[0001] Die Erfindung betrifft einen Gewehrverschluss nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Gewehr mit einem derartigen Gewehrverschluss.
[0002] Gewehrverschlüsse enthalten in der Regel einen relativ zu einem Patronenlager bewegbaren
und mittels einer Verriegelungseinrichtung in einer geschlossenen Stellung verriegelbaren
Verschlusskörper, der an seinem vorderen Ende einen Verschlusskopf zum Abschluss des
Patronenlagers nach hinten enthält.
[0003] Aus der
DE 30 45 831 A1 ist ein Verschluss für eine automatische Feuerwaffe mit einem Verschlusskopf und
einer Verriegelungseinrichtung zur Halterung des Verschlusskopfs in einer Verriegelungsstellung
bekannt. Die Verriegelungseinrichtung besteht aus zwei in dem Verschlusskopf lose
gelagerten Stützklappen, die in dem Verschlusskopf um zwei voneinander beabstandete
Querachsen schwenkbar gelagert und durch eine Stützhülse aus einer nach innen geklappten
Lösestellung in eine nach außen geschwenkte Verriegelungsstellung bewegbar sind.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gewehrverschluss und ein Gewehr mit einem derartigen
Gewehrverschluss zu schaffen, die eine funktionssichere Bewegung der Verriegelungselemente
zwischen der Verriegelungsstellung und der Lösestellung ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Gewehrverschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und durch ein Gewehr mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Der erfindungsgemäße Gewehrverschluss enthält einen Verschlussträger, an dem ein
Verschlusskopf und eine Verriegelungseinrichtung mit zwei diametral gegenüberliegenden
und über ein Steuerelement aus einer Lösestellung in eine Verriegelungsstellung schwenkbaren
Verriegelungselementen zur Halterung des Verschlusskopfs in einer Verriegelungsstellung
angeordnet sind. Die Verriegelungselemente sind über Lagerzapfen um eine gemeinsame
Querachse schwenkbar gelagert und das Steuerelement weist an den Verriegelungselementen
zur Anlage gelangende vordere und hintere Stützbereiche zur gesteuerten Zwangsbewegung
der Verriegelungselemente sowohl in die Verriegelungsstellung als auch in die Lösestellung
auf. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Verriegelungselemente nicht nur
ihre Verriegelungsstellung, sondern auch ihre Lösestellung auch ohne Federn oder sonstige
aufwändige Rückstellelemente sicher erreichen. Auf diese Weise kann die Funktionssicherheit
und Zuverlässigkeit verbessert werden.
[0007] In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform sind die Verriegelungselemente halbschalenförmig
ausgebildet und über jeweils zwei gegenüberliegende Lagerzapfen in miteinander fluchtenden
Querbohrungen zweier zueinander paralleler Halteelemente schwenkbar gelagert. An den
vorderen Enden der vorzugsweise als Blechteile ausgeführten plattenförmigen Halteelemente
kann der Verschlusskopf gehalten sein.
[0008] Die gegenüberliegenden Lagerzapfen der Verriegelungselemente können zweckmäßigerweise
halbringförmig ausgebildet sein und die beiden Verriegelungselemente liegen mit ihren
gegenüberliegenden Lagerzapfen an einer oberen bzw. unteren Innenwand der miteinander
fluchtenden Querbohrungen an. Über zwischen den halbringförmigen Lagerzapfen eingesetzte
Stifte können die beiden Verriegelungselemente schwenkbar an den Halteelementen gehalten
sein.
[0009] Eine sichere Führung der Verriegelungselemente kann dadurch erreicht werden, dass
die beiden Verriegelungselemente an ihrer Vorderseite eine nach außen gekrümmte Anlagefläche
zur Anlage an einer nach innen gekrümmten Führungsfläche an der Rückseite des Verschlusskopfs
aufweisen.
