[0001] Vorliegende Erfindung betrifft einen Türschließer zum Schließen einer Tür.
[0002] EP 3 315 704 A1 zeigt ein System zur Überwachung sicherheitsrelevanter Funktionen eines Türschließers.
Dabei wird mittels einer Kombination aus Positions- und Beschleunigungssignalen überprüft,
ob ein Bruch oder eine Manipulation am Türschließer vorliegt. So kann beispielsweise
erkannt werden, ob ein an die Abtriebswelle des Türschließers angeschlossener Hebel
ausgehängt wurde.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, einen Türschließer anzugeben, der mit einfachen
Mitteln - insbesondere einfacher Herstellung und wartungsarmem Betrieb - eine sichere
Nutzung einer Tür ermöglicht.
[0004] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Die
abhängigen Ansprüche haben bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung zum Gegenstand.
[0005] Die Erfindung zeigt einen Türschließer zum Schließen einer Tür. Der Türschließer
weist ein Gehäuse auf. Das Gehäuse ist insbesondere aus Metall, vorzugsweise gegossen.
In dem Gehäuse ist eine Abtriebswelle des Türschließers drehbeweglich gelagert. Die
Abtriebswelle ist dabei um eine Drehachse drehbar.
[0006] Die Abtriebswelle ist zum Befestigen einer Hebelanordnung ausgebildet. Gemäß einer
ersten Montagevariante ist der Türschließer auf der Tür, d.h. auf dem Türblatt, befestigbar.
Die Hebelanordnung bildet dabei die Verbindung zur Wand. An der Wand ist beispielsweise
eine Gleitschiene der Hebelanordnung befestigt. Der Ausdruck "Wand" umfasst im Rahmen
vorliegender Erfindung auch die Türzarge. Gemäß einer zweiten Montagevariante ist
der Türschließer an der Wand befestigbar. Die Hebelanordnung bildet sodann die Verbindung
vom Türschließer zur Tür, d.h. zum Türblatt. Auf der Tür, d. h. auf dem Türblatt,
ist beispielsweise die Gleitschiene der Hebelanordnung befestigt.
[0007] Der Türschließer umfasst einen mechanischen Energiespeicher. Der mechanische Energiespeicher
ist insbesondere als Feder ausgebildet. Besonders bevorzugt handelt es sich um eine
Spiralfeder. Der mechanische Energiespeicher ist im Gehäuse angeordnet und beaufschlagt
die Abtriebswelle zur Drehung in eine Schließ-Drehrichtung. Wie noch im Detail beschrieben
wird, kann sich zwischen Energiespeicher und Abtriebswelle eine Übertragungseinheit
befinden, um zwischen der Bewegung der Abtriebswelle und der Bewegung des Energiespeichers
umzusetzen.
[0008] Die Abtriebswelle dreht sich in der "Schließ-Drehrichtung" insbesondere dann, wenn
der Türschließer ordnungsgemäß zum Schließen einer Tür installiert ist und sich die
Tür schließt. Wenn die Tür geöffnet wird, dreht sich die Abtriebswelle in entgegengesetzter
Richtung, auch als Öffnungs-Drehrichtung bezeichnet. Der Türschließer ist vorzugsweise
antriebslos ausgebildet, so dass es sich insbesondere nicht um einen motorisch betriebenen
Türantrieb handelt.
[0009] Bevorzugt ist der Türschließer ohne Anschluss an eine externe elektrische Stromversorgung
ausgebildet.
[0010] Es kann vorgesehen sein, dass der Türschließer hydraulisches ÖI umfasst, um die Schließbewegung
zu dämpfen.
[0011] Der Türschließer umfasst ferner eine Sensoreinheit, die vorzugsweise zum Erfassen
eines Ist-Drehwinkels der Abtriebswelle ausgebildet und angeordnet ist. Die Sensoreinheit
umfasst einen Sensor und einen Geber.
[0012] Der Geber ist an der Abtriebswelle angeordnet oder ausgebildet. Es handelt sich bei
dem Geber vorzugsweise um ein eigenes Bauteil, dass zumindest mittelbar an der Abtriebswelle
angeordnet, insbesondere verbunden, ist. Der Geber und die Abtriebswelle sind insbesondere
so ausgebildet, dass der Geber mit der Abtriebswelle dreht.
[0013] Alternativ kann die Abtriebswelle auch derart ausgebildet sein, so dass sie als Geber
fungiert.
[0014] Der Sensor der Sensoreinheit ist zum, insbesondere berührungslosen, Erkennen des
Gebers ausgebildet und angeordnet. Besonders bevorzugt ist der Sensor dabei ausgebildet,
um eine Position und/oder eine Drehung und/oder eine Beschleunigung des Gebers zu
erfassen. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Kombination aus Sensor und Geber
ermöglicht, einen Ist-Drehwinkel der Abtriebswelle zu erfassen.
[0015] Die Sensoreinheit ermöglicht es, mit einfachen Mitteln die Stellung und/oder Bewegung
der Abtriebswelle zu erfassen. Da sich der Geber direkt an der Abtriebswelle befindet,
kann die Stellung und/oder Bewegung sehr exakt erfasst werden. Daraus können Rückschlüsse
auf die ordnungsgemäße Funktion des Türschließers gezogen werden, wodurch ein sicherer
Betrieb der Tür möglich ist. Beispielsweise kann erkannt werden, ob die Tür offen
oder geschlossen ist. Ferner kann so erkannt werden, ob die Hebelanordnung beschädigt
oder manipuliert ist, wie dies im Zusammenhang mit einer Auswerteeinheit noch im Detail
beschrieben wird.
[0016] Die Anordnung des Gebers unmittelbar oder mittelbar nur über eine Geberbefestigung
an der Abtriebswelle hat ferner zum Vorteil, dass der Geber und somit die gesamte
Sensoranordnung an bestehenden Türschließern ergänzt werden kann. Für solche bestehenden
Türschließer existieren in der Regel bereits die nötigen Zulassungen, so dass durch
die Ergänzung der Sensoreinheit keine oder nur geringfügige Veränderungen der Zulassung
nötig sind. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der relativ kleine Geber
die Mechanik innerhalb des Türschließers nicht beeinflusst und somit die grundlegende
Funktion des Türschließers, nämlich die Tür sicher zu schließen, durch die Sensoreinheit
nicht beeinflusst wird.
[0017] Die Drehachse der Abtriebswelle schneidet vorzugsweise den Sensor und/oder den Geber.
Dadurch ist eine Anordnung von Sensor und Geber möglichst nahe der Drehachse gewährleistet,
wodurch auf engstem Raum eine genaue Erfassung des Ist-Drehwinkels möglich ist.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass der Geber symmetrisch zur Drehachse angeordnet ist,
wodurch die Drehachse die Mitte des Gebers, insbesondere eine Trennlinie zwischen
Nord- und Südpol, schneidet.
[0019] Bevorzugt ist der Sensor symmetrisch zur Drehachse angeordnet, wodurch die Drehachse
den Sensor insbesondere in der Mitte des Sensors schneidet.
[0020] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Sensor an einer Sensor-Aufnahmevorrichtung angeordnet,
insbesondere befestigt, ist. Die Sensor-Aufnahmevorrichtung positioniert den Sensor
vorzugsweise stirnseitig der Abtriebswelle.
[0021] Die Sensor-Aufnahmevorrichtung umfasst vorzugsweise eine Halterung. Die Halterung
ist insbesondere einteilig.
[0022] Vorzugsweise ist die Halterung aus Kunststoff gefertigt.
[0023] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Sensor-Aufnahmevorrichtung eine Sensor-Leiterplatte
umfasst. Der Sensor ist auf der Sensor-Leiterplatte angeordnet und die Sensor-Leiterplatte
ist vorzugsweise an der Halterung befestigt ist.
[0024] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Türschließer eine Montageplatte umfasst und
das Gehäuse des Türschließers an der Montageplatte befestigt ist. Die Montageplatte
umfasst vorzugsweise Befestigungselemente, insbesondere ausgebildet als Löcher, um
die Montageplatte an der Tür bzw. Wand anzuschrauben, und um das Gehäuse sowie ggf.
weitere Elemente an der Montageplatte zu befestigen.
[0025] Vorzugsweise ist die Sensor-Aufnahmevorrichtung, insbesondere die Halterung, an der
Montageplatte befestigt. Insbesondere ist die Sensor-Aufnahmevorrichtung reversibel
lösbar an der Montageplatte befestigt, insbesondere angeschraubt Beispielsweise kann
die Sensor-Aufnahmevorrichtung unmittelbar an der Montageplatte befestigt sein. So
ist es möglich, den Sensor relativ fest und lagegenau zu positionieren.
[0026] Zusätzlich oder alternativ kann die Sensor-Aufnahmevorrichtung an dem Gehäuse des
Türschließers anliegen und/oder befestigt sein. Insbesondere ist die Sensor-Aufnahmevorrichtung
reversibel lösbar an dem Gehäuse befestigt, d. h. form- und/oder kraftschlüssig verbunden.
Beispielsweise kann die Sensor-Aufnahmevorrichtung unmittelbar an dem Gehäuse befestigt
sein. Die Befestigung relativ zum Gehäuse ermöglicht insbesondere eine sehr genaue
Positionierung des Sensors relativ zum Geber, der sich an der Abtriebswelle befindet.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass das Gehäuse einen Gehäusegrundkörper umfasst. Das Gehäuse,
insbesondere der Gehäusegrundkörper, kann eine Öffnung umfassen. Die Öffnung dient
insbesondere dazu, die Abtriebswelle und/oder ein Achslager für die Abtriebswelle
aufzunehmen.
[0028] Das Gehäuse kann einen Achslagerverschluss umfassen. Der Achslagerverschluss kann
in dem Gehäusegrundkörper, insbesondere in der Öffnung, aufgenommen sein. Es kann
vorgesehen sein, dass der Achslagerverschluss derart in der Öffnung angeordnet ist,
dass die Öffnung teilweise unverschlossen ist. Anders ausgedrückt, kann somit vorgesehen
sein, dass der Achslagerverschluss gegenüber einem äußeren Rand der Öffnung zurückgesetzt
ist.
