[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung zur hermetisch abgedichteten
Aufnahme eines temperaturabhängigen Schalters. Die vorliegende Erfindung betrifft
darüber hinaus eine solche Aufnahmevorrichtung mit einem darin angeordneten temperaturabhängigen
Schalter.
[0002] Temperaturabhängige Schalter sind grundsätzlich bereits in einer Vielzahl bekannt.
Ein beispielhafter temperaturabhängiger Schalter ist in der
DE 37 33 693 A1 offenbart. Darin ist auch eine Aufnahmevorrichtung zur hermetisch abgedichteten Aufnahme
des temperaturabhängigen Schalters offenbart.
[0003] Derartige temperaturabhängige Schalter dienen in an sich bekannter Weise dazu, die
Temperatur eines Gerätes zu überwachen. Hierzu wird der Schalter direkt oder indirekt
in thermischen Kontakt mit dem zu schützenden Gerät gebracht, so dass die Temperatur
des zu schützenden Gerätes die Temperatur des im Inneren des Schalters angeordneten
Schaltwerks beeinflusst.
[0004] Der Schalter wird dabei typischerweise über Anschlussleitungen elektrisch in Reihe
in den Versorgungsstromkreis des zu schützenden Gerätes geschaltet, so dass unterhalb
der Ansprechtemperatur des Schalters der Versorgungsstrom des zu schützenden Gerätes
durch den Schalter fließt.
[0005] Solche temperaturabhängigen Schalter umfassen ein temperaturabhängiges Schaltwerk,
das in einem Schaltergehäuse gekapselt angeordnet ist und das in Abhängigkeit von
seiner Temperatur eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Außenanschlüssen
des Schalters öffnet oder schließt. Genauer gesagt, ist das temperaturabhängige Schaltwerk
dazu eingerichtet, zwischen einer Schließstellung, die das Schaltwerk unterhalb einer
Ansprechtemperatur einnimmt und in der das Schaltwerk die elektrisch leitende Verbindung
zwischen den beiden Außenanschlüssen herstellt, und einer Öffnungsstellung, die das
Schaltwerk oberhalb der Ansprechtemperatur einnimmt und in der das Schaltwerk die
elektrisch leitende Verbindung trennt, temperaturabhängig zu schalten.
[0006] Zur Ermöglichung der oben genannten temperaturabhängigen Schaltfunktion weist das
im Inneren des Schaltergehäuses angeordnete temperaturabhängige Schaltwerk in der
Regel ein Bimetallteil auf, das sich bei Erreichen der Ansprechtemperatur schlagartig
von seiner Tieftemperaturstellung in seine Hochtemperaturstellung verformt und dabei
ein bewegliches Kontaktteil, das an einem gegenüber dem Schaltergehäuse beweglichen
Bauteil angeordnet ist, von einem stationären Kontakt abhebt. Der stationäre Kontakt
ist typischerweise im Inneren des Schaltergehäuses fix angeordnet und mit einem der
beiden Außenanschlüsse des Schalters elektrisch verbunden, während das bewegliche
Kontaktteil entweder über das Bimetallteil oder einem dem Bimetallteil zugeordneten
Federteil zusammenwirkt.
[0007] Für bestimmte Anwendungen müssen derartige Schalter mit speziellen Verkapselungen
ausgestattet sein, die meist zusätzlich zu dem herkömmlichen Schaltergehäuse des Schalters
vorzusehen sind. Dies ist beispielsweise notwendig, wenn derartige temperaturabhängige
Schalter in korrosiven oder explosiven Umgebungen eingesetzt werden. Ähnliches gilt,
wenn temperaturabhängige Schalter in Umgebungen eingesetzt werden, in denen die Schalter
vergleichsweise hohen äußeren Drücken ausgesetzt sind.
[0008] In den zuvor beschriebenen Anwendungsfällen kann es aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben
sein, dass die temperaturabhängigen Schalter hermetisch gasdicht ausgestaltet bzw.
hermetisch gasdicht verkapselt sind.
[0009] Bei dem aus der eingangs genannten
DE 37 33 693 A1 bekannten Schalter wird dies dadurch gelöst, dass der Schalter in ein zusätzliches
Metallgehäuse eingebracht wird, das mit einem separaten Deckel, welcher ebenfalls
aus Metall ist, nach dem Einsetzen des Schalters mit dem Metallgehäuse verschweißt
wird. In diesen Deckel sind Druckglasdurchführungen aus Schmelzglas vorgesehen, durch
die die Anschlussleitungen des Schalters von innen nach außen geführt sind. Vor dem
hermetisch dichten Verschließen des Metallgehäuses, aber nach dem Einsetzen des Schalters
wird das Metallgehäuse mit inertem Gas, vorzugsweise Helium oder Stickstoff, gespült
und ggf. mit diesem Gas gefüllt. Die Anschlussleitungen sind typischerweise lasergeschweißt
und die Druckglasdurchführungen mit dem Metallgehäuse verschmolzen.
[0010] Auf diese Weise kann ein hermetisch gekapselter Temperaturschalter bereitgestellt
werden, der extrem druckstabil ausgebildet ist und in korrosiven und explosionsgefährdeten
Umgebungen einsetzbar ist.
[0011] Die Art der Herstellung des in der
DE 37 33 693 A1 offenbarten gekapselten Temperaturschalters hat allerdings diverse Nachteile. Zum
einen erfordert die Herstellung der darin beschriebenen, hermetischen Verkapselungen
des Schalters einen hohen manuellen Arbeitsaufwand. Zudem kann es beim Verschließen
des Metallgehäuses bzw. beim Anbringen der Druckglasdurchführungen aus Schmelzglas
zu Beschädigungen des im Inneren des Schaltergehäuses angeordneten temperaturabhängigen
Schaltwerks kommen. Derartige Glasschmelzen führen bei deren Herstellung nämlich zu
extrem hohen Temperaturen. Gängige temperaturabhängige Schaltwerke, die im Inneren
des Schalters eingesetzt werden, können aber typischerweise maximal 200 bis 500 °C
ausgesetzt werden, ohne dass es zu Beschädigungen an dem darin eingesetzten Bimetallteil
kommt.
