(19)
(11) EP 4 442 584 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.2024  Patentblatt  2024/41

(21) Anmeldenummer: 24159616.2

(22) Anmeldetag:  26.02.2024
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65B 5/10(2006.01)
B07C 5/36(2006.01)
B65B 35/04(2006.01)
B65B 65/00(2006.01)
B07C 5/02(2006.01)
B65B 21/08(2006.01)
B65B 57/14(2006.01)
B65B 21/06(2006.01)
(52) Gemeinsame Patentklassifikation (CPC) :
B07C 5/36; B65B 35/04; B65B 5/10; B65B 2220/14; B65B 21/06; B65B 65/003; B65B 57/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC ME MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA
Benannte Validierungsstaaten:
GE KH MA MD TN

(30) Priorität: 05.04.2023 DE 102023108758

(71) Anmelder: KRONES Aktiengesellschaft
93073 Neutraubling (DE)

(72) Erfinder:
  • Stefan, Poeschl
    93073 Neutraubling (DE)

(74) Vertreter: Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB 
Leopoldstraße 4
80802 München
80802 München (DE)

   


(54) SYSTEM UND VERFAHREN ZUM ERSTELLEN VON GEBINDEN


(57) System zum Erstellen von Gebinden, die zwei oder mehr unterschiedliche Produkte, insbesondere Behälter mit flüssigem oder pastösem Inhalt, umfassen, wobei das System eine Verpackungsvorrichtung zum Erstellen von Gebinden umfasst, wobei die Verpackungsvorrichtung zwei oder mehr Zuführungen zum Zuführen von Produkten umfasst, wobei die Verpackungsvorrichtung ausgebildet ist, um aus zwei oder mehr unterschiedlichen Produkten ein Gebinde zu erstellen, wobei das System einen Produktspeicher umfasst, der zwei oder mehr Puffer-Zeilen zum Speichern von Produkten umfasst, wobei der Produktspeicher so ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass eine Zuführung der Verpackungsvorrichtung mit Produkten aus wenigstens einer Puffer-Zeile des Produktspeichers befüllt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das System eine Steuerung umfasst, die eine Steuerung für den Produktspeicher umfasst, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, das Einspeichern von Produkten in den Produktspeicher so zu steuern, dass mindestens eine Puffer-Zeile des Produktspeichers beim Befüllen mit sortenreinen Produkten mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Puffer-Kapazität der jeweiligen Puffer-Zeile befüllt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein System und ein Verfahren zum Erstellen von Gebinden, die zwei oder mehr unterschiedliche Produkte umfassen.

[0002] Es ist es bekannt, Gebinde mit zwei oder mehr unterschiedlichen Produkten zu erstellen, indem die entsprechenden Produkte vorproduziert, gelagert und dann zusammengestellt und verpackt werden. Dabei kann insbesondere Verpackungsmaterial zum Transport notwendig werden, da die Produktion typischerweise an einem anderen Ort als die Lagerung erfolgt. Zudem werden große Lagerkapazitäten benötigt, die wiederum hohe Anschaffungskosten und Logistikkosten erzeugen.

[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes System und Verfahren zum Erstellen von solchen Gebinden, die zwei oder mehr unterschiedliche Produkte umfassen, bereitzustellen.

[0004] Die Erfindung umfasst ein System nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 7. Weitere Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen ausgeführt.

[0005] Produkte können hierbei insbesondere Behälter mit einem flüssigen oder pastösen Inhalt sein. Wenn zwei Produkte als unterschiedlich bezeichnet werden, können sie unterschiedliche Behälter und/oder unterschiedliche Inhalte und/oder unterschiedliche Behälterausstattungen umfassen.

[0006] Behälterausstattungen können hierbei insbesondere Behältermarkierungen wie Etiketten und/oder Direktdrucke, wobei unterschiedliche Inhalte der Behältermarkierungen auch als unterschiedliche Behältermarkierungen betrachtet werden können, und/oder Verschlüsse oder ähnliches umfassen oder sein. Der Begriff "unterschiedlich" bezieht sich hier insbesondere auf absichtlich unterschiedlich ausgebildete Behälter und/oder Inhalte und/oder Behälterausstattungen. Kleine Abweichungen, beispielsweise aufgrund von Herstellverfahren für Behälter, Inhalten oder Behälterausstattungen, die üblicherweise vorkommen und vom Fachmann nicht als Unterschiede, sondern als solche unwillentlichen Abweichungen erkannt würden, werden dabei nicht berücksichtigt und entsprechend Produkte mit solchen Abweichungen nicht als unterschiedlich betrachtet.

[0007] Zwei unterschiedliche Produkte können beispielsweis zwei unterschiedlichen Behälter, beispielsweise Behälter mit unterschiedlichen Materialien, Formen, Größen, oder Farben, aufweisen und/oder zwei unterschiedliche Produkte können unterschiedliche Inhalte enthalten. Unterschiedliche Produkte können gleiche oder unterschiedliche Behälterausstattungen umfassen. Insbesondere können unterschiedliche Produkte unterschiedliche Inhalte in gleichen Behältern, insbesondere mit unterschiedlichen Behältermarkierungen, oder gleiche Inhalte in unterschiedlichen Behältern, insbesondere mit gleichen Behältermarkierungen, oder unterschiedliche Behälter mit unterschiedlichen Inhalten, insbesondere mit unterschiedlichen Behältermarkierungen, sein. Eine Produktsorte kann beispielsweise anhand der Behälterausstattung, insbesondere einer Behältermarkierung, z.B. eines Etiketts, oder anhand des Behälters erfassbar sein, d.h. die Behälterausstattung oder der Behälter kann eine eindeutige Zuordnung zu einer Produktsorte ermöglichen.

