[0001] Die Erfindung betrifft ein Trockenraumsystem sowie ein Verfahren zum Betrieb eines
Trockenraumsystems mit einer Entfeuchtereinheit und einer Temperiereinheit, wobei
die Entfeuchtereinheit einen Rotationsentfeuchter mit einem Trocknungsmittel, einen
Prozessluftkanal mit einer Wärmeübertrageranordnung und einen Rückluftkanal mit einem
Heiz-Wärmeübertrager umfasst, wobei Außenluft mittels der Wärmeübertrageranordnung
konditionierbar und durch den Rotationsentfeuchter in einen zu entfeuchtenden Raum
leitbar ist, wobei Abluft des Raums mittels des Heiz-Wärmeübertragers konditionierbar
und durch den Rotationsentfeuchter leitbar ist, wobei die Temperiereinheit zur Temperierung
der Wärmeübertrageranordnung und des Heiz-Wärmeübertragers dient, wobei die Temperiereinheit
eine Heizvorrichtung umfasst.
[0002] Derartige Trockenraumsysteme sind hinreichend bekannt und werden regelmäßig zur Konditionierung
von Räumen, in denen bestimmte klimatische Bedingungen ausgebildet werden sollen,
verwendet. Dies ist der Fall bei Räumen bzw. Arbeitsräumen, innerhalb derer Produktionsprozesse
bei vergleichsweise niedriger Luftfeuchte bzw. relativer Luftfeuchte durchgeführt
werden, wie beispielsweise Reinräumen und Räumen, innerhalb derer geologische, medizinische
und pharmazeutische, industrielle, elektronische, Luftfahrt- und Raumfahrtanwendungen
durchgeführt werden. Auch können diese Räume für Tests oder zur Lagerung von Materialen,
Produkten sowie für wissenschaftliche Anwendungen genutzt werden.
[0003] Die bekannten Trockenraumsysteme sind regelmäßig aus einer Entfeuchtereinheit mit
einem Rotationsentfeuchter mit einem Trocknungsmittel, wie beispielsweise einem Silikatgel,
und einer Temperiereinheit gebildet. Dabei wird durch einen Prozessluftkanal Außenluft
durch den Rotationsentfeuchter bzw. das Trocknungsmittel in den Raum geleitet. Der
Rotationsentfeuchter oder auch Sorptionsrotor dreht sich dabei kontinuierlich und
der in der Außenluft enthaltene Wasserdampf wird von dem Trocknungsmittel gebunden.
Dazu ist in dem Prozessluftkanal eine Wärmeübertrageranordnung vorgesehen, mit der
die Außenluft, abhängig von deren Temperatur, konditioniert bzw. erwärmt oder gekühlt
wird. Weiter wird über einen Rückluftkanal Abluft des Raums durch einen Teil des Rotationsentfeuchters
geleitet. Diese Abluft bzw. Regenerationsluft wird mittels eines Heiz-Wärmeübertragers
erwärmt, sodass die im Trocknungsmittel gebundene Feuchtigkeit bzw. der Wasserdampf
ausgetrieben wird. Diese Abluft bzw. Regenerationsluft gelangt dann als Fortluft in
eine Umgebung. Ein Teil der Abluft des Raums kann über den Rückluftkanal und den Rotationsentfeuchter
als Zuluft zurück in den Raum geleitet werden.
[0004] Beim Betrieb der Entfeuchtereinheit werden an der Wärmeübertrageranordnung bzw. an
dem Heiz-Wärmeübertrager Temperaturen von < 10°C bis > 90°C benötigt. So muss Prozessluft
in dem Prozessluftkanal, insbesondere im Sommer, gekühlt werden und Abluft bzw. Regenerationsluft
im Rückluftkanal erwärmt werden. Dabei ist ein Bedarf an Kälteleistung fast ganzjährig
höher als ein Bedarf an Wärmeleistung. Daher kann bei geringen Außentemperaturen auch
eine Beheizung der Außenluft mittels der Wärmeübertrageranordnung erforderlich werden.
Die benötigte Kälteleistung bzw. Wärmeleistung wird regelmäßig separat erzeugt, beispielsweise
durch einen Kühlkreislauf und durch einen Boiler, elektrisch, mittels eines Dampferzeugers
oder dergleichen. Da gleichzeitig Wärme und Kälte separat voneinander erzeugt wird,
entsteht ein hoher Energiebedarf, welcher hohe Betriebskosten des Trockenraumsystems
zur Folge hat.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Trockenraumsystem
sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Trockenraumsystems vorzuschlagen, das einen
kostengünstigen Betrieb ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Trockenraumsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 18 gelöst.
[0007] Das erfindungsgemäße Trockenraumsystem umfasst eine Entfeuchtereinheit und eine Temperiereinheit,
wobei die Entfeuchtereinheit einen Rotationsentfeuchter mit einem Trocknungsmittel,
einen Prozessluftkanal mit einer Wärmeübertrageranordnung und einen Rückluftkanal
mit einem Heiz-Wärmeübertrager umfasst, wobei Außenluft mittels der Wärmeübertrageranordnung
konditionierbar und durch den Rotationsentfeuchter in einen zu entfeuchtenden Raum
leitbar ist, wobei Abluft des Raums mittels des Heiz-Wärmeübertragers konditionierbar
und durch den Rotationsentfeuchter leitbar ist, wobei die Temperiereinheit zur Temperierung
der Wärmeübertrageranordnung und des Heiz-Wärmeübertragers dient, wobei die Temperiereinheit
eine Heizvorrichtung umfasst, wobei die Heizvorrichtung einen Wärmekreislauf mit einem
Kältemittel, einem Verdichter, einem Kondensator, einem Expansionsorgan und einem
Verdampfer aufweist, wobei der Kondensator mittels eines Heizkreislaufs der Temperiereinheit
mit einem Wärmeträgermedium mit dem Heiz-Wärmeübertrager verbunden ist.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Trockenraumsystem wird die Außenluft mittels der Wärmeübertrageranordnung,
je nach Temperatur und damit auch Luftfeuchte der Außenluft, erwärmt oder gekühlt.
