Sollte eine Isolierglasscheibe 4 beschädigt werden, kann das Tragprofil 2a oder 2b
in der montierten Position verbleiben. Dann muss lediglich die beschädigte Isolierglasscheibe
4 durch Auftrennen des Klebemittels 7 entfernt werden, um dann zusätzlich noch das
Adapterprofil 6` von dem Tragprofil 2a oder 2b zu lösen. Dann kann im Produktionsbetrieb
ein neues Adapterprofil 6' an eine Isolierglasscheibe 4 angeklebt werden.
[0025] In Figur 4 ist auf der linken Seite eine modifizierte Isolierglasscheibe 4' gezeigt,
die als Austauschscheibe an dem Tragprofil 2a befestigt wurde. Das Adapterprofil 6'
wurde an einem Rand der Isolierglasscheibe über Klebemittel 7 fixiert. Die Einheit
aus Adapterprofil 6' und Isolierglasscheibe 4' kann nun an der Baustelle an dem schon
vorhandenen Tragprofil 2a fixiert werden, indem ein Befestigungsmittel 10, beispielsweise
eine Schraube, in einen Abschnitt 62 des Schenkels 60 eingeschraubt wird. Der Abschnitt
62 ist dabei nicht parallel zur Ebene der Isolierglasscheibe 4' ausgerichtet, sondern
geneigt dazu, so dass eine Normale 15, die auf einer Oberfläche des Abschnittes 62
rechtwinklig aufgesetzt wird, in den Spalt 5 zwischen den Isolierglasscheiben 4 und
4' hervorsteht. Entlang dieser Normalen 15 kann das Befestigungsmittel 10, beispielsweise
die Schraube, durch den Spalt 5 eingebracht werden, um über das Befestigungsmittel
10 das Adapterprofil 6' an dem Tragprofil 2a zu fixieren. Dadurch befinden sich keine
Befestigungsmittel 10 in der Ebene der Isolierglasscheiben 4 oder 4`, was zu einer
guten Wärmedämmung führt.
[0026] Die Isolierglasscheibe 4' ist an einer Stirnseite gestuft ausgebildet und weist einen
Vorsprung 40 auf, so dass der Spalt 5 im Bereich des Vorsprunges genauso groß ist
wie der Spalt zwischen den Stirnseiten der Isolierglasscheiben 4 in Figur 3. Durch
den gestuften Aufbau der Isolierglasscheibe 4' an der Stirnseite wird das Einbringen
von Befestigungsmitteln 10 erleichtert, wobei optional die Isolierglasscheibe 4' auch
ohne Stufe wie die Isolierglasscheibe 4 ausgebildet sein kann. Nach der Befestigung
der Isolierglasscheibe 4' kann ein Dichtprofil 14 an dem Tragprofil 2a fixiert werden,
so dass die Außenansicht der Structural-Glazing-Konstruktion bei Figur 3 und Figur
4 identisch ist.
[0027] In Figur 5 ist eine Structural-Glazing-Konstruktion gezeigt, bei der die linke Isolierglasscheibe
4 ausgewechselt wurde und ohne Stufe an der Stirnseite ausgebildet ist. Hierbei wurde
ausgehend von Figur 3 die alte Isolierglasscheibe 4 entfernt und eine neue Isolierglasscheibe
4 mit angeklebtem Adapterprofil 6' montiert, wobei ein Befestigungsmittel 10, insbesondere
eine Schraube, zur Fixierung des Adapterprofils 6' in das Tragprofil 2a eingebracht
wurde. Das Befestigungsmittel 10 wurde dabei parallel zur Ebene der Isolierglasscheibe
4 montiert und greift in eine Nut 18 ein, die auf der zur Mittelebene 3 abgewandten
Seite hin offen ist. Dadurch kann das Adapterprofil 6' durch mehrere Befestigungsmittel
10 an dem Tragprofil 2a festgelegt werden. Nach der Fixierung der Isolierglasscheibe
4 über das Adapterprofil 6` kann ein elastisches Element 17 in die Nut 18 eingefügt
werden, um die Abdeckung 11 an dem Adapterprofil 6' zu fixieren. Auf der rechten Seite
in Figur 5 ist die ursprüngliche Isolierglasscheibe 4 an dem Tragprofil 2b fixiert,
wie dies auch in den Figuren 3 und 4 gezeigt ist.
