[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines Übergangs zwischen
einer Oberfläche eines an einem Gebäude angeordneten Bauteils, insbesondere ein Rahmenteil
eines Fensters, und einer angrenzenden Gebäudeoberfläche, insbesondere eine Putzoberfläche,
mit einer zwischen dem Bauteil und der Gebäudeoberfläche angeordneten Profilleiste,
die mit einem elastisch verformbaren Dichtband am Bauteil mittels Verklebung befestigt
ist, und mit einer elastisch aushärtbaren Dichtmasse zur Abdichtung einer zwischen
der Profilleiste und der Gebäudeoberfläche gebildeten Fuge, wobei das Dichtband als
dauerelastisches Schaumstoffband ausgebildet ist.
[0002] Aus der
EP 1 691 018 B1 ist eine Dichtungsanordnung der eingangs genannten Art bekannt, die eine Profilleiste
aufweist, die über ein an der Profilleiste angebrachtes Dichtband aus einem elastisch
verformbaren Schaumstoffmaterial mittels Verklebung am Bauteil fixiert ist. Dabei
ist die elastische Verformbarkeit des Dichtbandes so groß, dass Relativbewegungen
zwischen dem Gebäudeteil und dem Bauteil weitgehend vom Dichtband aufgenommen werden
können.
[0003] Wie sich jedoch innerhalb der seit der Entwicklung der bekannten Dichtungsanordnung
vergangenen Zeit herausgestellt hat, sind die Beanspruchungen derartiger Dichtungsanordnungen,
die bevorzugt zur Abdichtung von zwischen Rahmenteilen eines Fensterrahmens und einer
häufig durch eine Putzoberfläche gebildeten Gebäudeoberfläche gebildeten Fugen eingesetzt
werden, aufgrund der häufiger auftretenden Extremwetterlagen mit Schlagregen, steigenden
Temperaturen und Starkwind erheblich höher geworden. Entsprechend ist auch das Risiko
größer geworden, dass die elastische Verformbarkeit der bislang bei derartigen Dichtungsanordnungen
eingesetzten Dichtbänder nicht mehr ausreichen könnte, um die größer gewordenen Relativbewegungen
zwischen dem Bauteil und der Gebäudeoberfläche hinreichend auszugleichen, sodass übermäßige
Zugbeanspruchungen, die zu einer Schälbeanspruchung der Verklebung führen, vermieden
werden und so die für die Abdichtung der Fuge wesentliche Klebeverbindung zwischen
dem Dichtband und dem Bauteil aufrechterhalten wird und eine sichere Abdichtung zwischen
dem Bauteil und der Gebäudeoberfläche auch bei Extremwetterlagen möglich ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung
vorzuschlagen, die auch bei Extremwetterlagen eine sichere Abdichtung zwischen dem
Bauteil und der Gebäudeoberfläche ermöglicht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe weist die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung die Merkmale
des Anspruchs 1 auf.
[0006] Erfindungsgemäß weist das Dichtband bei einer rechtwinklig auf eine vom Dichtband
gebildete Dichtfläche wirkenden Prüfkraft P und durch die Prüfkraft bewirkten Dehnung
des Dichtbands von 100 % einen Dehn-Spannungswert kleiner als 0,1 N/mm
2 auf.