[0010] In einer bevorzugten Ausführung weisen die beiden Verriegelungselemente einen gegenüber
den Lagerzapfen nach vorne vorstehenden vorderen Teil und einen gegenüber den Lagerzapfen
nach hinten ragenden hinteren Teil auf. An der Außenseite des vorderen Teils der Verriegelungselemente
sind vorzugsweise nach außen vorstehende Verriegelungsansätze zum Eingriff in eine
Ringnut am hinteren Ende einer Verriegelungshülse oder eines Laufs angeordnet. An
der Innenseite des vorderen Teils der Verriegelungselemente kann eine schräge vordere
Steuerfläche zur Bewegung der Verriegelungselemente in die Verriegelungsstellung und
an der Innenseite des hinteren Teils der Verriegelungselemente eine schräge hintere
Steuerfläche zur Bewegung der Verriegelungselemente in die Lösestellung vorgesehen
sein.
[0011] Das vorzugsweise hülsenförmige Steuerelement weist an seinem vorderen Ende einen
mit den vorderen Steuerflächen der Verriegelungselemente zusammenwirkenden vorderen
Stützbereich zur Bewegung der Verriegelungselemente in die Verriegelungsstellung und
einen mit den hinteren Steuerflächen der Verriegelungselemente zusammenwirkenden hinteren
Stützbereich zur Bewegung der Verriegelungselemente in die Lösestellung auf.
[0012] Die Erfindung betrifft außerdem ein Gewehr mit einem vorstehend beschriebenen Gewehrverschluss.
[0013] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Teil eines Gewehrs mit einem Lauf, einer Verriegelungshülse und einem Gewehrverschluss
in einer Seitenansicht;
- Figur 2
- den in Figur 1 gezeigten Teil eines Gewehrs mit Gewehrverschluss in einer Draufsicht;
- Figur 3
- den vorderen Teil des in den Figuren 1 und 2 gezeigten Gewehrverschlusses mit ausgeblendeter
Verriegelungshülse in einer Seitenansicht;
- Figur 4
- einen Verschlusskopf des in den Figuren 1 und 2 gezeigten Gewehrverschlusses in einer
Perspektivansicht;
- Figur 5
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Figur 1;
- Figur 6
- eine Schnittansicht entlang der Linie B-B von Figur 2;
- Figur 7
- den in Figur 4 gezeigten Verschlusskopf in einer Vorderansicht;
- Figur 8
- den in Figur 4 gezeigten Verschlusskopf in einer Seitenansicht;
- Figur 9
- eine Schnittansicht entlang der Linie B-B von Figur 7;
- Figur 10
- eine Schnittansicht entlang der Linie A-A von Figur 7 und
- Figur 11
- eine Schnittansicht entlang der Linie C-C von Figur 8.
[0014] In den Figuren 1 und 2 ist ein Teil eines als Geradezug-Repetiergewehr ausgeführten
Gewehrs mit einem Lauf 1, einer Verriegelungshülse 2 und einem hier als Kammerverschluss
ausgebildeten und mittels eines Kammerstengels 3 zwischen einer hinteren Öffnungsstellung
und einer vorderen Schließstellung relativ zum Lauf 1 bewegbaren Gewehrverschluss
4 in einer Seitenansicht und einer Draufsicht gezeigt. Der auf einem Systemkasten
bzw. Verschlussgehäuse 5 verschiebbar geführte Gewehrverschluss 4 enthält einen Verschlussträger
6 mit zwei zueinander parallelen äußeren Führungsschienen 7 und zwei zueinander parallelen
inneren plattenförmigen Halteelementen 8, an denen ein in Figur 3 gezeigter Verschlusskopf
9 zum Abschluss eines Patronenlagers nach hinten und eine Verriegelungseinrichtung
10 zur Halterung des Verschlusskopfs 9 in einer Verriegelungsstellung angeordnet sind.
An dem Systemkasten bzw. Verschlussgehäuse 5 ist ein in Figur 1 erkennbarer Abzugsmechanismus
11 mit einem Abzugszüngel 12 angeordnet.