Die Außenluft gelangt dann in einer Strömungsrichtung nachfolgend der Wärmeübertrageranordnung
durch den Rotationsentfeuchter bzw. den Prozessluftkanal als Prozessluft bzw. Zuluft
in den zu entfeuchtenden Raum. Der Raum kann dabei unter anderem als ein Reinraum
ausgebildet sein. Die Abluft bzw. zumindest ein Teil der Abluft des Raums gelangt
durch den Rückluftkanal zu dem Heiz-Wärmeübertrager, der die Abluft erwärmt und in
einer Strömungsrichtung nachfolgend dem Heiz-Wärmeübertrager als Regenerationsluft
durch den Rotationsentfeuchter leitet, sodass dann in dem Trocknungsmittel gebundene
Feuchtigkeit ausgetrieben werden kann. Die Heizvorrichtung ist als eine Wärmepumpe
oder dergleichen ausgebildet, wobei der Kondensator der Heizvorrichtung mittels des
Heizkreislaufs mit dem Heiz-Wärmeübertrager verbunden ist. Über das im Heizkreislauf
zirkulierende Wärmeträgermedium, welches beispielsweise Wasser, Öl oder dergleichen
sein kann, kann die mit der Heizvorrichtung erzeugte Wärmeenergie, die am Kondensator
anfällt, zu dem Heiz-Wärmeübertrager in den Rückluftkanal transportiert werden.
[0009] Da bei einem Betrieb eines Trockenraumsystems vergleichsweise wenig Wärmeleistung
benötigt wird, kann als Heizvorrichtung vorteilhaft eine Wärmepumpe verwendet werden.
Die indirekte Kopplung der Heizvorrichtung über den Wärmekreislauf an dem Heiz-Wärmeübertrager
ermöglicht dann auch eine einfachere und kostengünstige Nachrüstung bestehender Trockenraumsysteme
mit der Heizvorrichtung bzw. Wärmepumpe. So können bestehende Boiler oder dergleichen,
die als Heizvorrichtung dienen, einfach durch die erfindungsgemäße Heizvorrichtung
ersetzt werden, wobei dann der Kondensator als ein Wärmeübertrager ausgebildet ist,
der das Wärmeträgermedium im Heizkreislauf erwärmt. Eine Zirkulation des Wärmeträgermediums
im Heizkreislauf kann durch eine eigens dafür vorgesehene Pumpe bewirkt werden. Da
die erfindungsgemäße Heizvorrichtung so besonders effizient betrieben werden kann,
wird es möglich, bedarfsgerecht und kostengünstig Wärmeenergie an dem Heiz-Wärmeübertrager
zur Verfügung zu stellen, wodurch ein Betrieb des Trockenraumsystems vergleichsweise
kostengünstig ist.
[0010] Die Abluft oder ein Anteil der Abluft kann in einer Strömungsrichtung der Außenluft
durch den Rotationsentfeuchter in den Raum geleitet werden. Die Abluft kann dann vollständig
oder teilweise über den Rückluftkanal dem Prozessluftkanal zugeführt werden, sodass
die Abluft der Außenluft zugemischt und durch den Rotationsentfeuchter als Zuluft
in den Raum gelangen kann. Eine Zirkulation der Abluft über den Rotationsentfeuchter
zurück in den Raum kann in Abhängigkeit einer Luftfeuchte in dem Raum, einer darin
befindlichen Personenanzahl oder dergleichen geregelt werden. Weiter kann die Abluft
oder ein Anteil der Abluft in einer Strömungsrichtung nachfolgend dem Heiz-Wärmeübertrager
durch den Rotationsentfeuchter in eine Umgebung geleitet werden. Die Abluft wird dann
durch den Rückluftkanal zu dem Rotationsentfeuchter geleitet. Die Abluft kann dabei
auch mit Außenluft, welche den Rotationsentfeuchter bereits passiert hat, nachfolgend
dem Heiz-Wärmeübertrager zugeführt werden. Die mit dem Heiz-Wärmeübertrager erwärmte
Abluft bzw. Regenerationsluft kann so ein Austreiben von Feuchtigkeit aus dem Trocknungsmittel
bewirken.
[0011] Mittels der Heizvorrichtung kann eine Temperatur von > 70°C, bevorzugt > 80°C, besonders
bevorzugt von > 90°C, am Kondensator ausgebildet werden. Die Heizvorrichtung kann
dann auch eine sogenannte Hochtemperatur-Wärmepumpe sein. An dem Kondensator kann
dann das Wärmeträgermedium auch auf diese Temperatur erwärmt werden, wobei dann der
Heiz-Wärmeübertrager über den Heizkreislauf ebenfalls entsprechend erwärmt werden
kann. Wesentlich ist, dass diese vergleichsweise hohe Temperatur am Heiz-Wärmeübertrager
erreicht werden kann, damit ein Austreiben der Feuchtigkeit aus dem Trocknungsmittel
erfolgt.
[0012] Die Temperiereinheit kann mittels eines Kühlkreislaufs der Temperiereinheit mit einem
Wärmeträgermedium mit der Wärmeübertrageranordnung verbunden sein. Da in Abhängigkeit
einer Temperatur der Außenluft überwiegend eine Kühlung der Außenluft erforderlich
ist, kann mittels des Kühlkreislaufs mit dem Wärmeträgermedium, welches Wasser, Öl
oder dergleichen sein und innerhalb des Kühlkreislaufs mittels einer Pumpe zirkuliert
werden kann, die Wärmeübertrageranordnung, und damit die einströmende Außenluft bzw.
Prozessluft, gekühlt werden. Hierzu ist eine Temperatur an der Wärmeübertrageranordnung
von < 10°C, alternativ von < 14°C erforderlich. Die Temperiereinheit kann so indirekt
über den Kühlkreislauf an die Wärmeübertrageranordnung angeschlossen sein. Hierdurch
wird es auch leicht möglich, bestehende Kälteerzeuger, die über den Kühlkreislauf
an die Wärmeübertrageranordnung angeschlossen sind, auszutauschen und so das Trockenraumsystem
nachzurüsten ohne die Wärmeübertrageranordnung austauschen zu müssen.
[0013] Vorteilhaft kann die Wärmeübertrageranordnung einen Vorheiz-Wärmeübertrager aufweisen.