[0007] Wie sich in Versuchen herausgestellt hat, erfolgt die auf die Verklebung wirkende
Zugbeanspruchung aufgrund der elastischen Rückstellkräfte des für das Dichtband verwendeten
Schaumstoffmaterials, wobei für die Höhe der Zugkräfte im Wesentlichen die durch die
Formelastizität des Schaumstoffmaterials bedingte Beschleunigung der Rückstellbewegung
des verformten Schaumstoffbands verantwortlich ist. Aus dieser Erkenntnis wurde der
Ansatz entwickelt, durch eine Verzögerung der Rückstellbewegung die Zeit für die Rückbildung
einer Verformung des Schaumstoffbandes zu erhöhen und somit die auf die Verklebung
wirkenden Zugkräfte, die zu einer Schälbeanspruchung der Verklebung führen, zu verringern.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Dichtband einen Dehn-Spannungswert
kleiner als 0,1 N/mm
2 und größer als 0,02 N/mm
2 auf, sodass der Dehn-Spannungswert hinreichend groß gewählt ist, um sicherzustellen,
dass die elastische Rückstellbewegung des Dichtbands hinreichend schnell erfolgen
kann und die Profilleiste somit einer Bauteilbewegung sicher folgt. Hiermit kann verhindert
werden, dass sich ein Spalt zwischen dem Bauteil und der Profilleiste bildet, der
das Dichtband Witterungseinflüssen aussetzt und die Lebensdauer des Dichtbands reduziert.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Dichtband einen Dehn-Spannungswert
kleiner als 0,08 N/mm und vorzugsweise größer als 0,02 N/mm
2 auf.
[0010] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Dichtband einen Dehn-Spannungswert
kleiner als 0,05 N/mm
2 und vorzugsweise größer als 0,02 N/mm
2 auf.
[0011] Vorzugsweise weist das Dichtband eine durch Imprägnierung erzeugte verzögerte elastische
Rückstellung auf, so wie es etwa von häufig bei der Fenstermontage eingesetzten vorkomprimierten
Fugendichtbändern her bekannt, wobei die vorkomprimierten Fugendichtbänder, die auch
als sogenannte Kompribänder bekannt sind, bislang dazu eingesetzt werden, um einen
zwischen einer Fensteröffnung in einer Gebäudewand und dem Fensterahmen umlaufend
ausgebildeten Montagespalt abdichtend auszufüllen, und die verzögerte elastische Rückstellung
des Fugendichtbandes bei dem bekannten Anwendungsfall dazu dient, um nachfolgend der
Anordnung des Fenster in der Fensteröffnung den für die Montage des Fensterrahmens
notwendigen Montagespalt mit dem Schaumstoffmaterial des Fugendichtbands zu verfüllen.
[0012] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die bekannten Kompribänder in ihrem
entspannten Zustand als Dichtband eingesetzt.
[0013] Zur Erzielung der verzögerten elastischen Rückstellung weisen die bekannten vorkomprimierten
Fugendichtbänder regelmäßig eine Imprägnierung mit Kunstharz auf.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Dichtungsanordnung ist das Dichtband als
vorkomprimiertes Fugendichtband ausgeführt, sodass zur Herstellung der Dichtungsanordnung
auf die Verwendung eines konventionellen und somit leicht verfügbaren Dichtbandes
zurückgegriffen werden kann, ohne dass die Bereitstellung eines gesondert hergestellten
Dichtbandes notwendig wäre.
[0015] Besonders vorteilhaft für die Konfektionierung der Dichtungsanordnung ist es, wenn
das Dichtband sowohl mit der Profilleiste als auch mit dem Bauteil über eine Verklebung
verbunden ist, sodass standardmäßig eine zur Herstellung der Dichtungsanordnung benötigte
Profilleiste durch Kombination mit einem insbesondere als vorkomprimiertes Fugendichtband
ausgeführten Dichtband bereitgestellt werden kann, das nicht nur auf einer Kontaktseite
mit einer Kleberschicht versehen ist, sondern darüber hinaus auch auf der gegenüberliegenden
Oberfläche mit einer Kleberschicht versehen ist, vergleichbar einem doppelseitigen
Klebeband, sodass die Profilleiste für die Anordnung in der Dichtungsanordnung durch
einfaches Aufkleben des Dichtbandes auf die Profilleiste vorbereitet werden kann und
die auf der gegenüberliegenden Seite ausgebildete adhäsive Oberfläche zur Verbindung
mit dem Bauteil bereit steht.
