[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines temperaturabhängigen
Schalters.
[0002] Temperaturabhängige Schalter sind grundsätzlich bereits in einer Vielzahl bekannt.
Ein beispielhafter temperaturabhängiger Schalter ist in der
DE 10 2019 110 448 A1 offenbart.
[0003] Derartige temperaturabhängige Schalter dienen in an sich bekannter Weise dazu, die
Temperatur eines Gerätes zu überwachen. Hierzu wird der Schalter beispielsweise über
eine seine Außenflächen in thermischen Kontakt mit dem zu schützenden Gerät gebracht,
so dass die Temperatur des zu schützenden Gerätes die Temperatur des im Inneren des
Schalters angeordneten Schaltwerks beeinflusst.
[0004] Der Schalter wird dabei typischerweise über Anschlussleitungen elektrisch in Reihe
in den Versorgungsstromkreis des zu schützenden Gerätes geschaltet, so dass unterhalb
der Ansprechtemperatur des Schalters der Versorgungsstrom des zu schützenden Gerätes
durch den Schalter fließt.
[0005] Solche temperaturabhängigen Schalter umfassen ein temperaturabhängiges Schaltwerk,
das in dem Schaltergehäuse angeordnet ist und das in Abhängigkeit von seiner Temperatur
eine elektrisch leitende Verbindung zwischen zwei Elektroden des Schalters öffnet
oder schließt. Genauer gesagt, ist das temperaturabhängige Schaltwerk dazu eingerichtet,
zwischen einer Schließstellung, die das Schaltwerk unterhalb einer Ansprechtemperatur
einnimmt und in der das Schaltwerk die elektrisch leitende Verbindung zwischen den
beiden Elektroden herstellt, und einer Öffnungsstellung, die das Schaltwerk oberhalb
der Ansprechtemperatur einnimmt und in der das Schaltwerk die elektrisch leitende
Verbindung trennt, temperaturabhängig zu schalten.
[0006] Der Begriff "Elektrode" ist diesbezüglich in seiner allgemeinsten Art und Weise zu
interpretieren. Hierbei handelt es sich um eine elektrische Kontaktstelle, die dem
Anschluss des Schalters an das zu schützende elektrische Gerät dient, oder die mit
einem solchen Außenanschluss des Schalters in elektrisch leitender Verbindung steht.
Die Elektroden können von außen in das Innere des Schaltergehäuses eingeführt, an
dem Schaltergehäuse befestigt, oder aber durch Teile des Schaltergehäuses selbst gebildet
sein.
[0007] Zur Ermöglichung der oben genannten temperaturabhängigen Schaltfunktion weist das
im Inneren des Schaltergehäuses angeordnete temperaturabhängige Schaltwerk in der
Regel ein Bimetallteil auf, das sich bei Erreichen der Ansprechtemperatur schlagartig
von seiner Tieftemperaturstellung in seine Hochtemperaturstellung verformt und dabei
ein bewegliches Kontaktteil, das an einem gegenüber dem Schaltergehäuse beweglichen
Bauteil angeordnet ist, von einem stationären Kontakt abhebt. Der stationäre Kontakt
ist mit einer der beiden Elektroden verbunden, während das bewegliche Kontaktteil
entweder über das Bimetallteil oder einem dem Bimetallteil zugeordneten Federteil
zusammenwirkt.
[0008] Es sind auch Konstruktionen bekannt, bei denen das bewegliche Bauteil des temperaturabhängigen
Schaltwerks als Kontaktbrücke ausgestaltet ist, die von dem Bimetallteil getragen
wird und unmittelbar eine elektrische Verbindung zwischen den beiden Elektroden herstellt.
Ein temperaturabhängiger Schalter mit einem derartig aufgebauten Schaltwerk ist beispielsweise
aus der
DE 197 08 436 A1 bekannt.
[0009] In den beiden zuvor erwähnten Konstruktionsvarianten ist das Bimetallteil vorzugsweise
als Bimetallscheibe ausgebildet, die in der Tieftemperaturstellung vorzugsweise kräftefrei
in dem Schaltwerk einliegt. Das Federteil, welches bevorzugt als Feder-Schnappscheibe
ausgebildet ist, ist mit dem Bimetallteil mechanisch gekoppelt. Das Federteil ist
in dem Schaltergehäuse eingespannt, mit diesem stoffschlüssig verbunden oder in das
Schaltergehäuse eingesetzt bzw. eingelegt.
[0010] Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, gänzlich auf das Federteil zu verzichten,
was insbesondere in kostengünstigeren Varianten derartiger temperaturabhängiger Schalter
der Fall ist. In einem solchen Fall wird die Funktion des Federteils von dem Bimetallteil
mit übernommen. Ein beispielhafter temperaturabhängiger Schalter dieser Art ist in
der
DE 20 2009 012 616 U1 offenbart.
[0011] Unabhängig von der Art des Aufbaus des temperaturabhängigen Schaltwerks werden derartige
temperaturabhängige Schalter typischerweise über elektrische Zuleitungen bzw. Anschlussteile,
die an den beiden Elektroden befestigt werden, mit dem zu schützenden Gerät elektrisch
verbunden. In der Regel werden hierfür flexible Anschlusslitzen, steife Anschlussfahnen
oder direkt ein Anschlusskabel stoffschlüssig mit den Elektroden verbunden. Die Litzen,
Anschlussfahnen oder Kabel werden bei den aus dem Stand der Technik bekannten Schaltern
häufig angelötet oder angeschweißt.
[0012] Das Anlöten oder Anschweißen der Zuleitungen bzw. Anschlussteile hat sich in vielerlei
Hinsicht jedoch als problematisch herausgestellt.
[0013] Die gängigerweise verwendeten Lötverfahren sind einerseits schwer automatisierbar
und andererseits, insbesondere aufgrund des hierfür verwendeten bleihaltigen Lötzinns
sowie des zusätzlich verwendeten Lötflussmittels, nicht umweltverträglich. Zudem kann
es zu kalten Lötstellen kommen, welche nachvollziehbarerweise in jedem Fall vermieden
werden sollten.