[0015] Wie besonders aus Figur 3 hervorgeht, wird der Verschlusskopf 9 durch die vorderen
Enden der vorzugsweise als Blechteile ausgeführten plattenförmigen Halteelemente 8
gehalten. Hierzu weisen die plattenförmigen Halteelemente 8 an ihren vorderen Enden
jeweils eine kopfförmige Erweiterung 13 zum formschlüssigen Eingriff in entsprechend
ausgebildete, diametral gegenüberliegende Ausnehmungen 14 am Verschlusskopfs 9 auf.
[0016] Die Verriegelungseinrichtung 10 besteht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus
zwei diametral gegenüberliegenden halbschalenförmigen oberen und unteren Verriegelungselementen
15, die zwischen den beiden plattenförmigen Halteelementen 8 um eine gemeinsame Querachse
16 zwischen einer nach innen geschwenkten Lösestellung und einer nach außen geschwenkten
Verriegelungsstellung schwenkbar sind.
[0017] Der in Figur 4 in einer Perspektivansicht dargestellte Verschlusskopf 9 enthält einen
im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper 17, der an seiner Vorderseite einen zu einer
Längsachse des Grundkörpers 17 rechtwinkligen Stoßboden 18 und an seiner Rückseite
eine in den Figuren 3 und 5 erkennbare, nach innen gewölbte Führungsfläche 19 für
die Führung der schwenkbaren Verriegelungselemente 15 enthält. An der Außenseite des
zylindrischen Grundkörpers 16 sind die beiden gegenüberliegenden Ausnehmungen 14 für
den formschlüssigen Eingriff der vorderen Enden 13 der beiden plattenförmigen Halteelemente
8 angeordnet. Der Verschlusskopf 9 enthält außerdem eine den Stoßboden 18 ringförmig
umschließende Umrandung 20, die bei der gezeigten Ausführung durch zwei an der Vorderseite
des Grundkörpers 17 lösbar angeordnete halbringförmige Umrandungsteile 21 und 22 gebildet
wird.
[0018] Wie aus den Figuren 3 und 5 hervorgeht, sind die beiden diametral gegenüberliegenden
oberen und unteren halbschalenförmigen Verriegelungselemente 15 in miteinander fluchtenden
Querbohrungen 23 der beiden plattenförmigen Halteelemente 8 um die gemeinsame Querachse
16 schwenkbar gelagert. Hierzu weisen die beiden Verriegelungselemente 15 an ihrer
Außenseite zwei diametral gegenüberliegende Abflachungen 24 mit nach außen vorstehenden
halb ringförmigen Lagerzapfen 25 auf. Das obere Verriegelungselement 15 liegt mit
seinen beiden diametral gegenüberliegenden Lagerzapfen 25 an der oberen Innenwand
der beiden miteinander fluchtenden Querbohrungen 23 an, während das untere Verriegelungselement
15 mit seinen beiden diametral gegenüberliegenden Lagerzapfen 25 an der unteren Innenwand
der beiden miteinander fluchtenden Querbohrungen 23 anliegt. Über die zwischen den
Lagerzapfen 25 eingesetzte Stifte 26 werden die Verriegelungselemente 15 an den beiden
plattenförmigen Halteelementen 8 schwenkbar gehalten.
[0019] In den Figuren 5 und 6 ist erkennbar, dass die halbschalenförmigen Verriegelungselemente
15 einen gegenüber den Lagerzapfen 25 nach vorne vorstehenden vorderen Teil 27 und
einen gegenüber den Lagerzapfen 25 nach hinten ragenden hinteren Teil 28 aufweisen.
An der Vorderseite ihres gegenüber den Lagerzapfen 25 nach vorne vorstehenden vorderen
Teils 27 ist eine nach außen gekrümmte Anlagefläche 29 zur Anlage an der hinteren
Führungsfläche 19 an der Rückseite des Verschlusskopfs 9 vorgesehen. Die vorderen
Anlageflächen 29 der Verriegelungselemente 15 sind so auf die hintere Führungsfläche
19 des Verschlusskopfs 9 abgestimmt, dass die Verriegelungselemente 15 bei ihrer Bewegung
zwischen der Lösestellung und der Verriegelungsstellung an der hinteren Führungsfläche
19 der Verschlusskopfs 9 geführt sind.