[0008] Behälter können Kunststoffbehälter oder Glasbehälter, insbesondere Flaschen aus Glas oder Kunststoff, beispielsweise aus PET oder PE gefertigte Kunststoffflaschen, sein.

[0009] Das System umfasst eine Verpackungsvorrichtung zum Erstellen von Gebinden. Diese Verpackungsvorrichtung umfasst zwei oder mehr Zuführungen zum Zuführen von Produkten. Die Zuführungen können beispielsweise als Gassen oder anderweitige Zuführungen ausgebildet sein. Die Zuführungen können eine, insbesondere einreihige, nach Sorte getrennte Zuführung von Produkten erlauben. In der Verpackungsvorrichtung können die zugeführten Produkte dann zusammen zu einem Gebinde verpackt werden.

[0010] Die Verpackungsvorrichtung ist dazu ausgebildet, aus zwei oder mehr unterschiedlichen Produkten ein Gebinde zu erstellen. Insbesondere kann die Verpackungsvorrichtung so ausgebildet sein, dass pro Zuführung ein sortenreines Produkt zugeführt werden kann und eine bestimmte Anzahl von so zugeführten sortenreinen Produkten dann in der Verpackungsmaschine zusammen zu einem Gebinde verpackt werden können. Als sortenrein werden Produkte bezeichnet, die nicht unterschiedlich sind, also insbesondere gleiche Behälter mit gleichen Inhalten, insbesondere mit gleichen Behälterausstattungen, umfassen.

[0011] Das System umfasst des Weiteren einen Produktspeicher, der zwei oder mehr Pufferzeilen zum Speichern von Produkten umfasst. Die Pufferzeile(n) werden im Folgenden auch einfach als "Zeile(n)" bezeichnet. Ein solcher Produktspeicher kann so ausgebildet sein, dass Zeilen nacheinander befüllt werden können und durch den Puffer befördert werden können. Die Abstände von den Zeilen voneinander können variabel sein. Die Befüllung des Produktspeichers kann insbesondere durch einen Produkteingang erfolgen. Durch den Produkteingang kann eine Pufferzeile befüllt werden, wobei insbesondere eine oder mehrere Pufferzeilen gleichzeitig befüllt werden können. Ein Produktspeicher kann insbesondere als Vorrichtung zum Puffern von Behältern in einer Behälterbehandlungsanlage wie in WO 2021/259525 A1 oder DE 10 2018 211 859 A1 beschrieben, ausgebildet sein, wobei die dort beschriebenen Reihen einer oben erwähnten (Puffer-)Zeile entsprechen können.

[0012] Der Produktspeicher ist so ausgebildet und/oder angeordnet, dass eine Zuführung der Verpackungsvorrichtung mit Produkten aus wenigstens einer Pufferzeile des Produktspeichers befüllt werden kann. Hierbei kann die Befüllung der Zuführung direkt aus einer Pufferzeile oder über zwischengeschaltete Transportmittel, z.B. Transportbahnen, Kettenförderer, Transfersterne, Puffer oder ähnliches erfolgen.

[0013] Der Produktspeicher kann so angeordnet sein, dass (grundsätzlich) Produkte aus jeder Puffer-zeile des Produktspeichers zu jeder Zuführung der Verpackungsvorrichtung geführt werden können, und zwar direkt oder über zwischengeschaltete Transportmittel, wobei insbesondere die Zuführung aus jeder Pufferzeile zu jeder Zuführung nicht zu jedem Zeitpunkt möglich sein muss und es insbesondere von der Lage der Pufferzeile abhängen kann, ob eine Zuführung in dem Moment möglich ist oder nicht. Der Pufferspeicher kann so ausgebildet sein, dass zu einem Zeitpunkt jeweils nur Produkte aus einer Pufferzeile zu einer Zuführung geführt werden können oder diese befüllen können.

[0014] Der Produktspeicher kann einen Produktausgang haben, an dem Produkte aus einer oder mehreren Pufferzeilen gleichzeitig aus dem Produktspeicher entfernt werden können. Die Pufferzeilen können insbesondere parallel zueinander angeordnet sein. Der Produktausgang des Produktspeichers kann (direkt oder über zwischengeschaltete Transportmittel) an den Zuführungen der Verpackungsvorrichtung so angeordnet sein, dass Produkte aus einer Pufferzeile in genau eine Zuführung eingeführt werden können. Insbesondere können dabei mehrere Zuführungen aus mehreren Pufferzeilen gleichzeitig durch den Produktausgang befüllt werden.

[0015] Das System umfasst des Weiteren eine Steuerung, die eine Steuerung für den Produktspeicher umfasst.

[0016] Die Steuerung, die eine Steuerung für den Produktspeicher umfasst, ist dazu ausgebildet, das Einspeichern von Produkten in den Produktspeicher so zu steuern, dass mindestens eine Puffer-zeile des Speichers beim Befüllen mit sortenreinen Produkten mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Puffer-Kapazität der jeweiligen Pufferzeile befüllt wird.

[0017] Die Steuerung kann so ausgebildet sein, dass sie das System so steuert, dass die Pufferzeilen des Produktspeichers mit sortenreinen Produkten befüllt werden. Hierfür kann das System insbesondere eine Erkennungsvorrichtung für Produkte umfassen, die insbesondere am Eingang des Produktspeichers angeordnet ist, und die der Steuerung ein Erkennen jedes zugeführten Produktes, und insbesondere seiner Sorte, ermöglichen kann. Die Erkennungsvorrichtung kann insbesondere als Kamera ausgebildet sein oder eine Kamera umfassen, auf deren Bilder oder davon abgeleitete Ergebnisse die Erkennungsvorrichtung zugreifen kann. Aus den Bildern der Kamera kann insbesondere die Sorte des jeweils aufgenommenen Produktes erkennbar sein, z.B. aufgrund von Behältereigenschaften und/oder Behälterausstattung. Damit kann die Steuerung dann das System so steuern, dass das Produkt in eine Pufferzeile zugeführt wird, in der weitere Produkte der gleichen Sorte vorhanden sind, oder in eine neue Pufferzeile zugeführt wird, wenn keine befüllbare Pufferzeile mit Produkten der gleichen Sorte vorhanden ist.