[0014] Eine verbesserte stoffschlüssige Verbindung der Zuleitungen bzw. Anschlussteile wäre
daher grundsätzlich über Schweißverbindungen realisierbar, jedoch haben auch diese
diverse Nachteile. Insbesondere die gängigen Schweißverfahren belasten die Umwelt
und sind zudem zeit- und kostenaufwendig. Ferner führen derartige Schweißverfahren
zu einem starken Erhitzen des Schalters, was dazu führen kann, dass das Schweißen
einen Schaltvorgang des temperaturabhängigen Schaltwerks auslöst, was generell unerwünscht
ist.
[0015] Versuche des Anmelders, bei denen Anschlussfahnen oder Anschlusslitzen an das Schaltergehäuse
angelötet oder angeschweißt wurden, haben gezeigt, dass die hierbei entstehende Hitzeentwicklung
auch dazu führen kann, dass sich der im Inneren des Schaltergehäuses befindliche stationäre
Kontakt, mit dem das temperaturabhängige Schaltwerk zusammenwirkt, von der ihm zugeordneten
Elektrode löst.
[0016] Ebenso kann es aufgrund der Hitzeentwicklung dazu kommen, dass der stationäre Kontakt
und das bewegliche Kontaktteil des temperaturabhängigen Schaltwerks unerwünscht miteinander
verschmelzen oder zumindest in ihrer Geometrie derart verändert werden, dass die so
vorkonfektionierten Schalter nicht mehr oder zumindest nicht mehr zuverlässig schalten.
[0017] Ferner kann die Hitzeentwicklung dazu führen, dass das Bimetallteil und/oder das
Federteil in Mitleidenschaft gezogen wird, so dass sich die erforderlichen Schalteigenschaften
des Schaltwerks unerwünscht verändern.
[0018] All dies kann im schlimmsten Fall zu einem totalen Funktionsausfall des Schalters
führen.
[0019] Die im Inneren des Schaltergehäuses auftretende Hitzeentwicklung ist insbesondere
stark ausgeprägt, wenn das Schaltergehäuse aus Metall ist und die Zuleitungen bzw.
Anschlussteile unmittelbar an dem Schaltergehäuse angeschweißt oder angelötet werden.
Dann kommt es aufgrund der sehr guten Wärmeleitungseigenschaften des Metalls zu einer
besonders starken Wärmeentwicklung im Inneren des Schaltergehäuses. Dies ist umso
kritischer, da die Zuleitungen bzw. Anschlussteile meist erst an dem Gehäuse angebracht
werden, nachdem das Schaltwerk bereits in dem Gehäuse montiert oder dieses geschlossen
wurde, also nachdem der Schalter an sich bereits als Halbfertigbauteil vorliegt. Ob
die im Inneren des Schalters auftretende Hitzeentwicklung zu einer der oben genannten
Beschädigungen führt, lässt sich dann nur noch bedingt oder zumindest nur mit großem
Aufwand kontrollieren.
[0020] Um dies zu verhindern, werden die Zuleitungen bzw. Anschlussteile daher häufig vorab,
d.h. vor Einbau des temperaturabhängigen Schaltwerks, an dem Schaltergehäuse stoffschlüssig
befestigt. Auch dies bringt jedoch diverse Nachteile mit sich. Zum einen wird dadurch
das Handling des Schalters während der Montage erschwert, da die Zuleitungen/Anschlussteile
beim Einbau des Schaltwerks in das Schaltergehäuse "im Weg sind". Zudem ist es zur
Realisierung eines abgedichteten Schaltergehäuses einfacher, das Schaltwerk zunächst
in das Schaltergehäuse einzusetzen und das Schaltergehäuse zu verschließen und erst
danach die Zuleitungen bzw. Anschlussteile an dem Schaltergehäuse anzubringen.
[0021] Um eine solche Anbringung der Zuleitungen bzw. Anschlussteile an dem Schaltergehäuse
nach Einbau des temperaturabhängigen Schaltwerks zu ermöglichen und dennoch die oben
genannte Problematik der unerwünschten Hitzeentwicklung im Schaltergehäuse zu vermeiden,
wird in der eingangs genannten
DE 10 2019 110 448 A1 vorgeschlagen, die Zuleitungen bzw. Anschlussteile an dem Schaltergehäuse mittels
Ultraschallschweißen anzubringen. Im Vergleich zu gängigen Schweißverfahren entsteht
beim Ultraschallschweißen eine deutlich geringere Wärmeentwicklung. Es hat sich gezeigt,
dass sich die meisten der oben genannten Probleme dadurch verhindern lassen. Allerdings
ist die Verwendung von Ultraschallschweißverfahren relativ kostenaufwendig, da hierzu
sehr spezielle Schweißwerkzeuge notwendig sind.
[0022] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Montage eines temperaturabhängigen Schalters bereitzustellen, das die oben genannten
Probleme überwindet. Insbesondere soll durch das Verfahren eine sichere und nachhaltige
Anbringung der Außenanschlüsse an dem Schalter ermöglicht werden, ohne dass es dabei
zu Beschädigungen des im Inneren des Schalters angeordneten temperaturabhängigen Schaltwerks
kommt.
[0023] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung/Montage eines
temperaturabhängigen Schalters gelöst, welches die folgenden Schritte aufweist:
- (i) Bereitstellen eines Schaltergehäuses mit einer ersten und einer zweiten Elektrode
sowie eines in dem Schaltergehäuse angeordneten temperaturabhängen Schaltwerks, wobei
das Schaltwerk dazu eingerichtet ist, zwischen einer Schließstellung, die das Schaltwerk
unterhalb einer Ansprechtemperatur einnimmt und in der das Schaltwerk eine elektrisch
leitende Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Elektrode herstellt, und einer
Öffnungsstellung, die das Schaltwerk oberhalb der Ansprechtemperatur einnimmt und
in der das Schaltwerk die elektrisch leitende Verbindung trennt, temperaturabhängig
zu schalten;
- (ii) Aufheizen des Schaltwerks auf eine Temperatur oberhalb der Ansprechtemperatur,
um das Schaltwerk in die Öffnungsstellung zu bringen; und
- (iii) Anbringen eines ersten Außenanschlusses an der ersten Elektrode oder an einem
mit der ersten Elektrode elektrisch leitend verbundenen Teil durch stoffschlüssiges
Fügen unter Wärmeeinbringung, während das Schaltwerk in der Öffnungsstellung ist.
