[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen eines Sicherheitsdokuments.
Hintergrund
[0002] Sicherheitsdokumente sind beispielsweise Reisepässe, Personalausweise, Führerscheine
oder andere Personen zugeordnete Ausweise. Sie sind regelmäßig mit einem oder mehreren
Sicherheitselementen versehen, die der Fälschungssicherheit des Sicherheitsdokuments
dienen.
[0003] Im Dokument
DE 10 2020 133 826 A1 ist im Zusammenhang mit Sicherheitsdokumenten ein Verfahren zum Herstellen eines
gedruckten Bildes auf einem Datenträger aus Daten eines digitalisierten Bildes beschrieben.
Das Verfahren umfasst folgende Schritte: Bereitstellen eines Datenträgers, Drucken
des digitalisierten Bildes und Bereitstellen einer Steuermarkierung auf dem Datenträger,
Auslesen des gedruckten Bildes und Berechnen der bildspezifischen Ergebnisse aus dem
gedruckten Bild und / oder Berechnung der bildspezifischen Ergebnisse aus den Daten
des digitalisierten Bildes, Bestimmen der Positionen der bildspezifischen Ergebnisse
in Bezug auf die Steuermarkierung, Hinterlegen der bildspezifischen Ergebnisse und
deren Positionen als Datencode auf dem Datenträger und wahlweise Codieren des gedruckten
Bildes mit den bildspezifischen Ergebnissen in detektierbarer Form. Es kann hierbei
vorgesehen sein, das gedruckte Bild mit einem nur unter UV-Bestrahlung sichtbaren
Konturbild herzustellen.
[0004] Dokument
DE 10 2018 106 430 B4 betrifft ein Sicherheitsdokument mit einer Anzahl von Schichten, wobei Folgendes
vorgesehen ist: mindestens eine Schicht weist ein Sicherheitselement mit einer Struktur
auf, die mit Strukturelementen mit Abmessungen von weniger als 200 Mikrometern gebildet
ist; die Strukturelemente sind als Bohrungen so ausgestaltet, dass bei Betrachtung
senkrecht zur Oberfläche das Sicherheitselement nicht sichtbar ist und darunterliegende
Informationen erkennbar bleiben, und bei Betrachtung unter einem spitzen Winkel die
Struktur als mattierte Fläche sichtbar ist und bei schrägem Lichteinfall die Wirkung
eines optischen Gitters zeigt, indem die Spektralfarben des einfallenden Lichtes sichtbar
werden; und die Struktur umfasst individualisierende Informationen zu einem Inhaber
des Sicherheitsdokuments.
Zusammenfassung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, in Verbindung mit einem Sicherheitsdokument ein verbessertes
Verfahren zum Prüfen des Sicherheitsdokuments anzugeben.
[0006] Zur Lösung ist ein Verfahren zum Prüfen eines Sicherheitsdokuments nach dem unabhängigen
Anspruch 1 geschaffen. Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
[0007] Nach einem Aspekt ist ein Verfahren zum Prüfen eines Sicherheitsdokuments geschaffen,
bei dem Folgendes vorgesehen ist: Bereitstellen eines Sicherheitsdokuments mit einem
Stapel von Schichten, wobei eine der Schichten ein erstes Sicherheitselement mit einer
Struktur aufweist, die mit lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen gebildet ist und
unter Einbeziehung der Mikrostrukturen individualisierende Informationen zu einer
Person umfasst, welcher das Sicherheitsdokument zugeordnet ist; und Prüfen des Sicherheitsdokuments
anhand des ersten Sicherheitselements, wobei hierbei die Struktur mittels UV-Beleuchtung
der Mikrostrukturen der Struktur sichtbar gemacht wird.
[0008] Überraschend wurde festgestellt, dass die mittels Laserbearbeitung, also lasergestützt,
erzeugten Mikrostrukturen in einer Schicht des Sicherheitsdokuments mittels UV-Beleuchtung
aufgrund einer hierdurch induzierten UV-Lumineszenz sichtbar gemacht werden können.