[0028] In Figur 6 ist eine weitere Ausführungsform eines Tragprofils 2a gezeigt, das auf
der zu einer Isolierglasscheibe 4" gewandten Seite gestuft ausgebildet ist. An dem
Tragprofil 2a ist ein hervorstehender leistenförmiger Vorsprung 21 ausgebildet, an
dem ein Steg 23 hervorsteht, der in eine Nut an einem modifizierten Adapterprofil
6" eingreift. An dem Tragprofil 2a ist an einem Steg, der parallel zur Ebene der Isolierglasscheibe
4" ausgerichtet ist, eine hakenförmige Leiste 22 vorgesehen, die in einer Aufnahme
an dem Adapterprofil 6" eingreift und das Adapterprofil 6" hintergreift. Das Adapterprofil
6" ist im Querschnitt im Wesentlichen blockförmig ausgebildet und über Befestigungsmittel
24, insbesondere Schrauben, an dem Tragprofil 2a fixiert, wobei eine Längsachse der
Schrauben senkrecht zur Ebene der Isolierglasscheibe 4" ausgerichtet ist.
[0029] Beim Auswechseln der Isolierglasscheibe 4" kann dann ein Befestigungsmittel in eine
andere Richtung eingedreht werden, beispielsweise parallel zur Ebene der Isolierglasscheibe
4", damit ein Kopf der Schraube zugänglich bleibt. An dem Adapterprofil 6" ist ein
Vorsprung 25 integral ausgebildet, der eine Oberfläche aufweist, die nicht parallel
zur Ebene der Isolierglasscheibe 4" ausgerichtet, sondern geneigt dazu, so dass eine
Normale 15, die auf der Oberfläche des Vorsprunges 25 rechtwinklig aufgesetzt wird,
in den Spalt 5 zwischen der Isolierglasscheiben 4" und einer weiteren Isolierglasscheibe
4" oder einer Wand hervorsteht. Entlang dieser Normalen 15 kann das Befestigungsmittel
10, beispielsweise die Schraube, durch den Spalt 5 eingebracht werden, um über das
Befestigungsmittel 10 das Adapterprofil 6" an dem Tragprofil 2a zu fixieren.
[0030] Die Isolierglasscheibe 4" weist vier einzelne Glasscheiben auf, die beabstandet voneinander
fixiert sind. Die Isolierglasscheiben 4, 4' und 4" können in unterschiedlichen Dicken
und mit einer unterschiedlichen Anzahl an einzelnen Glasscheiben hergestellt werden,
wobei die jeweils innerste Glasscheibe über ein Klebemittel 7 oder ein doppelseitiges
Klebeband an dem Adapterprofil 6, 6` oder 6" fixiert wird.
[0031] Mehrere Adapterprofile 6, 6", 6‴ können wahlweise zu einem umlaufenden Rahmen miteinander
verbunden sein, als Einheit in U oder L-Form oder einzeln auf die Isolierglasscheiben
4, 4' oder 4" aufgeklebt sein.