[0024] Somit wird auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgeschlagen, zunächst das Schaltwerk
in das Schaltergehäuse einzubauen und erst danach den ersten Außenanschluss an dem
als Halbfabrikat vorgefertigten Schalter mittels stoffschlüssigem Fügen unter Wärmeeinbringung
(z.B. durch Löten oder Schweißen) anzubringen.
[0025] Der Anmelder hat jedoch erkannt, dass sich die oben genannten schädlichen Auswirkungen,
welche sich aufgrund der dabei entstehenden Hitzeentwicklung für das im Inneren des
Schaltergehäuses angeordnete Schaltwerk ergeben können, überraschenderweise dadurch
reduzieren oder sogar gänzlich vermeiden lassen, dass das Schaltwerk bereits vor der
Anbringung des ersten Außenanschlusses zusätzlich aufgeheizt wird, um dieses auf eine
Temperatur oberhalb der Ansprechtemperatur des Schaltwerks zu bringen.
[0026] Dieses Aufheizen des Schaltwerks vorab führt nämlich dazu, dass das Schaltwerk absichtlich
in seine Öffnungsstellung gebracht wird. Damit wird nicht nur die elektrisch leitende
Verbindung zwischen den beiden Elektroden unterbrochen, sondern auch die durch das
Schaltwerk bewirkte Wärmeleitverbindung zwischen den beiden Elektroden unterbrochen.
Die bei der Anbringung des ersten Außenanschlusses durch stoffschlüssiges Fügen entstehende
Hitzeentwicklung wirkt sich dadurch nicht mehr schädlich auf die Bauteile des temperaturabhängigen
Schaltwerks aus, da dieses bereits geöffnet ist und dessen Bauteile anders als in
der Schließstellung nicht aneinandergepresst werden.
[0027] Das an dem Schaltwerk typischerweise vorgesehene bewegliche Kontaktteil wird dementsprechend
von dem stationären Kontaktteil, an dem das bewegliche Kontaktteil in der Schließstellung
des Schaltwerks anliegt, bereits vor der Anbringung des ersten Außenanschlusses abgehoben.
Eine direkte Wärmeleitung zwischen dem stationären Kontaktteil und dem beweglichen
Kontaktteil ist somit ausgeschlossen. Dementsprechend ist auch ausgeschlossen, dass
das bewegliche Kontaktteil des Schaltwerks aufgrund der Hitzeentwicklung, die bei
der Anbringung des ersten Außenanschlusses an der ersten Elektrode entsteht, mit dem
stationären Kontaktteil bzw. der ersten Elektrode verschmolzen oder verschweißt wird.
[0028] Zudem sind die fragilen Bauteile des Schaltwerks (z.B. das Bimetallteil und das Federteil)
in der Öffnungsstellung des Schaltwerks typischerweise weiter von der Fügestelle des
ersten Außenanschlusses bzw. weiter von der ersten Elektrode beabstandet als in der
Schließstellung des Schaltwerks. Somit werden die fragilen Bauteile des Schaltwerks
durch das erfindungsgemäß vorab erfolgende Aufheizen des Schaltwerks, bei dem dieses
in die Öffnungsstellung gebracht wird, wirksam vor der beim stoffschlüssigen Fügen
entstehenden Hitzeentwicklung geschützt.
[0029] Des Weiteren hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, dass ein unerwünschter
Schaltvorgang des Schaltwerks, welcher beim Anbringen des ersten Außenanschlusses
aufgrund der Hitzeentwicklung verursacht werden kann, ebenfalls wirksam verhindert
wird, da das Schaltwerk zu diesem Zeitpunkt bereits in seiner Öffnungsstellung ist
und aufgrund des zusätzlichen Wärmeeintrags während der Anbringung des ersten Außenanschlusses
auch in dieser Öffnungsstellung verbleibt.
[0030] Die oben genannte Aufgabe ist somit vollständig gelöst.
[0031] Gemäß einer Ausgestaltung weist das Anbringen des ersten Außenanschlusses durch stoffschlüssiges
Fügen unter Wärmeeinbringung einen Lötvorgang oder einen Schweißvorgang auf.
[0032] Da das Schaltwerk währenddessen bereits in seiner Öffnungsstellung ist und der dabei
entstehende Hitzeeintrag in das Innere des Schaltergehäuses, wie oben erwähnt, somit
keine schädlichen Auswirkungen mehr auf das Schaltwerk hat, können erfindungsgemäß
dementsprechend gängige Löt- und Schweißverfahren mit niedrigem Kostenaufwand eingesetzt
werden. Diese stoffschlüssigen Fügeverfahren können automatisiert erfolgen, was zu
einem weiteren Kostenvorteil führt.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird das Schaltwerk auf die Temperatur oberhalb
der Ansprechtemperatur aufgeheizt, indem das Schaltergehäuse und das darin angeordnete
Schaltwerk durch eine externe Wärmequelle erhitzt werden.
[0034] Das im Inneren des Schaltwerks angeordnete Schaltwerk wird dementsprechend also indirekt
von außen erhitzt. Dieses externe Erhitzen führt zu einem regulären Schaltvorgang
des Schaltwerks, wodurch keinerlei Beschädigungen am Schaltwerk selbst entstehen.
Das Aufheizen mittels externer Wärmequelle ist mit einem vergleichsweise geringen
Energieaufwand kostengünstig und automatisiert möglich.
[0035] Vorzugsweise ist die Temperatur, auf die das Schaltwerk im Verfahrensschritt (ii)
aufgeheizt wird, größer als 100 °C. Besonders bevorzugt wird das Schaltwerk im Verfahrensschritt
(ii) auf eine Temperatur größer 150 °C erhitzt.
[0036] Dadurch ist sichergestellt, dass das temperaturabhängige Schaltwerk vor Durchführung
des Verfahrensschritts (iii) zweifelsfrei in seine Öffnungsstellung gebracht wird.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es bevorzugt, dass das Schaltwerk auf die
Temperatur oberhalb der Ansprechtemperatur aufgeheizt wird, indem das Schaltergehäuse
und das darin angeordnete Schaltwerk automatisiert durch eine Heizstrecke hindurchgeführt
werden.