[0018] Die Steuerung kann so ausgebildet sein, dass sie das System so steuert, dass eine durchschnittliche Pufferzeile des Produktspeichers, z.B. bei einer Betrachtung des Durchschnitts von 10, 20 oder 30 Pufferzeilen, mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Pufferkapazität der Pufferzeile befüllt wird. Somit kann Platz in der durchschnittlichen Pufferzeile verbleiben, der genutzt werden kann, wenn beispielsweise zusätzliche Produkte dieser Sorte hinzugefügt werden sollen. Die Steuerung kann insbesondere so ausgebildet sein, dass sie das System so steuert, dass die Verpackungsvorrichtung über einen längeren Zeitraum mit einer gleichen Anzahl jeder Sorte von unterschiedlichen Produkten oder einem gewünschten Verhältnis der Anzahlen der jeweiligen unterschiedlichen Produkte, die zu einem Gebinde verpackt werden sollen, versorgt wird.

[0019] Das System kann eine Inspektionsmöglichkeit für Produkte umfassen, die insbesondere eine Ausleitmöglichkeit zum Ausschleusen von Produkten bei einem ungenügenden Inspektionsergebnis umfasst. Ein ungenügendes Inspektionsergebnis kann beispielsweise aufgrund von mangelhafter Befüllung (z.B. überfüllt oder unterfüllt), einem fehlerhaften Behälter und/oder einer fehlerhaften Behälterausstattung, insbesondere einem fehlerhaften Verschluss, einer Verschmutzung oder ähnlichen vorliegen.

[0020] Die Inspektion kann durch eine Inspektionsvorrichtung erfolgen, die vom System umfasst sein kann. Die Inspektionsvorrichtung kann beispielsweise eine Kamera oder einen Sensor umfassen, der Eigenschaften eines Produktes erfasst. Die Inspektionsvorrichtung kann so ausgebildet sein, dass sie ein Produkt beim Zulauf zum Produktspeicher, beim Auslauf aus dem Produktspeicher oder an einer anderen Position inspizieren kann. Beispielsweise kann sie so angeordnet sein, dass aus einer Speicherzeile des Produktspeichers entnommene Produkte inspiziert werden können und danach in die entsprechende Speicherzeile zurückgeleitet werden können, wenn sie die Inspektionserfordernisse erfüllen. Eine solche Aus- und Rückleitung in den Produktspeicher kann beispielsweise wie oder ähnlich wie in der WO 2021/259525 A1, z. B. Figuren 5 und 6 ausgebildet sein, wobei die Inspektionsvorrichtung z.B. wie dortige Vorrichtungen 16, 42, 43 und 44, angeordnet sein kann.

[0021] Eine Inspektionsvorrichtung kann insbesondere eine Ausleitmöglichkeit umfassen, aus der Produkte mit einem ungenügenden Inspektionsergebnis ausgeschleust werden können. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Band zum Ausleiten von Produkten, einen Auswurf für Produkte, zum Beispiel in Form eines Pushers, einen Greifer, der die Produkte greift und entfernt, oder eine andere Ausleitmöglichkeit handeln.

[0022] Die Steuerung, die eine Steuerung für den Produktspeicher umfasst, kann mit einer Steuerung der Inspektionsvorrichtung verbunden sein oder diese umfassen, und somit insbesondere dazu ausgebildet sein, zu erfassen, wenn Produkte ausgeleitet werden.

[0023] Die Steuerung kann den Produktspeicher so steuern, dass beim Einspeichern von, insbesondere sortenreinen, Produkten in eine Zeile des Produktspeichers für ein ausgeschleustes Produkt ein zusätzliches Produkt, insbesondere ein Produkt der gleichen Sorte, zugeführt wird. Eine solche Zuführung erfolgt typischerweise zu einem späteren Zeitpunkt als das Ausschleusen des Produktes. Somit kann bei einer Betrachtung längerer Zeiträume, insbesondere der Zuführung von mindestens zwei oder mehr Pufferzeilen je Zuführung der Verpackungsvorrichtung, die Anzahl der sortengleich zugeführten Produkte pro Sorte oder das Verhältnis der sortengleich zugeführten Produkte der unterschiedlichen Sorten zueinander gleich bleiben.

[0024] Beispielsweise kann, wenn ein Produkt einer bestimmten Sorte nach der Inspektion ausgeschleust wird, die Steuerung den Produktspeicher so steuern, dass beim Einspeichern ein Produkt der gleichen Sorte zusätzlich in eine Pufferzeile der gleichen Sorte hinzugefügt wird.

[0025] Die Steuerung kann insbesondere so ausgebildet sein, dass sie die die Anzahl der Produkte, die im Durchschnitt pro Sorte in eine Pufferzeile gefüllt werden, abhängig von einer erwarteten oder bekannten Wahrscheinlichkeit bestimmt, mit der Produkte dieser Sorte bei einer Inspektion ein unzureichendes Inspektionsergebnis haben.