[0032] Die obigen Ausführungsbeispiele können beliebig miteinander kombiniert werden. Beispielsweise
können statt der quaderförmigen Isolierglasscheiben 4 Isolierglasscheiben 4' eingesetzt
werden, die einen gestuften Aufbau an der Stirnseite aufweisen. Zudem kann die Gestaltung
der Tragprofile 2, 2a oder 2b modifiziert werden, die wahlweise ein- oder mehrteilig
ausgestaltet sein können.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Structural-Glazing-Konstruktion
- 2, 2a, 2b
- Tragprofil
- 3
- Mittelebene
- 4, 4`, 4"
- Isolierglasscheibe
- 5
- Spalt
- 6, 6`, 6"
- Adapterprofil
- 7
- Klebemittel
- 8
- Dichtung
- 9
- Befestigungsmittel
- 10
- Befestigungsmittel
- 11
- Abdeckung
- 12
- Klemmelement
- 13
- Dichtungsprofil
- 14
- Dichtprofil
- 15
- Normale
- 17
- Element
- 18
- Nut
- 21
- Vorsprung
- 22
- Leiste
- 23
- Steg
- 24
- Befestigungsmittel
- 25
- Vorsprung
- 40
- Vorsprung
- 60
- Schenkel
- 61
- Schenkel
- 62
- Abschnitt
1. Structural-Glazing-Konstruktion (1) mit mindestens einem Tragprofil (2, 2a, 2b), an
dem mindestens eine Isolierglasscheiben (4) gehalten ist, an deren Stirnseite ein
Spalt (5) zu einer weiteren Isolierglasscheibe oder einer Wand ausgebildet ist, wobei
an der mindestens einen Isolierglasscheibe (4) mindestens ein Adapterprofil (6) angeklebt
ist, das an dem mindestens einen Tragprofil (2, 2a, 2b) fixiert ist, wobei das mindestens
eine Adapterprofil (6) über als Schrauben ausgebildete Befestigungsmittel (9, 10,
24) an dem mindestens einen Tragprofil (2, 2a, 2b) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Adapterprofil (6) über die Befestigungsmittel (9, 10, 24) lösbar
an dem mindestens einen Tragprofil (2, 2a, 2b) fixiert ist und die Schrauben durch
den Spalt (5) zwischen den Isolierglasscheiben (4) oder zwischen der Isolierglasscheibe
(4) und der Wand durch ein Werkzeug zugänglich sind oder die Schrauben parallel zu
der Ebene der Isolierglasscheibe (4) eingedreht sind, um das mindestens eine Adapterprofil
(6) an dem mindestens einen Tragprofil (2, 2a, 2b) zu fixieren.
2. Structural-Glazing-Konstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Tragprofil (2, 2a, 2b) auf der zu der Isolierglasscheibe (4)
gewandten Seite gestuft ausgebildet ist.
3. Structural-Glazing-Konstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Adapterprofil (6) im Querschnitt im Wesentlichen L-förmig ausgebildet
ist.
4. Structural-Glazing-Konstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Adapterprofile (6) zu einem Rahmen aus Adapterprofilen (6) miteinander verbunden
sind und der Rahmen mit der Isolierglasscheibe (4) verklebt ist.
5. Structural-Glazing-Konstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Werkzeugeingriff der Befestigungsmittel (9, 10, 24) durch ein Abdeckprofil (11)
oder Klebemittel überdeckt ist.
6. Structural-Glazing-Konstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schraubenkopf in das Klebemittel eingebettet ist, mit dem die Isolierglasscheibe
(4) an dem mindestens einen Adapterprofil (6) angeklebt ist.
7. Structural-Glazing-Konstruktion nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass senkrecht zur Ebene der Isolierglasscheiben (4) eine Mittelebene (3) ausgebildet
ist, zu der das mindestens eine Tragprofil (2, 2a, 2b) und/oder je ein Adapterprofil
(6) spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
8. Verfahren zum Auswechseln einer Isolierglasscheibe (4) einer Structural-Glazing-Konstruktion
(1), mit den folgenden Schritten:
- Lösen einer defekten Isolierglasscheibe (4) von mindestens einem Tragprofil (2,
2a, 2b) und mindestens einem Adapterprofil (6);
- Aufkleben mindestens eines Adapterprofils (6) an einer neuen Isolierglasscheibe
(4), und
- Fixieren des mindestens einen Adapterprofils (6) über Befestigungsmittel (9, 10,
24) an dem mindestens einen Tragprofil (2, 2a, 2b).