[0029] Das Gehäuse kann eine Innenfläche umfassen. Die Innenfläche umschließt bevorzugt
die Öffnung.
[0030] Die Halterung weist vorzugsweise einen Halterungs-Fortsatz auf.
[0031] Der Halterungs-Fortsatz erstreckt sich bevorzugt rings um die Abtriebswelle und/oder
den Geber, so dass die Abtriebswelle und/oder der Geber in den Halterungs-Fortsatz
ragt.
[0032] Es kann vorgesehen sein, dass die Halterung, insbesondere der Halterungs-Fortsatz,
in die Öffnung des Gehäuses hineinragt. Vorzugsweise liegt die Halterung, insbesondere
der Halterungs-Fortsatz, an der Innenfläche. Dadurch liegt die Halterung am Gehäuse
an.
[0033] Bevorzugt liegt die Halterung, insbesondere der Halterungs-Fortsatz, an mehreren,
insbesondere an mindestens drei, Stellen an dem Gehäuse an. Hierdurch wird eine genaue
Positionierung des Halterungs-Fortsatzes gegenüber dem Geber erreicht.
[0034] Besonders bevorzugt liegt der Halterungs-Fortsatz mit einem Umfang des Halterungs-Fortsatzes,
insbesondere mit einem Außenumfang des Halterungs-Fortsatzes, umfänglich an dem Gehäuse,
insbesondere in der Öffnung, an. Hierdurch wird eine sehr genaue Positionierung des
Sensors gegenüber dem Geber erreicht.
[0035] Bevorzugt ist die Halterung an dem Gehäuse festgeklemmt.
[0036] Vorzugsweise klemmt die Halterung, insbesondere der Halterungs-Fortsatz, radial außen
an der Innenfläche des Gehäuses, wodurch die Halterung am Gehäuse befestigt ist. Die
Innenfläche kann die Öffnung umschließen.
[0037] Alternativ oder zusätzlich zur Anlage der Halterung an einer Innenfläche des Gehäuses
kann das Gehäuse einen abstehenden Rand umfassen. Die Halterung kann an einer Außenfläche
des abstehenden Randes anliegen. Bevorzugt kann die Halterung an mehreren Stellen,
besonders bevorzugt umfänglich an der Außenfläche anliegen, insbesondere an der Außenfläche
angeklemmt sein.
[0038] Vorzugsweise stützt sich die Halterung, insbesondere der Halterungs-Fortsatz, insbesondere
axial innen, gegen das Gehäuse. So kann vorgesehen sein, dass die Halterung, insbesondere
der Halterungs-Fortsatz, in Richtung der Drehachse der Abtriebswelle an dem Gehäuse
anliegt. Hierdurch kann insbesondere die Positionierung des Sensors in Richtung des
Gebers festgelegt sein.
[0039] Insbesondere liegt die Halterung, insbesondere der Halterungs-Fortsatz, an dem Achslagerverschluss
an.
[0040] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Türschließer eine Verkleidung umfasst. Die
Verkleidung deckt zumindest das Gehäuse des Türschließers ab. Die Verkleidung ist
vorzugsweise an der Montageplatte befestigt.
[0041] Vorzugsweise weist die Verkleidung gegenüberliegende Stirnwände auf. Die Stirnwände
sind vorzugsweise über gegenüberliegende Seitenwände miteinander verbunden.
[0042] Insbesondere ist vorgesehen, dass die beiden Stirnwände und die beiden Seitenwände
zusammen den Grundkörper der Verkleidung bilden. Dieser Grundkörper der Verkleidung
ist vorzugsweise mittels eines abnehmbaren Deckels der Verkleidung verschließbar.
[0043] Zusätzlich oder alternativ kann die Sensor-Aufnahmevorrichtung insbesondere innenseitig
an der Verkleidung anliegen. Vorzugsweise ist die Halterung zwischen Verkleidung und
Gehäuse eingeklemmt. Dadurch ergibt sich eine weitere Möglichkeit, um die Sensor-Aufnahmevorrichtung
und somit den Sensor lagegenau und möglichst spielfrei zu positionieren.
[0044] Vorzugsweise umfasst die Sensor-Aufnahmevorrichtung zumindest eine Befestigungsfeder,
insbesondere als integraler Teil der Halterung. Die Befestigungsfeder dient insbesondere
dazu die übrigen Sensor-Aufnahmevorrichtung, gegen das Gehäuse zu drücken. Hierdurch
wird die Positionierung des Sensors weiter verbessert.
[0045] Die Befestigungsfeder kann sich an einem Bauteil des Türschließers, insbesondere
an der Verkleidung, abstützen.
[0046] Die Befestigungsfeder kann dazu dienen, die insbesondere eingeklemmte Halterung unter
Vorspannung zu setzen.
[0047] Die Verkleidung umfasst vorzugsweise zumindest eine Halterungsaufnahme für die Halterung.
[0048] Bevorzugt liegt die Halterung an der Halterungsaufnahme und/oder an der Montageplatte
an.
[0049] Vorzugsweise umfasst die Verkleidung Befestigungslaschen, wobei die Befestigungslaschen
an der Halterungsaufnahme zum Einschieben der Halterung ausgespart sind. Mittels dieser
Befestigungslaschen kann die Verkleidung an der Montageplatte befestigt, insbesondere
angeschraubt werden.
[0050] Vorzugsweise ist die Halterungsaufnahme innenseitig an einer der beiden Seitenwände
der Verkleidung doppelt ausgebildet. Diese doppelte Ausführung der Halterungsaufnahme
kommt insbesondere zur Anwendung, wenn das Gehäuse zwischen einer linksseitigen Anordnung
und einer rechtsseitigen Anordnung gewechselt wird, wie dies noch im Detail erläutert
wird.
[0051] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Geber einen Permanentmagneten umfasst und der
Sensor ein Magnetsensor, insbesondere ein Hallsensor ist.
[0052] Bevorzugt ist der Permanentmagnet derart ausgebildet, dass der Nordpol ein Ende des
Permanentmagneten und der Südpol das andere Ende des Permanentmagneten bildet. Bei
einer Rotation des Gebers ändern somit Nord- und Südpol die Position im Raum. Beispielsweise
ist der Permanentmagnet rund ausgebildet und der Nordpol und der Südpol bilden jeweils
eine Hälfte des Permanentmagneten.
[0053] Der Geber ist vorzugsweise stirnseitig an der Abtriebswelle befestigt, insbesondere
angeschraubt.
[0054] Es kann vorgesehen sein, dass der Geber an einer Geberbefestigung drehfest befestigt
ist. Insbesondere ist die Geberbefestigung form- und/oder kraftschlüssig mit der Abtriebswelle
verbunden. Insbesondere dreht die Geberbefestigung im Betrieb des Türschließers mit
der Abtriebswelle mit. Bevorzugt ist die Geberbefestigung unmittelbar an der Abtriebswelle
befestigt und/oder der Geber ist unmittelbar an der Geberbefestigung befestigt.
[0055] Besonders bevorzugt weist die Abtriebswelle auf zumindest einer Seite, insbesondere
auf beiden Seiten, eine Befestigungsaufnahme auf. Bei dieser Befestigungsaufnahme
handelt es sich insbesondere um eine Bohrung koaxial zur Drehachse der Abtriebswelle.
[0056] Die Befestigungsaufnahme weist besonders bevorzugt ein Innengewinde auf.
[0057] In die Befestigungsaufnahme ist vorzugsweise die Geberbefestigung eingesetzt, bevorzugt
befestigt, besonderes bevorzugt eingeschraubt.
[0058] Die Geberbefestigung weist einen Befestigungskopf auf. Auf dem Befestigungskopf ist
vorzugsweise der Geber befestigt, insbesondere aufgeklebt.
[0059] In bevorzugter Ausführung weist der Befestigungskopf ein Formschlusselement auf,
das die lagegenaue Positionierung des Gebers gewährleistet. Darüber hinaus ist bevorzugt
vorgesehen, dass der Befestigungskopf einen Rand aufweist, der den Geber umgibt, so
dass auch durch den Rand eine lagegenaue Befestigung des Gebers auf dem Befestigungskopf
gewährleistet ist.
[0060] Die Geberbefestigung ist vorzugsweise zumindest teilweise aus Kunststoff gefertigt.
[0061] Die Abtriebswelle liegt vorzugsweise an zwei gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses
frei. Somit kann die Abtriebswelle zur wahlweisen Befestigung der Hebelanordnung an
der einen oder an der anderen Seite ausgebildet sein. Dabei ist vorgesehen, dass die
Hebelanordnung an beiden Seiten der Abtriebswelle befestigbar ist, jedoch - wie durch
den Ausdruck "wahlweise" beschrieben - nur an einer der beiden Seiten tatsächlich
befestigt wird.
[0062] Bei einem konkreten Türschließer in einer Einbausituation dient somit eine erste
Seite der Abtriebswelle zur Befestigung der Hebelanordnung. Der Geber ist vorzugsweise
auf der anderen, zweiten Seite der Abtriebswelle zumindest mittelbar befestigt. Diese
andere, zweite Seite ist prinzipiell auch zur Befestigung der Hebelanordnung geeignet.
[0063] Die Abtriebswelle kann auf beiden Seiten eine Befestigungsaufnahme umfassen. Beide
Befestigungsaufnahmen sind prinzipiell geeignet, ein Befestigungselement zur Befestigung
der Hebelanordnung an der Abtriebswelle zu befestigen. Das Befestigungselement kann
z. B. einer Schraube entsprechen. Die Befestigungsaufnahmen können beispielsweise
ausgebildet sein, ein identisches Befestigungselement aufzunehmen.
[0064] Bevorzugt ist vorgesehen, dass eine der Befestigungsaufnahmen zur Befestigung der
Hebelanordnung dient. Bei einem montierten Türschließer ist in der Befestigungsaufnahme
auf einer Seite der Abtriebswelle ein Befestigungselement, mit der die Hebelanordnung
an der Abtriebswelle befestigt ist, befestigt. In der anderen Befestigungsaufnahme
auf der anderen Seite der Abtriebswelle ist die Geberbefestigung angeordnet.