[0026] Alternativ kann die Anzahl der Produkte, die im Durchschnitt pro Sorte in eine Pufferzeile gefüllt werden, abhängig von einer erwarteten oder bekannten Wahrscheinlichkeit, mit der Produkte dieser Sorte bei einer Inspektion ein unzureichendes Inspektionsergebnis haben, durch eine andere Einheit als die Steuerung bestimmt und von der Steuerung verwendet werden. Der Durchschnitt pro Sorte kann z.B. bei Betrachtung von 10, 20 oder 30 Pufferzeilen, die mit der jeweiligen Produktsorte gefüllt sind, bestimmt werden. Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass Produkte dieser Sorte ausgeschleust werden müssen, desto mehr Platz sollte in einer durchschnittlich befüllten Pufferzeile verbleiben, um gegebenenfalls weitere Produkte der gleichen Sorte hinzufügen zu können, also desto geringer sollte die Anzahl der Produkte in der Pufferzeile in Bezug auf die Puffer-Kapazität der Pufferzeile sein.

[0027] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung so ausgebildet sein, dass sie die Anzahl der Produkte, die in eine Pufferzeile gefüllt werden, wenn keine Produkte ausgeschleust werden, abhängig von einer erwarteten oder bekannten Wahrscheinlichkeit bestimmt, mit der Produkte dieser Sorte bei einer Inspektion ein unzureichendes Inspektionsergebnis haben. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung so ausgebildet sein, dass die Anzahl der Produkte, die in eine Pufferzeile gefüllt werden, wenn keine Produkte ausgeschleust werden, abhängig von einer erwarteten oder bekannten Wahrscheinlichkeit, mit der Produkte dieser Sorte bei einer Inspektion ein unzureichendes Inspektionsergebnis haben, durch eine andere Einheit als die Steuerung bestimmt und von der Steuerung verwendet wird.

[0028] Das System kann einen oder mehrere Füller umfassen. Einer oder mehrere Füller können insbesondere als variable Füller, die eine Abfüllung unterschiedlicher Inhalte ermöglichen, ausgebildet sein, beispielsweise wie Füller, die in EP 38 388 33 A1 oder DE10 2017 120 762 A1 beschrieben sind.

[0029] Das System kann ein oder mehrere Behälterherstellvorrichtungen umfassen, wobei eine oder mehrere der Behälterherstellvorrichtungen, insbesondere variable Behälterherstellvorrichtung(en) sein können, die eine Herstellung von unterschiedlichen Behältern ermöglichen, wie beispielsweise in DE 10 2017 120 762 A1 beschrieben.

[0030] Das System kann einen oder mehrere, insbesondere ein oder mehrere variable, Behälterausstattungsvorrichtungen umfassen. Eine Behälterausstattungsvorrichtung kann insbesondere eine Behältermarkierungsvorrichtung, z.B. eine Etikettiermaschine und/oder eine Direktdruckvorrichtung, umfassen oder als solche ausgebildet sein. Eine variable Behälterausstattungsvorrichtung kann insbesondere dafür ausgebildet sein, unterschiedliche Behälterausstattungen aufzubringen, und zwischen den unterschiedlichen Behälterausstattungen während einem Produktherstelldurchlauf zu wechseln, sodass unterschiedliche Produkte mit einer (variablen) Behälterausstattungsvorrichtungen mit unterschiedlichen Behälterausstattungen versehen werden können. Beispiele für variable Behälterausstattungsvorrichtungen sind beispielsweise in DE 10 2017 120 762 A1 beschrieben. Während einem Produktherstelldurchlauf umfasst hier insbesondere, dass in der Zeit kein Anhalten und Umrüsten der Behälterausstattungsvorrichtung durchgeführt wird.

[0031] Das System kann ein oder mehrere, insbesondere variable, Behälterbehandlungsvorrichtungen umfassen, die insbesondere eine Herstellung von unterschiedlichen Produkten ermöglichen. Eine solche variable Behälterbehandlungsvorrichtung ist beispielsweise die flexible Anlage zum Behandeln von Behältern, wie sie in der DE 10 2017 120 762 A1 beschrieben ist.

[0032] Die Steuerung, die eine Steuerung für den Produktspeicher umfasst, kann mit der Steuerung eines oder mehrerer, insbesondere variabler, Füller verbunden sein oder diese umfassen.

[0033] Die Steuerung kann zusätzlich oder alternativ mit der Steuerung einer oder mehrerer, insbesondere variabler, Behälterherstellvorrichtungen verbunden sein oder diese umfassen.

[0034] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung mit einer Steuerung einer oder mehrerer, insbesondere variabler, Behälterausstattungsvorrichtungen, verbunden sein oder diese umfassen.

[0035] Insbesondere kann die Steuerung mit einer Steuerung einer oder mehrerer, insbesondere variabler, Behälterbehandlungsvorrichtungen verbunden sein oder diese umfassen.

[0036] Eine solche Verbindung, in der die Steuerung mit weiteren Steuerungen, wie oben beschrieben verbunden ist oder diese umfasst, erlaubt insbesondere ein integriertes System, das das gesamte System zum Erstellen von Gebinden steuert. Ein solches System kann insbesondere spontan auftretende Änderungen, beispielsweise durch das Ausschleusen von Behältern, berücksichtigen und ausgleichen.