[0016] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn gemäß einer Ausführungsform der Dichtungsanordnung
die Profilleiste an ihrem der Gebäudeoberfläche zugewandten sowohl von dem Bauteil
als auch von der Gebäudeoberfläche in einem Abstand h bzw. a angeordneten Längsrand
mit einer flexiblen, sich ausgehend von der Profilleiste in die Fuge erstreckenden
Fugenschenkel versehen ist, der zusammen mit der dem Längsrand der Profilleiste gegenüberliegenden
Gebäudeoberfläche eine den Abstand a überbrückende flexible Aufnahmetasche für die
Dichtstoffmasse ausbildet.
[0017] Aufgrund der Aufnahmetasche für die Dichtstoffmasse wird einerseits die gewünschte
Abdichtung zwischen der Gebäudeoberfläche und der Profilleiste ermöglicht und andererseits
sichergestellt, dass ein Kontakt zwischen der Dichtstoffmasse und dem Bauteil und
somit die Möglichkeit einer anhaftenden Verbindung zwischen der Dichtstoffmasse und
dem Fensterrahmen verhindert wird, sodass unmittelbare Übertragungen von Relativbewegungen
zwischen dem Bauteil, also etwa dem Fensterrahmen, und der Gebäudeoberfläche ausgeschlossen
sind.
[0018] Wenn darüber hinaus eine von dem Fugenschenkel gebildete Taschenwand eine Kontaktfläche
zur Dichtstoffmasse ausbildet, die einen ersten Kontaktflächenanteil längs der Gebäudeoberfläche
und einen zweiten Kontaktflächenanteil quer zur Gebäudefläche aufweist, derart, dass
die Taschenwand eine im Vergleich zum Abstand a des Längsrands zur Gebäudeoberfläche
eine größere Länge aufweist, kann eine Kraftübertragung von der Profilleiste in die
Gebäudeoberfläche über die zwischen der Profilleiste und die Gebäudeoberfläche angeordnete
Dichtstoffmasse über eine vergleichsweise große Kontaktfläche erfolgen, sodass innerhalb
der Dichtstoffmasse in Folge einer Relativbewegung der Profilleiste gegenüber dem
Fensterrahmen auftretende Spannungen weitestgehend abgebaut werden können, bevor sie
die Gebäudeoberfläche erreichen. Hierdurch wird die Gefahr von Delaminationen zwischen
der Dichtstoffmasse und der Gebäudeoberfläche bzw. die Verletzung der Gebäudeoberfläche
durch die an der Gebäudeoberfläche haftende Dichtstoffmasse erheblich reduziert.
[0019] Darüber hinaus ermöglicht die vorstehende Ausführungsform, bei der die Taschenwand
eine im Vergleich zum Abstand a des Längsrands zur Gebäudeoberfläche eine größere
Länge aufweist, sowohl in Richtung auf das Bauteil als auch vom Bauteil weg, eine
vergrößerte Relativbewegung zwischen dem Längsrand der Profilleiste und der Gebäudeoberfläche,
so dass Kippbewegungen um die Längsachse der Profilleiste, die zu schädlichen Schälbeanspruchungen
der Verklebung zwischen dem Dichtband und dem Bauteil führen, reduziert werden.
[0020] Somit stellt auch bereits eine Dichtungsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, also eine Dichtungsanordnung ohne das Merkmal, dass das Dichtband eine vorzugsweise
durch Imprägnierung erzeugte verzögerte elastische Rückstellung aufweist, in Kombination
mit dem weiteren Merkmal des Anspruchs 5 in Rückbeziehung auf den Anspruch 4 eine
erfindungsgemäße Lösung dar.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kontaktflächenanteile einen Längenunterschied
von maximal 50 % aufweisen, sodass die Relativbewegungen des unteren Längsrand der
Profilleiste gegenüber dem Bauteil infolge der Kippbewegungen eine im Wesentlichen
gleiche Größenordnung aufweisen.
[0022] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Dichtungsanordnung anhand der
Zeichnung erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsdarstellung eines horizontal in einer Fensterleibung einer Gebäudeoberfläche
angeordneten unteren Rahmenteils eines Fensterrahmens mit einer an der Außenseite
des Rahmenteils angeordneten Profilleiste zur Ausbildung einer Dichtungsanordnung;
- Fig. 2
- eine erste Kippstellung der Profilleiste gegenüber dem Fensterrahmen;
- Fig. 3
- eine zweite Kippstellung der Profilleiste gegenüber dem Fensterrahmen.