Mittels des Vorheiz-Wärmeübertragers wird es möglich, beispielsweise bei Außentemperaturen
< 6°C, die Außenluft bzw. Prozessluft zu erwärmen. Hierzu ist eine Temperatur an dem
Vorheiz-Wärmeübertrager von > 30°C bereits ausreichend. Diese Temperatur kann auf
unterschiedliche Art und Weise erzeugt werden.
[0014] In einer Ausführungsform kann der Kondensator mittels des Heizkreislaufs mit dem
Vorheiz-Wärmeübertrager verbunden sein. Folglich kann auch über den Kondensator mittels
des Heizkreislaufs der Vorheiz-Wärmeübertrager erwärmt werden. Der Vorheiz-Wärmeübertrager
kann dabei zusammen mit dem Heiz-Wärmeübertrager in Reihe oder parallel in dem Heizkreislauf
angeschlossen sein. Vorteilhaft kann der Vorheiz-Wärmeübertrager in einer Strömungsrichtung
des Wärmeträgermediums des Heizkreislaufs nachfolgend dem Heiz-Wärmeübertrager angeordnet
sein. So kann dann eine Temperatur des Wärmeträgermediums am Vorheiz-Wärmeübertrager
im Verhältnis zum Heiz-Wärmeübertrager niedriger sein.
[0015] Alternativ kann der Vorheiz-Wärmeübertrager mittels eines weiteren Heizkreislaufs
der Temperiereinheit mit einem Wärmeträgermedium mit einem externen Wärmeerzeuger
verbunden sein. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn im Rahmen industrieller
Prozesse überschüssige Wärmeenergie anfällt, die zur Erwärmung des Vorheiz-Wärmeübertragers
genutzt werden kann. Der weitere Heizkreislauf kann dabei mit Wasser, Öl oder dergleichen
als Wärmeträgermedium und einer Pumpe zur Zirkulation des Wärmeträgermediums betrieben
werden. Der externe Wärmeerzeuger kann über den weiteren Heizkreislauf direkt oder
indirekt an den Vorheiz-Wärmeübertrager angeschlossen sein. Der weitere Heizkreislauf
kann alleine oder zusammen mit dem Heizkreislauf zur Beheizung des Vorheiz-Wärmeübertragers
vorgesehen sein.
[0016] Der Heiz-Wärmeübertrager und/oder der Vorheiz-Wärmeübertrager können bzw. kann eine
elektrische Heizeinrichtung aufweisen. Dadurch wird es möglich, eventuelle Ausfälle
des Heizkreislaufs bzw. des weiteren Heizkreislaufs oder zu niedrige Temperaturen
zu kompensieren und einen Betrieb des Trockenraumsystems sicherzustellen. In dem Prozessluftkanal
und/oder in dem Rückluftkanal kann dann jeweils eine elektrische Heizeinrichtung angeordnet
sein.
[0017] Vorteilhaft kann die Wärmeübertrageranordnung einen Kühl-Wärmeübertrager aufweisen.
Mit dem Kühl-Wärmeübertrager kann eine Kühlung der Außenluft in einer Strömungsrichtung
der Außenluft vor dem Rotationsentfeuchter erfolgen. Mit dem Kühl-Wärmeübertrager
kann beispielsweise die Außenluft auf eine Temperatur von < 10°C temperiert werden.
Dadurch kann in der Außenluft enthaltene Feuchtigkeit durch Kondensation an dem Kühl-Wärmeübertrager
bereits reduziert werden. Weiter kann in der Außenluft enthaltene Feuchtigkeit an
dem Trocknungsmittel besonders gut abgeschieden werden. Das Trocknungsmittel kann
ein Silikatgel, Zeolithe, ein Molekularsieb oder Lithiumchlorid sein. Das Abscheiden
der Feuchtigkeit an dem Trocknungsmittel kann durch Bildung von Wasserdampf an einer
Oberfläche des Trocknungsmittels (Adsorption) und/oder Eindringen von Wasser in das
Trocknungsmittel (Absorption) erfolgen.
[0018] In einer Ausführungsform kann der Verdampfer mittels eines Kühlkreislaufs der Temperiereinheit
mit einem Wärmeträgermedium mit dem Kühl-Wärmeübertrager verbunden sein. Dabei kann
mittels des Kühlkreislaufs mit dem Wärmeträgermedium, welches Wasser, Öl oder dergleichen
sein und innerhalb des Kühlkreislaufs mittels einer Pumpe zirkuliert werden kann,
der Kühl-Wärmeübertrager, und damit die einströmende Außenluft bzw. Prozessluft, gekühlt
werden. Da durch die Entspannung des Kältemittels am Verdampfer eine Abkühlung des
Verdampfers erfolgt bzw. Kälteleistung anfällt, kann diese mittels des Kühlkreislaufs
bzw. des Wärmeträgermediums zu dem Kühl-Wärmeübertrager transportiert werden. Der
Kühlkreislauf kann dazu mit dem Verdampfer und dem Kühl-Wärmeübertrager so gekoppelt
sein, dass der gewünschte Wärmeübergang bzw. die Übertragung von Kälteleistung indirekt
über den Kühlkreislauf erfolgt. Auch wird es dann möglich, die Heizvorrichtung einerseits
zur Erwärmung des Heiz-Wärmeübertragers und andererseits zur Kühlung des Kühl-Wärmeübertragers
zu nutzen. Eine Abgabe von überschüssiger Leistung der Heiz-Vorrichtung an eine Umgebung
kann so weitestgehend vermieden werden, sodass die Heizvorrichtung, und damit das
Trockenraumsystem besonders effektiv und damit kostengünstig betrieben werden kann.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform kann die Temperiereinheit eine Kühlvorrichtung
umfassen, wobei die Kühlvorrichtung einen weiteren Kühlkreislauf mit einem weiteren
Kältemittel, einem weiteren Verdichter, einem weiteren Kondensator, einem weiteren
Expansionsorgan und einem weiteren Verdampfer aufweisen kann, wobei der weitere Verdampfer
mittels des Kühlkreislaufs mit dem Kühl-Wärmeübertrager verbunden sein kann. Das Kältemittel
des weiteren Kühlkreislaufs kann dabei übereinstimmend mit dem Kältemittel des Wärmekreislaufs
oder davon verschieden sein. Beim Betrieb der Kühlvorrichtung fällt an dem weiteren
Kondensator Wärmeleistung und an den weiteren Verdampfer Kälteleistung an. Der weitere
Verdampfer kann nun mittels des Kühlkreislaufs mit dem Wärmeträgermedium indirekt
den Kühl-Wärmeübertrager mit Kälteleistung versorgen. Dabei kann mittels des Kühlkreislaufs
mit dem Wärmeträgermedium, welches Wasser, Öl oder dergleichen sein und innerhalb
des Kühlkreislaufs mittels einer Pumpe zirkuliert werden kann, der Kühl-Wärmeübertrager,
und damit die einströmende Außenluft bzw. Prozessluft, gekühlt werden. Dadurch, dass
die Temperiereinheit eine eigens zur Kühlung des Kühl-Wärmeübertragers vorgesehene
Kühlvorrichtung aufweist, kann die Kühlvorrichtung, wenn aufgrund einer Temperatur
der Außenluft überwiegend Kälteleistung zur Kühlung der Außenluft benötigt wird, besonders
effektiv betrieben werden. Wird keine Kälteleistung benötigt, kann die Kühlvorrichtung
auch abgeschaltet werden. Auch ist es mit einer derartigen Kühlvorrichtung leicht
möglich, eine Temperatur von < 10°C am Verdampfer zu erzeugen, mit der eine entsprechende
Temperierung des Kühl-Wärmeübertragers bzw. der Außenluft bzw. Prozessluft über den
Kühlkreislauf erfolgen kann.