Während die Mikrostrukturen mit bloßem Auge kaum oder gar nicht zu sehen sind, was
eine Prüfung des Sicherheitsdokuments anhand dieses Sicherheitselements mit den Mikrostrukturen
behindert, ermöglicht es die UV-Beleuchtung die Struktur des Sicherheitselements mit
den Mikrostrukturen und so die individualisierenden Informationen zum Inhaber des
Sicherheitsdokuments für den Prüfprozess sichtbar zu machen, sei es für eine Betrachtung
mit bloßem Auge oder einer Erfassungseinrichtung. Auf diese Weise ist eine verbesserte
und effizientere Prüfung des Sicherheitsdokuments ermöglicht, welches das Sicherheitselement
mit der Struktur aufweist, die mit den lasererzeugten Mikrostrukturen gebildet ist.
[0009] Die Mikrostrukturen können mit lasergestützt erzeugten Mikrobohrungen gebildet sein,
und beim Prüfen des Sicherheitsdokuments können die Mikrobohrungen der Struktur UV-beleuchtet
und hierdurch sichtbar gemacht werden. Die lasergestützt hergestellten Mikrobohrungen
können insbesondere als Sackbohrungen ausgeführt sein, die sich nur über einen Teilbereich
der Schichtdicke der Schicht erstrecken, in welcher die Mikrobohrungen erzeugt werden.
[0010] Die Mikrostrukturen können mit lasergestützt erzeugten Mikrodurchbrüchen gebildet
sein, und beim Prüfen des Sicherheitsdokuments können die Mikrodurchbrüche der Schicht
UV-beleuchtet und hierdurch sichtbar gemacht werden. Bei dieser Ausgestaltung erstrecken
sich die Mikrobohrungen über die gesamte Schichtdicke mindestens einer Schicht des
Schichtstapels, welches das erste Sicherheitsmerkmal aufweist, wobei vorgesehen sein
kann, die Mikrostruktur bis in eine darunterliegende Schicht hinein (dort Sackbohrung)
auszubilden. Bei dieser Ausgestaltung ist dann eine Kombination von Durchbruch und
Mikrobohrung vorgesehen.
[0011] Bei dem Sicherheitsdokument können die lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen mittels
Ultrakurzzeitlaserpulsen hergestellt sein. Die verwendeten Ultrakurzzeitlaserpulse
können beispielsweise eine Pulsdauer von weniger als 10 ps, alternativ von weniger
als 1 ps oder weiter alternativ von weniger als 500 fs aufweisen. Dies unterstützt
eine präzise Fertigung und effiziente Erzeugung der Mikrostrukturen für das Sicherheitselement
in der oder den Schichten. Ungewünschte thermische oder mechanische Schäden am Schichtmaterial
können so beim Herstellen der Mikrostrukturen minimiert oder vermieden werden.
[0012] Bei dem Sicherheitsdokument können die lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen Abmessungen
von weniger als 200 Mikrometern aufweisen. Die einzelnen Mikrostrukturen können eine
Länge und / oder eine Breite und / oder eine Tiefe bzw. eine Höhe und / oder einen
Abstand benachbarter Mikrostrukturen voneinander von weniger als 200 Mikrometern aufweisen,
zum Beispiel etwa 100 nm bis etwa 50 Mikrometer. Hierbei können Abmessungen in Bezug
auf die Länge und / oder Breite und / oder den Abstand von wenigstens etwa 1 Mikrometer
sowie Tiefen von wenigstens etwa 0,5 oder etwa 1 Mikrometer vorgesehen sein. Die Abmessungen
in Bezug auf die Länge und / oder Breite und / oder den Abstand können beispielsweise
höchstens etwa 20 Mikrometer betragen.
[0013] Die mittels UV-Beleuchtung sichtbar gemachte Struktur mit den Mikrostrukturen kann
mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst werden, welche als Reaktion auf das Erfassen
Messsignale bereitstellt, die von einer Auswerteinrichtung zum Bestimmen der individualisierenden
Informationen zu der Person (Inhaber) auswertbar sind. Die mittels der UV-Beleuchtung
im Bereich der Mikrostrukturen indizierte Lumineszenz im Bereich der Mikrostrukturen
kann hierbei mit Hilfe einer optischen Erfassungseinrichtung detektiert werden, zum
Beispiel einer Kameraeinrichtung. Eine zeit- und / oder frequenzaufgelöste Detektion
der Lumineszenz kann vorgesehen sein. Insbesondere können digitale Bilddaten erzeugt
werden, die die Gesamtheit der Mikrostrukturen der Struktur des Sicherheitselements
anzeigen können. Mittels Bilddatenverarbeitung kann geprüft werden, ob die erfassten
Bilddaten eine erwartete (Prüf-)Struktur zeigen, worauf die Echtheit des Sicherheitsdokuments
mittels der Auswerteeinrichtung festgestellt werden kann.