[0065] Insbesondere weist die Abtriebswelle an den zwei gegenüberliegenden, freiliegenden
Seiten jeweils einen Anschluss, bevorzugt einen Mehrkant, bevorzugt einen Vierkant,
zum drehfesten Befestigen der Hebelanordnung auf.
[0066] Der Anschluss ist zumindest teilweise in der Öffnung angeordnet, damit die Hebelanordnung
den Anschluss umgreifen kann. Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Anschluss aus
der Öffnung herausragt oder sich vollständig in der Öffnung befindet.
[0067] Es kann vorgesehen sein, dass beide Anschlüsse von einer Öffnung umgeben sind. Es
kann sein, dass an beiden Seiten der Abtriebswelle ein Achslagerverschluss zurückgesetzt
angeordnet ist.
[0068] Da der Geber an jeder der Anschlüsse vorzugsweise montierbar ist, muss auch die Sensoraufnahmevorrichtung
auf beiden Seiten der Abtriebswelle montierbar sein. Es kann sein, dass die Öffnungen
auf den beiden Seiten unterschiedliche Tiefen haben. Somit kann es sein, dass für
die beiden Seiten unterschiedliche Halterungen vorgesehen sind. Es kann sein, dass
jede der Halterungen axial an dem Achslagerverschluss anliegt und/oder dass jede der
Halterungen radial an der Öffnung anliegt. Es kann sein, dass jede der Halterung an
mehreren Stellen in der Öffnung anliegt, insbesondere umfänglich. Bevorzugt kann jede
der Halterung in einer Öffnung geklemmt werden. Durch die unterschiedlichen Tiefen
der Öffnung kann es sein, dass die Halterungen unterschiedlich hoch ausgebildet sind.
[0069] Beispielsweise kann der Sensor und/oder die Sensor-Leiterplatte an beiden Halterungen
befestigbar ist.
[0070] Bei einem montierten Türschließer ist die Hebelanordnung an einer Seite der Abtriebswelle
befestigt und der Geber ist an der anderen Seite der Abtriebswelle befestigt. So kann
die jeweils, nicht für die Hebelanordnung genutzte Seite der Abtriebswelle, für die
Sensoranordnung verwendet werden.
[0071] Die Hebelanordnung umfasst vorzugsweise eine Gleitschiene und einen Hebel, wobei
ein Ende des Hebels in der Gleitschiene geführt ist und das andere Ende des Hebels
an der Abtriebswelle befestigbar ist.
[0072] Alternativ bevorzugt umfasst die Hebelanordnung ein Gestänge, wobei das Gestänge
zwei drehbar miteinander verbundene Stangen aufweist. Ein Ende des Gestänges ist an
der Abtriebswelle befestigbar. Das andere Ende des Gestänges ist drehbar an der Wand
befestigbar, sofern der Türschließer an der Tür montiert ist bzw. ist drehbar an der
Tür befestigbar, sofern der Türschließer an der Wand montiert ist.
[0073] Wie beschrieben, befindet sich der Geber vorzugsweise an der Abtriebswelle und rotiert
mit der Abtriebswelle. Demgegenüber ist der Sensor ortsfest installiert, befindet
sich jedoch vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zum Geber, insbesondere stirnseitig
der Abtriebswelle.
[0074] Vorzugsweise umfasst der Türschließer ein Modul. Das Modul weist zumindest eine Batterie
und/oder eine Daten-Übertragungseinheit auf.
[0075] Vorzugsweise ist der Sensor mit dem Modul zur Daten- und/oder Stromübertragung verbunden.
[0076] Das Modul und die Sensoreinheit können durch elektrische Kabel miteinander verbunden
sein.
[0077] Die Daten-Übertragungseinheit ist vorzugsweise zur drahtlosen Datenübertragung ausgebildet.
[0078] Die zumindest eine Batterie ist vorzugsweise zur Stromversorgung der Sensoreinheit
und/oder der Daten-Übertragungseinheit ausgebildet. Besonders bevorzugt ist vorgesehen,
dass die Daten-Übertragungseinheit dazu ausgebildet ist, einen Batteriezustand der
zumindest eine Batterie, also beispielsweise einen Ladezustand, zu übertragen.
[0079] Wie erwähnt, kann der Türschließer eine Verkleidung umfassen, die das Gehäuse des
Türschließers abdeckt. Insbesondere befindet sich das Modul, vorzugsweise vollständig,
unter der Verkleidung. Besonders bevorzugt ist das Modul innenseitig an der Verkleidung
befestigt.
[0080] Vorzugsweise ist das Modul an einer der Stirnwände der Verkleidung, besonders bevorzugt
wahlweise an beiden Stirnwänden der Verkleidung, befestigbar.
[0081] Das Modul kann vorzugsweise - aufgrund der wahlweisen linksseitigen Anordnung und
rechtsseitigen Anordnung des Gehäuses - auf beiden Seiten der Verkleidung angeordnet
werden. Deshalb befindet sich vorzugsweise an beiden Stirnwänden der Verkleidung eine
Modulaufnahme zur Befestigung des Moduls.
[0082] Zusätzlich oder alternativ kann das Modul vorzugsweise auf der Montageplatte befestigt
sein. Vorzugsweise ist das das Modul an zwei gegenüberliegenden Seiten der Montageplatte
befestigbar.
[0083] Vorzugsweise ist das Modul von der Verkleidung und/oder Montageplatte, insbesondere
zum Batteriewechsel, zerstörungsfrei lösbar, vorzugsweise werkzeuglos lösbar.
[0084] Das Modul weist vorzugsweise eine Modul-Leiterplatte auf. Das Modul ist insbesondere
mittels dieser Modul-Leiterplatte befestigt. Insbesondere ist die Modul-Leiterplatte
an der Verkleidung, vorzugsweise der Modulaufnahme, befestigt.
[0085] Besonders bevorzugt weist das Modul eine Gehäuseanordnung auf. Diese Gehäuseanordnung
wiederum ist an der Modul-Leiterplatte befestigt. Die Gehäuseanordnung ist vorzugsweise
zur Aufnahme zumindest einer Batterie ausgebildet.
[0086] Vorzugsweise ist das Modul mit einem Abstand von der Montageplatte befestigt. Dieser
Abstand kann sich im Brandfall als vorteilhaft erweisen, wenn über die Tür eine Erwärmung
der Montageplatte erfolgt, da durch den Abstand keine unmittelbare Übertragung der
Wärme auf das Modul und somit auf die Batterien erfolgt. Insbesondere ist der Abstand
gewählt, um die zumindest eine Batterie zumindest 5mm von der Montageplatte zu beabstanden.
[0087] Das Gehäuse weist eine erste Stirnseite auf, die bei Montage des Türschließers einem
Band der Tür zuzuwenden ist. Ferner ist eine zweite Stirnseite des Gehäuses definiert,
die der ersten Stirnseite gegenüberliegt. Entsprechend ist die zweite Stirnseite einer
Hauptschließkante der Tür zugewandt. Das Modul ist vorzugsweise neben der zweiten
Stirnseite des Gehäuses angeordnet.
[0088] Vorzugsweise sind die Montageplatte, das Gehäuse und das Modul dazu ausgebildet,
dass das Gehäuse, ohne Drehen der Montageplatte, linksseitig und rechtsseitig auf
der Montageplatte befestigbar ist. Bei der linksseitigen Anordnung sind die Bänder
der Tür links des Türschließers; bei der rechtsseitigen Anordnung sind die Bänder
der Tür rechts des Türschließers. Stets ist dabei die erste Stirnseite den Bändern
zuzuwenden.
[0089] Bei der linksseitigen Anordnung des Gehäuses befindet sich das Modul rechts neben
dem Gehäuse über der Montageplatte. Bei der rechtsseitigen Anordnung des Gehäuses
befindet sich das Modul links neben dem Gehäuse über der Montageplatte. Insbesondere
befindet sich das Modul in beiden Anordnungen vollständig über der Montageplatte und
ragt somit nicht seitlich über die Montageplatte über.
[0090] Insbesondere sind die Montageplatte und das Gehäuse dazu ausgebildet, dass das Gehäuse
in einer Ausrichtung linksseitig und in einer um 180° gedrehten Ausrichtung rechtsseitig
auf der Montageplatte befestigbar ist.
[0091] Wie bereits erwähnt, kann der Türschließer eine Übertragungseinheit umfassen, die
sich im Gehäuse des Türschließers befindet und zur Übertragung der Bewegung zwischen
Abtriebswelle und Energiespeicher ausgebildet ist. Insbesondere ist die Übertragungseinheit
ausgebildet, zum wechselseitigen Übertragen zwischen der rotatorischen Bewegung der
Abtriebswelle und der linearen Bewegung des Energiespeichers.
[0092] Die Übertragungseinheit weist vorzugsweise einen, mit der Abtriebswelle drehenden
Nocken auf. Der Nocken sitzt insbesondere auf der Abtriebswelle und kann integraler
Bestandteil der Abtriebswelle sein.
[0093] Der Nocken ist insbesondere herzförmig und weist somit zwei konvexe Flanken auf,
die in eine Vertiefung zusammenlaufen.
[0094] Die Übertragungseinheit umfasst vorzugsweise einen Schließkolben, der am Nocken wälzend
oder gleitend geführt ist. Insbesondere befindet sich am Schließkolben eine Schließkolbenrolle,
die am Nocken wälzt. Der Schließkolben ist insbesondere linear beweglich im Gehäuse
geführt und vom Energiespeicher beaufschlagt. Bewegt sich der Schließkolben in die
eine Richtung, so lädt er den Energiespeicher auf. Bei Entladen des Energiespeichers
wird der Schließkolben vom Energiespeicher in die entgegengesetzte Richtung gedrückt.
[0095] An dem Gehäuse können zwei Hälften definiert werden, wobei die erste Hälfte der ersten
Stirnseite zugeordnet ist und die zweite Hälfte der zweiten Stirnseite zugeordnet
ist. Die Abtriebswelle befindet sich in der ersten Hälfte und somit näher an der ersten
Stirnseite als an der zweiten Stirnseite. Der Energiespeicher befindet sich vorzugsweise
zumindest teilweise in der zweiten Hälfte und somit näher an der zweiten Stirnseite
als an der ersten Stirnseite. Somit ist der Energiespeicher zwischen der Abtriebswelle
und der zweiten Stirnseite angeordnet
[0096] Die Erfindung umfasst ferner ein Überwachungssystem, das den beschriebenen Türschließer
und die Auswerteeinheit umfasst. Die Auswerteeinheit ist bevorzugt elektronisch ausgebildet.