[0020] An der Außenseite des vorderen Teils 27 der Verriegelungselemente 15 sind halb- oder
teilringförmige Verriegelungsansätze 30 zum Eingriff in eine in Figur 5 erkennbare
innere Ringnut 31 am hinteren Ende der Verriegelungshülse 2 vorgesehen. In der Verriegelungsstellung
der Verriegelungselemente 15 greifen die Verriegelungsansätze 30 in die Ringnut 31
formschlüssig ein, während die Verriegelungsansätze 30 in der Lösestellung der Verriegelungselemente
15 so nach innen geschwenkt sind, dass der Gewehrverschluss 4 zur Öffnung nach hinten
gezogen werden kann. An der Innenseite des vorderen Teils 27 der Verriegelungselemente
15 sind gemäß Figur 6 eine innere, leicht konische Stützfläche 32 und eine schräge
vordere Steuerfläche 33 zur Bewegung der Verriegelungselemente 15 in die Verriegelungsstellung
vorgesehen. An der Innenseite des gegenüber den Lagerzapfen 25 nach hinten vorstehenden
hinteren Teils 28 der Verriegelungselemente 15 ist eine schräge hintere Steuerfläche
34 zur Bewegung der Verriegelungselemente 15 in die Lösestellung angeordnet.
[0021] Zwischen den beiden halbschalenförmigen Verriegelungselementen 15 ist ein mit dem
Kammerstengel 3 zur axialen Verschiebung gekoppeltes hülsenförmiges Steuerelement
35 zur Steuerung der Bewegung der Verriegelungselemente 15 zwischen Verriegelungsstellung
und der Lösestellung angeordnet. Das hülsenförmige Steuerelement 35 weist an seinem
vorderen Ende einen als radiale Erweiterung ausgebildeten vorderen Stützbereich 36
zur Bewegung der Verriegelungselemente 15 in die Verriegelungsstellung und einen nach
hinten versetzten rampenförmigen hinteren Stützbereich 37 zur Bewegung der Verriegelungselemente
15 in die Lösestellung auf. Durch eine axiale Verschiebung des hülsenförmigen Steuerelements
35 relativ zu den beiden Verriegelungselementen 15 können somit die Verriegelungselemente
15 nicht nur in die Verriegelungsstellung, sondern auch ohne zusätzliche Federn oder
andere separate Rückstellelemente zwangsgesteuert wieder in die Lösestellung bewegt
werden. Dadurch kann der Teileaufwand verringert und die Zuverlässigkeit verbessert
werden.
[0022] Zur axialen Verschiebung des hülsenförmigen Steuerelements 35 ist dieses mit dem
Kammerstengel 3 über zwei auch in Figur 2 gezeigte parallele plattenförmige Schubteile
38 derart gekoppelt, dass das Steuerelement 35 durch Drehung des Kammerstengels 3
zwischen einer vorderen Verriegelungsstellung und einer hinteren Entriegelungsstellung
verschiebbar ist. Hierzu sind die beiden plattenförmigen Schubteile 38 an ihren vorderen
Enden über in Figur 5 gezeigte Stifte 39 mit einem zylindrischen hinteren Ende 40
des Steuerelements 35 verbunden. Wird das Steuerelement 35 aus einer hinteren Entriegelungsstellung
nach vorne geschoben, werden die Verriegelungsansätze 30 an dem vorderen Teil 27 der
beiden Verriegelungselemente 15 über den vorderen Stützbereich 36 und die schrägen
vorderen Steuerflächen 33 radial nach außen gedrückt und über die konische Stützfläche
32 in der Verriegelungsstellung gehalten. Beim Zurückziehen des Steuerelements 35
in die hintere Entriegelungsstellung werden die Verriegelungselemente 15 durch Anlage
des hinteren Stützbereichs 37 an den schrägen hinteren Steuerflächen 34 der Verriegelungselemente
15 so geschwenkt, dass die Verriegelungsansätze 30 an dem vorderen Teil 27 der beiden
Verriegelungselemente 15 radial nach innen in eine Lösestellung gedrückt werden. Dadurch
wird mit relativ wenigen und kostengünstig herstellbaren Teilen ein besonders stabiler
und funktionssicherer Gewehrverschluss mit einer sicheren Verriegelung und Entriegelung
erreicht. Innerhalb des hülsenförmigen Steuerelements 35 ist ein Schlagbolzen 41 axial
verschiebbar geführt.