[0014] In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, die erfassten Bilddaten dahingehend
auszuwerten, ob die Struktur mit den Mikrostrukturen einer vorgegebenen Kontur (Vergleichskontur)
entspricht, zum Beispiel einer äußeren Bildkontur. Hierbei kann es sich zum Beispiel
um ein Pass- oder Portraitbild des Inhabers des Sicherheitsdokuments handeln.
[0015] Bei dem Sicherheitsdokument können die lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen der
Struktur, in Blickrichtung auf das Sicherheitsdokument, mit einem Bildelement eines
zweiten Sicherheitselements zumindest teilweise überlappen, wobei zum Prüfen des Sicherheitsdokuments
das Bildelement des zweiten Sicherheitselements (auch) mittels UV-Beleuchtung sichtbar
gemacht wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel überlagern sich die Struktur mit den
Mikrostrukturen des ersten Sicherheitselements einerseits und das zweite Sicherheitselement
andererseits zumindest teilweise, wodurch ein kombiniertes Sicherheitselement bereitgestellt
werden kann. Beispielsweise kann das Bildelement des zweiten Sicherheitselements ein
Druckbild sein, welches zumindest teilweise mittels UV-Tinte in dem Stapel der Schichten
des Sicherheitsdokuments gedruckt ist. Sowohl die Struktur mit den Mikrostrukturen
des ersten Sicherheitselements wie auch das Bildelement des zweiten Sicherheitselements
werden dann mittels UV-Beleuchtung sichtbar gemacht und können zum Prüfen des Sicherheitsdokuments
herangezogen und ausgewertet werden.
[0016] Bei dem Bildelement des zweiten Sicherheitselements kann mittels der UV-Beleuchtung
eine Bildkontur sichtbar gemacht werden, zum Beispiel eine äußere Bildkontur. So kann
das Bildelement zumindest entlang der Bildkontur des Bildelements zum Beispiel mittels
einer unter UV-Beleuchtung sichtbaren Tinte gedruckt sein. Ein Druck der Bildkontur
kann mittels Drucken auf eine Schicht ausgeführt werden, auf welche auch das Bildelement
aufgedruckt ist, oder alternativ auf eine darüberliegende Schicht des Sicherheitsdokuments,
wobei die Bildkontur mit dem Bildelement auf der darunterliegenden Schicht überlappt.
Es kann vorgesehen sein, ausschließlich die Bildkontur mit der unter UV-Licht sichtbaren
Tinte zu drucken, wobei andere Bildbereiche, insbesondere innerhalb der Bildkontur,
ohne UV-Beleuchtung sichtbar sind, insbesondere zur Prüfung des Sicherheitsdokuments.
Alternativ können zusätzlich zur Bildkontur andere Bildbereiche, insbesondere innerhalb
der Bildkontur, erst bei UV-Beleuchtung sichtbar sein, zum Beispiel auch das Bildelement
insgesamt.
[0017] Das Bildelement des zweiten Sicherheitselements in dem Stapel von Schichten kann,
mit Blick von oben auf das Sicherheitsdokument, unterhalb der Mikrostrukturen angeordnet
sein. Das Bildelement und die Mikrostrukturen können hierbei in unterschiedlichen
oder der gleichen Schicht des Schichtstapels ausgebildet sein. Das Bildelement des
zweiten Sicherheitselements kann in einer Druckschicht ausgebildet sein, die Teil
des Stapels von Schichten ist.