Die Auswerteeinheit umfasst bevorzugt einen elektronischen Prozessor und/oder einen
elektronischen Speicher. Es kann vorgesehen sein, dass die Auswerteeinheit einen Timer
zur Ermittlung einer Zeit und/oder einer Zeitspanne umfasst.
[0097] Vorzugsweise dreht sich die Abtriebswelle zum Öffnen und Schließen der Tür innerhalb
eines ersten Winkelbereichs. Dieser erste Winkelbereich ist zu unterscheiden von einem
zweiten Winkelbereich, in den die Abtriebswelle drehbar ist, der jedoch von der Abtriebswelle
nicht eingenommen ist, solange der Türschließer an der Tür ordnungsgemäß installiert
und in Betrieb ist. Ist der Türschließer nicht installiert, dreht sich die Abtriebswelle
insbesondere in den zweiten Winkelbereich, da sich dabei der Energiespeicher soweit
als möglich entlädt. Hierdurch kann ein Grenzwert für einen Ist-Drehwinkel definiert
werden, der bei einem installierten Türschließer nicht oder nur in Schließposition
erreicht wird. Der Grenzwert kann den zweiten Winkelbereich begrenzen.
[0098] Bei der Installation des Türschließers wird die Hebelanordnung an die Abtriebswelle
montiert und über die Hebelanordnung wird die Abtriebswelle bis in den ersten Winkelbereich
gedreht. Ist der Türschließer installiert, ist stets die Hebelanordnung einerseits
mit der Abtriebswelle und andererseits mit der Wand oder mit der Tür verbunden.
[0099] Dadurch kann sich die Abtriebswelle nur innerhalb des ersten Winkelbereich bewegen.
[0100] Insbesondere kann sich die Abtriebswelle höchstens bis an die Grenze zwischen dem
ersten Winkelbereich und dem zweiten Winkelbereich drehen, dreht jedoch nicht in den
zweiten Winkelbereich. Dadurch ergibt sich, dass die Grenze zwischen dem ersten Winkelbereich
und dem zweiten Winkelbereich eine "Schließposition" der Abtriebswelle repräsentiert.
In dieser Schließposition der Abtriebswelle ist die zugehörige Tür geschlossen. Der
Winkel für die Schließposition der Abtriebswelle wird als "Schließ-Drehwinkel" bezeichnet.
Beispielsweise kann der Schließ-Drehwinkel dem Grenzwert entsprechen, wodurch die
Grenze zwischen erstem Winkelbereich und zweitem Winkelbereich in der Auswerteeinheit
definiert ist.
[0101] Wenn nun am Türschließer oder an der Hebelanordnung ein Schaden auftritt oder beispielsweise
die Hebelanordnung manipuliert wird, insbesondere die Hebelanordnung gelöst wird,
so dreht sich die Abtriebswelle aus dem ersten Winkelbereich in den zweiten Winkelbereich.
Hierbei wird der Grenzwert passiert.
[0102] Wie noch im Detail beschrieben wird, muss sich die Auswerteeinheit nicht im Türschließer
befinden, sondern kann sich auch an beliebiger anderer Stelle befinden. In der Auswerteeinheit
ist der Grenzwert, insbesondere der Schließ-Drehwinkel, hinterlegt.
[0103] Bei diesem Grenzwert, insbesondere Schließ-Drehwinkel, kann es sich beispielsweise
um einen fest in der Auswerteeinheit gespeicherten Wert handeln oder um einen Wert,
der, in Abhängigkeit der Einbausituation des Türschließers, veränderbar ist. Ferner
ist es auch möglich, durch einen entsprechenden Lernprozess nach der Installation
des Türschließers den Schließ-Drehwinkel in der Auswerteeinheit festzulegen.
[0104] Die Auswerteeinheit ist vorzugsweise dazu ausgebildet, eine Meldung zu erzeugen,
wenn der Ist-Drehwinkel im zweiten Winkelbereich liegt, insbesondere wenn der Ist-Drehwert
den Grenzwert passiert hat; das Erzeugen der Meldung ist also davon abhängig, ob der
Ist-Drehwinkel im zweiten Winkelbereich liegt oder nicht.
[0105] Bei der Meldung handelt es sich beispielsweise um ein Signal, das die Auswerteeinheit
erzeugt und in sich selbst weiterverwendet, beispielsweise um eine Warnung auszugeben,
und/oder dass die Auswerteeinheit an eine andere Einheit übergibt. Basierend auf der
Meldung, die in der Auswerteeinheit erzeugt wird, kann darauf geschlossen werden,
dass der oben beschriebene Schaden oder die Manipulation vorliegt. Daraus wiederum
lässt sich der Schluss ziehen, dass die Tür mittels des Türschließers gegebenenfalls
nicht ordnungsgemäß geschlossen ist, was insbesondere bei Brandschutztüren von besonderer
Relevanz ist.
[0106] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Türschließer dazu ausgebildet ist, die Abtriebswelle
in den zweiten Winkelbereich zu drehen, sobald eine Verbindung - insbesondere die
Hebelanordnung - zwischen Abtriebswelle und der Tür oder zwischen Abtriebswelle und
der Wand gelöst ist. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die Hebelanordnung
die Abtriebswelle mit der Tür verbindet, sofern der Türschließer an der Wand befestigt
ist oder die Hebelanordnung die Abtriebswelle mit der Wand verbindet, sofern der Türschließer
an der Tür befestigt ist.
[0107] Darüber hinaus ist bevorzugt vorgesehen, dass die Abtriebswelle in ihrer Schließposition,
also wenn die Tür geschlossen ist, durch den Energiespeicher zur Drehung in die Schließ-Drehrichtung
beaufschlagt ist. Dies bedeutet insbesondere, dass die Abtriebswelle auch in ihrer
Schließposition noch durch den Energiespeicher beaufschlagt ist und der Energiespeicher
dabei nicht vollständig entladen. Dadurch wird insbesondere gewährleistet, dass der
Energiespeicher die Abtriebswelle aus der Schließposition heraus noch in den zweiten
Winkelbereich drehen kann.
[0108] Der Schließkolben ist vorzugsweise an einer Flanke des Nockens geführt. Die Flanke
läuft bis in eine Vertiefung des Nockens, wobei der Schließkolben, insbesondere mit
seiner Schließkolbenrolle, in Schließposition der Abtriebswelle an der Flanke und
damit im ersten Winkelbereich und nicht an der Vertiefung anliegt. Der Schließkolben
bewegt sich entlang der Flanke in Richtung der Vertiefung, wenn sich der Ist-Drehwinkel
in den zweiten Drehwinkelbereich hineinbewegt.
[0109] Bei der Drehung der Abtriebswelle in Schließ-Drehrichtung nimmt die Vorspannung des
Energiespeichers bzw. die im Energiespeicher gespeicherte Energie ab, wobei insbesondere
vorgesehen ist, dass nicht in der Schließposition, sondern erst im zweiten Winkelbereich
ein Minimum an Vorspannung im Energiespeicher vorhanden ist.
[0110] Vorzugsweise ist die Abtriebswelle beim Öffnen der Tür in Öffnungs-Drehrichtung zum
Laden des Energiespeichers drehbar. Dieses Öffnen der Tür erfolgt insbesondere durch
eine manuelle Betätigung der Tür, insbesondere durch einen Benutzer.
[0111] Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit ausgebildet, dass mittels der Auswerteeinheit
eine Türschließzeit überwacht wird. Hierzu empfängt die Auswerteeinheit den Ist-Drehwinkel.
Beispielsweise ist dies möglich, indem erfasst wird, wie lange sich der Ist-Drehwinkel
in Schließ-Drehrichtung ändert, bis letztendlich der Schließ-Drehwinkel erreicht ist.
Wenn die erfasste Türschließzeit von einem mindestens einem Zeitgrenzwert abweicht,
wird vorzugsweise eine entsprechende Meldung ausgegeben. Basierend auf dieser Meldung
kann beispielsweise eine Wartung des Türschließers in Erwägung gezogen werden.
[0112] Hierbei kann die Türschließzeit zu kurz oder zu lang sein. Somit können für die Türschließzeit
auch ein oberer und ein unterer Zeitgrenzwert definiert sein.
[0113] Der zumindest eine Zeitgrenzwert ist insbesondere elektronisch in der Auswerteeinheit
hinterlegt. Wird der zumindest eine Zeitgrenzwert nicht eingehalten, so ist die Auswerteeinheit
ausgebildet, eine Meldung zu erzeugen.
[0114] Es ist bevorzugt vorgesehen, dass überwacht wird, wie lange die Tür geöffnet ist.
Somit kann eine Türöffnungszeit überwacht werden. Dies kann durch regelmäßiges Überprüfen
des Ist-Drehwinkels erfolgen. Bevorzugt ist die Auswerteeinheit ausgebildet, die Türöffnungszeit
zu ermitteln und/oder zu überwachen. Hierzu kann die Auswerteeinheit z. B. Ist-Drehwinkel
im ersten Winkelbereich, die nicht dem Schließ-Drehwinkel entsprechen, über der Zeit
zu verfolgen. Die Auswerteeinheit ist ausgebildet, eine entsprechende Meldung zu erzeugen,
wenn die Tür länger als ein vorgegebener Zeitdauer-Wert offensteht. Der Zeitdauer-Wert
kann in dem elektronischen Speicher der Auswerteeinheit hinterlegt sein.
[0115] Darüber hinaus ist die Auswerteeinheit bevorzugt ausgebildet, eine Entwarnungsmeldung
zu erzeugen, wenn der Ist-Drehwinkel, nachdem er im zweiten Drehwinkelbereich erfasst
wurde, wieder im ersten Drehwinkelbereich liegt.
[0116] Darüber hinaus ist die Auswerteeinheit bevorzugt ausgebildet, eine Entwarnungsmeldung
zu erzeugen, wenn der Ist-Drehwinkel dem Schließ-Drehwinkel entspricht, wenn der Zeitdauer-Wert
zuvor überschritten wurde.