[0037] Die Steuerung kann dazu ausgebildet sein, das System so zu steuern, dass für jedes ausgeschleuste Produkt ein zusätzliches Produkt, insbesondere ein Produkt der gleichen Sorte, zugeführt, insbesondere nachproduziert, wird. Hierbei kann insbesondere für ein nachproduziertes Produkt die Anzahl von anderen Produktsorten gleichzeitig reduziert werden, insbesondere unter Berücksichtigung der in den Zuführungen und Pufferzeilen vorhandenen Anzahl des anderen bzw. der anderen Produktsorten, oder ein nachproduziertes Produkt eingeschoben werden, ohne dass die Anzahlen von anderen Produkten verändert werden. Die Steuerung kann dazu ausgebildet sein, das System so zu steuern, dass das nachproduzierte Produkt zu einem späteren Zeitpunkt in eine Zeile des Produktspeichers mit der gleichen Produktsorte hinzugefügt wird, sodass insgesamt über einen längeren Zeitraum die Anzahl der zugeführten Produkte jeder Sorte gleich ist oder das Verhältnis der Anzahl von verschiedenen Produktsorten gleich bleibt. Hierbei kann die Steuerung das System insbesondere so steuern, dass die nachproduzierten Produkte direkt vor oder direkt nach oder zwischen sortengleichen Produkten produziert werden, so dass die Zuführung in eine Pufferzeile leicht ermöglicht wird.

[0038] Die Steuerung kann beispielsweise die Behälterherstellvorrichtung so steuern, dass sie einen Behälter, der für das gleiche Produkt wie das ausgeschleuste Produkt benötigt wird, extra herstellt, und zwar insbesondere direkt vor oder direkt nach oder zwischen den gleichen Behältern, die für dieses Produkt ebenfalls benötigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung einen Füller so steuern, dass er den entsprechenden zusätzliche produzierten Behälter mit dem für das Produkt notwendigen Inhalt füllt. Zusätzlich kann die Steuerung so ausgebildet sein, dass sie die Produktausstattungsvorrichtung so steuert, dass sie den zusätzlichen Behälter mit der notwendigen Behälterausstattung versieht. Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung eine Behälterbehandlungsvorrichtung so steuern, dass ein zusätzliches Produkt mit der gleichen Sorte wie das ausgeschleuste Produkt extra hergestellt wird, und zwar insbesondere direkt vor oder direkt nach oder zwischen den gleichen Behältern, die für dieses Produkt ebenfalls benötigt werden

[0039] Die Erfindung umfasst des Weiteren ein Verfahren zum Erstellen von Gebinden, die zwei oder mehr unterschiedliche Produkte umfassen. Dieses Verfahren umfasst insbesondere ein Befüllen einer ersten Zeile eines Produktspeichers mit einem sortenreinen ersten Produkt, ein Befüllen einer zweiten Zeile eines Produktspeichers mit einem sortenreinen zweiten Produkt. Sollte das Gebinde noch weitere, z.B. dritte, vierte usw. Produkte enthalten, kann das Verfahren entsprechend auch ein Befüllen einer dritten, vierten usw. Zeile des Produktspeichers mit einem sortenreinen dritten, vierten, usw. Produkt umfassen.

[0040] In dem Verfahren wird mindestens eine Zeile des Produktspeichers mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Pufferkapazität der jeweiligen Pufferzeile befüllt. Damit kann insbesondere Platz verbleiben, in dem, falls notwendig, weitere Produkte, insbesondere weitere Produkte der gleichen Sorte, zugeführt werden können.

[0041] Das Verfahren umfasst des Weiteren ein Befüllen von zwei Zuführungen einer Verpackungsvorrichtung mit Produkten aus zwei Zeilen des Produktspeichers mit zwei unterschiedlichen sortenreinen Produkten, sowie ein Erstellen eines Gebindes, das zwei oder mehr unterschiedliche Produkte erhält, in einer Verpackungsvorrichtung. Wenn das Gebinde mehr als zwei Produkte umfasst, kann das Verfahren entsprechend auch ein Befüllen einer dritten, vierten, usw. Zuführung einer Verpackungsvorrichtung mit Produkten aus einer dritten, vierten, usw. Zeile des Produktspeichers mit dritten und vierten usw. unterschiedlichen sortenreinen Produkten umfassen, die dann beim Erstellen des Gebindes ebenfalls verwendet werden.

[0042] Das Verfahren kann ein Inspizieren von einem oder mehreren Produkten umfassen, insbesondere mit einer Inspektionsvorrichtung. Optional kann das Verfahren ein Ausschleusen von einem oder mehreren Produkten bei einem ungenügenden Inspektionsergebnis umfassen, insbesondere beispielsweise auf einer Ausleiteinrichtung, wie zuvor für das System beschrieben.

[0043] Das Verfahren kann umfassen, für ein ausgeschleustes Produkt bei einem späteren Einspeichern von Produkten in eine Zeile des Produktspeichers ein zusätzliches, insbesondere sortengleiches, Produkt zuzuführen. Dafür kann insbesondere die noch verbleibende Kapazität der Pufferzeile genutzt werden.

[0044] Das Verfahren kann umfassen, zwei oder mehr unterschiedliche Produkte zu erzeugen, insbesondere ein oder mehrere, insbesondere unterschiedliche, Behälter herzustellen und/oder ein oder mehrere, insbesondere unterschiedliche, Inhalte in Behälter abzufüllen und/oder ein oder mehrere, insbesondere unterschiedliche, Behälterausstattungen anzubringen. Insbesondere können in einem Verfahren alle unterschiedlichen Produkte im gleichen Verfahrensdurchlauf hergestellt werden, insbesondere mit einer flexiblen Anlange zum Behandeln von Behältnissen wie in DE 10 2017 120 762 A1 beschrieben, oder mit einer variablen Behälterherstellvorrichtung, wie z.B. in DE 10 2017 120 762 A1 beschrieben, und/oder mit einem variablen Füller, wie z.B. in DE 10 2017 120 762 A1 oder EP 3 838 833 A1 beschrieben, und einer anschließenden Anbringung einer Produktausstattung mit einer oder mehreren Produktausstattungsvorrichtungen, insbesondere einer variablen Produktausstattungsvorrichtung, so dass eine Zwischenlagerung über die Lagerung im Produktspeicher hinaus unnötig wird.