[0020] Der Verdampfer und/oder der weitere Kondensator kann mittels eines Zwischenkreislaufs
der Temperiereinheit mit einem Wärmeträgermedium mit einem Vorheiz-Wärmeübertrager
der Wärmeübertrageranordnung verbunden sein. Mittels des Vorheiz-Wärmeübertragers
wird es möglich, beispielsweise bei Außentemperaturen < 6°C, die Außenluft bzw. Prozessluft
zu erwärmen. Hierzu ist eine Temperatur an dem Vorheiz-Wärmeübertrager von > 30°C
bereits ausreichend. Da am Verdampfer und/oder an dem weiteren Kondensator Kälteleistung
bzw. Wärmeleistung anfällt, kann diese über den Zwischenkreislauf zu dem Vorheiz-Wärmeübertrager
transportiert werden. Dabei kann mittels des Zwischenkreislaufs mit dem Wärmeträgermedium,
welches Wasser, Öl oder dergleichen sein und innerhalb des Zwischenkreislaufs mittels
einer Pumpe zirkuliert werden kann, der Vorheiz-Wärmeübertrager, und damit die einströmende
Außenluft bzw. Prozessluft, erwärmt werden. Der Verdampfer und/oder der weitere Kondensator
können bzw. kann folglich über den Zwischenkreislauf indirekt an den Vorheiz-Wärmeübertrager
angeschlossen sein. Dabei kann das Wärmeträgermedium des Zwischenkreislaufs über den
Verdampfer und/oder den weiteren Kondensator je nach Bedarf temperiert bzw. erwärmt
oder gekühlt werden.
[0021] Auch kann der Verdampfer und der weitere Kondensator derart mittels eines Zwischenkreislaufs
der Temperiereinheit derart mit einem Wärmeträgermedium verbunden sein, dass Wärmeenergie
von dem weiteren Kondensator auf den Verdampfer übertragen wird. Dabei kann mittels
des Zwischenkreislaufs mit dem Wärmeträgermedium, welches Wasser, Öl oder dergleichen
sein und innerhalb des Zwischenkreislaufs mittels einer Pumpe zirkuliert werden kann,
ein Austausch von Wärmeenergie zwischen dem Verdampfer und dem weiteren Kondensator
erfolgen. Da an dem Verdampfer und dem weiteren Kondensator Wärmeleistung bzw. Kälteleistung
anfällt, kann die Wärmeenergie von dem weiteren Kondensator von dem Verdampfer abgeführt
werden, sodass eine besonders effiziente Kühlung des weiteren Kondensators durch den
Wärmefluss des weiteren Kondensators auf den Verdampfer ermöglicht wird.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der Verdampfer und der weitere Kondensator
derart angeordnet sein, dass Wärmeenergie von dem weiteren Kondensator auf den Verdampfer
übertragbar ist. Die Übertragung von Wärmeenergie kann dabei direkt, beispielsweise
durch unmittelbare Anordnung des Verdampfers an dem weiteren Kondensator, oder indirekt,
durch die Übertragung der Wärmeenergie über Luft, erfolgen. Durch den Wärmefluss von
dem weiteren Kondensator auf den Verdampfer kann der weitere Kondensator vorteilhaft
gekühlt werden. Die Übertragung der Wärmeenergie mittels Luft kann durch Konvektion
oder über einen Luftstrom, welcher mittels eines Lüfters eigens erzeugt werden kann,
erfolgen. Insbesondere wird hierdurch eine bedarfsgerechte Übertragung von Wärmeenergie
möglich.
[0023] Der Heizkreislauf oder ein Zwischenkreislauf der Temperiereinheit kann mit einem
Wärmeträgermedium, das mit dem weiteren Kondensator verbunden ist, einen Überschuss-Wärmeübertrager
zur Abführung von Wärmeenergie aufweisen. Das Wärmeträgermedium des Zwischenkreislaufes
kann dabei übereinstimmend mit dem Wärmeträgermedium des Wärmekreislaufs oder davon
verschieden, verwendet werden. Dabei kann mittels des Zwischenkreislaufs mit dem Wärmeträgermedium,
welches Wasser, Öl oder dergleichen sein und innerhalb des Zwischenkreislaufs mittels
einer Pumpe zirkuliert werden kann, ein Austausch von Wärmeenergie zwischen dem Überschuss-Wärmeübertrager
und einer Umgebung erfolgen. Der Überschuss-Wärmeübertrager kann folglich zur Kühlung
des Wärmeträgermediums des Wärmekreislaufs oder des Zwischenkreislaufs genutzt werden.