[0117] Zusätzlich oder alternativ kann die Entwarnungsmeldung erzeugt werden, wenn eine
Person eine entsprechende Warnung quittiert, beispielsweise an der beschriebenen externen
Einheit oder an der Tür durch Betätigung eines Bedienelementes.
[0118] Wie bereits erwähnt, ist die Auswerteeinheit insbesondere dazu ausgebildet, die erzeugte
Meldung an eine externe Einheit weiterzugeben. Bei dieser Einheit kann es sich um
eine Gebäudesteuereinheit und/oder eine Cloud und/oder einen Server und/oder ein Endgerät
und/oder ein mobiles Endgerät handeln. Bei dem Endgerät handelt es sich beispielsweise
um einen Computer. Bei dem mobilen Endgerät handelt es sich beispielsweise um ein
Smartphone oder Tablet.
[0119] Durch Weitergabe der Meldung von der Auswerteeinheit an die externe Einheit, kann
in der Einheit auf beliebige Art und Weise eine entsprechende Warnung erzeugt werden.
Beispielsweise kann auf dem mobilen Endgerät angezeigt werden, dass an einem bestimmten
Türschließer ein Schaden oder eine Manipulation vorliegt.
[0120] Gemäß einer optionalen ersten Variante ist vorgesehen, dass die die Meldung erzeugende
Auswerteeinheit als interne Auswerteeinheit im Bereich der Tür, insbesondere im Türschließer,
angeordnet ist. Unter dem Ausdruck "im Türschließer" ist insbesondere zu verstehen,
dass sich die Auswerteeinheit unterhalb der Verkleidung des Türschließers befindet.
Alternativ kann sich die Auswerteeinheit auch neben dem Türschließer, beispielsweise
im Bereich der Tür befinden.
[0121] Gemäß einer optionalen zweiten Variante ist vorgesehen, dass die die Meldung erzeugende
Auswerteeinheit als externe Auswerteeinheit ausgelagert ist, wobei der Türschließer
dazu ausgebildet ist, den Ist-Drehwinkel oder einen davon abgeleiteten Wert an die
externe Auswerteeinheit zu senden - insbesondere mittels einer Daten-Übertragungseinheit,
die im Folgenden beschrieben ist.
[0122] Sofern die Auswerteeinheit als interne Auswerteeinheit ausgebildet ist, ist vorzugsweise
die zumindest eine Batterie des Moduls auch zur Stromversorgung der Auswerteeinheit
vorgesehen.
[0123] Die Daten-Übertragungseinheit des Moduls kann, sofern es sich um eine externe Auswerteeinheit
handelt, den Ist-Drehwinkel oder einen davon abgeleiteten Wert an die externe Auswerteeinheit
senden. Handelt es sich um eine interne Auswerteeinheit, so kann die erzeugte Meldung
über die Übertragungseinheit an die externe Einheit, also beispielsweise den Server
oder das Endgerät, gesendet werden.
[0124] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass regelmäßig Status-Nachrichten erzeugt
werden. Diese Status-Nachrichten können, bei der internen Auswerteeinheit, im Türschließer
erzeugt und über die Daten-Übertragungseinheit an die externe Einheit gesendet werden.
Im Falle einer externen Auswerteeinheit, können die Status-Nachrichten ebenfalls innerhalb
des Türschließers erzeugt und über die Daten-Übertragungseinheit an die externe Auswerteeinheit
übertragen werden. Auch das regelmäßige Übertragen des Ist-Drehwinkels oder eines
davon abhängigen Wertes, kann als Status-Nachricht angesehen werden. Mittels der externen
Einheit, also beispielsweise dem Server oder dem mobilen Endgerät, wird vorzugsweise
eine Warnung erzeugt, wenn die Status-Nachricht ausbleibt und/oder fehlerhaft ist
und/oder einen entsprechenden Inhalt aufweist.
[0125] Die Erfindung umfasst ferner ein Verfahren zum Betrieb eines Überwachungssystems,
insbesondere des vorab beschriebenen Überwachungssystems. Die zum Überwachungssystem
beschriebenen vorteilhaften Ausgestaltungen sowie die zum Überwachungssystem gehörigen
Unteransprüche finden entsprechend vorteilhafte Anwendung im Rahmen des Verfahrens.
[0126] Das Verfahren sieht vor, dass der Ist-Drehwinkel, der vom Drehwinkel der Abtriebswelle
des Türschließers abhängt, erfasst wird. Wie beschrieben, dient die Abtriebswelle
zum Befestigen der Hebelanordnung. Die Abtriebswelle ist durch den mechanischen Energiespeicher
des Türschließers zur Drehung in die Schließ-Drehrichtung beaufschlagt. Dabei ist
die Abtriebswelle in einen, zum Öffnen und Schließen der Tür nutzbaren ersten Winkelbereich
und in einen zweiten Winkelbereich drehbar.
[0127] Es erfolgt das Erzeugen einer Meldung, wenn der Ist-Drehwinkel im zweiten Winkelbereich
liegt, wobei der Schließ-Drehwinkel eine Schließposition der Abtriebswelle und somit
eine geschlossene Position der Tür repräsentiert und den ersten Winkelbereich vom
zweiten Winkelbereich trennt. Das Erzeugen der Meldung erfolgt insbesondere mittels
der beschriebenen Auswerteeinheit.
[0128] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Überwachungssystems mit externer
Auswerteeinheit und erfindungsgemäßem Türschließer gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 1a
- eine schematische Darstellung einer Variante des Überwachungssystems mit interner
Auswerteeinheit im erfindungsgemäßen Türschließer gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 4
- Bauteile im Inneren eines Gehäuses des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- eine schematische Schnittansicht eines Details des erfindungsgemäßen Türschließers
gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel
ohne Verkleidung,
- Fig. 7
- den in Fig. 2 gekennzeichneten Schnitt A-A,
- Fig. 8
- ein Detail aus Fig. 7,
- Fig. 9
- eine Stirnseite einer Abtriebswelle des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem
Ausführungsbeispiel,
- Fig. 10
- eine Sensor-Aufnahmevorrichtung des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 11
- ein Detail der Verkleidung des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 12
- eine Variante der Sensor-Aufnahmevorrichtung des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß
dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel
mit geöffnetem Deckel,
- Fig. 14
- eine Schnittansicht eines Moduls im erfindungsgemäßen Türschließer gemäß dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 15
- eine perspektivische Ansicht des Moduls des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß
dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 16
- eine Variante zur Ausgestaltung des Moduls des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß
dem Ausführungsbeispiel,
- Fig. 17
- eine Schnittansicht der Variante des Moduls aus Fig. 16,
- Fig. 18
- eine Variante zur Befestigung des Moduls des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß
dem Ausführungsbeispiel, und
- Fig. 19
- unterschiedliche Darstellungen zur linksseitigen Anordnung und rechtsseitigen Anordnung
des Gehäuses des erfindungsgemäßen Türschließers gemäß dem Ausführungsbeispiel, wobei
unterschiedliche Bauteile der Übersichtlichkeit halber ausgeblendet sind.
[0129] Im Folgenden wird anhand der Fig. 1 bis 19 ein erfindungsgemäßer Türschließer 1 beschrieben.
Dieser kann Bestandteil eines erfindungsgemäßen Überwachungssystems 100 sein.
[0130] Gemäß Fig. 1 umfasst das Überwachungssystem 100 eine Auswerteeinheit 101. In Fig.
1 befindet sich die Auswerteeinheit 101 als externe Auswerteeinheit 101 außerhalb
des Türschließers 1. Alternativ kann die Auswerteeinheit 101 als interne Auswerteeinheit
101 - gemäß Fig. 1a - auch Bestandteil des Türschließers 1 sein.
[0131] Ferner umfasst das Überwachungssystem 100 eine externe Einheit 102, beispielsweise
einen Server, eine Cloud, eine Gebäudesteuereinheit, ein Endgerät oder ein mobiles
Endgerät. Die Auswerteeinheit 101 und die externe Einheit 102 sind zur Datenübertragung
miteinander verbunden.
[0132] Der Türschließer 1 umfasst eine Daten-Übertragungseinheit 44. In Fig. 1 ist rein
schematisch eine drahtlose Datenübertragung von dieser Daten-Übertragungseinheit 44
zur externen Auswerteeinheit 101 dargestellt. Befindet sich gemäß Fig. 1a die Auswerteeinheit
101 als interne Auswerteeinheit innerhalb des Türschließers 1, so überträgt die Daten-Übertragungseinheit
44 drahtlos zur externen Einheit 102.
[0133] Das Überwachungssystem 100 umfasst ferner eine Hebelanordnung 103. Bestandteil der
Hebelanordnung 103 sind ein Hebel 104 und eine Gleitschiene 105.
[0134] Gemäß Fig. 1 befindet sich der Türschließer 1 an einer Tür 200. Die Gleitschiene
105 ist dementsprechend an einer Wand 202 befestigt. Der Hebel 104 verbindet den Türschließer
1 mit der Gleitschiene 105 an der Wand 202. Wie die schematische Darstellung in Fig.
1 zeigt, ist die Wand 202 gleichbedeutend mit der Zarge der Tür 200.
[0135] Über zwei Bänder 201 ist die Tür 200 relativ zur Wand 202 drehbeweglich gelagert.
[0136] Im Folgenden wird, soweit nicht im Detail anders erwähnt, stets auf alle Figuren
Bezug genommen:
Der Türschließer 1 weist ein Gehäuse 2 auf. An dem Gehäuse 2 sind eine erste Stirnseite
2.1 und eine gegenüberliegende zweite Stirnseite 2.2 definiert (siehe Fig. 3).
[0137] Zusätzlich zum Gehäuse 2 weist der Türschließer 1 eine Montageplatte 50 und eine
Verkleidung 30 auf. Das Gehäuse 2 ist auf der Montageplatte 50 befestigt. Die Montageplatte
50 umfasst Befestigungselemente 51, ausgebildet als Löcher. Die Montageplatte 50 dient
zur Befestigung des Türschließers 1 an der Tür 200 oder der Wand 202. Darüber hinaus
umfasst der Türschließer 1 ein Modul 40. Fig. 3 zeigt eine Explosionsdarstellung dieser
vier Baugruppen, nämlich Gehäuse 2, Modul 40, Verkleidung 30 und Montageplatte 50.