[0045] Das Verfahren kann ein Nachproduzieren eines zusätzlichen sortengleichen Produkts für jedes ausgeschleuste Produkt umfassen. Damit kann insbesondere die Anzahl der der Verpackungseinheit zugeführten Produkte jeder Sorte oder das Verhältnis der Anzahlen der jeweiligen unterschiedlichen Produkte über einen längeren Zeitraum gleich gehalten werden. Insbesondere kann das Verfahren auch ein Hinzufügen des nachproduzierten Produktes zu einem späteren Zeitpunkt in eine Zeile des Produktspeichers mit der gleichen Produktsorte umfassen.

[0046] Die unterschiedlichen Verfahrensschritte können insbesondere aufgrund der Steuerung mit einer zuvor beschriebenen Steuerung durchgeführt werden, und das Verfahren kann jeden der Schritte umfassen, die die Steuerung für das System steuern kann. Das Verfahren kann in einem System wie oben beschrieben durchgeführt werden. Alternativ kann im System auch ein zuvor beschriebenes Verfahren und auch die Schritte eines Verfahrens, wie es im Weiteren beschrieben wird, durchgeführt werden. Insbesondere kann die Steuerung so ausgebildet sein, dass sie das System steuert, die zuvor und im Folgenden für das Verfahren beschriebenen Schritte durchzuführen.

[0047] Weitere Details der Erfindung werden (nicht maßstabsgetreu) anhand der folgenden schematischen Skizzen erläutert. Hierbei zeigt

Figur 1 ein beispielhaftes System;

Figur 2 ein weiteres beispielhaftes System,

Figuren 3a, 3b beispielhafte Steuerungen eines Systems.

Figur 4 schematisch die Schritte eines beispielhaften Verfahrens.



[0048] Figur 1 zeigt ein System 1 zum Erstellen eines Gebindes mit, hier beispielhaft drei, unterschiedlichen Produkten. Die unterschiedlichen Produkte sind beispielhaft schematisch als Quadrate, Kreis und Dreiecke eingezeichnet.

[0049] Das System 1 umfasst einen Produktspeicher 2 mit Pufferzeilen 2a - 2h. Die Pufferzeilen können hier beispielhaft parallel durch den Produktspeicher bewegt werden, wobei die Reihenfolge der Pufferzeilen erhalten bleiben kann. Der Produktspeicher umfasst einen Produkteingang 2i, durch die Produkte in den Produktspeicher zugeführt werden können. In dem gezeigten Beispiel ist der Produkteingang so ausgebildet, dass Produkte in eine Zeile des Produktspeichers zugeführt werden können. In anderen Beispielen kann der Produkteingang so ausgebildet sein, dass gleichzeitig Produkte in mehrere Pufferzeilen zugeführt werden können.

[0050] Der Produktspeicher 2 umfasst des Weiteren einen Produktausgang 2k, der in diesem Fall beispielhaft so ausgebildet ist, dass Produkte aus so vielen Zeilen wie das Gebinde unterschiedliche Produkte hat, hier beispielhaft drei, gleichzeitig über den Produktausgang 2k des Produktspeichers in die Zuführungen 3a, 3b, 3c einer Verpackungseinrichtung 3 zugeführt werden können. In anderen Beispielen kann der Produktausgang anders ausgebildet sein.

[0051] In dem gezeigten Beispiel können Produkte aus dem Pufferspeicher 2f in Zuführung 3a, Produkte aus dem Pufferspeicher 2g in die Zuführung 3b und Produkte aus dem Pufferspeicher 2h in die Zuführung 3c überführt werden. Typischerweise erfolgt die Zuführung so bzw. ist das System so gesteuert, dass jeweils die gleiche Produktsorte in eine Zuführung der Verpackungseinrichtung zugeführt wird, also die Produkte sortenrein in die Zuführungen 3a, 3b, 3c, die insbesondere als Gassen ausgebildet sein können, zugeführt werden.

[0052] Bevor die Produkte in den Produktspeicher 2 zugeführt werden, können diese in einer, in diesem Beispiel vor dem Produkteingang 2i angeordneten, Inspektionsvorrichtung 4 inspiziert werden. Bei einem ungenügenden Inspektionsergebnis können die Produkte statt in den Produktspeicher in eine Ausleitmöglichkeit 4a zum Ausschleusen von Produkten geleitet werden.

[0053] Wie beispielhaft in der Figur eingezeichnet, kann das System so gesteuert sein, dass im Normalfall die Produkte sortenrein in die Pufferzeilen geführt werden, aber die Pufferkapazität nicht voll ausgenutzt wird, also z.B. Platz für einen, zwei, drei oder mehr weitere Produkte verbleibt. Kommt es dann im Verlauf des Verfahrens, z.B. durch Ausschleusen von Produkten aufgrund des Inspektionsergebnisses, zu einer geringeren Anzahl von Produkten in einer Pufferzeile (und somit auch in der Verpackungsvorrichtung, die durch die Pufferzeile befüllt wird), so kann dieser Mangel bei einer zu einem späteren Zeitpunkt befüllten Pufferzeile durch ein weiteres sortenreines Produkt ausgeglichen werden: beispielhaft ist in dem gezeigten Beispiel in Zeile 2g ein Produkt weniger vorhanden als in Zeilen 2f, 2h.