Demnach kann der Überschuss-Wärmeübertrager in dem Wärmekreislauf oder in dem Zwischenkreislauf
angeordnet sein. Der Überschuss-Wärmeübertrager kann die Wärmeenergie an eine Umgebung
abführen, beispielsweise mittels Konvektion, oder über einen mit einem Lüfter des
Überschuss-Wärmeübertragers erzeugten Luftstroms.
[0024] Die Entfeuchtereinheit kann einen weiteren Rotationsentfeuchter mit einem Trocknungsmittel
umfassen, wobei der weitere Rotationsentfeuchter in Strömungsrichtung der Außenluft
vor dem Rotationsentfeuchter in dem Prozessluftkanal angeordnet sein kann. Mit dem
weiteren Rotationsentfeuchter kann dann die Außenluft in zwei Stufen entfeuchtet werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der weitere Rotationsentfeuchter auch von
der mittels mit dem Heiz-Wärmeübertrager erwärmten Abluft des Raums durchströmt wird.
Folglich kann mit dem weiteren Rotationsentfeuchter eine Vorentfeuchtung der Außenluft
durchgeführt werden, wobei die Außenluft in Strömungsrichtung der Außenluft in dem
Prozessluftkanal vor einer Passage des Rotationsentfeuchters mit Abluft des Raums
gemischt werden kann.
[0025] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines Trockenraumsystems mit einer
Entfeuchtereinheit und einer Temperiereinheit umfasst die Entfeuchtereinheit einen
Rotationsentfeuchter mit einem Trocknungsmittel, einem Prozessluftkanal mit einer
Wärmeübertrageranordnung und einen Rückluftkanal mit einem Heiz-Wärmeübertrager, wobei
Außenluft mittels der Wärmeübertrageranordnung konditioniert und durch den Rotationsentfeuchter
in einen zu entfeuchtenden Raum geleitet wird, wobei Abluft des Raums mittels des
Heiz-Wärmeübertragers konditioniert und durch den Rotationsentfeuchter geleitet wird,
wobei mittels der Temperiereinheit die Wärmeübertrageranordnung und der Heiz-Wärmeübertrager
temperiert wird, wobei der Heiz-Wärmeübertrager mittels einer Heizvorrichtung, mit
einem Wärmekreislauf, mit einem Kältemittel, einem Verdichter, einem Kondensator,
einem Expansionsorgan und einem Verdampfer der Temperiereinheit temperiert wird, wobei
der Kondensator mittels eines Heizkreislaufs der Temperiereinheit mit einem Wärmeträgermedium
mit dem Heiz-Wärmeübertrager verbunden ist. Zu den Vorteilen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf die Vorteilsbeschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen.
[0026] Mittels einer Steuervorrichtung des Trockenraumsystems kann eine Steuerung der Entfeuchtereinheit
und der Temperiereinheit in Abhängigkeit einer Temperatur und/oder einer Luftfeuchte
der Außenluft und einer Luftfeuchte der Abluft oder einer Prozessluft erfolgen. So
wird es dann möglich, das Trockenraumsystems an die klimatischen Bedingungen einer
Umgebung, und die daraus gewonnene Außenluft sowie an die klimatischen Erfordernisse
in dem Raum anzupassen. Dabei kann die Steuervorrichtung auch die Temperiereinheit
so steuern, dass das Trockenraumsystem möglichst effizient betrieben werden kann.
[0027] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen
der auf den Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüche.
[0028] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0029] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Prinzipdarstellung eines Trockenraumsystems mit einem Raum;
- Fig. 2:
- eine Schnittdarstellung einer Entfeuchtereinheit;
- Fig. 3:
- eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform eines Trockenraumsystems;
- Fig.4:
- eine Prinzipdarstellung einer zweiten Ausführungsform eines Trockenraumsystems;
- Fig. 5:
- eine Prinzipdarstellung einer dritten Ausführungsform eines Trockenraumsystems;
- Fig. 6:
- eine Prinzipdarstellung einer vierten Ausführungsform eines Trockenraumsystems.
[0030] Die
Fig. 1 zeigt ein Trockenraumsystem 10 mit einer hier nur schematisch dargestellten Entfeuchtereinheit
11 sowie einen zu entfeuchtenden Raum 12. Der Raum 12 ist hier als ein Reinraum 13
ausgebildet, wobei innerhalb des Reinraums 13 eine raumlufttechnische Anlage 14, mit
einem Lüfter 15 und einem Wärmeübertrager 16 sowie einem Lüftungskanal 17 an einer
Decke 18 des Reinraums 13 ausgebildet ist. Über einen Boden 19 des Reinraums 13 bzw.
in einer Nähe des Bodens 19 kann die über den Lüftungskanal 17 hier eingeblasene Luft
wieder aus dem Reinraum 13 als Abluft 20 abgesaugt werden. In den Reinraum 13 eingeblasene
Zuluft 21 wird dabei mittels der Entfeuchtereinheit 11 so konditioniert, eine gewünschte
relative Luftfeuchte in dem Reinraum 13 erhalten wird. Die Entfeuchtereinheit 11 saugt
dazu Außenluft 22 aus einer Umgebung 23 an und konditioniert diese. Die Abluft 20
wird von der Entfeuchtereinheit 11 zumindest teilweise als Fortluft 24 in die Umgebung
23 geleitet. Die Entfeuchtereinheit 11 ist mittels eines Heizkreislaufs 25 und eines
Kühlkreislaufs 26 mit einer hier nicht näher dargestellten Temperiereinheit des Trockenraumsystems
10 verbunden.