[0018] Die Mikrostrukturen können entlang einer Bildkontur des Bildelements mit dem zum
Beispiel gedruckten Bildelement überlappen. Bei dem Bildelement des zweiten Sicherheitselements
kann es sich bei dieser oder anderen Ausführungsformen zum Beispiel um ein Portraitbild
der Person handeln, welcher das Sicherheitsdokument zugeordnet ist. Das Portraitbild
ist Teil von Personalisierungsinformationen die auf dem Sicherheitsdokument angeordnet
sind. Die Mikrostrukturen können entlang der Bildkontur des Bildelements durchgehend
oder nur in Teilbereichen hergestellt sein. Die Mikrostrukturen können das Bildelement
innerhalb der Bildkontur teilweise oder vollständig erfassend ausgeführt sein. Bei
dem Portraitbild oder anderen Bildelementen können die Mikrostrukturen zumindest entlang
einer äußeren Kontur des Bildelementes hergestellt sein.
[0019] Ist die Bildkontur des Bildelements mittels unter UV-Beleuchtung sichtbarer Tinte
erzeugt, können überlappende Bildkontur und Mikrostrukturen beide bei UV-Licht zur
Dokumentenprüfung sichtbar gemacht werden.
[0020] Zum Prüfen des Sicherheitsdokuments können die Mikrostrukturen der Struktur des ersten
Sicherheitselements und das Bildelement des zweiten Sicherheitselements mittels UV-Beleuchtung
zeitgleich sichtbar gemacht werden.
[0021] Zusätzlich zu dem zweiten Sicherheitselement können eines oder mehrere weitere Sicherheitselemente
vorgesehen sein, für welche die im Zusammenhang mit dem zweiten Sicherheitselement
erläuterten Ausgestaltungen entsprechend vorgesehen sein können.
[0022] Bei dem Sicherheitsdokument kann die Struktur des ersten Sicherheitselements eine
erste Anordnung von lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen und eine zweite Anordnung
von lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen aufweisen, die in der Schicht getrennt
von der ersten Anordnung gebildet sind, insbesondere derart, dass die beiden Anordnungen
nicht gegenseitig überlappend ausgeführt sind. Mehrere Anordnungen von lasergestützt
hergestellten Mikrostrukturen, die voneinander getrennt gebildet sind, können zum
Beispiel unterschiedlichen Bereichen des Bildelements des zweiten Sicherheitselements
zugeordnet sein, die so getrennt und wahlweise unterschiedlich herausgehoben werden.
So können zum Beispiel Unterschiede zwischen Bereichen des Bildelements mit Hilfe
der jeweiligen Anordnung von Mikrostrukturen hervorgehoben werden, beispielsweise
für eine bessere Sichtbarkeit.
[0023] Die Mikrostrukturen, zum Beispiel in der Ausführung als Mikrobohrung oder Mikrodurchbruch,
können so ausgestaltet, dass sie, insbesondere unter Normal- oder Tageslichtbedingungen
und / oder einer Beleuchtung mit Licht im sichtbaren Bereich wie Weißlicht, bei Betrachtung
senkrecht zur Oberfläche das Sicherheitsdokuments nicht sichtbar sind und Informationen,
die im Stapel der Schichten darunter liegen, erkennbar bleiben, und bei Betrachtung
unter einem spitzen Winkel die Struktur mit den Mikrostrukturen als mattierte Fläche
sichtbar ist und bei schrägem Lichteinfall die Wirkung eines optischen Gitters zeigt,
indem die Spektralfarben des einfallenden Lichtes sichtbar werden.
[0024] Die Schichten des Sicherheitsdokuments sind zum Beispiel mittels Folienschichten
gebildet, die aufeinander laminiert sind, wie dies als solches für Sicherheitsdokumente
bekannt ist.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0025] Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer
Zeichnung erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer bekannten Anordnung zum Prüfen eines Sicherheitsdokuments
mittels Tages- oder Weißlicht-Beleuchtung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer bekannten Anordnung zum Prüfen eines weiteren
Sicherheitsdokuments mittels UV-Beleuchtung und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Anordnung zum Prüfen eines mit verbesserter Fälschungssicherheit
ausgestatten Sicherheitsdokuments mittels UV-Beleuchtung.
