[0001] Die Erfindung betrifft eine Hülse für die Aufnahme eines Füllgutes sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer solchen Hülse. Schließlich betrifft die Erfindung die Verwendung
einer derartigen Hülse als Kartusche in einer Kartuschenpistole.
[0002] Sowohl für Handwerkeranwendungen als auch für den privaten Gebrauch werden verschiedene
viskose Materialien, wie z.B. Silikon, Acryl und Klebstoffe standardmäßig in Kartuschen
bereitgestellt, aus welchen das Material mit Hilfe einer Kartuschenpistole ausgebracht
werden kann. Handelsübliche Kartuschen bestehen dabei häufig aus dickwandigem Kunststoff.
[0003] Im Zuge eines gestiegenen Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstseins gibt es bereits
Bestrebungen, dickwandige Kunststoffkartuschen durch eine Kombination aus Folienbeuteln,
welche das viskose Material bevorraten, und die Folienbeutel aufnehmenden Hülsen aus
einem nachhaltigeren und gut recycelbaren Material, beispielsweise aus Karton, zu
ersetzen.
[0004] So beschreibt die
DE 91 16 065 eine Vorrichtung zur Verarbeitung von in Folienschläuchen verpackten Materialien,
bei der ein mit einem viskosen Material befüllter Folienschlauch in einer äußeren,
aus mehreren Papierlagen spiralgewickelten Hülse aufgenommen ist, die ihrerseits in
eine übliche Kartuschenpistole einsetzbar ist. Der Kunststoffanteil derartiger Systeme
ist gegenüber herkömmlichen Kartuschen deutlich reduziert. Nach erfolgter Entleerung
kann die äußere Hülse von dem Folienbeutel getrennt werden und beide Komponenten können
den jeweiligen Recyclingströmen zugeführt werden. Papphülsen werden dabei häufig,
wie in der
DE 91 16 065 offenbart, als sogenannte Wickelhülsen ausgebildet, bei denen ein Papier- oder Pappstreifen
zur Ausbildung der Hülse in mehreren Lagen spiralförmig übereinander gewickelt und
entsprechend verklebt wird.
[0005] Ein Nachteil der Papphülsen besteht darin, dass sie in mancherlei Hinsicht weniger
robust sind als reine Kunststoffkartuschen. Insbesondere reagiert Papier bzw. Karton
aufgrund seiner hygroskopischen Eigenschaften stark auf Feuchtigkeit. Es nimmt Feuchtigkeit
aus seiner Umgebung auf und bindet sie. In der Folge kommt es zu einem Aufquellen
der Zellstofffasern in dem Papiermaterial, was dazu führen kann, dass eine aus einem
derartigen Material gefertigte Hülse sich unter Feuchtigkeitseinfluss verformt, ihre
Geometrie und Stabilität verliert und gegebenenfalls unbrauchbar wird. Bei Wickelhülsen
kann es zu einem teilweisen oder vollständigen Aufwickeln des Papierstreifens kommen.
[0006] Auf Baustellen lässt es sich nicht vermeiden, dass Materialvorräte über eine gewisse
Zeitdauer dem Wetter, insbesondere dem Regen, ausgesetzt sind und/oder in Räumen mit
sehr hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Diese Feuchtigkeitseinflüsse können dazu
führen, dass die Papphülsen in der oben beschriebenen Art und Weise aufquellen und
ihre formgebenden und stabilisierenden Eigenschaften im Hinblick auf den aufgenommenen
Schlauchbeutel und die Verwendung in einer Kartuschenpistole verlieren.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Hülse für die Aufnahme eines Füllgutes
bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet und welche
gegenüber bekannten Hülsen eine verbesserte Feuchtigkeitsbeständigkeit aufweist. Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer solchen
Hülse anzugeben.
[0008] Diese Aufgaben werden gelöst durch eine Hülse mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Hülse mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 10.