[0138] Ferner weist der Türschließer 1 eine Abtriebswelle 3 auf. Die Abtriebswelle 3 ist
drehbeweglich im Gehäuse 2 gelagert und durch einen Energiespeicher 4, ausgebildet
als Spiralfeder, beaufschlagt (siehe Fig. 4). Wie insbesondere Fig. 7 zeigt, ist die
Abtriebswelle 3 mittels eines Achslagers 13 beidseitig gelagert. Das Achslager 13
ist mit einem eingeschraubten Achslagerverschluss 14 gesichert. Dieser Achslagerverschluss
14 wird als Bestandteil des Gehäuses 2 angesehen.
[0139] Die Abtriebswelle 3 liegt beidseitig frei (siehe Fig. 7), so dass grundsätzlich an
beiden Seiten die Hebelanordnung 103 an der Abtriebswelle 3 befestigt werden kann.
Tatsächlich wird jedoch nur eine Seite der Abtriebswelle 3 zur Befestigung der Hebelanordnung
103 verwendet. Die jeweils andere Seite der Abtriebswelle 3 wird beim Türschließer
1 für die Positionierung einer Sensoreinheit 20 genutzt.
[0140] Die Abtriebswelle 3 weist an ihren beiden Seiten jeweils einen Anschluss 3.1, hier
ausgebildet als Vierkant, auf. Die Abtriebswelle 3 ist um eine Drehachse 3.3 drehbar.
Koaxial zur Drehachse 3.3 weist die Abtriebswelle 3 beidseitig je eine Befestigungsaufnahme
3.2 auf. Die Befestigungsaufnahme 3.2 ist als Loch mit Innengewinde ausgebildet und
dient zur Befestigung der Hebelanordnung 103 oder eines Gebers 21 der Sensoreinheit
20, wie dies noch im Detail beschrieben wird.
[0141] Beide Befestigungsaufnahmen 3.2 sind identisch ausgebildet. Hierdurch kann in jede
Befestigungsaufnahme 3.2 dasselbe Befestigungselement eingebracht werden, um den Hebel
104 zu befestigen.
[0142] In Fig. 4 ist das Gehäuse 2 ausgeblendet, so dass die inneren Bauteile zu sehen sind.
Demgemäß umfasst der Türschließer 1 eine Übertragungseinheit 5 im Inneren des Gehäuses
2. Diese Übertragungseinheit 5 weist einen Nocken 5.1 auf, der mit der Abtriebswelle
3 dreht. An dem Nocken 5.1 ist ein Schließkolben 5.2 mittels einer Schließkolbenrolle
5.3 wälzend geführt. Dabei wälzt die Schließkolbenrolle 5.3 auf einer Flanke 5.4 des
Nockens 5.1. Im Detail zeigt dies die schematische Schnittansicht in Fig. 5.
[0143] Ferner zeigen Fig. 4 und 5, dass in dem Gehäuse 2 ein Dämpfungskolben 6 linear beweglich
geführt ist. Dieser Dämpfungskolben 6 wälzt mit einer Dämpfungskolbenrolle 7 ebenfalls
am Nocken 5.1.
[0144] Der Nocken 5.1 weist zwei gegenüberliegende Flanken 5.4 auf, die in eine Vertiefung
5.5 zusammenlaufen. Die Flanken 5.4 verlaufen dabei konvex, so dass sich ein herzförmiger
Nocken 5.1 ergibt.
[0145] Bei den Darstellungen gemäß Fig. 4 und 5 befindet sich der Energiespeicher 4 in einem
entladenen Zustand. Die Schließkolbenrolle 5.3 liegt innerhalb der Vertiefung 5.5
am Nocken 5.1 an. Diese relative Position zwischen Nocken 5.1 und Schließkolbenrolle
5.3 ergibt sich nur, wenn der Türschließer 1 noch nicht installiert ist oder aufgrund
eines Schadens oder einer Manipulation die Verbindung über die Hebelanordnung 103
unterbrochen ist. Wenn jedoch der Türschließer 1 funktionsgemäß installiert ist und
die Verbindung zwischen Türschließer 1 und Wand 202 über die Hebelanordnung 103 gewährleistet
ist, ist die Abtriebswelle 3 gegenüber der Darstellung in Fig. 5 gedreht, so dass
die Schließkolbenrolle 5.3 außerhalb der Vertiefung 5.5 anliegt.
[0146] Fig. 5 verdeutlicht rein schematisch eine Schließ-Drehrichtung 12, in der die Abtriebswelle
3 beim Schließen der Tür 200 gedreht wird. Entgegen dieser eingezeichneten Schließ-Drehrichtung
12 verläuft eine Öffnungs-Drehrichtung.
[0147] Ferner zeigt Fig. 5 rein beispielhaft einen Schließ-Drehwinkel 10 der Abtriebswelle
3, der einen ersten Winkelbereich 8 und einen zweiten Winkelbereich 9 voneinander
trennt. Der Schließ-Drehwinkel 10 ist zur hier vereinfacht nur als Linie dargestellt,
da es im Rahmen der Erfindung nicht darauf ankommt, von welcher 0° Position aus der
Schließ-Drehwinkel 10 gemessen wird, sondern darauf, dass der Schließ-Drehwinkel 10
den ersten Winkelbereich 8 vom zweiten Winkelbereich 9 trennt. Bei dem beispielhaft
eingezeichneten Drehwinkel der Abtriebswelle 3 handelt es sich um den Ist-Drehwinkel
11- ebenfalls vereinfacht dargestellt als Linie. Ein Referenzschenkel aller Drehwinkel,
inklusive des Schließ-Drehwinkels 10 und des Ist-Drehwinkels 11, kann prinzipiell
an verschiedene Positionen gelegt werden, da es nur auf die relativen Werte der Drehwinkel
untereinander ankommt.
[0148] Der Ist-Drehwinkel 11 liegt gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 5 im zweiten
Winkelbereich 9. Wird die Abtriebswelle 3 entgegen der Schließ-Drehrichtung 12 gedreht,
so bewegt sich der Ist-Drehwinkel 11 aus dem zweiten Winkelbereich 9 heraus, überschreitet
den Schließ-Drehwinkel 10 und erreicht den ersten Winkelbereich 8. Während der normalen
Benutzung der Tür, bewegt sich der Ist-Drehwinkel 11 lediglich in diesem ersten Winkelbereich
8.
[0149] Sollte es jedoch zu einem Schaden oder einer Manipulation kommen, insbesondere an
der Hebelanordnung 103, so dreht sich, aufgrund der Beaufschlagung durch den Energiespeicher
4, die Abtriebswelle 3 in Schließ-Drehrichtung 12, bis der Ist-Drehwinkel 11 wieder
im zweiten Winkelbereich 9 erfasst wird.
[0150] Zum Erfassen des Ist-Drehwinkels 11 ist erfindungsgemäß die Sensoreinheit 20 vorgesehen.
Die genaue Ausgestaltung der Sensoreinheit 20 ergibt sich insbesondere aus den Fig.
3, 4 und 6 bis 12. Hierzu ist erfindungsgemäß der Geber 21 mittelbar an der Abtriebswelle
3 angeordnet. Ein Sensor 23 ist ausgebildet den Geber 21 zu erkennen und den Ist-Drehwinkel
11 zu ermitteln.
[0151] Demgemäß umfasst die Sensoreinheit 20 eine Geberbefestigung 22 zur Befestigung des
Gebers 21 an der Abtriebswelle 3. Die Geberbefestigung 22 ist vorzugsweise aus Kunststoff
gefertigt. Die Geberbefestigung 22 ist in eine der Befestigungsaufnahmen 3.2 der Abtriebswelle
3 eingeschraubt. Die andere Befestigungsaufnahme 3.2 dient zur Befestigung des Hebels
104.
[0152] Die Geberbefestigung 22 weist einen Befestigungskopf 22.1 auf (siehe Fig. 8). Auf
diesen Befestigungskopf 22.1 ist der Geber 21, insbesondere ausgebildet als Permanentmagnet,
aufgesetzt, insbesondere aufgeklebt. Hierdurch ist der Geber 21 stirnseitig an der
Abtriebswelle 3 befestigt und dreht mit der Abtriebswelle 3 mit.
[0153] Der Befestigungskopf 22.1 umfasst einen Rand 22.2 und ein Formschlusselement 22.3
(siehe Fig. 9). Der Rand 22.2 umgibt den Geber 21. Das Formschlusselement 22.3 und
der Geber 21 greifen ineinander. Durch den Rand 22.2 und/oder das Formschlusselement
22.3 ist eine lagegenaue Positionierung des Gebers 21 relativ zur Abtriebswelle 3
und somit relativ zur Drehachse 3.3 möglich. Insbesondere kann so erreicht werden,
dass der Geber 21 symmetrisch zur Drehachse 3.3 angeordnet ist. Zudem schneidet die
Drehachse 3.3 den Geber 21.
[0154] Die Geberbefestigung 22 kann einen Werkzeugeingriff 22.4 aufweisen, der es insbesondere
erleichtert, die Geberbefestigung 22 in die Befestigungsaufnahme 3.2 einzuschrauben.
[0155] Unmittelbar neben dem Geber 21, jedoch den Geber 21 nicht berührend, befindet sich
der Sensor 23, der hier als Hall-Sensor ausgebildet ist. Der Sensor 23 ist ausgebildet,
die unterschiedlichen Orientierungen des als Permanentmagnet ausgebildeten Gebers
21 zu detektieren.
[0156] Dieser Sensor 23 ist mittels einer Sensor-Aufnahmevorrichtung 24 stirnseitig der
Abtriebswelle 3 und somit in unmittelbarer Nähe am Geber 21 angeordnet. Hierdurch
befindet sich auch der Sensor 23 symmetrisch zur Drehachse 3.3. Zugleich schneidet
die Drehachse 3.3 den Sensor 23.
[0157] Die Sensor-Aufnahmevorrichtung 24 umfasst eine Halterung 24.1 sowie eine Sensor-Leiterplatte
24.2. Auf dieser Sensor-Leiterplatte 24.2 befindet sich der Sensor 23. Mittels der
Halterung 24.1 ist die Sensor-Leiterplatte 24.2 befestigt.