[0026] In Fig. 1 zeigt eine bekannte Anordnung zum Prüfen eines Sicherheitsdokuments 1,
wobei ein Ausschnitt oder Teilabschnitt 2 des Sicherheitsdokuments 1 dargestellt ist.
Ein Dokumentenkörper 3 des Sicherheitsdokuments 1 weist einen Schichtaufbau 4 mit
einem Stapel von mehreren Schichten 5, 6, 7 auf. Auf einer Trägerschicht 8 der Schichten
5, 6, 7, welche ihrerseits aus einer oder mehreren gestapelten und laminierten Folien
aufgebaut sein kann, befindet sich ein Farbdruck 9 in Form eines Portraitbildes, welches
bei Beleuchtung 10 mit Weiß- oder Tageslicht von einem Betrachter 11 mit bloßem Auge
sichtbar ist.
[0027] Gemäß Fig. 2 ist bei dem bekannten Sicherheitsdokument 1 oberhalb des Farbdrucks
9, also zum Beispiel direkt auf dem Farbdruck 9 oder einer darüberliegenden Folienschicht
6, 7, eine mit nicht sichtbarer Tinte gedruckte Kontur 13 angeordnet, welche im gezeigten
Beispiel voneinander getrennte gedruckte Abschnitte oder Bereiche aufweist und charakteristischen
Elementen des darunterliegenden Portraits (Farbdruck 9) folgt, zum Beispiel der Kreisform
der Pupille oder dem Bogen der Augenbraue. Diese unter normaler Beleuchtung, also
insbesondere bei Tages- oder Weißlichtbeleuchtung, nicht sichtbare Tinte luminesziert
bei Beleuchtung mit UV-Licht 14 und wird so, wie die gedruckte Kontur 13, unter dem
UV-Licht 14 für den Betrachter 11 sichtbar. Dieses ermöglicht die Ausbildung der gedruckten
Kontur 13 mit UV-Tinte, die also bei UV-Beleuchtung sichtbar wird. Der Farbdruck 9
mit dem Portrait- oder Passbild und die mit nicht sichtbarer Tinte gedruckte Kontur
13 bilden jeweils ein Sicherheitsmerkmal für das Sicherheitsdokuments 1, die in dem
Schichtaufbau 4 hergestellt sind.
[0028] Zur weiteren Verbesserung der Fälschungssicherheit ist bei einem Sicherheitsdokument
20 gemäß Fig. 3 ein Sicherheitselement 21 mit einer Struktur 22 vorgesehen, die mit
lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen 23 ausgeführt ist. Die Mikrostrukturen 23
sind als Mikrobohrungen, zum Beispiel Sackbohrungen, und / oder Mikrodurchbrüche ausgebildet,
die sich durch mindestens einer der mehreren Schicht 5, 6, 7 hindurch erstrecken.
[0029] Bei dem gezeigten Beispiel überlappt die in die obere Schicht 7 eingebrachte Anordnung
von Mikrostrukturen 23 passgenau zur darunterliegenden gedruckten Kontur 13, die insbesondere
mittels UV-Belichtung 14 sichtbar gemacht werden kann. Die Mikrostrukturen 23 weisen
eine UV-lumineszierende Eigenschaft auf, weshalb sie, für eine Prüfung des Sicherheitsdokuments
20, bei dem gezeigten Beispiel dann mittels der UV-Beleuchtung 14 gemeinsam mit der
darunterliegenden gedruckten Kontur 13 sichtbar gemacht werden können.
[0030] Die Mikrostrukturen 23 können so ausgestaltet sein, dass sie bei Betrachtung senkrecht
zur Oberfläche das Sicherheitsdokuments 20 nicht sichtbar sind und Informationen,
die im Stapel der Schichten 5, 6, 7 darunter liegen, zum Beispiel der Farbdruck 9
mit dem Portrait- oder Passbild, erkennbar bleiben, und bei Betrachtung unter einem
spitzen Winkel die Struktur 22 mit den Mikrostrukturen 23 als mattierte Fläche sichtbar
ist und bei schrägem Lichteinfall die Wirkung eines optischen Gitters zeigt, indem
die Spektralfarben von einfallendem Licht sichtbar werden.