[0038] Eine solche Heizstrecke kann beispielsweise als Heiztunnel ausgeführt sein, welcher
von dem Schaltergehäuse automatisiert durchlaufen bzw. durchfahren wird. Hierdurch
kann ein kontinuierliches und damit unschädliches Aufheizen des Schaltergehäuses bewirkt
werden. Eine solche Heizstrecke lässt sich auch ohne großen Aufwand in eine automatisierte
Fertigungs- bzw. Montagestraße integrieren.
[0039] Das Anbringen des ersten Außenanschlusses durch stoffschlüssiges Fügen unter Wärmeeinbringung
wird vorzugsweise automatisiert nach Durchlaufen der Heizstrecke durchgeführt.
[0040] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße Verfahren den folgenden
weiteren Schritt auf: (iv) Anbringen eines zweiten Außenanschlusses an der zweiten
Elektrode oder an einem mit der zweiten Elektrode elektrisch leitend verbundenen Teil
durch stoffschlüssiges Fügen unter Wärmeeinbringung.
[0041] Dieser zusätzliche Schritt (iv) kann vor dem Schritt (ii) erfolgen, also noch bevor
das Schaltwerk durch externes Aufheizen in seine Öffnungsstellung gebracht wird. Dies
ist insbesondere dann möglich, wenn die Hitzeentwicklung, die beim stoffschlüssigen
Fügen des zweiten Außenanschlusses entsteht, keinen allzu großen schädlichen Einfluss
auf das im Inneren des Schaltergehäuses angeordnete Schaltwerk hat. Dies wiederum
ist insbesondere dann der Fall, wenn der zweite Außenanschluss an einer Stelle des
Schalters angebracht wird, die von dem Schaltwerk weiter entfernt ist und/oder mit
dem Schaltwerk in keiner direkten thermischen Verbindung steht.
[0042] Besonders vorteilhaft ist diese Art der Ausgestaltung jedoch bei Schaltern, bei denen
die beiden Elektroden auf gegenüberliegenden Seiten des Schaltergehäuses angeordnet
sind. In diesem Fall ist es nämlich häufig so, dass die fragilen Bauteile des Schaltwerks
in der Schließstellung einen größeren Abstand von der zweiten Elektrode haben als
in der Öffnungsstellung, während sie in der Öffnungsstellung einen größeren Abstand
von der ersten Elektrode haben als in der Schließstellung.
[0043] Wird nun also der zweite Außenanschluss an der zweiten Elektrode oder einem mit der
zweiten Elektrode verbundenen Bauteil angebracht, solange sich das Schaltwerk in der
Schließstellung befindet und der erste Außenanschluss an der ersten Elektrode bzw.
einem mit der ersten Elektrode verbundenen Bauteil angebracht, nachdem das Schaltwerk
in seine Öffnungsstellung gebracht wurde, so sind die fragilen Bauteile des Schaltwerks
bei beiden Fügevorgängen möglichst weit von der jeweiligen Fügestelle entfernt. Die
bei den beiden Fügeprozessen auftretende Hitzeentwicklung wirkt sich somit so unschädlich
wie möglich auf die fragilen Bauteile des Schaltwerks aus.
[0044] Je nach Aufbau des Schalters bzw. je nach Aufbau des darin befindlichen Schaltwerks
kann es jedoch auch von Vorteil sein, dass beide Fügevorgänge, also die Anbringung
beider Außenanschlüsse, erst nach dem Verfahrensschritt (ii) erfolgen, also zu einem
Zeitpunkt, in dem sich das Schaltwerk bereits in seiner Öffnungsstellung befindet.
[0045] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Schaltergehäuse ein Unterteil und ein
das Unterteil verschließendes und von dem Unterteil elektrisch isoliertes Deckelteil
auf, wobei das Deckelteil zumindest zum Teil aus elektrisch leitendem Material ist,
und wobei die erste Elektrode an dem Deckelteil angeordnet ist.
[0046] Das Deckelteil des Schaltergehäuses ist in dieser Ausgestaltung vorzugsweise aus
Metall. Dementsprechend ist die beim Fügevorgang während des Verfahrensschritts (iii)
entstehende Hitzeentwicklung besonders groß, so dass sich das erfindungsgemäße Verfahren
besonders vorteilhaft auswirkt.
[0047] Das Unterteil kann ebenfalls aus elektrisch leitendem Material, beispielsweise aus
Metall, ausgestaltet sein. Als Kontaktanschlüsse für die Außenanschlüsse des Schalters
lässt sich einerseits eine von dem Inneren des Schaltergehäuses abgewandte Außenseite
des Deckelteils und andererseits eine von dem Inneren des Schaltergehäuses abgewandte
Außenseite des Unterteils verwenden. Deckel- und Unterteil können somit also selbst
die Anschlusselektroden des Schalters bilden.
[0048] Die erste Elektrode kann ein Kontaktteil aufweisen, welches aus dem Inneren des Schaltergehäuses
durch das Deckelteil hindurch nach außen verläuft. Bei diesem Kontaktteil kann es
sich also um eine Art Durchstoß- bzw. Durchschusskontakt handeln, der auf der Innenseite
die erste Elektrode bildet und auf der Außenseite eine Kontaktfläche für den ersten
Außenanschluss aufweist, In einem solchen Fall ist die Wärmeleitung, die beim Fügen
während des Verfahrensschritts (iii) zwischen der Fügestelle und der ersten Elektrode
auftritt, besonders groß, so dass es in diesem Fall besonders vorteilhaft ist, wenn
das Schaltwerk erfindungsgemäß bereits vorab in seine Öffnungsstellung gebracht wurde.
[0049] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird das Verfahren mit den Schritten (i)-(iii)
für eine Vielzahl von temperaturabhängigen Schaltern wiederholt, wobei die Schaltergehäuse
der Vielzahl von temperaturabhängigen Schaltern während der Durchführung der Schritte
(i)-(iii) an einem gemeinsamen Transportband befestigt sind.
[0050] Hierdurch wird eine automatisierte Montage des Schalters ermöglicht.
[0051] Vorzugsweise weist das Transportband eine Vielzahl von Aufnahmen auf, an denen jeweils
eines der Schaltergehäuse der Vielzahl von temperaturabhängigen Schaltern befestigt
ist, wobei jede der Vielzahl von Aufnahmen ein Anschlussstück aufweist, das elektrisch
leitend mit der zweiten Elektrode des jeweiligen Schaltergehäuses verbunden ist und
an dem der zweite Außenanschluss durch stoffschlüssiges Fügen unter Wärmeeinbringung
angebracht wird.