[0012] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Aufnahmevorrichtung
zur hermetisch abgedichteten Aufnahme eines temperaturabhängigen Schalters bereitzustellen,
welche möglichst einfach herstellbar ist, die ein einfaches und möglichst automatisiertes
Handling ermöglicht und die zur Verkapselung des Schalters nicht voraussetzt, dass
der Schalter mitsamt seinem Schaltwerk kritischen (hohen) Temperaturen ausgesetzt
werden muss.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Aufnahmevorrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst, welche folgende Bauteile aufweist:
- ein erstes Umgehäuse-Bauteil aus Metall;
- ein zweites Umgehäuse-Bauteil aus Metall, das über eine hermetisch abdichtende, stoffschlüssige,
elektrisch isolierende Verbindung an dem ersten Umgehäuse-Bauteil befestigt ist; und
- ein drittes Umgehäuse-Bauteil aus einem elektrisch isolierenden Material, das zwischen
dem ersten Umgehäuse-Bauteil und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil angeordnet ist;
wobei das erste Umgehäuse-Bauteil und das zweite Umgehäuse-Bauteil zusammen eine Aufnahme
für den temperaturabhängigen Schalter bilden, in der der Schalter im in die Aufnahme
eingesetzten Zustand mit seinem ersten Außenanschluss elektrisch mit dem ersten Umgehäuse-Bauteil
und mit seinem zweiten Außenanschluss elektrisch mit dem zweiten Umgehäuse-Bauteil
verbunden ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung ist also zumindest dreiteilig aufgebaut
mit einem ersten Umgehäuse-Bauteil aus Metall, einem zweiten Umgehäuse-Bauteil aus
Metall und einem dritten Umgehäuse-Bauteil aus elektrisch isolierendem Material, welches
zwischen dem ersten Umgehäuse-Bauteil und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil angeordnet
ist und für eine elektrische Isolation dieser beiden Umgehäuse-Bauteile sorgt. Die
drei Umgehäuse-Bauteile bilden gemeinsam eine Aufnahme für den temperaturabhängigen
Schalter, in der dieser einsetzbar ist.
[0015] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung besteht darin, dass die Aufnahmevorrichtung
mit ihren drei Umgehäuse-Bauteilen bereits vorab, also bevor der Schalter darin eingesetzt
wird, als Halbfabrikat vorproduzierbar ist. Dies vereinfacht die letztendliche Fertigstellung
immens, da der Schalter lediglich in einem letzten Arbeitsschritt in die bereits vorgefertigte
Aufnahmevorrichtung eingesetzt und darin hermetisch abdichtend fixiert werden muss.
Dieser letzte Arbeitsschritt kann die Herstellung einer Schweiß-, Schmelz- oder Lötverbindung
beinhalten, was problemlos automatisiert erfolgen kann.
[0016] Insbesondere vorteilhaft ist, dass die hermetisch abdichtende, stoffschlüssige, elektrisch
isolierende Verbindung zwischen dem ersten Umgehäuse-Bauteil und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil
bereits vorab, also vor dem Einsetzen des Schalters, hergestellt werden kann. Die
hierzu typischerweise notwendigen Schmelzvorgänge, welche sehr hohe Temperaturen erzeugen,
wirken sich somit nicht auf den Schalter selbst aus, da dieser erst nachträglich in
die Aufnahmevorrichtung eingesetzt wird. Das Schaltwerk des Schalters wird somit nicht
beschädigt. Hierin ist beispielsweise ein wesentlicher Unterschied zu der
DE 37 33 693 A1 zu sehen, bei der die Druckglasdurchführungen aus erhitztem Schmelzglas zwingend
erst nach Einbringung des Schalters in das dort vorgesehene Metallgehäuse herstellbar
sind.
[0017] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung besteht darin, dass
der elektrische Anschluss des Schalters trotz der Einbringung in die Aufnahmevorrichtung
sehr einfach, vorzugsweise automatisiert, und kostengünstig möglich ist. Bei Einbringung
des Schalters in die Aufnahmevorrichtung erfolgt vorzugsweise nämlich automatisch
durch entsprechende Kontaktanlage eine Kontaktierung des ersten Außenanschlusses des
Schalters mit dem ersten Umgehäuse-Bauteil der Aufnahmevorrichtung sowie des zweiten
Außenanschlusses des Schalters mit dem zweiten Umgehäuse-Bauteil der Aufnahmevorrichtung.
Durch entsprechende Kontaktierung der beiden Umgehäuse-Bauteile der Aufnahmevorrichtung
lässt sich der Schalter somit auch nach Einsetzen in die Aufnahmevorrichtung auf sehr
einfache Art elektrisch anschließen, um diesen beispielsweise elektrisch in Reihe
mit dem Versorgungsstromkreis des zu schützenden Gerätes zu schalten.
[0018] Die oben genannte Aufgabe ist somit vollständig gelöst.
[0019] Gemäß einer Ausgestaltung umfasst die hermetisch abdichtende, stoffschlüssige, elektrisch
isolierende Verbindung zwischen dem ersten Umgehäuse-Bauteil und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil
eine Glas-Metall-Verbindung.
[0020] Eine solche Glas-Metall-Verbindung ermöglicht einerseits eine elektrisch isolierende
Verbindung zwischen den beiden Umgehäuse-Bauteilen und andererseits eine hermetisch
abdichtende Verbindung zwischen diesen beiden Umgehäuse-Bauteilen.
[0021] Solche Glas-Metall-Verbindungen ermöglichen hermetische Verbindungen, die den Anforderungen
der DIN EN 60079-15 genügen. Hiernach wird unter einer hermetisch abgedichteten Verbindung
bzw. einer hermetisch verschlossenen Einrichtung eine Verbindung/Einrichtung verstanden,
die so konstruiert ist, dass sie nicht geöffnet werden kann, und die so wirksam durch
Verschmelzen abgedichtet ist, dass das Einbringen von äußerer Atmosphäre verhindert
wird. Vorzugsweise ermöglicht eine solche hermetische Verbindung eine vakuumdichte
Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil.
[0022] Unter "hermetisch" bzw. "hermetisch abgedichtet" wird vorliegend eine hermetische
Verbindung bzw. ein hermetischer Verschluss verstanden, der einen Stoffaustausch von
innen nach außen und von außen nach innen verhindert. Typischerweise haben derartige
hermetische Verschlüsse eine mittels Helium-Lecksucher ermittelte Leckrate von kleiner
als 1e -7 mbar · l/s. Eine Erreichung einer derartig hermetisch verschlossenen Einrichtung/Verbindung
gemäß DIN EN 60079-15 wird in aller Regel nur durch Verschmelzen von Metall zu Metall
oder Glas zu Metall erreicht.