[0024] Fig. 1 zeigt ein als unterer Rahmenteil eines Fensterrahmens ausgebildetes Bauteil 10, wobei
sich das Bauteil horizontal, also hier senkrecht zur Zeichnungsebene erstreckt und
in einer hier nicht im Einzelnen dargestellten Fensterleibung einer Gebäudewand 11
angeordnet ist. Die Gebäudewand 11 ist auf einem Mauerwerk 12 mit einer als Putzoberfläche
ausgebildeten Gebäudeoberfläche 13 versehen, wobei im vorliegenden Fall das Bauteil
10 über eine Montageschaummasse 14 mit dem Mauerwerk 12 verbunden ist.
[0025] Zur Abdichtung eines zwischen dem Bauteil 10 und der Gebäudeoberfläche 13 gebildeten
Übergangs 15 ist eine Dichtungsanordnung 16 vorgesehen, die eine am Gebäudeteil 10
mittels eines elastisch verformbaren Dichtbandes 17 befestigte Profilleiste 18 aufweist,
die auf ihrer dem Gebäudeteil 10 zugewandten Oberfläche 24 eines Grundkörpers 19 mit
dem Dichtband 17 versehen ist.
[0026] Das Dichtband 17 ist auf seinen beiden einander gegenüberliegend angeordneten Kontaktoberflächen
20, 21 mit einer Adhäsionsschicht versehen zur Ausbildung einer Verklebung der Kontaktoberfläche
20 mit dem Bauteilteil 10 und der Kontaktoberfläche 21 mit dem Grundkörper 19 der
Profilleiste 18.
[0027] Zur erleichterten positionsgenauen Anordnung des Dichtbandes 17 auf dem Grundkörper
19 ist der Grundkörper 19 auf seiner dem Bauteil 10 zugewandten Oberfläche 24 mit
einem parallel zu einem unteren Längsrand 22 des Grundkörpers 19 verlaufenden Steg
23 versehen. Weiterhin weist der Grundkörper 19 der Profilleiste 24 an seinem oberen
Längsrand eine schräg angestellte Ablaufkante 25 auf, die eine Abschirmung des unterhalb
der Ablaufkante 25 angeordneten Dichtbands 17 gegenüber äußeren Einflüssen ermöglicht.
[0028] Die Oberfläche 24 der Profilleiste 24 befindet sich in einem horizontalen Abstand
h vom Bauteil 10, wobei im Fall der Verwendung eines vorkomprimierten Fugendichtbandes
als Dichtband 17 der Abstand h der Dicke d des Dichtbandes 17 in seinem unkomprimierten
Zustand entspricht, der sich nach vollständiger Rückstellung des vorkomprimierten
Fugendichtbandes in seinen entspannten Zustand einstellt.
[0029] Wie
Fig. 1 weiter zeigt, ist der Grundkörper 19 der Profilleiste 18 an seinem unteren Längsrand
22 mit einem Fugenschenkel 26 versehen, der im vorliegenden Fall aus einem vom Material
der Profilleiste 18, die etwa aus PVC gebildet sein kann, abweichenden, insbesondere
weich elastischen Material gebildet ist, wobei eine derartige aus zwei Komponenten
einstückig ausgebildete Profilleiste etwa durch ein an sich bekanntes 2-Komponenten-Spritzgießverfahren
herstellbar ist.
[0030] Der Fugenschenkel 26 erstreckt sich ausgehend von dem Grundkörper 19 der Profilleiste
18 in eine zwischen dem unteren Längsrand 22 der Profilleiste 18 und der Putzoberfläche
13 ausgebildete Fuge F und bildet zusammen mit der dem Längsrand 22 gegenüberliegenden
Gebäudeoberfläche 13 eine den Abstand a des Längsrands 22 von der Gebäudeoberfläche
13 überbrückende flexible Aufnahmetasche 27 für eine zwischen der Profilleiste 18
und der Gebäudeoberfläche 13 angeordnete Dichtstoffmasse 28 aus, die im vorliegenden
Fall aus Silikon besteht.