[0031] Bei dem Sicherheitsdokument 20 können die lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen
23 Abmessungen von weniger als 200 Mikrometern aufweisen. Die einzelnen Mikrostrukturen
23 können eine Länge und / oder eine Breite und / oder eine Tiefe bzw. eine Höhe und
/ oder einen Abstand benachbarter Mikrostrukturen 23 voneinander von weniger als 200
Mikrometern aufweisen, zum Beispiel etwa 100 nm bis etwa 50 Mikrometer. Hierbei können
Abmessungen in Bezug auf die Länge und / oder Breite und / oder den Abstand von wenigstens
etwa 1 Mikrometer sowie Tiefen von wenigstens etwa 0,5 oder etwa 1 Mikrometer vorgesehen
sein. Die Abmessungen in Bezug auf die Länge und / oder Breite und / oder den Abstand
können beispielsweise höchstens etwa 20 Mikrometer betragen.
[0032] Zum Herstellen der lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen 23 können Ultrakurzzeitlaserpulse
verwendet werden. Die verwendeten Ultrakurzzeitlaserpulse können beispielsweise eine
Pulsdauer von weniger als 10 ps, alternativ von weniger als 1 ps oder weiter alternativ
von weniger als 500 fs aufweisen. Dies unterstützt eine präzise Fertigung und effiziente
Erzeugung der Mikrostrukturen 23 für das Sicherheitselement 20 in der oder den Schichten.
Ungewünschte thermische oder mechanische Schäden am Schichtmaterial können so beim
Herstellen der Mikrostrukturen 23 minimiert oder vermieden werden.
[0033] Die Mikrostrukturen 23 weisen eine erste und eine zweite Anordnung von Mikrostrukturen
23a, 23b auf, die getrennt voneinander gebildet sind. Die Anordnungen von Mikrostrukturen
23a, 23b überlappen, in Blickrichtung von oben auf das Sicherheitsdokument 20, mit
einem jeweils zugeordneten Abschnitt der gedruckten Kontur 13. Auf diese Weise können
die unterschiedliche Abschnitte der gedruckten Kontur 13, die ihrerseits mit Abschnitten
des Farbdrucks 9, also des Portraitbildes, überlappen, mittels der verschiedenen Anordnungen
von Mikrostrukturen 23a, 23b für die Prüfung des Sicherheitsdokuments 20 unterschiedlich
betont oder herausgehoben werden.
[0034] Die Mikrostrukturen 23 der Struktur 22 weisen lumineszierende Eigenschaften auf und
sind, unter dem Einfluss der UV-Beleuchtung 14, wie die mittels nicht sichtbarer Tinte
(UV-Tinte) gedruckte Kontur 13 sichtbar.
[0035] Die unterschiedlichen Erscheinungsformen in den verschiedenen Schichten 5, 6, 7,
welche miteinander ortsgenau gekoppelt sind, lassen sich schwer anderweitig herstellen.
[0036] Die verschiedenen Sicherheitsmerkmale, welche mittels des Farbdrucks 9, der gedruckten
Kontur 13 sowie der Struktur 22 mit den Mikrostrukturen 23 jeweils ausgebildet sind,
sind bei Änderung der Betrachtung des Sicherheitsdokuments 20 unterschiedlich sichtbar,
insbesondere sichtbar oder nicht erkennbar. Beispielsweise ist der Farbdruck 9 mit
dem Portraitbild bei Betrachtung senkrecht zur Oberfläche des Sicherheitsdokuments
20 sichtbar, und die gedruckte Kontur 13 und die Mikrostrukturen 23 sind hierbei nicht
erkennbar. Bei Betrachtung unter UV-Beleuchtung 14 sind die gedruckte Kontur 13 und
die Mikrostrukturen 23 erkennbar. Bei seitlicher Beleuchtung im sichtbaren Wellenlängenbereich,
also schräg zur Flächennormalen der Oberfläche des Sicherheitsdokuments 20, und Betrachtung
unter einem spitzen Winkel werden die Mikrostrukturen 23 als mattierte Fläche erkennbar,
wohingegen die gedruckte Kontur 13 nicht erkennbar ist.