[0009] Konkrete Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0010] Gemäß Patentanspruch 1 handelt es sich bei der Erfindung um eine Hülse für die Aufnahme
eines Füllgutes, wobei die Hülse ein proximales Ende, umfassend eine proximale Stoßkante,
und ein distales Ende, umfassend eine distale Stoßkante, sowie eine sich zwischen
dem proximalen Ende und dem distalen Ende erstreckende und einen Aufnahmeraum für
das Füllgut begrenzende Hülsenwandung aufweist, wobei die Hülsenwandung eine dem Aufnahmeraum
zugewandte Innenseite und eine dem Aufnahmeraum abgewandte Außenseite umfasst und
wobei die Hülse aus einem Fasern umfassenden Material gefertigt ist. Die Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, dass mindestens eine Stoßkante der Hülse von einem an die
Hülse angelegten Materialabschnitt überdeckt ist, wobei der die Stoßkante überdeckende
Materialabschnitt in einem an die Stoßkante angrenzenden Bereich sowohl an der Innenseite
als auch an der Außenseite der Hülsenwandung anliegt.
[0011] Mit anderen Worten sieht die Erfindung vor, dass mindestens eine Stoßkanten einer
aus einem Fasern umfassenden Material gefertigten Hülse von einem Materialabschnitt
überdeckt wird, der sich angrenzend an die Stoßkante zumindest über einen Bereich
der Innenseite und der Außenseite der Hülsenwandung erstreckt. Auf diese Weise kann
verhindert oder zumindest erschwert werden, dass Feuchtigkeit über die ansonsten offenliegenden
Stoßkanten unmittelbar in das Material der Hülse eindringt und zu einem schnellen
Aufquellen der Fasern und damit zu einer Destabilisierung des Materials führt.
[0012] Es hat sich nämlich gezeigt, dass eine Aufnahme von Feuchtigkeit in das Fasern umfassende
Material vor allem über die offenliegenden Stoßkanten, d.h. über die Kanten, entlang
derer das Material in vorangehenden Fertigungsschritten geschnitten wurde, erfolgt.
Derartige Stoßkanten liegen typischerweise an den beiden Enden einer Hülse vor, bei
Wickelhülsen darüber hinaus auch entlang der Kanten der gewickelten Papierstreifen.
Letztere sind jedoch häufig von einem Produktinformationen tragenden Etikett überdeckt
und durch dieses bereits in gewissem Maße gegen Feuchtigkeit von außen geschützt,
so dass ein Feuchtigkeitseintrag in das Material im Wesentlichen über die offenen
Stoßkanten an den beiden Enden der Hülse erfolgt.
[0013] Durch die erfindungsgemäße Überdeckung dieser Stoßkanten mit mindestens einem separaten
Materialabschnitt kann das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert bzw. zumindest für
eine wesentliche Zeitdauer vermindert werden.
[0014] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind sowohl die proximale Stoßkante als auch
die distale Stoßkante von mindestens einem an die Hülse angelegten Materialabschnitt
überdeckt. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die proximale Stoßkante und die distale
Stoßkante von zwei unterschiedlichen Materialabschnitten überdeckt sind.
[0015] Gemäß einer Ausführung der Erfindung ist dabei jeder Materialabschnitt streifenförmig
ausgebildet und erstreckt sich ausgehend von der Stoßkante über maximal 10% der Länge
der Hülse. Mit anderen Worten ist sowohl an das proximale Ende als auch an das distale
Ende der Hülse jeweils ein separater, streifenförmiger Materialabschnitt angelegt,
der die jeweilige Stoßkante überdeckt und sich in einem schmalen, an die Stoßkante
angrenzenden Bereich sowohl entlang der Innenseite als auch entlang der Außenseite
der Hülsenwandung erstreckt. Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Materialabschnitt
mit der Innenseite und/oder der Außenseite der Hülsenwandung, gegebenenfalls nur punktuell,
verklebt ist.
[0016] Sofern die Hülse mit einem Produktinformationen tragenden Etikett versehen ist, ist
dieses vorzugsweise derart an der Hülse angeordnet, dass es die an der Außenseite
der Hülsenwandung anliegenden Abschnitte der Materialabschnitte zumindest teilweise
überdeckt.