[0031] Die
Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung einer Ausführungsform einer Entfeuchtereinheit 27,
wobei die Entfeuchtereinheit 27 einen Rotationsentfeuchter 28 mit einem hier nicht
näher dargestellten Trocknungsmittel, einen weiteren Rotationsentfeuchter 29, der
jedoch nicht zwingend erforderlich ist, einen Prozessluftkanal 30 mit einer Wärmeübertrageranordnung
31 und einen Rückluftkanal 32 mit einem Heiz-Wärmeübertrager 33 umfasst. Weiter sind
Lüfter 34 und 35 vorgesehen. Eine an die Entfeuchtereinheit 27 angeschlossene Temperiereinheit
ist nicht dargestellt. Aus einer Umgebung 36 wird Außenluft 37 angesaugt und durchströmt
einen Vorheiz-Wärmeübertrager 38 und einen Kühl-Wärmeübertrager 39 der Wärmeübertrageranordnung
31. Mittels des Kühl-Wärmeübertragers 39 wird die Außenluft 37 bereits teilweise entfeuchtet,
was hier mit einem Pfeil 40 dargestellt ist. Nachfolgend passiert die Außenluft 37
den weiteren Rotationsentfeuchter 29, wobei die Außenluft 37 mittels Absorption vorentfeuchtet
wird, was mit einem Pfeil 41 dargestellt ist. Danach strömt die Außenluft 37 durch
den Rotationsentfeuchter 28 und wird abschließend entfeuchtet, was mit einem Pfeil
42 dargestellt ist. Die Außenluft 37 strömt nachfolgend durch eine raumlufttechnische
Anlage 43 mit einem Wärmeübertrager 44 und einem Filter 45 und danach als Zuluft 46
in eine hier nicht näher dargestellten Raum. Mittels der raumlufttechnischen Anlage
43 kann eine entsprechende Konditionierung Zuluft 46 an eine im Raum gewünschte Temperatur
erfolgen, beispielsweise, wenn sich in dem Raum Personen aufhalten.
[0032] Aus dem Raum gelangt Abluft 47 in den Rückluftkanal 32 und wird zusammen mit der
Außenluft 37 bzw. der sogenannten Prozessluft durch den Rotationsentfeuchter 28 geleitet.
Ein Teil der Abluft 47 kann dann zusammen mit der Außenluft 37 über die raumlufttechnische
Anlage 43 zurück in den Raum gelangen. Ein übriger Anteil der Abluft 47 wird mittels
des Heiz-Wärmeübertragers 33 erwärmt und ebenfalls durch den Rotationsentfeuchter
28 als sogenannte Regenerationsluft geleitet. Dabei wird das Trocknungsmittel entfeuchtet
und der Teil der Abluft 47 zu dem weiteren Rotationsentfeuchter 29 geleitet, wobei
hier ebenfalls eine Entfeuchtung des betreffenden Trocknungsmittels aufgrund der vergleichsweise
hohen Temperatur der Abluft 47 durchgeführt wird. Der betreffende Teil der Abluft
47 gelangt dann als Fortluft 48 in die Umgebung 36.
[0033] Die
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Trockenraumsystems
49 mit einer Entfeuchtereinheit 50 und einer Temperiereinheit 51. Die Entfeuchtereinheit
50 umfasst einen Rotationsentfeuchter 52 mit einem hier nicht dargestellten Trocknungsmittel,
einen Prozessluftkanal 53 mit einer Wärmeübertrageranordnung 54 und einen Rückluftkanal
55 mit einem Heiz-Wärmeübertrager 56. Die Wärmeübertrageranordnung 54 umfasst einen
Vorheiz-Wärmeübertrager 57 und einen Kühl-Wärmeübertrager 58. Weiter ist jeweils in
dem Prozessluftkanal 53 und in dem Rückluftkanal 55 eine elektrische Heizeinrichtung
59 bzw. 60 angeordnet, mit der bei Bedarf oder bei einem Ausfall der Temperiereinheit
51 eine Beheizung möglich ist. Über den Prozessluftkanal 53 wird ein Außenluftstrom
über die Wärmeübertrageranordnung 54 durch den Rotationsentfeuchter 52 in einen hier
nicht näher dargestellten Raum als Zuluft eingeleitet. Abluft des Raums bzw. ein Abluftstrom
wird von dem Raum über den Heiz-Wärmeübertrager 56 und nachfolgend dem Rotationsentfeuchter
52 teilweise oder vollständig in eine hier nicht näher dargestellte Umgebung als Fortluft
ausgeleitet. Regelmäßig wird ein Teil dieser Luft entfeuchtet und dem Raum wieder
zugeführt. Der Rückluftkanal 55 kann dabei auch an dem Prozessluftkanal 53 angeschlossen
sein, sodass ein Teil des Abluftstroms entfeuchtet und dem Prozessluftstrom beigemischt
oder auch direkt in den Raum geleitet werden kann.
[0034] Die Temperiereinheit 51 umfasst eine Heizvorrichtung 61, die hier aus einem Wärmekreislauf
62 mit einem Kältemittel, einem Verdichter 63, einem Kondensator 64, einem Expansionsorgan
65 und einem Verdampfer 66 gebildet ist. Der Kondensator 64 ist weiter mittels eines
Heizkreislaufs 67 der Temperiereinheit 51 mit einem Wärmeträgermedium mit dem Wärmeübertrager
56 verbunden. Das hier verwendete Wärmeträgermedium, wie beispielsweise Wasser, Öl
oder dergleichen, zirkuliert dabei in dem Heizkreislauf 67. Weiter ist bei der hier
dargestellten Ausführungsform des Trockenraumsystems 49 der Vorheiz-Wärmeübertrager
57 ebenfalls an den Heizkreislauf 67 in Reihe nachfolgend dem Heiz-Wärmeübertrager
56 angeschlossen. Darüber hinaus ist in dem Heizkreislauf 67 ein Überschuss-Wärmeübertrager
68 angeordnet, mit dem überschüssige Wärme aus dem Heizkreislauf 67 an eine Umgebung
abgegeben werden kann. Der Verdampfer 66 ist über einen Kühlkreislauf 69 mit einem
Wärmeübertragermedium, welches in dem Kühlkreislauf 69 zirkulieren kann, mit dem Kühl-Wärmeübertrager
58 verbunden. Bei einem Betrieb der Heizvorrichtung 61 fällt an dem Kondensator 64
Wärmeleistung und an dem Verdampfer 66 Kälteleistung an, die dann jeweils über den
Heizkreislauf 67 bzw. den Kühlkreislauf 69 zum Erwärmen oder Kühlen der in der Entfeuchtereinheit
50 strömenden Luft genutzt werden kann.