[0023] In den Figuren 7 bis 11 ist der in Figur 4 in einer Perspektivansicht gezeigte Verschlusskopf
9 mit dem im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper 17 in verschiedenen Ansichten
gezeigt. Wie bereits vorstehend erläutert, weist der Grundkörper 17 an seiner Vorderseite
einen zu einer Längsachse des Grundkörpers 17 rechtwinkligen Stoßboden 18 und an seiner
Rückseite eine nach innen gewölbte Führungsfläche 19 für die Führung der schwenkbaren
Verriegelungselemente 15 auf. In dem Grundkörper 17 ist eine zentrale Durchgangsöffnung
42 für die Führung eines vorderen Endes des Schlagbolzens 41 angeordnet. Radial versetzt
zur Durchgangsöffnung 42 sind in dem Grundkörper 17 außerdem zwei zur Vorderseite
hin offene Sacklochbohrungen 43 für die Aufnahme mittels Federn beaufschlagter stiftförmiger
Patronenauswerfer angeordnet. Der Verschlusskopf 9 enthält außerdem eine den Stoßboden
18 ringförmig umschließende Umrandung 20, die bei der gezeigten Ausführung durch zwei
an der Vorderseite des Grundkörpers 17 lösbar angeordnete Umrandungsteile 21 und 22
gebildet wird. Hierzu weist der Grundkörper 17 an seiner Vorderseite eine am Außenumfang
umlaufende, in den Figuren 9 und 10 erkennbare Haltenut 44 zum formschlüssigen Eingriff
der beiden Umrandungsteile 21 und 22 auf.
[0024] Bei der gezeigten Ausführung sind in die an der Außenseite des Grundkörpers 17 umlaufende
Haltenut 44 zwei als Halbringe ausgebildete Umrandungsteile 21 und 22 eingesetzt.
Die beiden halbringförmigen Umrandungsteile 21 und 22 weisen jeweils eine halbschalenförmige
Innenfläche 45 zur Begrenzung eines auf das Kaliber abgestimmten Innendurchmessers
auf. Außerdem enthalten die beiden halbringförmigen Umrandungsteile 21 und 22 an ihrer
hinteren Seite eine innere Anlagefläche 46 zur Anlage am Stoßboden 18 und einen hakenförmigen
Ansatz 47 zum formschlüssigen Eingriff in die Haltenut 44. Über eine Ringfeder 48
werden die beiden Umrandungsteile 21 und 22 zusammengehalten und in der Haltenut 44
fixiert. Hierzu enthalten die Umrandungsteile 21 und 22 an ihrer Außenseite eine Ringnut
49 zur Aufnahme der die beiden Umrandungsteile 21 und 22 umschließenden Ringfeder
48. Zur verdrehgesicherten Halterung weist die Ringfeder 48 an ihrem beiden Enden
gemäß Figur 10 ein nach innen rechtwinklig vorstehendes Endstück 50 zum Eingriff in
eine radiale Sacklochbohrung 51 an der Außenseite des Umrandungsteils 21 auf. An dem
in Figur 7 linken Umrandungsteil 21 ist ein nach innen ragender klauenförmiger Patronenauszieher
52 zum Herausziehen einer Patronenhülse aus dem Patronenlager angeformt.