[0017] Es ist ein Vorteil einer derartigen Ausgestaltung, dass die Hülse mit den die Stoßkanten
überdeckenden Materialabschnitten gefertigt werden und mit einem ein viskoses Material
enthaltenden Schlauchbeutel gefüllt werden kann, während ein gegebenenfalls an einen
bestimmten Zielmarkt anzupassendes Etikett erst zu einem späteren Zeitpunkt individuell
an die Hülse angelegt werden kann.
[0018] Eine alternative und fertigungstechnisch besonders effiziente Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, dass sowohl die proximale Stoßkante als auch die distale Stoßkante von
dem gleichen Materialabschnitt überdeckt sind, welcher sich über die gesamte Länge
der Hülse erstreckt, die Außenseite der Hülsenwandung vollständig bedeckt und über
die beiden Stoßkanten der Hülse hinweg so in den Aufnahmeraum hinein geführt ist,
dass er zumindest bereichsweise an der Innenseite der Hülsenwandung anliegt.
[0019] Mit anderen Worten kann es auch vorgesehen sein, dass ein einziger, größerer Materialabschnitt
so an die Hülse angelegt ist, dass seine über die beiden Enden der Hülse hinausreichenden
Randbereiche über die Stoßkanten der Hülse umgelegt und nach innen in den Aufnahmeraum
der Hülse hineingeführt sind, wo sie zumindest in einem schmalen, an die Stoßkanten
angrenzenden Bereich an der Innenwandung der Hülse anliegen.
[0020] Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Materialabschnitt zumindest bereichsweise
bedruckt ist und die Funktion eines Etiketts hat. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung
liegt darin, dass durch das Anlegen des bedruckten Materialabschnitts an die Hülse
in einem einzigen Fertigungsschritt sowohl der Stoßkantenschutz aufgebracht als auch
das Produktinformationen tragende Etikett appliziert wird.
[0021] Gemäß einem Vorschlag der Erfindung ist die Hülse aus einem Material auf Basis von
pflanzlichen Fasern gefertigt. Beispielsweise kann die Hülse aus Papier bzw. Pappe
gefertigt sein.
[0022] Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist der Materialabschnitt aus Papier
gefertigt. Sind sowohl die Hülse als auch der mindestens eine Materialabschnitt aus
Papier oder Pappe gefertigt, so kann der Verbund aus Hülse und Materialabschnitt sortenrein
dem Recycling zugeführt werden. Selbstverständlich ist grundsätzlich auch eine Überdeckung
mit einem Materialabschnitt aus einem anderen Material, beispielsweise aus Kunststoff,
möglich. Allerdings ist ein solcher Verbund weniger gut recycelbar. Darüber hinaus
hat sich gezeigt, dass es für einen zufriedenstellenden Schutz der Stoßkanten gegen
Feuchtigkeit im Allgemeinen ausreichend ist, diese mit einem Materialabschnitt aus
Papier zu überdecken.
[0023] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Hülse nach einem der Ansprüche 1
bis 8 als Kartusche in einer Kartuschenpistole, wobei die Hülse der Aufnahme eines
mit einem viskosen Material gefüllten Schlauchbeutels dient.
[0024] Darüber hinaus kann eine erfindungsgemäße Hülse selbstverständlich auch für andere
Anwendungen eingesetzt werden, beispielsweise als Aufnahme für einen Klebstoff in
einem Klebestift und damit als Ersatz für die dort ansonsten übliche Kunststoffhülse.
[0025] Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung einer Hülse
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend die folgenden Schritte:
- Ausbilden einer Hülse aus einem Fasern umfassenden Material, wobei die Hülse eine
proximale Stoßkante und eine distale Stoßkante umfasst;
- Aufbringen eines Klebstoffs zumindest auf einen Bereich der Außenseite der Hülsenwandung;
- Anlegen mindestens eines Materialabschnitts an die Hülse, derart, dass mindestens
eine der beiden Stoßkanten von dem mindestens einen Materialabschnitt überdeckt wird,
wobei der Materialabschnitt in einem an die Stoßkante angrenzenden Bereich sowohl
an der Innenseite als auch an der Außenseite der Hülsenwandung anliegt und an der
Außenseite der Hülsenwandung durch den aufgebrachten Klebstoff fixiert wird.