[0035] Die
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Trockenraumsystems 70, wobei hier die Entfeuchtereinheit
50 im Wesentlichen entsprechen der Entfeuchtereinheit aus
Fig. 3 ausgebildet ist. Eine Temperiereinheit 71 weist eine Heizvorrichtung 61 entsprechend
der Heizvorrichtung aus
Fig. 3 auf. Weiter umfasst die Temperiereinheit 71 eine Kühlvorrichtung 72, wobei die Kühlvorrichtung
72 einen weiteren Kühlkreislauf 73 mit einem weiteren Kältemittel, einem weiteren
Verdichter 74, einem weiteren Kondensator 75, einem weiteren Expansionsorgan 76 und
einem weiteren Verdampfer 77 aufweist. Die Heizvorrichtung 61 ist hier mittels eines
Heizkreislaufs 78 mit einem darin zirkulierenden Wärmeträgermedium an den Heiz-Wärmeübertrager
56 über den Kondensator 64 gekoppelt. Ein Kühlkreislauf 79 mit einem darin zirkulierenden
Wärmeübertragermedium verbindet den weiteren Verdampfer 77 mit dem Kühl-Wärmeübertrager
58. An dem Vorheiz-Wärmeübertrager 57 ist ein weiterer Heizkreislauf 78 der Temperiereinheit
71 mit einem Wärmeübertragermedium mit einem externen Wärmeerzeuger 81 angeschlossen.
[0036] Über den weiteren Heizkreislauf 80 kann so von dem externen Wärmeerzeuger 81 anfallenden
Wärmeenergie zur Versorgung des Vorheiz-Wärmeübertragers 57 genutzt werden. Zwischen
dem Verdampfer 66 und dem weiteren Kondensator 75 kann ein Austausch von Wärmeenergie
über Luft erfolgen. Der Kondensator 64 bzw. dessen Wärmeleistung wird ausschließlich
zur Versorgung des Heiz-Wärmeübertragers 56 genutzt. Eine Kälteleistung des weiteren
Verdampfers 77 wird ebenfalls ausschließlich zur Versorgung des Kühl-Wärmeübertragers
58 genutzt.
[0037] Die
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform eines Trockenraumsystems 82, bei der eine Entfeuchtereinheit
50 und eine Heizvorrichtung 61 im Wesentlichen entsprechend der Entfeuchtereinheit
und der Heizvorrichtung aus
Fig. 1 ausgebildet sind. Auch eine Kühlvorrichtung 72 des Trockenraumsystems 82 ist im Wesentlichen
entsprechend der Kühlvorrichtung aus
Fig. 4 ausgebildet. Im Unterschied zu dem Trockenraumsystem aus
Fig. 4 ist das Trockenraumsystem 82 mit einer Temperiereinheit 83 mit einem Zwischenkreislauf
84, in dem ein Wärmeträgermedium zirkuliert, ausgebildet. Der Zwischenkreislauf 84
ist an einem Verdampfer 66, einem Überschuss-Wärmeübertrager 85, dem Vorheiz-Wärmeübertrager
57, und dem weiteren Kondensator 75 angeschlossen. Der Zwischenkreislauf 84 weist
dabei einen Bypass 86 auf, mit dem wahlweise das Wärmeträgermedium von dem weiteren
Kondensator 75 über den Verdampfer 66 oder von dem weiteren Kondensator 75 über den
Überschuss-Wärmeübertrager 85 geleitet werden kann. So wird es möglich, Wärmeenergie
von dem weiteren Kondensator 75 abzuführen und nach Bedarf dem Verdampfer 66 oder
dem Überschuss-Wärmeübertrager 65 zuzuleiten, sodass eine entsprechend angepasste
Temperierung des Vorheiz-Wärmeübertragers 57 erfolgen kann.
[0038] Die
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform eines Trockenraumsystems 87 mit einer Temperiereinheit
88, die eine Heizvorrichtung 61 sowie eine Kühlvorrichtung 72 jeweils entsprechend
der Heizvorrichtung bzw. der Kühlvorrichtung gemäß der
Fig. 4 aufweist. Auch umfasst das Trockenraumsystem 87 eine Entfeuchtereinheit 50 entsprechend
der Entfeuchtereinheit aus
Fig. 3. Weiter ist ein Heizkreislauf 89 der Temperiereinheit 88 an den Kondensator 64, den
Heiz-Wärmeübertrager 56 und den Vorheiz-Wärmeübertrager 57 angeschlossen und verbindet
diese in Reihe. Ein Kühlkreislauf 90 verbindet hier den Kühl-Wärmeübertrager 58 und
den weiteren Verdampfer 77. Ein Austausch von Wärmeenergie zwischen dem Verdampfer
66 und dem weiteren Kondensator 75 erfolgt hier, wie auch schon bei Trockenraumsystem
der
Fig. 4 beschrieben, über Luft.
1. Trockenraumsystem (10, 49, 70, 82, 87) mit einer Entfeuchtereinheit (11, 27, 50) und
einer Temperiereinheit (51, 71, 83, 88), wobei die Entfeuchtereinheit einen Rotationsentfeuchter
(28, 52) mit einem Trocknungsmittel, einen Prozessluftkanal (30, 53) mit einer Wärmeübertrageranordnung
(31, 54) und einen Rückluftkanal (32, 55) mit einem Heiz-Wärmeübertrager (33, 56)
umfasst, wobei Außenluft (22, 37) mittels der Wärmeübertrageranordnung konditionierbar
und durch den Rotationsentfeuchter in einen zu entfeuchtenden Raum (12) leitbar ist,
wobei Abluft (20, 47) des Raums mittels des Heiz-Wärmeübertragers konditionierbar
und durch den Rotationsentfeuchter leitbar ist, wobei die Temperiereinheit zur Temperierung
der Wärmeübertrageranordnung und des Heiz-Wärmeübertragers dient, wobei die Temperiereinheit
eine Heizvorrichtung (61) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizvorrichtung einen Wärmekreislauf (62) mit einem Kältemittel, einem Verdichter
(63), einem Kondensator (64), einem Expansionsorgan (65) und einem Verdampfer (66)
aufweist, wobei der Kondensator mittels eines Heizkreislaufs (25, 67, 78, 89) der
Temperiereinheit mit einem Wärmeträgermedium mit dem Heiz-Wärmeübertrager verbunden
ist.
2. Trockenraumsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abluft (20, 47) oder ein Anteil der Abluft in einer Strömungsrichtung der Außenluft
(22, 37) durch den Rotationsentfeuchter (28, 52) in den Raum (12) leitbar ist.
3. Trockenraumsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abluft (20, 47) oder ein Anteil der Abluft in einer Strömungsrichtung nachfolgend
dem Heiz-Wärmeübertrager durch den Rotationsentfeuchter (28, 52) in eine Umgebung
(23, 36) leitbar ist.
4. Trockenraumsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Heizvorrichtung (61) eine Temperatur von ≥ 70°C, bevorzugt von ≥ 80°C,
besonders bevorzugt von ≥ 90°C, am Kondensator (64) ausbildbar ist.
5. Trockenraumsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinheit (51, 71, 83, 88) mittels eines Kühlkreislaufs (26, 69, 79, 90)
der Temperiereinheit (51, 71, 83, 88) mit einem Wärmeträgermedium mit der Wärmeübertrageranordnung
(31, 54) verbunden ist.
6. Trockenraumsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeübertrageranordnung (31, 54) einen Vorheiz-Wärmeübertrager (57) aufweist.
7. Trockenraumsystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kondensator (64) mittels des Heizkreislaufs (67, 89) mit dem Vorheiz-Wärmeübertrager
(57) verbunden ist.
8. Trockenraumsystem nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vorheiz-Wärmeübertrager (57) mittels eines weiteren Heizkreislaufs (80) der Temperiereinheit
(71) mit einem Wärmeträgermedium mit einem externen Wärmeerzeuger (81)verbunden ist.
9. Trockenraumsystem nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Heiz-Wärmeübertrager (33, 56) und/oder der Vorheiz-Wärmeübertrager (57) eine
elektrische Heizeinrichtung (59, 60) aufweist.
10. Trockenraumsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmeübertrageranordnung (31, 54) einen Kühl-Wärmeübertrager (58) aufweist.
11. Trockenraumsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdampfer (66) mittels eines Kühlkreislaufs (69) der Temperiereinheit (51) mit
einem Wärmeträgermedium mit dem Kühl-Wärmeübertrager (58) verbunden ist.
12. Trockenraumsystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinheit (71, 83, 88) eine Kühlvorrichtung (72) umfasst, wobei die Kühlvorrichtung
einen weiteren Kühlkreislauf (73) mit einem weiteren Kältemittel, einem weiteren Verdichter
(74), einem weiteren Kondensator (75), einem weiteren Expansionsorgan (76) und einem
weiteren Verdampfer (77) aufweist, wobei der weitere Verdampfer mittels eines Kühlkreislaufs
(79, 90) mit einem Wärmeträgermedium mit dem Kühl-Wärmeübertrager (58) verbunden ist.
13. Trockenraumsystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdampfer (66) und/oder der weitere Kondensator (75) mittels eines Zwischenkreislaufs
(84) der Temperiereinheit (83) mit einem Wärmeträgermedium mit einem Vorheiz-Wärmeübertrager
(57) der Wärmeübertrageranordnung (31, 54) verbunden ist.
14. Trockenraumsystem nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdampfer (66) und der weitere Kondensator (75) derart mittels eines Zwischenkreislaufs
(84) der Temperiereinheit (83) mit einem Wärmeträgermedium verbunden sind, dass Wärmeenergie
von dem weiteren Kondensator auf den Verdampfer übertragbar ist.
15. Trockenraumsystem nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdampfer (66) und der weitere Kondensator (75) derart angeordnet sind, dass
Wärmeenergie von dem weiteren Kondensator auf den Verdampfer übertragbar ist.
16. Trockenraumsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Heizkreislauf (67) oder ein Zwischenkreislauf (84) der Temperiereinheit (51,
83) mit einem Wärmeträgermedium, der mit dem weiteren Kondensator (75) verbunden ist,
einen Überschuss-Wärmeübertrager (68, 85) zur Abführung von Wärmeenergie aufweist.
17. Trockenraumsystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entfeuchtereinheit (11, 27, 50) einen weiteren Rotationsentfeuchter (29) mit
einem Trocknungsmittel umfasst, wobei der weitere Rotationsentfeuchter in Strömungsrichtung
der Außenluft (22, 37) vor dem Rotationsentfeuchter (28, 52) in dem Prozessluftkanal
(30, 53) angeordnet ist.
18. Verfahren zum Betrieb eines Trockenraumsystems (10, 49, 70, 82, 87) mit einer Entfeuchtereinheit
(11, 27, 50) und einer Temperiereinheit (51, 71, 83, 88), wobei die Entfeuchtereinheit
einen Rotationsentfeuchter (28, 52) mit einem Trocknungsmittel, einen Prozessluftkanal
(30, 53) mit einer Wärmeübertrageranordnung (31, 54) und einen Rückluftkanal (32,
55) mit einem Heiz-Wärmeübertrager (33, 56) umfasst, wobei Außenluft (22, 37) mittels
der Wärmeübertrageranordnung konditioniert und durch den Rotationsentfeuchter in einen
zu entfeuchtenden Raum (12) geleitet wird, wobei Abluft (20, 47) des Raums mittels
des Heiz-Wärmeübertragers konditioniert und durch den Rotationsentfeuchter geleitet
wird, wobei mittels der Temperiereinheit die Wärmeübertrageranordnung und der Heiz-Wärmeübertrager
temperiert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Heiz-Wärmeübertrager mittels einer Heizvorrichtung (61), mit einem Wärmekreislauf
(62) mit einem Kältemittel, einem Verdichter (63), einem Kondensator (64), einem Expansionsorgan
(65) und einem Verdampfer (66), der Temperiereinheit temperiert wird, wobei der Kondensator
mittels eines Heizkreislaufs (25, 67, 78, 89) der Temperiereinheit mit einem Wärmeträgermedium
mit dem Heiz-Wärmeübertrager verbunden ist.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels einer Steuervorrichtung des Trockenraumsystems (10, 49, 70, 82, 87) eine
Steuerung der Entfeuchtereinheit (11, 27, 50) und der Temperiereinheit (51, 71, 83,
88) in Abhängigkeit einer Temperatur und/oder einer Luftfeuchte der Außenluft (22,
37) und einer Luftfeuchte der Abluft (20, 47) oder einer Prozessluft erfolgt.