[0158] Die Halterung 24.1 weist einen Halterungs-Fortsatz 24.4 auf (siehe Fig.7, 8, 10).
Dieser erstreckt sich rings um die Abtriebswelle 3, so dass die Abtriebswelle 3 in
den Halterungs-Fortsatz 24.4 ragt.
[0159] Der Halterungs-Fortsatz 24.4 stützt sich axial innen gegen das Gehäuse 2, im Detail
den Achslagerverschluss 14. Dadurch liegt die Halterung 24.1 am Gehäuse 2 an. Radial
außen klemmt der Halterungs-Fortsatz 24.4 an einer Innenfläche des Gehäuses 2, wodurch
die Halterung 24.1 am Gehäuse 2 befestigt ist.
[0160] Die Innenfläche des Gehäuses 2 umgibt eine Öffnung des Gehäuses 2, in die der Halterungs-Fortsatz
24.4 hineinragt. Die Öffnung des Gehäuses 2 nimmt die Abtriebswelle 3 und das Achslager
13 auf.
[0161] Darüber hinaus zeigen die Figuren, insbesondere Fig. 6, dass die Halterung 24.1 eine
Befestigungsfeder 24.5 aufweist. Die Befestigungsfeder 24.5 liegt innenseitig an der
Verkleidung 30 an, wodurch die Halterung 24.1 zwischen Verkleidung 30 und Gehäuse
2 eingeklemmt ist.
[0162] Die Sensor-Aufnahmevorrichtung 24, insbesondere die Halterung 24.1, weist einen Halterungs-Clip
24.3 (siehe Fig. 7 und 8) auf. Mittels diesem Halterungs-Clip 24.3 ist die Sensor-Leiterplatte
24.2 an der Halterung 24.1 befestigt.
[0163] Insbesondere Fig. 11 verdeutlicht, dass die Verkleidung 30 Befestigungslaschen 30.1
aufweist. Mittels dieser Befestigungslaschen 30.1 kann die Verkleidung 30 an der Montageplatte
50 befestigt, insbesondere angeschraubt werden. Ferner zeigt Fig. 11, dass die Verkleidung
30 innenseitig zumindest eine Halterungsaufnahme 30.2 aufweist. In diese Halterungsaufnahme
30.2 ragt die Halterung 24.1. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass im Bereich der
Halterungsaufnahme 30.2 eine Aussparung 30.3 ohne Befestigungslaschen 30.1 vorgesehen
ist. Dadurch ist sichergestellt, dass beim Aufsetzen der Verkleidung 30 die Befestigungslaschen
30.1 kein Hindernis für die Halterung 24.1 darstellen. Die Halterung 24.1 liegt an
der Montageplatte 50 an und ist damit positioniert. Ebenfalls ist es denkbar, dass
die Halterung 24.1 zumindest teilweise an der Halterungsaufnahme 30.2 anliegt. Hierdurch
kann eine Verdrehsicherung gewährleistet werden.
[0164] Fig. 12 zeigt eine alternative Befestigung des Sensors 23. Dabei ist der Sensor 23
ebenfalls an der Sensor-Leiterplatte 24.2 angeordnet. Die Halterung 24.1 nimmt die
Sensor-Leiterplatte 24.2 auf. Allerdings ist die Halterung 24.1 so ausgebildet, dass
sie direkt auf der Montageplatte 50 befestigt, insbesondere angeschraubt, werden kann.
Auch dadurch ist es möglich, den Sensor 23 unmittelbar stirnseitig der Abtriebswelle
3 und somit unmittelbar am Geber 21 zu befestigen.
[0165] Der von der Sensoreinheit 20 ermittelte Ist-Drehwinkel 11 kann von der Auswerteeinheit
101 verwendet werden, um zumindest eine der folgenden verschiedene, sicherheitsrelevante
Auswertungen durchzuführen. Bevorzugt werden mehrere oder alle der folgenden sicherheitsrelevanten
Auswertungen durchgeführt.
[0166] Zum einen kann die Auswerteeinheit 101 eine Türschließzeit ermitteln. Hierzu ermittelt
die Auswerteeinheit 101, wie lange sich der Ist-Drehwinkel 11 in Schließ-Drehrichtung
12 ändert, bis letztendlich der Schließ-Drehwinkel 10 erreicht ist. Hierzu kann die
Auswerteeinheit 101 die Türschließzeit mit einem elektronischen Timer erfassen. Wenn
die erfasste Türschließzeit von einem hinterlegten Zeitgrenzwert oder mehreren, hinterlegten
Zeitgrenzwerten abweicht, wird eine entsprechende Meldung der Auswerteeinheit 101
ausgegeben. Beispielsweise wird die Meldung an die externe Einheit 102 gesendet.
[0167] Als weitere sicherheitsrelevante Überwachung überwacht die Auswerteeinheit 101, wie
lange die Tür geöffnet ist, indem die Auswerteeinheit 101 regelmäßig den Ist-Drehwinkels
11 überprüft. Hat sich der Ist-Drehwinkel 11 von dem Schließ-Drehwinkel 10 in ersten
Winkelbereich 8 bewegt, so wurde die Tür geöffnet. Nun startet die Auswerteeinheit
101 den Timer und misst die Türöffnungsdauer. Befindet sich der nächste, von der Auswerteeinheit
101 empfangene Ist-Drehwinkel 11 weiter im ersten Winkelbereich 8, so lässt die Auswerteeinheit
101 den Timer weiterlaufen. Die Auswerteeinheit 101 erzeugt eine Meldung, wenn die
Tür länger als eine vorgegebener Zeitdauer-Wert offensteht. Beispielsweise kann in
dem Speicher der Auswerteeinheit 101 ein Zeitdauer-Wert hinterlegt sein, den die Tür
maximal geöffnet sein darf. Ist der Zeitdauer-Wert überschritten, so erzeugt die Auswerteeinheit
101 eine Meldung. Beispielsweise wird die Meldung an die externe Einheit 102 gesendet.
[0168] Als weitere sicherheitsrelevante Überwachung überwacht die Auswerteeinheit 101, ob
die Hebelanordnung 103 ordnungsgemäß funktioniert. Hierzu vergleicht die Auswerteeinheit
101 den Ist-Drehwinkel 11 mit einem Schließ-Drehwinkel 10. Befindet sich der Ist-Drehwinkel
11 in dem zweiten Drehwinkelbereich 9, so wird von der Auswerteeinheit 101 eine Meldung
erzeugt. Ergibt der Vergleich hingegen, dass sich der Ist-Drehwinkel 11 außerhalb
des zweiten Drehwinkelbereichs 9 befindet, so entfällt die Meldung. Beispielsweise
wird die Meldung an die externe Einheit 102 gesendet.
[0169] Die externe Einheit 102 kann z. B. die Meldung als lesbaren Text auf einem Bildschirm
anzeigen. Zusätzlich oder alternativ kann die externe Einheit 102 eine akustische
und/oder visuelle und/oder haptische Warnung erzeugen.
[0170] Beispielsweise kann der Schließ-Drehwinkel 10 von der Dicke einer Tür 200 abhängen.
[0171] Der Wert des Schließ-Drehwinkels 10 kann bei einer Inbetriebnahme festgelegt werden.
Hierzu befindet sich die Auswerteeinheit 101 oder die externe Einheit 102 in einem
Inbetriebnahme-Modus. Durch eine direkte oder indirekte Eingabe kann ein Installateur
angeben, dass die Tür 200 geschlossen ist. Die Auswerteeinheit 101 und/oder die externe
Einheit102 können den dann vorliegenden, gemessenen Ist-Drehwinkel 11 als Schließ-Drehwinkel
10 übernehmen. Somit kann der Schließ-Drehwinkel 10 eingelernt werden.
[0172] Alternativ kann der Installateur je nach Einbausituation den jeweiligen Schließ-Drehwinkel
10 bestimmen. Hierzu kann z. B. eine Tabelle vorliegen, in der der Schließ-Drehwinkel
10 bei unterschiedlichen Türdicken oder bei unterschiedlichen Tür- und/oder Zargengeometrien
angegeben ist. Der Installateur kann z. B. über eine Eingabe an der externen Einheit
102 die Türdicke oder den Schließ-Drehwinkel 10 eingeben.
[0173] In einer weiteren Alternative ist der Schließ-Drehwinkel 10 fest vorgegeben.
[0174] Gemäß Fig. 13 weist die Verkleidung 30 zwei gegenüberliegende Stirnwände 31 auf.
Die Stirnwände 31 sind über zwei gegenüberliegende Seitenwände 32 miteinander verbunden.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die beiden Stirnwände 31 und die beiden Seitenwände
32 zusammen den Grundkörper der Verkleidung 30 bilden. Dieser Grundkörper der Verkleidung
30 ist mittels eines Deckels 33 verschließbar.
[0175] Fig. 13 zeigt den abgenommenen Deckel 33. Dabei ist gut zu erkennen, dass die beschriebene
Halterungsaufnahme 30.2 innenseitig an einer der beiden Seitenwände 32 doppelt ausgebildet
ist. Diese doppelte Ausführung der Halterungsaufnahme 30.2 kommt insbesondere zur
Anwendung, wenn das Gehäuse 2 zwischen einer linksseitigen Anordnung A und einer rechtsseitigen
Anordnung B gewechselt wird, wie dies anhand von Fig. 19 noch im Detail erläutert
wird.
[0176] Ähnlich verhält es sich mit der dargestellten Achsaussparung 34 in Fig. 13. In der
gezeigten Darstellung wird die linke Achsaussparung 34 verwendet, um die Hebelanordnung
103 mit der Abtriebswelle 3 zu verbinden. Auf der rechten Seite des dargestellten
Gehäuses 30 ist ebenfalls solch eine Achsaussparung 34 vorgesehen, die beispielsweise
durch einen nicht dargestellten Blinddeckel verschlossen ist oder herausgebrochen
werden kann.
[0177] Ferner zeigt Fig. 13 das bereits erwähnte Modul 40 innerhalb der Verkleidung 30.