[0026] Das Anlegen des Materialabschnitts an die Hülse kann beispielsweise erfolgen, indem
der Materialabschnitt zunächst im Bereich der Außenseite der Hülsenwandung mit dieser
verklebt wird und anschließend, etwa unter Zuhilfenahme eines geeigneten beweglichen
Kolbens, eingeschlagen und über die Stoßkante nach innen umgelegt wird. Ein Fixieren
des Materialabschnitts auf der Innenseite der Hülsenwandung, beispielsweise durch
Verkleben, ist grundsätzlich möglich, jedoch im Allgemeinen nicht erforderlich.
[0027] Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass
ein erster und ein zweiter streifenförmiger Materialabschnitt derart an die Hülse
angelegt werden, dass der erste Materialabschnitt die proximale Stoßkante und der
zweite Materialabschnitt die distale Stoßkante überdeckt.
[0028] Eine alternative Ausführung des Verfahrens sieht vor, dass ein bedruckter Materialabschnitt
an die Hülse angelegt wird, welcher sowohl die proximale Stoßkante als auch die distale
Stoßkante überdeckt und gleichzeitig die Funktion eines Etiketts hat.
[0029] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine erfindungsgemäße Hülse in einer ersten Ausgestaltung in perspektivischer Darstellung;
- Figur 2:
- ein Materialabschnitt in einer ersten Ausgestaltung;
- Figur 3:
- eine erfindungsgemäße Hülse in einer zweiten Ausgestaltung in perspektivischer Darstellung;
- Figur 4:
- ein Materialabschnitt in einer zweiten Ausgestaltung.
[0030] Figur 1 zeigt eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Hülse für die Aufnahme eines Füllgutes.
Die Hülse 1 ist als Wickelhülse aus einem Papiermaterial gefertigt und kann als Kartusche
in einer hier nicht dargestellten Kartuschenpistole verwendet werden.
[0031] Die Hülse 1 weist ein proximales Ende 2, umfassend eine proximale Stoßkante 3, und
ein distales Ende 4, umfassend eine distale Stoßkante 5, sowie eine sich zwischen
dem proximalen Ende 2 und dem distalen Ende 4 erstreckende und einen Aufnahmeraum
6 für das Füllgut begrenzende Hülsenwandung 7 auf. Bei Verwendung der Hülse 1 als
Kartusche kann beispielsweise ein ein viskoses Material enthaltender Schlauchbeutel
in den Aufnahmeraum 6 eingebracht werden. Die Hülsenwandung 7 umfasst eine dem Aufnahmeraum
6 zugewandte Innenseite 8 und eine dem Aufnahmeraum 6 abgewandte Außenseite 9.
[0032] Die proximale Stoßkante 3 ist von einem Materialabschnitt 10 überdeckt, die distale
Stoßkante 5 ist von einem Materialabschnitt 11 überdeckt. Die beiden Materialabschnitte
10, 11 sind aus Papier gefertigt und streifenförmig ausgebildet. Figur 2 zeigt exemplarisch
den Materialabschnitt 10. Der Materialabschnitt 11 ist in gleicher Weise ausgebildet.
[0033] Die Abmessungen der streifenförmigen Materialabschnitte 10, 11 sind so gewählt, dass
sie im an die Hülse 1 angelegten Zustand die jeweilige Stoßkante 3, 5 vollständig
überdecken und in einem an die Stoßkanten 3, 5 angrenzenden Bereich sowohl an der
Innenseite 8 als auch an der Außenseite 9 der Hülsenwandung 7 anliegen. In den Figuren
1 und 2 ist der an der Innenseite 8 der Hülsenwandung 7 anliegende Abschnitt des Materialabschnitts
10 mit 12 bezeichnet, während der an der Außenseite 9 der Hülsenwandung 7 anliegende
Abschnitt mit 13 bezeichnet ist. Die Abschnitte 12 und 13 sind voneinander getrennt
durch einen schmalen Abschnitt 14, der im an die Hülse 1 angelegten Zustand die Stoßkante
3 überdeckt. Ein randseitiger Bereich 15 stellt einen Überlappungsbereich dar, in
dem die beiden kurzseitigen Enden des Materialabschnitts 10 sich im an die Hülse 1
angelegten Zustand überlappen.