[0023] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Glas-Metall-Verbindung daher Schmelzglas
auf, das mit dem ersten Umgehäuse-Bauteil und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil verschmolzen
ist. Bei dieser Schmelzverbindung handelt es sich vorzugsweise um eine Schmelzverbindung,
die entlang einer geschlossenen Kontur, beispielsweise einer ringförmigen Kontur,
verläuft. Somit kann im Inneren der Aufnahmevorrichtung ein hermetisch abgeriegelter
Raum entstehen.
[0024] Gemäß einer Ausgestaltung weist die Glas-Metall-Verbindung Schmelzglas auf, das mit
dem ersten, dem zweiten und dem dritten Umgehäuse-Bauteil verbunden/verschmolzen ist.
[0025] Dies hat den Vorteil, dass die Glas-Metall-Verbindung zwischen dem ersten und dem
zweiten Umgehäuse-Bauteil auch gleichzeitig für eine Fixierung des dritten Umgehäuse-Bauteils
der Aufnahmevorrichtung sorgt. Somit lassen sich alle drei Umgehäuse-Bauteile der
Aufnahmevorrichtung mittels der Glas-Metall-Verbindung vorab, also bevor der Schalter
in die Aufnahmevorrichtung eingesetzt wird, relativ zueinander fixieren.
[0026] Besonders bevorzugt ist die Glas-Metall-Verbindung lasergeschweißt. Hierdurch kann
eine nachhaltig stabile Verbindung erzeugt werden, die dauerhaft den oben genannten
Anforderungen bezüglich der hermetischen Abdichtung genügt.
[0027] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umgibt das erste Umgehäuse-Bauteil das zweite
Umgehäuse-Bauteil und/oder das dritte Umgehäuse-Bauteil zumindest teilweise. Besonders
bevorzugt umgibt das erste Umgehäuse-Bauteil sowohl das zweite Umgehäuse-Bauteil als
auch das dritte Umgehäuse-Bauteil zumindest teilweise.
[0028] Das erste Umgehäuse-Bauteil bildet sozusagen die äußerste Hülle der Aufnahmevorrichtung.
Da das erste Umgehäuse-Bauteil aus Metall ist, ermöglicht dies einen weiter vereinfachten
elektrischen Anschluss des ersten Umgehäuse-Bauteils und damit des ersten Außenanschlusses
des in der Aufnahmevorrichtung eingesetzten Schalters.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das erste Umgehäuse-Bauteil im Wesentlichen
topfförmig ausgestaltet.
[0030] Das erste Umgehäuse-Bauteil eignet sich somit besonders zur Aufnahme der beiden anderen
Umgehäuse-Bauteile der Aufnahmevorrichtung. Das zweite und das dritte Umgehäuse-Bauteil
können somit in geeigneter Art und Weise in dem ersten Umgehäuse-Bauteil geschützt
angeordnet sein.
[0031] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das erste Umgehäuse-Bauteil eine Einbuchtung
auf, die auf einer Innenseite einen Teil der Aufnahme bildet und im in die Aufnahme
eingesetzten Zustand des Schalters mit dem ersten Außenanschluss des Schalters elektrisch
verbunden ist.
[0032] Diese Einbuchtung im ersten Umgehäuse-Bauteil ermöglicht eine vereinfachte elektrische
Kontaktierung zwischen dem ersten Außenanschluss des Schalters und dem ersten Umgehäuse-Bauteil.
Die Innenseite dieser Einbuchtung dient vorzugsweise als mechanische Auflage für den
ersten Außenanschluss. Zur Verbesserung des mechanischen und elektrischen Kontakts
zwischen dieser Innenseite und dem ersten Außenanschluss des Schalters kann auf der
Innenseite ein Lötreservoir vorgesehen sein, so dass durch Einführung eines Lötstifts
oder Heizstempels in diese Einbuchtung ein Verlöten des ersten Außenanschlusses des
Schalters mit der Innenseite der Einbuchtung, also dem ersten Umgehäuse-Bauteil der
Aufnahmevorrichtung, erfolgen kann, nachdem der Schalter in die Aufnahmevorrichtung
eingesetzt wurde.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das zweite Umgehäuse-Bauteil und/oder das
dritte Umgehäuse-Bauteil ringförmig ausgestaltet.
[0034] Hierdurch wird eine platzsparende Anordnung der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung
möglich. "Ringförmig" bedeutet im vorliegenden Sinne nicht zwangsläufig kreisringförmig,
sondern kann auch eine ovale, eckige oder prismatische geschlossene Kontur sein.
[0035] Während das erste und das zweite Umgehäuse-Bauteil vorzugsweise jeweils aus Metall
sind, ist das dritte Umgehäuse-Bauteil vorzugsweise aus Keramik. Keramik ist ein idealer
elektrischer Isolator und darüber hinaus ein mechanisch hochfester Werkstoff, so dass
hierdurch auch die mechanische Stabilität der Aufnahmevorrichtung verbessert werden
kann.
[0036] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird das zweite Umgehäuse-Bauteil vorzugsweise
von dem dritten Umgehäuse-Bauteil getragen. Das dritte Umgehäuse-Bauteil ist gemäß
dieser Ausgestaltung in das erste Umgehäuse-Bauteil eingesetzt und das zweite Umgehäuse-Bauteil
liegt auf dem dritten Umgehäuse-Bauteil obenauf. Diese Art der Anordnung ermöglicht
eine einfache und schnelle Art der Montage der Aufnahmevorrichtung, welche ohne weiteres
automatisiert durchführbar ist.
[0037] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist ein Außendurchmesser des dritten Umgehäuse-Bauteils
größer als ein Außendurchmesser des zweiten Umgehäuse-Bauteils. Das dritte Umgehäuse-Bauteil
kann damit das zweite Umgehäuse-Bauteil gegenüber dem ersten Umgehäuse-Bauteil elektrisch
abschirmen. Das dritte Umgehäuse-Bauteil kann mit seinem Außenrand an der Innenwand
des ersten Umgehäuse-Bauteils anliegen. Hierdurch wird eine automatische Zentrierung
des dritten Umgehäuse-Bauteils erreicht.