Auch dieses Modul 40 kann - aufgrund der wahlweisen linksseitigen Anordnung A und
rechtsseitigen Anordnung B des Gehäuses 2 - auf beiden Seiten der Verkleidung 30 angeordnet
werden. Deshalb zeigt Fig. 13 an beiden Stirnwänden 31 der Verkleidung 30 eine Modulaufnahme
35. In der Darstellung gemäß Fig. 13 ist die rechte Modulaufnahme 35 genutzt.
[0178] Die Modulaufnahme 35 weist jeweils eine Modul-Nut 35.1 und einen Modul-Clip 35.2
auf. Wie noch beschrieben wird, umfasst das Modul 40 eine Modul-Leiterplatte 43. Diese
ist in die Modul-Nut 35.1 einschiebbar und mittels des Modul-Clips 35.2 fixierbar.
Alternativ (s. Fig.18) ist das Modul 40 auf der Montageplatte 50 befestigt, insbesondere
festgeschraubt. In dieser Alternative kann die Modul-Nut 35.1 und der Modul-Clip 35.2
entfallen.
[0179] Das Modul 40 weist eine Gehäuseanordnung 41 auf. Gemäß Fig. 13 bis 15 umfasst die
Gehäuseanordnung 41 ein Innengehäuse 41.1 und ein Außengehäuse 41.2. Das Innengehäuse
41.1 dient zur unmittelbaren Aufnahme von Batterien 42. Das Innengehäuse 41.1 ist
im Außengehäuse 41.2 angeordnet. Das Außengehäuse 41.2 ist an der Modul-Leiterplatte
43 befestigt und zusätzlich über Abstandshalter 41.3 gegenüber der Montageplatte 50
abgestützt.
[0180] Die Abstandshalter 41.3 sichern einen Abstand 41.4 (siehe Fig. 14) zwischen Modul
40 und Montageplatte 50. Dieser Abstand 41.4 kann sich im Brandfall als vorteilhaft
erweisen, wenn über die Tür 200 eine Erwärmung der Montageplatte 50 erfolgt, da durch
den Abstand 41.4 keine unmittelbare Übertragung der Wärme auf das Modul 40 und somit
auf die Batterien 42 erfolgt.
[0181] Fig. 16 und 17 zeigen eine Variante des Moduls 40. Dabei weist die Gehäuseanordnung
41 lediglich das Innengehäuse 41.1 auf. Das Innengehäuse 41.1 dient zur unmittelbaren
Aufnahme der Batterien 42. Das Innengehäuse 41.1 ist an der Modul-Leiterplatte 43
befestigt. Auch dabei wird der Abstand 41.4 (siehe Fig. 17) eingehalten.
[0182] Fig. 18 zeigen eine Variante zu Befestigung des Moduls 40 an der Montageplatte 50.
Dabei ist die Gehäuseanordnung 41 mittels einer Gehäusebefestigung 45, beispielsweise
einer Schraube, an der Montageplatte 50 befestigt. Auf die Modulaufnahme 35 kann dabei
auch verzichtet werden. Die Befestigung des Moduls 40 mittels Gehäusebefestigung 45
ist - aufgrund der wahlweisen linksseitigen Anordnung A und rechtsseitigen Anordnung
B des Gehäuses 2 - vorzugsweise beidseitig auf der Montageplatte 50 möglich.
[0183] In allen dargestellten Varianten ist das Modul 40 zerstörungsfrei lösbar. Für eine
werkzeuglose Lösbarkeit kann der Modul-Clip 35.2 entsprechen groß für eine Handbetätigung
ausgebildet sein. Auch die Gehäusebefestigung 45 kann, z.B. mittels einer Flügelschraube,
werkzeuglos lösbar sin.
[0184] Wie in Fig. 14 und 17, 18 rein schematisch dargestellt, kann sich in dem Modul 40,
beispielsweise in oder auf der Modul-Leiterplatte 43, die Daten-Übertragungseinheit
44 befinden.
[0185] An dem Gehäuse 2 können zwei Hälften definiert werden, wobei die erste Hälfte der
ersten Stirnseite 2.1 zugeordnet ist und die zweite Hälfte der zweiten Stirnseite
2.2 zugeordnet ist. Die Abtriebswelle 3 befindet sich in der ersten Hälfte und somit
näher an der ersten Stirnseite 2.1 als an der zweiten Stirnseite 2.2. Der Energiespeicher
4 befindet sich zumindest teilweise in der zweiten Hälfte und somit näher an der zweiten
Stirnseite 2.2 als an der ersten Stirnseite 2.1.
[0186] Wie insbesondere eine Zusammenschau von beispielsweise Fig. 1 und Fig. 3 verdeutlicht,
ist die erste Stirnseite 2.1 dem zumindest einen Band 201 der Tür 200 zugewandt. Entsprechend
ist die zweite Stirnseite 2.2 einer Hauptschließkante 203 der Tür 200 zugewandt.
[0187] Fig. 19 verdeutlicht im Detail die bereits erwähnte linksseitige Anordnung A des
Gehäuses 2 und die rechtsseitige Anordnung B des Gehäuses 2. In den vier Darstellungen
der Fig. 19 sind schrittweise Bauteile ausgeblendet, um den vollständigen Aufbau verständlich
darzustellen.
[0188] Fig. 19 zeigt, der Übersichtlichkeit halber, jeweils beide Anordnungen A, B; wohlwissend,
dass an einer Tür 200 stets nur eine dieser beiden Anordnungen zur Anwendung kommt.
Zur Orientierung zeigt die erste Darstellung in Fig. 19 auch die Bänder 201 der Tür
200. Diesen Bändern 201 ist stets die erste Stirnseite 2.1 des Gehäuses 2 und somit
die Hälfte des Gehäuses 2 mit der Abtriebswelle 3 zuzuordnen.
[0189] Fig. 19 verdeutlicht grundsätzlich, dass das Modul 40 auf der Montageplatte 50 neben
der zweiten Stirnseite 2.2 des Gehäuses 2 angeordnet wird. Bei einem Wechsel zwischen
der linksseitigen Anordnung A und der rechtsseitigen Anordnung B wird die Montageplatte
50 nicht gedreht. Es erfolgt lediglich ein Drehen des Gehäuses 2, so dass die erste
Stirnseite 2.1 und die zweite Stirnseite 2.2 ihre links-/rechtsseitige Ausrichtung
wechseln. Dabei ist die Montageplatte 50, insbesondere mit ihren Befestigungselementen
51, so ausgebildet, dass das Gehäuse 2 sowohl in der linksseitigen Anordnung A als
auch in der rechtsseitigen Anordnung B derart auf der Montageplatte 50 befestigbar
ist, dass stets neben der zweiten Stirnseite 2.2 das Modul 40 Platz findet.
[0190] Wie beispielsweise Fig. 19 zeigt, kann die Montageplatte 50 eine Ausrichtungsanzeige
52, beispielsweise in Form von Pfeilen, aufweisen. Diese Ausrichtungsanzeige 52 zeigt
an, mit welcher Ausrichtung die Montageplatte 50 befestigt werden muss. Die letzte
Darstellung in Fig. 19 verdeutlicht, dass die Ausrichtungsanzeige 52 sowohl bei der
linksseitigen Anordnung A als auch bei der rechtsseitigen Anordnung B gleich ausgerichtet
ist, wodurch sich ergibt, dass die Montageplatte 50 nicht gedreht werden muss.
Bezugszeichenliste
[0191]
- 1
- Türschließer
- 2
- Gehäuse
- 2.1
- erste Stirnseite
- 2.2
- zweite Stirnseite
- 2.3
- Öffnung
- 2.4
- Innenfläche
- 3
- Abtriebswelle
- 3.1
- Mehrkant
- 3.2
- Befestigungsaufnahme
- 3.3
- Drehachse der Abtriebswelle
- 4
- Energiespeicher
- 5
- Übertragungseinheit
- 5.1
- Nocken
- 5.2
- Schließkolben
- 5.3
- Schließkolbenrolle
- 5.4
- Flanke
- 5.5
- Vertiefung
- 6
- Dämpfungskolben
- 7
- Dämpfungskolbenrolle
- 8
- erster Winkelbereich
- 9
- zweiter Winkelbereich
- 10
- Schließ-Drehwinkel
- 11
- Ist-Drehwinkel
- 12
- Schließ-Drehrichtung
- 13
- Achslager
- 14
- Achslagerverschluss als Gehäusebestandteil
- 20
- Sensoreinheit
- 21
- Geber
- 22
- Geberbefestigung
- 22.1
- Befestigungskopf
- 22.2
- Rand
- 22.3
- Formschlusselement
- 22.4
- Werkzeugeingriff
- 23
- Sensor
- 24
- Sensor-Aufnahmevorrichtung
- 24.1
- Halterung
- 24.2
- Sensor-Leiterplatte
- 24.3
- Halterungs-Clip
- 24.4
- Halterungs-Fortsatz
- 24.5
- Befestigungsfeder
- 30
- Verkleidung
- 30.1
- Befestigungslaschen
- 30.2
- Halterungsaufnahme
- 30.3
- Aussparung
- 31
- Stirnwände
- 32
- Seitenwände
- 33
- Deckel
- 34
- Achsaussparung
- 35
- Modulaufnahmen
- 35.1
- Modul-Nut
- 35.2
- Modul-Clip
- 40
- Modul
- 41
- Gehäuseanordnung
- 41.1
- Innengehäuse
- 41.2
- Außengehäuse
- 41.3
- Abstandshalter
- 41.4
- Abstand
- 42
- Batterien
- 43
- Modul-Leiterplatte
- 44
- Daten-Übertragungseinheit
- 45
- Gehäusebefestigung
- 46
- Öffnung
- 50
- Montageplatte
- 51
- Befestigungselemente
- 52
- Ausrichtungsanzeige
- 100
- Überwachungssystem
- 101
- Auswerteeinheit
- 102
- externe Einheit
- 103
- Hebelanordnung
- 104
- Hebel
- 105
- Gleitschiene
- 200
- Tür
- 201
- Bänder
- 202
- Wand (Zarge)
- 203
- Hauptschließkante
- A
- linksseitige Anordnung des Gehäuses
- B
- rechtsseitige Anordnung des Gehäuses