[0034] Der Materialabschnitt 10 ist innerhalb des Abschnitts 13 mit der Außenseite 9 der
Hülsenwandung 7 verklebt. In analoger Weise ist der Materialabschnitt 11 durch Verkleben
mit der Außenseite 9 fixiert. Der Abschnitt 12 des Materialabschnitts 10 sowie der
entsprechende Abschnitt des Materialabschnitts 11 liegt lediglich lose an der Innenseite
8 der Hülsenwandung 7 an.
[0035] Ein in den Figuren nicht dargestelltes, Produktinformationen tragendes Etikett kann
so an der Hülse 1 angeordnet sein, dass es die an der Außenseite 9 der Hülsenwandung
7 anliegenden Abschnitte 13 der Materialabschnitte 10, 11 zumindest teilweise überdeckt.
[0036] Die Hülse 1 weist eine Länge L von etwa 22 cm auf. Die Materialabschnitte 10, 11
weisen eine Breite B von etwa 3,2 cm auf, wobei der Abschnitt 13 eine Breite von etwa
2 cm und der Abschnitt 12 eine Breite von etwa 1 cm aufweist. Die beiden Materialabschnitte
10, 11 erstrecken sich damit ausgehend von den Stoßkanten 3, 5 über nicht mehr als
10% der Länge der Hülse 1.
[0037] Figur 3 zeigt eine weitere Ausführung einer aus einem Papiermaterial gefertigten
Hülse 1. Im Unterschied zu der in Figur 1 dargestellten Hülse 1 ist an die Hülse 1
der Figur 3 ein einziger Materialabschnitt 10 angelegt, welcher sowohl die proximale
Stoßkante 3 als auch die distale Stoßkante 5 überdeckt und sich über die gesamte Länge
der Hülse 1 erstreckt. Der Materialabschnitt 10 bedeckt die Außenseite 9 der Hülsenwandung
7 vollständig und ist über die beiden Stoßkanten 3, 5 der Hülse 1 hinweg so in den
Aufnahmeraum 6 hineingeführt, dass er an der Innenseite 8 der Hülsenwandung 7 anliegt.
[0038] Auch der in den Figuren 3 und 4 dargestellte Materialabschnitt 10 ist aus Papier
gefertigt. Er ist zumindest bereichsweise mit Produktinformationen bedruckt, was in
der Figur 3 nicht dargestellt ist, und hat so gleichzeitig die Funktion eines Etiketts.
[0039] Die Figur 4 zeigt den Materialabschnitt 10, dessen Länge L
M über die Länge L der Hülse 1 hinausreicht, so dass Randabschnitte 16, 17 des Materialabschnitts
10 über die Stoßkanten 3, 5 der Hülse 1 nach innen umgelegt werden können und an der
Innenseite 8 der Hülsenwandung 7 zur Anlage kommen, was für den Randabschnitt 16 auch
aus Figur 3 ersichtlich ist. Neben dem Materialabschnitt 10 ist in der Figur 4 die
Hülse 1 in einem Längsschnitt dargestellt.
[0040] Ein Bereich 18 stellt einen Überlappungsbereich dar, in dem die beiden langseitigen
Enden des Materialabschnitts 10 sich im an die Hülse 1 angelegten Zustand überlappen.
[0041] Aufgrund der Überdeckung der Stoßkanten 3, 5 der aus einem Papiermaterial gefertigten
Hülse 1 durch Materialabschnitte 10, 11 aus Papier sind die Stoßkanten 3, 5 besser
vor Feuchtigkeit geschützt, so dass die Hülse 1 insgesamt eine verbesserte Feuchtigkeitsbeständigkeit
aufweist und deutlich länger ihre Form und Stabilität behält, wenn sie Feuchtigkeit
ausgesetzt ist.