[0038] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist ein Innendurchmesser des zweiten Umgehäuse-Bauteils
gleich groß wie ein Innendurchmesser des dritten Umgehäuse-Bauteils.
[0039] Dies hat den Vorteil, dass das zweite und das dritte Umgehäuse-Bauteil zusammen eine
gemeinsame Innenwand bzw. fluchtende Innenwände der Aufnahme bilden, in die der Schalter
einsetzbar ist. Damit kann der Schalter sehr einfach in die Aufnahme eingesetzt werden
und wird dabei automatisch zentriert bzw. ausgerichtet.
[0040] Wie bereits eingangs erwähnt, betrifft die vorliegende Erfindung nicht nur die Aufnahmevorrichtung
selbst, sondern auch die Aufnahmevorrichtung mit einem in die Aufnahme der Aufnahmevorrichtung
eingesetzten bzw. angeordneten temperaturabhängigen Schalter.
[0041] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der temperaturabhängige Schalter ein
temperaturabhängiges Schaltwerk und ein Schaltergehäuse, in dem das Schaltwerk angeordnet
ist, wobei an dem Schaltergehäuse der erste Außenanschluss und der zweite Außenanschluss
angeordnet sind.
[0042] Das Schaltergehäuse weist vorzugsweise ein Unterteil aus elektrisch leitendem Material
und ein das Unterteil verschließendes und gegenüber dem Unterteil elektrisch isoliertes
Deckelteil aus elektrisch leitendem Material auf, wobei der erste Außenanschluss an
dem Deckelteil und der zweite Außenanschluss an dem Unterteil angeordnet ist.
[0043] Bei dem Schalter handelt es sich vorzugsweise also um einen Schalter mit stromführendem
Gehäuse. Die beiden Teile des Schaltergehäuses sind vorzugsweise mit Hilfe einer Isolierfolie
oder einem sonstigen Isolierkörper gegenüber einander elektrisch isoliert. Die Umgehäuse-Bauteile
der Aufnahmevorrichtung umgeben das Schaltergehäuse des Schalters vorzugsweise vollständig,
um für die hermetische Abdichtung zu sorgen. Dabei liegt das erste Umgehäuse-Bauteil
an dem Deckelteil an und das zweite Umgehäuse-Bauteil ist elektrisch mit dem Unterteil
des Schaltergehäuse verbunden.
[0044] Gemäß einer ersten Ausgestaltung ist das Schaltergehäuse, vorzugsweise das Unterteil
des Schaltergehäuses, stoffschlüssig mit dem zweiten Umgehäuse-Bauteil verbunden.
[0045] Diese stoffschlüssige Verbindung ist vorzugsweise ebenfalls als hermetisch abdichtende
Verbindung ausgeführt, die eine Metallverschmelzung aufweist und beispielsweise durch
Schweißen oder Löten hergestellt ist. Da diese stoffschlüssige Verbindung unmittelbar
an dem Schaltergehäuse erfolgt, kann diese allerdings erst nach Einsetzen des Schalters
in die Aufnahmevorrichtung erfolgen. Dementsprechend ist dabei auf eine möglichst
geringe Hitzeentwicklung zu achten, um Beschädigungen des im Inneren des Schaltergehäuses
angeordneten Schaltwerks zu vermeiden.
[0046] Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann die Aufnahmevorrichtung ferner ein viertes
Umgehäuse-Bauteil aus Metall aufweisen, das das zweite Umgehäuse-Bauteil zumindest
einseitig verschließt und an dem zweiten Umgehäuse-Bauteil stoffschlüssig befestigt
ist.
[0047] Auch diese stoffschlüssige Verbindung ist vorzugsweise als hermetisch abdichtende
Verbindung im oben genannten Sinne ausgeführt. Diese Ausgestaltung hat im Vergleich
zu der oben genannten unmittelbaren stoffschlüssigen Verbindung des Schaltergehäuses
mit dem zweiten Umgehäuse-Bauteil den Vorteil, dass am Schaltergehäuse selbst keine
unmittelbare stoffschlüssige Verbindung angebracht wird. Dies wiederum wirkt sich
insbesondere schonend auf das im Inneren des Schaltergehäuses angeordnete Schaltwerk
aus.
[0048] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das Schaltergehäuse in der Aufnahme der Aufnahmevorrichtung
durch ein Federelement eingespannt.
[0049] Das Federelement wirkt vorzugsweise von außen auf das Schaltergehäuse unmittelbar
ein, wodurch der Kontaktdruck zwischen dem Schaltergehäuse und dem Umgehäuse der Aufnahmevorrichtung
verbessert werden kann. Hierdurch ist eine nachhaltig sichere elektrische Kontaktierung
und mechanische Fixierung des Schalters innerhalb der Aufnahme sichergestellt.
[0050] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0051] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht eines beispielhaften temperaturabhängigen Schalters,
der in der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung montierbar ist, wobei sich der Schalter
in seiner Tieftemperaturstellung befindet;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht des in Fig. 1 gezeigten Schalters, wobei sich der
Schalter in seiner Hochtemperaturstellung befindet;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Aufnahmevorrichtung ohne einen darin eingesetzten Schalter;
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht der in Fig. 3 gezeigten Aufnahmevorrichtung mit einem
darin eingesetzten Schalter; und
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Aufnahmevorrichtung mit einem darin eingesetzten Schalter.
[0052] Fig. 1 und 2 zeigen einen beispielhaften temperaturabhängigen Schalter, der in die
erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung einsetzbar ist und mit Hilfe dieser hermetisch
verschließbar ist. Der Schalter ist darin in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer
10 bezeichnet.
[0053] Fig. 1 zeigt die Tieftemperaturstellung des Schalters 10. Fig. 2 zeigt die Hochtemperaturstellung
des Schalters 10.
[0054] Es versteht sich, dass der in Fig. 1 und 2 gezeigte Schalter 10 nur ein Beispiel
von diversen möglichen temperaturabhängigen Schaltern ist, der in die erfindungsgemäße
Aufnahmevorrichtung einsetzbar und mit Hilfe dieser hermetisch gasdicht verschließbar
ist. Wie insbesondere aus den Fig. 3-5 ersichtlich ist, ist die erfindungsgemäße Aufnahmevorrichtung
grundsätzlich auch zur Aufnahme konstruktiv anders aufgebauter Schalter geeignet.
Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Schalter 10 wird nachfolgend jedoch exemplarisch als
ein möglicher temperaturabhängiger Schalter beschrieben, um den grundsätzlichen Aufbau
und die Funktion eines solchen temperaturabhängigen Schalters zu erläutern.
[0055] Der Schalter 10 weist ein Schaltergehäuse 12 auf, in dessen Inneren ein temperaturabhängiges
Schaltwerk 14 angeordnet ist. Das Schaltergehäuse 12 umfasst ein topfartiges Unterteil
16 sowie ein Deckelteil 18, das durch einen umgebogenen oder umgebördelten oberen
Rand 20 des Unterteils 16 an dem Unterteil 16 gehalten wird.
[0056] Sowohl das Unterteil 16 als auch das Deckelteil 18 sind in dem in Fig. 1 und 2 gezeigten
Beispiel des Schalters 10 aus einem elektrisch leitfähigen Material, vorzugsweise
aus Metall, ausgestaltet. Zwischen dem Unterteil 16 und dem Deckelteil 18 ist eine
Isolierfolie 22 angeordnet. Die Isolierfolie 22 sorgt für eine elektrische Isolation
des Unterteils 16 gegenüber dem Deckelteil 18. Ebenso sorgt die Isolierfolie 22 für
eine mechanische Abdichtung, die verhindert, dass Flüssigkeiten oder Verunreinigungen
von außen in das Innere des Schaltergehäuses 12 eintreten.
[0057] Da das Unterteil 16 und das Deckelteil 18 in diesem Beispiel jeweils aus elektrisch
leitendem Material gefertigt sind, kann über ihre Außenflächen thermischer Kontakt
zu einem zu schützenden Gerät hergestellt werden. Die Außenflächen dienen gleichzeitig
auch dem elektrischen Außenanschluss des Schalters 10. So kann beispielsweise die
Außenfläche 24 des Deckelteils 18 als erster elektrischer Außenanschluss dienen und
die Außenseite 26 des Unterteils 16 als zweiter elektrischer Außenanschluss des Schalters
10 dienen.
[0058] Außen an dem Deckelteil 18 ist bei dem in Fig. 1 und 2 gezeigten Beispiel des Schalters
10 noch eine weitere Isolationsschicht 28 angeordnet.
[0059] Das Schaltwerk 14 ist zwischen dem Unterteil 16 und dem Deckelteil 18 geklemmt angeordnet.
Das Schaltwerk 14 weist ein Bimetallteil 30, ein Federteil 32 sowie ein bewegliches
Kontaktteil 34 auf. Das Bimetallteil 30 umfasst eine temperaturabhängige Bimetall-Schnappscheibe
mit einer darin vorgesehenen zentralen Öffnung, mit der die Bimetall-Schnappscheibe
über das bewegliche Kontaktteil 34 gestülpt ist.
[0060] Das Federteil 32 umfasst eine temperaturabhängige Feder-Schnappscheibe, welche mit
einer darin vorgesehenen zentrischen Öffnung ebenfalls über das bewegliche Kontaktteil
34 gestülpt ist, allerdings von einer gegenüberliegenden Unterseite aus. Die beiden
Schnappscheiben 30, 32 sind also von gegenüberliegenden Seiten aus über das bewegliche
Kontaktteil 34 gestülpt.
[0061] Die Feder-Schnappscheibe 32 trägt in der in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung
des Schalters 10 das bewegliche Kontaktteil 34 von unten, indem sie mit ihrem Innenrandbereich
36 von unten gegen einen umlaufenden, kreisringförmigen Kragen 38 des beweglichen
Kontaktteils 34 drückt. Hierbei stützt sich die Feder-Schnappscheibe 32 mit ihrem
inneren, umlaufenden Rand 42 auf den Innenboden 44 des Unterteils 16 ab.
[0062] Die Bimetall-Schnappscheibe 30 liegt in dieser Stellung des Schalters mit ihrem Innenrandbereich
40 vorzugsweise frei auf diesem Kragen 38 des beweglichen Kontaktteils 34 von der
gegenüberliegenden Oberseite her auf. Der äußere, umlaufende Rand 46 der Bimetall-Schnappscheibe
30 hängt hierbei frei in das Innere des Schaltergehäuses 12 hinein. Die Bimetall-Schnappscheibe
30 ist somit bei dieser Art des Schalters 10 in der Tieftemperaturstellung nahezu
kräftefrei in dem Schaltergehäuse 12 gelagert, ohne darin fest eingespannt zu sein.
[0063] Das temperaturabhängige Schaltwerk 14 stellt in der in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung
des Schalters 10 eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Außenanschlüssen
24, 26 her, indem es das bewegliche Kontaktteil 34 gegen ein an dem Deckelteil 18
angeordnetes stationäres Kontaktteil 48 drückt. Der Kontaktdruck, mit dem das bewegliche
Kontaktteil 34 in der Tieftemperaturstellung des Schalters gegen das stationäre Kontaktteil
48 gedrückt wird, wird bei dem Schalter 10 durch die Feder-Schnappscheibe 32 bewirkt.
[0064] Die beiden Teile 16, 18 des Schaltergehäuses 12 fungieren somit also als Elektroden,
zwischen denen das Schaltwerk 14 schaltet. Gleichzeitig dienen die beiden Außenflächen
dieser Teile 16, 18 des Schaltergehäuses 12 als Außenanschlüsse 24, 26 des Schalters
10.
[0065] Erhöht sich ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung des Schalters
10 die Temperatur des zu schützenden Gerätes und damit die Temperatur des Schalters
10 sowie der darin angeordneten Bimetall-Schnappscheibe 30 auf die Ansprechtemperatur
des Schaltwerks 14, welche der Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 entspricht,
oder über diese Ansprechtemperatur hinaus, so schnappt die Bimetall-Schnappscheibe
30 von ihrer in Fig. 1 gezeigten, konvexen Tieftemperaturkonfiguration in ihre konkave
Hochtemperaturkonfiguration um, die in Fig. 2 gezeigt ist. Bei diesem Umschnappen
stützt sich die Bimetall-Schnappscheibe 30 mit ihrem äußeren Rand 46 an der Unterseite
50 des Deckelteils 18 ab. Mit ihrem Zentrum bzw. ihrem Innenrandbereich 40 drückt
die Bimetall-Schnappscheibe 30 das bewegliche Kontaktteil 34 dabei nach unten und
hebt das bewegliche Kontaktteil 34 von dem stationären Kontaktteil 48 ab. Dadurch
biegt sich gleichzeitig die Feder-Schnappscheibe 32 an ihrem Zentrum nach unten durch,
so dass die Feder-Schnappscheibe 32 von ihrer in Fig. 1 gezeigten, ersten geometrischen
Konfiguration in ihre in Fig. 2 gezeigte, zweite geometrische Konfiguration umschnappt.