[0052] Dieses Anschlussstück ermöglicht eine sehr einfache Art der Anbringung des zweiten
Außenanschlusses. Die am Transportband vorgesehenen Aufnahmen, welche vorzugsweise
ringförmig ausgestaltet sind, dienen dementsprechend nicht nur dem Transport der Schalter,
sondern gleichzeitig auch der Vereinfachung des Fügevorgangs zur Anbringung des zweiten
Außenanschlusses an den einzelnen Schaltern.
[0053] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umfasst das temperaturabhängige Schaltwerk ein
Bimetallteil.
[0054] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem Bimetallteil ein mehrlagiges,
aktives, blechförmiges Bauteil aus zwei, drei oder vier untrennbar miteinander verbundenen
Komponenten mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten verstanden. Die Verbindung
der einzelnen Lagen aus Metallen oder Metalllegierungen sind stoffschlüssig oder formschlüssig
und werden beispielsweise durch Walzen erreicht.
[0055] Derartige Bimetallteile weisen in ihrer Tieftemperaturstellung eine erste und in
ihrer Hochtemperaturstellung eine zweite geometrische Konformation auf, zwischen denen
sie temperaturabhängig nach Art einer Hysterese umspringen. Bei Änderung der Temperatur
über die Ansprechtemperatur hinaus oder unter ihre Rücksprungtemperatur schnappen
solche Bimetallteile in die jeweils andere Konformation um.
[0056] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umfasst das temperaturabhängige Schaltwerk ein
mit dem Bimetallteil zusammenwirkendes Federteil.
[0057] Bei dem Bimetallteil handelt es sich vorzugsweise um eine temperaturabhängige Bimetall-Schnappscheibe.
Bei dem Federteil handelt es sich vorzugsweise um eine temperaturunabhängige Feder-Schnappscheibe.
[0058] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Zeichnungen und deren nachfolgender Beschreibung.
[0059] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0060] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht eines beispielhaften temperaturabhängigen Schalters,
der mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens montierbar ist, wobei sich der Schalter
in seiner Tieftemperaturstellung befindet;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 1 gezeigten Schalters, wobei sich der
Schalter in seiner Hochtemperaturstellung befindet;
- Fig. 3
- ein Transport- bzw. Montageband mit mehreren temperaturabhängigen Schaltern zur schematischen
Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf das in Fig. 3 gezeigte Transportband ohne darin eingesetzte
temperaturabhängige Schalter; und
- Fig. 5
- ein vereinfachtes Ablaufdiagramm zur Veranschaulichung der Verfahrensschritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0061] Fig. 1 und 2 zeigen einen beispielhaften temperaturabhängigen Schalter, der mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens montierbar ist. Der Schalter ist darin in seiner
Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
[0062] Fig. 1 zeigt die Tieftemperaturstellung des Schalters 10. Fig. 2 zeigt die Hochtemperaturstellung
des Schalters 10.
[0063] Es versteht sich, dass der in Fig. 1 und 2 gezeigte Schalter 10 nur ein Beispiel
von diversen möglichen temperaturabhängigen Schaltern ist, der mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens montierbar ist. Das erfindungsgemäße Herstellungs- bzw. Montageverfahren
kann jedoch grundsätzlich auch bei diversen anderen temperaturabhängigen Schaltern
zum Einsatz kommen, die konstruktiv anders aufgebaut sind als der in Fig. 1 und 2
gezeigte Schalter 10. Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Schalter 10 wird nachfolgend jedoch
exemplarisch als ein möglicher temperaturabhängiger Schalter beschrieben, um den grundsätzlichen
Aufbau und die Funktion eines solchen temperaturabhängigen Schalters zu erläutern.
[0064] Der Schalter 10 weist ein Schaltergehäuse 12 auf, in dessen Inneren ein temperaturabhängiges
Schaltwerk 14 angeordnet ist. Das Schaltergehäuse 12 umfasst ein topfartiges Unterteil
16 sowie ein Deckelteil 18, das durch einen umgebogenen oder umgebördelten oberen
Rand 20 des Unterteils 16 an dem Unterteil 16 gehalten wird.
[0065] Sowohl das Unterteil 16 als auch das Deckelteil 18 sind in dem in Fig. 1 und 2 gezeigten
Beispiel des Schalters 10 aus einem elektrisch leitfähigen Material, vorzugsweise
aus Metall, ausgestaltet. Zwischen dem Unterteil 16 und dem Deckelteil 18 ist eine
Isolierfolie 22 angeordnet. Die Isolierfolie 22 sorgt für eine elektrische Isolation
des Unterteils 16 gegenüber dem Deckelteil 18. Ebenso sorgt die Isolierfolie 22 für
eine mechanische Abdichtung, die verhindert, dass Flüssigkeiten oder Verunreinigungen
von außen in das Innere des Schaltergehäuses 12 eintreten.
[0066] Da das Unterteil 16 und das Deckelteil 18 in diesem Beispiel jeweils aus elektrisch
leitendem Material gefertigt sind, kann über ihre Außenflächen thermischer Kontakt
zu einem zu schützenden elektrischen Gerät hergestellt werden. Die Außenflächen dienen
gleichzeitig auch dem elektrischen Außenanschluss des Schalters 10. So kann beispielsweise
an der Außenfläche 24 des Deckelteils 18 ein erster elektrischer Außenanschluss an
dem Schalter 10 angebracht werden und an der Außenseite 26 des Unterteils 16 ein zweiter
elektrischer Außenanschluss angebracht werden.
[0067] Außen an dem Deckelteil 18 ist bei dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Beispiel des Schalters
10 noch eine weitere Isolationsschicht 28 angeordnet.
[0068] Das Schaltwerk 14 ist zwischen dem Unterteil 16 und dem Deckelteil 18 geklemmt angeordnet.
Das Schaltwerk 14 weist ein Bimetallteil 30, ein Federteil 32 sowie ein bewegliches
Kontaktteil 34 auf.