[0025] An den Innenseiten der Umrandungsteile 21 und 22 sind unterhalb der in Figur 10 gezeigten
hakenförmigen Ansätze 47 in Figur 11 erkennbare Positionierelemente 53 zum formschlüssigen
Eingriff in entsprechende Gegenelemente 54 an der Außenseite des Grundkörpers 17 angeordnet.
Die Positionierelemente 53 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als nach innen
vorstehende halbrunde Ansätze ausgeführt. Die Gegenelemente 54 sind als halbrunde
Vertiefungen an der Außenseite des Grundkörpers 17 ausgebildet. Über die Positionierelemente
53 und die entsprechenden Gegenelemente 54 kann eine definierte und gegen Verdrehung
gesicherte Position der Umrandungsteile 21 und 22 vorgegeben werden.
[0026] Die zur seitlichen Begrenzung des Stoßbodens 18 dienenden Umrandungsteile 21 und
22 können somit bei einem Kaliberwechsel durch jeweils an das gewünschte Kaliber angepasste
weitere Umrandungsteile ersetzt werden. Durch Austausch der Position der beiden Umrandungsteile
21 und 22 kann außerdem die Patronenauswurfrichtung einfach geändert werden. Für einen
Kaliberwechsel oder einen Wechsel der Patronenauswurfrichtung müssen nicht komplette
Verschlussköpfe bereitgestellt werden. Je nach Kaliber und Patronenauswurfrichtung
können vielmehr entsprechend angepasste Verschlussköpfe unter Verwendung eines standardisierten
Grundkörpers einfach zusammengestellt und leicht montiert werden. Dadurch können die
Kosten für einen Kaliberwechsel oder eine Anpassung der Patronenauswurfrichtung reduziert
werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Lauf
- 2
- Verriegelungshülse
- 3
- Kammerstängel
- 4
- Gewehrverschluss
- 5
- Systemkasten bzw. Verschlussgehäuse
- 6
- Verschlussträger
- 7
- Äußere Führungsschiene
- 8
- Inneres Halteelement
- 9
- Verschlusskopf
- 10
- Verriegelungseinrichtung
- 11
- Abzugsmechanismus
- 12
- Abzugszüngel
- 13
- Erweiterung
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Verriegelungselement
- 16
- Querachse
- 17
- Grundkörper
- 18
- Stoßboden
- 19
- Führungsfläche
- 20
- Umrandung
- 21
- Erstes Umrandungsteil
- 22
- Zweites Umrandungsteil
- 23
- Querbohrung
- 24
- Abflachung
- 25
- Lagerzapfen
- 26
- Stift
- 27
- Vorderer Teil des Verriegelungselements
- 28
- Hinterer Teil des Verriegelungselements
- 29
- Anlagefläche
- 30
- Verriegelungsansatz
- 31
- Ringnut
- 32
- Stützfläche
- 33
- Vordere Steuerfläche
- 34
- Hintere Steuerfläche
- 35
- Steuerelement
- 36
- Vorderer Stützbereich
- 37
- Hinterer Stützbereich
- 38
- Schubteil
- 39
- Stift
- 40
- Hinteres Ende des Steuerelements
- 41
- Schlagbolzen
- 42
- Durchgangsöffnung
- 43
- Sacklochbohrung
- 44
- Haltenut
- 45
- Innenfläche
- 46
- Innere Anlagefläche
- 47
- Hakenförmiger Ansatz
- 48
- Ringfeder
- 49
- Ringnut
- 50
- Endstück
- 51
- Sacklochbohrung
- 52
- Patronenauszieher
- 53
- Positionierelement
- 54
- Gegenelement
1. Gewehrverschluss (4) mit einem Verschlussträger (6), an dem ein Verschlusskopf (9)
und eine Verriegelungseinrichtung (10) mit zwei diametral gegenüberliegenden und über
ein Steuerelement (35) aus einer Lösestellung in eine Verriegelungsstellung schwenkbaren
Verriegelungselementen (15) zur Halterung des Verschlusskopfs (9) in einer Verriegelungsstellung
angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungselemente (15) über Lagerzapfen (25) um eine gemeinsame Querachse
(16) schwenkbar gelagert sind und dass das Steuerelement (35) an den Verriegelungselementen
(15) zur Anlage gelangende vordere und hintere Stützbereiche (36, 37) zur gesteuerten
Zwangsbewegung der Verriegelungselemente (15) sowohl in die Verriegelungsstellung
als auch in die Lösestellung enthält.