Die zuvor über das Schaltwerk 14 hergestellte elektrisch leitende Verbindung zwischen
den beiden Außenanschlüssen 24, 26 des Schalters 10 ist damit unterbrochen.
[0066] Das temperaturabhängige Schaltwerk 14 des Schalters 10 ist somit dazu eingerichtet,
die elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Außenanschlüssen 24, 26 temperaturabhängig
herzustellen und zu trennen. Unterhalb der Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe
30 befindet sich das Schaltwerk 14 in seiner in Fig. 1 gezeigten Tieftemperaturstellung,
in der es die elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden Außenanschlüssen
24, 26 herstellt. Sobald die Ansprechtemperatur der Bimetall-Schnappscheibe 30 überschritten
wird, bringt die Bimetall-Schnappscheibe 30 das Schaltwerk 14 in die in Fig. 2 gezeigte
Hochtemperaturstellung, in der die elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden
Außenanschlüssen 24, 26 unterbrochen ist. Ein anschließendes erneutes Abkühlen der
Bimetall-Schnappscheibe 30 unterhalb ihrer Ansprechtemperatur bringt das Schaltwerk
14 erneut in seine in Fig. 1 gezeigte Tieftemperaturstellung, in der der Schalter
10 wieder geschlossen ist.
[0067] Fig. 3 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung
in einer schematischen Schnittansicht ohne darin eingesetzten Schalter. Die Aufnahmevorrichtung
ist darin in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 100 bezeichnet.
[0068] Die Aufnahmevorrichtung 100 dient der Aufnahme eines Schalters 10 und wirkt als eine
Art Umgehäuse, das das Schaltergehäuse 12 des Schalters 10 zusätzlich umgibt. Die
Aufnahmevorrichtung 100 weist ein im Wesentlichen topfförmig ausgestaltetes erstes
Umgehäuse-Bauteil 52 aus Metall auf. In dieses erste Umgehäuse-Bauteil 52 sind ein
zweites Umgehäuse-Bauteil 54 und ein drittes Umgehäuse-Bauteil 56 angeordnet. Die
beiden Umgehäuse-Bauteile 54, 56 sind im Wesentlichen ringförmig ausgestaltet. Sie
bilden also eine umfangsseitig geschlossene Kontur. Die beiden Umgehäuse-Bauteile
54, 56 sind jeweils als eine Art Profilring ausgestaltet.
[0069] Das zweite Umgehäuse-Bauteil 54 ist ebenfalls aus Metall. Das dritte Umgehäuse-Bauteil
56 ist hingegen aus elektrisch isolierendem Material. Vorzugsweise ist das dritte
Umgehäuse-Bauteil 56 aus Keramik ausgestaltet.
[0070] Das dritte Umgehäuse-Bauteil 56 dient der elektrischen Isolation des ersten Umgehäuse-Bauteils
52 gegenüber dem zweiten Umgehäuse-Bauteil 54. Die beiden Umgehäuse-Bauteile 52, 54
sind vorzugsweise aus Stahl.
[0071] Das als Profilring ausgestaltete, zweite Umgehäuse-Bauteil 54 ist auf das ebenfalls
als Profilring ausgestaltete, dritte Umgehäuse-Bauteil 56 aufgesetzt und wird von
diesem getragen. Das dritte Umgehäuse-Bauteil 56 liegt auf dem Innenboden 58 des ersten
Umgehäuse-Bauteils 52 auf. Der Außendurchmesser des dritten Umgehäuse-Bauteils 56
entspricht in etwa dem Innendurchmesser des ersten Umgehäuse-Bauteils 52, so dass
das dritte Umgehäuse-Bauteil 56 vorzugsweise passgenau in das erste Umgehäuse-Bauteil
52 eingesetzt ist.
[0072] Die beiden metallischen Umgehäuse-Bauteile 52, 54 sind über eine hermetisch abdichtende,
stoffschlüssige, elektrisch isolierende Verbindung 60 dauerhaft miteinander verbunden.
Diese hermetisch abdichtende, stoffschlüssige Verbindung 60 ist als Schmelzverbindung
ausgestaltet, welche ein Schmelzglas aufweist. Bei der Verbindung 60 handelt es sich
um eine hermetisch abdichtende Glas-Metall-Verbindung, welche die in der DIN EN 60079-15
vorgeschriebenen Anforderungen an die Dichtheit erfüllt.
[0073] Die hermetisch abdichtende Verbindung 60 zwischen den beiden Umgehäuse-Bauteilen
52, 54 wird vorzugsweise mittels Laserschweißen hergestellt. Die hermetisch abdichtende
Verbindung 60 verläuft entlang einer geschlossenen, ringförmigen Kontur und dichtet
somit den Zwischenraum zwischen den beiden Umgehäuse-Bauteilen 52, 54 entlang des
gesamten Umfangs hermetisch ab. Gleichzeitig ist auch das dritte Umgehäuse-Bauteil
56 mittels dieser Schmelzglas-Verbindung 60 mit den beiden metallischen Umgehäuse-Bauteilen
52, 54 verbunden. Die drei Umgehäuse-Bauteile 52, 54, 56 der Aufnahmevorrichtung 100
bilden somit eine untrennbar miteinander verbundene Einheit.
[0074] Im Inneren der Aufnahmevorrichtung 100 bilden die drei Umgehäuse-Bauteile gemeinsam
eine Art Hohlraum, die als Aufnahme 62 für einen darin einzusetzenden temperaturabhängigen
Schalter 10 geeignet ist.
[0075] Der Innendurchmesser des zweiten Umgehäuse-Bauteils 54 entspricht in der hier gezeigten
Ausführungsform dem Innendurchmesser des dritten Umgehäuse-Bauteils 56. Dadurch lässt
sich der Schalter 10 einfacher in die Aufnahme 62 einführen. Die beiden Innendurchmesser
der Umgehäuse-Bauteile 54, 56 sind vorzugsweise geringfügig größer als der Außendurchmesser
des Unterteils 16 des Schalters 10 ausgestaltet.