[0037] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Sicherheitsdokument
- 2
- Abschnitt des Sicherheitsdokuments 1
- 3
- Dokumentenkörper
- 4
- Schichtaufbau
- 5, 6, 7
- Schichten des Sicherheitsdokument
- 8
- Trägerschicht
- 9
- Farbdruck eines Portraits
- 10
- Beleuchtung im sichtbaren Bereich
- 11
- Betrachter
- 13
- gedruckte Kontur
- 14
- UV-Belichtung
- 20
- Sicherheitsdokument
- 21
- Sicherheitselement
- 22
- Struktur des Sicherheitselements 21
- 23
- Mikrostrukturen der Struktur 22
- 23a, 23b
- getrennte Anordnungen der Mikrostrukturen 23
1. Verfahren zum Prüfen eines Sicherheitsdokuments (20), mit
- Bereitstellen eines Sicherheitsdokuments (20) mit einem Stapel von Schichten (5,
6, 7), wobei eine der Schichten (5, 6, 7) ein erstes Sicherheitselement (21) mit einer
Struktur (22) aufweist, die mit lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen (23) gebildet
ist und unter Einbeziehung der Mikrostrukturen (23) individualisierende Informationen
zu einer Person umfasst, welcher das Sicherheitsdokument (20) zugeordnet ist; und
- Prüfen des Sicherheitsdokuments (20) anhand des ersten Sicherheitselements, wobei
hierbei die Struktur (22) mittels UV-Beleuchtung (14) der Mikrostrukturen (23) der
Struktur (22) sichtbar gemacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostrukturen (23) mit lasergestützt erzeugten Mikrobohrungen gebildet sind
und beim Prüfen des Sicherheitsdokuments (20) die Mikrobohrungen der Struktur (22)
UV-beleuchtet und hierdurch sichtbar gemacht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostrukturen (23) mit lasergestützt erzeugten Mikrodurchbrüchen gebildet sind
und beim Prüfen des Sicherheitsdokuments (20) die Mikrodurchbrüche der Schicht UV-beleuchtet
und hierdurch sichtbar gemacht werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitsdokument geprüft wird, bei dem die lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen
(23) mittels Ultrakurzzeitlaserpulsen hergestellt sind.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitsdokument geprüft wird, bei dem die lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen
(23) Abmessungen von weniger als 200 Mikrometern aufweisen.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels UV-Beleuchtung (14) sichtbar gemachte Struktur (22) mit den Mikrostrukturen
(23) mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst wird, welche als Reaktion auf das
Erfassen Messsignale bereitstellt, die von einer Auswerteinrichtung zum Bestimmen
der individualisierenden Informationen zu der Person auswertbar sind.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitsdokument geprüft wird, bei dem die lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen
(23) der Struktur (22), in Blickrichtung auf das Sicherheitsdokument (20), mit einem
Bildelement (9; 13) eines zweiten Sicherheitselements zumindest teilweise überlappen,
wobei zum Prüfen des Sicherheitsdokuments (20) das Bildelement (13) des zweiten Sicherheitselements
mittels UV-Beleuchtung (14) sichtbar gemacht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum Prüfen des Sicherheitsdokuments (20) eine Bildkontur das Bildelement (13) des
zweiten Sicherheitselements mittels UV-Beleuchtung (14) sichtbar gemacht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge kennzeichnet, dass das Bildelement (13) des zweiten Sicherheitselements in dem Stapel von Schichten,
mit Blick von oben auf das Sicherheitsdokument (20), unterhalb der Mikrostrukturen
(23) angeordnet ist.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrostrukturen (23) entlang der Bildkontur des Bildelements (9; 13) mit dem
Bildelement überlappen.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Prüfen des Sicherheitsdokuments (20) die Mikrostrukturen (23) der Struktur (22)
des ersten Sicherheitselements (21) und das Bildelement (13) des zweiten Sicherheitselements
mittels UV-Beleuchtung (14) zeitgleich sichtbar gemacht werden.
12. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitsdokument geprüft wird, bei dem die Struktur (22) des ersten Sicherheitselements
(21) eine erste Anordnung von lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen (23a) und eine
zweite Anordnung von lasergestützt erzeugten Mikrostrukturen (23b) aufweist, die in
der Schicht getrennt von der ersten Anordnung gebildet ist.