[0069] Das Bimetallteil 30 umfasst eine temperaturabhängige Bimetall-Schnappscheibe mit
einer darin vorgesehenen zentralen Öffnung, mit der die Bimetall-Schnappscheibe über
das bewegliche Kontaktteil 34 gestülpt ist.
[0070] Das Federteil 32 umfasst eine temperaturunabhängige Feder-Schnappscheibe, welche
mit einer darin vorgesehenen zentrischen Öffnung ebenfalls über das bewegliche Kontaktteil
34 gestülpt ist, allerdings von einer gegenüberliegenden Unterseite aus. Die beiden
Schnappscheiben 30, 32 sind also von gegenüberliegenden Seiten aus über das bewegliche
Kontaktteil 34 gestülpt.
[0071] Die Feder-Schnappscheibe 32 trägt in der in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung
des Schalters 10 das bewegliche Kontaktteil 34 von unten, indem sie mit ihrem Innenrandbereich
36 von unten gegen einen umlaufenden, kreisringförmigen Kragen 38 des beweglichen
Kontaktteils 34 drückt. Hierbei stützt sich die Feder-Schnappscheibe 32 mit ihrem
äußeren, umlaufenden Rand 42 auf dem Innenboden 44 des Unterteils 16 ab.
[0072] Die Bimetall-Schnappscheibe 30 liegt in dieser Stellung des Schalters 10 mit ihrem
Innenrandbereich 40 vorzugsweise frei auf diesem Kragen 38 des beweglichen Kontaktteils
34 von der gegenüberliegenden Oberseite her auf. Der äußere, umlaufende Rand 46 der
Bimetall-Schnappscheibe 30 hängt hierbei frei in das Innere des Gehäuses 12 hinein.
Die Bimetall-Schnappscheibe 30 ist somit bei dieser Art des Schalters 10 in der Tieftemperaturstellung
nahezu kräftefrei in dem Schaltergehäuse 12 gelagert, ohne darin fest eingespannt
zu sein.
[0073] Das temperaturabhängige Schaltwerk 14 stellt in der in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung
des Schalters 10 eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Elektroden
50, 52 des Schalters 10 her, indem es das bewegliche Kontaktteil 34 gegen ein am Deckelteil
18 angeordnetes stationäres Kontaktteil 48 drückt. Der Kontaktdruck, mit dem das bewegliche
Kontaktteil 34 in der Tieftemperaturstellung des Schalters 10 gegen das stationäre
Kontaktteil 48 gedrückt wird, wird bei dem Schalter 10 durch die Feder-Schnappscheibe
32 bewirkt.
[0074] Als Elektroden 50, 52, zwischen denen das temperaturabhängige Schaltwerk 14 in der
Tieftemperaturstellung des Schalters 10 die elektrisch leitende Verbindung herstellt,
fungieren hier Teile des Schaltergehäuses 12. Genauer gesagt, fungiert bei dem vorliegend
gezeigten Schalter 10 das stationäre Kontaktteil 48 als erste Elektrode 50 und das
Unterteil 16 des Schaltergehäuses 12 bzw. der Innenboden 44 des Unterteils 16 als
zweite Elektrode 52.
[0075] Erhöht sich ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung des Schalters
10 die Temperatur des zu schützenden Gerätes und damit die Temperatur des Schalters
10 sowie der darin angeordneten Bimetall-Schnappscheibe 30 auf die Ansprechtemperatur
des Schaltwerks 14, welche der Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 entspricht,
oder über diese Ansprechtemperatur hinaus, so schnappt die Bimetall-Schnappscheibe
30 von ihrer in Fig. 1 gezeigten, konvexen Tieftemperaturkonfiguration in ihre konkave
Hochtemperaturkonfiguration um, die in Fig. 2 gezeigt ist. Bei diesem Umschnappen
stützt sich die Bimetall-Schnappscheibe 30 mit ihrem äußeren Rand 46 an der Unterseite
54 des Deckelteils 18 ab. Mit ihrem Zentrum bzw. ihrem Innenrandbereich 40 drückt
die Bimetall-Schnappscheibe 30 das bewegliche Kontaktteil 34 dabei nach unten und
hebt das bewegliche Kontaktteil 34 von dem stationären Kontaktteil 48 ab. Dadurch
biegt sich gleichzeitig die Feder-Schnappscheibe 32 an ihrem Zentrum nach unten durch,
so dass die Feder-Schnappscheibe 32 von ihrer in Fig. 1 gezeigten, ersten geometrischen
Konfiguration in ihre in Fig. 2 gezeigte, zweite geometrische Konfiguration umschnappt.
Die zuvor über das Schaltwerk 14 hergestellte elektrisch leitende Verbindung zwischen
den beiden Elektroden 50, 52 des Schalters 10 ist damit unterbrochen.
[0076] Das temperaturabhängige Schaltwerk 14 ist somit dazu eingerichtet, die elektrisch
leitende Verbindung zwischen den beiden Elektroden 50, 52 temperaturabhängig herzustellen
und zu trennen. Unterhalb der Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 befindet
sich das Schaltwerk 14 in seiner in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung, in der
es die elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Elektroden 50, 52 herstellt.
Sobald die Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 überschritten wird, bringt
die Bimetall-Schnappscheibe 30 das Schaltwerk 14 in die in Fig. 2 gezeigte Hochtemperaturstellung,
in der die elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Elektroden 50, 52 unterbrochen
ist.
[0077] Fig. 5 zeigt in Form eines vereinfachten Ablaufdiagramms schematisch Schritte zur
erfindungsgemäßen Herstellung/Montage eines solchen temperaturabhängigen Schalters
10. In dem ersten Schritt S101 wird das Schaltergehäuse 12 mit dem darin angeordneten
Schaltwerk 14 bereitgestellt. Dieser erste Schritt S101 umfasst das Einsetzen des
Schaltwerks 14 in das Schaltergehäuse 12 sowie das Verschließen des Schaltergehäuses
12, um den in Fig. 1 und 2 gezeigten Montagezustand des Schalters 10 herzustellen.
[0078] Anschließend wird im Schritt S102 das Schaltwerk 14 absichtlich auf eine Temperatur
oberhalb der Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 aufgeheizt, um das
Schaltwerk 14 in seine in Fig. 2 gezeigte Öffnungsstellung zu bringen. In dieser Öffnungsstellung
des Schaltwerks 14 wird in Schritt S103 anschließend der erste Außenanschluss an der
ersten Elektrode 50 des Schalters 10 stoffschlüssig befestigt.