2. Gewehrverschluss (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungselemente (15) halbschalenförmig ausgebildet und über jeweils zwei
gegenüberliegende Lagerzapfen (25) in miteinander fluchtenden Querbohrungen (23) zweier
zueinander paralleler Halteelemente (8) schwenkbar gelagert sind.
3. Gewehrverschluss (4) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskopf (9) an den vorderen Enden der zueinander parallelen Halteelemente
(8) gehalten ist.
4. Gewehrverschluss (4) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenüberliegenden Lagerzapfen (25) der Verriegelungselemente (15) halbringförmig
ausgebildet sind und die beiden Verriegelungselemente (15) mit ihren gegenüberliegenden
Lagerzapfen (25) an einer oberen bzw. unteren Innenwand der miteinander fluchtenden
Querbohrungen (23) anliegen.
5. Gewehrverschluss (4) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verriegelungselemente (15) über zwischen den halbringförmigen Lagerzapfen
(25) eingesetzte Stifte (26) an den Halteelementen (8) schwenkbar gehalten sind.
6. Gewehrverschluss (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verriegelungselemente (15) an ihrer Vorderseite eine nach außen gekrümmte
Anlagefläche (29) zur Anlage an einer nach innen gekrümmten Führungsfläche (19) an
der Rückseite des Verschlusskopfs (9) aufweisen.
7. Gewehrverschluss (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verriegelungselemente (15) einen gegenüber den Lagerzapfen (25) nach vorne
vorstehenden vorderen Teil (27) und einen gegenüber den Lagerzapfen (25) nach hinten
ragenden hinteren Teil (28) aufweisen.
8. Gewehrverschluss (4) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite des vorderen Teils (27) der Verriegelungselemente (15) nach außen
vorstehende Verriegelungsansätze (30) zum Eingriff in eine Ringnut (31) am hinteren
Ende einer Verriegelungshülse (2) angeordnet sind.
9. Gewehrverschluss (4) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des vorderen Teils (27) der Verriegelungselemente (15) eine schräge
vordere Steuerfläche (33) zur Bewegung der Verriegelungselemente (15) in die Verriegelungsstellung
und an der Innenseite des hinteren Teils (28) der Verriegelungselemente (15) eine
schräge hintere Steuerfläche (34) zur Bewegung der Verriegelungselemente (15) in die
Lösestellung vorgesehen ist.
10. Gewehrverschluss (4) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (35) an seinem vorderen Ende einen mit den vorderen Steuerflächen
(33) der Verriegelungselemente (15) zusammenwirkenden vorderen Stützbereich (36) zur
Bewegung der Verriegelungselemente (15) in die Verriegelungsstellung und einen mit
den hinteren Steuerflächen (34) der Verriegelungselemente (15) zusammenwirkenden hinteren
Stützbereich (37) zur Bewegung der Verriegelungselemente (15) in die Lösestellung
enthält.
11. Gewehrverschluss (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Steuerelements (35) ein Schlagbolzen (41) axial verschiebbar geführt
ist.
12. Gewehr mit einem Lauf (1), einer Verriegelungshülse (2) und einem zwischen einer hinteren
Öffnungsstellung und einer vorderen Schließstellung bewegbaren Gewehrverschluss (4),
dadurch gekennzeichnet, dass der Gewehrverschluss (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet ist.