[0054] In dem gezeigten Beispiel ist das System so gesteuert, dass jeweils drei Pufferzeilen mit den drei unterschiedlichen Produkten den Zuführungen der Verpackungsvorrichtung gleichzeitig zugeführt werden. Somit fehlt in Zuführung 3b ein Produkt. Dieser Mangel wird in einer zu einem späteren Zeitpunkt befüllten Pufferzeile, hier beispielhaft Pufferzeile 2d, durch ein zusätzliches Produkt ausgeglichen, das aufgrund der normalerweise nicht vollständigen Ausnutzung der Kapazität der Pufferzeilen unproblematisch hinzugefügt werden kann. Somit kann, in diesem Beispiel, über einen längeren Zeitraum eine Befüllung der Verpackungseinrichtung mit einer gleichen Anzahl von Produkten der unterschiedlichen Sorten erhalten werden. In anderen Beispielen (hier nicht gezeigt), kann statt einer gleichen Anzahl von Produkten der unterschiedlichen Sorten ein gewünschtes Verhältnis der Anzahlen der jeweiligen unterschiedlichen Produkte gleich gehalten werden.

[0055] Figur 2 zeigt ein alternatives beispielhaftes System. In Figur 2 umfasst das System neben dem Produktspeicher 2 auch eine Behälterherstellvorrichtung 6, einen Füller 5, eine Produktausstattungsvorrichtung 7 und eine Inspektionsvorrichtung 4. Diese ist in dem gezeigten Beispiel so angeordnet, dass sie Produkte inspizieren kann, die aus einer Pufferzeile des Produktspeichers ausgeleitet werden und dann, wenn das Inspektionsergebnis befriedigend ist, zu einem späteren Zeitpunkt in die jeweilige Pufferzeile zurückgeleitet werden können durch Weg 4b. Bei einem ungenügenden Inspektionsergebnis können die Produkte über Ausleitmöglichkeit 4a ausgeschleust werden, und fehlen somit in der jeweiligen Pufferzeile. Da die Pufferzeilen normalerweise, also insbesondere im Durchschnitt, nicht vollständig gemäß ihrer Kapazität mit Produkten befüllt sind, können zu einem späteren Zeitpunkt zusätzliche, z.B. nachproduzierte, Produkte der jeweils fehlenden Sorte unkompliziert in die Pufferzeile eingefüllt und somit zur Verpackungsvorrichtung 3 zugeführt werden.

[0056] Figuren 3a, 3b zeigen zwei verschiedene beispielhafte Steuerungen für ein System.

[0057] Figur 3a zeigt eine Steuerung 8, die eine Steuerung 9 für den Produktspeicher umfasst, sowie mit der Steuerung 10 für eine Inspektionsvorrichtung, einer Steuerung 11 eines Füllers, einer Steuerung 12 einer Behälterherstellvorrichtung und einer Steuerung 13 einer Produktausstattungsvorrichtung verbunden ist.

[0058] Die Verbindung zwischen den Steuerungen erlaubt in dem gezeigten Beispiel jeweils einen Austausch von Informationen in beide Richtungen, so dass die Steuerung 8 die Informationen der Steuerungen 9, 10, 11, 12 und 13 erhalten und diese, basierend auf einer Koordinierung der unterschiedlichen Informationen, auch dann ansteuern kann. So kann insbesondere ein integriertes System und Verfahren geschaffen werden, das auf Änderungen, z.B. aufgrund eines ausgeschleusten Produkts, flexibel reagieren kann und beispielsweise die Anzahl der über einen Zeitraum an die Verpackungseinheit gelieferten Produkte je Sorte oder Verhältnis der Anzahlen der jeweiligen unterschiedlichen Produkte gleich hält.

[0059] In Figur 3b ist eine alternative Steuerung 8 gezeigt, die die Steuerungen 9, 10, 11, 12 und 13 umfasst, und ihre Bestandteile so aufeinander abstimmen kann, dass auf Änderungen, z.B. aufgrund eines ausgeschleusten Produkts, flexibel reagiert und die Anzahl der über einen Zeitraum an die Verpackungseinheit gelieferten Produkte je Sorge gleich hält.

[0060] In anderen Ausführungsformen (hier nicht gezeigt), kann die Steuerung 8 auch mit einigen Steuerungen verbunden und andere Steuerungen umfassen. Die Steuerung 8 kann insbesondere auch ein Enterprise Resource Planning und/oder Manufacturing Execution System umfassen oder mit einem oder beiden solchen Daten austauschen.

[0061] Die Steuerung 8 (insbesondere aus Figuren 3a, 3b) kann mit weiteren Komponenten, z.B. einer Lagersoftware, gekoppelt sein oder Daten austauschen, so dass die in der Lagersoftware hinterlegten Daten aktuell gehalten werden können (nicht gezeigt).

[0062] Figur 4 zeigt beispielhaft Schritte eines Verfahrens. Insbesondere wird
  • in Schritt 41 eine erste Zeile eines Produktspeichers mit einem sortenreinen ersten Produkt befüllt, wobei die Zeile mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Puffer-Kapazität der jeweiligen Puffer-Zeile befüllt wird;
  • in Schritt 42 eine zweite Zeile eines Produktspeichers mit einem sortenreinen zweiten Produkt befüllt, wobei die Zeile mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Puffer-Kapazität der jeweiligen Puffer-Zeile befüllt wird.


[0063] In anderen Beispielen (hier nicht gezeigt), kann auch nur eine der beiden Zeilen mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Puffer-Kapazität der jeweiligen Puffer-Zeile befüllt werden oder noch mehr Zeilen mit weiteren sortenreinen Produkten befüllt werden.

[0064] In Schritt 43 werden zwei Zuführungen einer Verpackungsvorrichtung mit Produkten aus zwei Zeilen des Produktspeichers mit zwei unterschiedlichen sortenreinen Produkten befüllt.

[0065] Anschließend wird in Schritt 44 ein Gebinde, das zwei oder mehr unterschiedliche Produkte enthält, in einer Verpackungsvorrichtung erstellt.