[0079] Fig. 3 zeigt schematisch den Ablauf dieses Montageprozesses am Beispiel einer automatisierten
Montage, bei der eine Vielzahl solcher temperaturabhängiger Schalter 10 hintereinander
an einem beweglichen Transportband 56 montiert werden. Der erste Verfahrensschritt
S101 der Bereitstellung des Schaltergehäuses 12 mit dem darin angeordneten Schaltwerk
14 ist in Fig. 3 nicht explizit gezeigt, da dieser auf herkömmliche Art und Weise
automatisiert oder manuell realisierbar ist. Fig. 3 visualisiert insbesondere den
Montageprozess während der Verfahrensschritte S102 und S103.
[0080] Bei dem in Fig. 3 schematisch gezeigten Montageprozess sind die einzelnen Schalter
10 mit ihren jeweiligen Schaltergehäusen 12 an dem Transportband 56 jeweils einzeln
befestigt, um ein Verrutschen oder gar einen Verlust der Schalter 10 zu verhindern.
Vorzugsweise sind die Schalter 10 stoffschlüssig an dem Transportband 56 befestigt.
Das Transportband 56 weist dazu eine Vielzahl von Aufnahmen 58 auf, wie insbesondere
in Fig. 4 ersichtlich, in der das Transportband 56 ohne die darin eingesetzten Schalter
10 in einer Draufsicht von oben gezeigt ist.
[0081] Bei den Aufnahmen 58 handelt es sich um kreisringförmige Aufnahmen, in die die Schalter
10 von oben eingesetzt sind. Besonders bevorzugt sind die Aufnahmen 58 an die Durchmesser
der Unterteile 16 der Schaltergehäuse 12 angepasst. Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, weist
das Unterteil 16 jedes Schalters 10 auf der Unterseite eine zurückgesetzte, umlaufende
Schulter 60 auf, in die die ringförmige Aufnahme 58 passgenau eingesetzt ist und vorzugsweise
mit dieser verlötet oder verschweißt ist.
[0082] Jede der Aufnahmen 58 weist darüber hinaus ein Anschlussstück 62 auf, welches, wie
nachträglich im Detail erläutert, im Wesentlichen der Anbringung des zweiten Außenanschlusses
des jeweiligen Schalters 10 dient.
[0083] Während des Montageprozesses wird das Transportband 56 in Pfeilrichtung 64 bewegt,
so dass die in dem Transportband 56 befestigten Schalter 10 der Reihe nach die einzelnen,
nachfolgend erläuterten Montageschritte durchlaufen.
[0084] Zunächst wird der zweite Außenanschluss 66, welcher in Form eines Kabelschuhs, einer
Anschlussfahne, eines Anschlusskabels oder einer Anschlusslitze vorliegt, mit der
zweiten Elektrode 52 des Schalters 10 elektrisch leitend verbunden. Hierzu wird der
zweite Außenanschluss 66 an das Anschlussstück 62, welches seinerseits an dem Unterteil
16 bzw. der zweiten Elektrode 52 befestigt ist, angeschweißt oder angelötet. Dies
ist in Fig. 3 schematisch mit Hilfe einer ersten Schweißpistole 68 angedeutet.
[0085] Die Anbringung des zweiten Außenanschlusses 66 erfolgt in der Tieftemperaturstellung
des Schalters 10. Dies hat den Vorteil, dass damit der größtmögliche Abstand zwischen
dem beweglichen Kontaktteil 34 des Schaltwerks 14 von der Schweißstelle gewahrt ist,
an der der zweite Außenanschluss 66 angebracht wird. Die Gefahr, dass das bewegliche
Kontaktteil 34 aufgrund der dabei entstehenden Hitzeentwicklung mit dem stationären
Kontaktteil 48 verschmilzt, ist somit auf ein Minimum reduziert.
[0086] Anschließend werden die Schalter 10 durch äußeres Erhitzen in die Hochtemperaturstellung
gebracht, in der sich das jeweilige Schaltwerk 14 in seiner in Fig. 2 gezeigten Öffnungsstellung
befindet. Dies erfolgt vorliegend, indem die Schalter 10 durch einen Heiztunnel bzw.
eine Heizstrecke 70 hindurchgeführt werden. An dieser Heizstrecke 70 sind eine oder
mehrere externe Wärmequellen 72 vorgesehen, die in Fig. 3 schematisch durch Heizdrähte
dargestellt sind. Es versteht sich jedoch, dass es sich bei den Wärmequellen 72 um
beliebige Arten von Wärmequellen handeln kann, beispielsweise Heißluft-Wärmequellen,
Infrarot-Wärmequellen, induktive Wärmequellen, etc.
[0087] Vorzugsweise werden die Schalter innerhalb der Heizstrecke 70 mit Hilfe der Wärmequellen
72 kontinuierlich aufgeheizt auf eine Temperatur oberhalb der Schaltwerk-Ansprechtemperatur.
Typischerweise genügt hierzu ein Aufheizen auf eine Temperatur größer als 100 °C,
beispielsweise ein Aufheizen auf eine Temperatur im Bereich von 150-270 °C.
[0088] Nach Durchlaufen der Heizstrecke 70 befinden sich dementsprechend die Schaltwerke
14 aller Schalter 10 in ihrer Öffnungs- bzw. Hochtemperaturstellung. Während sich
die Schaltwerke 14 der Schalter 10 in dieser Öffnungsstellung befinden, wird, wie
im rechten Bildrand von Fig. 3 gezeigt, der erste Außenanschluss 74, welcher ebenfalls
in Form eines Kabelschuhs, einer Anschlusslitze, eines regulären Kabels oder einer
Anschlussfahne realisiert ist, auf die Oberseite des stationären Kontaktteils 48,
das als erste Elektrode 50 fungiert, geschweißt oder gelötet. Dieser Vorgang ist in
Fig. 3 schematisch anhand einer zweiten Schweißpistole 76 dargestellt.