[0076] Fig. 4 zeigt in schematischer Art und Weise, wie der Schalter 10 in die Aufnahme
62 der Aufnahmevorrichtung 100 einsetzbar ist. In dem vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiel
wird der Schalter 10 "kopfüber" in die Aufnahme 62 eingesetzt. Damit ist gemeint,
dass das Unterteil 16 des Schalters 10 nach oben zeigt, während das Deckelteil 18
des Schalters 10 nach unten zeigt und dem Boden der Aufnahme 62 zugewandt ist.
[0077] Im in die Aufnahme 62 eingesetzten Zustand liegt der Schalter 10 mit seinem ersten
Außenanschluss 24, der durch die Außenseite des Deckelteils 18 gebildet wird, an der
mit Bezugszeichen 64 gekennzeichneten Kontaktstelle an dem ersten Umgehäuse-Bauteil
52 an. An der mit Bezugszeichen 66 gekennzeichneten zweiten Kontaktstelle liegt der
Schalter 10 mit seinem zweiten Außenanschluss 26, der durch die Außenseite des Unterteils
16 gebildet wird, umfangsseitig an dem zweiten Umgehäuse-Bauteil 54 an. Zur mechanischen
Stabilisierung liegt der Schalter 10 ferner mit seinem umgebogenen oberen Rand 20
des Unterteils 16 auf dem dritten Umgehäuse-Bauteil 56 auf, wobei dies nicht zwangsläufig
notwendig ist. Wichtig ist lediglich, dass die beiden Außenanschlüsse 24, 26 des Schalters
10 jeweils mit einem der beiden metallischen Umgehäuse-Bauteile 54, 56 elektrisch
leitend verbunden sind. Auf diese Weise können die beiden Umgehäuse-Bauteile 52, 54
der Aufnahmevorrichtung 100 als externe elektrische Anschlüsse für den Schalter 10
verwendet werden.
[0078] Das erste Umgehäuse-Bauteil 52 weist eine zentral in dessen Bodenabschnitt eingebrachte
Einbuchtung 68 auf, auf dessen Innenseite die erste Kontaktstelle 64 vorgesehen ist,
auf der der Schalter 10 mit seinem ersten Außenanschluss 24 bzw. mit seinem Deckelteil
18 aufliegt. An dieser Kontaktstelle 64 kann zur Verbesserung der elektrischen Kontaktierung
Lötmaterial angeordnet sein, welches durch äußere Hitzeeinwirkung, beispielsweise
durch einen in die Einbuchtung 68 eingeführten Hitzestempel aktivierbar ist, um das
erste Umgehäuse-Bauteil 52 nach dem Einsetzen des Schalters 10 dauerhaft mit dem Deckelteil
18 bzw. dem ersten Außenanschluss 24 des Schalters 10 stoffschlüssig zu verbinden.
[0079] An der zweiten Kontaktstelle 66 ist eine zweite Schmelzverbindung vorgesehen, die
für eine hermetisch abdichtende Verbindung zwischen dem zweiten Außenanschluss 26
bzw. dem Unterteil 16 des Schalters 10 und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil 54 der Aufnahmevorrichtung
100 dient. Diese zweite Schmelzverbindung 70 erfolgt ebenfalls entlang einer geschlossenen,
ringförmigen Kontur, also entlang des gesamten Umfangs des Schalters 10 bzw. entlang
des gesamten Innenumfangs des zweiten Umgehäuse-Bauteils 54. Somit ist das im Inneren
des Schaltergehäuses 12 angeordnete temperaturabhängige Schaltwerk 14 mit Hilfe der
erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung 100 hermetisch versiegelt.
[0080] Zur zusätzlichen Versiegelung und mechanischen Stabilisierung kann der in der Aufnahmevorrichtung
100 fixierte Schalter 10 zusätzlich noch mit einer Harzhaube 72 überzogen sein.
[0081] Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Aufnahmevorrichtung 100. Die drei
Umgehäuse-Bauteile 52, 54, 56 der Aufnahmevorrichtung 100 sind dabei gleich wie zuvor
(vgl. Fig. 3 und 4) ausgestaltet. Allerdings ist hier das zweite Umgehäuse-Bauteil
54 im eingesetzten Zustand des Schalters 10 nicht mehr unmittelbar mit dem Unterteil
16 bzw. dem zweiten Außenanschluss 26 des Schalters 10 stoffschlüssig verbunden.
[0082] In dem in Fig. 5 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel weist die Aufnahmevorrichtung
100 ein viertes Umgehäuse-Bauteil 74 auf, welches als eine Art Deckelteil zum Verschließen
des zweiten Umgehäuse-Bauteils 54 fungiert. Das vierte Umgehäuse-Bauteil 74 ist ebenfalls
aus Metall. Es verschließt das zweite Umgehäuse-Bauteil 54 auf dessen Oberseite einseitig
und ist mit dem zweiten Umgehäuse-Bauteil 54 stoffschlüssig verbunden. Hierzu ist
eine Schmelzverbindung 76, welche vorzugsweise als umlaufende Schweißverbindung ausgestaltet
ist, vorgesehen. Somit ist auch in diesem Ausführungsbeispiel der Innenraum der Aufnahmevorrichtung
100, der als Aufnahme 62 für den Schalter dient, hermetisch versiegelt.
[0083] Ferner weist die Aufnahmevorrichtung 100 gemäß dem in Fig. 5 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel
ein Federelement 78 auf, welches der Einspannung des Schalters 10 in der Aufnahme
62 dient. Dieses Federelement 78 sorgt einerseits für die elektrische Kontaktierung
des zweiten Außenanschlusses 26 des Schalters 10 mit dem zweiten und vierten Umgehäuse-Bauteil
54, 74 und erzeugt zudem einen Kontaktdruck, mit dem der erste Außenanschluss 24 des
Schalters 10 gegen das erste Umgehäuse-Bauteil 52 gedrückt wird.