[0031] Wie
Fig. 1 zeigt, bildet eine von dem Fugenschenkel 26 gebildete Taschenwand 29 eine Kontaktfläche
zur Dichtstoffmasse 28 mit einem ersten Kontaktflächenanteil 31, der sich längs der
Gebäudeoberfläche 13 erstreckt, und einen zweiten Kontaktflächenanteil 32, der sich
quer zur Gebäudeoberfläche 13 erstreckt, die jeweils haftend mit der Dichtstoffmasse
28 verbunden sind und im vorliegenden Fall eine im Wesentlichen übereinstimmende Länge
in der Zeichnungsebene aufweisen.
[0032] Wie ein Vergleich der
Fig. 2 und
3 zeigt, die jeweils die Profilleiste 18 in einer durch äußere Einflüsse hervorgerufenen
Schräg- oder Kippstellung zeigen, die insbesondere durch große Windlasten hervorgerufen
werden können, die auf das mit dem Rahmenteil versehene Fenster einwirken, ist mit
einer Schräg- oder Kippstellung der Profilleiste gegenüber dem Bauteil 10 eine Verformung
der über den Fugenschenkel 26 mit der Profilleiste 18 kraftschlüssig verbundenen Dichtstoffmasse
28 verbunden.
[0033] Aufgrund der Ausführung des Fugenschenkel 26 mit dem ersten Kontaktflächenanteil
31 und dem zweiten Kontaktflächenanteil 32, die eine Verkürzung l
1 und eine Verlängerung l
2 eines Abstands l (
Fig. 1) des Längsrandes 22 vom Bauteil 10 ermöglichen, und der elastischen Nachgiebigkeit
der Dichtstoffmasse 28 wird die Verformung des Dichtbandes 17 bei einer Verformung
des Bauteils 10 infolge eines auf das Bauteil 10 wirkenden Zugkraft Z (
Fig. 2), die im Fall der Ausbildung des Bauteils 10 als Rahmenteil eines Fensterrahmens
bei einem auf das Fenster wirkenden, durch Starkwind hervorgerufenen Unterdruck entsteht,
oder bei einer auf das Bauteil 10 wirkenden Druckkraft D (
Fig. 3) begrenzt, da der untere Längsrand 22 sich bei der Verformung des Bauteils 10 mitbewegen
kann, um die Verformung des Bauteils 10 zumindest teilweise auszugleichen.
[0034] Aus der geringeren Verformung des Dichtbandes 17 ergibt sich eine entsprechende Reduzierung
der bei den in den
Fig. 2 und
3 dargestellten Kippstellungen in den Kontaktoberflächen 20, 21 des Dichtbandes 17
auftretenden Zugbeanspruchungen, sodass auch die grundsätzlich für die Verklebungen
zwischen dem Dichtstoffband 17 und dem Bauteil 10 bzw. dem Dichtband 17 und der Profileiste
18 nachteiligen Schälbeanspruchungen verringert werden.
[0035] Dieser vorteilhafte Effekt der vorstehend erläuterten Ausgestaltung des Fugenschenkels
26 mit dem ersten Kontaktflächenteil 31, der sich längs der Putzoberfläche 13 erstreckt
und dem zweiten Kontaktflächenteil 32, der sich quer zur Putzoberfläche 13 erstreckt,
überlagert im vorliegenden Ausführungsbeispiel noch den vorteilhaften Effekt durch
die Verwendung des die verzögerte elastische Rückstellung aufweisenden dauerelastischen
Schaumstoffbandes als Dichtband 17, mit dem auch schon eine Reduzierung der schädlichen
Schälbeanspruchung in den Kontaktflächen 20, 21 des Dichtbandes 17 erreicht wird.