1. Hülse (1) für die Aufnahme eines Füllgutes, wobei die Hülse (1) ein proximales Ende
(2), umfassend eine proximale Stoßkante (3), und ein distales Ende (4), umfassend
eine distale Stoßkante (5), sowie eine sich zwischen dem proximalen Ende (2) und dem
distalen Ende (4) erstreckende und einen Aufnahmeraum (6) für das Füllgut begrenzende
Hülsenwandung (7) aufweist, wobei die Hülsenwandung (7) eine dem Aufnahmeraum (6)
zugewandte Innenseite (8) und eine dem Aufnahmeraum (6) abgewandte Außenseite (9)
umfasst und wobei die Hülse (1) aus einem Fasern umfassenden Material gefertigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Stoßkante (3, 5) der Hülse (1) von einem an die Hülse (1) angelegten
Materialabschnitt (10, 11) überdeckt ist, wobei der die Stoßkante (3, 5) überdeckende
Materialabschnitt (10, 11) in einem an die Stoßkante (3, 5) angrenzenden Bereich sowohl
an der Innenseite (8) als auch an der Außenseite (9) der Hülsenwandung (7) anliegt.
2. Hülse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die proximale Stoßkante (3) als auch die distale Stoßkante (5) von mindestens
einem an die Hülse (1) angelegten Materialabschnitt (10, 11) überdeckt sind.
3. Hülse (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die proximale Stoßkante (3) und die distale Stoßkante (5) von zwei unterschiedlichen
Materialabschnitten (10, 11) überdeckt sind.
4. Hülse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Materialabschnitt (10, 11) streifenförmig ausgebildet ist und sich ausgehend
von der Stoßkante (3, 5) über maximal 10% der Länge der Hülse (1) erstreckt.
5. Hülse (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die proximale Stoßkante (3) als auch die distale Stoßkante (5) von dem gleichen
Materialabschnitt (10) überdeckt sind, welcher sich über die gesamte Länge der Hülse
(1) erstreckt, die Außenseite (9) der Hülsenwandung (7) vollständig bedeckt und über
die beiden Stoßkanten (3, 5) der Hülse (1) hinweg so in den Aufnahmeraum (6) hinein
geführt ist, dass er zumindest bereichsweise an der Innenseite (8) der Hülsenwandung
(7) anliegt.
6. Hülse (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialabschnitt (10) zumindest bereichsweise bedruckt ist und die Funktion
eines Etiketts hat.
7. Hülse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (1) aus einem Material auf Basis von pflanzlichen Fasern gefertigt ist.
8. Hülse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialabschnitt (10) aus Papier gefertigt ist.
9. Verwendung einer Hülse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Kartusche in einer
Kartuschenpistole, wobei die Hülse (1) der Aufnahme eines mit einem viskosen Material
gefüllten Schlauchbeutels dient.
10. Verfahren zur Herstellung einer Hülse (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend
die folgenden Schritte:
- Ausbilden einer Hülse (1) aus einem Fasern umfassenden Material, wobei die Hülse
(1) eine proximale Stoßkante (3) und eine distale Stoßkante (5) umfasst;
- Aufbringen eines Klebstoffs zumindest auf einen Bereich der Außenseite (9) der Hülsenwandung
(7);
- Anlegen mindestens eines Materialabschnitts (10) an die Hülse (1), derart, dass
mindestens eine der beiden Stoßkanten (3, 5) von dem mindestens einen Materialabschnitt
(10) überdeckt wird, wobei der Materialabschnitt (10) in einem an die Stoßkante (3,
5) angrenzenden Bereich sowohl an der Innenseite (8) als auch an der Außenseite (9)
der Hülsenwandung (7) anliegt und an der Außenseite (9) der Hülsenwandung (7) durch
den aufgebrachten Klebstoff fixiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster und ein zweiter streifenförmiger Materialabschnitt (10, 11) derart an
die Hülse (1) angelegt werden, dass der erste Materialabschnitt (10) die proximale
Stoßkante (3) und der zweite Materialabschnitt (11) die distale Stoßkante (5) überdeckt.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein bedruckter Materialabschnitt (10) an die Hülse (1) angelegt wird, welcher sowohl
die proximale Stoßkante (3) als auch die distale Stoßkante (5) überdeckt und gleichzeitig
die Funktion eines Etiketts hat.