[0084] Beide vorliegend gezeigten Ausführungsbeispiele der Aufnahmevorrichtung 100 sorgen
somit für eine hermetisch abdichtende Versiegelung bzw. Verkapselung des Schalters
10, durch die das im Innenraum des Schaltergehäuses 12 angeordnete Schaltwerk 14 nach
außen hin gasdicht eingeschlossen ist. Die Schnittstellen zwischen den einzelnen Umgehäuse-Bauteilen
52, 54, 56, 74 sind jeweils normgemäß durch hermetisch abgedichtete Schmelzverbindungen,
welche entweder als Metall-Metall-Schmelzverbindungen oder als Glas-Metall-Verbindungen
ausgestaltet sind, realisiert. Trotz der hermetischen Versiegelung innerhalb der Aufnahmevorrichtung
100 ist die elektrische Anschließbarkeit des Schalters 10 nach wie vor auf einfache
Art und Weise gegeben.
[0085] Aufgrund des modularen Aufbaus der Aufnahmevorrichtung 100 ist diese zur hermetischen
Verkapselung von temperaturabhängigen Schaltern diverser Bauart geeignet. Der in Fig.
1 und 2 schematisch dargestellte Schalter 10 bildet nur ein Beispiel, das mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung 100 hermetisch versiegelbar ist.
1. Aufnahmevorrichtung (100) zur hermetisch abgedichteten Aufnahme eines temperaturabhängigen
Schalters (10), der dazu eingerichtet ist, zwischen einer Schließstellung, in der
der Schalter (10) eine elektrisch leitende Verbindung zwischen einem ersten Außenanschluss
(24) und einem zweiten Außenanschluss (26) herstellt, und einer Öffnungsstellung,
in der der Schalter (10) die elektrisch leitende Verbindung trennt, temperaturabhängig
zu schalten, wobei die Aufnahmevorrichtung (100) aufweist:
- ein erstes Umgehäuse-Bauteil (52) aus Metall;
- ein zweites Umgehäuse-Bauteil (54) aus Metall, das über eine hermetisch abdichtende,
stoffschlüssige, elektrisch isolierende Verbindung an dem ersten Umgehäuse-Bauteil
(52) befestigt ist; und
- ein drittes Umgehäuse-Bauteil (56) aus einem elektrisch isolierenden Material, das
zwischen dem ersten Umgehäuse-Bauteil (52) und dem zweiten Umgehäuse-Bauteil (54)
angeordnet ist;
wobei das erste Umgehäuse-Bauteil (52) und das zweite Umgehäuse-Bauteil (54) zusammen
eine Aufnahme (62) für den temperaturabhängigen Schalter (10) bilden, in der der Schalter
(10) im in die Aufnahme eingesetzten Zustand mit seinem ersten Außenanschluss (24)
elektrisch mit dem ersten Umgehäuse-Bauteil (52) und mit seinem zweiten Außenanschluss
(26) elektrisch mit dem zweiten Umgehäuse-Bauteil (54) verbunden ist.
2. Aufnahmevorrichtung gemäß Anspruch 1, wobei die hermetisch abdichtende, stoffschlüssige,
elektrisch isolierende Verbindung zwischen dem ersten Umgehäuse-Bauteil (52) und dem
zweiten Umgehäuse-Bauteil (54) eine Glas-Metall-Verbindung (60) umfasst.
3. Aufnahmevorrichtung gemäß Anspruch 2, wobei die Glas-Metall-Verbindung (60) Schmelzglas
aufweist, das mit dem ersten Umgehäuse-Bauteil (52), dem zweiten Umgehäuse-Bauteil
(54) und dem dritten Umgehäuse-Bauteil (56) verbunden ist.
4. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-3, wobei das erste Umgehäuse-Bauteil
(52) das zweite Umgehäuse-Bauteil (54) und/oder das dritte Umgehäuse-Bauteil (56)
zumindest teilweise umgibt.
5. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-4, wobei das erste Umgehäuse-Bauteil
(52) im Wesentlichen topfförmig ausgestaltet ist.
6. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-5, wobei das erste Umgehäuse-Bauteil
(52) eine Einbuchtung (68) aufweist, die auf einer Innenseite einen Teil der Aufnahme
(62) bildet und im in die Aufnahme (62) eingesetzten Zustand des Schalters (10) mit
dem ersten Außenanschluss (24) des Schalters (10) elektrisch verbunden ist.
7. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-6, wobei das zweite Umgehäuse-Bauteil
(52) und/oder das dritte Umgehäuse-Bauteil (56) ringförmig ausgestaltet ist.
8. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-7, wobei das dritte Umgehäuse-Bauteil
(56) aus Keramik ist.
9. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-8, wobei ein Innendurchmesser des
zweiten Umgehäuse-Bauteils (54) gleich groß wie ein Innendurchmesser des dritten Umgehäuse-Bauteils
(56) ist.
10. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1-9, mit dem in der Aufnahme (62) angeordneten
temperaturabhängigen Schalter (10).
11. Aufnahmevorrichtung gemäß Anspruch 10, wobei der temperaturabhängige Schalter (10)
ein temperaturabhängiges Schaltwerk (14) und ein Schaltergehäuse (12), in dem das
Schaltwerk (14) angeordnet ist, aufweist, wobei an dem Schaltergehäuse (12) der erste
Außenanschluss (24) und der zweite Außenanschluss (26) angeordnet sind.
12. Aufnahmevorrichtung gemäß Anspruch 10 oder 11, wobei das Schaltergehäuse (12) ein
Unterteil (16) aus elektrisch leitendem Material und ein das Unterteil (16) verschließendes
und gegenüber dem Unterteil (16) elektrisch isoliertes Deckelteil (18) aus elektrisch
leitendem Material aufweist, wobei der erste Außenanschluss (24) an dem Deckelteil
(18) und der zweite Außenanschluss (26) an dem Unterteil (16) angeordnet ist.
13. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-12, wobei das Schaltergehäuse (12)
stoffschlüssig mit dem zweiten Umgehäuse-Bauteil (54) verbunden ist.
14. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-13, wobei die Aufnahmevorrichtung
(100) ferner ein viertes Umgehäuse-Bauteil (74) aus Metall aufweist, das das zweite
Umgehäuse-Bauteil (54) zumindest einseitig verschließt und an dem zweiten Umgehäuse-Bauteil
(54) stoffschlüssig befestigt ist.
15. Aufnahmevorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-14, wobei das Schaltergehäuse (12)
in der Aufnahme (62) durch ein Federelement (78) eingespannt ist.