[0036] Bei dem im Ausführungsbeispiel eingesetzten Dichtband 17 handelt es sich um einen
weichelastischen, geschlossene Poren aufweisenden PE-Schaum. Das Dichtband 17 weist
hier eine Dicke d = 3 mm auf mit der eine Dichtfläche D
F bildenden Kontaktfläche 20, wobei die Dichtfläche D
F hier bei einer Breite b = 12 mm und einer senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden
Länge der Dichtfläche D
F von 100 mm eine Fläche von 1200 mm
2 aufweist.
[0037] Bei einer Dehnung von 100 %, also einer Auslenkung von 3 mm des Dichtbands 17 mittels
der rechtwinklig auf das Dichtband 17 wirkenden Prüfkraft P wurde ein Dehn-Spannungswert
von 0,036 N/mm
2 ermittelt.
1. Dichtungsanordnung (16) zur Abdichtung eines Übergangs (15) zwischen einer Oberfläche
eines an einem Gebäude angeordneten Bauteils (10), insbesondere ein Rahmenteil eines
Fensters, und einer angrenzenden Gebäudeoberfläche (13), insbesondere eine Putzoberfläche,
mit einer zwischen dem Bauteil (10) und der Gebäudeoberfläche (13) angeordneten Profilleiste
(18), die mit einem elastisch verformbaren Dichtband (17) am Bauteil (10) mittels
Verklebung befestigt ist, und mit einer elastisch aushärtbaren Dichtstoffmasse (28)
zur Abdichtung einer zwischen der Profilleiste (18) und der Gebäudeoberfläche (13)
gebildeten Fuge F, wobei das Dichtband (17) als dauerelastisches Schaumstoffband ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtband bei einer rechtwinklig auf eine vom Dichtband gebildete Dichtfläche
DF wirkenden Prüfkraft P und durch die Prüfkraft bewirkten Dehnung des Dichtbands von
100 % einen Dehn-Spannungswert kleiner als 0,1 N/mm2 aufweist.
2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtband einen Dehn-Spannungswert kleiner als 0,1 N/mm2 und größer als 0,02 N/mm2 aufweist.
3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtband (17) einen Dehn-Spannungswert kleiner als 0,08 N/mm2 aufweist.
4. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Dichtband (17) einen Dehn-Spannungswert kleiner als 0,05 N/mm2 aufweist.
5. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtband (17) eine durch Imprägnierung erzeugte verzögerte elastische Rückstellung
aufweist.
6. Dichtungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtband (17) als vorkomprimiertes Fugendichtband ausgeführt ist.
7. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Dichtband (17) sowohl mit der Profilleiste (18) als auch mit dem Bauteil (10)
über eine Verklebung verbunden ist.
8. Dichtungsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Profilleiste (18) an ihrem der Gebäudeoberfläche (13) zugewandten, sowohl vom
der Bauteil (10) als auch von der Gebäudeoberfläche (13) in einem Abstand h bzw. a
angeordneten Längsrand (22) mit einer flexiblen, sich ausgehend von der Profilleiste
(18) in die Fuge F erstreckenden Fugenschenkel (26) versehen ist, der zusammen mit
der dem Längsrand (22) der Profilleiste (18) gegenüberliegenden Gebäudeoberfläche
(13) eine den Abstand h überbrückende flexible Aufnahmetasche (27) für die Dichtstoffmasse
(28) ausbildet.
9. Dichtungsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine von dem Fugenschenkel (26) gebildete Taschenwand (29) eine Kontaktfläche (30)
zur Dichtstoffmasse (28) ausbildet, die einen ersten Kontaktflächenteil (31) längs
der Gebäudeoberfläche (13) und einen zweiten Kontaktflächenteil (32) quer zur Gebäudeoberfläche
(13) aufweist, derart, dass die Taschenwand (29) eine im Vergleich zum Abstand a des
Längsrands (22) zur Gebäudeoberfläche (13) eine größere Länge aufweist.
10. Dichtungsanordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktflächenanteile (31, 32) einen Längenunterschied von maximal 50 % aufweisen.