Ansprüche

1. System (1) zum Erstellen von Gebinden, die zwei oder mehr unterschiedliche Produkte, insbesondere Behälter mit flüssigem oder pastösem Inhalt, umfassen, wobei das System eine Verpackungsvorrichtung (3) zum Erstellen von Gebinden umfasst, wobei die Verpackungsvorrichtung zwei oder mehr Zuführungen (3a, 3b, 3c) zum Zuführen von Produkten umfasst,

wobei die Verpackungsvorrichtung (3) ausgebildet ist, um aus zwei oder mehr unterschiedlichen Produkten ein Gebinde zu erstellen,

wobei das System einen Produktspeicher (2) umfasst, der zwei oder mehr Puffer-Zeilen (2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) zum Speichern von Produkten umfasst, wobei der Produktspeicher (2) so ausgebildet und/oder angeordnet ist, dass eine Zuführung (3a, 3b, 3c) der Verpackungsvorrichtung mit Produkten aus wenigstens einer Puffer-Zeile (2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) des Produktspeichers (2) befüllt werden kann,

dadurch gekennzeichnet, dass

das System (1) eine Steuerung (8) umfasst, die eine Steuerung (9) für den Produktspeicher (2) umfasst, wobei die Steuerung (8) dazu ausgebildet ist,

das Einspeichern von Produkten in den Produktspeicher (2) so zu steuern, dass mindestens eine Puffer-Zeile (2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) des Produktspeichers (2) beim Befüllen mit sortenreinen Produkten mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Puffer-Kapazität derjeweiligen Puffer-Zeile (2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) befüllt wird.


 
2. System nach Anspruch 1, wobei das System des Weiteren eine Inspektionsvorrichtung (4) für Produkte umfasst, die insbesondere eine Ausleitmöglichkeit (4a) zum Ausschleusen von Produkten bei einem ungenügenden Inspektionsergebnis umfasst.
 
3. System nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei die Steuerung (8) des Weiteren mit einer Steuerung (10) der Inspektionsvorrichtung verbunden ist oder diese umfasst, und die Steuerung (8) den Produktspeicher (4) so steuert, dass beim Einspeichern von, insbesondere sortenreinen, Produkten in eine Zeile (2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) des Produktspeichers (2) für ein ausgeschleustes Produkt ein zusätzliches Produkt, insbesondere ein Produkt der gleichen Sorte, zugeführt wird.
 
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das System des Weiteren einen oder mehrere, insbesondere variable, Füller (5) umfasst und/oder wobei das System des Weiteren eine oder mehrere, insbesondere variable, Behälterherstellvorrichtung (6) und/oder eine oder mehrere, insbesondere variable, Produktausstattungsvorrichtungen (7), umfasst.
 
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (8) mit der Steuerung (11) eines oder mehrerer Füller, insbesondere eines variablen Füllers, und/oder mit der Steuerung (12) eines oder mehrerer Behälterherstellvorrichtungen, insbesondere einer variablen Behälterherstellvorrichtung, und/oder einer Steuerung (13) einer oder mehrerer, insbesondere variabler, Produktausstattungsvorrichtungen verbunden ist oder diese umfasst.
 
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (8) dazu ausgebildet ist, das System so zu steuern, dass für jedes ausgeschleuste Produkt ein zusätzliches Produkt, insbesondere ein Produkt der gleichen Sorte, nachproduziert wird, wobei die Steuerung (8) insbesondere dazu ausgebildet ist, das nachproduzierte Produkt zu einem späteren Zeitpunkt in eine Zeile des Produktspeichers (2) mit der gleichen Produktsorte hinzuzufügen.
 
7. Verfahren zum Erstellen von Gebinden, die zwei oder mehr unterschiedliche Produkte umfassen, umfassend

Befüllen einer ersten Zeile eines Produktspeichers mit einem sortenreinen ersten Produkt und Befüllen einer zweiten Zeile eines Produktspeichers mit einem sortenreinen zweiten Produkt, wobei mindestens eine Zeile des Produktspeichers mit einer geringeren Anzahl an Produkten als der Puffer-Kapazität der jeweiligen Puffer-Zeile (2a, 2b, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h) befüllt wird; Befüllen von zwei Zuführungen einer Verpackungsvorrichtung mit Produkten aus zwei Zeilen des Produktspeichers mit zwei unterschiedlichen sortenreinen Produkten,

Erstellen eines Gebindes, das zwei oder mehr unterschiedliche Produkte enthält, in einer Verpackungsvorrichtung.


 
8. Verfahren nach Anspruch 7, des Weiteren umfassen ein Inspizieren von einem oder mehreren Produkten, und optional ein Ausschleusen von einem oder mehreren Produkten bei einem ungenügenden Inspektionsergebnis.
 
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, des Weiteren umfassend ein Zuführen eines zusätzlichen Produktes, insbesondere eines sortengleichen Produktes, für ein ausgeschleustes Produkt bei einem späteren Einspeichern von Produkten in eine Zeile des Produktspeichers.
 
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 - 9, das des Weiteren umfasst, zwei oder mehr unterschiedliche Produkte zu erzeugen, insbesondere einen oder mehrere unterschiedliche Behälter herzustellen und/oder ein oder mehrere unterschiedliche Inhalte in Behälter abzufüllen und/oder ein oder mehrere unterschiedliche Produktausstattungen anzubringen.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 - 10, des Weiteren umfassend ein Nachproduzieren eines zusätzlichen sortengleichen Produkts für jedes ausgeschleuste Produkt, und optional ein Hinzufügen des nachproduzierten Produkts zu einem späteren Zeitpunkt in eine Zeile des Produktspeichers mit der gleichen Produktsorte.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente