[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen bandförmiger Werkstücke, mit einem
Kühlelement aus einem thermisch gut leitenden Material, welches Kühlelement eine Kühlfläche
aufweist, entlang der ein bandförmiges Werkstück führbar und mit dieser in thermischen
kontakt bringbar ist, und einem mit dem Kühlelement thermisch verbundenen Kühlkanal,
der mit einer an einer Quelle für ein kälteverflüssigtes Gas angeschlossenen Zuführleitung
zum Zuführen von kälteverflüssigtem Gas in den Kühlkanal und mit einer Austrittsleitung
zum Abführen des zugeführten kälteverflüssigten Gases aus dem Kühlkanal strömungsverbunden
ist.
[0002] Metallische Werkstücke werden bei der Produktion häufig einer Wärmebehandlung unterzogen,
um spezifische Materialeigenschaften des Werkstücks einzustellen. Einer derartigen
Wärmebehandlung schließt sich regelmäßig ein Kühlvorgang an, der entweder Teil einer
Wärmebehandlung selbst sein kann oder dazu dient, das Werkstück möglichst rasch für
eine nachfolgende Weiterverarbeitung bereitstellen zu können. Beispielsweise muss
Stahl für bestimmte Anwendungen gehärtet werden. im Rahmen eines solchen Härtevorgangs
wird der Stahl zunächst auf Austenitisierungstemperatur erhitzt und abgeschreckt,
um im weiteren Behandlungsverlauf zur Einstellung des Gehalts an Restaustenit weiter
abgekühlt zu werden. Kühlvorgänge können auch im Anschluss an unterschiedliche Verarbeitungsprozesse
metallischer Werkstücke erforderlich sein, um insbesondere Deformationen der Werkstücke
oder einen erhöhten Werkzeugverschleiß zu vermeiden, wie beispielsweise beim Stranggießen,
Schweißen, Schneiden, Tiefziehen und anderen.
[0003] Insbesondere bei kontinuierlich hergestellten Werkstücken, wie beispielsweise Stranggut,
Metallbänder, Drähte, Profile, Rohre oder dergleichen, kommen zu den erwähnten Zwecken
Kühlvorrichtungen zum Einsatz, die während der Behandlung von dem zu kühlenden Werkstück
kontinuierlich durchlaufen werden.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind bereits Kühlvorichtungen bekannt, bei denen bandförmige
Werkstücke, wie beispielsweise Klingenbänder, kontinuierlich durch einen Arbeitsbereich
geführt und dabei mit Wasser oder einer Wasser/Öl-Emulsion gekühlt werden. Diese Vorrichtungen
haben jedoch den Nachteil, dass sich durch die Kühlung mit Wasser oder einer Wasser/Öl-Emulsion
Oxidschichten und Zunder auf der Oberfläche der gekühlten Werkstücke bilden können,
so dass diese nachfolgend aufwändig gereinigt werden müssen.
[0005] Bekannt ist weiterhin, bandförmige Werkstücke nach einer Wärmebehandlung mit einem
Kühlmedium in Form eines kälteverflüssigten Gases, beispielsweise Stickstoff, Argon
oder Kohlendioxid, oder im Form von Kohlendioxidschnee zu besprühen, um diese auf
eine gewünschte Temperatur abzukühlen. Kühlungen dieser Art werden beispielsweise
in der
US 2018 031 29 38 A oder der
DE 10 2011 109 534 A1 beschrieben. Nachteilig bei diesen Gegenständen ist jedoch ist der recht hohe Verbrauch
an eingesetztem Kühlmedium
[0006] Aus der
EP 3 497 250 A1 ist eine Kühlvorrichtung, eine Härtevorrichtung sowie ein Verfahren zum Kühlen durchlaufender
Elemente, insbesondere von Klingenbändern, bekannt, bei dem die Kühlung des bandförmigen
Werkstücks indirekt erfolgt. Dazu wird das Werkstück an einer thermisch gut leitenden
Metallplatte entlanggeführt, die mit einem Kühlkanal thermisch verbunden ist, durch
das ein Kühlmedium in Form eines verflüssigten Gases, insbesondere flüssiger Stickstoff,
geführt wird. Im Kühlkanal verdampft das verflüssigte Gas vollständig. Ein Teil des
verdampften Gases wird über eine austrittseitig am Kühlkanal angeordnete Gasleitung
abgezogen und dazu genutzt, die Werkstoffoberfläche bzw. die Oberfläche der Metallplatte,
die mit dem Werkstoff in Berührung kommt, während der Behandlung zu inertisieren.
Nachteilig ist jedoch, dass es aufgrund der Verdampfung des Kühlmediums im Kühlkanal
zu starken Druckschwankungen und damit auch zu Schwankungen beim Wärmeübertrag sowie
beim Durchfluss des Gases kommen kann, die auch den anschließenden Inertisierungsvorgang
beeinträchtigen und einen insgesamt recht hohen Verbrauch an kälteverflüssigtem Gas
verursachen können.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Kühlvorrichtung zum Kühlen bandförmiger
Werkstücke, insbesondere in Anschluss an eine Wärmebehandlung, zu schaffen, die effizient
arbeitet und bei der ein gleichmäßiger Wärmeübergang vom Werkstück zum Kühlmedium
während der Behandlung gewährleistet ist.
[0008] Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art und Zweckbestimmung ist erfindungsgemäß
also dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mit einer Einrichtung zum Unterkühlen
des kälteverflüssigten Gases vor dessen Zuleitung an den Kühlkanal ausgerüstet ist,
die eine in der Zuführleitung angeordnete, im Einsatz der Vorrichtung vom kälteverflüssigten
Gas durchströmten Wärmetauscherfläche aufweist, die innerhalb eines mit einer Zuleitung
für ein flüssiges Kühlmedium ausgerüsteten Behälters aufgenommen ist, in dessen oberem
Bereich eine Gasabzugsleitung für Gas ausmündet, das im Behälter beim Wärmekontakt
mit dem durch die Wärmetauscherfläche geführten kälteverflüssigtem Gas verdampft,
welche Gasabzugsleitung mit einer auf die Kühlfläche des Kühlelements gerichteten
Düsenanordnung strömungsverbunden ist.
[0010] Erfindungsgemäß weist also die Einrichtung zum Unterkühlen eine in der Zuführleitung,
stromauf zum Kühlkanal und stromab zur Quelle für das kälteverflüssigte Gas, angeordnete
Wärmetauscherfläche auf, die innerhalb eines Behälters aufgenommen ist, und zwar derart,
dass im Einsatz der Einrichtung die Wärmetauscherfläche ganz oder teilweise von einem
Bad aus einem flüssigen Kühlmedium umspült wird, das auf einer niedrigeren Temperatur
als das kälteverflüssigte Gas in der Wärmetauschehrfläche vorliegt. Das Kühlmedium
gelangt in den Behälter über die Zuleitung, die bevorzugt in einen unteren Bereich
des Behälters einmündet. Beim Wärmekontakt mit dem Kühlmedium wird das durch die Wärmetauscherfläche
strömende kälteverflüssigte Gas unterkühlt, d.h. auf eine Temperatur gebracht, die
niedriger ist, als es der Siedetemperatur bei dem Druck, bei dem es in der Wärmetauscherfläche
vorliegt, entspricht. Beim Wärmekontakt verdampft Kühlmedium aus dem umgebenden Bad
und wird über die Gasabzugsleitung abgeführt. Die Gasabzugsleitung ist mit einer auf
die Kühlfläche des Kühlelements gerichteten Düsenanordnung strömungsverbunden, die
dazu dient, zumindest einen Teil des im Behälter verdampften Kühlmediums auf die Kühlfläche
des Kühlelements und/oder auf das an der Kühlfläche entlanglaufende Werkstück aufzublasen.
Dadurch wird die Kühlfläche und/oder die Oberfläche des Werkstücks inertisiert und
gleichzeitig gekühlt; die Inertisierung ist somit nicht oder nur geringfügig von möglichen
Schwankungen des Gasflusses durch den Kühlkanal beeinflusst.
[0011] Beim Kühlelement der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt es sich beispielsweise
um eine thermisch gut leitende Metallplatte, die an einer Seite, beispielsweise an
einer horizontal angeordneten, nach oben weisenden Seite, eine ebene Fläche (Kühlfläche)
zum Kontaktieren mit einem oder mehreren bandförmigen Werkstücken aufweist. Zum Kühlen
wird das bandförmige Werkstück oder werden die bandförmige Werkstücke kontinuierlich
an der Kühlfläche entlanggeführt und dabei mit dieser in Kontakt gebracht. Die Kühlung
des Werkstücks oder der Werkstücke erfolgt indirekt, indem durch den mit dem Kühlelement
thermisch verbundenen Kühlkanal das kälteverflüssigte Gas hindurchgeleitet wird, das
zuvor durch den Wärmekontakt mit dem Kühlmedium im Bad des Behälters unterkühlt wurde.
Beim Kühlvorgang am Kühlelement wärmt sich das kälteverflüssigte Gas auf. Da es jedoch
im unterkühlten Zustand vorliegt, bleibt es trotz der Wärmeaufnahme vollständig oder
zumindest teilweise im flüssigen Zustand. Es kommt also nicht, oder nur in einem zu
vernachlässigenden Umfang, zu Druckschwankungen infolge des verdampfenden Gases. Somit
erfolgt ein gleichmäßiger Wärmeübergang, der eine genaue Dosierung des zur Kühlung
eingesetzten kälteverflüssigten Gases ermöglicht.
[0012] Bei dem Kühlkanal handelt es sich beispielsweise um eine Rohrleitung, die in das
Kühlelement eingefräst ist oder in sonstiger Weise mit dem Kühlelement wärmeleitend
in Verbindung steht, beispielsweise eingebettet in einem gut wärmeleitenden Material,
das seinerseits mit dem Kühlelement thermisch gut verbunden ist.
[0013] Bevorzugt kommt als Kühlmedium in der Einrichtung zum Unterkühlen ein kälteverflüssigtes
Gas zum Einsatz, das der gleichen Quelle entnommen wird, aus der auch das für die
Kühlung im Kühlkanal eingesetzte kälteverflüssigte Gas stammt.
[0014] Zu diesem Zweck ist die Zuleitung für den Behälter mit dieser Quelle für das kälteverflüssigte
Gas strömungsverbunden, und in der Zuleitung ist ein Drosselventil (Druckminderer)
angeordnet, mittels dessen der Druck des durch die Zuleitung geführten kälteverflüssigten
Gases reduziert wird, wobei der Druck im Behälter immer noch auf einem Wert über dem
Umgebungsdruck (1 bar) verbleibt. Durch die am Drosselventil erfolgende Entspannung
liegt das kälteverflüssigte Gas stromab zum Drosselventil, und damit auch im Bad des
Behälters, bei einer niedrigeren Temperatur vor, als stromauf dazu, also etwa innerhalb
der Quelle, und auch niedriger als in der Zuführleitung.
[0015] Bei der Quelle für das kälteverflüssigte Gas handelt es sich bevorzugt um einen Tank,
in dem das kälteverflüssigte Gas bei einem Druck bevorratet wird, der deutlich über
dem Umgebungsdruck liegt, beispielsweise bei einem Druck zwischen 2 bar und 20 bar.
Der dem Behälter zugeführte Teilstrom an kälteverflüssigtem Gas kann so am Drosselventil
deutlich entspannt und somit abgekühlt werden.
[0016] Um Wärmeverluste zu minimieren, ist das Kühlelement vorteilhafterweise mit einer
Einhausung aus einem thermisch isolierenden Material ausgerüstet, wobei zwischen Einhausung
und Kühlfläche ein Abstandsraum verbleibt, innerhalb dessen die an die Gasabzugsleitung
angeschlossene Düsenanordnung ausmündet. Die aus dem Behälter der Einrichtung zum
Unterkühlen führende Gasabzugsleitung ist dabei bevorzugt durch eine - in Transportrichtung
der Werkstücke gesehen - ausgangsseitige Wand der Einhausung hindurchgeführt. Innerhalb
der Einhausung ist die mit der Gasableitung strömungsverbundene Düsenanordnung angeordnet,
mittels der das im Behälter verdampfte Gas in Richtung auf die Kühlfläche bzw. die
Werkstücke aufgetragen wird. Bei der Düsenanordnung handelt es sich um eine Konstruktion,
die eine oder mehrere Düsenöffnungen aufweist, die in Richtung auf das Werkstück bzw.
die Werkstücke gerichtet ist/sind, und/oder die sich innerhalb der Einhausung über
zumindest einen Teil der Kühlfläche erstreckt. Die Einhausung begünstigt dabei die
Ausbildung einer weitgehend homogenen inerten Gasatmosphäre über der Kühlfläche. Das
Gas verlässt die Einhausung bevorzugt an einem Gasabzug, der im Bereich einer eingangsseitigen
Wand der Einhausung angeordnet ist, das Gas wird also im Gegenstrom zu den Werkstücken
durch die Einhausung geführt.
[0017] Der Kühlkanal ist bevorzugt mit Mitteln zum Verbessern des Wärmeübergangs ausgerüstet,
die durch eine möglichst große zum Wärmeübergang nutzbare Fläche eine besonders gute
Wärmeaufnahme ermöglichen. Beispielsweise können die Mittel bei einem als Rohrleitung
ausgestalteten Kühlkanal mit Rippen oder sonstigen, die Oberfläche der Rohrleitung
vergrößernden Mitteln ausgerüstet sein. Alternativ oder ergänzend kann der Kühlkanal
auch gekrümmter Strömungsweg ausgebildet sein, der sich mäanderförmig am oder im Kühlelement
erstreckt, und/oder der Kühlkanal kann sich im Bereich des Kühlelements in eine Mehrzahl
von parallel zueinander angeordneten Teilkanälen aufteilen, die jeweils mit dem Kühlelement
thermisch verbunden sind oder dieses durchlaufen.
[0018] Als kälteverflüssigtes Gas kann jedes kälteverflüssigte Gas mit positivem Joule-Thomson-Koeffizienten
zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Stickstoff, Sauerstoff, Argon oder ein im Hinblick
auf die jeweilige Kühlaufgabe geeigneter Kohlenwasserstoff. Bevorzugt kommt Flüssigstickstoff
zum Einsatz, der im Tank bei einem Druck von beispielsweise 2 bar bis 20 bar gelagert
wird. Zur erfindungsgemäßen Unterkühlung kann hieraus ein Teilstrom entnommen werden,
dessen Druck mit einem geeigneten Drosselventil auf einen Wert von beispielsweise
zwischen 1 bar und 3 bar reduziert wird.
[0019] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere zur Kühlung im Zuge der
Herstellung von Klingenbändern, insbesondere solchen aus gehärteten Stählen, wie sie
etwa bei der Herstellung von Rasierklingen zum Einsatz kommen.
[0020] Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden.
Die einzige Zeichnung (Fig. 1) zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Kühlvorrichtung
in einem Längsschnitt.
[0021] Die in Figur 1 gezeigte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 weist
ein Kühlelement 2 auf, beispielsweise eine Metallplatte aus Messing oder einem anderen
thermisch gut leidenden Material, dessen nach oben weisende Seitenfläche, hier Kühlfläche
3 genannt, zum Kühlen eines bandförmigen Werkstücks 4, beispielsweise ein Klingenband,
dient. Dazu wird das Werkstück 4, das zuvor beispielsweise in einem hier nicht gezeigten
Ofen eine Wärmebehandlung zur Härtung durchlaufen hat, mittels einer Transporteinrichtung
5 kontinuierlich über die Kühlfläche 3 in der die durch die Pfeile 6, 7 angedeutete
Richtung gezogen. Die Kühlfläche 3 kann dazu in hier nicht gezeigter Weise mit einer
Beschichtung o. dergl. ausgerüstet sein, die sowohl den möglichst reibungsarmen Vorschub
des Werkstücks 4 als auch den möglichst guten Wärmeübergang vom Werkstück 4 auf das
Kühlelement 2 begünstigt.
[0022] In einem unteren Teil des Kühlelements 2 ist dieses im hier gezeigten Ausführungsbeispiel
von einem Kühlkanal 8 durchzogen. Alternativ zum hier gezeigten Beispiel eines durch
das Kühlelement 2 hindurch gefrästen Kühlkanals 8 kann der Kühlkanal jedoch auch an
einer Seitenfläche des Kühlelements 2, beispielsweise der unteren Seitenfläche 9,
entlanggeführt sein und mit dem Kühlelement 2 über eine geeignete, hier nicht gezeigte
Wärmetauscherfläche thermisch verbunden sein. Hier gleichfalls nicht gezeigt sind
weitere Mittel zum Verbessern des Wärmeübergangs zwischen Kühlelement 2 und Kühlkanal
8, wie beispielsweise Rippen oder ein mäanderförmiger Verlauf des Kühlkanals 8. Weiterhin
besitzt die Vorrichtung 1 oberhalb der Kühlfläche 3 eine Einhausung 11 aus einem thermisch
gut isolierenden Material. Die Einhausung 11 ist, unter Bildung eines Abstandsraumes
12, beabstandet von der Kühlfläche 3 angeordnet und, um die Ausbildung einer inerten
Gasatmosphäre in der unten beschriebenen Weise zu begünstigen, sowohl oberseitig als
auch an den Frontseiten 13, 14 geschlossen ausgebildet, mit Ausnahme insbesondere
von Durchtrittsöffnungen 15, 16 für das Werkstück 4. Im Übrigen ist es vorteilhaft,
jedoch hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt, dass das Kühlelement
2 an seinen der Kühlfläche 3 abgewandten Seiten mit thermisch isolierenden Wänden
ausgestattet ist.
[0023] Der Kühlkanal 8 ist eingangsseitig über eine Zuführleitung 17 mit einer Quelle für
ein kälteverflüssigtes Gas strömungsverbunden, im hier gezeigten Ausführungsbeispiel
einem Tank 18. Der Tank 18 ist druckfest ausgebildet und mit thermisch gut isolierenden
Wänden ausgerüstet.
[0024] In der Zuführleitung 17 ist eine Einrichtung 20 zum Unterkühlen des über die Zuleitung
17 zum Kühlkanal 8 geführten kälteverflüssigten Gases angeordnet.
[0025] Die Einrichtung 20 umfasst einen Behälter 21, durch den die Zuführleitung 17 mit
einer Wärmetauscherfläche 22, beispielsweise einer Kühlschlange, hindurchgeführt ist,
ohne dass dort eine Strömungsverbindung zum Behälter 21 besteht. In einem unteren
Bereich des Behälters 21 mündet eine Zuleitung 23 ein, die mit der Zuführleitung 17
und damit dem Tank 18 strömungsverbunden ist. In der Zuleitung 23 ist ein Drosselventil
24 zur Druckreduzierung angeordnet. In einem oberen Bereich des Behälters 21 mündet
eine Gasabzugsleitung 25 ein. Die Gasabzugsleitung 25 ist durch die Frontseite 13
der Einhausung 11 hindurchgeführt und endet innerhalb des Abstandsraumes 12 an einer
mit einer oder mehreren Gasdüsen 26 ausgestatteten Düsenanordnung 27.
[0026] Im Betrieb der Vorrichtung 1 wird das Werkstück 4 mittels der Transporteinrichtung
5 zum Kühlen entlang der Kühlfläche 3 geführt. Zur Kühlung des Kühlelements 2 und
damit der Kühlfläche 3 wird ein kälteverflüssigtes Gas, beispielsweise Flüssigstickstoff,
mit einem Druck von beispielsweise zwischen 2 bar und 10 bar, dem Tank 18 entnommen
und über die Zuführleitung 17 dem Kühlkanal 8 zugeführt.
[0027] Im Unterkühler 20 wird das kälteverflüssigte Gas dabei unterkühlt, d.h. auf eine
Temperatur unterhalb seiner Siedetemperatur gebracht. Dazu wird ein Teilstrom des
aus dem Tank 18 entnommenen kälteverflüssigten Gases über die Zuleitung 23 geführt,
in der es am Drosselventil 24 entspannt und mit einem Druck von beispielsweise 1,1
bar dem Behälter 21 zugeführt wird. Im Behälter 21 bildet es ein flüssiges Bad 28
aus, in das die Wärmetauscherfläche 22 vollständig eintaucht. Aufgrund des geringeren
Drucks ist die Temperatur des Bades 28 niedriger als die Temperatur des durch die
Wärmetauscherfläche 22 der Zuführleitung 17 zugeführten kälteverflüssigten Gases.
Dadurch wird dem kälteverflüssigten Gas in der Zuführleitung 17 Wärme entzogen, während
gleichzeitig kälteverflüssigtes Gas aus dem Bad 28 verdampft. Das verdampfte Gas wird
über die Gasabzugsleitung 25 abgeführt und an der Düsenanordnung 27 in den Abstandsraum
12 eingeblasen, in dem es eine inerte, weitgehend aus kaltem gasförmigem Stickstoff
bestehende Atmosphäre ausbildet, die zugleich zur Kühlung des Werkstücks 4 beiträgt.
Bei Bedarf kann ein Teilstrom des verdampften Gases auch über eine Zweigleitung 29
abgeführt und einer anderweitigen Verwendung zugeführt werden.
[0028] Das unterkühlte kälteverflüssigte Gas in der Zuführleitung 17 kommt im Kühlkanal
8 in thermischen Kontakt mit dem Kühlelement 2 und damit indirekt auch mit dem Werkstück
4. Dieses wird dadurch gekühlt, während sich das kälteverflüssigte Gas im Kühlkanal
8 erwärmt. Aufgrund der Unterkühlung des kälteverflüssigten Gases kommt es dabei nicht,
oder nur teilweise, zu einer Verdampfung des kälteverflüssigten Gases im Kühlkanal
8. Das erwärmte kälteverflüssigte Gas wird über eine Austrittsleitung 30 abgeführt
und kann einer weiteren Verwendung zugeführt werden, beispielsweise zur Herstellung
einer inerten Gasatmosphäre in einem hier nicht gezeigten Ofen, in dem das Werkstück
4 vor seinem Transport zur Vorrichtung 1 einer Wärmebehandlung unterzogen wurde, oder
zum Abschrecken des Werkstücks 4 nach Durchlaufen eines solchen Ofens.
[0029] Die Kühlleistung der Vorrichtung 1 kann durch Steuerung des Zuflusses an kälteverflüssigtem
Gas zum Kühlkanal 8 gesteuert werden. Dazu ist in der Zuführleitung 17 ein Regelventil
31 vorgesehen, das mit einer Steuereinheit 32 in Datenverbindung steht. Die Steuereinheit
32 ermittelt einen Regelparameter, beispielsweise die an einer Sonde 33 gemessene
Temperatur im Innern der Einhausung 11 und steuert nach einem vorgegebenen Programm
automatisch das Regelventil 31 an. Im Falle einer starken Entnahme an kälteverflüssigtem
Gas kann darüber hinaus der Druck im Tank 18 bei Bedarf durch eine Druckaufbauanordnung
34 angepasst werden, die insbesondere mit einem Luftverdampfer 35 ausgerüstet ist.
Bezugszeichenliste
[0030]
| 1 |
Vorrichtung |
19 |
- |
| 2 |
Kühlelement |
20 |
Einrichtung zum Unterkühlen |
| 3 |
Kühlfläche |
21 |
Behälter |
| 4 |
Werkstück |
22 |
Wärmetauscherfläche |
| 5 |
Transporteinrichtung |
23 |
Zuleitung |
| 6 |
Pfeil |
24 |
Drosselventil |
| 7 |
Pfeil |
25 |
Gasabzugsleitung |
| 8 |
Kühlkanal |
26 |
Gasdüse |
| 9 |
Seitenfläche |
27 |
Düsenanordnung |
| 10 |
- |
28 |
Bad |
| 11 |
Einhausung |
29 |
Zweigleitung |
| 12 |
Abstandsraum |
30 |
Austrittsleitung |
| 13 |
Frontseite |
31 |
Regelventil |
| 14 |
Frontseite |
32 |
Steuereinheit |
| 15 |
Durchtrittsöffnung |
33 |
Messsonde |
| 16 |
Durchtrittsöffnung |
34 |
Druckaufbauanordnung |
| 17 |
Zuführleitung |
35 |
Luftverdampfer |
| 18 |
Tank |
|
|
1. Vorrichtung zum Kühlen bandförmiger Werkstücke, mit einem Kühlelement (2) aus einem
thermisch gut leitenden Material, welches Kühlelement (2) eine Kühlfläche (3) aufweist,
entlang der ein bandförmiges Werkstück (4) führbar und mit dieser in thermischen Kontakt
bringbar ist, und einem mit dem Kühlelement (2) thermisch verbundenen Kühlkanal (8),
der mit einer an einer Quelle (18) für ein kälteverflüssigtes Gas angeschlossenen
Zuführleitung (17) zum Zuführen von kälteverflüssigtem Gas in den Kühlkanal (8) sowie
mit einer Austrittsleitung (30) zum Abführen des zugeführten kälteverflüssigten Gases
aus dem Kühlkanal (8) strömungsverbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung mit einer Einrichtung (20) zum Unterkühlen des kälteverflüssigten
Gases vor dessen Zuleitung an den Kühlkanal (8) ausgerüstet ist, die eine in der Zuführleitung
(17) angeordnete, im Einsatz der Vorrichtung vom kälteverflüssigten Gas durchströmte
Wärmetauscherfläche (22) aufweist, die innerhalb eines mit einer Zuleitung (23) für
ein flüssiges Kühlmedium ausgerüsteten Behälters (21) aufgenommen ist, in dessen oberem
Bereich eine Gasabzugsleitung (25) ausmündet, die mit einer auf die Kühlfläche (3)
des Kühlelements (2) gerichteten Düsenanordnung (27) strömungsverbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuleitung (23) des Behälters (21) der Einrichtung (20) zum Unterkühlen mit der
Quelle (18) für das kälteverflüssigte Gas strömungsverbunden und mit einem Drosselventil
(24) zum Reduzieren des Drucks ausgerüstet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Quelle (18) für das kälteverflüssigte Gas ein Tank zum Einsatz kommt, in dem
das kälteverflüssigte Gas bei einem Druck zwischen 2 bar und 20 bar gelagert wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement (2) unter Ausbildung eines Abstandsraums (12) mit einer Einhausung
(11) aus einem thermisch isolierenden Material ausgerüstet ist und die an die Gasabzugsleitung
(25) angeschlossene Düsenanordnung (27) innerhalb des Abstandsraums (12) ausmündet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasabzugsleitung (25) durch eine - in Transportrichtung des Werkstücks (4) gesehen
- ausgangsseitige Wand (13) der Einhausung (11) hindurchgeführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass der Kühlkanal (8) mit Mitteln
zum Verbessern des Wärmeübergangs, wie Kühlrippen und/oder ein gewundener Verlauf
des Kühlkanals, ausgerüstet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als kälteverflüssigtes Gas flüssiger Stickstoff zum Einsatz kommt.