[0089] Wie insbesondere durch Zusammenschau mit Fig. 2 ersichtlich ist, hat das bewegliche
Kontaktteil 34 des Schaltwerks 14 in der Öffnungsstellung einen maximalen Abstand
von dem stationären Kontaktteil 48. Zudem besteht kein unmittelbarer mechanischer
oder thermischer Kontakt zwischen den beiden Kontaktteilen 34, 48. Dementsprechend
ist die Gefahr, dass die beiden Kontaktteile 34, 48 aufgrund der beim Anbringen des
ersten Außenanschlusses 74 auftretenden Hitzeentwicklung miteinander verschmelzen,
auf ein Minimum reduziert. Die fragilen Bauteile 30, 32, 34 des Schaltwerks 14 sind
damit bestmöglich vor Beschädigung, die sich ansonsten aufgrund der extrem hohen Hitzeentwicklung
im Inneren des Schaltergehäuses 12 ergeben kann, geschützt.
[0090] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit eine automatisierte Montage/Herstellung
temperaturabhängiger Schalter, die eine stabile und nachhaltige Anbringung der Außenanschlüsse
74, 66 ermöglicht und gleichzeitig das in dem Schalter vorgesehene temperaturabhängige
Schaltwerk 14 bestmöglich schützt.
[0091] Wie bereits erwähnt, eignet sich das erfindungsgemäße Montageverfahren nicht nur
für einen temperaturabhängigen Schalter 10, wie er in Fig. 1 und 2 schematisch gezeigt
ist, sondern auch für diverse andere temperaturabhängige Schalter mit ähnlichen/vergleichbaren
Schalteigenschaften.
1. Verfahren zur Montage eines temperaturabhängigen Schalters (10), mit den Schritten:
(i) Bereitstellen eines Schaltergehäuses (12) mit einer ersten und einer zweiten Elektrode
(50, 52) sowie eines in dem Schaltergehäuse (12) angeordneten temperaturabhängen Schaltwerks
(14), wobei das Schaltwerk (14) dazu eingerichtet ist, zwischen einer Schließstellung,
die das Schaltwerk (14) unterhalb einer Ansprechtemperatur einnimmt und in der das
Schaltwerk (14) eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der ersten und der zweiten
Elektrode (50, 52) herstellt, und einer Öffnungsstellung, die das Schaltwerk (14)
oberhalb der Ansprechtemperatur einnimmt und in der das Schaltwerk (14) die elektrisch
leitende Verbindung trennt, temperaturabhängig zu schalten;
(ii) Aufheizen des Schaltwerks (14) auf eine Temperatur oberhalb der Ansprechtemperatur,
um das Schaltwerk (14) in die Öffnungsstellung zu bringen; und
(iii) Anbringen eines ersten Außenanschlusses (74) an der ersten Elektrode (50) oder
an einem mit der ersten Elektrode (50) elektrisch leitend verbundenen Teil durch stoffschlüssiges
Fügen, während das Schaltwerk (14) in der Öffnungsstellung ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, wobei das Anbringen des ersten Außenanschlusses (74) durch
stoffschlüssiges Fügen einen Lötvorgang oder einen Schweißvorgang aufweist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei das Schaltwerk (14) auf die Temperatur oberhalb
der Ansprechtemperatur aufgeheizt wird, indem das Schaltergehäuse (12) und das darin
angeordnete Schaltwerk (14) durch eine externe Wärmequelle erhitzt werden.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-3, wobei die Temperatur, auf die das Schaltwerk
(14) aufgeheizt wird, größer als 100 °C ist.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-4, wobei das Schaltwerk (14) auf die Temperatur
oberhalb der Ansprechtemperatur aufgeheizt wird, indem das Schaltergehäuse (12) und
das darin angeordnete Schaltwerk (14) automatisiert durch eine Heizstrecke (70) hindurchgeführt
werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, wobei das Anbringen des ersten Außenanschlusses (74) durch
stoffschlüssiges Fügen unter Wärmeeinbringung automatisiert nach Durchlaufen der Heizstrecke
(70) durchgeführt wird.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-6, wobei das Verfahren ferner den Schritt aufweist:
(iv) Anbringen eines zweiten Außenanschlusses (66) an der zweiten Elektrode (52) oder
an einem mit der zweiten Elektrode (52) elektrisch leitend verbundenen Teil durch
stoffschlüssiges Fügen unter Wärmeeinbringung.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, wobei der Schritt (iv) vor dem Schritt (ii) erfolgt.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-8, wobei das Schaltergehäuse (12) ein Unterteil
(16) und ein das Unterteil (16) verschließendes und von dem Unterteil (16) elektrisch
isoliertes Deckelteil (18) aufweist, wobei das Deckelteil (18) zumindest zum Teil
aus elektrisch leitendem Material ist, und wobei die erste Elektrode (50) an dem Deckelteil
(18) angeordnet ist.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei die erste Elektrode (50) ein Kontaktteil (48) aufweist,
welches aus dem Inneren des Schaltergehäuses (12) durch das Deckelteil (18) hindurch
nach außen verläuft.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-10, wobei das Verfahren mit den Schritten (i)-(iii)
für eine Vielzahl von temperaturabhängigen Schaltern (10) wiederholt wird und die
Schaltergehäuse (12) der Vielzahl von temperaturabhängigen Schaltern (10) während
der Durchführung der Schritte (i)-(iii) an einem gemeinsamen Transportband (56) befestigt
sind.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, wobei das Transportband (56) eine Vielzahl von Aufnahmen
(58) aufweist, an denen jeweils eines der Schaltergehäuse (12) der Vielzahl von temperaturabhängigen
Schaltern (10) befestigt ist, und wobei jede der Vielzahl von Aufnahmen (58) ein Anschlussstück
(62) aufweist, das elektrisch leitend mit der zweiten Elektrode (52) des jeweiligen
Schaltergehäuses (12) verbunden ist und an dem der zweite Außenanschluss (66) durch
stoffschlüssiges Fügen unter Wärmeeinbringung angebracht wird.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-12, wobei das temperaturabhängige Schaltwerk
(14) ein Bimetallteil (30) umfasst.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, wobei das temperaturabhängige Schaltwerk (14) ein mit
dem Bimetallteil (30) zusammenwirkendes Federteil (32) umfasst.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, wobei das Bimetallteil (30) eine temperaturabhängige
Bimetall-Schnappscheibe und das Federteil (32) eine temperaturunabhängige Feder-Schnappscheibe
ist.